Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 515 von 7873 Neuester Beitrag: 24.02.25 13:07 | ||||
Eröffnet am: | 04.11.12 14:16 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 197.8 |
Neuester Beitrag: | 24.02.25 13:07 | von: Malko07 | Leser gesamt: | 37.583.980 |
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Kurzfristig kann es natürlich zu einer Rally kommen, welche durchaus mal 5% nach oben reichen könnte, doch jene Rally wird nach wenigen Tagen wieder verpuffen und der Kurs danach wieder zurückfallen, wie es fast immer nach solchen Nachrichten passiert.
Das Zünglein an der Waage stellt meiner Meinung nach China dar, denn einzig China hält im Grunde Dax, Dow und Co. noch hoch.
Einzig China wächst noch signifikant, der Rest stagniert vor sich hin, sei es USA, Europa, Japan, Brasilien, Russland, Indien, uvm. überall findet man Stagnation trotz nach wie vor stark steigender Verschuldung.
D.h. in weiten Teilen der Welt ist man an einem Scheideweg angelangt, welcher grundlegende Veränderungen oder Marktbereinigungen bedingt um wieder neue Perspektiven zu schaffen.
Sollte das Wachstum in China weiter rückläufig sein, so wird DAX, Dow und Co. auf Talfahrt geschickt und vermutlich eine Marktbereinigung an vielen Stellen erfolgen bzw. dies erfordern.
Sollte das Wachstum in China weiter hoch bleiben, so könnte sich diese Marktbereinigung unter Umständen noch einige Zeit verzögern, evt. sogar Jahre.
Doch da habe ich so meine Zweifel, inwieweit China in einem stagnierenden Umfeld ernsthaft und nachhaltig weiter wachsen kann.
Immerhin steuert China mittlerweile etwa 1/3 des weltweiten BIP-Wachstums bei, obwohl es nur 1/8 des weltwirtschaftlichen BIP verursacht.
Daher vermute ich eher, dass das Wachstum in China weiter rückläufig sein wird und die Schuldenlast der Lokalregierungen immer erdrückender, d.h. eine Welle von Pleiten auslösen wird. Man darf hierbei auch nicht die Immobilienblase sowie Anlagekapital vergessen, denn allein eine zunehmende Gefährdung könnte eine Kettenreaktion auslösen, die Immobilienblase zerplatzen lassen und erst dadurch eine Pleitewelle auslösen. D.h. rein wirtschaftlich betrachtet sehe ich China nicht stärker gefährdet als viele andere Industrieländer und traue ich China durchaus zu, sich finanziell über Konjunkturprogramme, etc. über viele Jahre retten zu können.
Die große Gefahr sehe ich eher im Anlagekapital und den mehr als 100mio. leerstehenden Immobilien. Darin sehe ich sehr hohes Panikpotenzial, welches selbst China mit Billionenschweren Konjunkturprogrammen nicht wird retten können.
Da geht es dann um Summen von 10Bio. USD und mehr.
Also ich bleibe skeptisch und bärisch.
So kann Bayern eben einen eigenen Weg gehen, bedingt der historischen Entwicklung, so wie die anderen Länder eben ihren Weg gehen können.
Mich wundert es, dass man einerseits Unterschiede bei Löhnen, Sozialleistungen, usw. machen will, andererseits aber man dann Dinge wie das Betreuungsgeld Allen oder Keinem gleichermaßen aufzwingen will.
Wenn man in Bayern das Geld lieber an die Leute auszahlen will, so will ich nicht Derjenige sein, der denen dies verweigert.
Wiederum will auch auch nicht, dass Bayern andererseits das Betreuungsgeld mir aufzwängt.
Also ich finde den Kompromiss gut, hätte man von Beginn an so machen sollen.
wirkt das realistische Risiko, dass eine politische Einigung Auflagen enthalten könnte, die das federal spending weiter drücken. Denn dies bedeutet, die Divergence zwischen vorgelaufenen Gewinnerwartungen und den tatsächlichen Earnings wird deutlicher. Das ist der potentielle bearische Trigger...
Es wird, wenn überhaupt, nur eine Kompromisslösung geben. Könnte gut sein, dass der "Markt" im Vorfeld hedonistisch bereits mehr eingepreist hat als das, was realistisch bei einem Kompromiss "lieferbar" ist. In dem Fall könnte es sogar im Falle einer (mauen) Einigung eine Sell-The-News-Reaktion geben.
Was anderes wäre es, wenn US-Aktien, das Schlimmste erwartend, seit den letzten Hochs um -10 % oder mehr korrigiert hätten. Der SP-500 schloss Freitag aber auf 1703, nur kurz unter ATH von ca. 1730.
Käme "überraschend" bis zum 17. Okt. keine Einigung zustande, könnte es wie hier beschrieben weiter gehen:
www.ariva.de/forum/...timate-unlimited-474678?page=4796#jumppos119913
Mr. Market und seine Polit-Vasallen liefern (nolens volens) immer das, was am meisten Schmerzen bereit. In USA sind die Margin-Kredite auf Rekordhoch....
Solche Stress- Situation lässt normalerweise die Bären Population nach oben schnellen und die Kurse nach unten. Aber das Rudel bleibt obercool und schickt unseren Dax auf den höchsten Schlusstand seiner Geschichte.
Die Psychologie des Anlegerpublikums ist aktuell nicht zu erschüttern, das scheint Fakt.
Wär Depression in den Köpfen, läg die Herde längst mit Cash bei Doc Frankenstein auf der Couch.
Natürlich kann immer alles kippen, als Investor stehst du stets bei Nebel im Moor.
Aber ich glaub nicht dran.
Ähem--- unser Dax schloss erstmal über 8700 Punkten--- also ist wieder mal ne Rakete fällig.
Graaaaaaatulation....
Im Grunde genommen handelt es sich kaum noch um ursprüngliche Aufgaben: Finanzierung mit Eigenkapital und Fremdkapital, Risikoabsicherung etc. sondern nur noch um ein großes Kasino bei dem nur gute Spieler überleben.
ave
Einzig und allein musstest du die Apokalyptiker ausblenden.
Zum spielen empfehl ich Lotto, nicht die Börse....
Nicht ohne Grund beginnen Krisen aus einem Umfeld heraus, welches scheinbar unerschütterlich scheint.
Geschieht das Unmögliche, muss man natürlich raus. Ohne wenn und aber....
Short ist das nicht so einfach.
Kurzfristiges Marktgeschehen muss man am Besten ausblenden um nicht geblendet zu sein.
ave
Beim IWF-Treffen ist die Angst vor den Folgen einer US-Pleite spürbar. Beschwichtigungen lassen Spitzenbanker wie Jain nicht gelten: "Das wäre eine sich schnell ausbreitende, tödliche Krankheit."
Verkehrte Welt in Washington: Weder die kriselnden Europäer noch die schwankungsanfälligen Schwellenländer standen beim Jahrestreffen des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington im Scheinwerferlicht, sondern ausgerechnet diejenigen, die in den vergangenen Jahren als Lehrmeister auftraten – die Amerikaner.
Der ungelöste Haushaltsstreit im US-Kongress macht Finanzminister, Geldpolitiker und Banker zusehends nervös und überlagerte alle anderen Themen der internationalen Beratungen. Die US-Führung musste sich daher ungewohnt harte Forderungen anhören, sich um Gottes Willen zusammenzuraufen.
http://www.welt.de/wirtschaft/article120866300/...ahlungsausfall.html
Die Bankergemeinde trommelt um den Druck auf die politischen Entscheidungsträger zu erhöhen. Ein wohl normaler Prozess der Eindruck in den Medien machen soll um dem Leser die Dramatik zu verdeutlichen.
Dabei scheint Obama mehr und mehr zum Problem zu werden. Selbst Demokraten zeigen sich überrascht von der geringen Kompromisswilligkeit ihres Präsidenten.
Kluges Verhalten sieht anders aus.
ave
Der Michel hingegen muss dann die Nebenwirkungen ertragen, welche die höheren Schulden mit sich bringen, z.B. stagnierende Löhne, Sozialleistungsabbau, usw. hinnehmen, weil die Kosten für die Schulden immer weiter steigen und dann kein Platz mehr für den Michel und seine Bedürfnisse ist.
Ich jedenfalls habe vor einer Pleite keine Angst, denn die Welt wird sich danach trotzdem weiter drehen.
By Sunday morning, little notable progress toward a resolution had been made. McConnell, according to sources, was adamant that the spending cuts of sequestration be maintained in any final arrangement. ....http://www.huffingtonpost.com/2013/10/13/...down-talks_n_4093474.html
The Republican establishment also is signaling a willingness to strike back at the tea party in next fall's elections.
"It's time for someone to act like a grown-up in this process," .....http://www.huffingtonpost.com/2013/10/11/...t-shutdown_n_4083790.html
Aber auch in Europa sind wir real oft weit entfernt von unserem Sonntags-Selbstbild
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/...-der-eu-a-927563.html
Katastrophal empfinde ich auch die Verhältnisse in Bulgarien, da herrscht in großen Kreisen einfach Hunger und Elend, da sehnt man sich nach Sowjet-Zeiten, wo sind da eigentlich die tollen EU-Institutionen? oder die ach so tollen deutschen Berater? Haben die irgendeine Verantwortung und irgendeinen Einfluss dort, und welchen eigentlich?
http://www.reuters.com/article/2013/10/13/...al-idUSBRE98N11220131013
The inflation rate was higher than a median forecast of 2.9 percent in a Reuters poll, but was still below the official target of 3.5 percent target for 2013.
AP.
Die USA bestehen eben nicht nur aus den Ballungsräumen an der Ost- und Westküste, sie sind ein ein weites Land, inhomogener als z.B. die Eurozone in Europa. Und leider nehmen auch in diesen für uns verständlicheren Regionen die Tendenzen zum Isolationismus zu.
Was im Süden und auf dem Land zurückbleibt, würde hier den Charakter einer Parallelgesellschaft erfüllen. Dort nicht, was mit der Weite der Geographie zu tun haben wird. Diese gerade kulturell recht schroffen Gegensätze haben das Funktionieren der US seit 1865, als die Dominanz der Zentren gewaltsam klargestellt wurde, nicht mehr ernsthaft beeinträchtigt. Was übrigens auch für die Werthaltigkeit der Gemeinschaftswährung gilt, um dies nochmal zu wiederholen...
Ich sehs also ähnlich wie Daiphong. Die Teaparty repräsentiert nicht ein amerikanisches Wir, nicht die amerikanische 'Seele', sondern die abgehängte Parallelgesellschaft im Süden. Ihre faktische Machtlosigkeit ist es, die sie so wild macht...
Meine durchschnittlichen jährlichen Besuche der USA liegen knapp unter 3 und das seit Jahrzehnten. Und diesbezüglich kann ich diese steigende negative Entwicklung sowohl auf dem Land als auch in den Ballungszentren beobachten. Es ist eine schleichende Entwicklung die ganz konkrete Gründe hat. Und der Bürgerkrieg hat das eben nicht für alle Zukunft erledigt. Für alle Zukunft ist nichts erledigt. Kann man z.B. momentan auch schön bei unserem Nachbar Frankreich verfolgen. Die Rechtsradikalen sind inzwischen dort stärkste Kraft. Das hätte man sich auch nicht vor 3 Jahrzehnten vorstellen können.
Der Trend zur Isolation ist sehr gut erkennbar.
Wiederum denke ich, ist der Mensch nicht dazu gemacht, sich zu einer Einheitssuppe zu entwickeln.
Steinzeitlich betrachtet hat sich der Mensch in Stämmen entwickelt, d.h. kleine halbwegs überschaubare, autark funktionierende Gruppen mit Sitten, Bräuche und eigenen Regeln.
Der Vorteil solcher Stammesorganisation ist es, dass die Abhängigkeiten deutlich geringer sind, somit auch Fehlentwicklungen unwahrscheinlicher werden, denn eine Vielzahl an Fehlentwicklungen sind mittlerweile bedingt der hohen Abhängigkeiten zueinander.
D.h. Löhne wollen niedrig gehalten werden, um international wettbewerbsfähig zu bleiben.
D.h. Großkapital will mit Samthandschuhen angefasst werden, damit es nicht flüchtet.
D.h. Ökologie muss hinten anstehen, weil es kurz- und mittelfristig nicht ökonomisch ist und in die Krise führt.
und und und
In kleinen Stammesgruppen wäre diese Abhängigkeit nicht gegeben, demzufolge wären die Zwänge deutlich geringer.
Und gerade in Zeiten des Internets und der Vernetzung halte ich eine Stammesorganisation gar nicht für so abgwegig, denn so könnte jede Stammesgruppe weitestgehend autark funktionieren, sich aber nach außen mit anderen Stämmen sinnvoll vernetzen und kooperieren.
Sinnvoll erscheint mir da die Ebene Ortschaft, Ortsteil.
D.h. jedes Dorf, jede Kleinstadt, jedes Großstadtvierteil bildet einen eigenen Stamm und versorgt sich selbst, erledigt seine öffentlichen Herausforderungen selbst, sorgt für seine Mitmenschen, usw.
Natürlich wäre es ideologisch zu glauben, dass solche Stämme völlig autark funktionieren könnten, zumindest nicht auf einem solch hohen Lebensstandard.
Wiederum wäre schon sehr viel geholfen, wenn sie sich zu einem großen Teil selbst mit Energie, Wasser, Wohnraum und Lebensmitteln versorgen könnten.
Also ich sehe diese Entwicklung nicht zwingend negativ, sondern vor allem als eine Gegenreaktion auf eine Globalisierung, für die der Mensch nicht gemacht ist.
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