Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 503 von 7869 Neuester Beitrag: 23.02.25 12:38 | ||||
Eröffnet am: | 04.11.12 14:16 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 197.707 |
Neuester Beitrag: | 23.02.25 12:38 | von: Frieda Friedl. | Leser gesamt: | 37.558.239 |
Forum: | Leser heute: | 8.977 | ||
Bewertet mit: | ||||
Seite: < 1 | ... | 501 | 502 | | 504 | 505 | ... 7869 > |
Optionen
„Ich bin froh, dass die Regierung lahmgelegt ist. Denken Sie mal darüber nach! Zum ersten Mal seit Jahren ist es sicher, zu telefonieren und E-Mails zu schicken, ohne dass irgendjemand mithört!“ ;o)
http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/...&a=false#image
@ Fill #545
Dem hatte ich ja auch oben bereits zugestimmt, Dir in Deinem thread ein GA! gegeben und in der Vergangenheit bereits selber mit anderen Worten sogar etwas Ähnliches formuliert.
z.B. hier:
http://www.ariva.de/forum/...ilungsfrage-472111?page=281#jump15704019
(meine für Dich offenbar schwer einzuordnende Haltung wird dann dort für Dich auch etwas deutlicher)
Dieses Argument, hast du dabei bereits mehrfach angebracht, was in der Diskussion den Eindruck erweckt, als ob es sich da um irgendetwas Strittiges handelte und man es als Diskussionspartner nötig hätte, sich klar und deutlich zu solchen im Grunde selbstverständlichen und sogar verfassungsrechtlich verankerten und damit auch geschützten Dingen zu bekennen und diese Dinge nochmal zu bestätigen.
Wenn du mit solchen Dingen anfängst, gehe ich darauf dann häufig auch nicht großartig
ein - gerade weil es so selbstverständlich ist.
Wenn es allerdings darum geht, dieses Sozialstaatsprinzip ganz konkret auszugestalten, dann mögen wir vielleicht im Feintuning zu etwas anderen Ergebnissen kommen, oder vielleicht auch nicht.
Die Qualität, die ein Sozialstaat in seiner konkreten Ausformung hat, bewerte ich dann aber nicht nur danach, inwieweit es ihm gelingt, die Leiden von Arbeitslosigkeit und Armut zu lindern, sondern auch danach, wie weit es ihm gelingt, diese zu Vermeiden!
Lassen wir mal die U.S. Constitution beiseite. Dies ist der eigentliche Punkt auf den ich mit meinen Gedanken zum general welfare hinauswollte.
Wenn man diesen Gedanken negiert, dann verkennt man m.E. wichtige ökonomische Zusammenhänge.
"Es ist ein Basic des modernen Cap, dass er nur über den Sozialstaat funktioniert."
Andersrum wird dann aber zugleich ebenfalls ein Schuh daraus.
Ist es nicht auch ein basic des modernen Sozialstaates, dass er nur auf Grundlage eines demokratischen und kapitalistischen Systemes funktioniert, bzw. nur dann auf einer ökonomisch und rechtlich nachhaltig sicherbaren Grundlage steht?
Als ich oben geschrieben habe, dass das Geld, das dann verteilt werden kann, erstmal verdient werden muss, ging es mir übrigens nicht um die zeitliche Reihenfolge. Das erstmal kann man auch streichen. Es muss aber irgendwann verdient werden, ob vorher oder nachher spielt keine Rolle.
Wenn es nicht verdient wird, liefe man in eine Schuldenfalle.
Ein System, das auf einen wirtschaftlichen Kollaps hinausläuft (und das tut jedes System, das auf die Möglichkeit Privateigentum zu bilden - auch und gerade am Produktionskapital - verzichtet, zwangsläufig), wird ganz praktisch kaum dauerhaft in der Lage sein, für general welfare zu sorgen.
Auch eine Sache, die eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte. Da Du aber mit dem einen basic gekommen bist, möchte ich dann eben auch auf die andere Seite hinweisen.
Falls es eine große Koalition gibt, kann sich die Kraft trotzdem als Opposition etablieren und die Union bei der nächsten Bundestagswahl trotz koalition attakieren.
A.L.:
Sozialhilfe gab es in USA erstmals 1964, sie entstand im Zuge der "Great Society" Gesetzgebung:
http://en.wikipedia.org/wiki/Great_Society
Die Clinton-Administration hat die Sozialhilfe 1996 fast ersatzlos gestrichen. Es gab daher nur ingesamt 32 Jahre lang Sozialhilfe in USA.
Motivation für die Streichung war neben "libertären" Tendenzen (erstaunlich, dass rechte Politik, bei uns war es die Agenda 2010, immer von "Linken" - hier Schröder, dort Clinton - umgesetzt wurde. Und Obama päppelt seit 2008 Zockerbanken...) der seit der Bürgerrechtsbewegung erneut aufkeimende unterschwellige Rassismus in USA. Vielen US-Rassisten passte nicht, dass schwarze "Welfare Queens" von "ihren" Steuerabgaben leben (so das verbreitete Feinbild).
Im pseudowissenschaftlichen Buch "The Bell Curve" (1994) haben die Autoren, ein rechter Politologe und ein Harvard-Psychologe, gezielt Propaganda gegen Schwarze gemacht, da diese angeblich angeborene Intelligenzdefizite hätten. Deshalb, schrieben die Autoren, sei jegliche Förderung in Schulen überflüssig. Weiterhin forderten die Autoren aus angeblicher Konsequenz daraus, die Sozialhilfe (die in USA überproportional an Schwarze und Latinos geht) zu streichen. Ziel war, missliebigen ethnische Minderheiten durch Sozialhilfeentzug die Existenz zu erschweren, damit sie weniger Kinder in die Welt setzen (= negative Eugenik).
Sarrazin hat diese Thesen in "Deutschland schafft sich ab" fast eins zu eins übernommen, das US-Feindbild der Schwarzen und Latinos allerdings durch das hiesige Stammtisch-Feindbild der Muslime ersetzt. Auch Sarrazin fordert Sozialhilfekürzungen, damit die angeblich Falschen (Muslime, Unterschicht) nicht zu viele Kinder bekommen. Für Akadamikerinnen schlägt Sarrazin hingegen staatliche Gebärprämien von 50.000 Euro vor. Man fühlt sich an das Lebensborn-Projekt von SS-Chef Himmler erinnert.
Solche rechten Thesen halten durch Provokateure wie Sarrazin Einzug in die gesellschaftliche Mitte. Da diese auch bei uns von Globalisierung und Reallohnabbau gebeutelt ist, fallen solche falschen Feindbildern schnell auf fruchtbaren Boden. Bert Brechts Zitat "Der Schoss ist fruchtbar noch, aus dem das kroch..." ist leider heute noch aktuell, weshalb ich Vorstellungen eines "postideologischen Zeitalters" (Fillorkill, Daiphong in # 547) nicht teile. Die großen Verteilungskämpfe (Thread-Thema) stehen noch bevor.
Die AfD hat auf Sarrazins Saat bzw. "Zeitgeist" opportunistisch aufgesattelt und auf Plakaten dafür geworben, dass Migranten keine Sozialhilfe mehr erhalten sollen (unten).
Es sieht so aus, als sollte in D. der Sozialstaat in gleicher Weise demontiert werden wie 1996 durch Clinton in USA.
Seit dem Sozialhilfe-Stop wurden in USA übrigens sehr viel mehr Gefängnisse gebaut. Über 1 % aller Amis sitzt im Knast, weil sie sich nur noch durch Überfälle, Einbrüche usw. "ernähren" können. Darunter leidet auch das soziale Klima. In New York gibt es in allen Wohnhäusern "Door men", die aufpassen müssen, das keine Kriminellen ins Haus kommen. Reiche müssen teils ihre Villen einzäunen. Der "Preis" der vermeintlichen Freiheit ist daher verdammt hoch. Es ist der soziale Friede, der mit libertärer Politik auf der Strecke bleibt.
Soll das ein Vorbild für Europa sein?
http://ino.blogsport.de/images/AfD_Plakat_Einwanderung.JPG
By Tuesday, workers at the Oskarshamn plant had removed the jellyfish from the pipes, which take in water to cool the turbines. A restart of the reactor was expected.
http://news.cnet.com/8301-17938_105-57605530-1/...wn-cause-jellyfish/
habt ihr ihn auch vergrault mit euren ökonomischen Diskussionen über QE?
Digital currency loses quarter of value after arrest of Ross Ulbricht, who is accused of running online drugs marketplace
http://www.theguardian.com/technology/2013/oct/03/...d-ulbricht-value
Jon Matonis, executive director of the lobby group the Bitcoin Foundation, said that in order for the authorities to "seize" Silk Road's Bitcoins, it would need access to either its servers and/or to the passwords that protected those Bitcoins..... Once they have the private keys, they would be able to transfer the Bitcoins and I imagine that they would transfer them to a Bitcoin address that only they control.
The agency could have accessed those passwords with or without Ulbricht's cooperation,
http://www.theguardian.com/technology/2013/oct/02/...oad-how-to-seize
A sign at a pub in Berlin that accepts Bitcoins as payment. Photograph: Sean Gallup/Getty Images
http://static.guim.co.uk/sys-images/Guardian/Pix/...1f7b-460x276.jpeg
Da wurde lediglich mal eine StopLoss-Welle ausgelöst, nicht mehr und nicht weniger.
Die durchschnittliche Haltedauer der Verkäufer beträgt 17 Tage.
Im April beim großen Crash waren es 65 Tage.
sieht man hier
http://blockchain.info/de/charts/bitcoin-days-destroyed-min-year
In a clear call for Brussels to accede to Irish demands for a credit line next year, the IMF warned that Dublin's recovery would be hampered without cheaper funding for its ailing banks.
http://www.theguardian.com/world/2013/oct/04/...u-support-bailout-imf
Rund 126.000 Menschen haben diese Forderung unterschrieben. Am heutigen Freitag werden die Listen bei der Bundeskanzlei eingereicht... Im Gespräch sind 2500 Schweizer Franken, etwas über 2000 Euro. ...
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/...em-schlaraffenland-1.1785801
aber dies kapiert die alte Herrschaft nicht, dies geht über das 1+1 leider hinaus.
es gibt auch andere Lösungsansätze abseits einer Märchensteuer von 50% und dann löst man auch das inflationäre Problem.
Ferner möchte ich mal anmerken, dass wenn man immer regionale Unterschiede macht, jene Unterschiede in einem gleichen Währungsraum dauerhaft bestehen bleiben.
Wenn man nun ein BGE zahlen würde, wäre es in MeckPomm attraktiver als in Bayern, so dass dann auch die Unternehmen in MeckPomm konkurrenzfähiger werden würden, weil niedrige Löhne durch das BGE abgefangen werden würden.
Die USA sind mindestens in der Entwicklung und wirtschaftlichen Kraft so unterschiedlich wie die Eurozone. Das US-Gesundheitssystem ist das teuerste der Welt und lässt dabei sehr große Bevölkerungsgruppen außen vor. Man stelle sich vor, in der Eurozone würde ein mit Obama Care vergleichbares System eingeführt werden. Der Aufstand wäre hier größer. Und bei den Aufständigen würden sich auch viele SPD-Anhänger befinden.
Mitglieder des Abgeordnetenhauses, welche direkt der Tea Party zuzurechnen sind, stellen sogar bei den Konservativen eine Minderheit dar. Wieso hat diese Bewegung dennoch inzwischen so einen starken Einfluss? Weil sie eben die Meinung der Mehrheit der Bevölkerung in den meisten Wahlkreisen vertritt, die heute quasi zum konservativen "Besitz" gehören. Und damit stehen viele andere Abgeordnete unter der Fuchtel ihrer Wähler, was prinzipiell nicht undemokratisch ist. Anhänger der Tea Party gibt es übrigens auch bei den Demokraten. Allerdings stellt Auffassung der Tea Party in den meisten demokratischen Stammwahlkreisen heute noch eine Minderheit. Der Anteil wächst allerdings auch bei den demokratischen Wählern.
Bei Landtagswahlen werden Landesfürsten immer abgestraft, wenn ihre Partei in Berlin am Ruder ist. (Ausnahme der Regel war diesmal Seehofer)
Zudem kann sie bei Wahlen dann nicht über die bösen Berliner schimpfen und damit Wahlvieh locken.
Kraft ist damit der Stolperstein für Gabriel, eeeendlich auch mal den Dicken zu machen--- neben Merkel...