Ökonomen streiten über Verteilungsfrage


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Neuester Beitrag: 22.02.25 22:44
Eröffnet am:04.11.12 14:16von: permanentAnzahl Beiträge:197.696
Neuester Beitrag:22.02.25 22:44von: Frieda Friedl.Leser gesamt:37.549.385
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1462 Postings, 4331 Tage narbonneDie Anleger haben

 
  
    #12451
6
01.10.13 16:14
mittlerweile ein ziemlich dickes Fell. Schlechte Nachrichten aus Italien und den USA perlen an den Gemütern ab.
Das mag ein Warnzeichen sein oder Ausdruck einer Gelassenheit im Vertrauen auf die Notenbankpolitik.
Geldanlagen macht es auf jeden Fall komplizierter.

ave  

743 Postings, 4532 Tage Perimeter#12447 Wenn alle, die Geld vom Staat

 
  
    #12452
4
01.10.13 16:34
erhalten, kein Wahlrecht mehr haben sollen, dann sind
selbstverständlich auch alle Beamten und Politiker betroffen,.

Unter dem Aspekt hat die Idee wirklich etwas.

 

80400 Postings, 7598 Tage Anti LemmingAnti-Islam-Partei will sich der AfD anschließen

 
  
    #12453
3
01.10.13 17:17
www.spiegel.de/politik/deutschland/...nsten-der-afd-ein-a-925504.html


"Die Freiheit": Anti-Islam-Partei will sich der AfD anschließen
Von Christina Hebel

Die rechtspopulistische Partei Die Freiheit macht gegen Moscheen und den Islam Stimmung. Jetzt will sie nicht mehr bei Landtags- und Bundestagswahlen antreten - um die AfD zu fördern. Diese reagiert, sehr spät, mit einem Aufnahmestopp. Man sei "entsetzt" über die Hilfe von rechts.

 

23987 Postings, 8501 Tage lehnaWasn nu los????

 
  
    #12454
8
01.10.13 17:55
Italien wackelt, US- Beamte bangen um ihre Löhne, ab Mitte Oktober droht gar eine Zahlungsunfähigkeit des Landes-- und unser Dax trottet gemächlich vor sich hin.
Ok, wir haben Hausse, aber etwas mehr Randale wär dann doch angebracht.
Da schlacker selbst ich als Bulle mit den Ohren.
Und im sicheren Hafen ( Gold heute minus 2,9 Prozent) will erst recht keiner ankern.
Sind heute wieder mal alle durchgeknallt???


 

23501 Postings, 6795 Tage Malko07Demokratie besteht sicherlich nicht nur aus

 
  
    #12455
6
01.10.13 18:48
Wahlen und dann bestimmt die Mehrheit. Minderheiten müssen ebenso atmen können wie die Gewaltenteilung funktionieren soll. Menschenrechte sind unabhängig von der jeweiligen Mehrheit zu achten und vieles mehr.

Und bezüglich Gewaltenteilung sind sehr wohl Einschränkungen des Wahlrecht denkbar und wurden in der Vergangenheit auch praktiziert (code civil). So kann die Gewaltenteilung nur funktionieren wenn die Exekutive nicht auch noch die Legislative stellt. Staatsangestellte respektive Landes- oder Gemeindeangestellte müssen auf ihrer jeweiligen Ebene weder das aktive noch das passive Wahlrecht besitzen. Mindestens das passive Wahlrecht sollte es für die jeweilige Ebene nicht geben.

Empfänger von Sozialhilfeleistungen auszugrenzen wäre dagegen reine Willkür. Es gibt ja in unserem heutigen Umverteilungswahn alle möglichen staatlichen Vergünstigen, sowohl als direkte Zuwendungen als auch indirekte über spezifische steuerliche Entlastungen. Wollte man also alle von der Wahl ausschließen, welche staatliche Leistungen beziehen, würde der Kreis der Wahlberechtigten sehr klein.  

 

23501 Postings, 6795 Tage Malko07Berlusconi geht unter

 
  
    #12456
6
01.10.13 18:52
Italien: Berlusconi-Abgeordnete wollen Letta Vertrauen aussprechen - SPIEGEL ONLINE
In der italienischen Regierungskrise gibt es eine überraschende Wende: Senatoren und Abgeordnete der Partei von Silvio Berlusconi wollen Premier Enrico Letta nun doch das Vertrauen aussprechen - damit könnte die Regierung weiterarbeiten.
 

1471 Postings, 6738 Tage omega512Selbstzerstörung einer der ältesten Demokratien

 
  
    #12457
5
01.10.13 19:30

Shutdown in den USAStunde der Ideologen

Meinung
Wähler, die ihr Parlament verachten. Politiker, die Zivilität als Schwäche sehen. Parteien, die extreme Positionen befeuern: Was man in den USA schon seit einigen Jahren und nun im Haushaltsstreit beobachten kann, ist die Selbstzerstörung einer der ältesten Demokratien der Welt. Ein Kommentar von Hubert Wetzel mehr...

http://www.sueddeutsche.de/politik/...-stunde-der-ideologen-1.1785298 


79561 Postings, 9250 Tage KickyLawmakers to Break With Berlusconi

 
  
    #12458
1
01.10.13 19:36
ROME—A senior member of Silvio Berlusconi's conservative party said Tuesday that about 40 of the group's lawmakers were ready to break with the former premier and support the government of Prime Minister Enrico Letta in a confidence vote tomorrow, raising hopes that the coalition will survive.....
http://online.wsj.com/article/...tml?mod=WSJEurope_hpp_LEFTTopStories  

2265 Postings, 6225 Tage Contrade 121viele Grüsse...

 
  
    #12459
1
01.10.13 19:37
viele vergessen, dass heute der 1. im Monat und zugleich Quartal ist. Da fließt ordentlich Geld in den Markt rein und das dürfte einer der Haupttreiber der heutigen Stärke sein. Bei 8.750 sehe ich gute Chancen auf eine zumindest teilweise Korrektur. Es sei denn, dass man die Outperformance-Karte spielt.
 

79561 Postings, 9250 Tage KickyBerlusconi laufen die Senatoren weg

 
  
    #12460
1
01.10.13 19:39

72472 Postings, 6105 Tage Fillorkill'Selbstzerstörung einer der ältesten Demokratien'

 
  
    #12461
6
01.10.13 19:41
Blinder Alarm, Omega. Ohne ein Hauch von Sympathie für die Teaparty sehen wir tatsächlich aktive Demokratie (auf der Symbolebene-denn alle staatlichen Funktion von Relevanz werden ja fortgeführt), in der sich Opposition auch als solche, hin + wieder. aufführt. Eine solch destruktive Haushaltspolitik hätte ich mir von Seiten der Demokraten auch mal gewünscht, damals, als die militärischen Grossprojekte von Bush zur Refinanzierung anstanden...

79561 Postings, 9250 Tage KickyGM Vehicle Sales Collapse 11%

 
  
    #12462
1
01.10.13 19:41

79561 Postings, 9250 Tage KickyIst das noch Fortschritt ?

 
  
    #12463
2
01.10.13 19:46
Fruits of ingenuity: Agricultural machinery maker Shibuya Seiki and the National Agriculture and Food Research Organization demonstrate a robot that can pick ripe strawberries at the annual Auto-ID and Communication Expo at the Tokyo Big Sight convention center Wednesday.The device, unveiled Wednesday, can pick a piece of fruit every eight seconds by using three cameras to determine which strawberries are ready to pick. A mechanized arm then darts out to snip each one free and place it into its basket.
http://4.bp.blogspot.com/-tw_EGkmxGto/UkoBdL3ttWI/...berry+fields.png

Read more at http://globaleconomicanalysis.blogspot.com/#EoTTYP65YPp2TpGk.99  

72472 Postings, 6105 Tage Fillorkillps Austrians/AFD

 
  
    #12464
2
01.10.13 20:44
Eine Verkürzung auf totalitäre Ideologie greift auch hier daneben. Einzelne Argumentationsketten liefern anschauliche Beschreibungen unseres Geldsystems bzw zur Europroblematik. Dies kann für sich Bestand haben, ohne die Implikationen teilen zu müssen. So haben zB Austrians und Postkeynesians so manche Diagnose gemeinsam, aber unterscheiden sich in der Therapie: Erstere wollen die Revolution, während letztere ein nicht perfektes und nachweislich unfaires System pragmatisch einer flankierenden Korrektur unterziehen wollen. Die theoretische Analyse wird dadurch nicht entwertet...

14478 Postings, 4799 Tage Zanoni1@ Al

 
  
    #12465
4
02.10.13 00:56
Bösartiger und zielgerichteter kann man Dinge kaum verzerren, um jemanden in  Misskredit zu bringen.

Zu # 448
Diese den Sachverhalt völlig entstellende Pressemitteilung, die Du zitierst, stammt von Kai-Uwe Trinkhaus, bei dem es sich um einen Neo-Nazi und ehemaligen Spitzenfunktionär handelt, der später skandalöserweise trotz dieser Umstände beim Verfassungsschutz als V-Mann beschäftigt wurde.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/...i-uwe-trinkaus-a-918904.html

Du hast keine Bedenken, auf solche Quellen zurückzugreifen?
Sobald etwas in das Bild passt, das Du gerne zeichnen möchtest scheint Dir jedes Mittel recht zu sein

Tatsächlich ging es bei der Forderung des Gesundheitsökonomen Peter Oberender um etwas völlig anderes.

"Eine völlige Legalisierung des Organhandels verlangt der Bayreuther Gesundheitsökonom Peter Oberender. Damit will der Professor den Mangel an Spenderorganen bekämpfen und gleichzeitig die Situation der Spender aus ärmeren Ländern verbessern. "
"Peter Oberender weiß, dass heutzutage ein schwunghafter Handel mit menschlichen Organen betrieben wird - trotz bestehender Verbote in Deutschland. Vor allem ärmere Menschen aus der dritten Welt legen sich unters Messer, um eine größere Summe zu kassieren, die kranke, aber reiche Bürger gern bezahlen. Trotz dieses "Gesundheitsimperialismus" fordert Oberender eine völlige Freigabe des Organhandels."
"Ethische Bedenken gegen sein Modell weist Oberender zurück: Mit Organen werde ohnehin gehandelt, nur gegenwärtig zu menschenunwürdigen Bedingungen. In Indien ist eine Niere nach seinen Angaben für 1500 Euro zu haben. Allerdings stürben 60 Prozent der Spender nach der Organentnahme wegen der schlechten oder ganz fehlenden Nachsorge. "

Eigene Anmerkung: Es geht darum, diese Praxis, die nun einmal stattfindet - unabhängig davon, ob dieses in Deutschland nun verboten bleibt oder nicht - aus der Illegalität zu befreien und auf diese Weise eine bessere medizinische Durchführung und Versorgung zu erreichen.
Dies ist ein typisch libertärer Ansatz. Es gibt von anderen libertären Denkern z.B. ähnliche Ansätze zum Thema der Legalisierung von Drogen.
Nicht weil ihr Konsum etwa gutgeheißen würde, sondern da dadurch eine Verbesserung der gesundheitlichen und sozialen Bedingungen seiner Opfer erzielt werden könnte, und er eben am Ende so oder so immer in einem gewisen Maße stattfinden wird. Was die Leute davon abhält oder nicht, ist mit Sicherheit nicht der Umstand, dass es verboten ist. Sie müssen sich nicht mehr im kriminellen Millieu bewegen, was für sich genommen bereits eine Gefahr darstellt und brauchen auf keinen mit Dreck, Glassplittern und was weiß ich nicht alles versetzten Stoff zurückgreifen. Gleichzeitig würden dadurch die Drogenkartelle erheblich geschwächt, etc. etc.
Dass man da recht kontroverse Ansichten vertreten kann ist klar, wieweit das sinnvoll ist kann ich nicht beurteilen, aber die Idee ist mit Sicherheit nicht menschenverachtend oder rechtsextremistisch.

Auch Abtreibungen wurden mal aus ähnlichen Gründen heraus legalisiert.
Sie wurden damit aus den Hinterzimmern, in denen sie unter skandalösen medizinischen und hygienischen Bedingungen stattgefunden haben, in dessen Folge die Frauen nicht selten schwere gesundheitliche Schäden davon getragen haben oder sogar gestorben sind, herausgeholt. Nun finden sie in einem rechtlich und mit Hilfe von Ethikkomissionen immerhin abgesteckten Rahmen unter menschenwürdigen und medizinisch vertretbaren Bedingungen in ordentlichen Krankenhäusern statt.

Die Forderung, den Organhandel zu legalisieren und damit auf eine rechtlich und ethisch abzusteckende und medizinisch Menschenwürdige Grundlage zu stellen, schlägt da von der Idee in die gleiche Kerbe.
Was hier vorgeschlagen wird, ist etwas völlig anderes, als dass sich Hartz4 Empfänger über Organspenden sanieren sollten, wie es oben von Dir dargestellt wird.

Hier noch ein paar andere Stellen aus dem Artikel:

"Natürlich wird es sich nicht vermeiden lassen, dass Organe oft aus ärmeren Ländern stammen, wo Menschen durch ihre Lebensumstände eher bereit sind, zur Lösung ihrer existenziellen Probleme ein Organ zu verkaufen, als in reichen Industrieländern", sagte der Wissenschaftler. Dies sei kein ethisches Optimum, aber "eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum Status quo".

"Der Bayreuther Ökonom Oberender glaubt jedoch, dass durch einen geregelten Organmarkt eine Win-Win-Situation entsteht: Organe würden nur noch zu einem fairen Preis und mit der entsprechenden medizinischen Absicherung für den Spender verkauft. Dies würde nicht nur den Spendern helfen, sondern auch den Tod von allein 3000 Menschen pro Jahr in Deutschland verhindern, die stürben, weil kein geeignetes Spenderorgan zur Verfügung stünde. Derzeit warten in Deutschland rund 12.000 Patienten dringend auf ein neues Organ.

Der Volkswirtschaftler verlangte außerdem volle Transparenz in Bezug auf Preis und Qualität der Organe. Wer sein Organ verkaufen wolle, müsse, ähnlich wie heute ein Blutspender, bestimmte Eignungstests durchlaufen. Die Kosten dafür müssten auf den Preis für das Organ aufgeschlagen werden.

Der Organhandel soll nach Oberenders Vorstellungen im Internet stattfinden und den Charakter einer Auktion erhalten. "Wenn etwa ein Organ angeboten wird, das für mehrere Empfänger in Frage kommt, muss natürlich auch der Staat oder die betreffende Krankenkasse mitbieten, um sozial schwächere Patienten an der Versorgung teilhaben zu lassen", so Oberender."

Dass sich ein Gesundheitsökonom mit solchen Fragen beschäftigt finde ich richtig und die Diskussion über derlei Dinge auch wichtig. Ich selbst habe dazu keine abschließende Meinung, man muss sich auch nicht auf jedem Gebiet als Fachmann berufen fühlen.

Was auch immer man da für Standpunkte haben mag, es ist nicht das, was Du daraus so gerne machen möchtest!
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/...rganhandel-a-299541.html

Oberender ist meines Wissen dabei noch nicht einmal Mitglied in der AfD sondern lediglich Unterstützer.

Das fällt gewissermaßen in die gleiche Rubrik wie Deine immer extremer werdenden  Verschwörungstheorien. Die Suche nach Sensationsnachrichten - umso skandalöser umso besser. Es geht allein um die Story, nicht um die Wahrheit. Insofern auch kein Wunder, dass Dich akademisch angehauchte Debatten, in denen ökonomische basics diskutiert werden, langweilen. An der Wahrheit hast Du nämlich gar kein Interesse. Mit Deiner Haltung könntest Du wunderbar für Käseblätter oder auch Propagandablätter irgendeiner Coleur schreiben, wenn Du denn mal ein paar Aufträge bekämest. Deine Methoden sind dieselben.

Was du betreibst ist keine Information sondern bewusste Desinformation.

Die Geschichte mit Adam und dem Wahlrecht wurde hier bereits vor ein paar Monaten diskutiert. Was Du oben schreibst ist in ähnlicher Weise verzerrt wie Dein anderer Beitrag!

"Eigentümlich Frei" sehe ich übrigens nicht ganz unskeptisch, von manchen Autoren halte ich ich eine ganze Menge, wie z.B. Hans Olaf Henkel und Frank Schäffler, den Lichtschlag finde ich hingegen eher uninteressant.
Aber die AfD ist nicht die "eigentümlich frei", genauso wenig, wie der Nobelpreisträger von Hayek.
Hoppe hat mit den Ideen von von Hayek oder von Mises nun wirklich nicht mehr viel zu tun, auch wenn er sich auf diese beruft. Auch mit Habermas hat das originär nicht mehr viel zu tun, auf den er sich ebenfalls beruft.
Seine Ideen haben genau so wenig irgendetwas mit den Argumenten der AfD zu tun.

Warum konstruierst Du so etwas?

 

14478 Postings, 4799 Tage Zanoni1@ Fill

 
  
    #12466
6
02.10.13 02:32
... und Du bist da gerade auch nicht besser, wenn du aus dem Text in #450 mal eben ableiten möchtest, dass Hayek Konzentrationslager ökonomisch legitimiert hätte.
Man kann vieles entstellen wenn man möchte.

Hier mal ein paar additional informations:
"Hayek provided several examples of the type of supposedly tran-
sitional dictatorial government he had in mind (1981a: D9): England
under Oliver Cromwell (Cromwell’s Protectorate supposedly provid-
ing a vital transitional way-station “between absolute royal power and
the limited powers of constitutional monarchies”), the example pro-
vided by “two very strong men” (“Adenaur and Ludwig Erhardt”) in
West Germany, and the example provided by the Portuguese “dictator
Oliveira Salazar” (Salazar supposedly “started on the right pat
h...buthe failed”).
http://coreyrobin.files.wordpress.com/2012/07/hayekchile.pdf

Aber auch hier - vieles scheint mir an dieser ganzen Geschichte sehr schlecht gesichert und kaum wirklich nachvollziehbar belegt.
Im Werk von Friedrich von Hayek ist es am Ende nicht mehr als eine Fußnote, die Spekulationen ermöglicht, die dann allerdings, was man bitte zur Kenntnis nehmen sollte, im groben Gegensatz zu ziemlich allem stehen, was er in seinen Büchern geschrieben  hat.
Friedrich August von Hayek war nun wirklich alles andere als ein Befürworter von Dikataturen.


#449
"Austrians vertreten Freiheit (und Verantwortung) des Individuums. Damit diese zum Durchbruch kommen kann bedarf es einer Katharsis, die Sozialstaat und Kreditsystem (Fiat') abwickelt. Dazu kann es erforderlich sein, die Freiheit des Individuums temporär zu negieren. So hat der späte Hayek die Konzentrationslager Pinochets als 'ökonomische Vernunft' legitimiert. Diese Zug teilt er mit den Visonären von links, die ihre Gulags einer 'historischen Vernunft' in die Schuhe geschoben hatten.. "

Diese Katharsis wird nirgendwo gefordert. Die Haltung zum Sozialstaat von Hayek ist eine andere, als die von Mises, wobei letztere heute kaum noch zeitgemäß ist.
In der Analyse des Sozialstaates sieht er die Probleme nichts desto trotz an den richtigen Stellen, was als solches durchaus auch heute noch seinen Wert hat.
Von Hayek hat dann bestimmte Dinge m.E.  in gelunger Weise in der Theorie modifiziert.

Der Crash unseres Geldsystems soll gerade vermieden und nicht herbeigeführt werden.
Vermieden würde er dann u.A. dadurch, sich "nicht" gegen jede Rezession mit Zinssenkungen und insgesamt mit billigen Geld stemmen zu wollen, wie Alan Greenspan dies Anfang des letzten Jahrzehnt getan hat, sondern den Zins dem Markt zu überlassen.

Auch von einer temporären Negierung der Freiheit ist nirgends die Rede.


#464
"So haben zB Austrians und Postkeynesians so manche Diagnose gemeinsam, aber unterscheiden sich in der Therapie: Erstere wollen die Revolution, während letztere ein nicht perfektes und nachweislich unfaires System pragmatisch einer flankierenden Korrektur unterziehen wollen."

Dass Austrians bzw. wirtschaftsliberale für eine Revolution wären, ist ebenfalls Unsinn.
Schreib doch nicht so einen Quatsch.

 

72472 Postings, 6105 Tage FillorkillZan,

 
  
    #12467
5
02.10.13 04:55
die libertäre Ethik ist die des freien und starken Individuums, welches verantwortlich für sich und die Seinen sorgt. Nach der Logik Result=Intention sind schwache Individuen, die es in diesem Weltbild auch noch gibt,  ebenso selbst verantwortlich für ihre Schwäche wie erstere für ihren Erfolg. Sie haben sich in aller Freiheit für ihr Elend 'entschieden'. Staat und Gesellschaft haben sie weder zu fördern noch zu zwingen...

Weil in dieser Lesart keine Verantwortung der Gesellschaft für das Individuum exisitiert und es definitionsgemäss keine 'Opfer' gibt, stellt sich diese Ethik blind gegenüber realen Abhängigkeitsverhältnissen. Dann wann immer es konkret wird, erfolgt daher notwendig der Übergang in den praktischen Zynismus. Die tatsächliche libertäre Argumentation zum Organhandel ist die: Individuen haben sich in aller Freiheit selbstbestimmt dafür entschieden, ihre Organe gewinnbringend zu verkaufen. Als Gesellschaft haben wir uns da nicht einzumischen, ihre Gründe gehen uns nichts an und wenn starke Individuen davon profitieren können, ist das weder ein Fehler (noch Zufall).

Sofern Persönlichkeitsrechte und solche für das Privateigentum nicht verletzt werden, geht jedwedes Ausbeutungsverhältnis, jedwede Grausamkeit für den echten Libertären in Ordnung. Daraus folgt logisch, dass die Freiheit des Individuums in libertärer Lesart praktisch die grenzenlose Freiheit derjenigen meint, die per Zufall oder eigene Leistung in der Konkuerrenz oben gelandet sind. Für den grossen Rest existiert diese Freiheit hingegen nur der Theorie bzw der Möglichkeit nach..

Der Dreh, die Legalisierung des Organhandel aus sozialer Not als eine Art Fürsorge zu verkaufen, steht im Widerspruch zur libertären Idee, zeigt aber den Bedarf nach moralischer Argumentaton. Allerdings eine perfide Moral, weil sie die Not dieser armen Geschöpfe als fraglosen Status quo abnickt ('findet sowieso statt','weshalb geht uns nichts an') und den Verkauf eigener Organe so allen Ernstes als selbstbestimte Lageverbesserung handelt...

Und Hajek: Er hat gute Sachen geschrieben. Und er hat in späten Jahren Terror gerechtfertigt 'in the name of' - also wenn es für die gute Sache unumgänglich wird. Natürlich nur übergangsweise. Und auch nur dann, wenn es sich bei Diktatoren um Philosophen wie Pinochet handelt, die die libertäre Idee im Herzen tragen. In meinen Augen keine 'Fussnote'..

Und kein Zufall. Denn die Zerschlagung des Sozialstaates, die Abschaffung des Kreditsystems kommt einer Revolution gleich und ist ohne Revolution nicht zu haben -'Ron Paul Revolution'. Das Ergebnis wäre ein vormoderner Zustand ähnlich jenen Verhältnissen unter der ursprünglichen Akkumulation. Es hat eine Kette blutiger Revolutionen und Revolten gebraucht, diesen ursprünglichen Raubkapitalismus in den modernen Sozialstaat zu transformieren. Er wird keinesfalls freiwillig weichen, nur weil starke Individuen ihn für überflüssig halten...

ps und solche, die es werden wollen. Neulich habe ich eine Studie gesehen, nach der 75 % der Tea Party Member genau jene Sozialleistungen beziehen, die aus ihrer Sicht abgeschafft gehören...








72472 Postings, 6105 Tage FillorkillKeynes ..

 
  
    #12468
4
02.10.13 05:32
hatte diesbezüglich gegenüber Hayek argumentiert, dass es nicht nur starke Individuen gibt, sondern - in einer auf Konkurrenz basierenden Gesellschaft notwendig - Verlierer und Opfer. Für diese muss ein Angebot zur Partizipation formuliert werden - nicht nur aus moralischen Gründen, sondern aus Selbsterhaltung. Angesichts des Faschismus zog Hayek an diesem Punkt mit, hat aber später offenbar revidiert...

23501 Postings, 6795 Tage Malko07Nicht nur bei der

 
  
    #12469
8
02.10.13 07:15
Tea Party gibt es Ideen, die nicht ganz sauber sind. Aber es ist nicht so, dass die Tea Party grundsätzlich soziale Hilfen ablehnen würden. Die Tea Party lehnt primär den großen zentralen Staat ab, politische Entscheidungen die fern der "Heimat" getroffen werden. Man kann der Meinung sein, dass der übermächtige Staat, der jedem ins Schlafzimmer schaut und Kritiker daran der Reisefreiheit beraubt, der Richtige wäre, Tea Party Anhänger sind es nicht.

Ist es undemokratisch, wenn Abgeordnete die Interessen ihrer Wähler vertreten und sich nicht nur der Parteiraison verpflichtet fühlen? Ist die Schweiz etwa undemokratisch? Hat die laufend ansteigende Politikverdrossenheit bei uns nicht auch damit zu tun, dass der Wähler zu wenig Gehör empfindet und Parteiinteressen zu oft über allem stehen?

Für die USA als Weltmacht ist die Tea Party keine gute Entwicklung .... aber für die Welt? Hat hier schon jemand die Regularien von Obama Care genauer angeschaut oder wird einfach unser Krankenversicherungssystem gedanklich in die USA transportiert? Den wirklich Armen wird nämlich nicht geholfen. Kann man soziale Probleme einfach nur mit Vorschriften lösen? Seit einiger Zeit gibt es auch bei uns eine Krankenversicherungspflicht, nur ist in dieser Zeit die Zahl der "nicht Versicherten" in Wirklichkeit nur gestiegen - sie wird jedoch verdeckt und negiert.

 

80400 Postings, 7598 Tage Anti LemmingZanoni - wo bleibt Deine eigene Ethik?

 
  
    #12470
3
02.10.13 07:43
Von den beiden Quellen zum Organhandel in # 448 hatte ich die erste nicht genau überprüft. Ich hatte den Text und die Quelle aus einem Anti-AfD-Thread bei Ariva übernommen (Poster: Walkürchen2). Hier das "Original":

www.ariva.de/forum/...cht-Abschaffung-fuer-H4-488950?page=0#jumppos24

Die Überprüfung der Quelle war auch nicht ohne weiteres möglich, weil im Text kein Autor genannt wird. Der von Dir genannte Name steht nur im Impressum, nicht aber über dem Artikel. Außerdem sind zwei Links unter dem Text deaktiviert.

Die zweite Quelle, telepolis aus dem Heise-Verlag, kann als ansatzweise seriös gelten.

Du unterschlägst - in dem Versuch, mich in die rechte Ecke zu stellen - weiterhin, dass ich in dem Artikel davor, in dem es um die AfD-Forderung nach Einschränkungen des Wahlrechts für Arbeitslose geht, Andreas Kemper als Quelle genannt habe - ein gewiss nicht für rechte Positionen bekannter Soziologe.

Die Art und Weise, wie Du mich hier als "extremer" (wahlweise mal rechter, mal linker) Verschwörungsapostel hinzustellen versuchst, spricht eher gegen Dich. Eine solche Strategie ist unseriös und eines echten Liberalen, für den Du Dich offenbar hältst, unwürdig. Das ist eher die Vorgehensweise von Pamphletschreibern.

Zum Schluss noch was (Sozial-)Kritisches zu Oberenders Organhandel-"Liberalsierung" aus der wohl auch für Dich akzeptablen Quelle "Spiegel". Wir bewegen uns hier in der Grauzone zur ans Zynische grenzenden Menschenverachtung.

SPIEGEL:

Wer den Armen helfen will, soll es auf andere Weise tun

Es ist bekannt, dass viele Spender sich in Abhängigkeitsverhältnissen befinden und zur "Spende" genötigt werden; bezeichnenderweise stammen viele Organe von Frauen. Zu behaupten, dass man Armen durch den Organhandel finanziell helfe und so letztlich beide, Spender und Empfänger, von dem Geschäft profitierten (ganz zu schweigen von den Vermittlern und den transplantierenden Chirurgen), ist entweder naiv oder zynisch.

Die Spender stehen in der Regel nach Kurzem schlechter da als vorher. Das Geld ist schnell verbraucht; zurück bleibt eine verminderte Leistungsfähigkeit, ein gestiegenes Krankheitsrisiko, zudem oft psychische Probleme und soziale Ächtung, wie die Organisation "OrgansWatch" dokumentiert hat. Wer den Armen helfen will, der soll es auf andere Weise tun.

Doch auch für eine auf Deutschland oder Europa beschränkte Freigabe des Organhandels spricht unter ethischen Gesichtspunkten nicht viel. Auch bei uns würden die finanziellen Anreize vor allem diejenigen ansprechen, welche sich in Notlagen befinden und deswegen nicht wirklich frei entscheiden. Die äußere Not und Armut mögen mit der Dritten Welt nicht vergleichbar sein, das Ausmaß der subjektiven Zwangslage kann durchaus ähnliche Dimensionen haben.

Dazu kommt: Der legale Handel mit menschlichen Körperteilen würde den moralischen Schutz, mit dem unsere Kultur jeden von uns umgibt, schleichend aushöhlen. Wenn die Einzelteile eines Menschen einen Preis haben, wird der Wert des Menschen, nämlich seine grundsätzliche Unverfügbarkeit, in Frage gestellt.

www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/...t-ausschlachten-a-295165-2.html

Wer unter diesen Prämissen Organhandel befürwortet, rückt sich in zweifelhaftes Licht. Vor allem sollte er sich dann nicht auch noch in das Deckmäntelchen des "Liberalen" hüllen. Deine politischen Prämissen - u. a. Deine offenbare Sympathie für die AfD - machen Dich hier (und nicht nur hier) auf geradezu tragische Weise blind.
 

1879 Postings, 5748 Tage Rockit#47: Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen.

 
  
    #12471
02.10.13 07:47
Dann stellt sich die Frage mit dem Wählen nur bedingt...  

1879 Postings, 5748 Tage RockitOder wars: Wer nicht arbeitet, soll wenigstens gut

 
  
    #12472
2
02.10.13 07:49
essen?  

1462 Postings, 4331 Tage narbonneEs gibt keine legalen Mittel mehr, um an Geld zu

 
  
    #12473
5
02.10.13 07:56
„Es gibt keine legalen Mittel mehr, um an Geld zu kommen“

02.10.2013, 07:08 Uhr

Im US-Etatstreit sind Versuche gescheitert, wenigstens Teile der Verwaltung wieder flott zu kriegen. Präsident Obama reagiert gereizt. Sein Finanzminister warnt in einem Brief vor der Zahlungsunfähigkeit des Staates.
US-Finanzminister Jacob Lew zeichnet ein düsteres Bild: Er habe die letzten Mittel aktiviert, um das Erreichen der Verschuldungsgrenze zu verhindern, schrieb er in einem Brief an die führenden Kongressabgeordneten. Es es gebe „keine weitere Zeit mehr zum Handeln“. Und weiter: Er habe damit begonnen, die drei noch zur Verfügung stehenden buchhalterischen Werkzeuge anzuwenden, mit denen er noch für etwas Kreditspielraum sorgen könne, um die Rechnungen seines Landes zu bezahlen.
http://www.handelsblatt.com/politik/international/...men/8876626.html  

23501 Postings, 6795 Tage Malko07Im wesentlichen profitieren

 
  
    #12474
7
02.10.13 08:00
die Arbeitgeber von Obama Care (Firmenversicherungen werden geschlossen)  und es gibt den Versuch, junge Amerikaner nach dem Studium in die Versicherung zu zwingen. In den USA war es nämlich üblich, dass man nach dem Studium für Jahre auf den Versicherungsschutz verzichtete. Man war ja jung und gesund und wollte sich zuerst eine Freizeit genehmigen und dann eine Existenz aufbauen. Sozial Schwache und Arme werden an den bürokratischen und verfahrenstechnischen Hürden scheitern (und am Geldmangel) - wahrscheinlich gewollt.  

Es gibt viele gute Gründe gegen diese "Reform" zu sein. Sie bringt nicht viele Verbesserungen und nicht wenige Verschlechterungen. Und die zusätzlichen Verbesserungen laufen über eine zusätzliche Staatsverschuldung. Ob allerdings eine rapide wachsende Staatsverschuldung eine nachhaltige Vorsorge für einen Sozialstaat darstellt, darf mit Recht bezweifelt werden - nicht nur von der Tea Party. Letztere ist übrigens keine geschlossene Veranstaltung mit einheitlichem Profil - sie ist Uramerikanisch.  
Die Gesundheitsreform von Obama ist einer der wichtigsten Knackpunkte im derzeitigen Haushaltsstreit zwischen Demokraten und... jetzt lesen
 

1462 Postings, 4331 Tage narbonneIch kenne viele Amerikaner,

 
  
    #12475
7
02.10.13 08:02
ich kenne keinen Amerikaner der Obamacare befürwortet, ich kenne keinen Amerikaner der keine Krankenversicherung hat, ich kenne keinen Amerikaner dem es finanziell schlecht geht.

So lebt man wohl immer ein Stück weit in seiner kleinen subjektiv geprägten Welt auch wenn man bemüht ist sich objektiv zu informieren.

Der Mensch ist nichts an sich. Er ist nur eine grenzenlose Chance. Aber er ist der grenzenlos Verantwortliche für diese Chance. (AC)

ave  

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