Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 491 von 7865 Neuester Beitrag: 20.02.25 20:08 | ||||
Eröffnet am: | 05.11.12 08:09 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 197.614 |
Neuester Beitrag: | 20.02.25 20:08 | von: Frieda Friedl. | Leser gesamt: | 37.508.193 |
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Dinge aufzeigen die falsch laufen ist einfach im Vergleich zum liefern von konstruktiven Lösungsansätzen.
ave
Wenn du da nichts findest, wird dein Problem eher Politik selbst sein.
Die große Wahrheit steckt nicht darin, dass eine Partei die Welt so sieht, wie ich sie sehe. Eine solche Partei kann es gar nicht geben. Und einen solchen Menschen sollte es auch nicht geben, der nun alles aus der Position der Macht und Repräsentation und der großen Notwendigkeiten heraus sieht. Statt aus seinem eigenen Leben, seiner eigenen Geschichte heraus, seiner Familie, seiner Arbeitswelt, seiner Kommune, seinen Sozialräumen, seinen Identitäten heraus.
Repräsentation in der Demokratie heißt eben auch, einen gewaltigen Unterschied und eine riesige Distanz aufzumachen zwischen dem Zentrum der Gesellschaft und unserem eigenen Leben, seinen Welten, für das es ja mehr oder weniger gut arbeitet. Falls unser eigenes Leben nichts taugt, oder gut gelingt: das liegt an unserer eigenen Politik. "Politikferne" Menschen wissen immerhin, dass große Politik "nur" Bedingungen für sie schafft.
Eurozone: Kreditvergabe an den privaten Sektor im August -2,0%. Erwartet wurden -1,7% nach -1,9% im Vormonat (y/y).
http://daserste.ndr.de/annewill/videos/annewill3883.html
Sie hätte auch einen viel besseren Bundespräsidenten abgegeben als Gauck.
Wenn die Langfrist-Faszilität auf nunmehr "nur" noch 220 Mia abgeschmolzen ist, dann resultiert daraus noch lange keine Geldknappheit. Denn wenn die Bundesbank im TARGET II eine Forderung von 550 Mia gegenüber EZB hält, dann stehen dahinter ja Einlagen der Geschäftsbanken bei der BuBa. Dass die Gegenposition Verbindlichkeiten , also EZB - Kredite, an andere Geschäftsbanken beinhaltet, ist selbstverständlich. Das ist aber nicht das Problem der Bundesbank. Deren Einlagen wirken gegenüber der EZB als Überschussreserve - denn diese Einlagen übererfüllen die Mindestreserveanforderungen bei weitem und könn(t)en von den Banken für Kreditvergabe verwendet werden. Dass das nicht geschieht, liegt nicht im Einfluss der EZB.
M.a.W. : Geld ist "wie Heu vorhanden"; und die EZB hat ihre Aufgabe der Geldversorgung eher über - als untererfüllt.
Gegenrede hier im Forum?
Was soll sie denn tun, GP? Kreditvergabe hängt an Kreditnachfrage und für die stellt billiges Geld allenfalls Voraussetzung. Solange Staat und Private in der Eurozone per saldo mit Schuldenabbau ausgelastet sind, verschlechtert sich logischerweise die Ratio Verschuldung vs Wachstum, sprich das relative Deficit steigt anstatt zu sinken. Eine deflationäre Kettenreaktion, die Liquiditätspolster erzeugt anstatt diese investiv zu verbrauchen..
Auf diese Polster noch eins draufzupacken macht keinen Sinn, weil niemand damit etwas anfangen kann bzw will. 'Mangel an Liquidität ' ist die falsche Diagnose, deshalb bleibt nahezu kostenlose Liquidität auch dann eine ineffektive Therapie, wenn die Dosis erhöht wird. Wenn bei einem Herzinfarkt 2 Aspirin nicht helfen, werden dies 4 Aspirin ebenso wenig...
QE, dessen Denkidee es ist, sichere Anlagen durch Druck auf den Zins unattraktiv zu machen und so Liquidität in den Umlauf zu zwingen, scheitert nachweislich an diesm Motiv. Als monetär neutraler Asset Swap presst es eben nicht mehr Geld ins System und bleibt insofern in jeder Hinsicht wirkungslos. Weil aber insbesondere der deutsche Stammtisch genau dies - Money Printing - unterstellt, wird es selbst dieses Placebo in der Eurozone bis auf weiteres nicht geben...
http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/...blich/8849702.html
Noch nicht substanziell aber immerhin auf dem Papier durch Wertänderungen.
@AL Herr Gauck ist mir durch sein seriöses Auftreten lieber als Frau Schwan. Geschmackssache.
Anne Will hat einen recht ordentlichen Job gemacht, geglänzt hat Herr Stoiber in seiner herrlichen Aufgebrachtheit. Gesine war blass in der Argumentation.
ave
Des Weiteren kann die EZB durch eine expansivere Geldpolitik den Wechselkurs des Euros drücken, um somit die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie künstlich zu verbessern. Zusätzlich verringert die expansive Geldpolitik durch reduzierte Opportunitätskosten den Deleveragingprozesss.
Wobei der Hauptgrund für die expansive Geldpolitik bei den Geschäftsbanken und Staaten zu lokalisieren ist. Die Geschäftsbanken und Staaten sind die größten Schuldner der Welt. Dementsprechend profitieren sie auch am meisten von sinkenden Fremdkapitalkosten. Ferner kann die Zentralbank sehr wohl den Bondmarkt kontrollieren. Das beste Beispiel ist der amerikanische Bondmarkt nach dem 2.WK. Die Renditen der UST wurden jahrelang von der FED auf einem beestimmten Niveau fixiert.
...war Lucke, der vorgeführt werden sollte, was aber nicht funktioniert hat. Stoiber ist an entscheidenden Stellen erheblich ins Schwitzen gekommen. Kein Wunder, Stoiber ist Politikwissenschaftlicher und Jurist. Da kann man sich leicht vergaloppieren, wenn man sich mit einem Wirtschaftsprofessor über fachfremde Themen streitet. Sich ersatzweise "herrlich aufzuregen" führt dann auch zu nichts.
ARD-Diskussion mit Anne Will:
http://daserste.ndr.de/annewill/videos/annewill3883.html
Kommentar zu dieser Diskussion:
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/...kiert-sich-selbst/
P.S. Ich hab die AfD nicht gewählt, finde ihre Kritik am Euro, den Zockerbanken und der Europapolitik jedoch recht treffend.
1. alle QE-Phasen gingen mit steigenden Zinsen am langen Ende einher s.o.. QE kann den langen Zins also nicht kontrollieren, was insbesondere die letzten Monate am Bondmarkt deutlich nachweisen..
2. Zinserwartungen können Crossrates als ein Faktor unter mehreren beeinflussen. Da alle primären NB ihre kurzen Zinsen nahe 0 halten, kürzt sich dieser Faktor jedoch heraus..
3. Es gibt kein Money Printing. Die umlaufende Geldmenge steigt in den US moderat in einer historischen Konstanten, in der Eurozone flacht sie weiter ab. Der relative Vorsprung der US verdankt sich dem effektiven Deficitspending während der Great Recession, welches jedoch auch in den US einer kontraktiven Finanzpolitik gewichen ist. Weil Deficit = Profits, sind dies bearishe News (was AL, stets auf der Suche nach einem schlechten, manipulativen und verschwörerischen Willen, geflissentlich überhört)
"Die Entscheidung der Fed, das 'Tapering' auf die lange Bank zu schieben, ist ein klares Zeichen, dass der Teufelskreis aus steigenden Zinsraten und einer schwächelnden Wirtschaft sich bereits geschlossen hat." Zu diesem Urteil kommt Nomura-Chefvolkswirt Richard Koo in einer Analyse. "Das ist eine Quantitativ-Easing-Falle, die sich die Fed selber gebaut hat", schreibt Koo.
Um das festzustellen, warf Koo nur einen Blick auf die Entwicklung der Zinsraten der zehnjährigen US-Staatsanleihen. Die Renditen stiegen in den Wochen vor der Fed-Ankündigung, den Einstieg aus dem Ausstieg der Anleihenkäufe zu verschieben, bis auf 3 Prozent. "Doch statt nach der Fed-Entscheidung auf 2 Prozent oder noch darunter zu fallen, haben sich die Zinsen bei 2,5 Prozent festgesetzt", stellt Koo fest. "Das bedeutet, dass der nächste Anstieg die Zinsen der Zehnjährigen leicht über die Marke von 3 Prozent treiben könnte." Und das wiederum könnte die konjunkturelle Erholung in den zinssensiblen Branchen, wie Immobilien und Autos, bedrohen.
http://www.teleboerse.de/nachrichten/...bezahlen-article11445211.html
Mit dem LTRO in Europa hat das wenig zu tun, hier konnte die Neuverschuldung nicht mehr so stark wie in US expandieren, das war sie nämlich schon vorher, das nennt man dann Austerity und jammert oder verteilt Schuldfragen.
Beim LTRO wird ZB-Liquidität verliehen, um die Liquiditätskosten und die Inter-/Infra-Banken-Zinsen zu senken, in US wurde das ZB-Geld in Käufen dafür dauerhaft freigesetzt. In US war aber zuvor auch sehr viel weniger ZB-Geld im Umlauf als in Europa, was angesichts der weltweiten Bedeutung des Dollars eigentlich erstaunlich ist, und 2008 auch als einfache Liquiditätskrise erscheinen lässt. Inzwischen halten ausländische Banktöchter schon mehr als die Hälfte aller ZB-Dollars, wie die berirtschaftet werden, ist noch schlecht absehbar.
Weiteres US-QE nach der Staatsverschuldung (?? oder ist die derzeit nur versteckt wegen der Schuldensperre?) würde grundsätzlich besonders kurstreibend auf Assets wirken, es tauscht nur noch im Markt Assets gegen Geld aus. Es steht eben nicht mehr einer noch größeren gleichzeitigen Kreditaufnahme im Markt gegenüber. Trotzdem kann es in einen Bond-Abverkauf gegen die Fed geraten, auch in einen Banken-Angriff für höhere Zinsmargen.
Ob die EZB etwas falscht macht, lässt sich jedenfalls nicht im einfachen Vergleich zu den USA und den "dollen" Ergebnissen dort feststellen, wie er hier von Fill immer wieder versucht wird. Viel zu viel viel zu verschieden.
Hatten wir doch erst kürzlich:
es hat deinen ZB-GB-swap nachweislich nicht gegeben. Es wurden nachweislich Billionen neues QE-Geld (Papiergeld-Äquivalent) über den Staat auf die privaten Bankkonten zur privaten Verwendung überwiesen. Und nur über diese Einlagen auch zu ZB-Gutschrfiten der Banken im Papiergeldspeicher der ZB. Was mit diesem Papiergeld-Billionen künftig angestellt wird? Das ist jedenfalls etwas anderes als die Frage, was derzeit im Markt mit den neuen Billionen Zahlungsgeld angestellt wird.
Nichts war an QE "neutral", "wikungslos", "Placebo", "reine Psychologie", Schlaumeierei.
Ein spießiger deutscher Beamter wird ins besetzte Polen versetzt, um eine kleine
Stadt mit deutscher Verwaltung zu beglücken.
Am Heiligabend begeht dieser Beamte einen fatalen Fehler, indem er den ihm für niedere Aufgaben zugeteilten Polen gestattet, ihren Katzentisch zu verlassen und mit den deutschen Verwaltungsbeamten an einem Tisch zu sitzen
Dies bringt ihm dann durch Denunziation sofort die Gestapo ins Haus.
Mußte gestern daran denken, als ich den Lucke an seinem Katzentisch sah.
Interessant fand ich noch, als jemand, ich glaube, es war Gesine Schwan, zu Lucke (sinngemäß) sagte:
"Herr Lucke, sie wissen doch, daß wir für die deutsche Vereinigung den Euro einführen
mußten. Wir können jetzt nicht wortbrüchig werden."
Hatte bis jetzt gar nicht mitbekommen, daß dieser Zusammenhang jetzt offiziell ist.
Nochmal die Akteure:
a Fiskalpolitik: staatliche Konsumtion / Investition resp Deficit / Surplus = Redistribution umlaufenden Geldes (Inside Money)
b Geldpolitik: Notenbank erleichtert oder bremst die Kreditnachfrage durch Zinssätze, Mindestreserve und Offenmarktgeschäfte (QE). In den US 'Lender of last Resort' Funktion in Worst Case Szenarien (wie 08)
c Geschäftsbanken: Erzeugen Geld aus dem Nichts, indem sie Kredit vergeben. Dafür müssen sie eine Mindestreserve vorhalten, die sie sich in Abhängigkeit eigener Assets (Collateral) bei der Fed oder am Interbankenbankenmarkt besorgen
d Private: Fragen diesen Kredit nach oder befassen sich mit dessen Tilgung
Es folgt: NB 'drucken' kein Geld, jedenfalls keines, das draussen makro eine Rolle spielt. Geldschöpfung erfolgt, indem GB Kredit vergeben. Dies tun sie, insoweit Kreditnachfrage der Privaten vorliegt. Diese liegt per saldo postrecessiv nicht vor, weshalb die Kreditmenge tendenziell kontrahiert und daher Deflation, nicht Inflation gespielt wird - den kummulierten Stapel Papier bei der Fed zum Trotz. Geldpolitik ist also ein untaugliches Instrument, um eine Bilanzrezession beeinflussen zu können (was dem Beispiel Japan hätte entnommen werden können, nur war der Schluss leider nur der, die Dosis zu erhöhen)...
die USA hätten sich folgende QE-Falle gebaut: sobald Konjunkturdaten sich bessern und Tapering denkbar werde wie zuletzt, würden die Zinsen so deutlich anziehen, dass es die Konjunktur wieder abwürgt - und weiter QE nötig macht. ntv Damit käme man aus dem QE nicht mehr heraus, aber auch nicht in die Konjuntur oder Hochinflation hinein.
Ich kann mir das nicht vorstellen, denn höhere Zinsen müssten mMn nach kurzer Zeit ein hohes Kreditangebot und Konkurrenz der internationalen Banken auslösen. Außerdem wird Zahlungsgeld nicht nur durch Kredit, sondern genauso durch Asset-Käufe der Banken erzeugt. Sie werden nicht nur durch QE ohne Staatsverschuldung erzwungen, sondern auch durch Käufe eines zunehmend dollarliquiden Auslands.
Die Niedrigzinsökonomie mit sehr hohen Assetpreisen, mäßiger Lohn- und Konjunkturentwicklung und bereits aufgepumpten Geldmengen kann mMn nach einem Tapering längere Zeit funktionieren. Im Fall einer nachhaltig schwächeren Konjunktur geht sie aber mit einem sinkendem Dollar einher, der dabei crashen könnte. Das wird die Fed sicher nicht mit Dauer-QE beschleunigt und direkt ansteueren wollen.
EU: nachholendes Wachstum nach Auslaufen des Deleveragings bei wieder spendierfreundlicherer Fiskalpolitik, steigenden Earnings und steigenden Zinsen = Outperformance von € und Euroaktien