Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 482 von 7855 Neuester Beitrag: 13.02.25 14:37 | ||||
Eröffnet am: | 04.11.12 14:16 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 197.365 |
Neuester Beitrag: | 13.02.25 14:37 | von: fws | Leser gesamt: | 37.352.296 |
Forum: | Leser heute: | 7.664 | ||
Bewertet mit: | ||||
Seite: < 1 | ... | 480 | 481 | | 483 | 484 | ... 7855 > |
Optionen
http://www.welt.de/wirtschaft/article120137559/...-dramatisch-ab.html
in welchem die bisherigen "Working Poor" nun von der bisherigen Mittelverdienern verdrängt und vollständig in die Arbeitslosigkeit abgeschoben werden.
'QE kann und wird sich noch in einer expansiven Kreditvergabe an die Privatwirtschaft entladen..', erkennt in QE ein (hyper-)inflationäres Potential, welches nur aufgrund von Deleveraging oder sonstwas noch nicht sichtbar wird. Zugrunde liegt die Annahme, dass a die Kreditvergabe reserve-gebunden sei und daher die sich auftürmenden Überschussreserven als nur noch nicht realisierte Kreditvergabe gelesen werden müssen. Sowie b die Annahme, dass QE als eine Art 'Money Printing' zusätzliche Liquidität ins System pumpt. ..
Zu a Geschäftsbanken können, sofern solvent, theoretisch unbegrenzt Reserves via Interbankenmarkt (Fed Funds Rate) und Fed-Darlehen (Diskontsatz) ziehen. Praktisch jedoch in Abhängigkeit davon, Kreditnehmer mit hinreichender Bonität zu finden. Die Kreditmenge ist also eine Funktion der Kreditnachfrage, nicht der vorgehaltenen Reserves...
Zu b QE ist monetär neutral. Genau deshalb 'wirkt' es auch nicht. Es ist eben gerade kein keyn'sches Deficit Spending...
Als dann die Wohltaten griffen saß er auf 5 Mill. Arbeitslosen und alle Kassen waren leer.
Aber Gerd hattes dann endlich geschnallt und reformiert--- ohne Widerstand der Schwarzen im Bundesrat. Was vorher bei Kohl stets der Fall war.
Freilich werden dann solche Reformierer vom Wähler in die Wüste geschickt.....
Zur Hyperinflationsgefahr: die Banken konnten im Interbankenmarkt noch nie unbegrenzt ZB-Geld ziehen, schon gar nicht billig, und die Notenbank konnte ihre Darlehensmengen per Zins steuern. Insofern ist man heute in US schon auf einem völlig neuen Terrain. Was mMn nicht unbedingt heißt, dass das groß schief gehen muss, manches wäre heute leichter steuerbar als je zuvor. Man könnte z.B. Kreditbedingungen durch Fed oder Staat leicht verbindlich festlegen.
Politiker müssen bei Wahlen stets die Kasse öffnen um Wähler zu bezirzen. Aber da die stets leer ist, müssen Schulden her.
Also nicht über den Schuldenwahnsinn krakeelen--- wir alle wählen/ wollen den ja....
zu den anderen Punkten hier:
http://www.ariva.de/forum/against-all-odds-479440?page=16#jump16526001
Thinking straight, Daiphong: In dem Maße, wie Geschäftsbanken Bonds an die Fed abgeben, bilden sie Überschussreserven - deren dramatisches Volumen hat keine andere Herkunft als den og Asset Swap. Und umgekehrt: Kämen die Bonds nicht aus Bankbeständen, wie Du argwöhnst, könnten Banken auch keine Überschussreserven anhäufen. Sie wären dann genau die Broker einer monetarisierten Staatsschuld, wie es sich der Volksmud erzählt...
http://www.ariva.de/news/kolumnen/Aixtron-greift-wieder-an-4778179
Börsenanfänger aufgepasst, hier könnt ihr was lernen!
Daneben ist dann eben auch ein Teil der QE Staatsknete über Bankenrettungen an diese zurückgeflossen. dazu kommen dann noch Zinszahlungen die zum Teil ebenfalls wieder an die Banken gehen.
Ich denke schon, dass ein nicht unbeachtlicher Teil an Neuemissionen an die FED einfach durchgehandelt wurde, bei einem anderem Teil wird es sich hingegen tatsächlich um bloße Bestandsanleihen gehandelt haben.
Fill: "QE ist monetär neutral. Genau deshalb 'wirkt' es auch nicht. Es ist eben gerade kein keyn'sches Deficit Spending."
Bei der Staatsverschuldung hatten die USA wohl noch einen Schuss frei. Deficit Spending hat jedenfalls massiv und schnell stattgefunden.
QE aber hat vorrangig dieses NEUE Vermögen gegen Geld aus dem Markt genommen bzw effektiv direkt finanziert. Auf Seiten der Kreditaufnahme der Neuverschuldung wurden dadurch viele potentiell gefährliche Effekte bei Zins, Dollar, Banken kompensiert oder überkompensiert.
Nun müssen sie Neuverschuldung wie die Europäer einfrieren und damit leben lernen.
Sonst passiert das, was Malko beschreibt und andernorts stattgefunden hat: in- und ausländische Geldbesitzer samt Steuerverweigerer ruinieren den US-Staat.
Oder der Staat ruiniert durch Dauer-QE die Währung, die Gläubiger und mehr.
Beides muss aber nicht stattfinden, auch nicht in einer Niedrigzins-Umgebung.
#36 "Kämen die Bonds nicht aus Bankbeständen, wie Du argwöhnst, könnten Banken auch keine Überschussreserven anhäufen." Völlig egal, von wem die Fed kauft, die Reserven steigen entsprechend sowieso. Da sie aber tatsächlich keine Bank-Bestände leergekauft hat, sondern von Dritten, landet das Fed-Geld auf deren Bankkonten und in den Bankreserven wie bei jeder Überweisung. In deiner Tabelle und in der Realität steigen Reserves und Deposits gleichermaßen an, während die Position T-Bonds eher unverändert bleibt.
zan #38 selbst die MBS-Bestände der Banken waren nach fred lange Zeit kaum gesunken, vielleicht jetzt erst. Der Chart zeigt, dass die Banken insgesamt nicht leergekauft wurden, im Gegenteil.
/
Heute +82 auf 1822.
/
Höchster Stand seit ca. Jan. 2012.
/
Kann es mir nicht erklären!
/
Da ist leicht Geld drucken (die Nachfragelücke ist riesig) verbunden mit der guten Mär, dass man dem Staat mit ZIRP/QE deficit spending ermöglicht und - ganz im Interesse der Steuerzahler - dem Staat bei den Zinsen hilft. Selbstverständlich gibt die Notenbank dem Staat eine implizite Liquiditäts- und Solvenzgarantie, welche übrigens aus jeder Staatsanleihe ein Stück (Zentralbank-)Geld macht. So weit so gut....
Die nicht ganz so schöne Seite dabei ist, dass ZIRP/QE auch vom "Investmentbanking" in Anspruch genommen wird mit genau der gleichen impliziten Liqu./Solv. - Garantie. Diese Garantie führt zu dem Kuriosum, dass die Geschäftsbanken auch den letzten MBS-Schrott lieber behalten als an die FED weiterzureichen - solange sie noch höhere Renditen auf diese Papiere erzielen als mit einer Geldeinlage bei der FED. Ben müsste die Geschäftsbanken schon bequatschen, dass sie ihm diese Papiere rausrücken. Etwa mit der Begründung, die FED "müsse etwas tun", um gewissen Meinungen im Kongress/Senat zu entsprechen, z.B. um einem raschen Anstieg der Hypothekenzinsen zu begegnen.
Zumal das QE/ZIRP Bankensystem mit der impl. Monetarisierungsgarantie noch viel weiter geht indem, ganz im Sinne des "Investmentbankings", an einer Virtualisierung der Volkswirtschaft, an einer Umwandlung der Realgütermärkte in Vermögensmärkte gearbeitet wird. Und hier wird es brandgefährlich - denn so lassen sich auch gegen rückläufige Nachfrage höhere Preise durchsetzen. Die Folge ist eine Ausplünderung der Realwirtschaft.
Es gibt diverse Arten, sein Geld im europäischen Süden zu verlieren, hier eine davon:
"Häuserkampf in Italien Immobilienbesitzer in Italien kämpfen gegen Enteignung
Der Traum vom eigenen Ferienhaus wird für viele Immobilienbesitzer in Italien gerade zum Albtraum. Von Sizilien bis zum Gardasee wurden diesen Sommer reihenweise Häuser beschlagnahmt. Bei einer derartigen Polizeiaktion in Ligurien waren die BR-Reporter Christiane Hawranek und Marco Maurer dabei."
Quelle: Bayern2 Radio - Sendung Notizbuch am 18.09.2013 - Autorin Christiane Hawranek
Link zum Anhören: http://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/...schlagnahmt-wird-100.html
Der Aspekt von QE als Solvenzgarantie ist völlig richtig. Ein nicht unbeachtliches Element.
In Europa vielleicht noch bedeutsamer als in U.S.
Auf der anderen Seite hat bei uns die Garantie alleine bisher ausgereicht (zumindest unter Draghi)
"Diese Garantie führt zu dem Kuriosum, dass die Geschäftsbanken auch den letzten MBS-Schrott lieber behalten als an die FED weiterzureichen - solange sie noch höhere Renditen auf diese Papiere erzielen als mit einer Geldeinlage bei der FED. Ben müsste die Geschäftsbanken schon bequatschen, dass sie ihm diese Papiere rausrücken."
Naja, die FED kauft aber seit dem Beginn von QE 3 monatlich für 45 Mill. Hypothekenpapiere von den Banken auf. Das passiert ja nunmal ganz real.
Dass die Bestände an diesen Papieren bei den Banken kaum gesunken sind, bedeutet dann ja mit anderen Worten, dass die Banken gleich wieder neue Hypotheken vergeben haben müssen (Giralgeldschöpfung), die sie dann möglicherweise im nächsten Monat wieder an die FED verkaufen (Schöpfung von Basisgeld durch die Hintertür)
Also genau der Effekt, den ich oben bereits beschrieben habe.
Es gibt darüber hinaus allerdings noch weitere Anreize, diese Papiere an die FED zu verkaufen. Ein Teil dieser Papiere dürfte immer noch toxisch sein.
Kein Mensch weiß, welche Risiken sich u.U. noch hinter den Bilanzen verbergen könnten.
Nach dem Crash 2008 sind noch Jahre später hunderte von kleineren amerikanischen Banken pleite gegangen.
Die Banken haben durch diese Maßnahmen die Möglichkeit die Risiken aus ihren Hypothekenpapieren an die FED zu übertragen, und gleichzeitig Überschussreserven zu bilden und auf diese Weise mehr Vertrauen in ihre Solvenz zu schaffen, was Bankruns ein Stückchen unwahrscheinlicher machen sollte.
Darüber hinaus müssen die Banken für den Fall, dass es doch irgendwo zum Zahlungsausfall eines Staates käme, z.B. bei uns in Europa, mit Verlusten rechnen.
Die komplizierten Konstrukte, nach denen sie selbst Anleihen halten, gleichzeitig CDS halten und ihrerseits selber CDS emittieren, sind hinsichtlich der tatsächlichen Verluste, die im Fall der Fälle einträten, kaum zu überblicken. Sobald der Versicherungsgeber ebenfalls insolvent würde, bräche das ganze Konstrukt in seiner Risikoallokation in sich zusammen.
Es ist kein Wunder, dass die GB in solch einem Umfeld dazu übergehen, Reserven zu horten, wozu sie in einem "normalen" Umfeld keinerlei Anreize hätten.
Auch bei den MBS haben die Banken nicht ihren Bestand gegen ZB-Geld getauscht.
Neue MBS wurden an die Fed durchgehandelt, oder die Fed-Käufe wurden über die Emittenten durchgehandelt. Vielleicht wurden dabei auch alte gegen neue im Bestand getauscht.
Das Fed-Geld landete aber in jedem Fall bei den MBS wie bei den Treasurys nicht in den Banken-Reserven, weil etwa die Banken-Bestände insgesamt gegen Reserven getauscht wurden, wegen eines Swaps.
Sondern weil das gesamte QE-Geld tatsächlich zusätzlich in die Märkte ging, auf Kundenkonten. Nur darüber wurden die Reserven der Banken so extrem aufgefüllt.
Ganz sicher haben die Banken davon auch profitiert, das ist aber eine andere Frage als die nach den Realitäten von QE.
Ich bin wirklich fassungslos.
Sicher, wir kennen es nicht anders. Aber jetzt haben wir es aber offiziell, dass die US-Wirtschaft am Ende ist. Die Hütte muss sowas von brennen bei denen.
www.spiegel.de/fotostrecke/...n-reich-ranicki-fotostrecke-101618.html