Ökonomen streiten über Verteilungsfrage


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Neuester Beitrag: 11.02.25 23:30
Eröffnet am:04.11.12 14:16von: permanentAnzahl Beiträge:197.328
Neuester Beitrag:11.02.25 23:30von: FillorkillLeser gesamt:37.336.501
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79561 Postings, 9239 Tage KickyNYT Sunday Review Same War, Different Country

 
  
    #11526
4
08.09.13 16:19
SAY, did you see the news from Libya — the last country we bombed because its leader crossed a red line or was about to? Here’s a dispatch from Libya in the Sept. 3 British newspaper, The Independent:
“Libya has plunged unnoticed into its worst political and economic crisis since the defeat of Qaddafi two years ago. Government authority is disintegrating in all parts of the country putting in doubt claims by American, British and French politicians that NATO’s military action in Libya in 2011 was an outstanding example of a successful foreign military intervention, which should be repeated in Syria. ... Output of Libya’s prized high-quality crude oil has plunged from 1.4 million barrels a day earlier this year to just 160,000 barrels a day now.”

I keep reading about how Iraq was the bad war and Libya was the good war and Afghanistan was the necessary war and Bosnia was the moral war and Syria is now another necessary war. Guess what! They are all the same war.......

http://www.nytimes.com/2013/09/08/opinion/sunday/...e&ref=general  

79561 Postings, 9239 Tage KickyObama mit heftiger Public Relation Tour

 
  
    #11527
2
08.09.13 16:25
allein 6 TV-Auftritte um Kongress zu überzeugen und  Obama’s chief of staff, Denis McDonough, auf 5 Sonntag Talkshows!
http://www.bloomberg.com/news/2013-09-08/...ria-plan-to-congress.html
weckt doch Erinnerungen:
Wollt Ihr den ...Krieg?  

80400 Postings, 7587 Tage Anti LemmingLibyen - Kriegsfolgen

 
  
    #11528
4
08.09.13 16:36
Ein orientierungsloses, zersplittertes Land in ökonomischer Dauerkrise ist doch die beste Voraussetzung für ausländische Ölfirmen, um dort ungestört die "Bodenschätze" zu bergen. Idealerweise halten dabei bestechliche kleine Despoten die Massen kurz und sich wechselseitig in Schach.

Insofern kann man - losgelöst von der Gutmensch- und "Befreiungs"-Rhetorik zur Kriegsbegründung - konstatieren, dass der Libyen-Militärschlag für den Westen ein voller Erfolg war. (/sarc off)

Oder glaubt hier jemand ernsthaft, die anstehende Bombardierung Syriens erfolge im Interesse der Syrer? Es geht um Macht, Geld, Kontrolle, Gas & Öl. Und um SONST NICHTS (außer in der Propagandaabteilung, wo die hiesigen Sofa-Bellizisten so gern abschreiben).  

4259 Postings, 5932 Tage DreiklangRisiko der Golfstaaten vs. Risiko der USA

 
  
    #11529
7
08.09.13 16:40
Nach dem fehlgeschlagene US-Irakkrieg (die Schiiten haben politisch gewonnen)  bot sich für die Golfstaaten die Chance, den Narrativ vom "Arabischen Frühling" auf Syrien zu transponieren und dort einen raschen Erfolg für die Sunniten zu erzielen, gegen Assad, seinen laizistischen Staat, und, wenn auch indirekt, gegen die Schiiten. Verbunden war das mit der Vorstellung, bei einem evtl. Scheitern die Rechnung an die USA zu schicken. Riskant war das Vorhaben allemal, denn Syrien ist zwar nicht das Pulverfass der Region, aber doch eine Zündschnur. Den Kollateralschaden eines verschlechterten Verhältnisses zu Russland nahmen die Golfstaaten in Kauf.

Nun hat sich der rasche Erfolg nicht eingestellt und die USA geraten unter Druck. Spektakuär ist , dass die USA  diesem Treiben, diesem vorsätzlichen Kokeln an der Zündschnur, so lange zugesehen haben. Es ist nur erklärbar damit, dass es in den USA eine relevante Meinung gibt, die den "finalen Showdown" mit dem Iran nie aufgehoben, sondern nur aufgeschoben hat (denn diese Meinung ist derzeit nicht offen politikfähig).

Eine "Dauerbrandstelle Syrien" unter Assads Leitung  ist auf  für beide Iran und Russland  zu teuer. Die Sunniten können militärisch Assad nicht bezwingen, im Gegenteil, er wird  die Oberhand erlangen. Aber die USA können  Assad so weit schwächen, dass er abgehen muss - es wird sich so oder so entscheiden, denn es gibt keine "wohldosierten Maßnahmen". Für Russland als dem Balancedenken verhafteter Macht gilt: Was man Assad nicht (mehr) gibt, muss man dann dem Iran geben. Ob der Iran mit dieser Unterstützung eine neue Front in Syrien aufbauen würde, ist  nicht abschätzbar.

Dem theoretischen Gesichtsverlust bei Abdankung Assads stünde eine Flüchtlingskatastrophe bevor, welche Europa voll treffen würde - und zu so viel Spannungen Europas mit den  USA Anlass gäbe, dass man damit "im Westen" auf Jahre hinaus beschäftigt wäre - zuviel "friendly fire".

Für die Golfstaaten aber kommt es darauf an, dass sich die USA für eine massive Intervention im Iran entscheiden, bevor der Iran seine Nukleare Option verfügbar hat. (Danach wäre er faktisch unangreifbar).

Für den Iran gilt in Syrien das Spiel auf Zeit bzw. mit Zeitgewinn, ohne die eigenen Kräfte zu stark zu beanspruchen. (Das Chaos nach einem Sturz Assads wird man zu nutzen wissen).

Für Russland ist die Bedrängung Assads unangenehm, aber keine Schicksalsfrage.  Wirklich schwierig wird es für Russland erst dann, wenn es vor der Frage steht, im Fall eines US-Angriffs dem Iran massiv militärische Hilfe zu gewähren.





 

12996 Postings, 5933 Tage daiphong#27 "Obama wie Hitler"

 
  
    #11530
3
08.09.13 16:55
so tief kann man sinken...  

16574 Postings, 5122 Tage zaphod42Kicky #22

 
  
    #11531
2
08.09.13 17:21
"Nach seinen Angaben hat die amerikanische Regierung im Frühjahr 2003 unbestätigte Informationen des deutschen Geheimdienstes über mobile irakische Biowaffenlabore im UN-Sicherheitsrat öffentlich als gesichert dargestell"

Also hat nicht der BND gelogen, sondern der CIA. Meine Rede. Der BND hat offensichtlich klar kommuniziert, dass die Berichte nicht gesichert sind.

Den BND also als notorische Lügenbolde darzustellen könnte falscher nicht sein.  

4259 Postings, 5932 Tage DreiklangObama will nun (endlich?) liefern...

 
  
    #11532
4
08.09.13 17:36
aber vorher noch etwas anderes
- Syrische Christen geraten zwischen die Fronten

http://www.spiegel.de/politik/ausland/...n-fuer-frieden-a-921034.html

(Friedenshetzer??)

Das US-Militär überlegt nun einen Militärschlag, der "länger dauern soll" , mit komb. von Bombern und Marschflugkörpern, da man ansonsten die Syr. Armee nicht nachhaltig treffen könne. Also: Ein Kriegsmodell a la Serbienkrieg 1999. Einen 60-Tage-Dauerbombardement würde allerdings die syrische Armee gegen die Sunniten nicht überstehen => ergo: Ablösung Assads.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/...militaerschlag-a-921049.html

Und, weil es dazu passt, das noch:

Im Syrienkonflikt könnte z. B. nach einem US-Schlag die Hisbollah zur Vergeltung einer Rakete (womöglich mit Gas) in Richtung Tel Aviv abfeuern. Israel würde dann den Libanon einäschern. Über kurz oder lang treffen die Raketen auch russische oder amerikanische Zerstörer, die vor der Küste liegen. Diese könnten dann auch untereinander das Feuer eröffnen. (A.L., No 495)

Das glaube ich nicht (mehr). Die Schiiten werden Weisung aus Teheran bekommen, stillzuhalten. Man wird den nächsten Scherbenhaufen der US-Politik abwarten ( wieder zynisch: Die Europäer werden noch viel zu lachen haben....)   und die Schiiten werden sich nachher neu positionieren. In jedem Fall: Es wird für den Westen nicht zum Vorteil ausgehen.
 

16574 Postings, 5122 Tage zaphod42Gutes Drehbuch

 
  
    #11533
08.09.13 18:18
"Im Syrienkonflikt könnte z. B. nach einem US-Schlag die Hisbollah zur Vergeltung einer Rakete (womöglich mit Gas) in Richtung Tel Aviv abfeuern. Israel würde dann den Libanon einäschern. Über kurz oder lang treffen die Raketen auch russische oder amerikanische Zerstörer, die vor der Küste liegen. Diese könnten dann auch untereinander das Feuer eröffnen. ("

...für einen Dick & Doof Film (Mit Torten statt Raketen)  

5195 Postings, 5299 Tage TherionDrehbuch

 
  
    #11534
5
08.09.13 18:53
Es gibt so viele Drehbücher wie es beteiligte gibt. Leider wissen wir erst hinterher, welch 'schlechter' Film uns geboten wurde.

Manchmal ist das Aussitzen der eigenen Position für sich selbst, wenn auch nicht für andere, vom Vorteil. Das kann die US-Regierung nicht mehr, also muß sie um die gestalterische Oberhand gegenüber den anderen zu haben, aktiv werden.

Ich erwarte einen Angriff (zunächst) auf symbolische Ziele, z. B. Stützpunkte der syrischen Armee und Regierungsgebäude. Im Grunde genommen, darf die syrische Regierung nicht zu sehr geschwächt werden, weil ein Sturz des Regimes unabsehbare Folgen hätte.

Ein Sturz hinterließe nicht nur ein Machtvakuum, in das mehrere Gruppen vorstoßen wollen (siehe Irak), auch der Iran würde sich, da sie einen Verbündeten verlöre, bedrohter fühlen, auch wenn der Iran bereits sprachlich abrüstet.

Es kann der USA nicht daran gelegen sein, daß sich Syrien zu einem steten Tummelplatz von Gruppen wie Al Khaida oder der Hisbollah (pardon, falls ich die Namen falsch geschrieben habe) entwickelt.

Dummerweise muß irgendeiner ein Zeichen setzen, nicht nur in Richtung Herrn Assad, sondern - für die Zukunft - auch in Richtung der sog. Achse des Bösen, Terroristen, Despoten oder Autokraten. Ich bin froh, daß ich dazu keine Entscheidung treffen muß.

Die Darsteller sind bekannt, die Folgen noch nicht abgedreht; mal sehen, was sich der große Regisseur einfallen läßt.  

79561 Postings, 9239 Tage KickyBild am Sonntag berichtet Assads Offiziere

 
  
    #11535
08.09.13 18:57
.....Die «Bild am Sonntag» berichtet derweil, Kommandeure der syrischen Regierungstruppen hätten Machthaber Bashar al-Assad schon vor Monaten zum Einsatz von Chemiewaffen gedrängt. Dieser habe derlei Angriffe aber «stets abgelehnt» und wahrscheinlich auch den Giftgaseinsatz vom 21. August nicht persönlich genehmigt, berichtet die Zeitung unter Berufung auf deutsche Sicherheitskreise. Die USA planten unterdessen einem Bericht zufolge einen intensiveren und längeren Syrien-Einsatz als bislang bekannt.

Die «Bild am Sonntag» berief sich auf Funkgespräche, die von dem vor der Küste Syriens kreuzenden deutschen Spionageschiff Oker abgefangen worden seien. Demnach forderten syrische Divisions- und Brigadekommandeure seit rund vier Monaten immer wieder vergeblich beim Präsidentenpalast den Einsatz von Chemiewaffen an
http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/...Giftgasangriffe/story/11039338
 

80400 Postings, 7587 Tage Anti LemmingAngriff bereits "überstimmt"

 
  
    #11536
3
08.09.13 19:27
Es gibt bereits jetzt 229 Stimmen im Repräsentantenhaus, die mit "Nein" stimmen wollen.
41 wollen mit "Ja" stimmen, 163 sind unentschieden.

http://data.huffingtonpost.com/2013/09/congress-syria-positions?rr
(Zahlen stehen unten auf dieser Seite)

Insgesamt gibt es im "House" 435 stimmberechtigte Abgeordnete. Es blieben somit nur maximal 214 (= 435 - 221) "Ja"-Stimmen, wenn man mögliche Enthaltungen außen vor lässt. Damit kann man die Abstimmung im "House" bereits jetzt als gescheitert betrachten.

Selbst wenn der US-Senat (100 Senatoren) für den Krieg stimmen würde, gäbe es für Obama keine Rückdeckung, wenn das "House" diesen ablehnt. Rückdeckung hat er nur, wenn BEIDE Kammern mehrheitlich mit "Ja" stimmen.

Dass einzelne Abgeordnete, die mit "Nein" stimmen wollen, noch "umgekrempelt" werden, ist zwar nicht auszuschließen, aber unwahrscheinlich, weil die Abstimmung nicht geheim verläuft (siehe Link oben). 60 % der Amis sind gegen den Krieg. Ein Abgeordneter, der gegen den Willen seines Wahlkreises mit "Ja" stimmt, dürfte bei der nächsten Wahl nicht wiedergewählt werden. Die Abgeordneten stehen daher unter starkem (Rechtfertigungs-)Druck. Den meisten dürfte das Hemd (Sitz im "House") näher sein als die Hose ("Leiden" der Syrer).

Nach einer Abstimmungsniederlage am Dienstag, die wahrscheinlich ist, könnte sich Obama nur noch auf sein Recht berufen, als Oberbefehlshaber der Army eigenmächtig den Krieg zu befehlen. Allerdings ist USA nicht akut bedroht, und dies wäre dafür eine rechtliche Voraussetzung. Hinzu kommt, dass Obama Friedensnobelpreisträger ist, was ihn vor aggressiven Alleingängen bewahren sollte. Er würde sonst die Regierungsabstimmung zur Farce machen - und sich selber zum Vollpfosten.

Der einzige Joker des Pentagon wäre, wenn die Rebellen noch einen weiteren, größeren Gasangriff "stagen" und diesen Assad in die Schuhe schieben. Danach müsste Kerry ("Das Maß ist nun voll!") empört einen Sofortschlag ausrufen.

 

80400 Postings, 7587 Tage Anti LemmingKorrektur

 
  
    #11537
08.09.13 19:35

(2. Absatz in # 536)

...Es bleiben somit maximal  206 (= 435 - 229) "Ja"-Stimmen

 

12996 Postings, 5933 Tage daiphongzum obigen Drehbuch

 
  
    #11538
5
08.09.13 20:00
Falls der Iran Atomraketen tatsächlich einsatzfähig bekommt, ist er in einer so souveränen Position, dass die Golfstaaten große Raketenabwehrschirme kaufen werden und sich auch ganz offiziell zu Israel, Europa, Türkei unter den atomaren US-Abwehrschirm stellen müssen. Eine eigene Atomwaffe werden die USA ihnen nicht zubilligen. Für ihre militärischen Machtspielchen wird der Spielraum dann enger.

Einen "finalen Showdown mit dem Iran" brauchen die USA jedenfalls nicht. Vielleicht Israel, falls es den USA nicht traut, und dann danach gleich beide islamischen Lager und den Rest der Welt am Hals haben will.

Die USA sind durch den Iran inzwischen friedenssichernde ABC-Hegemonialmacht in Arabien, die Golfstaaten eine Finanz- und Religionsmacht ohne entscheidendes Militär. Iranische oder russische  Macht-Außenposten haben künftig im arabischen Raum nichts mehr zu sagen, Assad verlor daher jede Unterstützung in der Region. Und sammelte als verbohrte russisch-militaristische Denkschule in seiner Abwehrschlacht immer mehr Feinde im Inneren. Neben der Al-Kaida, die auch angriffen.

Falls Assad sich rein militärisch auch ohne Giftgas durchsetzt und Land und Ölquellen zurückerobert, wird es vielleicht nochmal 100.000 Tote geben. Mit Russlands Hilfe könnte er Syrien evtl. in eine Festung russischen Typs verwandeln, und im Inneren mit Terrorismus aller Art kämpfen. Zukunft hätte das nicht.

Falls die USA Assad den Rest geben wollen, müssen sie Verantwortung für Syrien übernehmen, also am Boden und im ganzen Land und gegen Al-Kaida, für Syrien vielleicht nicht das Schlechteste.

Falls die USA das nicht wollen/können, sondern dem Untergang Assads eher zuschauen und nur durch Anti-C-Waffen-Drohung begleiten, müssten sich die Bürgerkriegsparteien nach Assad gegen Al-Kaida vereinigen, um ein demokratischeres Syrien aufbauen zu können.

Falls Assad sich doch langsam, aber mit mehr Geschick gegenüber Deserteuren und Kurden, mit einer demokratischen Öffnung seines Regimes und Rücktritt seiner Person, durchsetzt, wird man sich im Kampf gegen Al-Kaida einen.

Al-Kaida wird wohl neben dem Assad-Regime in Syrien untergehen müssen. Ein Methode könnte dabei sein, dass man ihnen auf erheblichem US-Druck hin die Golfstaaten-Unterstützung abschneidet. Dafür wäre man im islamischen Raum größtenteils auch sehr dankbar.

Die USA können hier machen, was sie wollen, es wird immer riskant und daher "falsch" sein in der Öffentlichkeit. Alternativ zögen sie sich aus der Großregion zurück und ließen die Atom-Bewaffnung der Golfstaaten und die BC-Bewaffnung anderer Zwielichter zu, einschließlich ihres Einsatzes in Kriegen und Bürgerkriegen.
 

79561 Postings, 9239 Tage Kickysyrischer Aussenminister im Gespräch mit WSJ

 
  
    #11539
08.09.13 20:30
in Damaskus ,droht Angriff auf Israel und die Türkei an
http://www.wsj.de/article/...9053721388918510.html?mod=trending_now_1  

16574 Postings, 5122 Tage zaphod42#36

 
  
    #11540
3
08.09.13 20:55
Ausgehend von der kuriosen Frage, warum vor allem die Reps den Luftschlag ablehnen, obwohl das eher die Falken sind, stieß ich auf folgenden Text:

Kurzfassung: Clinton passierte im Kosovo dasselbe wie jetzt Obama: Humanitär motivierer Einsatz, Keine Bedrohung der USA, Ablehung im Volk, Zustimmung im Senat, Ablehnung im Kongress. Er zog es trotzdem durch, mit großem Erfolg denn Serbien wurde an den Verhandlungstisch gezwungen und der Kosovokrieg kam zum Ende.

Mich würde nicht wundern wenn Obama sich Clinton zum Vorbild nähme.

----------------------

"How will lawmakers vote this time, now that a Democratic president is asking for authorization to launch what Barack Obama describes as a “limited” military strike? Obama and Vice President Biden are both well aware of the risk they are taking. In 1999 when President Clinton asked for a resolution backing his plans to conduct airstrikes against the Federated Government of Yugoslavia over the crisis in Kosovo, Biden introduced the resolution and the Senate approved it 58 to 41 on March 23, with 38 Republicans and three Democrats voting against it. While the House has passed a broadly-worded resolution favoring the administration’s efforts to end the violence in Kosovo, the measure backing airstrikes failed in the House on April 28 on a tie vote of 213 to 213.

At the time, Daschle attributed the House vote to the fact that many Republicans disliked Clinton, and the idea of intervening in Kosovo did not enjoy tremendous popular support. “”I hope we don’t just look at the polls every time we make a decision about foreign policy,” Daschle said.

Clinton conducted the airstrikes anyway, with the support of NATO but without the blessing of the U.N. Security Council. This time, Obama hopes that the endorsement of Congress will give him the support he needs to embark on a foreign policy venture fraught with political risk."

http://www.washingtonpost.com/blogs/the-fix/wp/...s-about-syria-vote/  

16574 Postings, 5122 Tage zaphod42Ergänzung

 
  
    #11541
2
08.09.13 21:02
Wie gesagt lehnen vor allem die Reps den Luftschlag ab. Man kann getrost davon ausgehen, dass hier billige Parteipolitik betrieben wird. Es soll schlicht kein demokratischer Präsident untererstützt werden.

Als Gegenargument der Falken hält dann her, dass der Luftschlag nicht weit genug ginge und *daher* sinnlose Geldverschwendung wäre. Im Irak *ohne Chemiewaffen* stimmte man noch für einen Angriff. Jetzt, wo es bewiesenermaßen Chemiewaffen gibt die Terrosristen in die Hände fallen könnten, stimmt man dagegen.

Pervers, aber Tatsache. Mal sehen wie Obama reagiert....  

72352 Postings, 6094 Tage FillorkillDaiphong #455

 
  
    #11542
6
09.09.13 01:51
Deine Thesen:

1. Die Wahl der Waffe macht einen qualitativen Unterschied. Es ist schlimmer, einen Gegner oder eine Population mit ABC auszulöschen als mit einer Streitaxt...

2. Der Globus wimmelt nur so von potentiellen ABC-Anwendern..

3. Diese auszubremsen ist Job des Sheriffs. Eine Rolle, die den US dank fraglos überlegenen Gewaltpotentials bis auf weiteres 'naturgemäss' zufällt...

Dazu:

1. Die Opfer kann man nicht mehr befragen, welche Todesart ihnen denn lieber gewesen wäre. Die Geschichte des Krieges zeigt immerhin, dass auch ohne ABC Massen vernichtet und ganze Regionen unbewohnbar gemacht wurden. So verlor zB das H. Deutsche Reich im 30jährigen Krieg 2/3 seiner Bevölkerung, während die Folgen konventioneller Bombardierung jap Städte deutlich mehr Opfer forderten als der A-Waffen Einsatz. ..

2. Jede Staatsgewalt ist bestrebt, für den militärischen Bedarfsfall alle nur denkbaren Eskalationsstufen vorhalten zu können. Tatsächlich eingesetzt wird aber nur das, was taktisch funktional erscheint. Dies ist bei ABC offensichtlich nur selten der Fall, weil der Effekt in Abhängigkeit von der Grösse des Gefechtsfeldes nur schwer steuerbar ist. ABC in einem Bürgerkrieg, im Häuserkampf einzusetzen erscheint diesbezüglich absurd....

3. Die US beziehen alle militärisch ausgetragenen Gegensätze auf diesem Globus auf sich als selbstdefinierte Aufsichtsmacht, weil sie Stifter und Verwalter einer Weltordnung sind, die 45 mit überlegener Gewalt durchgesetzt wurde. Dies bedeutet, alle partikularen nationalen Interessen auf einen kleinsten gemeinsamen Nenner - die amerikanisch definierte Weltordnung - zu verpflichten und erst auf dieser Basis den jeweils eigenen Vorteil zu erlauben. Nur aufgrund dieses Nexus vertreten die US die Weltgemeinschaft....

Dort, wo sich Staaten oder Regionen diesem kleinsten gemeinsamen Nenner entziehen, entsteht zwangsläufig Korrekturbedarf. Ein noch nicht vollendetes Projekt, auf welches je nach taktischen Erwägungen Einfluss genommen wird. Um ABC geht es dabei je noch nie, was bereits daran zu erkennen sind, dass die US bekanntlich selbst Anwender sind bzw waren...



4259 Postings, 5932 Tage DreiklangDie Ausgangslage beim Kosovokrieg war anders

 
  
    #11543
7
09.09.13 09:01
zu zaphod No 540

Deutschland hatte im Bosnienkrieg bereits einen Großteil der Flüchtlinge aus Bosnien aufgenommen und hatte einen erheblichen Teil an den Lasten dieses Balkankrieges zu tragen. Es drohte im Kosovo die nächste Flüchtlingskatastrophe.

Deutschland hatte ein direktes Interesse am Serbienkrieg 1999. Deutschland hatte eher das Problem, die USA (und vor allem die erstaunlich serbienfreundlichen Bundesgenossen in der NATO) von einem Militärschlag zu überzeugen. Ein Vergleich mit der Syrienkrise ist absurd.

Ich hatte damals die Ansprache von Schröder (am Abend des Beginns des Luftkriegs) im Radio gehört. Es war nicht die Rede von "begrenzten Militärschlägen", sondern man hörte Entschlossenheit, den Willen zum Erfolg, heraus. Zu so etwas wäre eine Frau Merkel nie imstande.

Mit Deutschland und der NATO im Rücken - welches Risiko hatte Clinton da eigentlich?  Für eine Intervention der NATO brauchte Clinton den Kongress  nicht - er konnte sich stets auf seine Verpflichtungen als Bündnispartner berufen.


 

23475 Postings, 6784 Tage Malko07Manche wissen hier mit

 
  
    #11544
9
09.09.13 09:19
absoluter Sicherheit was in Syrien abgelaufen ist und denen fällt jetzt auch noch der Stabschef des weißen Hauses in den Rücken. Gestern gab er zu, dass die USA keine Beweise haben! Es gibt eben nur den riesigen, widersprüchlichen Indizienhaufen, aus dem sich jeder wie er will bedienen kann.

Jetzt müssen die Kongressmitglieder "bearbeitet" werden. Dazu wird man alles einsetzen was zur Verfügung steht. Posten, schlechte Informationen, massive Fernsehpropaganda,  usw.. Ein "großer demokratischer" Prozess eben. So als ob die Kongressmitglieder nicht vom Volk sondern vom Präsidenten gewählt wurden. Wozu gibt es den Kongress noch, wenn eh nur der Wahn des Präsidenten gültig sein darf?

Und darf man die NAS-Affäre losgelöst vom Versuch betrachten nationale und ausländische Politiker auf Linie zu bringen. All denen muss bewusst sein, was in ihrer Vergangenheit schlummert und sie ihren Kopf kosten könnte und die NSA sehr wahrscheinlich Bescheid weiß. Und nimmt man zu explizit eine Gegenposition ein, könnte z.B. eine Beschäftigung einer Putzhilfe, verdeckt über die eigene Mutter,  ... Alle anderen sind dann gewarnt!

Erdöl haben wir momentan viel zu viel. Es gibt auch kaum noch freie Tankerkapazitäten um als Zwischenspeicher für die Spekulation zu dienen. Der Preis droht zusammen zu klappen. Wäre schlecht für die Ölförderländer aus dem arabischen Raum, Russland, USA, .... und den großen Mineralölkonzernen hauptsächlich aus den USA, Großbritannien und Frankreich und vorallem für die großen Finanzspekulanten (Filialen der großen Finanzkonzerne) größtenteils aus Großbritannien und den USA.

Sind das jetzt alles Verschwörungstheorien? Kann sein, muss es aber nicht. Die Indizien zu obigen Aussagen sind auf jeden Fall schlüssiger und weniger widersprüchlich als die von der US-Administration zu Syrien kolportierten.  

12996 Postings, 5933 Tage daiphong#42 das soll wohl trickreich sein, Mister Fill ?

 
  
    #11545
3
09.09.13 09:30
das waren nicht meine Thesen. Und deine Antworten sind nichts als krude kommunistische Thesen zur "US-Weltordnung"

These 1
Ich schrieb "Und natürlich ist jede Tötungsart besonder grausam, daran muss man nichts sortieren..."  
also das glatte Gegenteil deiner Unterstellung. Deine Antwort fügt meinen Aussagen zum Krieg nicht ein Jotta hinzu.
Ich schrieb aber, der Unterschied der ABC-Waffen kommt aus dem Töten ganz ohne Kampf und Krieg. Sie benötigen fast keine Soldaten und keine Unterstützung durch eine Bevölkerung. Sie sind daher Mittel von Terroristen und Staatsterrorimus. Sie werden nur neutralisiert durch das Gewissen der Machthabenden bzw. Rückschlagspotentiale.

These 2
"Der Globus wimmelt nur so von potentiellen ABC-Anwendern."
War ganz offensichtlich nicht meine These.
Deine Antwort ist einfach witzig, dass ABC selten eingesetzt würde, weil die Verwüstungen in ihrer Ausdehnung nur schwer steuerbar seien. Man hat die Technologien längst verfeinert, es gibt kleine A-Waffen, und man kann C-Waffen nicht nur im Bürgerkrieg einsetzen, man hat das doch längst gemacht.
Nein, sie werden aus ganz anderen Gründen selten eingesetzt, über die du nicht reden willst..

These 3
"...Diese auszubremsen ist Job des Sheriffs...dank überlegenen Gewaltpotentials"

Das war nicht mein Ausgangspunkt. Wenn sich eine neue ABC-Macht aufbaut, muss es in der Großregion nicht unbedingt eine Gegenmacht geben, die den Einsatz der Waffen dort auch blockiert. Man könnte damit tatsächlich Großreiche herstellen, dazu waren neue Waffen schon immer gut. Das Gewissen von Machthabern und selbst von Bevölkerungen  ist eine äußerst unzuverlässige Größe, wenn keine potentielle Gegengewalt existiert.


Die USA setzen kein Imperium durch. Sie ermöglichen und sichern aber weltweit freie bürgerliche demokratische Gesellschaften, indem sie potentiellen ABC-Imperialismus blockieren.  Sie sind dadurch die zentrale anti-imperialistische Kraft.

Deine Thesen vom "US-Imperialismus" und bürgerlichen Gesellschaften als deren Fraktal, als unfreien Elementen der "US-Weltordnung"  sind dagegen in linksradikalen und rechtsradikalen Kreisen und zu Hause.

 

23475 Postings, 6784 Tage Malko07Keine unwiderlegbaren Beweise

 
  
    #11546
2
09.09.13 09:35
Obamas Stabschef zu Giftgaseinsatz in Syrien - Politik - Süddeutsche.de
Ist Assad verantwortlich für den mutmaßlichen Giftgaseinsatz in Syrien? Der Stabschef des Weißen Hauses sieht keine unwiderlegbaren Beweise.
 

23475 Postings, 6784 Tage Malko07Befugnisse unter Obama ausgeweitet

 
  
    #11547
2
09.09.13 09:43
Die NSA überwacht die Internet-Kommunikation - seit 2011. Die Regierung von Barack Obama erweiterte die Befugnisse der NSA.
 

12996 Postings, 5933 Tage daiphongzu #43 im übrigen tief peinlich,

 
  
    #11548
4
09.09.13 09:47
wieder mal deine ganze Antwort von der  "Marxistischen Gruppe -MG" abgeschrieben.  

12996 Postings, 5933 Tage daiphong... wobei der Club jetzt wohl "contrarian" heißt

 
  
    #11549
1
09.09.13 10:00

72352 Postings, 6094 Tage Fillorkillnochmal CW

 
  
    #11550
4
09.09.13 10:11

Es ist mir fremd, mich ideell, in Foren und am Küchentisch, in einen Kriegsherrn oder globalen Sheriff hineinzudenken und mir dessen Kopf über moralische, taktische oder strategische Probleme zu zerbrechen. Ich sehe die Dinge von aussen und dabei fällt mir einiges auf..

ZB finde ich es bemerkenswert, dass der NS mit dem unbezweifelbaren Willen, Massen skrupellos zu vernichten, in einer hoffnungslosen militärischen Lage, in der jedes Mittel recht gewesen und der zu ihrem Einsatz notwendige Fanatismus ungebrochen war (totaler Krieg? Ja !), auf den Einsatz von CW jenseits des kontrollierten Einsatzes im industriellen Massenmord verzichtete. Warum ? Die für einen zu allem bereiten Militär schlüssige Antwort kann doch nur sein: Das bringt uns taktisch nichts !

Offenbar handelt es sich um Waffen zweifelhaften taktischen Werts. Aber genau das, was ihre Schwäche ausmacht, die relative Unkontrollierbarkeit des Effektes, macht sie als Waffe des Terrors attraktiv. Theoretisch, denn wie man weiss, wurde dem Einsatz gekaperter Flugzeuge zur Verbreitung grösstmöglichen Schreckens der Vorzug gegeben. Es erscheint somit unwahrscheinlich, dass überall auf dem Globus Potentaten, asymetrische Krieger und Terrorchefs mit dem Finger am C-Waffen Abzug nur darauf warten, dass die US in ihrer Aufsichtspflicht erlahmen...

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