Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 458 von 7854 Neuester Beitrag: 11.02.25 23:30 | ||||
Eröffnet am: | 05.11.12 08:09 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 197.328 |
Neuester Beitrag: | 11.02.25 23:30 | von: Fillorkill | Leser gesamt: | 37.333.885 |
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Sie brauchen keinen Stress im Ausland und treten nun witziger Weise als Friedensapostel auf, sie wollen da einfach Ruhe haben für ihren Krieg im Inland.
Obama steht für individuelle Gleichberechtigung etwa beim Zugang zu Schule, Medizin, Jobs, etwa wie ein Sozialdemokrat. Das widerspricht aber fundamental ihren Vorstellungen vom Survival of the fiittest als Ethien, Religionen, Familien, Clans. Sie wollen kollektiv aus ihren alteingesessenen Besitzständen und Privilegien heraus konkurrieren gegen ein Heer billigster, rechtearmer Arbeitskräfte und Zuwanderer. Als deren Kriegsführer im Angriff auf ihren Besitz wird Obama aufgefasst, als solcher wird er völlig hemmungslos bekriegt.
Den "Friedensmann" Obama als mörderischen Bastard darzustellen, ist ihr höchstes innenpolitisches Anliegen. Aus dieser Ecke kommen dreckigste Argumente und irre Verbindungen gegen die US-Außenpolitik.
Ihren Schäfchen gruselt es auch immer ganz schrecklich, wenn eine Despotie und damit die göttliche Ordnung wackelt. Und wenn im arabischen Raum die Despoten der Reihe nach stürzen, mit denen sie so gut ihre Spielchen spielen könnten, wenden sie sich ihre Herrschaften mit Grauen. Mit den Völkern dort haben sie im Grunde dann nichts mehr zu tun.
Echte Demokratie verwandeln sie in eine taktische Veranstaltung oder reine Meinungsumfrage.
In einer unmittelbaren militärischen Konfrontation US - Russland sehe ich also nicht das Risiko der angekündigten Intervention. Sondern vielmehr in einer durch Verschiebung des Kräfteverhältnisses am Boden ausgelösten unkontrollierbaren Kettenreaktion zwischen den am Bürgerkrieg beteiligten Parteien dort. Denn insbesondere auf Seiten der Rebellen agieren 'kritische Massen', aufgesplittet in Mikofraktionen gegensätzlichster Provenienz, die für eine Ansage aus Washington nur bedingt wenn überhaupt erreichbar sind. Zudem wird der Iran, als ein Staat auf Basis eines religiösen Imperatives, die Füsse ungeachtet des Kräfteverhältnisses nicht stillhalten können, wenn seinen syrischen Glaubensbrüdern ein tendenzieller Genozid drohen sollte. Für den Irak dürfte abgeschwächt ähnliches gelten...
"Bezüglich der Anzahl der Toten sollen sich die Kriegskoalitionäre auch mal einigen. Hollande spricht immer von ca. 380 und die USA von ca. 1400? Die Differenz ist nicht unerheblich und gibt diese Aussagen der Lächerlichkeit preis. " Malko/ Putin/ Assad/ AL....
alle Aussagen zu den Toten sollen also nur lächerlich sein nach gewissen Ideologen.
Allein schon in 3 Krankenhäusern starben noch 355 der innerhalb von 3 Stunden eingelieferten 3.600 Giftgas-Verletzten (Auskunft Ärzte ohne Grenzen vor Ort) . In den Straßenzügen der Stadtteile reihten sich die Leichen, viele lagen noch in den Kellern. Trotzdem bombardierte die Armee das Gebiet weiter, beschoss es weiter mit Raketen, lies auch kaum jemanden hinein....
Al Qaida-Luftwaffe zu bewähren kann kein taktisches Ziel sein, was nicht nur für die Rechten gilt. Deshalb spricht inzwischen einiges dafür, dass es, wenn überhaupt, eine Strafaktion der Form nach geben wird: Eine zuvor geräumte Kaserne wird dramatisch inszeniert in Klump geschossen, CNN berichtet live, die Glaubwürdigkeit der US ist wieder hergestellt und die mitfiebernden Bellizisten am Küchentisch dürfen sich bestätigt fühlen...
Was soll damit vertuscht werden?
Dann erklär mal, wieso du sie für "wertvoller" hältst. Stört es dich, dass man ihren Tod thematisiert? Darf deiner Meinung nach z.B. ein Kriegsverbrechen wie eine Geißelerschießung im Krieg nicht mehr thematisiert werden? Wo doch so viele sterben? Kommt nicht mehr drauf an?
In My Lai in Vietnam waren es meines Wissens um die 300, lächerlich gegeüber den 100.000den die vorher und hinterher starben. Trotzdem war My Lai ein Kriegsverbrechen mit all seinen gerechten Folgen.
Deshalb macht in Syrien selbst nur ein Giftgastoter den Unterschied zwischen Krieg und Kriegsverbrechen. Und deshalb ist genau dieser Tote "wertvoller", besser gesagt "bedeutender", als all die anderen.
Dies ist so weil wir uns in der Weltgemeinschaft nicht einigen konnten, den Krieg als gesamtes zu ächten, sondern nur besonders grausame Tötungsmethoden. Besser als nichts und genau deshalb muss dieses rote Linie unter allen Umständen verteidigt werden. Denn sonst kommt ein Rückschritt zum anderen.
cui bono?
Wenn der Nutzen einer Maßnahme nicht klar ist, merkt man das daran, dass gewisse Fragen nicht gestellt werden sollen. Etwa die Frage, wie sich Europa aufstellen muss, wenn die Syrienkrise weiter eskaliert. Europa ist viel mehr involviert in der Syrienkrise als im III. Golfkrieg. Die Syrienkrise hat das Zeug, zu einer europäischen Krise auszuwachsen. Die EU steckt bisher die Köpfe in den Sand. Man wird es - wahrscheinlich plötzlich und überraschend, ja völlig unvorhersehbar - merken, wenn man strategische Fehler der USA ausbaden muss.
Zu #427, #428
Ich bin pro Obama und pro Israel. Ich habe mich hier nicht negativ über Obama geäußert. Und Ron bzw. Rand Paul sind nicht mit der Tea-Party identisch. Ron/Rand Paul wären aber einer Argumentation, die die Interessen der christlichen Lager in Syrien vertritt, nicht abgeneigt. Das ist ein Kuriosum, da die Tea-Party durchaus christlich-fundamentalistisch beeinflusst ist und schon längst hätte zum Kampf in Syrien hätte blasen müssen , doch die Tea-Party scheint sich um diese Fragen nicht im geringsten zu kümmern.
DAS war jetzt abgrundtief zynisch von mir.
Und die Moralkeule schwinge ich nie.
Es sind doch eher die Berufsbetroffen, welche den "gerechten" Krieg fordern, Leute, die Tote gegeneinander aufrechnen - und manche Todesarten schlimmer als andere darstellen.
Ich vertrete eher die Ansicht, dass man sich nicht überall einmischen muss.
Sich nicht jede Krise zu eigen machen muss.
Und wenn, dann sollte man einen Plan, eine Idee haben.
Das mag schwierig erkennbar sein, wenn man in der ostfriesischen Einöde lebt.
Ok, schwierig zu verstehen für einen Dandy aus dem Schwarzwald der in seinem Jetset-Wolkenkuckuksheim lebt. Aber bitte versuche es.
- Irak
- Afghanistan
- Vietnam
- Schweinebucht
- Libyen
- ...
Und wenn in Deinen Augen Urlaube in Fünf-Sterne-Hotels bereits Jetset ist, erklärt, das einiges...
Den Dandy nehm ich aber nicht zurück, der stimmt.
Zum Thema: Einmischen kann durchaus erfolgreich sein: Kosovo, Libyen (seh ich als Erfolg), Somalia (Guter Ansatz aber am Ende zu hoher Preis). Die anderen von dir genannten Beispiele sind Banane, weil die USA diemal ganz anders planen. Vorbild sind offensichtlich Kosovo und Libyen.
Ja wo denn? Myanmar? Ecuador? Venezuela? Oder doch in Schwarzafrika?
Syrien muss man integrieren in die von Russland verfolgten Ziele:
- Druck auf Europa - 1
- Ausgleich mit China - 2
- eine eigene Nahoststrategie - 3
wobei das Drittgenannte die mit Abstand komplizierteste Aufgabe ist. Zum Punkt 1: Wer ist denn unter Druck? Putin oder Europa? Das Problem mit Syrien hat Europa - nicht Putin. China ist bei Syrien außen vor, würde sich aber auf die Seite Putins stellen. Und zur eigenen Nahoststrategie gehört nach bewährtem Vietnam-Plot, keine eigenen Truppen einzusetzen und stets auf "seiten des Volkes"zu stehen. Dafür werden sich nach einem US-am. "Vergeltungsschlag" mehr willige Koalitionäre finden als vorher.
Es war/ist daher fatal, dass der Westen / die USA ein Übergreifen des sog. "Arabischen Frühlings" auf Syrien überhaupt zugelassen hat, wobei die Protagonisten des Hintergrunds (das schnöde Wort Drahtzieher vermeide ich hier absichtlich) die Golfstaaten sind - welche überhaupt kein Problem damit haben, sich sicherheitstechnisch von den USA aushalten zu lassen und zugleich Terror gegen Israel zu finanzieren. Der Begriff "Schurkenstaaten" ist da sehr griffig!
Zumal diese Schizophrenie auch solche Merkwürdigkeiten wie Al-Kaida (und einstürzende Türme in NYC) hervorgebracht, ja geradezu heraufbeschworen hat.
Der Versuch, über Syrien eine neue Front gegen die Schiiten bzw. den Iran zu eröffnen, hat bisher nicht die erwünschten Früchte gebracht. Deshalb müssen jetzt die USA "ran".
Lese diesen Thread und du weißt warum Merkel keine Vision verfolgt.
und er beklagte bei mir die deutsche position, was tun wir für die menschen, wenn wir nur waffen liefern und uns überall heraushalten...nix ..... wir bekommen noch die rechnung presentiert für unsere selbstgefälligkeit und arroganz.....
geschichte wiederholt sich , unsere wohl auch... merkel muss weg...