Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 452 von 7853 Neuester Beitrag: 11.02.25 13:59 | ||||
Eröffnet am: | 05.11.12 08:09 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 197.32 |
Neuester Beitrag: | 11.02.25 13:59 | von: goldik | Leser gesamt: | 37.327.960 |
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Zudem: Erstens rufen die Leute nicht fröhlich, das ist eine Unterstellung. Und zweitens geht es um Kriegsbeendung und nicht Kriegsbeginn. Dazu bedarf Assad leichter Schläge auf den Nacken.
Die geostrategischen Interessen der USA in Nahost decken sich im Wesentlichen mit denen Israels. Bezüglich Ägypten habe ich diese Interessenlage bereits in # 274 erörtert.
Im "Norden" Israels hätte den Amis bzw. Israel ein Sieg Assads strategisch nicht gepasst. Denn dann hätte es einen riesigen "islamistischen" Block gegeben, der von Iran bis zum Mittelmeer reicht.
Die Militärintervention dient mMn vor allem dazu, den Sieg Assads, der sich bereits andeutete, zu verhindern. Für den Kriegseintritt wurde der Gasangriff "benutzt" (ich lass mal offen, wer das Gift freigesetzt hat). Die Amis brauchten einen "legitimen" Grund für ihren Einsatz in Syrien. Mit der Begründung "Irans Machtgebiet wird sonst zu stark" hätte sich der Krieg in der Weltöffentlichkeit nicht rechtfertigen lassen. Es hätte keine "moralische Entrüstung" gegeben, wie sie Kerry im US-Kongress so verlogen inszeniert.
http://www.zerohedge.com/sites/default/files/...leet%20standoff_0.jpg
Assad war aus Sicht der US durchaus eine Figur, mit der man leben konnte (so gehörte er zu den 'Willigen' von 2003). Erst seine Schwächung brachte den Iran ins Spiel, mit dem ihm ausser der Feindschaft zu Israel ideologisch nichts verbindet...
Jean Pascal Zanders is widely acknowledged as one of the world’s top chemical weapons experts, having been quoted in the last two weeks about Syrian chemical weapons by McClatchy, Time, the Los Angeles Times, Post-Gazette, Huffington Post, Der Spiegel, Agence France-Presse, Global Post, the Telegraph, and many other publications.
Q: You were quoted in the Huffington Post on August 30th as saying that the Youtube videos cited by the American government were not conclusive, as you couldn’t tell where or when the videos were taken … or even whether they were from the same incident or different incidences.
Do you still hold that view, or have you seen other videos that change your mind?
Zanders: No, I have not changed my mind. The general observation still stands, and it will stand until we have the actual report from the U.N. investigation.....
http://www.washingtonsblog.com/2013/09/...by-industrial-accident.html
HuffPost, using data compiled by ThinkProgress, will continue to keep track of each member's position until votes are taken.
Ja 43 Unentschlossen 155 Nein 207 namentlich aufgeführt
....In a Pew Research poll released Tuesday, just 29 percent of Americans favored airstrikes “in response to reports that the Syrian government used chemical weapons,” with a near-majority 48 percent opposed.....
http://www.huffingtonpost.com/2013/09/03/...rike-polls_n_3861639.html
Abgestimmt wird am Montag, dazwischen bleibt ein Wochenende der "Bearbeitung" der "Eher Nein"-Abgeordneten.
http://thinkprogress.org/politics/2013/09/02/...nkprogress-whip-count
So agiert Assad zwar der Form nach noch als Staatsmann, ist aber da facto geschrumpft zu einer Art Milizenführer in einem Bürgerkrieg, der das Land zu einen Flickenteppich unter wechselnder Kontrolle transformiert hat. Wie Du richtig nachspürst, kämpfen er und die Seinen um das Überleben, nicht mehr um Kontrolle dieses Staates - denn die ist bereits defintiv hin. In dieser Defensive wird er bedenkenlos einsetzen, was immer funktioniert. Ob Giftgas dazu gehört ist jedoch eher fraglich, weil diese Waffe funktional für grossräumige Schlachtfelder sein mag, aber sicher nicht im Häuserkampf. Es sei denn, man unterstellte schweren Wahn a'la Operation Nero ('Nerobefehl 45')...
Mit anderen Worten: Assad militärisch seitens der US unter Druck zu setzen, um die Anerkennung roter Linien oder eine politische Kompromissbereitschaft zu erzwingen, ist eine Option von gestern, die inzwischen abgelaufen ist. Was bleibt, ist der Anspruch, diesen Bürgerkrieg kontrolliert enden zu lassen. Dazu bedarf es aber a eines Angebots an die Assadseite (Säkulare, Alewiten, Christen...) und b das Einvernehmen mit allen massgeblichen Bürgerkriegssupportern, insbesondere Russlands...
Bis Juni 13 waren 100.191 Menschen getötet worden, darunter 36.661 Zivilisten, 18.072 Rebellen, 25.407 Soldaten und 17.311 regierungstreue Milizionäre, sagte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. (Zeit)
Die S. Streitkräfte waren mal 325.000 Mann stark, jetzt nur noch 178.000 Mann
+ eine größere Gruppe regierungstreuer Milizionäre
Freie Syrische Armee (FSA) der Deserteure: gegen 80,000 Mann, von Golfstaaten finanziert
Harakat Ahrar al-Scham ehemaliger Gefangener: 20.000 Mann
PYD, kurdische PKK-Ableger: größere Truppenstärke, auch in Kämpfe mit dem Al-Kaida-Truppen der Dschabhat al-Nusra verwickelt
Dschabhat al-Nusra, an Al-Kaida angedockt, 10.000 Mann, davon viele Ausländer,
die "Front" für den Aufbau eines panislamischen Kalifats: durch Sprengsätze, Selbstmordattentate, Mord an Andersgläubigen
und kleinere von islamistisch-radikalen Golfstaatlern privat gesponsorte Gruppen
Syrien könnte nach Assad als Staat aber durchaus weiter bestehen.
Obamas Rote Linie hat immerhin bewirkt, dass Assad und sein Giftgas im Fokus der Weltöffentlichkeit stehen stehen, US-Truppen einsatzbereit sind und Druck ausüben.
Auch die Einbindung Russlands wird immer wahrscheinlicher, je schwächer Assad wird, und je mehr Kurzschlüsse drohen. Insofern werden organisierte Flucht oder eher der Tod Assads zunehmend Optionen.
(sorry kicky, aber der nette Arzt hat immerhin noch diese Alternative)
(und sorry, keine Beweise)
Und Du wirfst mir Kleingeistigkeit vor?
Dass Du Deine Entgleisungen auch noch ernsthaft derart billig verteidigen möchtest, macht es in meinen Augen nicht unbedingt besser.
Der Begriff des "Gutmenschen" ist genau wie der Begriff des "Populismus" ein politischer Kampfbegriff, dessen Ziel es ist, den politischen Gegner zu diskreditieren.
Wenn Du hier einzig und alleine auf Bezüge abstellst, die sich hier zum Dritten Reich herleiten ließen, dann wird der Umstand, dass dieser Begriff, seit beinahe 30 Jahren durchgängig in der politischen Streitkultur verwendet wird und längst im allgemeinen Sprachgebrauch angekommen ist, mit Daiphong'schen Tunnelblick völlig ignoriert!
(2011 wurde er übrigens auf Platz 2 zum Unwort des Jahres gewählt)
"Die Gesellschaft für deutsche Sprache gibt als erste ihr bekannte Fundstelle des Begriffes eine Ausgabe des englischsprachigen Forbes Magazine aus dem Jahr 1985 an, in der Franz Steinkühler, damals zweiter Vorsitzender der IG Metall, so bezeichnet wurde" http://www.gfds.de/index.php?id=112
Ich bin meinerseits ebenfalls kein Freund von solchen politischen Kampfbegriffen, gleich welcher coleur, aber was Du Dir hier an Unterstellungen leistest geht dann noch mal eine ganze Ecke weiter.
Ich kann da nur noch mal auf meine Ausführungen oben verweisen:
http://www.ariva.de/forum/...ilungsfrage-472111?page=449#jump16454481
P.S.:
Die Möglichkeiten und Grenzen von Liedertexten zu erörtern wäre ohne Frage ein interessantes Thema. Aber was tut das hier eigentlich zur Sache, Daiphong!
Irgendwie wolltest Du austeilen, das habe ich mit Deiner Anspielung auf meine Beiträge im Culture-thread schon verstanden, nachvollziehen kann ich Deine Kritik allerdings nicht.
Wenn man sich schon vergaloppiert könnte man vielleicht auch mal nach dem Rückwärtsgang suchen, anstatt immer noch einen oben drauf zu setzen.
der sich von illusorischen Idealvorstellungen leiten lässt und dabei ein Unheil verursacht, welches er sich nicht einmal in seinen kühnsten Träumen hätte ausmalen können.
Insofern: Man muss nur den Scholl-Latour lesen, um zu erkennen, dass die Gutmenschen die Dinge fast immer in ihr Gegenteil pervertieren.
(Gesamter Beitrag wurde einer Rechtschreibprüfung unterzogen)
Aber er beharrt auf seiner Einstellung, da er die Moral auf seiner Seite weiß.
Leider ist seine Historien- und Faktenkenntnis mangelhaft, sodass es zwangsläufig in anderen, als den prophezeiten oder erwünschten Entwicklungen mündet.
Insofern ist der Gutmensch ein höchst gefährliches Individuum, welches quasi als Kontraindikator fungiert.
(Alles mit Hilfe von Rechtschreibprogrammen unter Zuhilfenahme von Google erstellt)
vom Westen hofiert.
Hat in London studiert und eine sehr sympathische, westlich orientierte Frau geheiratet.
Und die - vermeintlich erwiesenen - Giftgasangriffe gingen ja wohl auch auf dessen Bruder zurück, welcher augenscheinlich die Nerven verloren hatte.
Natürlich geht derartiges gar nicht.
Aber wie schon in Ägypten: Kommt, stürzen wir den Assad und ran an die Macht für die Muslimbrüder.
Äußerst nette Zeitgenossen ;-)
Aber wer - außer Scholl Latour - überblickt derartiges schon.
Oder anders formuliert: Für den Westen gibt es keine größere Bedrohung, als die Muslim-Brüder, aber gegenwärtig gibt man sich alle Mühe, auch diesen noch Tür und Tor zu öffnen.
Sollen sie doch Syrien, Ägypten, Tunesien und Libyen übernehmen.
Ist ja - anscheinend- Volkes Wille.
Na denn mal prost mahlzeit Westen.
An allen Fronten dann nur noch die Radikalinskies.
Aber der Gutmensch findet derartiges ja "toll".
Meine Meinung: Schlaf weiter, Gutmensch.
Der Assad und sein Vater unterdrücken bzw. haben in Syrien die Musimbrüder unterdrückt.
Warum gehen die USA dann auf Assad los?
Ganz einfach: In Ägypten tolerieren sie die Unterdrückung der rechtmäßig gewählten "Muslim-Brüder" zugunsten einer Militärregierung, aber in Syrien den eigentlich gleiches machenden Assad nicht, eben weil er Israel nicht mag.
Und das ist der entscheidende Unterschied: Der Assad mag die Israelis nicht und deshalb muss er weg, obwohl auch er eigentlich ein Garant für die Unterdrückung der Muslimbrüder ist.
Mehr sag ich dazu nicht.
Verteidigst hier den Kampfbegriff des Jahres 2011. Der ist aber keine Bezeichnung für naive Mädchen, auch wenn er so unschuldig aussehen kann, deswegen funktioniert er. Aber vernichtende Nazi-Sprache kennst du natürlich auch nicht. Fill hingegen kennt sie als alter Antifaschist und gesellschaftsdistanzierter Sprachkämpfer ganz genau. Er läuft ja nun auch auf die 60 Jahre zu, der weiß inzwischen seine Worte zu setzen. Daran darfst du dich auch gerne weiter ergötzen, aber bezogen auf mich: bleib bloß bei deinen Gartenzwergen, und antworte bitte nicht!
Im NS wurden als Gutmenschen Leute tituliert, die mangels 'Realismus' sich der Ermordung Behinderter in den Weg stellten. Heute handelt es sich idR um einen Kampfbegriff des aufgehetzten Mobs, fällig, wann immer einer Stammtischparolen anzweifelt oder sich wie jetzt dem 'Bombing in the Name of' widersetzt. Gutmensch ist also ein Titel, der mit Stolz getragen werden sollte !
'Der Deutsche Journalisten-Verband vermutet in Zusammenarbeit mit Sprachforschern des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung die Herkunft des Begriffes in der Zeit des Nationalsozialismus.[4] Demnach soll die Bezeichnung „Gutmensch“ bereits für die Anhänger von Kardinal Graf von Galen verwendet worden sein, die gegen die Ermordung Behinderter durch die Nationalsozialisten auftraten. „Gutmensch“ sei eine Ableitung vom jiddischen „a gutt Mensch“. Der DJV verweist auf Adolf Hitler, der in seinen Reden und seinem Buch „Mein Kampf“ die Vorsilbe gut wiederholt in abwertendem Zusammenhang verwendet hatte. So waren für ihn gutmeinende und gutmütige Menschen diejenigen, die den Feinden des deutschen Volkes in die Hände spielten.' (Wiki)
Wer glaubt denn ernsthaft, dass ein wochenlang vorher angekündigter Militärschlag in Syrien die Richtigen trifft?
Für Reiche und militärisch neuralgische Punkte, wurde doch längst Vorsorge getroffen.
Also wen trifft es: Die ärmsten Schweine = die, die nicht wegkönnen.
Meine Meinung: Die USA verarschen hier mal wieder den Rest der Welt.
Apropos: Wieviel Personen sind denn bislang in Ägypten durch den Militärputsch umgekommen?
Müsst sich ungefähr mit der Anzahl an - vermeintlichen - Giftgastoten in Syrien decken.
Bitte nicht falsch verstehen, Giftgas geht gar nicht und ist eine Todsünde.
Aber wenn man einen Militärschlag wochenlang vorher ankündigt, kann er zwangsläufig nur Unschuldige treffen!!!
Abgesehen von der Frage, wann nun der Begriff des "Gutmenschen" zum ersten mal in dieser exakten Form verwendet wurde, ist das Bild selbst doch uralt.
Es wurde durch alle Zeiten hindurch immer wieder in der Politik verwendet, und wird es noch.
Genau so wie der Populismus ist dieses Phänomen etwas, das zwar tatsächlich existieren kann, zumeist aber doch ziemlich unkritisch und polemisch bzw. ohne Rücksicht auf seinen Wahrheitsgehalt verwendet wird, um den Gegner zu diskreditieren.
Unabhängig davon, ob der Begriff im Einzelfall gerechtfertigt sein mag, wer sich solcher Figuren bedient, verlagert die Auseinandersetzung auf die Person des Gegners und behindert damit im Grunde jede sachliche Diskussion der Argumente.
Gleiches gilt im übrigen, wenn Leute in absurder Weise als Partytalker, Kommunisten, Totalitaristen, Erbsenzähler oder was weiß ich nicht alles verunglimpft werden.
Eine unsportliche intellektuelle Null-Nummer ohne jeden Wert.
Nicht mehr unter Rechten: Der Konservativismus hat sich selbst verraten. Er ist zu einer Ideologie der Großindustrie und der Kriegsverkäufer geworden.
Nein, ich bin nicht mehr dabei, please count me out. Es war eine schöne Zeit, diese vergangenen zehn Jahre unter Rechten, ich gestehe es. Vor allem aber war sie bequem. Allein schon gegen den Stachel der „Political Correctness“ zu löcken konnte für den Journalisten die halbe Miete bedeuten....
...Neokonservativ, das ist, diesseits und jenseits des Atlantiks, die eigentliche Kriegspartei. Und es sind die schärfsten Islamkritiker, die meistens auch einer Nebenbeschäftigung als Kriegsverkäufer nachgehen. Wenn es gute konservative Tradition ist, auf Wehrfähigkeit zu halten, so ist es doch vermessen, nach Art solcher Abenteurer die ganze Welt beglücken zu wollen. Abenteurer wie Daniel Pipes etwa, eine Größe der Islamkritik, der im vergangenen Jahr mal eben einen Krieg gegen Iran beginnen wollte. Oder ist es umgekehrt, und die Islamkritik ist nur der intellektuelle Arm solcher Strategen?
...Übrigens treffen sich die Rechten in diesen außenpolitischen Vorstellungen ganz mit den Linksextremen von „Konkret“, der „Jungle World“ oder den „Bahamas“. Antideutsch und überdeutsch spielen uns einen Streit vor, aber wir sehen sie Arm in Arm. Und plötzlich findet sich der genuine Konservative, der vermeintliche Militarist, in der ungewohnten Rolle des Pazifisten wieder.
Genuin konservativ zu sein würde vor allem zweierlei bedeuten: ein Gefühl für das Gewicht der Wirklichkeit zu haben; daraus folgt von selbst eine Mäßigung. Und - nicht weniger wichtig - jedenfalls die Sehnsucht nach Maßstäben, die von oben kommen, vielleicht von Gott. Aber das ist die Sache von Einzelnen, keine Partei und kein Volkstribun wird’s richten. Das war’s, Kameraden.