Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 439 von 7853 Neuester Beitrag: 08.02.25 22:17 | ||||
Eröffnet am: | 04.11.12 14:16 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 197.305 |
Neuester Beitrag: | 08.02.25 22:17 | von: Fillorkill | Leser gesamt: | 37.280.067 |
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Für die Börse bleibt also die Ungewissheit noch etwas erhalten.
"man wird in den USA in Zukunft nach innen und außen, auch gegen sich selbst in ganz anderer Weise begründen müssen, was man tut und nicht tut."
Folgt keine Konsequenz, wird der nächste Gaseinsatz furchtbarer werden. Natürlich waren es dann die Rebellen selbst mit dem Nachschub aus Saudi-Arabien. Die republikanischen Garden mit ihren Depots voller Giftraketen waren es sicher nicht. Die sind ja nicht so blöd die Amis zu reizen.
Satire beiseite (über die man lachen könnte wäre sie nicht so blöd und naiv und die Schreiberlinge nicht durchaus auf anderen Gebieten intelligent).
Ohne Konsequenz werden vor allem andere Despoten auf den Geschmack gebracht. Hier wurde die Büchse der Pandora geöffnet und man tut gut daran, sie schnell zu schließen, zu welchen Kosten auch immer. Jeder Preis ist es wert.
Was den Kongress betrifft so hat das natürlich innenpolitische Gründe, dass er mitreden will. Sei's drum. Am Ende wird ihm nichts anderes übrig bleiben als den Weg mitzugehen. Israel ist zu nah und ein Assad mit Giftraketen zu gefährlich.
Im Regelfall schwenkt das Pendel dann von einem Extrem ins andere Extrem und man sägt deine einen Kopf ab, während sofort ein anderer Kopf nachwächst.
Daher ist es ratsam, sich raus zu halten und wenn man was für die Menschen tun will, dann sollte man die Energie in die Flüchtlingslager am Rande des Landes bzw. den Nachbarstaaten richten und diese militärisch gegen Angriffe absichern.
Wir sind hier eben nicht bei Fressenbuch mit seiner Peer-Group, sondern hier prallen deutlich verschiedene politische Grundhaltungen aufeinander.
Ich persönlich werde versuchen, mich ab sofort aus dieser Diskussion zurückzuhalten, bevor ich mich mit so mancher Person hier überwerfe, die mir eingentlich wichtig ist. Es ist besser sich auf die wirtschaftlichen Auswirkungen dessen "was ist" (also eines geplanten Angriffs der USA) zu konzentrieren.
Über Politik sollte man eben unter Freunden nicht diskutieren, das gibt nur böses Blut. Wir sind nur Menschen.
Ich sehe deshalb nicht, wie ein Eingreifen von außen, ob militärisch oder diplomatisch, positiv irgendetwas bewirken könnte. Die Lage ist einfach zu stark verworren, es ist schon viel zu viel Blut geflossen und der Hass steigt täglich bei allen an.
Außer Sprüchen wie
- man muss verhandeln
- man muss militärisch ein Exempel statuieren
habe ich auch noch nichts gehört. Bis heute keine Andeutung wie es weiter gehen könnte, wie man Syrien befrieden könnte. Man muss sich deshalb mMn auch manchmal eingestehen, dass man nicht weiter weiß und ruhig bleiben anstatt einen hirnlosen Aktionismus an den Tag zu legen.
Dabei ist es eigentlich unwichtig wer das Giftgas eingesetzt hat und wer es noch alles einsetzen wird. Auch eine militärische Strafaktion wird den weiteren Einsatz eher beschleunigen als verhindern, egal wer es bis jetzt wirklich eingesetzt hatte. Wenn man nicht mehr zuschauen kann, muss man Syrien ausradieren. Würde ich allerdings auch nicht besonders human finden. Syrien ist mMn ein Vorbote von weiteren ähnlichen Konflikten in der moslemischen Welt. Der Clash der Kulturen ist am Laufen, nur anders als ihn Samuel P. Huntington vorausgesehen hat.
Dies war 2001 beim Thema Irak-Krieg schon noch ein ganzes Stück anders.
Als Demokrat müsste er sich eigentlich der Mehrheit beugen und eben keine Intervention durchführen.
Aber am Ende zählen einmal mehr wirtschaftliche Interessen und da ist die Volkesmeinung eben egal.
Für die Börse wäre ein schneller Schlag das beste gewesen. Nun steht eine vielleicht mehrwöchige Phase des "Krieg liegt in der Luft" an.
(Sehr) Gute Zeiten für die Bären unter uns, aber eine schwierige Aufgabe den Boden zu finden, denn der wird von der Politik abhängen.
Sollten wir das 2013 wieder so machen???
Ich kann Obama verstehen, dass er zweifelt--- er ist nun mal kein Säbelrassler wie Bush.
100 000 Tote gabs bereits, weil ein Diktator seine Pfründe mit Hauen und Stechen verteidigt.
Bei wieviel Toten soll die Welt eingreifen, ein paar Cruise-Missiles schicken???
Bei der ersten Million???
Ein möglicher Vergleich stammt aus dem Jahr 1998: Damals bombardierten die USA Terror-Basen in Afghanistan, aber auch eine vermeintliche Chemiewaffen-Fabrik im Sudan - als Vergeltung für die tödlichen Attentate auf die amerikanischen Botschaften in Kenia und Tansania. Allerdings stellte sich später heraus, dass es die Chemiewaffen-Produktion, die sich in einer Medikamentenfabrik befinden sollte, womöglich nie existierte und die Geheimdienstinformationen nicht so eindeutig wie zunächst dargestellt waren.
Inverse Gutmenschen fühlen sich zwar verletzt, wenn sie das Bezweifeln ihres guten Willens befürchten bzw sich einen Kinderglauben nachsagen lassen müssen (und was ist es anderes als Kinderglaube, eine gute Macht zu malen, die ausgestattet mit fraglos überlegenen Narrativen durch gezielten Beschuss einer syrieschen Kaserne 'die Büchse der Pandora' wieder schliessen wird ?), aber auch das wird ohne praktische Konsequenzen bleiben. Denn es geht hier für uns persönlich um gar nichts...
Solche Verhandlungen wurden seitens der US bislang nicht ansatzweise versucht, trotz der zuletzt eher moderaten Signale aus Moskau oder Teheran. Das Aufschrecken über die unkontrollierte Eskalation am Boden, über den vermeintlichen 'Dammbruch', ist deshalb alles andere als glaubwürdig. Ein Scheitern des Versuches, für die bereits angekündigte Strafexpedition hinreichend breite moralische Legitimation zu generieren, könnte diese Voraussetzungen neu durchmischen. Und damit das, was doch eigentlich vermieden werden sollte, die diplomatische Lösung, zum ersten mal auf die Tagesordnung setzen...
Und manche Revolution zeigt uns, dass es keine Waffen von außen braucht. Die Rebellen besorgen sie sich eben in Polizei- und Militärposten - nennt man üblicherweise Guerillataktik. Und zum Schluss bleiben immer noch die Küchenmesser, die Keulen und die Seile.
Würden die Sunniten gewinnen, würde wahrscheinlich ein noch größeres Schlachtfest unter den Minderheiten stattfinden. Nicht grundlos befinden sich große Teile der Christen auf der Flucht. Deshalb werden sich mMn diese Minderheiten, im Ernstfall, mit allem wehren was sie besitzen. Würden wir auch tun, auch wenn manche Prinzipienreiter das nicht so sehen.
Der Einfluss von außen ist mMn stark begrenzt, auch wenn es fette wirtschaftliche und strategische Interessen im Ausland gibt. Dazu ist der Konflikt zu stark fortgeschritten. Da können Russen und Amerikaner sich einig werden (interessant wäre zu wissen über was), es wird sich dadurch in Syrien nicht viel ändern. Im arabischen/moslemischen Teil der Welt ist eben ein großer Religions- und Kulturkrieg gestartet. Kennen wir vom eigen Kontinent und seiner Geschichte sehr genau. Und so etwas wird sehr blutig und dauert sehr lange, mindesten Jahrzehnte.
War dieser Satz wirklich so naiv? Immerhin rechtfertigt er nun die Einmischung der Amis in den Syrienkrieg, die sonst kaum legitimierbar gewesen wäre. Wenn hinter dem Gasangriff tatsächlich, wie manche vermuten, radikal-islamische Rebellen stecken, die dafür von den Saudis Giftgas (aus deutscher Produktion) erhalten hatten - mit dem Zweck, die Amis damit in den Syrien-Krieg reinzuziehen bzw. die Legitimation dafür zu liefern, dann wäre Obamas obiger Satz nicht naiv gewesen, sondern strategisches Kalkül.
Die Gasattacken erfolgten wohl nicht zufällig zu einem Zeitpunkt, als Assads Truppen am Boden der Oberhand gewonnen hatten (Territorialgewinne). Die Rebellen standen stark unter Druck. Da passt es doch, die Amis via fingierter Giftgasangriffe "um Hilfe zu bitten". Sicher ist, dass die Amis den pro-russischen Assad zur "Achse des Bösen" zählen.
So gesehen könnte Obamas obiger, vermeintlich naiver Satz auch der "Joker" gewesen zu sein, in den Krieg einzugreifen, falls Assad zu stark wird.
Wenn Assad wirklich auf der Siegerstraße war, wozu sollte er dann überhaupt Giftgas einsetzen? Es "ging" doch auch konventionell....
Letztlich gibt es keinen, im Gegenteil, gerade zum jetztigen Zeitpunkt kommt das Problem den USA sehr ungelegen. Insofern ist die Vermutung, die USA könnten über Mittelsmänner selbst dahinterstecken um einen Kriegsgrund zuhaben..., naja, nicht realistisch.
Obama ist nicht Bush jr. Es ist sein erster Krieg (die anderen erbte er von seinem Vorgänger) und er macht nicht den Eindruck dass dieser Krieg ihm gelegen käme. Vielleicht sollte man das mal bedenken.
Richtig ist sicherlich, dass Assads Truppen sich seit einiger Zeit auf der Gewinnerstrasse befinden und unter den Rebellengruppen die Konflikte immer heißer werden. Aber auch das erklärt noch nicht, ob und wer mit Giftgas rumgeworfen wurde. Es gibt sicherlich auch bei Assads Truppen Militärs die nicht ganz dicht sind.
Nochmals zu Erläuterung der blödsinnigen roten Linie. Obama hätte sich damals schon fragen müssen, was er tun würde, wenn die Rebellen mit Giftgas hantieren würden. Hätte er sein Hirn diesbezüglich angestrengt, wäre sein Mund verschlossen geblieben. Sein damaliger Ausspruch kam, als es immer stärkere Forderungen nach einem Eingreifen à la Libyen gab. Und musste er einfach den starken Mann markieren, tun wollte er allerdings auch damals nichts. Alle Militärs waren auch schon damals der Meinung, dass ein erfolgreiches Eingreifen nicht möglich sei.
- und die USA trotzdem einen Vergeltungsschlag gegen das Assad-Regime ausführen
- dürfen das die Russen mit der gleichen Begründung gegen die Rebellen.
Wird Putin das tun oder wird er sich weiter durch die USA unterbuttern lassen? Es würde verdammt eng im syrischen Luftraum werden.