Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 432 von 7853 Neuester Beitrag: 08.02.25 11:28 | ||||
Eröffnet am: | 04.11.12 14:16 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 197.302 |
Neuester Beitrag: | 08.02.25 11:28 | von: xivi | Leser gesamt: | 37.275.344 |
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Tatsache ist, dass die Large Specs auch nicht schlauer als die Privaten sind. Damit bildet das Sentiment einer Gruppe privater Investoren das der Profis fast 1:1 ab.
Nun kann man argumentieren, dass fallendes Seintiment nichts aussgat, weil bärische Verkäufe sich ja mit bullischen Käufen ausgleichen. Zu jedem Bären gibt es also volmumenmäßig einen passenden Bullen. Wichtig ist allerdings die psychologische Verfassung der beiden, den der Preis der Zukunft ergibt sich aus Angebot und Nachfrage und ist damit eine Funktion der Zukunftseinschätzung der Handelpartner, mithin hauptsächlich psychologisch getrieben (da keiner die Zukunft wirklich kennt).
Im Moment nimmt die Menge an Bären zu, damit sind die kaufenden Bullen wenig überzeugt. Sie werden bei erster Gelegenheit die Reißleine ziehen.
Bullische Entwarnung gibt es nur bei steigenden Sentiment und gleichzeitiger Bodenbildung im Kurs bzw leicht fallenden Kursen.
Wenn du auf den Big Bear wartest hast du natürlich recht, der ist noch nicht zu sehen. Aber wer tut das schon ausser AL?
Natürlich belegt der Chart, dass die Hausse voll intakt ist.
Nur Kaffeesatzleser erkennen hier ein Top...
Die Kurse rollen auch über ein durch triste Realitäten verunsicherte Ami-Sentiment einfach hinweg. Irgendwas müssen die Amis schon verkaufen für ihre Käufe, das hat Geld so an sich,
auch das Geld aus dem gewaltigen QE-Kredit (den es nach gewissen Narrativen natürlich gar nicht gibt ;-o) ). Es verschwindet auch bei einem Tapering nicht, und es wird auch nicht mehr so schnell vernichtet wie früher in US-Verbriefungen und Inflation. Je mehr die USA weltweit einkaufen, desto größer der Ausverkauf der USA.
Gegenwärtig gibt es niemanden (schon gar nicht auf staatlicher Ebene), der in Europa oder den USA ein Interesse an fallende Kursen hat (den Rest lasse ich mal außen vor, da ich seine Interessen nicht zuverlässig beurteilen kann).
Die Logik ist recht einfach: Niedrige Zinsen = Erträgliche Staatschulden, hohe Börsengewinne = Prosperität auf allen Ebenen (in Deutschland z.B. Abgeltungssteuer, Soli-Zuschlag etc., welche dem Staat zugutekommen) .
Große (Lebens-) Versicherer (mit ambitionierten - aus anno tuck resultierenden - Renditeversprechen), von den US-Rentenfonds mal ganz zu schweigen.
Fazit: Keiner kritisiert die wunderbare Geldvermehrung auf dieser Ebene.
Besonders bemerkensert: Auch von Seiten Rot-Grün äußert sich niemand.
Tja, die Globalisierung fordert eben ihre "Opfer" ;-)
- Es fehlen einfach momentan die starken Gründe für einen starken Abstieg, sowohl fundamental, aus Sicht der Krisenentwicklung als auch der Technik.
Also tuckeln wir weiter durch den Sommer und schauen ob es im Herbst zu neuen Erkenntnissen reicht.
Auch bei einem Zurückfahren von QE bleibt das Geld immer noch viel zu billig, für manche Marktteilnehmer praktisch kostenlos. Es wird also wahrscheinlich nicht die Auswirkungen haben die manche befürchten/erwarten. Ein kleiner Einbruch und weiter geht das Spiel und man wird sich sehr schnell an das verschwindende QE gewöhnen. Man erinnere sich nur, was alles angedroht wurde als die automatischen Sparbeschlüsse in Kraft traten und was wirklich passiert ist. Wenn der Staat sich zurücknimmt und die Geldpolitik stufenweise realistischer wird, entsteht mehr Platz für private sinnvolle Initiativen und das ist absolut sinnvoll.
Fill, das ist eine schöne Erklärung für einen kommenden, stärkeren Absacker, weil die Profis nicht noch höher wieder einsteigen. Damit ist weiteres Up- Momentum limitiert.
Vielleicht ist auch alles noch banaler und nur dem Verfall Ende September geschuldet!
Große Einzelspekulanten bieten alles andere als Transparenz. Sie lassen nur die Infos an die Öffentlichkeit wo sie hoffen dass diese ihre Spekulationen unterstützen. Und dann haben sie schon öfters Fehlinformationen geliefert.
Und als Letztes stellen ich mir immer wieder die Frage woher die Schlaumeier wissen wer kauft und verkauft. Weit über die Hälfte der Umsätze erfolgt maschinell gesteuert. Die Haltedauer erreicht dabei praktisch nie einen Tag. Ein ansteigender inzwischen sehr großer Anteil der Umsätze läuft heute abseits der offiziellen Börsen auf "privaten" Handelssystemen welche durch totale Intransparenz glänzen.
Und wie gesagt: Einem "smart" stehen, da ein Handelspartner gebraucht wird entweder auch ein "smart" oder viele "dumb" gegenüber. Bildet man den Mittelwert kürzt sich das raus.
Es macht ME daher kaum Sinn, im Sentiment zwischen smart und dumb zu unterscheiden. Alleine die Hoffnung, smart sei weniger panisch oder euphorisch weil mit fremden Geld gehandelt wird mag eine kleine Berechtigung darstellen. Dieser Effekt wird aber ME überschätzt. Zumindest liegen smarts im Sentiment genauso falsch oder richtig wie dumbs - wenn getrennt gefragt wird (Sentix z.b)
Das sagt über die Zukunft des Aktienmarktes gar nichts aus, so meine Meinung.
Grad Lebensversicherungen-- also große Player-- standen 2000 vor der Talfahrt bis zum Hals in Aktien.
Und Lehman-- der US Matador im Bankensektor- saugte sich noch kurz vorm Sturz der Preise mit Immobilien voll.
All die Bankenpleiten sagen uns deutlich, dass die angeblichen Tausendsassas auch nur mit Wasser kochen. Und selbst das bezweifle ich bei den Nadelstreifen noch...
Umgekehrt waren es übrigens nur 82,5. Insgesamt netto wurden für 544 Mrd US-Assets gekauft, und nur für 97 Mrd umgekehrt von dort im Ausland. Die gegenseitigen Asset-Bestände, in Klammern grob die Änderungen gegen Anfang 2011. Das Ausland hält jetzt in den USA für 4,25 Bill US-Aktien (+30%) und für 3,06 Bill US-Unternehmensanleihen (+5%), 0,5 Billionen Cash (+40%), 3,08 Bill Direktinvestitionen (+20%), durch Notenbanken etc. 5,8 Bill (+15%).
Umgekehrt haben die Amis 5,6 (+10%) Bill ausl. Aktien, 2,2 Bill (+25%) U-Bonds, 5,16 Bill (+18%) Direktininvestitionen. (kaum Cash und Offizielles, also meist schlecht rentierliches)
Zu einem Teil wird man die Positionen gegeneinander verrechnen können, wenn etwa im Ausland angelegtes Kapital im Inland kauft. Das Ausland hält in US aber insgesamt 25,9 Bill (+11%), das sind inzwischen 4,28 Bill (+75%) mehr als die Amis im Ausland halten.
http://www.bea.gov/newsreleases/international/...13/pdf/intinv113.pdf
http://www.bea.gov/newsreleases/international/...ntinvnewsrelease.htm
http://www.bea.gov/newsreleases/international/...013/pdf/trans113.pdf
Sentimentlehre ist ein Teilausschnitt dieser Interpretationsversuche. Sie analysiert weiche (Umfragen, Prognosen, 'Klima' in Medien, Foren usw) und harte (P/C, Flows...) Indikatoren nicht isoliert, sondern immer in Relation zu dem tatsächlich beobachtbaren Kursverhalten. Denn in diesem lösen sich all die gegensätzlichen Motive und Gründe der Marktteilnehmer auf. ..
Wenn das Kursverhalten der Analyse widerspricht, zeigt dies an, dass Motive und Gründe temporär den Markt beeinflussen, die von der Analyse grundsätzlich oder auch nur in einer bestimmten Phase nicht erfasst werden. Wenn also wie jetzt Sentimentindikationen sowohl weich wie hart eine massive Korrektur anzeigen, dass tatsächliche Kursverhalten sich dieser Indikation jedoch entzieht, muss logischerweise die Indikation invers gelesen werden - als Kontraindikation. Zum Kurs zu sagen, meine Indikation sagt 'eigentlich' was anderes, ist dagegen bekloppt. Und kann teuer kommen...
Dass es auch anders geht, beweist das Land Hessen. Es veröffentlichte bereits im Jahr 2009 eine Bilanz. Das Pikante: Dort, wo bei gesunden Unternehmen in der Jahresabrechung das Eigenkapital stehen würde, stand: nichts. Stattdessen fand sich auf der anderen Seite der Bilanz ein Posten, der "Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag" hieß. Er betrug knapp 58 Milliarden Euro. Das sind genau jene Lasten, die Länder wie Bayern nirgends ausweisen."