Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 402 von 7851 Neuester Beitrag: 06.02.25 18:26 | ||||
Eröffnet am: | 04.11.12 14:16 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 197.255 |
Neuester Beitrag: | 06.02.25 18:26 | von: fws | Leser gesamt: | 37.234.884 |
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Sicher, aber jeder Plotiker hat auch das Recht, das Interview abzubrechen wenn es opportun erscheint und der Fragende frech wird. Man stelle sich vor, ein ausländischer Journalist würde Merkel zu ihren damals in der DDR getätigten Zitaten pro Sozialismus "peinlich befragen", was würde sie wohl tun? Andere Zeiten, andere Meinungen, andere Zitate. Jeder hat das Recht, seine Meinung zu revidieren. Der gr. Linke hat das getan und möchte nicht mehr auf die Vergangenheit angesprochen werden - gut so.
Der Artikel beruht auf der bewährten "Monitor"-Methode (ARD-Magazin): Werde als Interviewer immer frecher, bis der Interviewte genervt abbricht. Dann sende den Abbruch und verkaufe ihn als Verweigerung des Intervieten, sich "ehrlichen, berechtigten Fragen" zu stellen. So entsteht ein von der Redaktion gewollt schiefes, diffamierendes Bild in diesem Fall des gr. Linken.
Im übrigen wissen wir, dass 1) die Griechen unberechtigt in den Euro kamen und 2) jetzt mit Nazipropaganda von ihrem Betrug anbelenkt werden soll - ein normales und einfach gestricktes innenpolitisches Manöver. Und was bringt uns das für die Zukunft? lRichtig, nichts. Einmal drin, immer drin, rauswerfen geht nicht. Und selber raus wollen sie auch nicht, trotz Nazivorwürfen (was diese als Propaganda entlarvt), selbst der gr. Linke nicht.
Die FAZ, Die Welt und Focus stehen beispielsweise der CDU/CSU nahe, während die Süddeutsche, Die Zeit und Der Spiegel eher SPD-konform bzw. linksliberal sind.
Manche Leitartikel in der FAZ kann man m. E. sogar als rechtspopulistisch bezeichnen.
Wir waren schlichtweg naiv und haben Geld Griechenland geschenkt.
Wir waren aber vor allem auch gierig, weil wir eben über Griechenland, Spanien, usw. unseren Export weiter ausbauen und einen immer größeren Reibach machen wollten.
Fazit:
Die Griechen haben nicht betrogen, sie haben das getan, was sie seit vielen vielen Jahren schon immer getan haben und da gehört eben auch ein gewisses Maß an Vetternwirtschaft und Beamtentum dazu. Was sollen die Griechen sonst auch tun, sie sind nunmal kein Exporteur wie wir, die haben bis auf landwirtschaftliche Erzeugnisse und Tourismus nicht viel.
http://www.griechenland-blog.gr/2013/07/...uro-in-griechenland/37606/
Warum kann er dann nicht etwas sagen, das man als Entschuldigung auslegen könnte oder sich zumindest ausdrücklich davon distanzieren und danach etwa darauf hinweisen, keine weiteren Fragen zu diesem Thema mehr zu beantworten und das Interview abzubrechen, wenn es weiter in diese Richtung geht, zu der er sich dann ja nun hinreichend geäußert hätte.
Er hätte von einer bedauerlichen emotionalen Überreaktion in der Bevölkerung sprechen können. Von einem satirischen Missgriff, den er heute bedauert, dass er heute einiges in einem etwas anderen Licht betrachtet, oder einfach nur ein paar freundliche Worte für Deutschland finden können, auch dies hätte ja schon gereicht, um durch die Blume so etwas wie eine Entschuldigung zu erblicken.
Es kam aber gar nichts in dieser Richtung!
Vermutlich hätte er Schwierigkeiten, solche Äußerungen vor seinen eigenen Leuten und seiner Wählerklientel zu rechtfertigen.
Er möchte diesen Kurs unter Umständen vielleicht sogar innenpolitisch weiterfahren und uns weiterhin für alles die Schuld in die Schuhe schieben.
Eine öffentliche Bekräftigung seiner bisherigen Haltung - noch dazu gegenüber einer deutschen Tageszeitung - könnte er allerdings den anderen europäischen Ländern gegenüber schlecht vermitteln, mit denen ja noch über weitere Rettungspakete und Schuldenschnitte verhandelt werden soll.
Er weiß mit Sicherheit, dass er sich da übelster und völlig inakzeptabler Polemik bedient hat und möchte seine Rolle wohl nicht überstrapazieren.
Das würde ich allerdings keinesfalls als Reue interpretieren, sondern als den strategischen Opportunismus, zu solchen Dingen nach außen hin keine Kommentare abzugeben, was mir eher unsympatisch ist.
Wer sich solch einer unsäglichen Polemik bedient, dem ist es schlichtweg völlig gleichgültig, dass es sich um eine unsägliche Polemik handelt.
Dass es sich um eine solche handelt, muss ihm zum Zeitpunkt der Äußerung gleichermaßen klar gewesen sein wie heute. Für einen Irrtum den man heute bedauert ist da eigentlich wenig Raum.
Die Sache wurde damals geradezu inststrumentalisiert. Soetwas geschieht nicht im Irrtum oder ausversehen.
Die Empörtheit über die Frechheit des Interviewers wird hier nur als Aufhänger benutzt, das unangenehme Interview abzubrechen.
Gegenüber dem Ausland kann er sich dahinter verstecken und innenpolitisch kann er sich zugleich als starken Mann inszenieren, der sich keine Frechheiten bieten lässt.
Die Fragen finde ich dabei durchaus berechtigt.
Wer sich in so einer Weise verhält muss damit rechnen, auch darauf angesprochen und um Stellungnahme gebeten zu werden.
Die Frechheit liegt doch bei demjenigen, der so ein Verhalten an den Tag legt, und nicht bei demjenigen, der dieses anspricht.
Man kann sich bei der Ansprache natürlich seinerseits ebenfalls im Ton und in den Formulierungen vergreifen. Dass so etwas stattgefunden hätte, wird aus dem Interview allerdings nicht ersichtlich.
Am Ende erkennt man dann auch noch durchaus Unterschiede zwischen einzelnen Journalisten innerhalb der Tageszeitungen, für die sie schreiben.
Ich habe auch schon in der FAZ recht SPD-nahe Artikel gelesen und in der Süddeutschen recht konservative eher CDU-nahe Artikel.
Das hängt immer ein bisschen davon ab, aber im Grundsatz bin ich bei Deiner Zuordnung schon bei Dir.
Die CDU/CSU-nähe der FAZ macht sie in Deinen Augen aber hoffentlich noch nicht rechtspopulistisch, das wäre ein ziemlich leichtfertiger und merkwürdiger Umgang mit diesem Begriff.
Bei Rechtspopulismus denke ich zumindest nicht an die CDU/CSU sondern an die NPD und Konsorten. Zu behaupten, dass die FAZ dieser Partei nahestünde fände ich schon ziemlich absurd.
Rechtsextremismus in der FAZ? Im ernst?
www.faz.net/aktuell/feuilleton/...s-die-linke-recht-hat-11106162.html
FAZ
Bürgerliche Werte „Ich beginne zu glauben, dass die Linke recht hat“.
Von Frank Schirrmacher
15.08.2011 · Im bürgerlichen Lager werden die Zweifel immer größer, ob man richtig gelegen hat, ein ganzes Leben lang. Gerade zeigt sich in Echtzeit, dass die Annahmen der größten Gegner zuzutreffen scheinen.
Ein Jahrzehnt enthemmter Finanzmarktökonomie entpuppt sich als das erfolgreichste Resozialisierungsprogramm linker Gesellschaftskritik. So abgewirtschaftet sie schien, sie ist nicht nur wieder da, sie wird auch gebraucht. Die Krise der sogenannten bürgerlichen Politik, einer Politik, die das Wort Bürgertum so gekidnappt hat wie einst der Kommunismus den Proletarier, entwickelt sich zur Selbstbewusstseinskrise des politischen Konservatismus....
Zu diesem Thema hat Schirrmacher 2013 auch ein Buch mit dem Titel "Ego - Das Spiel des Lebens" geschrieben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ego:_Das_Spiel_des_Lebens
Über dieses Buch hat der Vorzeige-Linke des "Spiegel", Jakob Augstein, eine recht wohlwollende Rezension geschrieben:
www.spiegel.de/politik/deutschland/...rs-neues-buch-ego-a-882547.html
S.P.O.N. - Im Zweifel links: Ohne Zweifel links
Eine Kolumne von Jakob Augstein
"FAZ"-Herausgeber Frank Schirrmacher: Das System zuckt zusammen.
Der Konservative Frank Schirrmacher hat ein Buch über den Irrsinn des totalitären Kapitalismus geschrieben. "Ego" ist ein intellektuelles Vergnügen und ein politisches Zeichen der Hoffnung: Der Widerstand wächst.
....Es geht um den Informationskapitalismus, um die Algorithmen, die unsere digitale Wirklichkeit bestimmen und damit zunehmend auch die reale, und es geht um das abstruse Menschenbild der Wall-Street-Täter, für die das Leben ein Kampf und Kooperation eine Krankheit ist....
"Ego" ist also ein Buch über den menschenverachtenden Irrsinn des totalitären Kapitalismus. Das Buch ist ein intellektuelles Vergnügen. Vor allem aber ist die Tatsache, dass dieses Buch aus der Feder des konservativen Journalisten Schirrmacher stammt, ein weithin sichtbares politisches Signal: Die Kapitalismuskritik ist inzwischen im Herzen des Kapitalismus angekommen....
Jan Fleischhauer, der im Spiegel ein gründliches Gespräch mit Schirrmacher geführt hat, stellte die Frage: "Würden Sie es als Beleidigung empfinden, wenn man Sie heute als links bezeichnet?", und Schirrmacher antwortet: "Beleidigung? Darauf käme ich sowieso nicht. Ich finde auch nicht, dass ich mich verändert habe. Ich bin wie wir alle nur Zeuge eines Denkens, das zwangsläufig in die Privatisierung von Gewinnen und die Vergesellschaftung von Schulden führte. Ich war es auch nicht, der die Verstaatlichung von Banken forderte. Das waren Banker."
Insofern ist nicht nachvollziehbar, warum jemand ein linkes Coming-Out publiziert, nur weil er die Auswüchse des Kapitalsmus kritisiert. Das ist nicht links, das ist wertemäßig konservativ. Links wäre, wenn man den Kapitalismus nicht heilen, sondern abschaffen wollte.
Dass der nicht gleich zur Wagenknecht rüberlauft, versteht sich wohl von selbst.
Moderation
Zeitpunkt: 29.07.13 13:08
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Löschung auf Wunsch des Verfassers
Zeitpunkt: 29.07.13 13:08
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Löschung auf Wunsch des Verfassers
Industrial profits totaled 2.6 trillion yuan in the first half of 2013, up 11.1 percent from a year earlier, the bureau said in a statement published on its website, www.stats.gov.cn.
Among the 41 industries tracked, 30 posted profit growth and eight reported a profit drop in the first half of this year compared with the year earlier period, it said.
The figures come after the HSBC/Markit flash purchasing managers index, the earliest indicator of China's industrial activity, showing activity slowed to an 11-month low in July as new orders faltered and the job market darkened.
@reuters
Da frage ich mich aber, warum gerade in Bayern oder BW in den letzten 20 Jahren das höchste Wachstum gab?
Was wäre wohl gewesen, wenn es den Transfer nicht gegeben hätte oder es auch keinen Soli gegeben hätte? Dann hätten die neuen Bundesländer eben keine Aufträge an Baufirmen aus Bayern, BW oder Hessen vergeben und viele Betriebe in jenen Bundesländern hätten auf beachtliche Umsätze verzichten müssen, denn gerade in den neuen Bundesländern gab es gutes Geld zu verdienen.
Und das Krasse daran ist, dass man mit der Wende alle alten SED-Funktionäre abgesägt und seine eigenen Leute aus dem "Westen" in die Schaltstellen der CDU oder auch SPD platziert hat.
So verwundert es auch nicht, dass Ausschreibungen bezüglich Straßenbau, usw. zu einem großen Teil an sehr viel teurere Firmen aus Bayern oder BW wanderten und umgedreht, sich Bayern seine Straßen hat durch billige "Ossies" bauen lassen. Sowas war kein Einzelfall, sondern leider viel zu oft gängige Praxis.
Tja und heute will man nicht mehr zahlen, obwohl es Bayern wie BW zu einem überdurchschnittlichen Wachstum geschafft haben und sich dort das meiste Geld aufhält.
Wie stellt man sich es vor, wie soll der Geldfluss und der Umsatz weiter hoch bleiben, wenn man selbst immer mehr Geld anhäuft und immer weniger Geld wieder zurückgeben will?
Damit beißt man sich doch selbst in den Schwanz und beschneidet sich zukünftiger Perspektiven und genauso ist es auch im Fall Griechenland, denn indem man Griechenland sich zurechtschrumpfen lässt, schrumpfen wir ebenso mit, nämlich um den Teil des Geldes, den Griechenland zum Import deutscher Waren bereitstellen konnte.
Es ist fraglich wie lange VW & Konsorten es noch cool finden, in Europa immer weniger Waren absetzen zu können.
Ich denke dieser Konsequenzen sind sich viele Menschen noch gar nicht bewusst.
An dergleichen 'Rückkopplungsschleifen' wird man am Stammtisch nur ungern erinnert, weil man sich intuitiv darauf verlässt, dass Merkel weiterhin 'Bankrottverschleppung' betreiben wird, um og Investments nicht im Regen zu stehen lassen - wo sie diesem Narrativ zufolge doch eigentlich hingehörten....
Ich glaube kaum, dass sie sich dagegen stellen würden, wenn dem tatsächlich so wäre.
Das die Gelder nun größtenteils in bayrische und hessische Unternehmen zurückgeflossen wären, kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, an welche Unternehmen denkst Du denn da z.B.?
Es werden auch ausländische Unternehmen profitiert haben, Apple, H&M, Phillip Morris, Nestle, Unilever, Samsung, Starbucks? ... keine Ahnung.
Aber darum geht es auch eigentlich gar nicht.
Selbst wenn alles 1:1 an bayrische und hessische Unternehmen geflossen wäre;
Es kann es nicht Aufgabe des Steuerzahlers eines Bundeslandes sein, Geld an andere Bundesländer zu verteilen, damit sich die Auftragsbücher der heimischen Unternehmen füllen.
Andersherum betrachtet, einen moralischen Anspruch auf nachgelagerte Unterstützungsleistungen aus einer vorgelagerten Käufer-Verkäufer-Beziehung herleiten zu wollen finde ich auch nicht überzeugend.
Im Grundsatz ist ja weder der Käufer noch der Verkäufer nach dem Geschäft besser oder schlechter gestellt als der andere. Der eine hat die Ware, der andere den monetären Gegenwert, wobei am Ende beide Seiten das erhalten bzw. getauscht haben, was ihren Präferenzen entspricht.
Der Länderfinanzausgleich und der Soli ist letztlich, wie der name Soli ja schon nahelegt, eine Ausprägung von Solidarität, dessen Begründung sich in einer Gesellschaft aus sich selbst heraus ableitet, diese steht dabei immer naturgemäß in einem gewissen Spannungsverhältnis zu dem nachteiligen Anreizsystem, das sich daraus regelmäßig in bestimmten Bereichen ergeben wird, und den Nachteilen, die auf der anderen Seite durch die finanzielle Belastung entstehen.
Die Frage nach einer gerechten Verteilung dieser Lasten innerhalb der Gesellschaft spielt dann auch noch eine Rolle. Bei solchen Themen geht es dann am Ende immer darum, diese Aspekte gleichermaßen zu berücksichtigen und in einen angemessenen Ausgleich zu bringen.
Dies ist es letztlich auch, worum im Streit über den Länderfinanzausgleich gerade gerungen wird. Hier ein ganz interessanter Artikel:
http://www.dw.de/...nanzausgleich-solidarit%C3%A4t-am-ende/a-16638734
"Weil die Bundesländer unterschiedlich groß sind, unterschiedliche Bevölkerungsanzahlen und auch unterschiedliche Wirtschaftsstrukturen haben, verfügen einige Bundesländer über mehr Einnahmen als andere. Dass diese ungleichen Verhältnisse in irgendeiner Form ausgeglichen werden müssen, ist unbestritten. Die Kritik am Länderfinanzausgleich richtet sich auf die Rahmenbedingungen."
Das Stöhnen über finanzielle Repression finde ich insofern keineswegs unberechtigt.