Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 338 von 7846 Neuester Beitrag: 02.02.25 21:44 | ||||
Eröffnet am: | 04.11.12 14:16 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 197.131 |
Neuester Beitrag: | 02.02.25 21:44 | von: Vermeer | Leser gesamt: | 37.141.255 |
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Optionen
-A- Der Staat gibt z.B. eine Anleihe heraus von 100 $.
-B- Eine Bank kauft diese Anleihe für 100 $.
-C- Die Fed kauft der Bank (irgend) eine Anleihe im Wert von 100 $ ab.
Ergebnis: Die Liquiditätsbilanz in der Bank hat sich nicht verändert, der Staat hat allerdings 100 $ mehr und schleust das Geld sofort und sicher in den realen Wirtschaftskreislauf. Beispiel 1 entspricht voll nachfolgendem Beispiel 2 in allen Auswirkungen.
Beispiel 2:
-A- Der Staat gibt z.B. eine Anleihe heraus von 100 $.
-B- Die Fed kauft diese Anleihe dem Staat direkt ab.
Auch in diesem Beispiel hat sich die Liquidität von keiner Bank verändert. Banal, es war keine beteiligt. In beiden Fällen sind aber 100 $ mehr im Kreislauf der Wirtschaft. Im ersten Fall hat die beteiligte Finanzbranche jedoch noch Geld (Gebühren) verdient und eventuell ihr Risiko verkleinert (impliziter Tausch auf kürzere Laufzeiten).
Es liegt also eindeutig eine Staatsfinanzierung durch die Fed vor und der Umfang des Geldkreislaufes hat sich um 100 $ vergrößert. Wird eventuell nicht deutlich sichtbar, weil aus anderen Gründen gerade die Umlaufgeschwindigkeit sinken würde. Würde die Fed die aufgekauften Anleihen wieder zurück an den Markt geben, läge eine temporäre Staatsfinanzierung vor. Da sie das aus ganz praktischen Gründen wahrscheinlich nicht kann, wird aus der temporären eine andauernde Staatsfinanzierung und diese Rechnung wird auch beglichen werden müssen. Wird sich irgendwann in Inflation und dem Außenwert der Währung spiegeln. Es ist also nichts anderes als eine Pauschalsteuer auf alle Geldvermögen - die Geldvermögen werten gegenüber anderen Vermögensklassen ab. Geld verliert zu einem immer größeren Teil seine Wertaufbewahrungsfunktion. Oder anders ausgedrückt, die Liquidität, welche durch wirtschaftliche Ungleichgewichte zu groß geworden ist, wird durch Ausweitung der Liquidität abgebaut (wertmäßig). Andere Vermögensgegenstände bleiben dabei anfänglich verschont. Gilt sinngemäß auch, wenn das Geld zu billig ist (Zins).
Ideologisch begründet die Fed ihr QE natürlich anders. Da ihre klassischen monetären Maßnahmen (Zinssenkung, ...) nicht ausreichend wirken, greift sie zu unkonventionellen Maßnahmen und zwingt das Geld über den Staat in die Wirtschaft (Hubschrauber). Nach Aussagen der Fed gibt es ja auch keine strukturellen Probleme sondern nur eine gewöhnliche "Konjunkturschwäche". Mit ihrer Politik vergrößert sie allerdings die angeblich nicht vorhandenen Strukturprobleme. Meine Meinung: Monetäre Spielchen aller Art (auch Beeinflussung des Außenwertes) beheben keine Probleme. Sie können nur dazu dienen Angriffe abzuwehren (Währungskrieg). Strukturelle Probleme werden durch sie im Regelfall konserviert und noch vergrößert. Auch eine Lira in Italien würde weder die Mafia beseitigen, noch eine notwendige Arbeitsmarktreform durchführen und auch nicht zur Einstellung des unsinnigen internen Subventionswahn beitragen.
Armitage (#8414): Ich habe nur einige Auswirkungen des aktuellen Geschehens dargestellt. Sicherlich nicht alle, aber schon die dargestellten Auswirkungen haben wiederum Auswirkungen und diese wieder .... Und die Lebenserfahrung lehrt uns, dass es auch nicht unendlich so weiter gehen wird. Es wird Änderungen geben, Zick-Zack-Kurse und eventuell eine Teilumkehr. Ich bin deshalb zu einer Projektion über mittlere bis längere Zeiträume hinweg nicht fähig und kurzfristig bis mittelfristig wird man nicht viel mehr spüren wie man es jetzt schon tut. Auch wenn es noch viele gibt die sich dem aktuellen Geschehen verweigern. Wie es weiter gehen wird, dazu muss man schon Volkswirtschaftler befragen ;o)
Eins kann man jedoch feststellen, ohne zu wissen was sich wann ändern wird. Alles was nicht funktioniert, wird sich ändern müssen und auch ändern damit Neues entstehen kann das auch nicht so richtig funktioniert. Dazu zählt die Globalisierung heutiger Ausprägung, das Wirtschaften des Staates, die Finanzbranche insgesamt, ....
keine Inflation. Die weltweiten Produktionskapazitäten sind nicht annähernd ausgelastet, der Konsument hat kein zusätzliches Geld für den Konsum um einen Nachfrageschub auszulösen. Anlageinvestitionen folgen in der Regel Konsumschüben.
Richtig, der Weg wurde jedoch beschritten. Eine Umkehr ist aufgrund der enormen Staatsverschuldung nicht möglich. Konsolidierung in der Staatshaushalten ist Voraussetzung für einen Rückkehr zur Normalität in der Geldpolitik. Dazu fehlt der Wille und die Kraft für Reformen.
Der Anleger muss sich mit dieser Situation arrangieren und das Beste daraus machen.
ave
In der Geschichte gab es solche "Realitätsleugner" - in unterschiedlichen Kontexten und mit unterschiedlichen Interessen - schon immer. Sie kamen auch stets mit auffallend starkem aufklärerischem Impetus daher...
.....„ Für ein solches Sonderhilfsprogramm der KfW gibt es keine Rechtsgrundlage“, sagte der als Euro-Kritiker bekannte Willsch Handelsblatt Online. Die Aufgaben der KfW seien im Gesetz über die Kreditanstalt für Wiederaufbau klar geregelt. „Unternehmen in Südeuropa mit billigen Krediten zu versorgen, gehört mit Sicherheit nicht zu den Aufgaben der KfW.“.....
http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/...-plan/8263728.html
Für Barauszahlungen gibt es keine Meldepflicht. Und im Fall von Österreich ist der Transport tatsächlich einfacher als etwa in der Schweiz. Wenn Sie mit dem Auto über die Grenze wollen, haben Sie normalerweise freie Fahrt. Innerhalb der EU müssen ein- und ausgeführte Geldbeträge auch nicht beim Zoll gemeldet werden. Insofern würden Sie sich also beim Grenzübertritt zumindest keinen weiteren Sanktionen aussetzen......
aber: Was haben Sie dann von dem Geld? Sie können es nicht sinnvoll nutzen. Um es verzinslich anzulegen, müssten Sie es auf ein Konto einzahlen, aber das geht nicht, denn große Bareinzahlungen müssen durch die Banken geprüft werden. Zudem würde der sprunghafte Anstieg Ihres inländischen Anlagevermögens sehr wahrscheinlich Fragen des Finanzamts auslösen. Eine Anlage bei einer deutschen Bank scheidet also aus, festverzinsliche Papiere können sie ebenso vergessen wie Aktien, denn solche Anlagen bekommen Sie schließlich nicht irgendwo an einer Theke.......
http://www.handelsblatt.com/finanzen/...it-den-millionen/8252418.html
Dies wird wohl auch zukünftig so sein, weil du das Potenzial nicht erkennst bzw. meiner Meinung nach nicht erkennen willst, weils nicht in dein Weltbild passt ;-)
Meines Erachtens spricht bei dieser Summe viel für die zweite Wahl..... Für Barauszahlungen gibt es keine Meldepflicht. Und im Fall von Österreich ist der Transport tatsächlich einfacher als etwa in der Schweiz. Wenn Sie mit dem Auto über die Grenze wollen, haben Sie normalerweise freie Fahrt. Innerhalb der EU müssen ein- und ausgeführte Geldbeträge auch nicht beim Zoll gemeldet werden. Insofern würden Sie sich also beim Grenzübertritt zumindest keinen weiteren Sanktionen aussetzen......
Eine Barauszahlung von größeren Beträgen funktioniert leider nur für die Ersten, die ihr Geld abholen, denn Banken wären schon bei einer Barauszahlungsquote von wenigen Prozent binnen kürzester Zeit faktisch Pleite.
Nicht ohne Grund konnte man in Zypern über viele Tage gar kein Geld und selbst Heute immer noch nur wenige hundert EURO pro Tag abheben.
Egal was man tut, das Geldsystem ist nunmal so gestrickt, dass früher oder später der Totalverlust droht und sei dieser auch schleichend, wie man gut in folgendem Bericht nachlesen kann.
http://www.gegenfrage.com/...s-dollar-an-wert-und-bedeutung-verliert/
Das Hauptproblem beim Geld ist, dass man aus Geld, d.h. Nichts noch mehr Geld machen kann und damit Geld als ein Wertaufbewahrungsmittel dient, wiederum Geld dafür nicht gemacht ist, bzw. diese Wertaufbewahrungslust in immer größeren Geldvermögen und entsprechend Geldschulden münden. Interessant fand ich hierbei mal eine Aussage eines Milliardärs bei einem jährlichen Milliardärsmeeting, als man ihm die Frage stellte, ob ihm ein paar Milliarden nicht genügen. Die Antwort lautete ganz klar NEIN, denn ein anderer hatte eben 10mrd. ergo wollte er ihn überbieten.
D.h. die Anhäufung von Geld in elitären Kreisen hat sich mittlerweile von der Realwirtschaft gänzlich abgekoppelt und wird zunehmend zu einem "Reichensport". Die leidtragenden dieser Extremsportart sind leider die Kleinen sowie vor allem die Mittelschicht, die zwangsläufig immer größere Schulden machen müssen um sich über Wasser halten und diesen Sport finanzieren zu können, von dem sie selbst nur die Zeche zahlen dürfen.
Ein, wenn nicht das Grundübel ist also, dass man mit Geld noch mehr Geld machen kann, ohne etwas dafür leisten zu müssen. Natürlich wird ein BWLer jetzt Einspruch schreien, denn die Leistung besteht ja darin, dass Jemand Geld in Form eines Kredites zur Verfügung stellt und ein Ausfallrisiko trägt. Das Problem hierbei sehe ich aber darin, dass das Ausfallrisiko einerseits vom Zins abhängig ist und z.B. Staaten wie Griechenland eigentlich nur noch neue Schulden machen müssen um die Zinslast ertragen zu können, andererseits sich Staaten wie Japan ebenso hoch verschuldet sind, jedoch mittels "Zinsmanipulation" weiter überleben können, obwohl das Ausfallrisiko theoretisch genauso hoch wie in Griechenland wäre.
D.h. der Zins spiegelt weniger das Ausfallrisiko, sondern vielmehr die Machtverhältnisse wieder und dient lediglich den Großen zu lasten der Kleinen.
Auch in diesem Punkt hat der Bitcoin einmal mehr seine Vorteile, weil hier ein Zinssystem nicht funktionieren würde, weil hier keine FED oder Staat einfach mal die Schulden auffangen und die Geldmengen beliebig erhöhen könnten. Nicht ohne Grund gab es bereits mehrere Bankenpleiten im Bitcoinsystem, weil die Zinsen nicht zuverlässig gezahlt werden konnten.
Über das Ausmaß des in Österreich veranlagten Schwarzgelds gibt es naturgemäß nur Schätzungen. Ausländisches Vermögen, für das Österreich mit dem Bankgeheimnis als „Schutzmacht“ wirkt, ist jedenfalls eine bedeutende wirtschaftliche Säule in der heimischen Bankenlandschaft. Es geht um 50 bis 70 Milliarden Euro, davon - laut Zahlen des letzten Jahres aus der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) selbst - um rund 25 Milliarden Euro allein aus Deutschland....
Ein gewisser Anteil der ausländischen Gelder auf heimischen Banken ist freilich „sauber“, beispielsweise Girokonten von in Österreich lebenden Deutschen. Die machen aber auch gemäß konservativen Schätzungen das Kraut für Banken nicht wirklich fett. Schwarzgeld wird üblicherweise langfristig gebunkert und ist damit für Banken bequemes Kapital.
Attac meinte dazu:Der größte Teil der Milliarden sei Schwarzgeld, „das sich schon im Heimatland der Besteuerung entzogen hat“...
http://news.orf.at/stories/2176127/2176132/
natürlich der frühe Vogel fängt den Wurm
Mit anderen Worten: Bitcoin ist ein Spass, den Du nur unter 'Fiat' geniessen kannst. Rock'n Roll, um die Erwachsenen zu erschrecken. Zu denen Du übrigens auch gehörst...
Fill
Dumpfe Ressentiments gegen den Euro (dessen massgeblicher Zweck die Formung eines global konkurrenzfähigen Machtblockes ist), gegen QE, gegen Fiat, die Staatsverschuldung, die Migrantenflut, die Bankerboni usw brauchen sich um Zustimmung keine Sorgen machen - denn dieses Unbehagen wird letztlich von allen geteilt. Für mich übrigens auch die Erklärung für diesen Bullmarkt 'ohne Bullen'...
Makro wird sich jedoch - wie immer - wieder erholen, wenn nicht morgen, dann übermorgen, die Börsen werden nach unten korrigieren und damit 'Normalität' signalisieren, Löhne, Zinsen und Deficite wieder steigen usw. Dieses Angebot wird als modus vivendi angenommen werden und 'schafft sich ab' wird wieder in der Schublade verschwinden. Bis zum nächsten mal...
das US-Deficit hat sich in absoluten Zahlen seit 08 mehr als halbiert, vs GDP liegt es dies Jahr bei 4 % und im kommenden bei 2.4% (est). Wenn es aber ausgemachte Sache ist, dass 'die Konsolidierung in den Staatshaushalten Voraussetzung ist für eine Rückkehr zur Normalität in der Geldpolitik, doch dazu der Wille fehlt ' , dann bin ich auf eine Erklärung gespannt. Ein Wunder ? Fake ?
Nur am Rande: Die Halbierung des Deficits bzw die fortlaufenden spending cuts erzeugen einen bearishen Trigger insofern, als diese Konsolidierung an den corporate profits nichts spurlos verbeigehen wird...
Fill
Das US Defizit bleibt hoch, wird jedoch nicht mehr so schnell wachsen. Zur Finanzierung der bestehenden und neuen Verbindlichkeiten bedarf es eines anhaltend niedrigen Zinsniveau. Das ist im Anbetracht der Abwesenheit von Inflation auch noch kein Problem.
Hier die Budgetprojektion als Schönwetterdarstellung von politischer Seite mit viel Hoffnung und Glauben an bessere Zeiten.
Vorhersagen dieser Art sind mit vielen Unbekannten versehen.
ave
Fill darf gerne die erste Schätzung abgeben!
Ich bin übrigens kein Gegner des Euro (gewesen!!!), genauer: Ich hätte "den Griechen" noch eine Monetarisierungsgarantie seitens der EZB "geschenkt". Das Rumgedruckse Merkels später, Scheinkonstruktionen a la EFSF oder ESM hätte ich allerdings Lateineuropa nicht mehr gewährt.
Vor allem aber hätte ich politisch einen Mann wie Draghi NIE an der Spitze der EZB zugelassen. Dass man sich an die Verträge hält, ist klar - doch "politisch" bedeutet noch etwas anderes, jenseits von Verträgen.
Der Moderne Draghismus, in welchem die Solvenzkrise als Markstörung erscheint aka "Fragmentierung der Märkte", ist letztlich eine Vereinnahmung des dt. Arbeitnehmers zugunsten der Banken.
Es wird viele geben, die die AFD bei der BT-Wahl nicht wählen werden. Und es wird viele geben, die sich nachher ärgern werden, dass sie die AFD nicht gewählt haben...
Ok, ok, Bänkern und Euro kann man allen Mist der Welt aufladen- es ist nix Neues unter der Sonne.
Und am lautesten kreischen wohl die, welche mit Short daran verdienen wollten.
Tja-- dumm gelaufen.
Der Markt ist nun mal kein Abnicker, der gelehrig den selbsternannten Koryphäen folgt. Er lehrt den Leuchten stets Demut, wenn sie zu fest ihrer Glaskugel vertrauen....
Nur, das Problem der AFD wird genau das sein, womit sie zu wuchern hofft. Nämlich ihre unendlich lange Liste von VWL-Professoren und sonstiger ausgewiesener Nutzniesser der maroökonomischen Verhältnisse und nicht zuletzt des Euroregimes. Für das anvisierte Fussvolk, den Stammtisch, damit Teil der Elite, dem man die aufgeregte Mobilisierung gegen 'das System' einfach nicht abnehmen wird. Nicht ganz zu unrecht übrigens..
http://blogs.faz.net/fazit/2013/05/28/warum-sind-wir-blos-so-arm-1896/
Zitat: "Das Ergebnis ist allerdings wieder das gleiche: Die Deutschen haben kaum Vermögen angespart." Upps. Nanu?
Zitat: "Ihre Linien zeichnen ein Bild von einer Nation, die spart wie verrückt, aber ihr Geld vollkommen falsch anlegt. Aus lauter Angst um das kostbare Ersparte stecken die Deutschen ihr Geld in Anlageformen, die als sicher gelten – aber auf Dauer viel zu wenig Geld bringen."
Ach so? Dann kauft mal schön Aktien.
Second, consumers are really happy. The latest Consumer Conference Board consumer confidence index just destroyed expectations.
And it's not just that consumer number, all kinds of US numbers are beating lately.
Richmond Fed manufacturing beat this morning.
.........
Read more: http://www.businessinsider.com/...-is-going-wild-2013-5#ixzz2Ub8haAAw