Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 337 von 7846 Neuester Beitrag: 02.02.25 19:46 | ||||
Eröffnet am: | 04.11.12 14:16 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 197.129 |
Neuester Beitrag: | 02.02.25 19:46 | von: Dreiklang | Leser gesamt: | 37.136.528 |
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So einfach kann Wirtschaft sein.
Fazit: QE & ZIRP wil continue for a long long time
"Außerdem wirkt sich dieser Prozess negativ auf die Lohnentwicklung der Arbeitnehmer aus, da die Arbeitgeber auf die Substitutionsmöglichkeiten verweisen. " - Auch dies ist Nonsens, denn empirisch ist das Gegenteil der Fall. die AL rausgerechnet steigen die Löhne. Zwar nicht unbedingt stark real, aber immerhin.
Fazit: Im produzierenden und Dienstleitungs- Gewerbe können Menschen nicht durch Kapital ersetzt werden. Das ZB-Geld wandert vielmehr in Assets, ablesebar an den vielen Übernahmen zur Zeit.
Was sich in der Bilanz der Zentralbank sammelt, ist das vom Staat aus der Volkswirtschaft geschöpfte Vermögen. Statt über Steuern zieht der Staat es über Anleihen ein. Dank QE/ZIRP kostet es den Staat nichts. Die Bilanzen der Unternehmen werden immer schöner, da die Gewinne nicht weggesteuert werden. Dennoch: Es ist eine Vermögensillusion.
In den USA besteuert auf diese Weise die FED die Volkswirtschaft. In Euro-Land besteuert die EZB die (deutsche) Volkswirtschaft.
In Japan brauchte man die rückliegenden Jahrzehnte dafür die Zentralbank nicht. Die Anleihen wurden schon lange mit Fast-Nullzins gehandelt. Möglich war dies freilich nur, weil der Staat in eine Nachfragelücke hinein die Anleihen drucken konnte. Die Nachfragelücke war wiederum eine Folge eines geplatzten Booms - mit Überschuldung und nachfolgender Bilanzrezession. Wir wissen, wie lange das andauern kann.
Denn diese Form der "kalten Steuer" nimmt selbstverstärkende Züge an. Sie ist nicht neutral, denn sie lässt die Kaufkraft in der Volkswirtschaft gewissermaßen kontrolliert immer weiter absinken. Sie hat "ihren" Preis. Die Inflation von Assets als Teil dieser Besteuerung hatten die ökonomischen Modelle bisher nicht vorgesehen.
Bei ZH ist dazu ein guter Beitrag erschienen. Da wird auch die negative Wirkung auf die Arbeitsplätze gesehen, ebenso wird das Problem der Abschreibungen und Refinanzierung thematisiert (mein Beitrag im BT war aber vorher da ^^). U.a. wird die Frage gestellt: Was passiert eig. wenn der Schrottwert einer industriellen Anlage ihren Wert im Betrieb übersteigt? Der Link
http://www.zerohedge.com/news/2013-05-26/...or-how-we-know-ends-tears
Das Spiel mit dem Dummkopf findet man überall.
Am Aktienmarkt steigen Kurse und die Dummköpfe finanzieren mit ihrem teuren Einstieg die Klugen.
Ebenso ist es sogar mit dem Geld bei einer Währungsreform, die Klugen bringen ihre Schäfchen rechtzeitig in Sicherheit, während die dumme Masse verliert, z.B. indem sie ihrer Gelder auf dem Sparkonto enteignet wird.
Ansonsten kann ich nur sagen, gibt es beim Bitcoin noch extrem hohes Potenzial.
;-)
Sie agiert dabei wie ein x-beliebiger Marktteilnehmer am Bondmarkt. Die sagenumwobenen 'Primary Dealers' sind dabei nichts anderes als amtlich zugelassene Market Makers für eben diesen Markt - mit dem typischen Aufgabenspektrum a'la Angebot und Nachfrage zusammenzuführen und verbindliche Kurse zu stellen. Genau für diesen Zweck halten sie auch Material vor wie jeder andere Market Maker auch. Bonds zu kaufen und zu verkaufen gegenüber allen interessierten Adressen ist damit ihr Geschäftsgegenstand. Es handelt sich also nicht um eine reine Scharnierfunktion zwischen Dept of Treasury und Fed unter Umgehung des Marktes. ...
Nehmen wir an, der Primary Dealer, zB die Deutsche Bank, erwirbt einen Bond - entweder a direkt als Neuemission in der Auktion oder b sekundär von einem anderen Marktteilnehmer. In beiden Fällen reduziert sich die Liquidität des PD um den für den Erwerb des Bonds erforderlichen Betrag. Indem der Bond nun an die Fed (oder sonst einen Marktteilnehmer) weitergereicht wird, erhält der PD diese quasi vorgeschossene Liquidität zurück. Der Handel mit Bonds durch die Fed ist also liquiditätsneutral, es fliesst kein zusätzliches Zentralbankgeld, sondern Liquidität vs Material wechselt nur - typisch für einen Markt - die Hände...
Damit ist es der Bondmarkt bzw dessen Adressen, die den Staatskredit finanzieren - auch wenn die zugesicherte regelmässige Abnahme eines Quantums Treasuries durch die Fed eine überzeugende Richtgrösse bei der Spekulation auf die Preisbildung darstellt. Dies bedeutet jedoch nicht, dass es sich beim Bondmarkt um eine Fake-Veranstaltung handelt. Übrigens bereits schon deshalb nicht, weil alle möglichen Volumina zB von Pensionsfonds oder Geschäftsbanken, die notenbankfähige Sicherheiten benötigen, hier auf Anlage drängen...
Falls seine Analyse zutrifft, wofür vieles spricht, dann ist die aktuell weltweit laufende Inflationierungspolitik kontraproduktiv und wird zu wirtschaftlichem Niedergang führen.
Conclusions
The inflationary policies carried out globally today, if successful will have a considerably negative impact on economic growth. The microeconomic impact described above brings the following unintended and unnecessary macroeconomic consequences:
-Oligopolistic/ Monopolistic structures
-Loss of innovation, competitiveness
-Indexation, price rigidities
-Unionization of labour force and higher unemployment
-Illegal migratory flows
-Destruction of public capital markets
-Higher fiscal deficits
Bei platzenden Auktionen schießen die Zinsen in die Höhe, es kann sogar Marktpanik aufkommen wie in Spanien, als dort die Renditen im Sommer 2012 auf über 7 % stiegen.
NUR deshalb, weil die Fed indirekt die neuen Staatsanleihen aufgekauft hat (via Primary Dealers als Zwischenstation, um den Verdacht der Staatsfinanzierung durch die Notenpresse nicht offenkundig werden zu lassen), konnte Geithner ein derart umfangreiches Deficit Spending (um 10 % Neuverschuldung JÄHRLICH ab 2008) fahren.
Ob die Fed-Aktionen neutral sind oder nicht, spielt in dem Kontext gar keine Rolle. Die hauptsächlich ökonomisch treibene Schiene ist die starke Neuverschuldung des Staates und das damit finanzierte Deficit Spending (Militärausgaben, AL-Geldverlängerungen usw.). Gleichwohl ist die Fed in diesem Spiel unverzichtbar, eben weil sonst bereits ab 2008 die US-Auktionen regelmäßig geplatzt wären. Ohne die Fed wäre Geithners "große Sause" gar nicht möglich gewesen.
Man kann es drehen und wenden wie man will: Im Grunde wandern die von Geithner für das Deficit Spending emittierten neuen Staatsanleihen zur Fed, die dafür mit frisch gedrucktem Geld bezahlt. Der Staat verschuldet sich so in höchst unlauterer Weise bei sich selbst - und gibt das gedruckte Geld gleichzeitig mit vollen Händen aus. Besser kann man einen Ruin gar nicht "vorbereiten".
Damit möchte ich diese Diskussion (für mich) in diesem Thread abschließen. Wer das bis jetzt nicht begriffen hat, der wird es auch dann nicht begreifen, wenn ich es noch zig mal paraphrasiere.
zur Feinsteuerung des Zinsniveaus gab es übrigens bereits im Altertum. Allerdings ist der Name, QE, wie auch die enthemmte Radikalität neueren Datums. Folgendem Chart ist zu entnehmen, dass das Abwerfen von Bonds durch die Fed zu den bearishen Triggern 08ff gehörte:
http://www.ariva.de/forum/...eilungsfrage-472111?page=335#jumppos8389
Leider wurden Deine Finger müde - es wäre spannend, wenn Du eine Projektion Deiner Aussagen formulieren würdest. Was sind die Folgen des erzwungenen Paradigmenwechsels von der Kapitaldeckung zur Umverteilung, also der Manifestation eines Linksrucks der Gesellschaft?
Die bärische Standardantwort ist mir in diesem Kontext (meist) zu billig.
Zudem ist es sachlich absurd zu unterstellen, den Treasuries wären ohne QE die Käufer ausgegangen. Denn überall dort, wo Bonds als sichere Anlage geführt werden konnten, sind diese 08ff nach oben gezischt. Zinsverfall also auch ganz ohne QE, wie beim Bund zB. Wie immer übrigens in zyklischen Krisen..
Wurde hier auch von mir schon tausendmal pepredigt.
Es ist mittelfristig natürlich die Beste aller Welten, wenn die Notenbanken Schlaraffenland finanzieren. Das kann langfristig ins Chaos führen.
Aber wir können es nicht ändern, die Politik in einer Demokratie schon gar nicht.
Denn das ist unpopulär.
Als Schröder es ansatzweise versuchte- und wir Schwarzen es auch im Bundesrat durchwinkten- wurde er vom Wähler davongejagt.
Und Gabriel versucht jetzt die Chose gar wieder zurückzudrehen-- um dumme Wähler einzufangen.
Fazit: Die Schuldensause geht weiter, da helfen keine schlauen Sprüche....
Sowas würde doch den Bitcoinhandel nur noch mehr befeuern.
Der Unterschied zu Liberty Reserve ist, dass die Bitcoins auf hunderttausenden von Medien verteilt auf der Welt liegen, während dies bei Liberty Reserve zentral abäuft.
Also ich freu mich schon darauf, wie sich Regierungen und Eliten dieser Welt die Zähne am Bitcoin ausbeißen werden ;-)
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Den Bäcker interessiert es nur, dass er für z.B. Bitcoins einen Gegenwert erhält und da wird er bei einer zunehmenden Verbreitung fündig, so wie ja mittlerweile sehr viele Menschen Paypal haben, wird es auch mit dem Bitcoin sein.
Des Weiteren wird es meiner Meinung nach sogar dazu führen, dass Händler die Bitcoin frühzeitig akzeptieren, sich einen kleinen Wettbewerbsvorteil verschaffen, weil sie einer zunehmenden Zahl potenzieller Kunden vorstehen.
Ich werde selbst ab nächsten Jahr bei eBay & Co. nur noch Bitcoin akzeptieren und eben nur den Händler wählen, der dies akzeptiert, andernfalls eben das Angebot nicht annehmen.
Was meinst du wie schnell jene Händler oder vor allem private Verkäufer Bitcoin akzeptieren um ihre Ware los zu werden, hab ich selbst schon mehrmals erlebt. ;-)
In diesem Sinne rate ich dir sehr zu deinem Experiment - damit du am eigenen Leib die Bedeutungslosigkeit der BTC im Zahlungsverkehr spürst. Deine Kunden werden dir den Mittelfinger zeigen bevor sie erstmal umständlich bei obskuren Händlern die Teile eintauschen. Natürlich wird es einzelne Kunden geben, die dir die Ware mit BTC abkaufen, dafür wirst du aber niedrigere Preise akzeptieren müssen, in Fiat-EUR gerechnet (was dir aber sicher egal ist, nur eben einem Profihändler nicht). Und was Ebay wohl dazu sagt, wenn sie die Provison kassieren wollen...frag mal nach.
Ab 2009 war das offenbar nicht mehr so. Da "verflüssigte" die Fed anwachsende Staatsschuld und abgestürztes Bankenvermögen bis in die Verknappung und Verteuerung hinein. Obwohl die Privathaushalte und Financials ihre Verschuldung zurückfuhren und damit Geld löschten, wuchs die M2-Geldmenge in nur 5 Jahren um 40% oder 3 Billionen.
Die Fed erzeugte also Liquidität in einem Ausmaß, das es im "Altertum vor 2008" bei aller Feinsteuerung nicht gegeben hat.
rot: Fed-Assets gesamt
blau: Fed-Assets: Staatsschuld
grau: 10-Year Treasury Constant Maturity Rate
die Frage ist doch, ob QE einen Effekt auf Umlauf und Umlaufgeschwindigkeit hat. Nehmen wir zB M2, so sehen wir, dass diese Kennziffer mit und ohne QE ca 40 % alle 5 Jahre zulegt. Es gibt also keinen Effekt . Die QE Liquidität gerät nicht in den Markt und das soll sie ja auch nicht...
'wurden die Bonds der Fed (07, 08) aus den Händen gerissen' - oben hiess es noch aus der alternativen VWL, ohne Bernanke hätte Geithner überhaupt keine Käufer für seine Junkbonds gefunden...aber was solls...