Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 280 von 7837 Neuester Beitrag: 27.01.25 02:02 | ||||
Eröffnet am: | 04.11.12 14:16 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 196.923 |
Neuester Beitrag: | 27.01.25 02:02 | von: Dreiklang | Leser gesamt: | 37.041.532 |
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Wollen wir wirklich in Zukunft mehr Hochqualifizierte haben, sollte unser eigentlich klar sein wie und wo die Weichen zu stellen sind.
In einer Gesellschaft gibt es allerdings auch immer auf der jeweiligen Ebene für eine bestimmte Zeit eine begrenzte Zahl an "Posten". Es herrscht also ein Konkurrenzkampf. Konkurrenz ist prinzipiell nicht schlecht wenn sie unter fairen Spielregeln stattfindet. Nun kann man feststellen, dass es bestimmte Schichten gibt, welche unser kastenorientiertes Schulsystem unbedingt erhalten wollen. Und dabei sind etliche unter ihnen bereit sogar die Rassenkeule zu schwingen. Und dazu zählt mMn absolut Sarazin. Da kann man auch als Konservativer nur sagen: Pfui Deibel.
Wie soll denn Deutschland deiner Meinung nach seine eigene Schuldenproblematik unter dem Gesichtspunkt der demographischen Entwicklung meistern?
Plenarsitzung 234. Sitzung vom 18.04.2013:
http://dbtg.tv/fvid/2298014
Nachdem manche merkwürdige Rassismus-Spezialisten keinen einzigen Tag in der Großstadt ohne schweren Rassismus-Anfall überstehen (" polnisch/russisches/arabisches/türkisches Flair in Berlin...Weil man Polizeischutz braucht um 100m weiter über die Straße gehen zu können...da möcht ich nicht tot übern Zaun hängen" zaphod), fragt man sich natürlich, wieso solche Leute Wirtschaftsfragen durch Rassismusdebatten ersetzen. Genau dies tut auch die AfD, Sarazin und das gesamte deutsche Rechtsaußenlager. Bezogen auf die Südländer und Ostländer und je nach Bedarf definierten "inländischen Schmarotzern und Schmarotzerstämmen" allerdings mit spiegelbildlich umgekehrter Interpretation.
Vielleicht sind die Gründe die gleichen: Wo die Leute Wirtschaft und Staat und interkulturelle Realitäten nicht verstehen können, wollen, müssen, da blühen auf allen Seiten böse Verschwörungstheorien - und bekriegen sich untereinander.
Es sind genau solche Aussagen die immer wieder die Stimmung im Thread kippen lassen:Leute die bewusst verletzen wollen statt sich zu überlegen ,wie man Kritik so formulieren kann, dass der andere sie akzeptieren kann-und da bist du leider nicht alleine
Gerettet wird immer
Das bedeutet allerdings nicht, dass die Zypern-Hilfe mit Begeisterung verabschiedet würde. Im Gegenteil: Unter den Abgeordneten wie auch in der Bevölkerung herrscht eher Resignation......http://www.nzz.ch/aktuell/wirtschaft/...a-zur-zypern-hilfe-1.18066348
„Denn der Defizitabbau erfolgt auch zu Lasten der öffentlichen Investitionen, die im vergangenen Jahrzehnt sehr gering waren.“ Wegen der Bankenrettung und Euro-Krise sei der Staat erhebliche Haushaltsrisiken eingegangen. Hinzu kämen künftige Belastungen wegen der alternden Bevölkerung.
Ansetzen sollten die Haushälter vor allem auf der Ausgabenseite bei Finanzierungshilfen und den Steuervergünstigungen. Subventionen seien überwiegend ineffizient, müssten aber letztlich über Steuern finanziert werden. Hier könnten Einsparungen Wachstumskräfte stärken. „Der sich aus dem Subventionsabbau eröffnende Spielraum ist sogar groß genug, um die kalte Progression abzubauen.“....
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/konjunktur/...and-12153377.html
Wenn man versucht, den Urheber der wechselseitigen "ethnisch-kulturalen" Anschuldigungen zu verorten, wird mMn eher in den PIIGS fündig. Die dortigen Aggressionen entstanden aus Ablehnung des verordneten Sparzwangs, der vor allem von Deutschland (als potenziellem Hauptzahlmeister) ausging. Es ist zwar teils verständlich oder zumindest nachvollziehbar, wenn die PIIGS - die ja ebenfalls prinzipiell an nationalen Eigeninteressen orientiert sind (= Streit um Verteilungsfragen, Threadthema) - den "deutschen" Sparzwang als "diktatorisch" empfinden. Andererseits basiert der Sparzwang auf "objektivierbaren" ökonomischen Kriterien [siehe Maastricht-Kriterien, die freilich zu weich waren] mit der Masterthese: "Ein in eine Währungsgemeinschaft integiertes Land, das über seine Verhältnisse gelebt und sich zu stark verschuldet hat, muss - auch im Interesse der Partner - zurückrudern."
Wenn die PIIGS als Reaktion darauf die Nazi-Keule rausholen, ist das nicht weniger polemisch als die nationalen Minderwertigkeitspostulate der AfD und der hiesigen Sarrazins.
Im Streit zwischen den potenziellen Geber- und Nehmerländern der Eurogemeinschaft sind die Rassismus/Nazi-Vorwürfe von Polemikern (und jeweils aus Rechtfertigungsgründen) in die Diskussion eingebracht worden. Faktisch indes hat "Rassismus" in einer Diskussion, die vom Kern her um Wirtschaftsbelange kreisen sollte, wenig zu suchen. Wer hier im Thread die Rassimus/Nazi-Klaviatur spielt, argumentiert bzw. polemisiert somit ebenfalls fachfremd - und leider auch "wenig zielführend".
Weit besser auf den Punkt wäre eine Diskussion, die darum kreist, inwieweit es von Seiten der Geberstaaten überhaupt legitim ist, sich mit neo- bzw. marktradikalen Postulaten in die PIIGS-Politik einzumischen. Man kann zwar einerseits argumentieren: Wenn die PIIGS die Vorteile des Euros (niedrige Zinsen, einfachere Verschuldung) "genießen" wollen, ist damit unabdingbar verbunden, sich gleichzeitig den damit verbundenen Pflichten und Zwänge zu unterwerfen. Dazu zählen im Krisenfall wie jetzt halt auch die Sparzwänge. Anderseits muss man sich fragen: Sind die PIIGS überhaupt - in Anbetracht der dort jeweils herrschenden Normen und Werte - überhaupt in der Lage und willens, sich auf "deutsche Effizienz" trimmen zu lassen? Ist das nicht vielmehr ein Konzept und eine "Denkweise", die US-Vorzeigeökonomen und hiesige Politiker wie Merkel/Schäuble den PIIGS gleichsam mit der Brechstange aufzwingen wollen? Letzteres ist vor allem nachträglich kaum Scherben- und Schmerz-frei möglich, wenn die "große Sause" in den PIIGS bereits gelaufen ist und nun allenthalben Katerstimmung vorherrscht.
Lesen !!
was die Leute sagen und tun, nicht nur immer kopieren und schreiben...
Er ist sicher ein charmanter Moderator und begnadeter Trader, er sorgt jetzt auch für den guten Ton hier, verteilt sehr ausgewogen Lob und Tadel - insofern entschuldige ich mich bei den Damen für meinen "abscheulichen" Ton.
Und seine Beiträge verstehe ich meistens auch und bin übrigens mit seinen Aussagen zur deutschen Industrie ,die von dem Euro sehr profitiert hat und ja auch strikt gegen die Forderung nach Abschaffung des Euros ist,absolut d´accord.Auch dass wir dafür eben auch gegenüber den Pigs in gewisser Hinsicht büssen müssen.
Da auch ich genannt wurde: Was hat meine Beschreibung mit Rassismus zu tun? Nichts! Ich habe nichts gegen die genannten Gruppen, ich möchte nur nicht im prekären (!) Multikulti-Umfeld leben und Urlaub machen. Ebenso wenig würde ich in polnischen Slums am Rande von Warschau Urlaub machen wollen - was sicher auch nichts mit Rassismus zu tun hat. Und das dürfte wohl jeder verstehen.
Nebenbei bemerkt waren 100% der verkrachten Berliner Existenzen mit Bier in der Hand (volks)deutsch, um mal diesen abgegriffenen Begriff zu verwenden.
Also: Wie du richtig schreibst: LESEN, nicht Postings durch die schiefe Brille interpretieren.
http://www.ft.com/intl/cms/s/0/...bd2-00144feabdc0.html#axzz2QjIh3m1z
...“It is already out of control,” Mr Zhang said. “A crisis is possible. But since the debt is being rolled over and is long-term, the timing of its explosion is uncertain.”
Local government debts soared after 2008, when Beijing loosened borrowing constraints to soften the impact of the global financial crisis. Provinces, cities, counties and villages across China are now estimated to owe between Rmb10tn and Rmb20tn ($1.6tn and $3.2tn), equivalent to 20-40 per cent of the size of the economy.
Last week, Fitch cut China’s sovereign credit rating, in the first such move by an international agency since 1999. On Tuesday, Moody’s cut its outlook for China’s rating from positive to stable.
Local governments are prohibited from directly raising debt, so they have used special purpose vehicles to circumvent these rules, issuing bonds under the vehicles’ names to fund infrastructure projects.
Investment companies owned by local governments sold Rmb283bn of bonds in the first quarter of 2013, more than double the total for the same period last year.......
Es ist auch keiner von diesen Staaten gezwungen diese Bedingungen zu akzeptieren. Er darf auch jederzeit die Eurozone über einen Austritt aus der EU verlassen. Dieser Weg ist juristisch vorgesehen.
Es ist auch nicht die Eurozone, welche im einzelnen diesen Staaten vorschreibt was zu tun ist. Sie lässt mMn diesen Staaten in der Umsetzung zu große Freiheiten die sich ganz praktisch zu deren Nachteil auswirken. So sind sie z.B. schnell bereit Renten zu kürzen und Steuern zu erhöhen, meiden aber Strukturreformen wie der Teufel das Weihwasser. Und nur die Strukturreformen helfen mittelfristig bei einem Ausstieg aus dem Schuldenloch. Im wesentlichen gibt die Eurozone den Umfang auf der Zeitachse vor. Der Umfang leidet sich ganz klar von dem vorher veranstalteten Unsinn ab.
Sehr große Freiheiten hat man z.B. Zypern gelassen. Sowohl der erste Vorschlag als auch der Zweite kam von der dortigen Regierung, in allen Einzelheiten. Man hat von Anfang an klar kommuniziert, dass es Hilfen nur bis zu der vom IWF festgelegten Schuldengrenze geben würde (9 + 1 Milliarden) und dass damit Schluss ist. Kann man sich weniger in die internen Angelegenheiten eines Staates einmischen?
Als Radikaldemokrat halte ich ganz grundsätzlich jede Position sowohl für kommunizierbar wie auch für diskussionsfähig. Wirkliche oder auch nur vermeintliche Neocons, Neorassisten oder Neofaschisten sollten weder zur Camouflage genötigt werden noch sollte ihnen diese defacto billige Option angeboten werden. Konträre Positionen jedweder Colour mit dem Hinweis auf einen vorgeblichen Tabubruch erledigen zu wollen halte ich für intellektuelles Versagen. ..
Es gärt in den Subkulturen der sozialen wie intellektuellen Modernisierungsverlierer - den eigentlichen Parallelgesellschaften. Diese unter Tabu zu stellen und öffentlich mundtot zu machen anstatt die offene Auseinandersetzung zu suchen verstetigt ihr Gefühl, mit dem Rücken zur Wand zur stehen. Unter ernsthaftem Krisenmomentum eine Zeitbombe, was eigentlich evident sein sollte...
Sarrazin stellt aber gerde nicht sowas wie eine These auf, dass Muslime oder andere ethnische Gruppen genetisch dümmer wären als andere.
Ansonsten würde ich Dir ja völlig recht geben
Genau solche Unerträglichleiten sind es aber, die nicht bei ihm vorkommen!
Das wäre m.E. schon eine erstaunlich verzerrte Wahrnehmung seines Buches.
Er führt Intelligenz auch nicht monokausal auf Genetik zurück.
Er betont immer wieder die Wichtigkeit von Umwelteinflüssen und die enorme Entwicklungsfähigkeit des menschlichen Gehirns.
Wenn man bei Intelligenz unter Wikipedia nachschaut ließt man dabei folgendes:
Unumstritten ist, dass Menschen ihren Verwandten bezüglich der Intelligenz ähnlicher sind, als zufällig ausgewählten Personen. Unklar ist hingegen, inwiefern biologische bzw. soziale Faktoren die Ursache für diese Ähnlichkeit sind. Diese Frage zählt zu den am umfangreichsten diskutierten Fragen in der Psychologie.
Während heute weitestgehend Einigkeit darüber herrscht, dass unter normalen Bedingungen beide Faktoren eine Rolle spielen herrscht eine erhebliche Uneinigkeit darüber, wie stark der Einfluss welches Faktors ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Intelligenz
Dass bei Intelligenz eben auch genetische Faktoren eine Rolle spielen, ist demnach alles andere als Unsinn!
Die Frage, die ich dann eben wichtig finde, wenn man solche Überlegungen anstellt, ist, worauf will man damit dann hinaus?
Sarrazin weist zurecht darauf hin und belegt, dass gerade der gebildetere Teil der Bevölkerung unterdurchschnittlich wenig Kinder bekommt - mal abgesehen davon, dass wir auch insgesammt einer Überalterung der Gesellschaft gegenüberstehen - unabhängig von der Umwelt/Genetik Frage eine für eine Gesellschaft nicht unproblematische Entwicklung!
Seine Lösungsvorschläge sind nun zum einen darauf gerichtet, Anreize dafür zu setzen, dass auch auch der gebildetere Teil der Bevölkerung wieder mehr Kinder bekommt.
m.E. ein durchaus konstruktives Anliegen.
Eine interessante Idee finde ich es da z.B. von ihm dies über eine Reform unseres Rentensystems zu erreichen, bei der dann Leute mit Kindern geringere Beiträge zahlen, als Leute ohne Kinder.
Auf der anderen Seite richtet er sich ja nicht dagegen, das ungebildete Leute Kinder bekommen dürfen - Auch das wäre eine Unerträglichkeit, die mit unserer freiheitlichen Grundordnung unvereinbar wäre.
Er kritisiert allerdings, dass in Deutschland gewisse Anreizsysteme entstanden sind, die gerade fördern, dass der ungebildetere Teil im Vergleich zum gebildeteren überproportional viele Kinder bekommt.
Auch ich finde dieses Anreizsystem problematisch.
Die Kinderzuschüsse bieten z.B. Zuwendungsempfängern die Möglichkeit ihre wirtschaftliche Situation über eine entsprechende Anzahl von Kindern zu verbessern.
Ich habe schon viele Rechnungen gesehen, nach der eine Hart-4-Familie mit 4 Kindern besser gestellt wäre, als eine mit einem durchschnittlichen Einkommen.
Das Problem dabei liegt natürlich besonders darin, dass da Kürzungen immer zu Lasten der Kinder gingen. Dies kann im Ergebnis nicht sein.
Sarrazin hatte da den m.E. sehr klugen ja fast salomonischen Vorschlag gemacht, die Leistungen an die Kinder in Teilen soweit es möglich ist, durch Sachleistungen zu substituieren z.B. auch durch Schulbücher etc. Das Geld käme dabei zum einen auch tatsächlich bei den Kindern an. Zum anderen verminderte dies aber eben auch dieses schädliche Anreizsystem, sich über seine Kinder zu sanieren.
Ursula von der Leyen hatte interessanter Weise hinterher genau das umgesetzt (Eigene Idee, oder vielleicht einer der Verdienste seines Buches?)
Ein weiterer Großteil beschäftigt sich dann aber auch nicht nur damit, wie man für Kinderzuwachs bei den Bildungsbürgern sorgen kann, sondern auch damit ,sich um eine Verbesserung der Bildung insgesamt zu bemühen, und Kinder aus ungbildeteren Haushalten in das Integrativ der Gebildeten zu holen.
Auch dies finde ich in höchstem Maße Konstruktiv.
(So stammt von ihm z.B auch der Vorschlag eine Kindergartenpflicht ab 3 Jahren einzuführen - natürlich müsste man dafür ersteinmal ausreichen Kindergartenplätze schaffen)
Er beleuchtet die Institutionen Schule und Familie dabei sehr genau.
Er identifiziert die Sprache als Schlüsselqualifikation, auf die es vor allem ankomme, geht auch auf die psychologischen Leistungen ein, die ein guter Lehrer neben der reinen Vermittlung von Stoff zu leisten hat, um eine gute Bildung zu ermöglichen.
Softskills, die Bedeutung neuer Medien, er geht auf alles ein.
Das Kapitel, seines Buches, dass sich mit der Bildung beschäftigt ist von sehr klugen klassisch-humanistisch geprägten Einzelbetrachtungen durchzogen.
Wie kann der Mensch dem Menschen ein Mensch sein?
Mal ein Zitat aus seinem Buch:"
"Jedes Kind hat in jeder Entwicklungsphase und auf jeder Begabungsstufe grundsätzlich den Willen, seine Fähigkeiten anzuwenden und in diesem Sinne etwas zu "leisten". Gleichwohl braucht es mehr als der Erwachsene das Gefühl, dass sich der Wert seiner Person nicht nach der Qualität und Menge seiner Leistung, sondern nach seiner Anstrengungsbereitschaft und seinen sozialen Qualitäten bemisst"
"Von Oscar Wilde stammt der Ausspruch: Das Ziel des Lebens ist die Selbstentwicklung. Das eigene Wesen völlig zur Entfaltung zu bringen, ist unsere Bestimmung. Letztlich geht es also darum, jeden Menschen zu befähigen, das ihm Gemäße - und damit das Beste - aus sich zu machen und danach sein Leben zu gestalten. Die Ergebnisse dieser Bemühungen werden so unterschiedlich sein, wie die Menschen verschieden sind. Insoweit ist jeder Mensch ein freies Subjekt, dessen einziger Zweck er selber ist, und der Zweck des Erziehungswesens ist es, ihm die die Fertigkeiten, Kenntnisse und Erfahrungen zu vermitteln, die zur Wahrnehmung dieser Freiheit nützlich sind. Darum ist es ganz unvermeidlich und wird nie zu ändern sein, das pädagogische Theorien und pädagogische Programme so vielfältigund widersprüchlich sind wiedasBild vom Menschen.
Jedes demokratische Bildungssystem muss diese Widersprüche spiegeln und immer wieder neu austragen.
Daneben gilt jedoch, dass die Gesellschaft von den produktiven Beiträgen ihrer Glieder lebt und dass sich Wohlstand, Sozialwesen, kultur undtechnischer Fortschritt entsprechend diesen Beiträgen entwickeln. Aus dieser Sicht ist der einzelne Mensch mit seinen Fähigkeiten und Beiträgen ein Mittel zum Zweck, und dieAufgabe des Bildungswesens ist es, ihn mit den Fähigkeiten und Fertigkeiten auszustatten, die ihm zu einem möglichst nützlichen Glied der Gesellschafft machen."
Diese doppelte Aufgabe der Bildungssysteme könnte man dabei m.E. kaum schöner und richtiger auf den Punkt bringen.
Vielleicht wird es manchen bei solchen Zitaten etwas verständlicher, was ich an Sarrazin so schätze.
Den Geist den ich durch seine Bücher durchwehen sehe ist ein links-liberaler - kein rechtsextremistisch totalitärer.
Ich sehe da auch keine Volksverhetzung oder ähnliches.
Insofern halte ich es für eine gute Idee, dass "wir" Akademker wenig Kinder haben. Umso besser werden es diese wenigen in Zukunft haben. Ihr Auskommen ist gesichert.
Was ich verstanden habe ist folgendes:
- Weniger Intelligente bekommen wenig intelligente Kinder (Fehler #1, denn Armut ist nicht mit Intelligenzlosigkeit gleichzusetzen und zudem ist Bildungschance sehr stark von der Einstellung der Eltern zur Bildung abhängig)
- Es ist schlecht für die Gesellschaft, wenn diese Weniger Intelligenten die Oberhand bekommen (Fehler #2, denn genau das ist im Nachkriegsdeutschland passiert ohne dass es zu Nachteilen führte, im Gegenteil, mehr Gebildete erzeugten noch mehr Gebildete)
Die Argumentation muss daher genau nicht die von Sarrazin sein, nämlich Kindern vermeintlich ihrer (genetischen und anerzogenen) Möglichkeiten gut zu tuen, indem man ihnen ihren Platz (ganz unten) im Bildungssystem sehr frühzeitig zuordnet, sondern im Gegenteil, die bildungsfernen Familien wieder in die Bildungsnähe zu bingen. Dann wird die Intelligenz der KInder ganz von alleine wieder zunehmen.
Sachleistungen für Kinder, das Anstempeln als genetisch vorbelastet usw. ist da der falsche Weg. Auch Kindergartenzwang bringt wenig wenn die Familie nicht mitzieht, weil zuhause gesoffen und RTL2 oder TürkSat gesehen wird.
Manche Universitäten bräuchten wir dann ja eigentlich gar nicht mehr, reißen wir sie doch einfach ab und stellen da ein paar Taxenstände, Kioske und Würstchenbuden hin.
Da ergäbe sich dann ausserdem die Möglichkeit zu tollen Einsparrungen in der Verwaltung.
;)))
Aber im ernst, schon der Fachkräftemangel im hochqualifizieretn Bereich steht deiner These entgegen.
Überqualifikation ist mit Sicherheit kein großes Problem vor dem wir stünden (meine ich zumindest)
Abgesehen davon gehöre ich auch zu den Leuten, die Bildung immer auch ein bisschen als Wert an sich begreifen.
Insofern kann es uns durchaus gut tuen, die Abiturientenquote etwas runterzufahren bzw. weniger zu produzieren.
Fachkrätmangel herrscht auch nicht bei den Akademikern, sondern im Ingenieurswesen oder im Handwerk. Diese Berufe können auch weniger Intelligente ergreifen, meist reicht ein guten Realschulabschluss.
Die Aufwertung der mittleren Abschlüsse tut also not. Das Abitur wurde in der Vergangenheit u sehr gehypet. Daran sind zuallererst die Unternehmen selbst schuld.
Der Staat sollte für gute Kinderkrippen und -gärten sorgen, welche die Berufswirklichkeit der Eltern berücksichtigen. Er sollte Ganztagsschulen bieten in denen Kinder gefördert und nicht ausgemustert werden. Er sollte für eine eine ordentliche Berufsausbildung und für gute Hochschulen sorgen. Eine steuerliche Subventionierung respektive Kindergeld mit der Gießkanne ist den Kindern nicht behilflich. Auch eine Berücksichtigung der Kindererziehungszeiten bei der Rente oder gar Witwen-/Witwerrenten sind überflüssig. Kinder sollten also Privatsache bleiben und dabei sollte der Staat seinen sich daraus resultierenden Verpflichtungen nachkommen. Und welche Kasten sich dabei für mehr oder weniger Kinder entscheiden geht den Staat nichts an.
Besonders, da du erstaunlicher Weise nur 100%ige Deutsche als jene gescheiterte Existenzen ausgemacht haben willst, die deiner bedenklichen Wahrnehmung nach die Stadt bevölkern, und nicht etwa russische Juden oder Roma, vietnamesische Händler, semitische Araber und sonstige Muselmanen, die nur jenes üble "Flair" abgeben, das man im Urlaub, bei Besuchen, im Alltag nie haben will, also nirgends und niemals, schon gar nicht zu Hause oder in der eigenen Hauptstadt.
Vielleicht ist es mal wieder an der Zeit, dass die Provinzen in Berlin richtig azfräumen?
Dass dieser "brandenburgische Sumpf" und "Moloch" (Malko) trockengelegt wird?
Opfer der Nazis waren übrigens in großen Zahlen zunächst Deutsche, die Großstädte erstes Angriffsziel, das unangenehme Flair hat man eher nebenher gleich mitbeseitigt...
Inländerrassismus ("hässliche Alte", "versoffene Deutsche", "inerkulturelles Gesocks", "gescheiterte Existenzen", "alles Nazis" ist nicht ein Jotta besser als Migrantenrassismus und Auslandsrassismus.
Ich werde demnächst meinen Bäcker anzeigen, weil der "Berliner" verkauft. Es gibt ja auch keine Negerküsse mehr.
daiphong, mal ehrlich: Langsam dehst du am Rad weil du hier Dinge reininterpretierst, die nicht vorhanden sind. Nur weil ich nicht prekär multikulti leben möchte (hab ich lange Jahre meines Lebens getan und habe nun - im gesetzten Alter- die Schnauze voll davon) und Berlin in weiten Teilen häßlich und abstoßend finde heißt das nicht dass ich Rassist bin.
Mäßige dich also mal, du machst dich lächerlich.