Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 275 von 7836 Neuester Beitrag: 24.01.25 23:53 | ||||
Eröffnet am: | 05.11.12 08:09 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 196.876 |
Neuester Beitrag: | 24.01.25 23:53 | von: goldik | Leser gesamt: | 37.009.883 |
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Und die wirtschaftlichen Ungleichgewichte in der EU gab es auch schon lange vor der Gründung der Eurozone und es mussten auch damals immer wieder "Rettungen" durchgeführt werden. Und das billige Geld ist keine Folge des Euros sondern der immer wieder weiter gewachsenen wirtschaftlichen Ungleichgewichten im Rahmen der Globalisierung. Es ist ja auch nicht so, dass die Eurozone im Vergleich der industrialisierten Zonen besonders schlecht da stünde, sie steht nur unter einem besonderen Beschuss. Und zu glauben, wenn die USA die Zinsen in den Keller steuern, könnte eine DM-Bundesbank gegensteuern strotzt nur von Naivität. Wie schön man die Eigenständigkeit behalten kann, sieht man an der Schweiz, ein Staat der gezwungen wurde relativ am meisten Geld zu drucken.
Ich behaupte nicht, dass die EU unbedingt in heutigen Ausmaßen erhalten werden müsste. Aber wer glaubt wir könnten unsere Position in der heutigen Welt ohne eine größere funktionierende Einheit behaupten, ist in meinen Augen bekloppt. Und dazu gehört auch eine Währung mit Gewicht.
Es ist kein Wunder, dass die Bschlüsse im Bundestag nahezu einstimmig erfolgten. Sie waren in der Tat alternativlos. Und das wird auch der Bundestag bleiben - Alternativ(fD)-los.
;-)
Auf KiKa wurde sicher auch neutral über die Piraten berichtet. Nach der ersten Euphorie sind die nun fast bedeutlungslos.
"mir ging es primär um den Unsinn den fkuebler hier verzapft."
... sauer, weil ein Zurechtstutzen der Euro-Rettungs-Euphorie seine Heimat Luxemburg beträchtlich treffen dürfte.
Malkos Sachkenntnis habe ich immer sehr geschätzt. Das trifft aber auch für Stoiber zu. Und Malkos Furor erinnert mich dann doch ein wenig an dessen Geifern angesichts des AfD-Lucke... ;-)
Wenn allerdings führende Persönlichkeiten und "Aushängeschilder" diesen Ecken zuzuordnen sind (anhand ihren verflossenen Veröffentlichungen in den dementsprechenden Medien mit dementsprechendem Inhalt) steht die Partei von Anfang an da wo sie angeblich nicht hingestellt werden will. Man google nur nach den Namen des gewählten Dreigestirns der Bundesorganisation. Lesen sollte man dabei nur was diese 3 verfasst haben und nicht was Gegner über sie schreiben. Anschließend sollte man sich Hände mit viel Seife waschen.
Immerhin, Stefan Milkereit sitzt jetzt nicht mehr im Bundesvorstand der jungen Partei. Der hatte auf Twitter geschrieben, das "Multi-Kulti-Gen" führe zu "Mutationen und damit zu Krankheiten, die vorher bei Reinrassigkeit nicht vorhanden waren". Das sei "wissenschaftlich erwiesen". Der Mann sei zurückgetreten, bestätigt Frauke Petry schmallippig.
http://www.sueddeutsche.de/politik/...ch-nicht-in-der-mitte-1.1627458
1. Der Mindestmitgliedsbeitrag beträgt 10 Euro pro Monat für Berufstätige und 2,50 Euro pro Monat für Nichtberufstätige oder in besonderen sozialen Härtefällen"
Sehr sozial, das können sich zur Not auch Glatzen leisten.
Bei den Piraten ist es noch billiger, da brauch man nichts zu zahlen. Zumindest wenn man den Beitrag prellt, was dort zu klappen scheint.
"Aber wenn der AfD-Unterstützer und Staatsrechtler Karl Albrecht Schachtschneider auf Einladung der NPD spricht? Wenn Vormann Bernd Lucke und andere Gründungsmitglieder und Unterstützer sich gerne im hart rechten Blatt Junge Freiheit wiederfinden? Alles völlig unproblematisch. "Herr Professor Schachtschneider unterstützt unsere Ziele", sagt Petry. Sie wolle ihn nicht dafür haftbar machen, bei wem er Vorträge halte.
Und die Zusammenarbeit mit der Jungen Freiheit? Petry sagt es mal so: Sie halte es für einigermaßen "selektiv", sich jetzt ein einzelnes Blatt herauszupicken.
Selektiv dürfte demnach auch die Wahrnehmung sein, dass sich die AfD in ihrem dreiseitigen (!) Entwurf für ein Wahlprogramm unter dem Stichwort "Demokratie" der Sprache von ganz rechts bedient: "Wir lehnen die Gängelung der öffentlichen Meinung unter dem Deckmantel der so genannten 'political correctness' ab." Ein Satz, der in Rechtsaußen-Kreisen sofort unterschieben werden könnte."
:-)
Aussenhandelsungleichgewichte gab es auch schon vorher - Eine Gemeinschaftswährung zwischen Mitgliedern, die eine derart unterschiedliche Produktivität aufweisen ist da aber alles andere als hilfreich, dieses Problem in den Griff zu bekommen.
Das billige Geld ist zumindest insoweit eine Folge des Euros, als dass es den schwächeren Staaten in der Eurozone dadurch möglich gemacht wurde, an niedrigeren Zinsen zu partizipieren, die ihrer eigenen Wirtschaftskraft nicht entsprochen haben.
Auch über diesen Punkt ist schon viel geschrieben worden.
Insgesamt ist für billiges Geld dabei natürlich immer eine entsprechende Politik der Notenbanken verantwortlich - In der Tat in den letzten Jahrzenten ein absolut globales Problem.
Die wichtigste Errungenschaft der Europäischen Union, ist dabei m.E. der europäische Binnenmarkt, daneben natürlich auch die Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK) Eine Gemeinschaftswährung halte ich indessen für verzichtbar.
Wenn man unbedingt ein Gegengewicht zum USD haben möchte - aber warum eigentlich? - dann wäre diese Gemeinschaftswährung vermutlich stabiler, wenn einige der schwachen Mitglieder austräten.
"Und zu glauben, wenn die USA die Zinsen in den Keller steuern, könnte eine DM-Bundesbank gegensteuern strotzt nur von Naivität."
Gegensteuern kann auch keine EZB, sie kann ja nicht in den Hoheitsbereich der U.S:A eingreifen. Sie bräuchte den Niedrigzins deswegen aber auch nicht einfach mitzumachen, Dies müsste aber auch keine DM-Bundesbank.
"In den Plenarsitzungen von Mittwoch, 17. April, bis Freitag, 19. April 2013, diskutiert der Bundestag unter anderem über die Zypern-Hilfe, über den Schlussbericht der Enquete-Kommission "Internet und digitale Gesellschaft", den Jahresbericht 2012 des Wehrbeauftragten und die Wohn- und Mietsituation von Studierenden. Am Donnerstag, 18 April, wird über Initiativen zur Stärkung der Lehrerausbildung entschieden. Oppositionsanträge mit der Forderung nach dem Recht auf ein Girokonto stehen am Freitag, 19. April, zur Abstimmung. Die Tagesordnung ist vorläufig und kann noch geändert werden."
http://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2013/...schau/index.html
Das Geschäftsmodell Lateineuropas besteht nicht erst seit 50 Jahren in einer laxen Geldpolitik, welche Schulden stets entwertete - was einer Umschuldung auf die Gegenwart und Zukunft gleichkam. Immer ein bisschen abwerten - und die Finanzierung der Schulden wurde auf die arbeitende (junge) Generation abgewälzt. Solange es Arbeit und Wachstum gab, konnten mit ebendiesem Wachstum die Belastungen erträglich gehalten werden. Doch mit dem "immerwährenden Wachstum" ist es fundamental in Europa seit Anfang der 80er Jahre vorbei. Es gab noch die Scheinblüte der EU-Transferleistungen (Spanien profitierte besonders) und dann eine Phase des unwahrscheinlich billigen und kaufkräftigen Geldes - die Euro-Phase. Doch in Italien stieg auch schon vor der Finanzkri(e)se die Jugendarbeitslosigkeit an, und Spanien hatte nur den Bauboom.
Wir sind in die Phase der Nachhaltigkeit eingetreten (mangels Masse, nicht aus Einsicht) und entweder die Kaufkraft wird unter Abbezahlung d.h. echter Refinanzierung von Schulden erhalten oder sie bleibt gar nicht erhalten. Dass der Jungen Generation der Weichen Dickschiffe von ihren eigenen, sich in der Vergangenheit bestens bereichert habenden Politikern empfohlen wird, sich als Versorgungsfall von Merkel und Co. zu betrachten, ist der eigentliche Skandal.
Der Generationenkonflikt - welche erhebliche Verteilungskämpfe zur Folge haben wird - ist unvermeidbar. Da die Lage nur langsam eskaliert, kann man aber keine zeitliche Voraussage treffen. Zwei politische Wahrnehmungen stehen miteinander im Wettbewerb:
1 - die mangelnde Transferleistung des Nordens ("hängt Merkel!")
2 - das Versagen der eigenen besitzenden Klasse
Die Hoffnung der Nomenklatura in den Weichen Dickschiffen ist, dass die Menschen den Merkel-Vorwurf glauben und ihn nicht auf den Euro insgesamt beziehen. Sollte aber der Euro als "Schuldenknechtschaft" gesehen werden, kann der Euro nicht gehalten werden, woraufhin die besitzende Klasse mit ihren Vermögenswerten flieht wohin auch immer - doch sie löst sich auf, da nur noch im Exil vorhanden.
Oder aber - und das ist eigentlich logische Konsequenz - die junge Generation dieser Länder enteignet die (zutiefst korrupte) besitzende Klasse und jagt sie "zum Teufel" . Das Ergebnis ist dasselbe: die (besitzende) Nomenklatura ist weg und als politische Einflussgröße zerstört.
In diesem, gleichsam revolutionären, zweiten Fall wird der Euro überleben. Wenn aber die Nomenklatura über die Währung ausgeschaltet werden soll, wird der Euro zwangsläufig vorher (z)erschossen.
Was von beidem kommen wird, weiß ich nicht. Es wird keine elegante Lösung geben.
Einen Bärenmarkt jetzt ist mE jedoch ausgeschlossen. Ganz offensichtlich stiftete der endlos wiederholte Fingerzeig auf wirkliches oder vermeintliches Krisenmomentum keinen Grund für ernsthaft fallende Kurse. Deshalb ist nicht anzunehmen, dass dies morgen anders sein könnte. An der Chartthese ist zumindest insofern was dran, als signifikante Trendbrüche Downmomentum erzeugen und damit Downtrends verstärken können. Der entscheidende Grund gegen einen Bärenmarkt jetzt ist aber die eingetrübte bis pessimistische mittelfristige Erwartung sowohl Aktien wie makro betreffend, während kurzfristig (noch) eher bullish votiert wird. Doch erst wenn sich dieses Verhältnis umkehrt, ist die psychologische Voraussetzung für den neuen Bärenmarkt da...
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Das wird grausam werden!
Doch die südlichen Länder sind ein Kindergarten ohne jede Einsicht. Ein Herr Monti hat nur ein bisschen Konsolidierung gewagt - schon war die Schmerzgrenze überschritten. Und in Zypern wurde eine Tragikomödie aufgeführt - wie sagte es mein damaliger Deutschlehrer "dass auch Bürgerliche eines Großen Schicksals fähig sind" - bitte auf Politiker und Großes Theater übertragen.
Es kommt nicht auf die Zahlen, sondern auf die Einstellung (welche zu Handlungen führt) an. Andernfalls wäre Island 2008 schlicht im Nordatlantik abgesoffen. Doch das geschah gerade nicht.
Vor dem "Glauben an Regeneration" kommt der Wille. " Der Geist ist stark, doch das Fleisch ist schwach" - diese Äußerung aus der Bibel übersetzt das Problem andersherum:
Der Wille ist da, doch die Mittel fehlen: Wo ein Wille ist, ist ein Weg.
Das Problem der Weichen Dickschiffe ist: Die Mittel wären da. Doch man will die Mittel, nicht aber den Willen.
Ohne Wille kein Weg. So einfach ist das.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gunnar_Heinsohn
(Interessanter Lebenslauf)
Heinsohn hält Vorlesungen zu Demografie und Krieg an der Bundesakademie für Sicherheitspolitik in Berlin (BAKS) und am Nato Defense College in Rom (NDC)
Nach Gunnar Heinsohn entstehen durch youth bulges die Voraussetzungen für Bürgerkrieg, Völkermord, Imperialismus und Terrorismus. Wenn große Teile der männlichen Jugend zwar ausreichend ernährt sind, aber keine Aussicht haben, eine angemessene Position in der Gesellschaft zu finden, stehe ihnen als einziger Weg die Gewalt offen: "Um Brot wird gebettelt. Getötet wird für Status und Macht." (Wikipedia)
Nach dieser Theorie käme es also vor allem darauf an, für die jungen Menschen eine wirtschaftliche und damit auch gesellschaftliche Perspektive zu schaffen, um Revolutionen zu vermeiden.
Wie soll diese Perspektive in den schwächeren Ländern mit hoher Jugendarbeitslosigkeit denn aussehen, wenn man ihnen nicht die Möglichkeit gibt, ihre Wettbewerbsfähigkeit durch Abwertung ihrer Währung zu verbessern?
Aber angesichts der in Europa vielerorts überalternden Gesellschaft vielleicht ja zu vernachlässigen.
(Achtung Ironie)
Die Theorie, das Länder ohne eine größere Gemeinschaftswährung zu Revolutionen und Kriegen neigen, habe ich außer in der deutschen Politik, bisher jedoch noch nicht gehört.