Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 270 von 7834 Neuester Beitrag: 23.01.25 23:55 | ||||
Eröffnet am: | 04.11.12 14:16 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 196.849 |
Neuester Beitrag: | 23.01.25 23:55 | von: fws | Leser gesamt: | 37.000.794 |
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#6718
Wer selbstverständlich davon ausegeht, dass wir da in 20 Jahren drüber schmunzeln werden, hat die ganze Problematik dieser Schuldenkrise möglicherweise immer noch nicht ganz erfasst.
dem Club Med passen die Schuhe, D bekommt Blasen, Luxemburg stolpert und Zypern hat sie schon verloren.
ist ein Totschlagargument.
1. Dir und mir geht's gut. Frag mal andere wie es denen geht.
2. Jammere ich nicht.
3. Nevt mich die EUSSR.
4. Finde ich die EU gleichmacherei zum kotzen.
5. ist der Euro ein Politisches Experiment das in die Hose geht.
Und bist du nicht willig, dann brauch ich Gewalt. Der Euro _zwingt_ die Länder dazu, sich zu einigen. Das geht nicht ohne Gekloppe, weil jeder das beste für sich rausholen möchte. Doch am Ende steht ein Dialog, dem keiner ausweichen kann.
Hätten wir 16 Währungen wie die AfD es will, würde uns die Pleite der Südstaaten nur über die EU-Strukturhilfen tangieren. Zunävhst. Dann käme aber der Nachfrageeinbruch im Export. Und der wäre, zusammen mit einer Extremaufwertung der DM, absolut verheerend für uns.
Also: Bei allem Gejammer über Ungerechtigkeit, mit dem Euro fahren wir 1000 mal besser als mit der DM. Uns gings noch nie so gut wie heute, Exportrekord, niedrigste Arbeitslosenrate, hohe Einkommen, Neuverschuldung gegen Null.
'Die beiden Aussagen leuchten mir nicht ganz ein. Magst Du das ein bisschen weiter erklären? '
1. Du kannst dich nicht drauf verlassen, dass Gold in einem Worstcase-Szenarium über einen (adäquaten) Tauschwert verfügen wird. In der deutschen Nachkriegszeit waren Güter des täglichen Gebrauchs gleichzeitig allg Äquivalent, während Gold nur mühsam einen Sack Kartoffeln eintauschen konnte. In den US wurden während der GD Goldbesitzer im Zuge der Emanzipation vom Goldstandard enteignet...
2. Wäre Gold der behauptete Inflationsschutz, müsste ein jahrelanger signifikanter Anstieg des Goldpreises doch irgendwie mit anziehender Inflation korrelieren. Das Gegenteil war bekanntlich der Fall...
Ich kann ja verstehen, dass Du gegen Goldbashing auf die Barrikaden gehst. Allerdings sage ich nicht, dass Gold wertlos sei. Sondern nur, dass dessen Wertentwicklung in keiner kausalen Beziehung mit dem makroökonomischem bzw monetärem Umfeld steht. Heute - nicht damals..
Fill
alle EU-Staatchefs (fast alle, ausser D) vertreten ihre nationalen interessen bei EU Verhandlungen (Originalton Schulz). Von gemeinsamen Interessen kann keine Rede sein.
werden die Goldbugs ihre Goldtalerchen beim Bauern und/oder beim illegalen Waffenhaendler abliefern. Kneisel machts richtig, der kauft Schnaps und Zigaretten.
Noch ist uns die Rechnung ja gar nicht präsentiert worden.
Unsere Staatsverschuldung ist im Grunde auch kaum noch tragbar, auf dem Blatt Papier fällt das nur noch nicht so ins Auge.
Im Bundeshaushalt tauchen die Risiken der ganzen Rettungsmaßnahmen durch geschickte Konstruktionen gar nicht auf.
Was meinst du, wie oft wir im Verlauf der nächsten Jahre noch Rettungspakete für Staaten und ihren Finanzsektor schnüren müssen, wenn wir wirklich alle im Euro halten wollen.
Glaubst Du, dass sich die wirtschaftliche Lage der entsprechenden Länder dabei durch diese vermeintlichen Rettungsmaßnahmen in irgendeiner Weise nachhaltig verbessern wird?
Wir retten sie ja gar nicht, sondern erlauben ihnen, immer weitere Schulden aufzubauen, wobei wir zum Gläubiger werden und die Risiken international immer weiter vernetzt werden.
Schuldenschnitte, das würde diesen Ländern tatsächlich helfen, was nichts anderes ist als ein default.
Wo siehst du denn für Länder wie Griechenland oder Zypern die Möglichkeit zu neuem Wachstum, wenn sie im Euro bleiben?
Zap: "uns ging es nie so gut wie heute"
Versteh ich nicht. Allen ging es frueher besser. Manch einer wuenscht sich die DDR zurueck, egal ob Wessi oder Ossi. Es scheint allen besser gegangen zu sein. Ich stamme aus der Frankfurt/Main Gegend und habe in den 80/90ern sehr gut verdient. Leiharbeit und aehnliches Gedoense blieb mir bis heute erspart aber es ging der Mehrheit vor 20 oder 10 Jahren mit sicherheit besser!
Die Denkidee war und ist, dass nur ein gemeinsamer Markt mit logischerweise gemeinsamer Währung und einheitlicher politischer Stimme global sich wird behaupten können. Alternativlos ist daran natürlich nichts, nur gibt der Erfolg diesem Projekt bislang recht. Die damit verbundenen krisenhaften Transformationsprozesse - die es letztlich auch ohne Euro geben würde - erzwingen gerade durch die gegenseitige Abhängigkeit weitreichende strukturelle Reformen, die es so mit dem früheren Ausweg Abwertung der eigenen Währung nicht geben würde. Der Verweis auf irgendwelche Kronen, die erfolgreich auch ohne eine Euroanbindung reüssieren, ist einer auf die Stabilität des Euroraumes, mit dem diese Währungen ihre Geschäfte machen...
Schroeders Agenda 2010 war der Anfang des Sozialabbau und ein Ende ist nicht in Sicht. Natuerlich braucht es Reformen. Wir werden weiter an Lebensstandard verlieren in dem Mass wie andere gewinnen (VN, Thail., Laos, Indonesia...) Es geht abwaerts, fuer die Mehrheit in D und Europa. Das ist keine Katastrophe fuer mich oder Dich und gut fuer viele Asiaten. Es macht mich gluecklich, zu sehen wie schnell sich die wirtschaftliche Situation meiner Bekannten hier verbessert. Ich nehme allerdings auch wahr, dass sich die wirtschaftliche Situation meiner Bekannten in D seit Jahren verschlechtert.
Allgemein gesprochen nützt es nichts, nur sein Milieu zu betrachten. Meines ist eher das der biederen Vorstädter. In Berlin hab ich andere gesehen. Das Problem ist eben, dass man immer nur einen Ausschnitt sieht.
Die Stimmung in D ist aber keineswegs pessimistisch oder depressiv. Die Arbeitslosenquote ist weit unten. Klar gibt es Harz4ler und Aufstocker sowie Leiharbeiter. Dem Gros der Leute geht es aber gtu, zumindest kann man im öffentlichen Raum nichts Gegenteiliges erkennen.
Die AfDler haben ME eher ein Luxusproblem. Das sind Juristen, Beamte und Professoren, die ihren Beistzstand waren wollen und höhere Steuern befürchten. Aber unterm Strich sehen die nicht aus als würe es ihnen heute wirklich schlecht gehen.
schon vergessen wie die Gruenen das erste mal in den Bundestag einzogen? Ein bischen frischer Wind tut Mutti gut.
Einen gemeinsamen Markt hatten wir allerdings schon vor dem Euro, und würden ihn auch immer noch haben, wenn manche Mitglieder austräten.
Warum wir umbedingt eine große Konkurrenzwährung zum USD brauchen sollten ist mir unklar.
Mit Erfolg meinst du vermutlich die wirtschaftliche Entwicklung der Eurozone vor der Schuldenkrise?
Die war bei vielen Ländern in hohem Maße auf Pump gefördert, eine Möglichkeit, die sie ohne den Euro in diesem Ausmaß nie gehabt hätten. Der Erfolg war insofern nicht nur bloße Momentaufnahme sondern im Hinblick auf die damit einhergehende immer weiter ansteigende Überschuldung eine wesentliche Ursache dieser Staatsschuldenkrise.
Ohne den Euro hätten sich manche Staaten gar nicht erst soweit verschulden können!
Die Anreize, die davon bislang ausgegangen sind, haben Strukturreformen bis dahin eher verhindert. Die Versuchung des billigen Geldes war zu groß.
Mit einer eigenen abwertenden Währung ist ein Land indessen gezwungen, sich vom Konsum weg mehr auf ihre eigene Produktivität zu konzentrieren - importe sind einfach zu teuer - und hat dabei gleichzeitig den Vorteil, dass aufgrund des günstigeren Preises der eigenen Produkte mehr exportiert werden kann.
Handelsbilanzdefizite führen am Ende immer auch zu Staatsdefiziten. Dieses Paar ist untrennbar miteinander verbunden.
Der Euro hat die Eurozone insofern keineswegs stabilisiert, sondern diese gefährdet.
Dabei sah sie mir vor dem Euro doch recht stabil aus.
Selbst die meisten Befürworter des Euro räumen dabei ein, dass seine Einführung in dieser Form ein schwerer Fehler war, es nun aber keinen Weg mehr zurück gäbe.
Zurück nicht, aber nach vorne - und das muss nicht beinhalten, alte Fehler immer weiterfortzusetzen. An irgendeiner Stelle sollte man auch mal den stop-loss ziehen, m.E. ein wichtiger schritt nach vorne.
Fehler werden nicht unbedingt besser, nur weil man daran festhält, meistens werden sie aber immer teurer.
das kommt vom Richtigen! Du mit deinem krummen Ruecken. Bist vielleicht auch schon mit dem Rollator unterwegs?