Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 201 von 7829 Neuester Beitrag: 18.01.25 16:37 | ||||
Eröffnet am: | 04.11.12 14:16 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 196.704 |
Neuester Beitrag: | 18.01.25 16:37 | von: Tony Ford | Leser gesamt: | 36.923.635 |
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Durch Bernankes Kopplung von QE an den strukturell schwächelnden Arbeitsmarkt (diese Kopplung ist logisch nicht sinnvoll, siehe erster Absatz) ist "ewiges QE" damit vorprogrammiert. Wenn US-Firmen überhaupt neue Jobs schaffen, dann in Billiglohnländern wie China.
Einen mindestens ebenso großen Einfluss auf die US-Wirtschaft, inbesondere den Konsum, hat der US-Hausmarkt. Bernanke hofft offenbar (seit 2009), dass die QE-forcierten Aktien-Anstiege zu einer "generellen Vermögenspreisblase" führen, die auch die Hauspreise wieder hoch bringt. Viele Amis sind Eigenheimbesitzer (während nur eine Minderheit nennenswert Aktien besitzt, die Hälfte der US-Bevölkerung hat praktisch überhaupt keine Aktien). Zugleich sitzen viele Amis auf "negativem Eigenkapital", weil sie sich in der Hauspreisblase bis 2005 zu stark an ihren Häusern "als Geldautomaten" bedient hatten. Daher würde ein Überschwappen der QE-Aktienblase auf die Hauspreise einen viel effektiveren "Reichtumseffekt" - der den Konsum belebt - auslösen, als es ein Anstieg des Aktienmarkts allein bewerkstelligen könnte.
Dieser Überschwappeffekt hat jedoch nicht nennenswert stattgefunden - allem Hype in den US-Finanzmedien zum Trotz. Grund ist u. a. dass der 5 Billionen Dollar "schwere" US-Hausmarkt "too heavy to lift" ist. Details dazu habe ich im BT gepostet (man beachte auch die beiden Charts zu Neubau- und Gebrauchthaus-Verkäufen seit 1990)
www.ariva.de/forum/...SA-Baeren-Thread-283343?page=4155#jumppos103889
www.ariva.de/forum/...SA-Baeren-Thread-283343?page=4155#jumppos103890
German central bank chief says inflation risks declining
FRANKFURT--Inflation is not a cause for concern in the euro zone at present because the risk that prices will change has declined, European Central Bank Governing Council member and Deutsche Bundesbank President Jens Weidmann said Tuesday.
http://online.wsj.com/article/BT-CO-20130312-702948.html#
wieder so ein Beispiel von Statistikfälschung ,zumindest wenn ich täglich die steigenden Preise bei Brot und Obst und Gemüse sehe.Es gibt keine Avocado mehr unter 1,49,höchstens bei Aldi,die Mango waren letztes Jahr noch bei 1,20 jetzt 1,49 ich kann das beliebig fortsetzen auch mit Hundefutter,das über 10% teurer ist
Schliesslich kaufe ich nur alle vier Jahre einen neuen Computer,brauche aber jährlich meine Kohlen
Die Fed hat immer deutlich gemacht, dass QE eine aussergewöhnliche, aber temporäre Massnahme in Reaktion auf die besonders schnelle und tiefe Recession 08 / 09 war und ist - mit dem Motiv, im verunsicherten Sentiment eine bullische Perspektive zurückzubringen. QE ist, rein monetär, letztlich psychologische Agitation und damit meilenweit von defizitgetriebenen Keynes'schen Infrastrukturhebeln entfernt. Das psychologische Moment wird auch bei der Rückführung von QE - dessen Indikation natürlich der umlaufende Geldmenge und nicht irgendwelchen Statistika entnommen wird - greifen. Was bedeutet, dem Markt die Antizipation des QE-Endings und damit mögliche Wetten darauf zu erschweren. Das Ende von QE wird dann kommen, wenn es nicht erwartet wird, durch die Hintertür, und ganz sicher nicht beim Touchieren einer AL-Quote von 6.5...
St. Louis Fed (Bullard):
I think unemployment will continue to tick down through 2013. If you look at the last three years – about seven-tenths per year on the unemployment rate – if we got that this year, we'd be down at 7.1 percent by the end of the year, something like that. That would probably be substantial improvement, and the Committee could think about removing accommodation on the balance sheet side of the policy at that point.
Liesman asked for clarification, and Bullard continued:
If you got down close to 7 percent, then you're within a half a point of your 6.5 percent on the interest rate side, and I think clearly the intention is to pull back balance sheet policy sometime before you would start thinking about raising the rate.
Businesses of all sizes have been going belly up at the rate of 1,000 a day over the last year; especially hard hit among Italy’s estimated six million companies are the small and midsize companies that represent the backbone of Italy’s $2 trillion economy. ....
http://www.nytimes.com/2013/03/12/business/global/...usiness&_r=0
http://www.bloomberg.com/news/2013-03-11/...limits-on-investment.html
Richtig, beides wird nicht stattfinden.
Die Wortführer der Fed (Bernanke,Yellen) bekennen sich ganz klar zur expansiven Geldpolitk. Es wird immer Personen innerhalb des FOMC geben, die eine konträre Position einnehmen. Jedoch fehlt es diesen Personen an Einflussnahme bzw. Mehrheiten. Die CSU fordert seit Jahren einen Austitt Griechenlands, dieser wird jedoch nicht vollzogen werden. Schließlich bekennen sich die Wortführer (SPD,CDU) klar zu Griechenland.
Erst wenn diese mahnenden Stimmen des FOMC gänzlich verblassen und die überwältigende Mehrzahl der Marktteilnehmer QE nicht als temporäres, sondern dauerhaftes Instrument ansieht , ist die Zeit reif für einen deflationären Kollaps.
Insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass die nächste Notenbankpräsidenten Janet Yellen heißen könnte. Unter diesen Umständen wird die Fed auf absehbare Zeit zu keiner restriktiveren Geldpolitik wechseln.
Nach Herabstufung: Italien muss höhere Zinsen zahlen
Am Freitag hat die Ratingagentur Fitch die Kreditwürdigkeit von Italien herabgestuft. Jetzt hat das Land neue Anleihen begeben - und muss die höchsten Zinsen seit Dezember zahlen. Spanien zahlt weniger als zuletzt. Mehr…
Link: http://en.wikipedia.org/wiki/Janet_Yellen
The unexpected decline in manufacturing will put further pressure on Chancellor George Osborne to come up with measures to revive growth in his budget statement next week.....
http://uk.reuters.com/article/2013/03/12/...omy-idUKBRE92B0AK20130312
Recession back on track as manufacturing slumps.Slide in manufacturing output in January likely to increase pressure on the Bank of England to inject further funds into the economy
The UK's third recession since the financial crash is almost certain after a dive in manufacturing in January.
According to official data, a sharp fall in the production of pharmaceuticals and building materials pushed manufacturing 1.5% lower than December and 3% lower than the same month last year.
A wider measure of industrial production fell 1.2% compared with a poll of economists for Reuters that showed they expected a 0.1% rise........
http://www.guardian.co.uk/business/2013/mar/12/...manufacturing-slump
Die Bundesbank wird zur Spielbank
Der Bundesbank-Gewinn fällt geringer aus als geplant. Schuld sind riskante Geschäfte im Auftrag der EZB, für die die Bundesbank hohe Rückstellungen bildet. Wenn sie aufgehen, winken Gewinne. Sonst drohen hohe Verluste.
Was waren das noch für Zeiten für die Bundesbank. Umgerechnet 12,1 Milliarden Euro Gewinn machte sie 1997. Das ist exakt 18,2 Mal so viel wie 2012. Auch wenn man berücksichtigt, dass etwa die Hälfte des damaligen Rekordgewinns auf eine Neubewertung der Devisenreserven zurückzuführen war: Verglichen mit 1997 sind die heutigen Zahlen erbärmlich.
http://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/...elbank/7908686.html
Hat der Staat die letzten Jahre verstärkte Infrastrukturprogramme unternommen? Ja, immerhin hat Obama dazu ein spezielles Programm aufgelegt. Wurde dieses Programm mittels Steuereinnahmen finanziert? Wohl ein Witz bei der Explosion der Neuverschuldung! Und jetzt die interessante Frage? Wäre diese Neuverschuldung ohne QE überhaupt möglich gewesen? MMn nicht. Und was wurde damit bis jetzt bewiesen? So einfach scheint es mit dem Anschub der Wirtschaft über Staatsmaßnahmen und Gelddrucken nicht zu sein. Gleichzeitig hat das billige Geld nämlich die Verbraucher über steigende Lebensmittel- und Energiepreise deutlich ärmer gemacht. Und am wirklichen Sparen wird man trotzdem nicht vorbeikommen. Nur etwas später und dann umso heftiger.
Aber das Ziel der Fed bezüglich Arbeitslosenquote wird trotzdem aufgehen. Irgendwann sind alle Arbeitnehmer in der Langfristarbeitslosigkeit und damit aus der Statistik verschwunden.
Das Problem der Fed und deren Jüngern ist wahrscheinlich nicht mehr die Einsicht (bis auf einige Jünger), sondern wie man die Umkehr schaffen soll ohne das Gesicht vollständig zu verlieren. Zu diesen Jünger zählt auch eine bestimmte Politikerkaste, die dann ja einpacken müsste. Man schafft nämlich einfach nicht den Beweis, dass man langfristig ungestraft über seine Verhältnisse (im weitesten Sinne) leben kann. Es gibt eben Naturgesetzmäßigkeiten, an denen kommt man letztendlich nicht vorbei.
Bullard hatte QE1 + 2 vorbehaltlos unterstützt, an QE3 kritisiert er vor allem das Timing. IdS, dass die Lage zu gut sei, um weiteres QE notwendig zu machen (was sich übrigens mit meiner Einschätzung deckte). Ich kenne kein Fed Comment, welches für den endlosen Einsatz. von QE votiert. Vielleicht kennst Du eines ?
Fill
Hab die von mir erwartete Entwicklung hier als (Zinsrendite-)Chart dargestellt:
www.ariva.de/forum/...SA-Baeren-Thread-283343?page=4155#jumppos103892
8:36 AM Short interest in the High Yield Corporate Bond ETF (HYG) spiked 52% in as one fixed income manager after another said the bell is tolling for the junk bond sector. Bill Gross, however, is adding to his high-yield holdings even as he cuts exposure to Treasurys, emerging markets, and MBS. Comment!
Rechnung prasentiert. Konsumausgaben müssen erarbeitet werden. Eine Kreditüberbrückung ist möglich ebenso wie das Sparen (Konsumverzicht für die Zukunft).
Die FED hat versucht die Pufferrolle zu übernehmen um die Gesellschaft nicht ins Chaos stürzen zu lassen. Aus dieser Rolle muss sie eines Tages heraus.
Die zeitliche Streckung wird dabei die eigentliche Kunst sein.
Permanent
historisch stets aus externen Schocks - Kriegsniederlage, Revolution, Bürgerkrieg, Erosion der zentralen Staatsgewalt usw - hervorgingen, die das Vertrauen des Marktes unterminierten und nie aus Schuldensause allein, ist umgekehrt kein historisches Beispiel dafür bekannt, dass strikte Inflationsprophylaxe je zyklische Blasenbildung verhindert hätte. Bekanntlich wurde die Blase der 20'er des letzten Jahrhunderts mit dem Goldstandard aufgepumpt, durch das starrsinnige Festhalten an diesem die folgende Krise eskaliert und erst der Übergang zum berüchtigten Ponzisystem konnte das verloren gegangene Vertrauen wieder herstellen...
Es gilt aber auch, dass für QE (Geld drucken, ohne es in den Umlauf zu bringen) keine historischen Vergleichsparameter vorliegen. Die Aufgabe besteht darin, dieses Geld wieder einzuziehen, bevor es inflatorisch wirksam werden kann - also bevor Geldumlauf und Umlaufgeschwindigkeit auf eine konjunkturelle Überhitzung hindeuten. Denn erst hier kann QE gefährlich werden. Der Ausstieg sollte idealerweise dabei effektiv erfolgen, ohne aber dadurch grössere Schocks auszulösen. Persönlich glaube ich jedoch nicht, dass letzteres zu vermeiden ist. Deshalb bin ich ja auch (zukünftiger) Bär. ..