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Neuester Beitrag: 21.08.25 16:47
Eröffnet am:22.09.12 21:13von: FillorkillAnzahl Beiträge:64.246
Neuester Beitrag:21.08.25 16:47von: FillorkillLeser gesamt:7.817.986
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2862 Postings, 4360 Tage Lady OKann im Augenblick nicht mehr

 
  
    #13501
15.05.16 12:05
bewerten:
der Sack mit den Sternchen ist schon wieder leer...  

2862 Postings, 4360 Tage Lady OZu #13499

 
  
    #13502
2
15.05.16 12:12
Der Anblick von "echter Not" bringt - trotz ansonsten manchmal schwierigem Verständnis zwischen Katz´und Hund - wohl sämtliche innere Schwellenängste zum schwinden - und lässt eben einfach helfen.  

2862 Postings, 4360 Tage Lady ORache:

 
  
    #13503
2
15.05.16 12:50

Zu "Erec und Enite":

Zitat: "(...)  um sich bei nächstbester Gelegenheit dafür zu rächen. "


Meine Gedanken, hier zum Thema "Rache üben" und "sich rächen".:

"Rache läßt uns leer zurück, sie bringt uns nicht wieder, was wir verloren haben, - sie gibt uns nicht, was wir suchen..."

Ich weiß nicht mehr, wo ich das aufgeschnappt habe - die Formulierung ist nicht von mir - spiegelt jedoch meine eigene Lebenserfahrung wider.


 

58425 Postings, 5404 Tage boersalinoErlittene Schmach macht nicht zufriedener

 
  
    #13504
2
15.05.16 14:20
- erlittenes Unrecht auch nicht:


Der hilflose Knabe

Herr K. sprach über die Unart, erlittenes Unrecht stillschweigend in sich hineinzufressen, und erzählte folgende Geschichte: "Einen vor sich hin weinenden Jungen fragte ein Vorübergehender nach dem Grund seines Kummers. "Ich hatte zwei Groschen für das Kino beisammen", sagte der Knabe, "da kam ein Junge und riß mir einen aus der Hand", und er zeigte auf einen Jungen, der in einiger Entfernung zu sehen war. "Hast du denn nicht um Hilfe geschrien?" fragte der Mann.

"Doch", sagte der Junge und schluchzte ein wenig stärker. "Hat dich niemand gehört?" fragte ihn der Mann weiter, ihn liebevoll streichelnd. "Nein", schluchzte der Junge. "Kannst du denn nicht lauter schreien?" fragte der Mann. "Nein", sagte der Junge und blickte ihn mit neuer Hoffnung an. Denn der Mann lächelte. "Dann gib auch den her", sagte er, nahm ihm den letzten Groschen aus der Hand und ging unbekümmert weiter."  

58425 Postings, 5404 Tage boersalinoSwer nach rehter güete / wendet sin gemüete

 
  
    #13505
1
15.05.16 14:36
"Im Verlauf der aventiure-Fahrt, hat Erec - vor allem wegen Enites treuer Beharrlichkeit - das rechte Maß zwischen Liebe und Herrschaft erkannt, eine Einsicht, die er schließlich an den besiegten Mabonagrain weitergeben kann."

Die alte Frage also: WIE  OFT !

Die These von der Normendiskussion, die
als Lösung nur einen Kompromiß anbieten kann, verwässert die
erotische  Problematik  des  Romans  zu  einer  Art  narrativem
Konsensdiskurs.  Das  Ergebnis  sind  Trivialitäten,  die  dann  im
akademischen  Unterricht  billig  reproduziert  werden  konnten:
Sex ja, aber bitte mit Maßen!

http://ler.letras.up.pt/uploads/ficheiros/artigo6381.pdf

 

2862 Postings, 4360 Tage Lady OHer K. / 0 Keuner ?

 
  
    #13506
1
15.05.16 14:42
hier = gleich B. Brecht?  

58425 Postings, 5404 Tage boersalinoEs sind & bleiben nun mal Protagonisten

 
  
    #13507
2
15.05.16 15:30
- wir sollten es vermeiden, sie an den Ansprüchen moderner, aufgeklärter & besonders gleichberechtigter Literatur zu messen. Romanfiguren brauchen keinen Verteidiger & keinen Ritter - wer sich so gebärdet, sollte Cervantes lesen (3 X zur Strafe):

"Wer sie [Enite] entgegen Hartmanns ausdrücklicher Versicherung (6775),
                                                                                                                          [ http://www.ariva.de/forum/...h=Hinterlegungssache%20EREC%20boersalino ]

auch nur einer Mitschuld zeiht, der versündigt sich an einer der reinsten Frauengestalten in Mittelalter und Neuzeit. Denn sie weiß von Anfang bis Ende nichts anderes als demütige Liebe: eine Liebe, die ihr Geschick ganz und in jedem Augenblick dem opfert, von dem sie es empfing - ihrem Freund und Mann Erec.
[Hugo Kuhn (1959 !): EREC (legendär)

Tcha, sicher ist dann eigentlich nur, dass Kuhn so einer Frau nie begegnen durfte - vielleicht sogar keiner. Über Enite sagt das NIX !

V 6775: 'mit ir âne sache phlac' wird stets mit "ohne Grund" übersetzt.

Daher die Hinterlegungssache ...
 

2862 Postings, 4360 Tage Lady Ozu # 13504

 
  
    #13508
1
15.05.16 16:07
"- erlittenes Unrecht auch nicht:"

Durch das vorgegebene körperliche Ungleichgewicht der Kräfte, befindet sich das Kind - auch in seiner mangelnden Lebenserfahrung - gegenüber dem Erwachsenen von vornherein in der eindeutig unterlegenen Position. Selbst wenn der Junge wie ein kleiner Tiger in erster Wehr dem Erwachsenen ins Gesicht gesprungen wäre, seine Wangen zu zerkratzt hätte, um sein Geldstück zurück zu erobern, wäre er wohl chancenlos geblieben....

Genau dies passiert heute mit gemobbten Mitschülern und generell sogenannten Mobbingopfern: Sie sind chancenlos als Einzelner gegenüber einer formierten übermächtigen Gang, die zu viert oder fünft einem einzigen Klassenkameraden sein Taschengeld abknöpfen.

Passiert dies einem Schüler konsequent und häufig, bleiben Gefühle der Demütigung, Frustration, Lebensangst nicht aus, wenn Hilfe nicht zuteil wird:

Zitat eines Mobbingopfers, net:

http://www.bpb.de/lernen/grafstat/mobbing/46559/m-02-05

"Ich fürchtete mich vor dem Tag beim Aufstehen. Ich fürchtete mich vor dem nächsten Tag schon am späten Abend. Ich wünschte mir immer wieder, nicht mehr zu leben. Nicht mehr leben zu müssen. Wünschte sehnlich, dass mein Leben nicht existierte...."

Es kommt auf das Quantum an gegnerischer Macht an, ob ein Kampf erfolgreich geführt werden kann, ob Rache sinnbringend ist, - oder eben auch nicht...

Selbst wenn dieser Junge, über Jahrzehnte auf Rache sinnend,  als Erwachsener auf dem Höhepunkt seiner Kräfte, an dem dann alten, wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt schwächeren Mann (Greis) Revanche verübt hätte, bliebe ein Gefühl der Leere: Einem (dann) schwach gewordenem Greis den vermeintlich "verdienten Arschtritt" zu geben, frei nach dem biblischen Motto: Auge um Auge, Zahn um zahn, - lässt erlittene frühe Schmach nicht vergessen und es bliebe nur Bitterkeit.

.................................................................­.........................................................

Auch ich kenne ein Stück über Herrn Keuner/ B. Brecht, vor Jahrzehnten gelesen, Herr K. als Dienender(?)

Ich fand diesen Text leider nicht im Net - vielleicht findet ihn jemand anderer?

"Herr Keuner wurde von seinem Herrn gefragt, ob er Ihm dienen wollte: Herr Keuner antwortete nicht auf diese Frage, fing jedoch zügig an, die von ihm verlangten Arbeiten auszuführen  (....)

....

So diente er sieben Jahre lang.
Als sein Herr starb, sprach Herr Keuner zum ersten Mal und sagte : "Nein"."

Nicht jeder besitzt die Kraft dieses Dienenden......
Sehr komplex das Ganze!

 

2862 Postings, 4360 Tage Lady Ozu oben:

 
  
    #13509
15.05.16 16:13
boersalino: Es sind & bleiben nun mal Protagonisten    15:30 #13507

Hier: eins zu Null für Dich -

gut geantwortet!

Zu:

ler.letras.up.pt/uploads/ficheiros/artigo6381.pdf ...
aus dem Du zitiert hattest, bräuchte ich mehr Zeit: Mit ein paar wenigen Minuten drüberlesen wäre es hier nicht getan.

Jedoch interessanter Diskurs!  

58425 Postings, 5404 Tage boersalinoLass es uns bitte verschieben

 
  
    #13510
15.05.16 16:22
- bis ich die Hinterlegungssache beendet habe. Danke insgesamt.  

2862 Postings, 4360 Tage Lady OZu Gewalt / Rache/ erlittenes Unrecht

 
  
    #13511
15.05.16 16:24
Zu B. Brecht .
Herr Keuner und die gewalt:

Maßnahmen gegen die Gewalt

Als Herr Keuner, der Denkende, sich in einem Saale vor vielen gegen die Gewalt aussprach, merkte er, wie die Leute vor ihm zurückwichen und weggingen. Er blickte sich um und sah hinter sich stehen - die Gewalt. "Was sagtest du?" fragte ihn die Gewalt. "Ich sprach mich für die Gewalt aus", antwortete Herr Keuner.

Als Herr Keuner weggegangen war, fragten ihn seine Schüler nach seinem Rückgrat. Herr Keuner antwortete: "Ich habe kein Rückgrat zum Zerschlagen. Gerade ich muß länger leben als die Gewalt." Und Herr Keuner erzählte folgende Geschichte:

In die Wohnung des Herrn Egge, der gelernt hatte, nein zu sagen, kam eines Tages in der Zeit der Illegalität ein Agent, der zeigte einen Schein vor, welcher ausgestellt war im Namen derer, die die Stadt beherrschten, und auf dem Stand, daß ihm gehören soll jede Wohnung, in die er seinen Fuß setzte, ebenso sollte ihm auch jedes Essen gehören, das er verlange; ebenso sollte ihm auch jeder Mann dienen, den er sähe.

Der Agent setzte sich in einen Stuhl, verlangte Essen, wusch sich, legte sich nieder und fragte mit dem Gesicht zur Wand vor dem Einschlafen: "Wirst du mir dienen?"

Herr Egge deckte ihn mit einer Decke zu, vertrieb die Fliegen, bewachte seinen Schlaf, und wie an diesem Tage gehorchte er ihm sieben Jahre lang. Aber was immer er für ihn tat, eines zu tun hütete er sich wohl: das war, ein Wort zu sagen.

Als nun die sieben Jahre herum waren und der Agent dick geworden war vom vielen Essen, Schlafen und Befehlen, starb der Agent.

Da wickelte ihn Herr Egge in die verdorbene Decke, schleifte ihn aus dem Haus, wusch das Lager, tünchte die Wände ,atmete auf und antwortete: "Nein."

Nicht Herr Keuner war der Dienende , sondern Herr Egge!  

2862 Postings, 4360 Tage Lady Obis dann....

 
  
    #13512
15.05.16 16:28

74048 Postings, 6285 Tage FillorkillEs sind & bleiben nun mal Protagonisten

 
  
    #13513
1
15.05.16 16:55
So genau weiss ich nicht, worum sich eure Diskussion dreht. Erzählungen aus der Vorzeit dienen bekanntlich als Projektionsfläche sehr gegensätzlicher Motive, werden entsprechend gegensätzlich interpretiert und im Prinzip kann jeder mit seinem wie auch immer gefärbten Anliegen fündig werden.

Dies gilt dann auch für den romantisch aufgelegten Boersalino, der möglicherweise draussen oder auch in seinem Leben den Typus der schönen, reinen, demütigen Jungfrau (in der Reihenfolge) vermisst, für die er sich sehr gerne in irgendein ritterlich anmutendes Gemetzel stürzen würde - denn solch Minne will schliesslich verdient sein. Kompensatorisch, so meine These, rekonstruiert er dieses Szenario dann in seiner Textexegese und eben deshalb wird er nörgelig, wenn auch hier, in 'seiner' Welt,  Widerspruch aufzukommen droht, insbesondere weiblicher.  

74048 Postings, 6285 Tage Fillorkillmichelfrei extra: edelweisspiraten

 
  
    #13514
15.05.16 17:04

58425 Postings, 5404 Tage boersalinoParadox

 
  
    #13515
1
15.05.16 17:23
- wo ich mich doch bemühe, untangiert auf die von den Dichtern vorgegebenen Basisinfos zu rekurrieren. Deine Spitzen zielen eher Richtung Hugo Kuhn und würden dort auch den Richtigen treffen - meine Wenigkeit ist bemüht, 800 Jahre alte Kontexte zu rekonstruieren.
Ich jedenfalls bin kein Pygmalion und habe daher ein wenig Umgang mit Damen erlernen müssen - grad genug, um zu überleben.

Aber bei aller "Liebe": Selbst einer Penelope kann ich nicht mehr attestieren als die Fähigkeit, 20 Jahre ohne Lover auszukommen, Teppiche zu weben und am Ende noch den Gatten zu prüfen.

Aber ich habe durchaus die Qualität femininer Diskurse in etlichen Seminaren schätzen gelernt.  

22261 Postings, 5455 Tage The_HopeSaltatio Mortis Der Worte sind genug gewechselt

 
  
    #13516
15.05.16 17:45

https://youtu.be/dw8jk3Nj6cw  

58425 Postings, 5404 Tage boersalinoHast du da etwa eine Lanze für Lady O gebrochen?

 
  
    #13517
1
15.05.16 17:47
Ihr "gut analysiert" signalisiert einen erfolgreichen Tjost gegen mich. Weh mir ...  

74048 Postings, 6285 Tage FillorkillHast du da etwa eine Lanze für Lady O gebrochen?

 
  
    #13518
1
15.05.16 18:03
Hab mich lediglich ritterlich verhalten und dabei dem filleigenen Werkzeug, dem Florett, bedient. Wir können es aber gerne auch lebenspraktisch ausfechten. Ich erwarte dich dann morgen früh mit Sekundant - alte Stelle, gleiche Zeit. Möge Gott, unser Herr, dir beistehen...  

22261 Postings, 5455 Tage The_Hopehuman

 
  
    #13519
2
15.05.16 18:13
https://de.wikipedia.org/wiki/Florett

Ziehe den Zweihänder vor :-)

Gerne Sekundant, empfehle das Rapier oder Katana, je nach Weltanschauung

https://youtu.be/V-PpZR_nHg4?list=PLV7664bxkwLbn6vE3Caczigo3ntRTOqyf

 

58425 Postings, 5404 Tage boersalinoDu darfst die Waffen wählen - ich die Entfernung

 
  
    #13520
3
15.05.16 18:15

2862 Postings, 4360 Tage Lady OMeine Herren Gentlemen, ich bitte

 
  
    #13521
15.05.16 18:16
Euch.....nicht doch, nicht doch:

Actus non facit reum nisi mens sit rea -

- viele berühmte Persönlichkeiten - vom Dichterfürsten Alexander Puschkin bis zum Arbeiterführer Ferdinand Lassalle - starben beim Duell.

Und
More, ore, re
iunguntur amicitiae.

Accidit in puncto, quod non speratur in anno.....

Lady O
 

22261 Postings, 5455 Tage The_Hope# 520 Schiss in de Büksch?

 
  
    #13522
15.05.16 18:21

58425 Postings, 5404 Tage boersalinoGut, gehts auch im kleinen Hünenring?

 
  
    #13523
15.05.16 18:25

22261 Postings, 5455 Tage The_Hopebin dabei

 
  
    #13524
2
15.05.16 18:34
bei klein musse eigentlich den Grinch fragen.

Der Ort  ist gut

Der Narr kommt mit Klinge, nur für den Fall, das die Statuten nicht eingehalten werden.

https://youtu.be/msRy4vcSX4k

 

74048 Postings, 6285 Tage Fillorkilles gibt dinge, die getan werden müssen, lady

 
  
    #13525
2
15.05.16 18:52
Ein Mann mit Ehre im Knochenmark wie Boersalino versteht das auf Anhieb. Also dann morgen früh am kleinen Hünenring. Weiss aber nicht, wie es seit dem letzten Shootout dort oben aussieht. Möglicherweise muss erst etwas aufgeräumt werden, Unterholz, alte Knochen usw. Den Sekundanten mit einem passenden Namen hat er dann ja auch schon..  

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