Culture Club
Seite 455 von 2529 Neuester Beitrag: 14.08.25 16:02 | ||||
Eröffnet am: | 22.09.12 21:13 | von: Fillorkill | Anzahl Beiträge: | 64.206 |
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Aus der Dakota-Siouan-Sprache stammt das Wort Heyoka, das mit den Begriffen Clown oder Gegensätze übersetzt werden kann.
...Bei den Plainsindianern waren Contraries solche Personen, „die sich einem außergewöhnlichen Lebensstil widmeten, bei dem sie das Gegenteil von dem ausführten, was andere gewöhnlich taten. Hierbei kehrten sie alle Konventionen ins Gegenteil“.[4] Während die Clowns zeremonielle Figuren darstellten und auch nur innerhalb von Riten oder Zeremonien auftraten, vollzogen die Contraries jedoch Tag und Nacht eine gegenteilige Lebensweise.
Konträres Verhalten bedeutet das Gegenteil von dem zu tun, was eigentlich normal oder konventionell ist. Dabei wird meistens eine verkehrte Sprache benutzt, manchmal auch Rückwärtssprache genannt. Es ist eine Art zu reden, bei der die tatsächliche Bedeutung umgekehrt gewendet wird. Zum Beispiel: "Nein" heißt dann "Ja", und "Hallo!" bedeutet "Auf Wiedersehen!". Die verkehrte Sprache beinhaltete auch, dass genau das Gegenteil von dem getan wird, was andere Sprecher sagen oder verlangen ("umgekehrte Reaktion"). Ruft einer, der nach dem Heyoka-Prinzip handelt, "Großvater, komm her", so meint er jedoch, dass der Großvater fortgehen solle.
Den wesentlichen Unterschied zwischen Clowns und Contraries sieht John Plant in der Tatsache, dass ein Clown nur während einer Performance die herausragende Rolle innerhalb eines Stammes übernahm: Er legte eine Maske an, trug ein Kostüm und schmückte sich mit besonderem Zubehör. Nach dem Ende einer Performance kehrte der jeweilige Clown in seine gewöhnliche Rolle innerhalb der sozialen Gruppe zurück. Gleichwohl gehörten die Clowns zusätzlich informellen Gruppierungen an, wie zum Beispiel age-graded societies oder dream cults. Üblich war es auch, im humorvollen Spiel einige Tricks aus dem Schamanismus zu übernehmen.[5] Hier lassen sich zeitgenössische Bezüge zum Klinikclown herstellen.
Bei den Plainsindianer waren Contraries solche Individuen, die nicht nur vorübergehend eine spezielle Rolle übernahmen, sondern sie taten konsequent und jederzeit das Gegenteil. Ihr gegensätzliches Verhalten hatte keine Bindung an irgendwelche Performances, Rituale oder Kriege: Die Contraries verhielten sich alltäglich konträr. Diese ethnische Figur der Plainsindianer war einmalig, ohne historische Vorbilder, und sie existierte in keiner anderen Kultur.[6]
Konträres Verhalten war nicht nur bei den Clowns und den Contraries der Plainsindianer ausgeprägt, sondern auch bei Mitgliedern besonderer Krieger-Organisationen. Deren verkehrten Krieger (reverse reaction warriors) reagierten im Kriegsfall auf militärische Befehle mit einer gegenteiligen Reaktion: Wenn zum Beispiel das Signal zum Angriff kam, griffen seine Kameraden an, wohingegen der verkehrte Krieger sich zurückzog. Und wenn der Befehl zum Rückzug kam, seine Kameraden den Kampf bereits aufgegeben hatten, dann griff der verkehrte Krieger an.[7]
Und eine spätere Soloaufnahme von Peter Green
"Haschrebell" - ....grgrgrgr.....ich werf´mich weg!
Bezeichnend für die Band waren die zwei Schlagzeuge, die den Stücken immer einen unverkennbaren Drive verpassten. Außerdem war es wohl für eine Südstaatenband nicht unbedingt typisch, dass sowohl Schwarze als auch Weiße mitspielten.
Leider konnte ich sie nie live erleben, da sie fast nur die USA betourten.
Der verstorbene Duane Allman galt als Ausnahmemusiker
"Howard Duane Allman (* 20. November 1946 in Nashville, Tennessee; † 29. Oktober 1971 in Macon, Georgia) gilt als Slide-Gitarren-Legende und als einer der besten Rock- und Blues-Gitarristen aller Zeiten. Auf der Liste der 100 Greatest Guitarists of All Time der amerikanischen Musikzeitschrift Rolling Stone findet sich Allman auf Rang 9 hinter Jimi Hendrix, Eric Clapton, Jimmy Page, Keith Richards, Jeff Beck, B.B. King, Chuck Berry und Eddie Van Halen."
.... entspannend !
Gut's Nächtle.....
dem Haschrebell :--))))))
und überhaupt allen, die hier waren und sind....
Aber immer noch besser als die Fields of the Nephilim auf der Loreley. Die sahen aus, als ob man sie gerade nach durchzechter Nacht aus den Betten geworfen hätte - das Sonnenlicht kann so grausam sein. Ich hatte regelrecht Mitleid, als ich die verquollenen Gesichter sah *g*
Der Jüngere entschuldigte sich nochmals, erwähnte nochmals seine OP. Wahrscheinlich wollte er seine Story loswerden. Er trug schmutzige Jeans und sein Blick schien ungewaschen und stumpf. So quatschten sie ein wenig belanglos vor sich her. Nach wenigen Sätzen deutete der Alte auf einen Text in der Zeitung, es ging um die AfD, um die berechtigte Angst der Politiker, darum, dass diese Regierung fortgejagt werden müsse und die AfD hoffentlich an die fünfzig Prozent bei der nächsten Wahl bekommen sollte. Der Jüngere nickte, keuchte etwas Unverständliches durch das schwarze Loch in seinem Gesicht und beide ergossen sich in wütenden, aber rhetorisch unbeholfenen Floskeln.
Das waren die ersten AfD-Wähler, die mir tatsächlich und bewusst begegnet sind. Zwei abgeranzte Kreaturen, wie sie nur der Moloch einer Großstadt ausspucken kann. Zwei Organismen aus Dreck und Speck, wie sie nur in der Urbs darben können, ohne provinziell gemustert zu werden. Der eine wahrscheinlich ein vorzeitig gealterter Frührentner, der langsam der Verwahrlosung anheimfiel; der andere einer, der irgendwelchen Räuschen nacheilte und schon lange in eben derselben vor sich hin gammelte. Die Art ihrer Rede verriet, dass sie sich nicht sonderlich viel aus Literatur oder Bildung ganz generell machten. Sie lebten ihr Leben, hielten sich über Wasser, jagten dem kurzen und wankelmütigen Glück eines Alltages nach, der schon zufriedenstellte, wenn er sie nicht auffraß, sie irgendwie überleben ließ.
Die Wohlstandsgesellschaft hat ihre Gesichter. Auch diese beiden gehören dazu. Sie sind die Verlierer, die Gewinne ermöglichen. Nachvollziehbar wütend, nachvollziehbar voller Hass auf diejenigen, die vermeintlich noch schwächer sind als sie. Man braucht Adressaten seiner Unzufriedenheit. Und all die Krawattenträger in der Straßenbahn, die aus ihren Hochhäusern herunterkommen, um zwei Stationen weiter Mittagspause zu machen, jagen diesen Figuren zu viel Respekt ein, als dass sie dorthin ihre Enttäuschung zustellen würden.
Vor Jahren schrieb ich darüber, dass es einer Kulturleistung gleichkomme, sich im Alltag nicht in Vorurteile und ins Rechtsextreme zu verstricken. Jeder von uns ist grundsätzlich voller Ressentiments und Ansichten, die nur bedingt menschlich sind. In Gedanken würgen wir die Wichser, die uns über den Weg laufen; wir machen sie nieder, sind Helden unserer Phantasie, selbstgerechte Totschläger, sinnieren uns Strafen für diejenigen aus, die uns ärgern. Das ist menschlich und dies zu leugnen wäre nur unmenschlich und eine nicht normale Überethik. Ich schrieb damals, dass das Rechtsradikale in uns schlummert, es aber zu bändigen, das ist Zivilisationsauftrag und Kulturleistung. Aber wenn man am Boden einer Zivilisation herumkrebst, brechen auch solche Errungenschaften weg. Man holt die schlechtesten Seiten aus sich heraus, kultiviert den Menschenhass, wo er kanalisiert gehörte.
Gewissermaßen hatte ich im Nachgang dieser kurzen Geschichte in der Straßenbahn Verständnis für beide. Ich rechtfertigte es nicht, konnte es aber nachvollziehen. Im Augenblick aber, da ich dieser beiden Männer lauschte, wuchs nur meine Wut und mich packte Abscheu. Der Alte dürfte in den Augen der elitären Bonzen aus dieser Partei, auch nur ein Krüppel sein, den man zu nichts gebrauchen kann. Und der andere, der junge Mann, den werden sie zwangseinweisen oder zwangsarbeiten lassen. Je nachdem, was günstiger ist. Ich spürte, dass ich diese Dummheit, als Lamm zum eigenen Schlachter zu kutschieren, nicht begreifen konnte und wie es mich zornig machte.
Dummer alter Mann, fünfzig Prozent für diese AfD und du bist noch weniger als jetzt. Blöder junger Idiot, dich haben sie sicher am Wickel, denn du bist das, was sie ganz sicher nicht wollen für ihr neues Deutschland, dachte ich bei mir. Und überhaupt, wenn ich es mir recht überlege, empfinde ich es als Beleidigung, dass ich als Teil der Allgemeinheit für Leute wie euch aufkommen muss, Steuern bezahle, damit ihr halbwegs überlebt, um dann in öffentlichen Verkehrsmitteln über Parteien zu schwärmen, die den Hass und die Verkleisterung sozial- und rechtsstaatlicher Gedankengänge und die Abkehr von Menschen- und Bürgerrechte an sich, predigen. Sozialkassen dafür, dass ich mir diese Wahlbereitschaften anhören muss? Damit diese Leute bestimmen, wo es langgehen soll? Aber was wäre die Konsequenz? Ihnen das Wahlrecht entziehen? Die AfD würde das bei Arbeitslosen wollen. Wäre ich nur etwas dümmer, müsste ich die AfD wählen, damit sie so einer nicht mehr wählen kann. Aber der junge Knieoperierte wusste davon natürlich nichts. Die Dummen, die zersetzen unser Land, man sollte ihnen wenigstens alle Mittel strei...
Und dann wurde es mir bewusst. Auch ich muss zuweilen hoffen, dass der Zivilisationsauftrag an mir nicht versagt, muss Kulturleistung vollbringen. Bei dem einen schlägt das Rechtsextreme durch, beim anderen der Neoliberalismus in ihm. Jeder muss sich hie und da in den Griff kriegen, muss die blanke Wut an die Leine nehmen und seine Mitmenschen weiterhin als Menschen betrachten, auch wenn es schwer ist. Ich hielt mich im Griff, sagte nichts, dachte es mir bloß, überdachte nochmal und sah ein, dass Wut normal ist, aber man sich davon nicht leiten lassen dürfe. Wenn das noch der Alte und der Junge einsehen würde und all die anderen, die Protestwähler werden, dann hätte sich die AfD erledigt, weil sie am gelungenen Zivilisationseffekt gescheitert wäre. Aber der Lack ist bekanntlich dünn und Wut wieder ein Ratgeber, dem man folgt.
http://ad-sinistram.blogspot.de/2016/03/...ter-der-afd-nichts-zu.html
Die Polizei taucht mit einem Fahndungsplakat auf, für die Ergreifung von Grace wird eine Belohnung ausgeschrieben. Die Einwohner von Dogville halten sie zwar für unschuldig, doch da die Beherbergung einer polizeilich Gesuchten riskant sei, überredet Tom Grace dazu, als Gegenleistung einfach mehr zu arbeiten. Die Stimmung in Dogville kippt allmählich gegen Grace, die wegen der höheren Belastungen Fehler bei der Arbeit macht. Die Männer werden zudringlich, die Frauen aggressiv. Schließlich wird Grace von Chuck, einem vermeintlich treuen Familienvater, vergewaltigt.
Mit Toms Hilfe schmiedet Grace einen Fluchtplan. Ben soll sie heimlich aus dem Dorf bringen. Doch auch Ben vergeht sich an Grace und bringt sie nicht aus dem Dorf. Da eine Flucht verhindert werden soll, wird Grace angekettet. Sie wird zur Sklavin, muss weiterhin arbeiten und wird nun von den Männern regelmäßig sexuell missbraucht. Auf Toms Drängen hin versucht Grace bei der Einwohnerversammlung für sich eine menschenwürdige Behandlung zu erwirken. Doch die Einwohner wollen sie nicht länger dulden. Tom versichert Grace seine Abkehr von Dogville. Sie führt ihm jedoch die Verlogenheit seiner Motive vor Augen. Daraufhin ruft er die Gangster an.
Als diese kommen, stellt sich heraus, dass Grace die Tochter des Bandenchefs ist. Sie bittet zunächst ihren Vater um Gnade für die Bewohner Dogvilles; er wirft ihr Arroganz vor, weil sie diese nicht nach den moralisch-ethischen Standards beurteile, die sie an sich selbst anlegen würde. Im Mondlicht sieht Grace die Menschen plötzlich wie entblößt. Sie gibt die Anweisung, alle zu töten. Dogville wird ausgelöscht und niedergebrannt. Als letzter bleibt Tom übrig, den Grace eigenhändig erschießt.
(am 30.12.1865)
Sein Lebenslauf ist widersprüchlich - einerseits war er sehr jung schon sehr erfolgreich, andererseits pendelte er "zwischen den Welten". Geographisch als auch in seiner politischen Einstellung.
Mehr durch Zufall als weniger, dass ich speziell danach gesucht hätte, habe ich mir gestern eines seiner Bücher aus der Stadtbücherei entliehen
Falsche Dmmerung - Geschichten aus Indien
(Titel der englischsprachigen Erstausgabe: Plain Tales from the Hills)
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/...ipling-13989427.html
Suche mal im Net, ob ich was brauchbares zum Posten finde!