persönliche Beobachtungen zum US Immobilienmarkt
Gruß Permanent
es ist erstaunlich, wie sich das Diskussionsklima nach dem Hüpfer an der Börse geändert hat. Ok, wer Geld verloren hat muss Wunden lecken, das schmerzt..
( ich kenne dieses Leiden nur zu gut).
@ Abenteurer: Ich finde keinen Artikel hier blöd, es sind verschiedene Blickwinkel auf den US-Markt. Das Niveau ist teilweise deutlich höher als alles, was ich in den verschiedenen Zeitungen lese.
Aus meiner Sicht ändert dies nichts an meiner Grundannahme:
In 20 Jahren werden Chinas Aktienmärkte den Takt an der Börse angeben,
Indien wird ein wesentlicher Player sein
In 10 Jahren wird China wirtschaftlich bereits als kommender
Weltmarktführer gesehen werden
In 5 Jahren wird die US Wirtschaft schlechter da stehen als heute
In 2 Jahren wird sich der bevorstehende Wandel deutlich abzeichnen
Bis dahin sehen wir Vorboten dieser Veränderung.
Meine Lehre aus den letzten Wochen lautet:
In unsicheren Zeiten ist nur eins sicher: Die Volatilität steigt.
Einige der Analysen hier sind exzellent und verlieren nicht an Gültigkeit weil heute die Kurse steigen.
regards
Fred
p.s.: Ich bin noch immer an dem Wechselkurstanz drann, wenn ich der Sache näherkomme geb ich hier Bescheid
Aber es funktioniert immer noch die Börsen damit zu beeinflussen.
Selbst wenn der Markt zusammenbricht hat dies null Einfluss auf einen einzigen
an der Wallstreet notierten Schein.
Die Banken die Hypokredite vergeben haben diese Kredite an einen Broker verkauft,
der Broker verkauft wieder an eine Hedgefond, dort landen diese sogenannten 3. Klassigen
Kredite in einen Topf mit zweit und erstklassigen Krediten.
Ein Anteil von 50 Millionen Dollar Kredit wird zur Zeit zwischen 20000 und 25000 Dollar gehandelt.
Von der Blase von der immer gesprochen wird handelt es sich ca, um einen Anteil von 5% vom
gesamten Kreditvolumen, sogenannte 3. klassigen Kredite.
Die Kreditnehmer sind meistens Unterschicht mit geringem Einkommen und es werden davon immer
mehr arbeitslos, d.h. die Kreditausfälle nehmen zu, aber der Ausfall steht in keinem Verhältnis zum
Volumen des Megakredittopfes.
Deshalb kostete es der Fed gestern auch nur ein Lächeln die Zinspolitik mit weniger Schärfe anzugehen.
Die Dummen sind nur die Häuslebauer die nichts haben ausser Stempelgeld, den Banken passiert
überhaupt nichts, die haben obendrein noch einen Superdeal gemacht.
Nun stellt sich die Frage wer hat denn daran Interesse dass die Kurse an erstklassigen Wertpapieren in den Keller gehen?
Die Hedgefonds natürlich.
Die kleveren Fondmanager haben inzwischen aus den verkauften Anteilen dieses Fonds, (die Swiss Bank hat hier auch kräftig zugelangt und gekauft, so wie die Deutsche Bank und Leute die viel Geld haben),
viel Geld damit verdient und wollen damit gross in Aktien einsteigen natürlich zu niedrigeren Preisen um hier auch später enorme Summen zu gewinnen.
Bin durch Infos aus USA und intensive Recherchen zu dieser Erkenntnis gekommen.
Wer jetzt noch weiter auf fallende Kurse an den Weltbörsen wartet verpasst den Wendepunkt zu neuen
Hochs in bisher nicht vorstellbaren Dimensionen.
Die Fondmanager steuern dabei führend die Höhe und den Zeitpunkt bis zum nächsten Wendepunkt.
Aber ob es durch die Kunde bubble platzt wieder so hinhaut wie in den letzten Tagen bezweifle ich,
das schmutzige Spiel werden noch andere durchschauen.
@DeadFred Da magst Du recht haben. Das Niveau ist hier wie Du schreibst höher, weil sich eben die verschiedenen Profis fast Interessenlos mit einem Thema beschäftigen können. Ich schreibe fast, weil wir ja so oder so vermutlich alle investiert sind. Was "blöde" Artikel angeht, wirst Du mir doch sicher auch zustimmen, dass nirgendwo so viel Unsinn geschrieben wird in der Finanzpresse. Schlimm finde ich es nur dann, wenn Hedgefond-Manager aus rein eigenem Interesse Falschinformationen verbreiten und unangebrachte Unsicherheiten schüren. Du wirst mir vielleicht auch zustimmen, dass es sehr viele ungeübte Anläger gibt, die sich von solchen Aussagen beeinflussen lassen.
Die Hausse an den Aktienmärkten ist im Gange und wer den Grundablauf einer solchen kennt wird mir zustimmen, dass die Phase des Booms bisher noch nicht angelaufen ist. Damit ist eigentlich klar, was in den nächsten Jahren an den Aktienmärkten passiern wird. Ebbe und Flut, Boom und Crash - ein Naturgesetzt
Allen ein schönes Wochenende
Abenteurer
USA: Verkäufe am Immobilienmarkt gestalten sich immer schwieriger
Die Lage am US-Immobilienmarkt ist nach wie vor sehr angespannt. Anzeichen für eine Stabilisierung lassen sich bisher nur bedingt ausmachen. So war es auch bei bestehenden Häusern in den letzten Monaten zu rückläufigen Verkaufszahlen gekommen. Im Vergleich zum Herbst 2005 liegen die Umsätze hier aktuell rund 10 % niedriger, und auch im Berichtsmonat Februar 2007 zeichnet sich mit Blick auf die Neubauverkäufe ein erneutes Minus ab. Im Monatsvergleich rechnen wir mit einem Rückgang um 4 % auf annualisiert 6,20 Mio. Im Vergleich zu den Verkäufen neuer Häuser ist es bei Bestandsimmobilien schwieriger, neben der Preiskomponente zusätzliche Anreize für potentielle Käufer zu schaffen. Die restriktivere Kreditvergabe der Banken und das vergleichsweise hohe Preisniveau sorgen zudem dafür, dass das hohe Angebot an Verkaufsobjekten nicht entsprechend absorbiert werden kann. Daher darf u. E. vorerst noch keine Entwarnung am US-Immobilienmarkt gegeben werden. Die Gefahr negativer Impulse auch für andere Bereiche der US-Wirtschaft bleibt damit akut. Wir rechnen vor diesem Hintergrund bis zum Herbst mit einer ersten Zinssenkung der USNotenbank. In Frankreich zeichnet sich nach vier Monaten mit kräftigen Zuwächsen bei den Verbraucherausgaben im Februar ein Rückgang ab. Erste Indikationen bei den Einzelhandelsumsätzen und den Zulassungen von Automobilen lassen ein leichtes Monatsminus erwarten. Insgesamt dürfte der Konsum aber auch 2007 der wichtigste Wachstumsträger der französischen Wirtschaft bleiben.
"Die Banken die Hypokredite vergeben haben diese Kredite an einen Broker verkauft,
der Broker verkauft wieder an eine Hedgefond, dort landen diese sogenannten 3. Klassigen
Kredite in einen Topf mit zweit und erstklassigen Krediten."
Das ist mittlerweile typisch für eine Bubblewirtschaft wie die USA die nichts mehr herstellen, was überhaupt jemand auf der Welt benötigt. Man glaubt dort scheinbar, durch geschicktes hin und hergschiebe von Geld alles am Laufen zu halten. Den Zahn wird China bald der USA ziehen.
Buffett meinte mal, wenn 10 Chinesen auf eine Insel landen und sich etwas aufbauen müssen um zu überleben, dann werden alle 10 hart arbeiten. Würden 10 Amerikaner auf einer einsamen Insel landen, dann müsste wahrscheinlich einer richtig hart arbeiten - und der Rest würde als "Dienstleister" auftreten. Wie ja heute schon üblich dort....
Noch muss China Know-how saugen und benötigt dafür die USA. Nicht mehr benötigt wird die USA hingegen für die Produktion. Die wurde schon komplett abgesaugt. Ist das Know-how auch abgesaugt dann bläst man nach alter chinesischer Kampfkunst den Logenbrüdern das Licht aus ohne auch nur eine Waffe gezückt zu haben.
Und einen Krieg - wie sonst üblich für die USA - vom Zaun zu brechen, kann man sich bei einem 1,2 Milliarden Volk mit Atomwaffen und neuester Technologie auch nicht leisten. Da könnte die Bauwirtschaft der USA anschließend wirklich mit realen Aufträgen überschwemmt werden. Nur das die Abrechnung dann in Renminbi erfolgt.....
Wertzuwachs
Ein Anteil von 50 Millionen Dollar Kredit wird zur Zeit zwischen 20000 und 25000 Dollar gehandelt.
Da hätte ich gerne mal die Quelle. Ich unterstelle Dir jetzt mal gutwilig, daß das ein Typo mit ein paar Nullen zu wenig ist; ansonsten ist das der größte Bullsh.., den ich hier seit langem gelesen habe. Das wäre eine Recover-Ratio von 0,05%.
Jeder, der nur einen Hauch Ahnung vom Kreditgeschäft hat, weiß was das für ein Schwachsinn wäre. Ich entschuldige mich sofort für die harte Ausdruckweise.
2.
Von der Blase von der immer gesprochen wird handelt es sich ca, um einen Anteil von 5% vom gesamten Kreditvolumen
Auch hier bitte Quellenangabe. Das Center of Responsible Lending schätzt den Anteil auf 23% bzw. 665 Mrd USD.
3. die "Theorie mit den Hedgefonds"
sag ich gar nichts mehr dazu
Nehmen wir nur mal das Beispiel des Fensterbauers. Der Hartzler bekommt also Kredit ohne Einkommensnachweis und baut sich für 200.000 € ein Haus. Der Fensterbauer kostet Ihm 20.000 €. Dieses Geld hat nun der Fensterbauer. 15.000 € kosten Ihm die Fenster ( das Geld geht an den Hersteller). Als Gewinn bleiben 5000 € hängen. Davon kauft sich der Fensterbauer einen neuen Computer, die Frau eine Waschmaschine, die Tochter einen i-pod und der Sohn das neuste Computerspiel. Außerdem fällt noch 1 Woche Urlaub in der Türkei bei ab.
Man sieht also, wieviele jetzt schon von dem Geld profitiert haben. Nun geht es aber weiter. Denn der Computerbauer, Waschmaschinenhersteller, i-pod Produzent etc. lassen das Geld ja nicht sinnlos rumliegen. Dort wird es ebenfalls weiterverteilt. Und dann wieder weiterverteilt....usw...usf.....
Natürlich alles nicht real. Denn der Kreditgeber erleidet ja einen schweren Verlust, da der Hartzler sobald die erste Rate fällig wird, sofort Insolvenz anmeldet. ( Und was die Häuser wert sind - die nun wieder der Bank gehören - wenn zu viel Wohnraum entstanden ist, kann man jetzt noch im Osten besichtigen.... ) Und da man dem Hartzler von seinen 345 € nichts wegnehmen kann, ändert sich für Ihn nichts. Er hatte nur ein paar gute Jahre....
Risiken lassen sich nicht weghedgen. Das ist alles Blödsinn. Nehmen wir an, wir haben 10 starke Schultern die Gewichte tragen. Einer übernimmt sich, packt zu viel Gewichte auf und geht in die Knie. Dann werden die anderen 9 Schultern sofort vorsichtiger. Die US - Bubblekreditwirtschaft glaubt hingegen, man müsse die 10 Schultern nur gleichmässig mit immer mehr Gewicht belasten, dann geht das schon. Man kann natürlich das Experiment mal im Freundeskreis machen, um zu sehen was bei raus kommt. Ich vermute, ab einem Punkt gehen alle 10 gleichzeitig in die Knie.
Und genau das, wird auch irgendwann mit den Finanzinstituten passieren!
Wertzuwachs
kommt also später.
Danke für die Info und Mitarbeit hier im Thread.
Gruß
Permanent
China ist die neue Billigproduktionsstätte der Kapitalgeber. Und so lange der Konsument in America kräftig konsumiert boomt es in China. Jeder kann sich sicher ausmalen was passiert wenn es zu einer richtigen Zurückhaltung beim US-Konsumenten kommt.
Der Aufschwung in den USA wurde hauptsächlich nicht durch die Vergabe von billigen Krediten an Häuselbauer bewerkstelligt (natürlich auch mit). Denn die Summe von 600 Milliarden ist relativ gering. Viel mehr Geld kam durch die Abermilliarden, die man wegen des Golfkrieges dem US-Kongress aus der Tasche geleiert hat. Das waren Summen von mehr als 2,5 Billionen USD, die natürlich in die US-Wirtschaft flossen. In Zeiten der Krise hat der Staat das Geld, weil der ja unbeschränkt kreditwürdig ist, und der Staat gibt es aus. (Wie erfolgreich dieser Strategie ist: wenn es meiner Wirtschaft schlecht geht, dann breche ich einen „anständigen“ Krieg vom Zaun, der richtig viele Ressourcen verbrennt, sieht man an der Kurve des Dow Jones.)
Noch nebenbei bemerkt, hatten die USA in Zeiten des Booms immer Haushaltsüberschüsse, die dann die Staatsschulden immer wieder ausgeglichen haben.
Oder so geschrieben: Wenn sich der Konsum in den USA nur um 20% verringern würde, dann hätten die in China schon nix mehr zu fressen. Wir in Europa vermutlich auch nicht.....na ja oder sagen wir es gäbe keine Lachs mehr, sondern nur noch Kieler Sprotten aus der Dose.
Grüße Abenteurer
eben;
über nichts anderes sprechen wir hier. Wobei 20% schon mehr als desaströs sind. Für eine anständige Rezession in den Emerging Markets und Europa reichen imho schon -2%.
Die Börsenkorrektur ist ein heilsamer Schock - keine Brisanz
http://www.fiduka.com/kolumnen/?view=157
Börse Online, 19.03.2007
Die Börsenschwäche ist nicht fundamental begründet. Die Konjunktur ist nach wie vor in Ordnung. Nach einem unerwartet forschen Start ins neue Jahr, dank des milden Winters, läuft sie jetzt ein wenig gemächlicher, in den USA etwas schlechter, in Europa – vor allem in Deutschland – etwas besser als erwartet. Auch in Japan geht es aufwärts, besonders im Export dank eines fundamental unterbewerteten Yens und eines dynamisch wachsenden Nachbarn – China – vor der Haustür. Zu dem positiven fundamentalen Umfeld zählt auch, dass die Inflation weltweit kein Problem darstellt.
Und anders als im Jahr 2000 herrscht auch keine Euphorie an der Börse. Aktien sind heute noch relativ niedrig bewertet: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis des DAX lag damals bei mehr als 30, heute beträgt es etwa 13. Ähnlich sieht es bei der Bewertung anderer Aktienmärkte aus.
Die Ursachen für die Börsenturbulenzen liegen also nicht im fundamentalen, sondern im finanziellen Bereich. Der aktuelle Anlass für den Rückschlag in den vergangenen Tagen ist die drohende Pleite von New Century, dem zweitgrößten amerikanischen Anbieter von Hypotheken an Hauseigentümer mit schlechter Bonität.
Das höhere Risiko lässt sich die Bank mit sehr hohen Zinsen entgelten, die aber mittlerweile mehr als 14 Prozent der Schuldner nicht mehr zahlen können. Brisant ist diese Entwicklung deshalb, weil viele große Banken an dem lukrativen Zinsgeschäft teilgenommen und den Hypothekenvermittlern hohe Summen zur Verfügung gestellt haben.
Zu den negativen Aspekten im Finanzbereich gehören auch die so genannten Carry Trades. Seit Jahren haben Hedgefonds praktisch zum Nulltarif in Yen Kredite aufgenommen, um damit in höherverzinsliche Anleihen oder in Aktien in den USA, in Europa oder in den Emerging Markets zu investieren. Man verdiente daran gleich doppelt: bei den getätigten Anlagen und an der Währung, weil der Yenkurs ständig fiel. Wenn nun diese Kredite zurückbezahlt werden, entsteht der umgekehrte Effekt: Der Kurs des Yens steigt und die Währungsverluste fressen die Rendite auf.
Bei der derzeitigen Börsenschwäche handelt es sich also um eine technische Korrektur von gravierenden Ungleichgewichten im Finanzsystem, an deren Ende durchaus die Pleite einer Bank oder einiger Hedgefonds stehen könnte.
Angesichts dieser Probleme werden die Notenbanken umso vorsichtiger agieren müssen. In meiner Erinnerung läutete ein Unglücksfall im Bankensystem jedes Mal den Beginn von Zinssenkungen ein. Die jetzige Börsenkorrektur, die durchaus noch einige Zeit andauern kann, kommt wie ein heilsamer Schock. Die "schwachen Hände" werden Aktien verkaufen, wodurch sich die charttechnische Lage verbessert. Am Ende steht die Hausse auf gesünderen Beinen und kann länger laufen. Eine dauerhafte Baisse oder gar ein Crash ist im jetzigen Umfeld nicht zu erwarten. In der heutigen Situation könnte das Motto lauten: Solide, günstig bewertete Aktien als Grundstock, ein wenig Pulver trocken halten und an schwachen Tagen starke Nerven bewahren und günstig zukaufen.
In meiner Erinnerung läutete ein Unglücksfall im Bankensystem jedes Mal den Beginn von Zinssenkungen ein.
Zinssenkungsphasen waren nie gut für die Börse
An Anfang war die Gier...
Grüße Abenteurer
Eine Zinssenkung ist SCHLECHT für die US-Börsen, wenn sie kommt, weil die Wirtschaft stark schwächelt (Housing-/Banken-/Konsum-Krise) wie jetzt und die Zinsen gesenkt werden MÜSSEN (obwohl die Inflation viel zu hoch ist), um eine Rezession zu verhindern oder abzumildern. Beispiel: von 2000 bis 2003 sanken die US-Zinsen krisenbedingt von 6,5 % auf 1 %. Wenn Zinssenkungen in dieser Situation "so toll" für die Börsen gewesen wären, hätte der Dax nicht in der gleichen Zeit von 8000 auf 2300 korrigiert.
aus meiner Erinnerung:
90/91 Us-zinsen runter von irgendwas bei 8 auf irgendwas bei 3,5
Dow damals parallel im Sinkflug
gleiches Spiel nach 2000 bis 2003
Von Heike Buchter, New York
27.03.2007
Investmentgesellschaften profitieren von der Hypothekenkrise in den Vereinigten Staaten · Experten warnen vor Risiken für die Branche
Für Hedge-Fonds und Investmentbanken bietet die US-Hypothekenkrise günstige Einstiegsgelegenheiten. Sie haben begonnen, Anteile und Kreditportfolios von angeschlagenen Hypothekenfinanzierern aufzukaufen. Gleichzeitig stellen sie den Anbietern von Hypothekenkrediten an weniger zahlungskräftige Kunden gegen entsprechende Gebühren frisches Kapital zur Verfügung.
Die Finanzmärkte beobachten mit Sorge, dass die Zahl der Kreditausfälle auf Rekordhöhe gestiegen ist. Zudem mussten in den vergangenen Wochen mehr als 30 kleinere und regionale Anbieter dieser Subprime-Kredite massive Verluste hinnehmen oder ihren Betrieb einstellen. Gleichzeitig kritisieren Senatoren und Kongressabgeordnete die laxen Vergabekriterien der Anbieter, die zu den Massenausfällen geführt hätten, und drohen mit einer Verschärfung der Gesetze für Kreditanbieter. Schuldner haben Sammelklagen gegen Hypothekenspezialisten wie New Century und Novastar eingereicht. „Das sind interessante Chancen für sogenannte Geier-Investoren“, sagt Martin Fridson, Gründer des Anleiheresearchhauses FridsonVision.
Doch die Probleme im Subprime-Markt haben das Interesse der Investoren nicht gedämpft. Fremont General etwa hat Credit Suisse engagiert, um ein 4 Mrd. $ schweres Paket an Subprime-Hypotheken zu verkaufen. Das Geld für die erste Tranche in Höhe von 950 Mio. $ hat der Kreditanbieter Ende vergangener Woche bereits erhalten. Die Käufer sind nicht bekannt. Beobachter kalkulierten, dass Fremont die Hypotheken mit einem Abschlag von drei Prozent abgeben musste. Fremont will aus dem Subprime-Sektor aussteigen, nachdem die Aufsichtsbehörden in mehr als zwölf US-Bundesstaaten dem Hypothekenspezialisten untersagt hatten, weitere Kreditanträge dieser Art anzunehmen.
Als einer der möglichen Käufer des Fremont-General-Pakets gilt Morgan Stanley. Im vergangenen Jahr übernahm die Nummer zwei der US-Investmentbanken den Baudarlehensspezialisten Saxon. Trotz der Subprime-Krise hat die Bank weiter Interesse an dem Geschäft. „Wir schauen nach weiteren Möglichkeiten, aber es gibt derzeit noch keine spruchreifen Einzelheiten“, sagte Morgan-Stanley-Finanzchef David Sidwell bei der Vorstellung der jüngsten Quartalsergebnisse am vergangenen Mittwoch.
Experten weisen jedoch darauf hin, dass die neuartigen Hypothekenvarianten mit variablen Zinssätzen sowie Kredite, die ohne Überprüfung der Angaben der Kreditnehmer ausgereicht wurden, nicht den bisherigen Prognosemodellen entsprechen dürften. Diese legen Käufer von Kreditpaketen zugrunde, um die Risiken der Portfolios zu berechnen.
„Gerade Hedge-Fonds sind jedoch interessiert an solchen Anlagen, weil sie sich die erhöhte Rendite erhoffen, die sie ihren Investoren versprochen haben“, sagt Analyst Fridson. Citadel, der 12 Mrd. $ schwere Hedge-Fonds des Chicagoer Großinvestors Kenneth Griffin, hat 4,5 Prozent an Accredited Home Lenders Holding übernommen. Farallon Capital Management, ein auf Unternehmen mit Liquiditätsschwierigkeiten spezialisierter Fonds, hält nicht nur 6,9 Prozent an Accredited, sondern hat dem Kreditinstitut auch eine neue Kreditlinie in Höhe von 200 Mio. $ genehmigt – zu einem erhöhten Zinssatz von 13 Prozent. Zuvor hätten Übernahmegespräche stattgefunden, teilte Farallon vergangene Woche mit und schloss nicht aus, diese zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufzunehmen.
Accredited hat erklärt, derzeit in Gesprächen mit einem Investor zu sein, um 2,7 Mrd. $ an Subprime-Krediten mit einem Abschlag abzugeben. Fast gleichzeitig hat Newcastle Investment Group, ein Immobilienfonds der Fortress-Gruppe, bekannt gegeben, ein Portfolio von 7300 Hypotheken für 1,7 Mrd. $ erworben zu haben. Den Verkäufer wollte Newcastle allerdings nicht nennen.
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http://www.fiduka.com/kolumnen/?view=161&page=1
"Zahlreiche Risiken schweben über der weltweiten Aktienrallye - In den kommenden Börsenmonaten ist mit einer abrupten Korrektur zu rechnen
Die Welt, 19.05.2007 Gottfried Heller
Dieses Jahr liegt der Dax zur Monatsmitte mit etwa zwei Prozent im Plus. Das muss allerdings nicht so bleiben, denn Gründe für eine Korrektur gibt es zuhauf. Der Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Jochen Sanio, warnte jetzt eindringlich vor den Risiken der Private Equity Funds (Beteiligungsgesellschaften) mit den Worten: "Hoffentlich wissen diejenigen, die mit dem Feuer spielen, was sie da treiben, bevor sie sich die Finger verbrennen." Der Erwartungsdruck der Investoren und die infolge der gestiegenen Kurse teureren Kaufpreise drücken die Gewinnmargen und veranlassen die Manager der Beteiligungsfonds dazu, immer waghalsigere Spekulationen einzugehen. Hier bildet sich eine Blase mit Risiken, deren Art und Umfang nicht einschätzbar sind. Wenn sich die günstigen Rahmenbedingungen verschlechtern, könnte es hier ein Blutbad geben, das an den Börsen eine scharfe Korrektur auslösen würde.
Eine ähnliche Übertreibung hat sich auch bei den sogenannten Carry Trades gebildet, die von Hedgefonds in großem Stil betrieben werden. Wenn eines Tages diese Kredite eingedeckt werden müssen, sei es, weil die japanischen Zinsen steigen oder weil bei den getätigten Investments Verluste entstehen, dann wird aus dem Gewinnspiel eine verlustreiche Falle: Alle wollen gleichzeitig zur selben Tür hinaus, der Yen-Kurs steigt, die Kurse der getätigten Investments fallen, und man verliert auf beiden Seiten. Dieses Ereignis steht nicht unmittelbar bevor, aber irgendwann wird es eintreten, und es wird wahrscheinlich nicht glimpflich enden.
Auch an der chinesischen Börse ist der "irrationale Überschwang" wieder in vollem Gang. Ende Februar war ein Kurseinbruch des Shanghai-Index von neun Prozent an einem Tag der Auslöser für eine weltweite Börsenkorrektur. Inzwischen hat der Index den damaligen Höchststand um mehr als 20 Prozent überboten, weil chinesische Privatanleger sich in einem schier hemmungslosen Kaufrausch befinden. Dagegen hat der Vizechef des großen nationalen chinesischen Rentenfonds angesichts der heißlaufenden Börse angekündigt, dass der Aktienanteil chinesischer Aktien von 39 auf 30 Prozent gesenkt werde. Die chinesische Zentralbank hat die Mindestreservequote für Bankeinlagen in weniger als einem Jahr zum siebten Mal erhöht.
Die Folge dieses - nicht nur in China - rasanten Wachstums ist, dass die Preise der Industriemetalle fast senkrecht in die Höhe schießen: Der Kupferpreis hat fast wieder den Höchstpreis vom vergangenen Jahr erreicht, und die Notierung von Nickel hat sich seit Anfang 2006 vervierfacht. Das hat kürzlich die britische Börsenaufsicht veranlasst, in ungewohnt deutlicher Form, vor einem Crash an den Rohstoffmärkten zu warnen.
Der frühere Fed-Chef Alan Greenspan hat kürzlich daran erinnert, dass in der Finanzgeschichte längere Perioden von niedrigen Risikoprämien noch nie ein gütliches Ende gefunden hätten. Das heißt, sie haben verlustreich geendet. Wir müssen uns deshalb darauf einstellen, dass eine Wiederholung einer abrupten Korrektur, wie im Februar/März dieses Jahres, jederzeit möglich ist und dass die Volatilität der Börsen höher sein wird als in den vergangenen drei Jahren.
Für alle diejenigen, die die Aktienhausse teilweise oder ganz verpasst haben, ist dies ein Wort des Trostes: Es werden sich sehr wahrscheinlich Gelegenheiten bieten, zu günstigeren Kursen einzusteigen. Allerdings müssen sie dann auch beherzt zugreifen, denn Korrekturen können scharf, aber kurz sein.
Eine nachhaltige Baisse ist vorläufig nicht zu erwarten. Denn alle wichtigen Faktoren, wie Bewertungsziffern, Wirtschaftswachstum, Gewinnentwicklung und Liquidität, sprechen für Aktien. Überdies sind Anleihen keine Konkurrenz. Insofern passt dann auch wieder die zweite Zeile des eingangs erwähnten Börsenspruchs: "But remember, to come back in September." Spätestens."
zu früh, D'accord.
Die Kehrseite der Medaille ist, daß es wahrscheinlich länger negativ belasten wird, als vorhergesehen. Ich sehe im US-Immo-Markt keinen Boden in Sicht, sondern eine sich stetig schneller drehende Spirale. Sieht man auch daran, daß die NAR ihre Prognosen in immer größeren Schritten nach unten anpassen muß.