die Menschheit zerstört sich gerade selbst...
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Eröffnet am: | 09.12.05 09:01 | von: börsenfüxlein | Anzahl Beiträge: | 210 |
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Von Volker Mrasek
In Klimabericht 2007 wird die Uno mit dramatischen Daten vor den Folgen der Erderwärmung warnen. Nach dem Report des internationalen Expertengremiums IPCC, dessen Entwurf SPIEGEL ONLINE vorliegt, ist kaum noch zu verhindern, dass die arktischen Eispanzer abschmelzen.
Hamburg - 2001 machte das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) mit einem umfangreichen Bericht über den Klimawandel Furore. Der Report wurde zur Bibel für Umweltpolitiker und -aktivisten - seine damals noch umstrittenen Ergebnisse sind mittlerweile weitgehend akzeptiert, zumindest von seriösen Wissenschaftlern.
IPCC
Entwurf für den IPCC-Bericht 2007 (Ausriss): Zahlen geben wenig Anlass zur Hoffnung
Im Februar 2007 will die Uno den nächsten IPCC-Bericht veröffentlichen, an dem erneut hunderte Wissenschaftler aus aller Welt gearbeitet haben und der zur Richtschnur der globalen Klimapolitik der nächsten Jahre werden soll. SPIEGEL ONLINE liegt ein Entwurf des Papiers mit den wissenschaftlichen Kernpunkten vor - und seine Aussagen lesen sich wenig hoffnungsvoll. Die Konzentrationen von Kohlendioxid, Methan und Lachgas in der Atmosphäre sind demnach die höchsten seit mindestens 650.000 Jahren. Seit 20.000 Jahren habe es keinen so raschen Temperaturanstieg gegeben wie im vergangenen Jahrhundert. Bis 2100 werde sich die Erde um bis zu 4,5 Grad erwärmen.
Bei dem Entwurf handelt es sich um den Beitrag der Arbeitsgruppe I und damit um das wissenschaftliche Fundament des Reports. In den fünf Jahren seit Erscheinen des letzten IPCC-Berichts habe es eine Fülle zusätzlicher Beobachtungsdaten und Modellrechnungen gegeben, heißt es. Auf deren Basis kommen die Uno-Sachverständigen zu einem klareren Befund als noch 2001. Zweiflern und Skeptikern halten sie entgegen: Es könne heute keinen begründeten Zweifel mehr daran geben, dass der Mensch die Erderwärmung verursache. Im Gegenteil: Man habe immer mehr Belege dafür, dass er "weitere Aspekte des Klimas beeinflusst, darunter die Meereisbedeckung, Hitzewellen und andere Wetterextreme, die Luftzirkulation, Sturmbahnen und den Niederschlag".
Sonnenaktivität spielt kaum eine Rolle
Der von Klimawandel-Skeptikern gern genannte Einwand, hinter der irdischen Hitzewallung stecke bloß eine erhöhte Aktivität der Sonne, kann nun endgültig zu den Akten gelegt werden. Tatsächlich ist der solare Beitrag ziemlich vernachlässigbar. Die IPCC-Experten veranschlagen ihn mit maximal 0,2 Watt thermischer Leistung pro Quadratmeter - gegenüber 2,6 bis 3,2 Watt, die auf die vom Menschen eingebrachten Treibhausgase wie Kohlendioxid (CO2) zurückgehen. "Es ist hochgradig unwahrscheinlich, dass der gegenwärtige Klimawandel durch natürliche Schwankungen im System angestoßen wurde", heißt es in dem Entwurf.
Vor fünf Jahren wagten die IPCC-Wissenschaftler nur einen vagen Ausblick in die nähere Zukunft. Die Erde könne sich im Laufe des 21. Jahrhunderts um 1,4 bis 5,8 Grad Celsius erwärmen, hieß es. Diese Spanne hat der Uno-Fachausschuss nun auf 2 bis 4,5 Grad eingeengt. "Am wahrscheinlichsten ist ein Zuwachs von rund drei Grad Celsius", heißt es in dem Entwurf, der damit erstmals einen konkreten Wert nennt.
Allerdings gelte dies nur unter der Voraussetzung, dass sich der Kohlendioxid-Gehalt der Erdatmosphäre bis 2100 im Vergleich zur vorindustriellen Zeit höchstens verdoppelt - ein sehr optimistisches Zukunftsszenario. Um unter dieser Schwelle zu bleiben, müsste die Staatengemeinschaft ihre Treibhausgas-Emissionen schnellstmöglich um 60 Prozent drosseln. Viele halten das für einen schier unmöglichen Kraftakt.
Starke regionale Klimaschwankungen
Regional wird es ohnehin zu noch krasseren Temperatursprüngen kommen. Mit den heftigsten rechnen die Klimagutachter in hohen nördlichen Breiten, also in der Arktis. Dort werde die Erwärmung "etwa doppelt so stark ausfallen wie im globalen Mittel", prognostiziert der neue IPCC-Bericht. Das wären dann schon sechs Grad Celsius - oder noch weit mehr.
Denn auch darauf wird im Report für 2007 hingewiesen: Bei fortschreitender Erderwärmung nehmen Ozean und Biosphäre weniger Kohlendioxid auf als noch heute. Also wird tendenziell immer mehr CO2 aus Kraftwerksschloten und Auto-Abgasen in der irdischen Lufthülle verbleiben - und sie weiter aufheizen. Wissenschaftler nennen das einen "positiven Rückkopplungseffekt", der sich negativ auf das Klima auswirkt: Er "könnte zu einer zusätzlichen Erwärmung von 1,2 Grad Celsius bis 2100 führen", mahnen die IPCC-Sachverständigen.
Bei solchen Fieberschüben wird eine heute noch kaum wahrgenommene Bedrohung plötzlich ganz real: Grönlands mächtiger Eispanzer könnte komplett abschmelzen. Das ist zuletzt vor rund 125.000 Jahren geschehen, in der sogenannten Eem-Warmzeit. Wie man aus Klimarekonstruktionen weiß, stieg der Meeresspiegel damals um mindestens vier Meter.
Super-Eisschmelze im hohen Norden
Dem Report zufolge beschwört der Mensch gerade die erneute Super-Eisschmelze im hohen Norden herauf. Ein solcher Prozess würde zwar Jahrhunderte, wenn nicht gar Jahrtausende dauern. Doch er könnte schon bald unwiderruflich beginnen - wenn, wie es im neuen IPCC-Bericht heißt, "die arktischen Sommertemperaturen schätzungsweise zwei bis vier Grad Celsius höher wären als heute". Die kritische Temperaturschwelle für den grönländischen Eisschild dürfte demnach schon lange vor dem (in der Arktis mutmaßlich sechs Grad wärmeren) Jahr 2100 überschritten sein. Das Abschmelzen von Grönlands Eispanzer könnte dann nicht mehr aufzuhalten sein.
Dem Bericht des IPCC zufolge drohen in den nächsten hundert Jahren weitere gravierende Klimaveränderungen in vielen Teilen der Erde:
Die Arktis könnte schon in der zweiten Jahrhunderthälfte komplett eisfrei sein, wenn sich an den Treibhausgas-Emissionen nicht viel ändert;
bis zu 90 Prozent der Permafrostböden könnten bis zum Jahr 2100 oberflächlich auftauen und dann zusätzlich klimawirksames Methan freisetzen;
Niederschläge werden in den Trockengürteln der Erde tendenziell weiter abnehmen und in feuchten Weltregionen weiter zunehmen;
in mittleren Breiten werden Stürme seltener auftreten, dafür aber an Stärke gewinnen - extreme Wellenhöhen an der Küste und größere Schäden inklusive;
der Meeresspiegel wird bis zum Ende dieses Jahrhunderts allein durch die thermische Ausdehnung des Wassers um bis zu 43 Zentimeter ansteigen, eine beginnende Packeisschmelze in Grönland könnte diesen Betrag noch deutlich erhöhen;
in Europa werden die Außentemperaturen trotz einer vorhersehbaren Abschwächung des Golfstroms steigen, weil der Treibhauseffekt durch Kohlendioxid und andere Klimagase überwiegt.
Plakative Warnungen wie "Das Klima droht endgültig zu kippen" oder "Die Katastrophe ist kaum noch abwendbar" wird man in dem neuen IPCC-Report dennoch vergeblich suchen. Die Autoren sind gehalten, alle vorliegenden Daten und Studien nüchtern zu bewerten und keine forschen Schlüsse zu ziehen.
Offiziell will sich auch keiner der beteiligten Wissenschaftler zu dem jetzt vorliegenden Berichtsentwurf äußern. Der deutsche Klimaforscher und IPCC-Autor Stephan Rahmstorf erklärte auf Anfrage, man bleibe bei der ursprünglichen Marschroute, und die sehe vor, erst im Januar an die Öffentlichkeit zu gehen.
Andere Gutachter betonen, erst dann gebe es die Endfassung des Berichts, und nur die sei maßgeblich. Man darf allerdings davon ausgehen, dass sich die finale Version vom jetzigen Entwurf allenfalls in Nuancen unterscheidet. "Jetzt", sagt ein Beteiligter am mehrstufigen, aber weitgehend abgeschlossenen Begutachtungsprozess, "kommen höchstens noch Kommentare, um die eine oder andere Formulierung etwas zu ändern".
„Es wurde ein übereinstimmender Konsens gefunden, dass ein nahtloser Übergang nach 2012 notwendig ist, sobald die erste Verpflichtungsperiode zu Ende geht", sagte der Vorsitzende der Arbeitsgruppe, Michael Zammit-Cutajar. Das weitere Programm basiere auf einem soliden Prozess und führe zu „wissenschaftlich fundierten Minderungszielen“ für die Industrienationen. Wann die neuen Vereinbarungen erreicht werden sollen, blieb in Bonn noch offen.
Nach Einschätzung von Umweltorganisationen wurde in Bonn der Weg für weitere Verhandlungen nach dem Kyoto-Modell freigemacht. Es sei aber angesichts der Auswirkungen des Klimawandels ein noch rascheres Vorgehen notwendig, mahnte die Klimaschutz-Direktorin von WWF International, Jennifer Morgan. Die Industrieländer müssten für die Zeit nach 2012 noch weit höhere Verminderungsziele als unter dem Kyoto-Protokoll anvisieren und ihre Energiepolitik ändern, um die schlimmsten Folgen des Klimawandels zu verhindern.
Das vor gut einem Jahr in Kraft getretene Kyoto-Protokoll verlangt von Industrieländern eine Minderung der Treibhausgas- Emissionen bis 2012. Im Vergleich zu 1990 sollen die Emissionen um durchschnittlich fünf Prozent gesenkt und dadurch die Erderwärmung gebremst werden. Die USA – der weltweit größte Verursacher von Treibhausgasen – lehnen die Kyoto-Verpflichtungen allerdings ab. Es ist unklar, in welcher Art sie sich in den nächsten Jahren beim internationalen Klimaschutz weiter beteiligen werden.
Die nächste Verhandlungsrunde soll vom 6. bis 17. November in Nairobi (Kenia) stattfinden. In die Verhandlungen sollen auch neue Technologie- Entwicklungen einbezogen werden, auf die vor allem die USA setzen. So sei etwa das Abspalten und Speichern von Kohlendioxid sehr viel versprechend, sagte der Vize-Leiter des Klimasekretariats, Halldor Thorgeirsson.
Es wirkte wie ein Wetterbericht á la Kachelmann: Doch was die Klimaforscher des Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg im April dieses Jahres präsentierten, waren detaillierte Klimaprojektionen, nicht für heute oder morgen, sondern für das 21. Jahrhundert.
Mit Hilfe von Hochleistungs-Computern errechneten Daniela Jakob und ihre Kollegen die regionale Klimaentwicklung für Deutschland – und legten dabei ein feinmaschiges, virtuelles Gitter von lediglich zehn Quadratkilometern an. An den „Kreuzungen“ ermittelte der Supercomputer mit 42 000 Gigabyte Speicherplatz alle relevanten Wettergrößen wie etwa Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Windstärke.
Ihre Prognosen erreichten dabei eine völlig neue, örtliche Genauigkeit und deckten sich weit gehend mit anderen Vorhersagen: Allein an der Nordsee wird demnach die Temperatur bis zum Jahr 2100 um 2,5 Grad Celsius ansteigen, im Südosten Deutschlands sogar bis zu vier Grad. Hitzewellen wie im Sommer 2003, etwa gleich viel Niederschläge, aber dafür heftige Gewitter sind nichts Besonderes mehr: „Der globale Klimawandel, in dem wir uns befinden, hat definitiv Auswirkungen auf Deutschland“, ist sich Daniela Jakob sicher. „Es wird auch bei uns extrem ungemütlich“.
spürbar verändert hat.
Heftige Gewitter und Tornados sind in Oberbayen immer häufiger unterwegs,
auch der Regen fällt anders als früher die Tropfenbildung ist schon fast Tropisch.
Da kommt noch mehr auf uns zu!
Gr.
Wenn's jetzt ein bißchen wärmer wird - was ist ernsthaft dagegen zu sagen !?
Nord- und Ostsee statt Mittelmeer !
Leute, verkauft schnell Eure Hühnerstall-Appartements in Spanien,
kauft lieber Strandkörbe!
MfG
kiiwii
The United States, the world's biggest polluter, pulled out of the U.N.'s Kyoto Protocol in 2001, saying it would cost U.S. jobs and wrongly excluded developing nations.
But Washington can still attend talks about extending the treaty after 2012.
"The United States is having an easy ride. I am concerned about the situation," said Michael Zammit Cutajar, appointed this month to head U.N. talks to extend the treaty beyond 2012.
He said Washington was "off the hook" by being able to monitor meetings but not having to undertake any commitments.
Any chance of getting a commitment from Washington was unlikely before President George W. Bush stepped down in January 2009, he added.
"What happens in the United States is the big question. Post-2008 is the year you have to look at."
The present pact commits 35 rich nations, including the European Union, Japan and Canada, to cut emissions by at least 5.2 percent below 1990 levels by 2008-12. Any new caps would also be limited to industrialized countries.
Bush says that investments in new technologies, such as hydrogen or solar power, are better than Kyoto's binding caps.
The United States, the world's biggest polluter, pulled out of the U.N.'s Kyoto Protocol in 2001, saying it would cost U.S. jobs and wrongly excluded developing nations.
But Washington can still attend talks about extending the treaty after 2012.
"The United States is having an easy ride. I am concerned about the situation," said Michael Zammit Cutajar, appointed this month to head U.N. talks to extend the treaty beyond 2012.
He said Washington was "off the hook" by being able to monitor meetings but not having to undertake any commitments.
Any chance of getting a commitment from Washington was unlikely before President George W. Bush stepped down in January 2009, he added.
"What happens in the United States is the big question. Post-2008 is the year you have to look at."
The present pact commits 35 rich nations, including the European Union, Japan and Canada, to cut emissions by at least 5.2 percent below 1990 levels by 2008-12. Any new caps would also be limited to industrialized countries.
Bush says that investments in new technologies, such as hydrogen or solar power, are better than Kyoto's binding caps.
BEIJING (Reuters) - China's longest river is "cancerous" with pollution and rapidly dying, threatening drinking water supplies in 186 cities along its banks, state media said on Tuesday.
Chinese environmental experts fear worsening pollution could kill the Yangtze river within five years, Xinhua news agency said, calling for an urgent clean-up.
"Many officials think the pollution is nothing for the Yangtze," Xinhua quoted Yuan Aiguo, a professor with the China University of Geosciences, as saying.
"But the pollution is actually very serious," it added, warning that experts considered it "cancerous"."
Industrial waste and sewage, agricultural pollution and shipping discharges were to blame for the river's declining health, experts said.
The river, the third longest in the world after the Nile and the Amazon, runs from remote far west Qinghai and Tibet through 186 cities including Chongqing, Wuhan and Nanjing and empties into the sea at Shanghai.
It absorbed more than 40 percent of the country's waste water, 80 percent of it untreated, said Lu Jianjian, from East China Normal University.
"As the river is the only source of drinking water in Shanghai, it has been a great challenge for Shanghai to get clean water," Xinhua quoted him as saying.
China is facing a severe water crisis -- 300 million people do not have access to drinkable water -- and the government has been spending heavily to clean major waterways like the Yellow, Huaihe and Yangtze rivers.
Chinese environmental experts fear worsening pollution could kill the Yangtze river within five years, Xinhua news agency said, calling for an urgent clean-up.
"Many officials think the pollution is nothing for the Yangtze," Xinhua quoted Yuan Aiguo, a professor with the China University of Geosciences, as saying.
"But the pollution is actually very serious," it added, warning that experts considered it "cancerous"."
Industrial waste and sewage, agricultural pollution and shipping discharges were to blame for the river's declining health, experts said.
The river, the third longest in the world after the Nile and the Amazon, runs from remote far west Qinghai and Tibet through 186 cities including Chongqing, Wuhan and Nanjing and empties into the sea at Shanghai.
It absorbed more than 40 percent of the country's waste water, 80 percent of it untreated, said Lu Jianjian, from East China Normal University.
"As the river is the only source of drinking water in Shanghai, it has been a great challenge for Shanghai to get clean water," Xinhua quoted him as saying.
China is facing a severe water crisis -- 300 million people do not have access to drinkable water -- and the government has been spending heavily to clean major waterways like the Yellow, Huaihe and Yangtze rivers.
arme, kranke Welt...
füx
Nach der Prognose führender Wissenschaftler, die jetzt die US-Administration vorab veröffentlichte, ist heute die Konzentration der Klimagase wie Kohlendioxid, Methan und Stickoxide in der Atmosphäre deutlich höher als in den vergangenen 650 000 Jahren. Ihr Anteil in der Luft stieg in den vergangenen 100 Jahren stärker als in den 20 000 Jahren zuvor.
Das blieb nach Ansicht der international führenden Experten nicht ohne Einfluss auf die Temperatur der Erde. Allein die sechs wärmsten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen fallen in die Zeit von 1998 bis 2005, schreibt die „Süddeutsche Zeitung“ in ihrer heutigen Ausgabe. Erst 2005 erreichte die globale Durchschnittstemperatur einen neuen Höchststand.
Das Tempo nimmt zu
Die globale Erwärmung beschleunigt sich zudem deutlich: Insgesamt hat sich die Erdoberfläche zwischen 1901 und 2005 um 0,65 Grad Celsius aufgeheizt. Dieser Prozess legte in den vergangenen 25 Jahren an Tempo zu und betrug zum Ende des 20 Jahrhunderts 0,17 Grad pro Jahrzehnt. In der ersten Hälte des Jahrhunderts waren es lediglich 0,14 Grad gewesen.
Die Wissenschaftler lassen keinen Zweifel daran, dass der Mensch wesentlich zu dieser Erwärmung beigetragen hat. Zwar gab es auch am Ende der letzten Eiszeit vor 17 000 Jahren eine natürliche Zunahme von Treibhausgasen in der Atmosphäre. Doch war das Tempo deutlich langsamer. Im Zeitraum von 1999 bis 2004 stieg der CO2-Gehalt in der Atmosphäre jährlich um 0,5 Prozent. Der vom Menschen verursachte Kohlenstoff-Ausstoß wuchs von 6,5 Milliarden auf 7,2 Milliarden Tonnen pro Jahr an.
Eigentlich sollte diese Prognose des „International Panel on Climate Chance“ (IPCC) erst im Februar kommenden Jahres veröffentlicht werden. Nun hat sich jedoch die US-Administration in Washington, D.C., entschlossen, eine Vorabversion per E-Mail zugänglich zu machen. Die wesentlichen Aussagen dürften sich dabei mit dem Abschlussbericht decken.
Forscher haben weitere Hinweise dafür gefunden, dass Kohlendioxid die Erdatmosphäre stärker aufheizt als bisher angenommen. Ein Bohrkern aus der Arktis, der 55 Millionen Jahre altes Gestein enthält, brachte eine große - und unangenehme - Überraschung.
Mittelmeerklima am Nordpol? Vor Millionen Jahren sah es vermutlich genau so aus. "Stellen sie sich eine Welt mit dicht gewachsenen Mammutbäumen und Zypressen vor", sagt Mark Pagani, Geologe an der Yale University. Vor 55 Millionen Jahren war es in der Arktis durchschnittlich 23 Grad warm, wie Forscher anhand von Bodenproben tief unter dem Meer herausgefunden haben. Und auch den Hauptgrund für die arktischen Kuscheltemperaturen legen sie im Wissenschaftsmagazin "Nature" dar: Kohlendioxid - das Gas, das die Menschheit heute in nie dagewesenen Mengen in die Luft bläst.
NASA
Globale Temperaturen des Jahres 2005: Die Grafik zeigt die Abweichungen im Vergleich zu den Mittelwerten von 1951 bis 1980
Erstmals überhaupt ist es Wissenschaftlern gelungen, direkt am Nordpol Bohrproben vom Meeresboden zu nehmen. Und der 430 Meter lange Bohrkern, den die Arctic Coring Expedition (ACEX) zutage förderte, hatte es in sich: Die Sedimente zeigen, dass die Arktis bereits vor rund 45 Millionen Jahren zugefroren ist. Bisher hatten Forscher angenommen, dies sei vor erst zwei bis drei Millionen Jahren geschehen.
Damit haben die internationalen Teams, die ihre Ergebnisse in drei Studien in der aktuellen "Nature"-Ausgabe beschreiben, offenbar ein altes Rätsel gelöst. Der Rückgang des Kohlendioxids in der Atmosphäre galt bisher als maßgeblich dafür verantwortlich, dass die globalen Temperaturen vor 55 Millionen Jahren dramatisch gesunken sind und unter anderem die Antarktis zufrieren ließen. Im hohen Norden aber schienen andere Regeln zu gelten: Den bisherigen Daten zufolge dauerte es viele Jahrmillionen, bis die Arktis ebenfalls zum Kühlhaus wurde.
Deshalb glaubte man, vor allem regionale Veränderungen seien für die Bildung des antarktischen Eises verantwortlich gewesen - indem sie den Kontinent von warmen Meeresströmungen abschnitten. Der neue Arktis-Bohrkern zeigt nun, dass wohl doch das Kohlendioxid die Hauptrolle spielte - denn jetzt scheint klar, dass es im Norden und Süden zugleich kalt wurde.
"Supertreibhaus" vor 55 Millionen Jahren
Der älteste Teil des Bohrkerns besteht hauptsächlich aus sandigem Lehm und enthält winzige fossile Algen vom Typ Apectodinium. Diese Pflanzen seien typische Marker einer abrupten Erwärmung, berichten die Wissenschaftler. Die Oberflächentemperatur des arktischen Ozeans habe vor 55 Millionen Jahren bei etwa 18 Grad Celsius gelegen und sei in der darauf folgenden Periode, dem sogenannten Paläozän-Eozän-Wärmemaximum, sogar auf etwa 24 Grad gestiegen - deutlich mehr als bislang angenommen.
Anschließend fiel die Wassertemperatur kontinuierlich ab, bis sich das Wasser vor 49 Millionen Jahren auf rund zehn Grad abgekühlt hatte. Der Bereich des Bohrkerns, der aus dieser Zeit stammt, enthält sowohl Süß- als auch Salzwasseralgen und überraschend viele Sporen eines Süßwasserfarns.
Vor 45 Millionen tauchten auch in den Sedimenten am Nordpol verräterische Zeichen auf, schreiben die Forscher: kleine Steine, die mit den Eiszungen vom Land auf das Meer hinaus gewandert sein müssen. Das zeige, dass sich die Eisdecken über dem Nord- und dem Südpol wahrscheinlich doch gleichzeitig gebildet haben.
"Es war das erste Mal, dass wir die Arktis untersucht haben, und das Ergebnis war eine große Überraschung für uns", sagt Kathryn Moran von der University of Rhode Island, Hauptautorin einer der drei Fachartikel. Die Forscher sind nun beunruhigt, dass die derzeit beobachtete Erderwärmung wesentlich stärker ausfallen könnte als bisher angenommen. "Die bisherigen Schätzungen sind wohl eher am unteren Ende einzuordnen", erklärt Appy Sluijs von der Universität Utrecht in den Niederlanden, ein Mitglied der Forscherteams.
Die Ergebnisse der Studie bewiesen, dass eine starke Zunahme von Kohlendioxid in der Atmosphäre globale Klimaerwärmung verursachen könne. Ähnliche Ergebnisse hatte ein anderes Forscherteam erst vergangene Woche veröffentlicht: Auch seinen Studien zufolge muss die Klimawirkung des Kohlendioxids deutlich nach oben korrigiert werden.
Eis spielt die zweite Hauptrolle
Neben dem Kohlendioxid spiele aber auch das Eis der Arktis eine entscheidende Rolle für das globale Klima, sagt Studienleiterin Moran. Der helle Schnee und das Eis reflektieren einen großen Teil des Sonnenlichts. Schmilzt die weiße Pracht dahin, heizt sich die Erde noch schneller auf.
In einem Begleitartikel in "Nature" schreibt Heather Stoll vom Williams College in Williamstown (US-Staat Massachusetts), dass die drei aktuellen Studien dies eindrucksvoll belegten. Denn sie zeigten, dass die Klimagas-Freisetzung die Temperaturen in der damals noch eisfreien Arktis genauso stark habe steigen lassen wie in tropischen Regionen.
Bei Eiszeit-Phasen in der jüngeren Vergangenheit hätten sich die Temperaturen in der Arktis dagegen etwa doppelt so stark verändert wie in den Tropen. Die Schlussfolgerung klingt beängstigend: Die mögliche Veränderung der Kohlendioxid-Konzentration in der Atmosphäre und die globale Erwärmung könnten bereits den Verhältnissen des "Paläozän-Supertreibhauses" entsprechen. "In einer Hinsicht wird die zukünftige Erwärmung aber anders sein", schreibt Stoll. "Im hohen Norden wird sie durch den Rückgang der Schnee- und Eisdecke heftig verstärkt werden."
Einen Anhaltspunkt, wie die Erde ihre Hitzewallung vor 55 Millionen Jahren überwunden haben könnte, haben die Wissenschaftler übrigens auch entdeckt. Sie vermuten, dass sich durch die starke Erwärmung in der Arktis ein Farn ausgebreitet hat, das möglicherweise große Mengen von Kohlenstoffdioxid aufnahm. Allerdings dauerte es etwa 800.000 Jahre, bis die Erde wieder abkühlte.
Von Stefan Schmitt
Neue Satellitenmessungen verheißen nichts Gutes für New Orleans: Die Metropole im Mississippi-Delta versinkt schneller als vermutet, während der Meeresspiegel steigt. Forscher sehen die Hypothese bestätigt, dass New Orleans dem Untergang geweiht ist.
"Bisher gab es nur Vermutungen und wenige Messungen, vor allem entlang der Highways", sagt der Geophysiker Falk Amelung. Nun ist es Gewissheit: New Orleans sackt ab - und jetzt wissen Forscher auch genau wie schnell: acht Millimeter jährlich. Dieser Wert, so klein er klingt, kündet vom Untergang einer Großstadt. "Wir glauben, dass unsere Einschätzungen auch die Rate über einen längeren Zeitraum wiedergeben", schreiben Amelung, sein Kollege Timothy Dixon und weitere Forscher aus den USA und Italien im Wissenschaftsmagazin "Nature".
Aus Radar-Höhenmessungen des kanadischen Satelliten "Radarsat" haben die Geologen und Geophysiker in feiner Auflösung abgelesen, welche Stadteile sich in den Jahren 2002 bis 2005 wie stark bewegt haben. An einigen Stellen beobachteten sie, dass der Erdboden um bis zu 29 Millimeter pro Jahr nachgab. Fast drei Zentimeter - das ist eine drastische Absenkung für einen so kurzen Zeitraum.
Bis auf eine Auflösung von 20 Metern nahmen die Forscher die Stadt unter die Lupe, sagte Amelung zu SPIEGEL ONLINE. Jedes Bauwerk konnten sie als Orientierungspunkt nutzen. "Anders als das Marschland reflektiert ein Dach oder eine Straße den Radarstrahl des Satelliten immer gleich", sagt Amelung, der nach seinem Geophysik-Studium in Münster in die USA gegangen war. 33 Aufnahmen entstanden so im Zeitraum von über drei Jahren.
"Das sind Todesfallen"
Einige Gegenden der Stadt liegen bereits heute drei bis fünf Meter unter dem Meeresspiegel. Bislang war zwar die Tatsache der Absenkung, nicht aber ihr Ausmaß bekannt. "Meine Sorge gilt den sehr tief liegenden Gebieten", sagt Geophysiker Timothy Dixon. "Ich denke, das sind Todesfallen. Ich finde nicht, dass diese Viertel wieder aufgebaut werden sollten."
Den nun vorliegenden Messungen zufolge haben sich Teile der Stadt in den drei Jahren vor Ankunft des Hurrikans "Katrina" am 29. August 2005 "rapide gesenkt". Die Dämme in der Nähe des Mississippi-Deltas lagen im vergangenen Jahr durch die stete Senkung des Bodens mehr als einen Meter tiefer als zur Zeit ihrer Entstehung 40 Jahre zuvor. Besonders starke Vertikalbewegungen haben die Forscher um den Mississippi River Gulf Outlet Canal (MRGO) gemessen. Dort waren unter der Last des Hurrikans "Katrina" die Dämme gebrochen.
Diese Umstände hätten wahrscheinlich erheblich zur Überflutung und Zerstörung von New Orleans beigetragen, schreiben Dixon und seine Kollegen in "Nature" (Bd. 441, S. 587). Die Katastrophe kostete 1500 Menschenleben und Milliarden von Dollar an Sachschäden.
Gesamtes Delta ruht auf bröseligem Material
Bereits im Januar 2000 hatten Wissenschaftler der University of New Orleans und des United States Geological Survey (USGS) in Washington die bange Frage gestellt: "New Orleans... oder das neue Atlantis?"
Die Gruppe um den Geologen Shea Penland hatte den Landverlust im Mississippi-Delta erforscht. 40 Prozent aller küstennahen Feuchtgebiete der USA befinden sich nach seinen Angaben in Louisiana, 80 Prozent aller Landverluste in Feuchtgebieten der USA treten in diesem Bundesstaat auf. "Das ist mehr als ein ernstes Problem, es ist ein katastrophales", hatte Penland damals kommentiert. "Wir leben am Rande eines Küstenkollaps."
Schon bis 2050 könnten viele der kleinen Insel, die als Wellenbrecher und vorgelagerter Schutz für die Küste und den Großraum New Orleans dienen, verschwunden sein, warnten die Forscher. Falk Amelung bestätigt das: "Das ist schon möglich, das passt zu unseren Daten."
Was ein relativer Anstieg des Meeresspiegels für die Stadt und ihre Umgebung im Mississippi-Delta bedeuten würde, können auch Laien auf der Website "Flood Maps" des englischen Programmierers Alex Tingle nachvollziehen. Er hatte den Satelliten- Kartendienst Google Maps mit Radar- Höhendaten der Nasa versehen.In Meterschritten kann man dort die Überflutung von Küstengebieten simulieren.
"Einen Pakt mit dem Teufel abgeschlossen"
Als Grund für die Senkung nannten die Forscher um Amelung und Dixon unter anderem die Beschaffenheit des Bodens. Dieser sei durch die Sümpfe im Mississippi-Delta ausgesprochen reich an organischen Stoffen, die sich mit der Zeit auflösten und die Erde sacken ließen. In diesem Fall, so Amelung, würde das Absacken sich wohl irgendwann verlangsamen.
Eine zweite Möglichkeit wäre hingegen, dass das Mississippi-Delta langsam in den Golf von Mexiko rutscht. "In dieses Szenario passt das Bild, dass New Orleans bald eine Insel sein könnte", so Amelung.
Ob erst das Gewicht von Straßen und Häusern das Absacken überhaupt ausgelöst hat, wird unter den Wissenschaftlern derzeit debattiert. Dixon glaubt, dass es sich um ein ausschließlich von Menschen verursachtes Problem handelt: "Bevor die Leute sich hier im 18. Jahrhundert ansiedelten, war diese Gegend auf Meereshöhe."
Roy Dokka, ein anderer Forscher des Teams, widerspricht dem. Das Absacken sei zum Teil auf natürliche Prozesse zurückzuführen - und kluge Sicherheitsmaßnahmen könnten New Orleans' Zeit verlängern. "Wir haben einen Pakt mit dem Teufel abgeschlossen, als wir hergezogen sind", sagte Dokka, "aber wenn wir uns richtig verhalten, können wir in dieser Gegend noch mal 100, 200 oder 300 Jahre herausschlagen."
Beginn der Hurrikan-Saison
Die "New York Times" berichtete am Dienstag über eine Studie der University of California in Berkeley, die den Katastrophenschutz für New Orleans als völlig unzureichend kritisiert. Demnach war die Südstaatenmetropole noch nie auf einen Hurrikan von "Katrinas" Stärke vorbereitet, sondern maximal auf einen Sturm der Kategorie 3. Die Berechnungen hätten schon damals nur auf einem "Standard-Hurrikan" basiert und den schlimmsten Fall gar nicht in Erwägung gezogen. Auch während der Hurrikan-Saison 2006, die mit dem Monat Juni beginnt, rechnen Meteorologen mit 10 schweren Wirbelstürmen über dem Atlantik, von denen vier die US- Küste treffen werden.
"Tag der Umwelt"
Die Wüsten kommen
Die Vereinten Nationen haben vor einem weiteren Vordringen der Wüsten auf der Welt gewarnt. Die voranschreitende Verwüstung stelle ein großes Hindernis bei der Bekämpfung der Armut dar und könne Konflikte auslösen, erklärte UN-Generalsekretär Kofi Annan zum internationalen Tag der Umwelt am Montag.
Nach Angaben der UN ist bis zu einem Fünftel der Erdoberfläche mit Wüsten bedeckt und weitere Gebiete drohten auszudörren. "Auf der ganzen Welt führen Armut, kurzsichtig angelegte Landwirtschaft und der Klimawandel zur Verwüstung von Trockengebieten und umgekehrt führt eine Ausbreitung der Wüsten zu mehr Armut." Auch gebe es verstärkt Hinweise darauf, dass die Verwüstung von Trockengebieten und der Wettbewerb um knappe Ressourcen zu Konflikten führe.
Besonders betroffen vom Vordringen der Wüsten seien die Gebiete südlich der Sahara und Südasien. Nach UN-Schätzungen verursachen die wachsenden Wüsten weltweit landwirtschaftliche Schäden von 42 Milliarden Dollar jährlich. In den Zahlen sind Hungersnöte noch nicht berücksichtigt.
Mit kleinen Handlungen im Alltag sollen Emissionen reduziert werden.Pia Bucella, Direktorin der Generaldirektion Umwelt der Europäischen Kommission, hat am Freitag in Wien an das Klimaschutzbewusstsein der Europäer appelliert: "Der Klimawandel ist langfristig eine der größten Gefahren."
Gemeinsam mit Umweltminister Josef Pröll (ÖVP) gab Bucella quasi den Startschuss für eine Vielzahl von Aktionen und Veranstaltungen in Österreich, die im Rahmen des Welt-Umwelttages am Montag stattfinden sollten.
Kleine Handlungen, großer Einfluss
Bereits am 29. Mai begann eine europaweite Sensibilisierungskampagne unter dem Motto "Du hast Einfluss auf den Klimawandel". Damit soll jeder einzelne EU-Bürger dazu angeregt werden, durch minimale Veränderungen der alltäglichen Gewohnheiten für eine erhebliche Reduktion der Treibhausgasemissionen zu sorgen.
Das beginne bereits beim Herunterdrehen der Heizung um ein Grad oder beim Verzicht auf den Standby-Betrieb bei TV-Geräten, Stereoanlagen und Computern (Energieersparnis bis zu zehn Prozent).
Energieverbrauch als Hauptverursacher
Die meisten Treibhausgasemissionen in der EU werden durch Energieerzeugung und -verwendung verursacht, nämlich 61 Prozent. Es folgt der Bereich Verkehr mit 21 Prozent, wobei in beiden Fällen fossile Brennstoffe (Kohle, Öl, Gas) zum Einsatz kommen, die bei ihrer Verbrennung CO2 freisetzen. Zum Vergleich: Bei der Verbrennung von nur einem Liter Treibstoff entstehen rund zweieinhalb Kilo CO2-Emissionen.
Jeder soll beitragen
"Jeder Einzelne kann massiv zum Klimaschutz beitragen", betonte Pröll. In Österreich laufen seit Donnerstag Aktionen und Veranstaltungen, die vor allem die Zielgruppe der Jugendlichen erreichen sollen. Das Motto zum Welt-Umwelttag am 5. Juni lautet "Wir sind klima:aktiv". Weltweit beteiligen sich rund 150 Länder, darunter Australien, Indien, Kamerun und Mexiko.
Auch Deutsche machen mobil
Angesichts zunehmender Klimagefahren müsse Europa auch nach Auffassung des deutschen Bundesumweltministeriums beim Klimaschutz vorangehen. "Noch nie war die Menschheit so sehr durch ihr eigenes Handeln bedroht", stellte der deutsche Parlamentarische Umweltstaatssekretär Michael Müller (SPD) am Montag fest.
So hätten sich wissenschaftliche Fakten verdichtet, "dass die Klimaänderungen an Fahrt aufnehmen".
Für "ökologische Modernisierung"
Das belege ein neues Gutachten unter Leitung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) und des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. "Deshalb ist es keine Willkür, wenn die ökologische Modernisierung wieder stärker ins Zentrum rückt", sagte Müller in Anspielung auf aktuelle Auseinandersetzungen zwischen Klimaschutz- und Wirtschaftspolitik.
Horrorszenarien zeichnen sich ab
Am Mittwoch hatte bereits der Wissenschaftliche Beirat der deutschen Bundesregierung Alarm geschlagen und in einem Sondergutachten auf das zunehmende Tempo des Klimawandels hingewiesen.
Der Beirat, in dem auch das Potsdamer Institut vertreten ist, befürchtet einen Anstieg des Meeresspiegels, dramatische Sturmfluten, Hurrikans, eine Versauerung der Weltmeere und in der Folge dieser Klimabedrohungen letztlich eine gewaltige Flüchtlingswelle.
Weißbuch zeichnet dramtisches Bild.China bekommt seine zunehmende Umweltverschmutzung nicht in den Griff. Die jährlichen Kosten der ökologischen Zerstörung sind bereits so hoch wie das Wirtschaftswachstum.
Bei der Vorstellung eines Weißbuchs der Regierung zum Umweltschutz am Montag in Peking bezifferte der Vizechef des staatlichen Umweltamtes (SEPA), Zhu Guangyao, die jährlichen Schäden auf 200 Milliarden US-Dollar oder zehn Prozent des Bruttoinlandsproduktes.
Schnelles Wirtschaftswachstum
Der erste große Umweltbericht seit zehn Jahren demonstriert die Unverträglichkeit des schnellen Wirtschaftswachstums von neun bis zehn Prozent mit der Umwelt des bevölkerungsreichsten Landes der Erde.
"Die anhaltende Verschlechterung der schwachen Ökologie des Landes insgesamt ist weiterhin nicht unter Kontrolle", heißt es in dem Bericht. Der Konflikt zwischen der rasanten Wirtschaftsentwicklung und der Umwelt "wird noch auffälliger".
"Kein Optimismus"
Die Rohstoffknappheit und die unzureichenden Fähigkeiten im Umweltschutz entwickelten sich zu "kritischen Problemen", die die Entwicklung des Landes behinderten.
Obwohl die Regierung mit dem Weißbuch versucht, ihre Anstrengungen und Erfolge zu dokumentieren, mahnte Vizedirektor Zhu Guangyao, die Lage "erlaubt keinen Optimismus". Die Umweltverschmutzung verschlimmere sich.
Mehr Wüsten und verschmutzte Gewässer
Das Weißbuch beschreibt die Umwelt in fast zwei Dritteln des Landes als "anfällig". 90 Prozent des Graslandes verschlechterten sich weiter, sodass sich die Wüstenbildung fortsetze, was wiederum die Sandstürme verstärke. Zu viele Bäume würden abgeholzt.
Die Bauern setzten zu viel Dünger und Insektenvernichtungsmittel ein. Küstengewässer seien verschmutzt. "Investitionen in den Umweltschutz sind unzureichend", stellt das Weißbuch weiter fest. "Wir müssen energischere Maßnahmen ergreifen."
"Ich glaube, dass wir Trendsetter sein müssen, um den Kohlendioxid-Ausstoß in anderen Ländern verringern zu können", sagte Merkel am Dienstag bei der Feier zum 20-jährigen Bestehen des Bundesumweltministeriums. Die deutsche Umwelttechnologie spiele weltweit eine führende Rolle. "Ich glaube, dass wir eine moralische Verpflichtung haben mit unseren technischen Möglichkeiten", ergänzte Merkel, die unter der früheren Bundesregierung von CDU-Kanzler Helmut Kohl selbst Umweltministerin war. Auf die wirtschaftliche Bedeutung verwies zudem Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD). Die eingeführten Umweltstandards hätten zu Produktivitätsschüben geführt und die Wettbewerbsfähigkeit erhöht. 19 Prozent der Exporte stammten aus der Umwelttechnik. "Mit 1,5 Millionen Beschäftigten ist die Umweltbranche zu einem echten Jobmotor geworden."
Merkel verwies weiter auf die internationale Abhängigkeit in der Umwelt- und auch der Energiepolitik. "Eine nationale Umweltpolitik wird nicht ausreichen." Hier müsse der Bogen zur Außenpolitik geschlagen werden. Dies gelte besonders für die Absicht, sich bei der Energieversorgung unabhängiger zu machen.
Das Ministerium wurde vor 20 Jahren auch als Reaktion auf die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl gegründet. Merkel würdigte aber in diesem Zusammenhang zudem die Rolle der Grünen. Sie hätten die Umweltpolitik des Landes klar geprägt. "Das gehört zur historischen Wahrheit."
Die Zentralanstalt für Meteorologie hat für Teile der Steiermark und Niederösterreich eine Lawinenwarnung herausgegeben und das im Juni.
Bis zu 75 Zentimeter Neuschnee
Das Wetter der vergangenen Tage brachte in den betroffenen Alpenregionen bis zu 75 Zentimeter Neuschnee. Besonders Wanderer seien angesichts der bevorstehenden Sonne zu Vorsicht bei Bergtouren aufgerufen.
Der frische Triebschnee habe sich demnach auf Altschnee-, Gras- und Wiesenflächen oder in Rinnen und Mulden angesammelt. Mit dem prognostizierten Wetterumschwung müsse man mit einem spontanen Abgleiten der Triebschneeansammlungen rechnen.
Schladminger Tauern, Rax, totes Gebirge
Betroffen sind laut Meteorologen unter anderem die Schladminger Tauern über das Tote Gebirge bis hin zur Rax.
It said that the program, part of the U.N.'s Kyoto Protocol meant to combat global warming by curbing fossil fuel use, has more than 800 projects such as wind farms in India or power plants burning sugar cane waste in Brazil.
The first project under the scheme was approved only in late 2004.
By giving rich nations incentives to invest in green energy ranging from hydro to solar power, the program aims to brake a build-up of heat-trapping carbon dioxide in the atmosphere from burning fuels such as coal or oil.
"The known project potential ... is presently estimated to generate around a billion tonnes of emission reductions by the end of 2012," the Bonn-based secretariat said in a statement.
That is the estimated reduction between now and end-2012.
Annual world greenhouse gas emissions from human activities -- mainly from fossil fuels burned in power plants, vehicles and factories -- exceed 25 billion tonnes. About a quarter is from the United States.
"The one billion tonne mark in emission reductions corresponds to the present (annual) emissions of Spain and the United Kingdom combined," the secretariat said. Britain emits about 650 million tonnes of carbon dioxide, Spain 350 million.
Under the CDM, rich nations can invest in renewable energy projects in developing nations -- such as hydroelectric power plants in Guatemala or a methane capture scheme in China -- and then claim credits back home for the emissions they save.
$100 BILLION
Those credits can in theory then be sold -- giving the rich nations the incentive to invest. Some experts say that the CDM could eventually channel more than $100 billion to renewable energy schemes from Africa to Latin America.
The Kyoto Protocol obliges 35 industrial nations to cut emissions of greenhouse gases by 5.2 percent below 1990 levels by 2008-12. The United States pulled out in 2001, saying Kyoto would cost U.S. jobs and wrongly excluded developing nations from targets under the first round.
Kyoto is meant as a first step to slow a rise in world temperatures that many scientists say could wreak havoc by causing more heat waves, floods and droughts and drive up world sea levels by up to a meter by 2100.
But the Climate Secretariat said that the growth in the CDM had been lopsided.
"Whilst the mechanism is seeing exponential growth, the growth is still too unevenly distributed," said Richard Kinley, officer in charge of the secretariat.
Many of the projects have been in Brazil, China, India and South Korea with relatively few, for instance, in Africa. The Netherlands, Britain and Japan have been the leading investors in CDM schemes.
The report, released Tuesday by a Sydney-based think tank, paints a grim scenario of disease, food and water shortages, natural disasters, territorial tensions and mass population movements threatening political stability in the region.
Rising sea levels, for example, could threaten heavily urbanized parts of Asia, such as China's Yellow and Yangzi River deltas, and heavily populated low-lying countries such as Bangladesh, the report entitled "Heating up the Planet: Climate Change and Security," by the Lowy Institute says.
Warmer temperatures could see the greater spread of infectious diseases such as malaria and dengue fever, while extreme weather events could diminish food and clean water supplies.
And large, unregulated movements of people could put a heavy strain on the capacity of nations to cope, particularly if there are pre-existing ethnic and social tensions.
Besides Bangladesh and China's east coast, other communities at risk from rising sea levels include Manila Bay in the Philippines, the coastal fringes of Indonesia's Sumatra, Java and Kalimantan, and the Mekong, Chao Phraya and Irrawaddy deltas in Vietnam, Thailand and Myanmar respectively.
Many small islands in the Pacific would be inundated, while the loss of economic rights associated with atolls and rocky outcrops off the East Asian coast could trigger territorial tensions.
The authors, Australian academics Dr. Alan Dupont and Dr. Graeme Pearman, argue that "there is no longer much doubt that the world is facing a prolonged period of planetary warming," that has been fueled largely by modern lifestyles.
Tipping point
They say that while people have coped with climate change in the past when it has been spread over centuries or longer, it is the potential rapidity of change that makes the threat so significant now.
"Compressed within the space of a single century, global warming will present far more daunting challenges of human and biological adaptation," they say.
Abrupt climate change could push the plant's fragile ecosystem "past an environmental tripping point from which there will be no winners," Dupont and Pearman say.
The most effective way to lessen the security risk of this prospective climate change is to reduce the level of greenhouse gases that are responsible for heating up the planet.
The Lowy Institute report says the impact of climate change will add to destabilizing pressures on the region.
It points to low-lying countries such as Bangladesh, where a one-meter rise in sea-level would flood 17.5 percent of its area and much of its food basket in the Ganges River delta.
"Far from exaggerating the impact of climate change, it is possible that scientists may have underestimated the threat," the study's authors say.
They identify a number of climatic wild cards, which are low-probability events with high impact. They include the collapse of the global Thermohaline (deep-ocean) Circulation, which could trigger a rapid cooling of Europe's climate, a de-oxygenation of the deep ocean, and reduced capacity of the oceans to absorb part of the released carbon dioxide.
They say another wild card may be the way aerosols are masking the real level of global warming, pointing to the Asian "brown haze" that stretches from the northern Indian Ocean to China and Southeast Asia during the northern summer.
Five complications
According to the report, climate change will complicate the regional security environment in several ways:
Weather extremes and greater fluctuations in rainfall and temperatures could quickly refashion the Asia-Pacific region's productive landscape and exacerbate food, water and energy scarcities. Rising sea levels are of particular concern because of the density of coastal populations and the potential for large-scale displacement of people in Asia.
Climate change will contribute to destabilizing, unregulated population movements in Asia and the Pacific. While most of these flows are likely to be internal, their ripple effects will be felt beyond the borders of the states most affected, requiring cooperative regional solutions.
More extreme weather patterns will result in greater death and destruction from natural disasters, adding to the burden on poorer countries and stretching the resources and coping ability of even the most developed nations.
Extreme weather events and climate-related disasters will not only trigger short-term disease spikes but also have more enduring health security consequences, since some infectious diseases will become more widespread as the planet heats up.
Even if not catastrophic in themselves, the cumulative impact of rising temperatures, sea levels and more mega droughts on agriculture, fresh water and energy could threaten the security of states in the region by reducing their carrying capacity below a minimum threshold.
The study concludes with a number of recommendations, including a cut in the level of greenhouse gases.
It says this would require a "fundamental transformation" of the world's approach to energy use, with cleaner coal, more fuel-efficient hybrid cars and the increased use of gas, nuclear power and renewable energy sources.
It says relying on fossil fuels inevitably would warm the planet to levels that would put unprecedented stress on its ecosystem, and "challenge the adaptive capacities of future generations."
füx
Kondensstreifen tragen zu Erderwärmung bei.Eine stärkere Regulierung von Nachtflügen könnte zur Verbesserung des Klimas beitragen. Das ist das Ergebnis einer britischen Studie, die in der neuen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "Nature" veröffentlicht wurde.
Derzeit machen Nachtflüge ein Viertel aller Flüge weltweit aus, erzeugen aber laut Studie 60 bis 80 Prozent der auf Kondensstreifen beruhenden Erderwärmungseffekte.
Am stärksten in Winternächten
Die von Flugzeug-Kondensstreifen ausgehende Erwärmung der Atmosphäre ist am stärksten in Winternächten.
Obwohl es im Winter allgemein weniger Flüge gebe, trügen diese überproportional zur Erderwärmung bei, erklärten Nicola Stuber von der Universität Reading und Piers Forster von der Universität Leeds.
Zu 50 Prozent verantwortlich
Bei Untersuchungen zur Auswirkungen der Kondensstreifen von Richtung Nordamerika startenden Flugzeugen über Südostengland entdeckten die Wissenschaftler, dass die Flüge im Winter etwa zu 50 Prozent zum jährlichen Erwärmungseffekt beitragen.
Sie machen aber nur 22 Prozent aller Flüge eines Jahres aus.
Mehr Kondensstreifen im Winter
Die Entstehung der Kondensstreifen hängt unter anderem von der Luftfeuchtigkeit ab, die im Winter höher ist als im Sommer.
So entsteht nach Angaben der Forscher bei einem Winterflug doppelt so häufig ein Kondensstreifen wie bei einem Flug im Sommer.
Für weniger Nachtflüge
Die Erkenntnisse sollten nach Ansicht der Wissenschaftler bei Überlegungen zur Reduzierung von Erwärmungseffekten durch die Luftfahrt berücksichtigt werden.
Flugverkehr wird zunehmen
Derzeit spielten die Kondensstreifen der Flugzeuge zwar noch eine geringe Rolle bei der Erderwärmung, das könne sich aber mit der voraussehbaren Zunahme des Flugverkehrs ändern, befanden Forscher des Meteorologischen Instituts der Universität Reading.
Infrarotstrahlung verflüchtigt sich nicht
Wie Zirruswolken verhindern die Kondensstreifen von Flugzeugen, dass sich die Infrarotstrahlung der Erde im Weltall verflüchtigen kann; das trägt zur Erwärmung bei.
Andererseits wirft die glänzende Oberfläche der Kondensstreifen das Sonnenlicht zurück, was einen kühlenden Effekt hat.
Erwärmung überwiegt
Global betrachtet überwiegt aber der Erwärmungseffekt, da dieser 24 Stunden am Tag funktioniert, während der Abkühlungseffekt nur bei Sonneneinstrahlung eintritt.
Region mit wenigen Nachtflügen
Die Wissenschaftler hoben hervor, dass sie ihre Untersuchung in einer Region gemacht hätten, in welcher der Nachtflugverkehr ohnehin schon eingeschränkt sei.
Ihre Erkenntnisse seien daher noch bedeutsamer für Gegenden, in denen Nachtflüge bisher nicht reguliert werden.
Weißbuch zeichnet dramatisches Bild.China bekommt seine zunehmende Umweltverschmutzung nicht in den Griff. Die jährlichen Kosten der ökologischen Zerstörung sind bereits so hoch wie das Wirtschaftswachstum.
Bei der Vorstellung eines Weißbuchs der Regierung zum Umweltschutz im Juni in Peking bezifferte der Vizechef des staatlichen Umweltamtes (SEPA), Zhu Guangyao, die jährlichen Schäden auf 200 Milliarden US-Dollar oder zehn Prozent des Bruttoinlandsproduktes.
Schnelles Wirtschaftswachstum
Der erste große Umweltbericht seit zehn Jahren demonstriert die Unverträglichkeit des schnellen Wirtschaftswachstums von neun bis zehn Prozent mit der Umwelt des bevölkerungsreichsten Landes der Erde.
"Die anhaltende Verschlechterung der schwachen Ökologie des Landes insgesamt ist weiterhin nicht unter Kontrolle", heißt es in dem Bericht. Der Konflikt zwischen der rasanten Wirtschaftsentwicklung und der Umwelt "wird noch auffälliger".
"Kein Optimismus"
Die Rohstoffknappheit und die unzureichenden Fähigkeiten im Umweltschutz entwickelten sich zu "kritischen Problemen", die die Entwicklung des Landes behinderten.
Obwohl die Regierung mit dem Weißbuch versucht, ihre Anstrengungen und Erfolge zu dokumentieren, mahnte Vizedirektor Zhu Guangyao, die Lage "erlaubt keinen Optimismus". Die Umweltverschmutzung verschlimmere sich.
Mehr Wüsten und verschmutzte Gewässer
Das Weißbuch beschreibt die Umwelt in fast zwei Dritteln des Landes als "anfällig". 90 Prozent des Graslandes verschlechterten sich weiter, sodass sich die Wüstenbildung fortsetze, was wiederum die Sandstürme verstärke. Zu viele Bäume würden abgeholzt.
Die Bauern setzten zu viel Dünger und Insektenvernichtungsmittel ein. Küstengewässer seien verschmutzt. "Investitionen in den Umweltschutz sind unzureichend", stellt das Weißbuch weiter fest. "Wir müssen energischere Maßnahmen ergreifen."