against all odds


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Neuester Beitrag: 08.04.20 16:14
Eröffnet am:22.03.13 19:18von: FillorkillAnzahl Beiträge:3.904
Neuester Beitrag:08.04.20 16:14von: FillorkillLeser gesamt:328.653
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71435 Postings, 6006 Tage FillorkillPoppers Schwan

 
  
    #1526
2
04.02.14 13:47
'Sind alle Schwäne weiß? Die klassische Sicht der Wissenschaftstheorie war, dass es Aufgabe der Wissenschaft ist, solche Hypothesen zu "beweisen" oder aus Beobachtungsdaten herzuleiten. Das erscheint jedoch schwer möglich, da dazu von Einzelfällen auf eine allgemeine Regel geschlossen werden müsste, was logisch nicht zulässig ist. Doch ein einziger schwarzer Schwan erlaubt den logischen Schluss, dass die Aussage, alle Schwäne seien weiß, falsch ist. Der Falsifikationismus strebt somit nach einem Hinterfragen, einer Falsifizierung von Hypothesen, statt nach dem Versuch eines Beweises.' (wiki)

Der einzige schwarze Schwan, der in diesem Beispiel die Falsifikation triggert, kann ebenso gut Ergebnis einer Manipulation (schwarz angemalt) wie einer Sinnestäuschung sein. Die Ebene der blossen Erscheinung stiftet eben kein zuverlässiges Kriterium für Gültigkeit. Der Wahrheitssucher begibt sich so zurück an seinen Ausgangspunkt..

Foto GNU

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4213 Postings, 5844 Tage DreiklangKeen und Marx

 
  
    #1527
4
04.02.14 14:44
Für Keen ist das Geldsystem nur nachhaltig, wenn die Geldmenge klein ist. Geld, das pro Jahr ca. vier mal umläuft, benötigt nur eine  Schuldenquote von 25% auf das BIP.  Das entspricht ziemlich genau dem von Karl Marx beschriebenen Kapitalumlauf alle zwölf Wochen. Keen hat das einmal nachgerechnet und kam dabei wohl eher auf sechzehn Wochen. Egal ob alle 12, 16 oder 24 Wochen : In jedem Fall läge die umlaufbefähigte Geldmenge bei unter 50% der über Kauf-Verkauf-Vorgänge abgewickelten Wertschöpfung pro Jahr. Ob die Bürger nun z.B. Staatsanleihen in großem Volumen halten oder nicht - diese Anleihen, diese Papiere sind Vermögenspositionen, aber illiquide. Es ist selbstverständlich für Keen, dass Banken diese Staatsverschuldung nicht für Geldschöpfung nutzen dürfen. Damit Schulden - und Geldschöpfung - insgesamt begrenzt bleiben, schlägt Keen z.B. vor, dass Immobilien nur mit dem 10-fachen der Jahresmiete beliehen werden dürfen. Bei einem Mietertrag von 5% des Wertes würde dies bedeuten, dass eine Wohnung / ein Haus nur mit 50% seines Wertes beliehen werden darf! Der Rest wäre über Eigenkapital zu finanzieren.

Karl Marx ging immer von der Polarität : Kapitalist - Arbeiter aus. Seine Analysen beziehen sich stets auf dieses Verhältnis. Mit seinen Aussagen "Produktion und Reproduktion gehören zusammen", der Betrachtung des Umlaufs von Kapital  u.a.m, schließlich dem Übergang zu einer kapitalistischen Staatswirtschaft hat er als Volkswirtschaftler gedacht - aber nie darauf fokussiert. Es ging ihm um die zwangsläufige Auflösung des Kapitalismus in eine klassenlose Gesellschaft, da der Kapitalismus an seinen "Widersprüchen" zugrunde gehen müsse. Hätte er darauf abgezielt, dass die "Widersprüche" in sich gar keine revolutionäre Dynamik entfalten, sondern die Wirtschaft selbst sind, dann hätte er  - bereits 100 Jahre vor Keynes - moderne Volkswirtschaft betreiben können,  die von ihm dargelegten  quantitativen Randbedingungen kapitalistischer Wirtschaft um Entscheidungsfunktionen ergänzt,  die quantitative Analyse um differenzielle Betrachtungen erweitert.

Für Marx waren Krisen, Rezessionen etc. den Widersprüchen des Kapitalismus geschuldete Ereignisse, die relativ regelmäßig eintraten, durch Bankenpleiten das Geldsystem kurzzeitig aus seinen Angeln hoben und damit einen "Reset" bewirkten. Die Realwirtschaft - Marxens einzige Substanz - setzte dann das ganze System neu auf. Marx kannte kein Fiat-Money-System und daher auch keine "Liquiditätsfalle". Aus Sicht von Marx hätte der Finanzkrach 1929 - 1933  eine  Pleite des kompletten Bankensystems bedeuten müssen ; anschließend wäre die Wirtschaft, von spekulativ hochgezockten Vermögenswerten befreit, langsam wieder hochgefahren. Die "Great Depression" wäre nach Marx einfach ein Missverständnis gewesen, nämlich der Glaube, dass man mit Fiat-Geld sowohl die Realwirtschaft als auch die Banken gemeinsam retten kann.

 

71435 Postings, 6006 Tage FillorkillGD 200

 
  
    #1528
04.02.14 19:39

'Being a contrarian is tough, lonely and generally right'

71435 Postings, 6006 Tage FillorkillSentiment (von heute)

 
  
    #1529
1
04.02.14 19:51
Note: US today ist die auflagenstärkste Tageszeitung in den US
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71435 Postings, 6006 Tage Fillorkillextreme fear

 
  
    #1530
1
04.02.14 20:03
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71435 Postings, 6006 Tage FillorkillDeficit to GDP

 
  
    #1531
04.02.14 20:28
Sprich: 2009 steuerte das Federal Budget gut 10 % zum GDP bei, im abgelaufenen Jahr nur noch gut 3 %. Investment und Consuming des Privaten Sektors konnte die Lücke bislang füllen, was entsprechend Entsparen / Kreditexpansion voraussetzt. Die Prognose ist ambivalent: Einerseits werden insbesondere die Haushalte nicht viel weitergehen können, denn sie sitzen noch auf einem Berg Altschulden. Anderseits ist die Konsolidierung des Federal Budgets limitiert - einen nachhaltigen Drive in den Surplusbereich wird es kaum geben, die erwartete moderate Recession wird umgekehrt das Deficit wieder expandieren lassen (was die CBO-Schätzung auch - leicht gefiltert - antizipiert)...
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71435 Postings, 6006 Tage Fillorkill# 31 Korrektur

 
  
    #1532
04.02.14 20:32

...steuerte das Budget Deficit gut 10 % zum GDP bei,..

71435 Postings, 6006 Tage Fillorkill# 499 Zan: Das Wahre

 
  
    #1533
2
04.02.14 22:12

Das Wahre ist dabei nicht etwa so etwas wie Resultat, das dem Defizitären im übrigen ebnesowenig entrinnen könnte, sondern die gesamte Entwicklung. Nicht im Sinne einer Synthese - mehrere in Teilen falsche Theorien ergeben gemeinsam noch keine richtige - sondern in einem Nebeneinander vieler richtiger Momente, die sich ergänzen aber genauso sogar miteinander im Konflikt stehen können.

Deine Definition find ich durchaus sympathisch, doch entkommt sie nicht wirklich der Beliebigkeit. Die postmoderne Denkidee, das als wahr zu definieren, was aus der Masse der umlaufenden Theorien herausgegriffen an einem bestimmten Punkt und in einer bestimmten Zeit in einem lebenspraktischen Sinne hinreichend Gebrauchswert finden kann (in dem Sinne, dass Praxis fundiert wird), find ich selbst realistischer. Das Individuum bleibt damit in der Basic Uncertainty zurück,weil es keine echten Gewissheiten mehr gibt, ist aber handlungsfähig. Zu berücksichtigen wäre, dass es stets die vermeintlichen Gewissheiten waren, in deren Namen Unglück über den Globus gebracht wurden...

Auf moralische Kategorien wie 'Gerechtigkeit' heisst es dann - ausserhalb der eig Lebenspraxis - logischweise verzichten, doch glaube ich nicht, dass dies ein echter Verlust ist. IdR beschreibt oder besser behauptet diese Kategorie nur selbstreferentiell die Identität des eigenen Handelns mit dem eigenen moralischen Selbstbild - was damit auch für die eigenen 'Übertretungen' gilt, die natürlich durch die Ungerechtigkeit der anderen provoziert oder erzwungen werden...

Persönlich halte ich als Rogers Fan seine Kategorie 'stimmig' für sehr effektiv, was aber eine entwickelte Empathie voraussetzt. ...

138 Postings, 5476 Tage kamikazeschneidervergleich

 
  
    #1534
1
04.02.14 22:13
Auch interessant, finde ich... man könnte ableiten, dass die wahrscheinlichkeit eines veritablen downmoves dann erhöht ist, wenn der dax eine weile besser performt als der dow... so wie zurzeit...

gruß  
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71435 Postings, 6006 Tage Fillorkillschöne Beobachtung, Kamikaze

 
  
    #1535
1
04.02.14 23:47

Die Dax'sche Mentalität neigt bekanntlich einerseits zur Übertreibung und andererseits zum hartnäckigen Misstrauen gegenüber 'fundamental völlig unbegründeten' Bullmärkten, weshalb es stets einige Zeit braucht, bis der Motor warmläuft. Deutschland ist eben das Land der Katharsisjünger, da kann es seinen Bewohnern (vergleichsweise) noch so gut gehen. Das Problem bei Deiner Analyse ist jedoch das Timeframe bzw der gewählte Ausgangspunkt. Diese anders gewählt, sieht auch die Korrelation anders aus:


'Being a contrarian is tough, lonely and generally right'

71435 Postings, 6006 Tage FillorkillKapitalnettoexporteur vs Deficitsünder

 
  
    #1536
2
05.02.14 00:33
Man sieht: Wer reichlich Kapital exportiert (anstatt zu investieren), kommt um eine negative Rendite nicht herum. Umgekehrt umgekehrt..
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auslandsvermoegen_de_usa_1991-2013.gif
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138 Postings, 5476 Tage kamikazeschneiderfill

 
  
    #1537
05.02.14 07:20
die relation bleibt aber gleich... bei dem von dir gewählten timeframe könnte man entsprechend folgern, dass der bullmarkt dann reif ist, wenn der dax die underperformace zum dow endlich aufgeholt hat...

gutes gelingen weiterhin  

71435 Postings, 6006 Tage FillorkillKamikaze,

 
  
    #1538
1
05.02.14 11:10
erläutere doch bei Gelegenheit mal dein antizyklisches Staffeln (in einem Bärenmarktszenario). Meinen eigenen Einstieg in strategisch short hab ich ja mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit bereits vermasselt. Mein Kriterium war, dass bereits die erste Position a vom Volumen her relativ massiv ausfällt, b ein 'stimmiges' CRV aufweisen muss und c mit zero tolerance gegenüber Verlusten einhergeht. Zap würde vermutlich sagen: zu streng, mit einer guten Chance, überhaupt nicht zum Zuge zu kommen... Beim Staffeln beziehst Du das CRV vermutlich auf die Gesamtposition ?

71435 Postings, 6006 Tage FillorkillEM-Basic: Debunking the 'Carrytrade'

 
  
    #1539
1
05.02.14 11:37
Kristin Forbes, Professor of Global Economics, Sloan School of Management, M.I.T. :

Emerging markets are going through another period of volatility – and the most popular boogeyman is the US Federal Reserve.

The basic storyline is that less accommodative US monetary policy has caused foreign investors to withdraw capital from emerging markets, causing currency depreciations, equity declines, and increased borrowing costs. In many cases, these adjustments will slow growth and increase the risk of some type of crisis.

This storyline gained credibility in the spring of 2013, when talk by Federal Reserve officials of future "tapering" of purchases of US Treasuries and agencies caused sharp market reactions. However, on 18 December, when the Federal Reserve announced the start of tapering, the effect on emerging-market currencies and exchange rates was muted (Figure 1).

The strikingly different reactions to the "taper talk" and "taper start" suggest that the simplistic storyline about what is causing recent volatility in emerging markets is missing something. This column argues that we need to add three important considerations:

The role of global growth and uncertainty;
The role of country differentiation; and
The role of domestic investors.

Figure 2 graphs US interest rates and capital flows to emerging markets from 1990 to 2013. If US interest rates were a key driver of these capital flows, one would expect to see capital flows increasing during periods of low rates and vice versa. Over the last decade, however, this relationship does not hold. During the mid-2000s, the Federal Reserve raised interest rates while capital flows to emerging markets soared. During the Global Financial Crisis, the US lowered interest rates sharply and capital flows to emerging markets collapsed. In fact, the correlation between capital flows to emerging markets (as a percentage of GDP) and US interest rates from 1990 to 2013 is 12%. This is relatively small, but a positive correlation is the opposite of what would be expected if changes in US interest rates were the key factor driving capital flows.

More: http://pragcap.com/author/vox

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71435 Postings, 6006 Tage FillorkillECB's QE

 
  
    #1540
05.02.14 13:55
Das ist sie, die allseits beschworene verbotene Staatsfinanzierung..

Note: But unlike the outright securities purchases that the Fed, the BOJ, and the BOE have been undertaking, the ECB had "sterilized" its purchases by taking in the equivalent amount in term deposits. In effect the ECB funded SMP purchases with deposits it took in rather than with excess reserves as did the other central banks (discussed here). Many economists have argued that sterilized purchases run a lower risk of inflation than outright quantitative easing.
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71435 Postings, 6006 Tage Fillorkill# 500 Zan,

 
  
    #1541
2
05.02.14 14:32

Daneben fällt es zugegebener Maßen nicht ganz leicht, etwas (MMT) das über mehrere Monate wieder und wieder referiert wird, nicht als Werbung für diese Sache und insofern auch als eine darin zum Ausdruck kommende eigene Position zu begreifen.                

Ich sehe die MMT-Basics bezüglich der Fähigkeit (>Gebrauchswert), die Bewegungen unseres Kreditgeld-Systems insbesondere in der QE-Phase nachvollziehbar, 'stimmig' zu beschreiben, in einer fast unangreifbar überlegenen Position. Jedenfalls im Vergleich zu den Konsensus-Ansätzen, die monetaristisch staatsfixiert eine quasi allmächtige Geldpolitik unterstellen und dieser damit die Verantwortung für die Kreditzyklen anlasten ('negative Staatsfixierung' ist übrigens auch der primäre Kritikpunkt an den Austrians)...

MMT-Basics gegen einen wasserdicht geschlossenen ideologischen Konsensus provokativ zu propagieren bedeutet jedoch nicht, ihr politisches Programm 'Vater Staat solls richten' abzunicken. Tatsächlich folge ich eher dem PK, der den anarchischen Markt irrational agierender Akteure im guten wie im schlechten in der kausalen Verantwortung sieht, dem gegenüber sich Fiscal - wie Geldpolitik im Prinzip funktional verhalten...

Es vermischt sich da jedoch vieles in recht kurioser Art und Weise. Die Komplexität, das chaotische aber auch das systemische Moment und den kollektiven Irrtum, der bei allen Blasenbildungen zu finden ist und zu dem man sich nicht gemeinsam verabredet, sondern ihm einfach gemeinsam erliegt, sieht er jedoch nicht. Die Bankenschelte geht im Ergebnis dann trotz aller berechtigten Aspekte (siehe z.B. den Libor-Skandal) in eine falsche und nicht ungefährliche Richtung.

WIR sind der Markt und wir machen den Markt. Nicht DIE (Fed, Wallstreet, Goldman...). Wenn sich das setzen kann, wären wir weiter...

14298 Postings, 4700 Tage Zanoni1Du bist ebenfalls mal wieder gut in Form, Fill

 
  
    #1542
1
05.02.14 16:29
Die Betrachtung "Wir" sind der Markt, weist zurecht auf einen Anteil von Verantwortung und Schuld hin, der bei "allen" Markteilnehmern liegt, wenn sich irgendwo Blasen bilden.
Zu einer exzessiven Kreditvergabe gehört z.B nicht nur derjenige, der diese Kredite vergibt, sondern auch derjenige, der jene in Anspruch nimmt und anders herum.
Das wird bei der Betrachtung dieser Finanzkrise gerne vergessen.

Werde Deine anderen schönen Beiträge oben, nach und nach dekonstruieren ;)  

14298 Postings, 4700 Tage Zanoni1Wider die Anmaßung von Wissen

 
  
    #1543
1
05.02.14 16:29

14298 Postings, 4700 Tage Zanoni1Ökonomisches allgemein anerkanntes Basic:

 
  
    #1544
2
05.02.14 17:38
Immer mehr bringt (ab einem bestimmten Punkt) immer weniger

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/...-immer-weniger-12574678.html

IMF-Working Paper "Too much Finance?":

http://www.imf.org/external/pubs/ft/wp/2012/wp12161.pdf

"This paper examines whether there is a threshold above which financial development no longer has a positive effect on economic growth. We use different empirical approaches to show that there can indeed be “too much” finance. In particular, our results suggest that finance starts having a negative effect on output growth when credit to the private sector reaches 100% of GDP. We show that our results are consistent with the "vanishing effect" of financial development and that they are not driven by output volatility, banking crises, low institutional quality, or by differences in bank regulation and supervision."

Erkenntnisse, die mit saldenmechanischen Betrachtungen nicht gewonnen werden können. Geldmengenwachstum ist eben "nicht" identisch mit dem Wachstum der Realwirtschaft.  

"This paper reexamines the relationship between financial depth and economic growth. It reproduces the standard result that, at intermediate levels of financial depth, there is a positive relationship between the size of the financial system and economic growth, but it also shows that, at high levels of financial depth, more finance is associated with less growth. This non-monotonic relationship between economic growth and the size of the financial sector is consistent with the hypothesis that there can be "too much" finance and can explain the recent finding of a vanishing effect of financial depth on economic growth."  

71435 Postings, 6006 Tage FillorkillRessentiment & Disinformation...

 
  
    #1545
3
05.02.14 17:49
sind starke Spieler im Markt, die dessen Oberfläche dominieren - und im Endresultat so zusammenwirken, das wider aller Erwarten stets dieselben Bomm & Bust Cycles reproduziert werden...

So liest Mainstreet in den US offenbar gerne Zerohedge. Umfrage von heute:

As you may know, the federal government runs a deficit when it spends more than it takes in during a given year. Since Barack Obama became president in 2009, would you say that the annual federal budget deficit has increased, stayed the same, or decreased?

Increased . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  . . . . . . . . . . . . . . .54%
Stayed the same . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14%
Decreased . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . 19%
Not sure . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13%

71435 Postings, 6006 Tage Fillorkillbanks don't lend out reserves

 
  
    #1546
2
05.02.14 18:13
'...Firstly, here"s a short explanation of bank lending. Under normal circumstances, deposits and loans are more-or-less equal across the banking system as a whole. This is because when a bank creates a new loan, it also creates a new balancing deposit. It creates this "from thin air", not from existing money: banks do not "lend out" existing deposits, as is commonly thought. You can see this clearly on the chart. Until 2009, deposits and loans were roughly equal.

But since 2009 there has been a very evident change.  There is a large and growing gap between loans and deposits. So what is causing this?

Firstly, banks, households and businesses have been deleveraging. That means they are paying off (or writing off) loans and not taking on any more. Damaged banks don"t want to lend, damaged households don"t want to borrow and fearful businesses don"t want to invest. The combination of these three factors means that both the supply and the demand for loans are considerably below the levels prior to the financial crisis. This explains the evident fall in loan creation (red line) in 2009. Though the line is now rising. Seems banks are lending, actually, though not at the rate they were before the crisis.

Secondly, the Fed has been doing QE. QE involves buying assets held by the private sector, both banks and investors. When the Fed buys from banks, the bank simply exchanges one asset (UST or MBS) for another (new reserves), and there is no change in deposits. But when the Fed buys assets from private sector investors, the purchases are intermediated through banks, and the newly-created dollars that investors receive in return for their assets are credited to their bank deposit accounts. Consequently bank deposits rise. This is the reason why the blue and red lines have diverged. Without QE, the two would have remained in sync: we would have seen a fall in both loans and deposits, since money is destroyed when loans are paid off or written off.

more http://www.forbes.com/sites/francescoppola/2014/...lend-out-reserves/
Angehängte Grafik:
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loans_vs_deposits.png

71435 Postings, 6006 Tage Fillorkill# 527 Keen & Marx

 
  
    #1547
1
05.02.14 20:10

Schön + stringent geschrieben, Dreiklang !  Eine Anmerkung: 

Ob die Bürger nun z.B. Staatsanleihen in großem Volumen halten oder nicht - diese Anleihen, diese Papiere sind Vermögenspositionen, aber illiquide. Es ist selbstverständlich für Keen, dass Banken diese Staatsverschuldung nicht für Geldschöpfung nutzen dürfen. Damit Schulden - und Geldschöpfung - insgesamt begrenzt bleiben, schlägt Keen z.B. vor, dass Immobilien nur mit dem 10-fachen der Jahresmiete beliehen werden dürfen. Bei einem Mietertrag von 5% des Wertes würde dies bedeuten, dass eine Wohnung / ein Haus nur mit 50% seines Wertes beliehen werden darf! Der Rest wäre über Eigenkapital zu finanzieren.

Ein Denkfehler Keens liegt mE darin, dass er die Geldschöpfung durch den Staat via Netto-Kreditaufnahme fokussiert, die massgebliche (und anarchische) der Privaten aber unterschlägt - letztere ist in der MMT nur 'Redistributing of existing Money'. Nur unter dieser falschen Prämise macht es überhaupt Sinn, den Staat, die Fiscalpolitik als verantwortlich lenkende Instanz zu denken, die Money Supply und umlaufendes Kreditvolumen dirigieren kann...

Marx kannte kein Fiat-Money-System und daher auch keine "Liquiditätsfalle". Aus Sicht von Marx hätte der Finanzkrach 1929 - 1933  eine  Pleite des kompletten Bankensystems bedeuten müssen ; anschließend wäre die Wirtschaft, von spekulativ hochgezockten Vermögenswerten befreit, langsam wieder hochgefahren. Die "Great Depression" wäre nach Marx einfach ein Missverständnis gewesen, nämlich der Glaube, dass man mit Fiat-Geld sowohl die Realwirtschaft als auch die Banken gemeinsam retten kann.

'Pleiten des kompletten Bankensystems' waren im 19 Jh durchaus die Regel, aller 'Volldeckung' zum Trotz. Der Unterschied 1929 ff bestand massgeblich darin, dass der Staat neben der Garantie des prekär gewordenen Bankensektors durch seine kreditfinanzierten Infrastrukturprogramme reale Investition und reales Einkommen stiftete und damit die Implosion des Privatsektors partiell substituieren konnte. Das limitierte die Krise, nicht das nachgedrucktes Fiat. Ich denke, Du unterschätzst diesen Effekt...

4213 Postings, 5844 Tage DreiklangNix wurde limitiert

 
  
    #1548
3
05.02.14 20:36
vielleicht weil man mit Fiat Money gar nichts "limitieren", sondern nur "prolongieren" kann.

'Pleiten des kompletten Bankensystems' waren im 19 Jh durchaus die Regel, aller 'Volldeckung' zum Trotz. Der Unterschied 1929 ff bestand massgeblich darin, dass der Staat neben der Garantie des prekär gewordenen Bankensektors durch seine kreditfinanzierten Infrastrukturprogramme reale Investition und reales Einkommen stiftete und damit die Implosion des Privatsektors partiell substituieren konnte. Das limitierte die Krise, nicht das nachgedrucktes Fiat. Ich denke, Du unterschätzst diesen Effekt...

Das nachgedruckte "Fiat" prolongierte die Krise, wenn man so will, bis zum Dezember 1941, dem japanischen Überfall auf Pearl Harbour. Ab dann  konnte die US-Regierung mit Notverordnungen, wie der Einführung der Kriegswirtschaft, die Banken aushebeln. Faktisch wurden mit Pearl Harbour die Gläubiger enteignet.

Marx hätte diese Einteignung der Gläubiger bereits auf 1929 - 1931 verortet. Wie du richtig schreibst, waren für  Marx umfassende Bankenpleiten normal. Die "kreative Zerstörung" a la Schumpeter hätte nach Marx gerade  im Zeitraum 1929 - 1931 das  Bankensystem betreffen müssen. Mit dem Untergang des Geldsystems wäre die Realwirtschaft neu aufgesetzt worden - aber sicher nicht  mit partiellen Verhinderungen "einer Implosion des Privatsektors".

Marx dachte radikal und in Gegensätzen - nicht in Scheinlösungen.

 

138 Postings, 5476 Tage kamikazeschneider@1538

 
  
    #1549
1
05.02.14 20:40
also, die grundannahme ist, dass wir aktuell oben sind und dass wir beizeiten einen bärenmarkt sehen werden, meinetwegen einen moderaten... wo oben wir sind, weiß ich nicht, und gezielte, punktuelle einstiege, die dann gleich sitzen müssen, traue ich mir nicht zu. daher kaufe ich seit dezember jeden monat für den gleichen betrag den besagten short os... so kann ich den cost average effekt ausnutzen. der plan ist, jeden monat zu kaufen, solange wir etwa zwischen 8000 und 10500 sind... am ende habe ich einen schön gemittelten entry, exit wäre im optimalen fall zwischen 6000 und 7000...

für den trade spekuliere ich also auf zumindest tendenziell fallende notierungen in den nächsten 12-24 monaten, muss auch nicht die mörder-rutsche werden... gehts mit alltimehighs weiter, platzt der trade, wobei ich eigentlich fahrlässig keine belastbare exit-strategie bei negativem ausgang parat habe...

was meinst du dazu?

 

71435 Postings, 6006 Tage Fillorkill2013'er GDP by Components

 
  
    #1550
05.02.14 20:46
Stütze zuletzt Consuming + Exports. Beides könnte sich auf Sicht prekär entwickeln - die Lohnquote stagniert real und Fiscal Consolidation wollen sie ja jetzt alle...
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