against all odds


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Neuester Beitrag: 08.04.20 16:14
Eröffnet am:22.03.13 19:18von: FillorkillAnzahl Beiträge:3.904
Neuester Beitrag:08.04.20 16:14von: FillorkillLeser gesamt:328.740
Forum:Börse Leser heute:58
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71449 Postings, 6007 Tage Fillorkillnoch mal China

 
  
    #351
2
09.09.13 21:50
Wenn es gut läuft, macht die Qualität zukünftigen Wachstums - Binnennachfrage zu Lasten des Exports - einen Unterschied für die Märkte hier: Der Konkurrenzdruck lässt nach und neue Kundschaft kommt hinzu...  

29943 Postings, 8596 Tage Tony Ford@fill...

 
  
    #352
2
09.09.13 22:11
Zum Thema China hatte ich mal vor einem halben Jahr einen Bericht gesehen, in denen es um die Subventions- und Wirtschaftspolitik ging.
Hierbei subventioniert China bis Heute nahezu ausschließlich die großen Unternehmen, welche Masse vor allem für den Export herstellen und für die vielen kleinen Betriebe und Unternehmen ist kaum oder kein Geld da.
Viele vor allem kleinere Unternehmen kämpfen seit Jahren ums überleben und gehen zusehend Pleite, viele vor allem jüngere studierte durchaus findige und motivierte Jungunternehmer kritisieren diese Politik scharf und ein Experte und Volkswirt in China prognostizierte selbst eine eher harte Landung, weil die Umstrukturierung weg von Masse hin zur Klasse aus dem aktuellen Stand heraus viele Jahre dauern wird, u.a. weil man eben diesbezüglich bisher keinerlei Weichen gestellt hat.

Ein weiteres Problem ist, dass selbst wenn man sich von der Masse zusehend verabschieden möchte, die Preise für Waren und Dienstleistungen deutlich ansteigen werden, China dann vermutlich kein Billiglohnland sein wird. U.a. kann man diese Entwicklung schon erkennen, indem viele Unternehmen mittlerweile aus China abwandern, weil China zu teuer geworden ist.
Liegen die Preise wiederum höher, so muss sich die Qualität an vielen Stellen wesentlich verbessern und hier ist es meiner Meinung nach fraglich, inwieweit die chinesische Mentalität einen solchen Wandel in Zeiträumen von wenigen Jahren möglich macht.
Ein Chinese hat eine ganz andere Auffassung von Qualität und Langlebigkeit als z.B. ein Japaner oder Deutscher, so wie auch ein US-Amerikaner eine andere Vorstellung von Qualität hat.
Doch gerade angesichts der Ressourcenverknappung wird gerade Nachhaltigkeit und Langlebigkeit von Gütern einen zunehmenden Stellenwert bekommen.

Fazit:
China steht ein schwieriger Wandel bevor, welcher Einerseits zum Abbau diverser Extreme führen wird.
Eine große Gefahr stellt dabei auch die politische Seite dar, denn nach langen Jahrzehnten der Quasi Diktatur, dürfte sich ein Wandel auch politisch vollziehen und wo Jahrzehntelang eine Dominanz vorherrschte, entsteht oftmals ein Machtvakuum mit Gruppenkämpfen.
Zwar denke ich, wird dies weniger extrem wie in Nordafrika ablaufen, jedoch wird dies dennoch für eine Instabilität sorgen und viele Unternehmen und Anleger verunsichern.
 

5913 Postings, 5587 Tage learnerTony, habe gerade selbst ein kleines Beispiel

 
  
    #353
3
09.09.13 22:37
über chinesische Qualitätsprodukte erlebt, wo wir ein Produkt eingekauft haben, dass dann in einem völlig minderwertigen Material und leidermauch anderer Tönung der Farbe geliefert wurden. Das war bestimmt das Letzte, dass unsere Firma bestellt hat.

Fill, der gepostete Indikator ist recht eindeutig und auch ich habe darauf reagiert. Weiterhin gilt es noch den Verfall abzuwarten, denn der Einfluss ist größer als das große Thema der letzten Woche (Syrien), wo sich die Hobbypolitiker bei ariva die Köppe eingeschlagen haben.

Geht es danach auch nicht runter ist der Shorttrade gescheitert, auch weil ich den deutschen Markt geshortet habe und nicht die Amis, wo es zumindest eine bisher kleinere Korrektur gab.

Hätte ich die Korrektur Juni/Juli auf der gleichen Indikatorenlage geshortet, wäre es besser gelaufen. So lernt man, dass sich Kursmuster immer wieder unterscheiden. Mir wäre zur Zeit eine eindeutige Longchance viel lieber als eine nicht überzeugende Korrektur, die nach oben eben auch mehr Fragilität im Anstieg mitbringen könnte. So viel zu meinem Bias!

71449 Postings, 6007 Tage FillorkillEurozone zieht

 
  
    #354
1
10.09.13 22:49
Angehängte Grafik:
us-eu-investoren.jpg (verkleinert auf 87%) vergrößern
us-eu-investoren.jpg

71449 Postings, 6007 Tage FillorkillEs existiert kein Money-Multiplier,

 
  
    #355
1
10.09.13 23:17
denn die aktive Geldmenge wächst mit einer Konstanten
Angehängte Grafik:
bf2.png
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71449 Postings, 6007 Tage FillorkillDeshalb existiert auch keine Liquidity-Trap

 
  
    #356
1
10.09.13 23:20
Angehängte Grafik:
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14300 Postings, 4701 Tage Zanoni1#355, 356

 
  
    #357
1
12.09.13 01:00
Eine recht verwegene Begründung, mit der Du sogar noch weiter gehst, als die schärfsten Kritiker des money-multiplier models.
Die Folgerung, dass daher keine Liquiditytrap existieren könne, kann ich allerdings nicht ganz verstehen.

Keynes hat die Liquidity-trap selbst gesehen und nimmt eine solche in schweren Wirtschaftskrisen sogar regelmäßig an, weshalb er eben auch der Auffassung ist, dass eine Senkung des Zinsfußes bei schweren Krisen nicht ausreichen würde, sondern für zusätzliche Konjunkturprogramme plädiert.
Dass die bankdeposits auf dieser Graphik in einer Geraden ansteigen kann dabei m.E.  keine Erkenntnisse darüber vermitteln, ob und aus welchen Gründen, Liquidität in der Wirtschaft  ankommt oder auch nicht.

Die Kritik am Money-multiplier richtet sich hingegen in erster Linie darauf, dass dabei nur auf das Potenzial zur Vergabe von Krediten seitens der Geschäftsbanken, also lediglich auf einen endogenen Faktor, abgestellt wird, während exogene Faktoren wie z.B. Rezessionserwartungen, die sich sowohl negativ auf das Kreditangebot, als auch auf die Kreditnachfrage auswirken können etc., systematisch unberücksichtigt bleiben.

Nichts anderes liest sich dann auch aus der Erklärung der FED heraus, die Du mir als Lektüre mal verlinkt hattest. Die Kritik ist tatsächlich keineswegs neu und auch nicht unberechtigt.
Deswegen ist das money-multiplier-modell, das überall gelehrt wird, aber noch lange nicht falsch oder gar blödsinnig. Es reicht nur eben nicht immer aus, um das Ausmaß der tatsächlichen Kreditvergabe zu bestimmen. Das Potenzial der Kreditvergabe lässt sich damit jedoch einwandfrei bestimmen.
Für gewöhnlich, d.h. wenn man sich nicht gerade in einer schweren Wirtschaftskrise befindet, gibt es eine ganze Reihe von Anreizen, dieses Potenzial weitgehend auszuschöpfen. Die Möglichkeit, die sich aus dem Money-multiplier ergibt, entspricht daher auch tatsächlich häufig der realen Giralgeldschöpfung.
Wie man in dieser Finanzkrise dann wunderbar erkennen kann aber eben nicht notwendiger Weise! Hier haben dann die benannten externen Faktoren doch einen starken Einfluss ausgeübt.
 

71449 Postings, 6007 Tage FillorkillZan,

 
  
    #358
1
12.09.13 17:43
der MM beschreibt konventionell eine Ratio aus Reserves und aktiver Geldmenge / Kreditmenge. Es gilt dabei: Je mehr Reserves, je niedriger die Mindestreserve, je niedriger die Überschussverzinsung, desto grösser das Potential der aktiven Geldmenge. Damit letztlich: Reserves=Kredit...

Die offenbar anhand der Erfahrung 08ff an Raum gewinnende alternative (postkeynesian) Lesart bestreitet diesen Nexus: Banks don't lend out Reserves. Banken leihen vielmehr der solventen Nachfrage entsprechend und refinanzieren ihre Kreditvergabe entweder über andere Banken oder via Fed.  Gibt es keine Nachfrage, entsteht auch kein neuer Kredit - wie voluminös die Geldbasis auch immer angeschwollen sein mag, wie billig Geld auch immer zu bekommen ist...

Eine advanced theory, die defacto auch von der Fed geteilt wird. Denn QE zielt nicht auf den MM, sondern darauf, die Risikobereitschaft der versch Akteure durch Druck auf den Zins für sichere Anlagen zu erhöhen. Weil damit die Kreditnachfrage bestenfalls touchiert wird, bleibt QE letztlich wirkungslos...

Die keyn'sche LQ wird herangezogen, um das Versagen des MM 08ff zu erklären. Die Akteure horten demnach in Erwartung von Deflation, anstatt zu konsumieren und investieren. Tatsächlich aber arbeiten sie an der Rückabwicklung der letzten Kreditblase, benutzen also verfügbares Geld, um sich zu entschulden. Deshalb springt ja dann auch der Staat ein, um ausfallende Investition und Nachfrage temporär via Deficitspending zu ersetzen - sofern er es sich leisten kann und über eigene Kredithoheit verfügt...  

71449 Postings, 6007 Tage FillorkillAlledings, die Phase des Deficitspendings war kurz

 
  
    #359
12.09.13 17:48
Inzwischen machen die Amis Deleveraging, was dann ja auch die kommende Recession vorbereiten wird...
Angehängte Grafik:
jobs1.png (verkleinert auf 87%) vergrößern
jobs1.png

71449 Postings, 6007 Tage FillorkillFed zum MM

 
  
    #360
1
12.09.13 18:07
'The role of reserves and money in macroeconomics has a long history.  Simple textbook treatments of the money multiplier give the quantity of bank reserves a causal role in determining the quantity of money and bank lending and thus the transmission mechanism of monetary policy.  This role results from the assumptions that reserve requirements generate a direct and tight linkage between money and reserves and that the central bank controls the money supply by adjusting the quantity of reserves through open market operations.  Using data from recent decades, we have demonstrated that this simple textbook link is implausible in the United States for a number of reasons....'

'...Changes in reserves are unrelated to changes in lending, and open market operations do not have a direct impact on lending....'

'...All of these points are a reflection of the institutional structure of the U.S. banking system and suggest that the textbook role of money is not operative. While the institutional facts alone provide compelling support for our view, we also demonstrate empirically that the relationships implied by the money multiplier do not exist in the stem from the demand side, and that a better test for the lending channel is to check whether bank loans are financed by reservable deposits.  Our findings suggest that this is not the case....'

http://www.federalreserve.gov/pubs/feds/2010/201041/201041pap.pdf

Die Fed sagt damit im Klartext, dass sie auf die umlaufende Geldmenge keinen signifikanten Einfluss nehmen kann. Insofern muss auch das 'Versagen' der Fed in der Great Depression neu gelesen werden..

71449 Postings, 6007 Tage Fillorkill'Banks Cannot And Do Not Lend Out Reserves'

 
  
    #361
1
12.09.13 18:14

71449 Postings, 6007 Tage FillorkillWer hats gesagt ?

 
  
    #362
1
12.09.13 18:21
'...When a bank wants to make a new loan it doesn’t check its reserve balances first.  It checks the creditworthiness of the borrower and measures the risk of the loan.  If it needs reserves it will find them in the interbank market or borrow from the Fed AFTER the fact.  A bank is always capital constrained, but never reserve constrained.  There’s no “multiplying” of reserves in this process...'

71449 Postings, 6007 Tage FillorkillBörse aktuell (Learner Call)

 
  
    #363
12.09.13 18:30
Wie erwartet korrigiert die Sentimentindikation, nicht der Markt. Die Chance auf den finalen Spike wird damit wieder greifbar. Status: Long halten. ..
Angehängte Grafik:
obsgshort.gif (verkleinert auf 85%) vergrößern
obsgshort.gif

71449 Postings, 6007 Tage FillorkillZan, nochmal MM

 
  
    #364
12.09.13 18:43
Die Eurozone zeigt im Gegensatz zu den US eine schrumpfende Geldbasis bzw schrumpfende Reserves. Auch diese Entwicklung zeigt keinen Einfluss auf die aktive Geldmenge. Der Grund ist derselbe wie in den US: Deleveraging
Angehängte Grafik:
money_base__money_stock_m3__graph_prof.jpg
money_base__money_stock_m3__graph_prof.jpg

1471 Postings, 6640 Tage omega512#62 Fill

 
  
    #365
1
12.09.13 20:19
Weidmann?
Oder Asmussen?
Oder Draghi?

Oder Schäuble? ;-)
Oder Juncker?

Keine Ahnung!

*verwirr* Wer?  

71449 Postings, 6007 Tage Fillorkillmein politkomissarischer Instrukteur, wer sonst

 
  
    #366
1
12.09.13 20:28
Sein richtiger Name lautet auf 'tertiäres Attribut von Uni Matrix 01'

14300 Postings, 4701 Tage Zanoni1kann Dich temporär mal wieder nicht mehr bewerten.

 
  
    #367
1
12.09.13 21:59
An diesen Betrachtungen ist m.E. viel richtiges dran. Mein Verständnis des Money-multiplier und der Liquidity-trap ist allerdings ein etwas anderes oder besser gesagt, der Blickwinkel, aus dem ich diese Modelle und die Qualität ihrere Aussagen betrachte, ist viellicht ein etwas anderer. Wobei sich aus Deinen Betrachtungen, die ja im Grunde richtig sind, nach meinem Verständnis, wenn ich sie denn richtig verstehe, gar kein grundsätzlicher Widerspruch zu diesen Modelln ergibt.  

Werde die Tage versuchen, darauf etwas näher einzugehen.

 

71449 Postings, 6007 Tage FillorkillZan,

 
  
    #368
12.09.13 23:43
das ist ja klar. Es handelt sich um einen identischen Vorgang, auf den verschiedene Sichten möglich sind. Mein Ausgangspunkt ist der, dass die mit QE umgehenden Narrative wie Prognosen allesamt durch die praktische Erfahrung widerlegt wurden. Und es wäre nicht das erstemal, dass VWL-Basics an der Realität scheitern. ..

5913 Postings, 5587 Tage learnerEs ist doch schön Einfluss zu haben, selbst wenn

 
  
    #369
12.09.13 23:54
dieser gerade mal einen einsamen Bullen geformt hat!

Be prepaired for a short run!

71449 Postings, 6007 Tage Fillorkillhier gehts nur um's learnen, Learner

 
  
    #370
13.09.13 00:23

5913 Postings, 5587 Tage learnerGut gesagt Fill, so soll es es sein!

 
  
    #371
2
13.09.13 07:14
Deshalb nochmals das Thema Stocks above 200er EMA. In den letzten drei Jahren folgten nur auf Korrekturen wo dieser Wert bei ca. 10% lag große Anstiege. Auf der anderen Seite stieg der Markt höchstens marginal über das alte Hoch, wenn der Wert bei ca. 60% lag.

Be prepaired!

71449 Postings, 6007 Tage FillorkillEinfügung #360

 
  
    #372
13.09.13 10:53

'Die Fed sagt damit im Klartext, dass sie auf die umlaufende Geldmenge via Offenmarkt-Operationen keinen signifikanten Einfluss nehmen kann'.

71449 Postings, 6007 Tage Fillorkillkorrigierendes Sentiment

 
  
    #373
13.09.13 13:49
Change from last week:

Bullish: +10.0
Neutral: -3.3
Bearish: -6.7

(AAII)

14300 Postings, 4701 Tage Zanoni1# 360

 
  
    #374
2
13.09.13 13:59
und das halte ich für keine allgemeingültige richtige Aussage.

"A bank is always capital constrained, but never reserve constrained.  There’s no “multiplying” of reserves in this process...' "

Nein, in "diesem" Prozess natürlich nicht! Bei den Reserves handelt es sich im übrigen um Basemoney, ein Geld das nur die Notenbanken schaffen können, nicht die Geschäftsbanken, sie können nur Giralgeld schöpfen.
Die Reserves können daher auch nicht multipliziert werden und bei der Kreditvergabe werden sie auch nicht ausgeliehen (vorausgesetzt der Kreditnehmer hebt nicht die gesammte Kreditsumme in Bar ab, was kaum der Fall ist)

Der money-multiplier zielt nicht auf die Reserves ab, sondern bezieht sich alleine auf die Möglichkeiten des Geldmengenwachstums, oder richtiger gesagt des Wachstums der Sichteinlagen, das sich aus dem Vorgang der Kreditvergabe "selbst" ergibt.

Du hattest oben mal ein Video gepostet, in dem dieser Vorgang sehr schön und richtig erklärt wurde.

Die Höhe des "möglichen" (giralgeld-) money-multiplier ergibt sich dabei aus den Mindestreserveanforderungen.

Was richtig ist, ist dass die dafür erforderlichen Reserves nicht zwingend bereits bei der Bank vorhanden sein müssen.

Durch die ganzen Zahlungsvorgänge, ergeben sich bei den bankdeposits laufend Verschiebungen. Je nachdem, ob die deposits im Laufe eines Monats angewachsen oder zurückgegangen sind, kann eine Über- oder Unterdeckung an Reserves entstehen, die am Ende des Monats von der Geschäftsbank bei einer Unterdeckung wieder ausgeglichen werden müssen.
Dies geschieht dann normalerweise über den Interbankenmarkt. Dies ist sogar eine der wichtigsten seiner Funktionen. Das erforderliche Basemoney wird dort ausgeliehen.
Im Bedarfsfalle können dazu natürlich auch Offenmarktgeschäfte mit der ZB durchgeführt werden.

Insofern können auch über die Reserven hinaus Kredite vergeben werden, die GB muss sich dann allerdings das erforderliche Basemoney, das sie für das mit der Kreditvergabe geschaffene Deposit als Reserve hinterlegen muss, bei einer anderen GB oder der ZB beschaffen.
Dies ist allerdings mit Kosten verbunden, nämlich den Zinsen, die sie dafür zu leisten hat. verfügt die GB nicht über Überschussreserven, dann wird sie den Kredit nur vergeben, wenn dies unter Berücksichtigung der Kosten, die durch die Beschaffung von Reservemoney anfallen, lukrativer erscheint diesen zu tätigen, als ihn zu unterlassen.


 

14300 Postings, 4701 Tage Zanoni1Teil 2.

 
  
    #375
2
13.09.13 14:46
Auch wenn die Möglichkeit zur Kreditvergabe, d.h. zur Schöpfung von Giralgeld nicht notwendiger Weise an die eigenen Reserves gebunden ist, da sich die GB das erforderliche Basemoney eben woanders beschaffen kann, so steht doch die Gesamtmenge an Giralgeld, das durch die Geschäftsbanken in ihrer Gesamtheit gesschaffen werden kann, in einem festen Verhältnis zum gesamten Bestand an Basemoney, das im Bankensystem gehalten wird.
Dieses feste Verhältnis wird durch den Mindestreservesatz bestimmt.
Darüber hinaus kann kein Geld verliehen werden, es sei denn die Geldbasis würde durch die Zentralbanken erhöht werden!

Insofern haben die Notenbanken dann entgegen der Aussage der FEF einen ganz entscheidenden mittelbaren Einfluss auf die umlaufende Geldmenge allerdings nur einen notwendigen und keinen hinreichenden.
Ob die Möglichkeit zur Giralgeldschöpfung, die sich hieraus rechnerisch ergiebt (money-multiplier) auch tatsächlich ausgeschöpft wird, steht dann nämlich, wie Du richtig siehst, auf einem anderen Blatt. Das Potenzial und damit auch die daraus resultierenden Risiken, sind allerdings gegeben!

Wohin dieser Prozess führen kann und dies auch ganz real immer wieder tut, haben wir 2008 gesehen.

Es wäre mal interessant die Entwicklung der Sichteinlagen im Verhätnis zur Entwicklung des Basemoney empirisch über mehrere Jahrzehnte zu überprüfen. Werde mal ein bisschen recherchieren, vielleicht findet Du da ja auch was.

Die Sichteinlagen sollten dabei eigentlich (in einem ziemlich überwiegenden Zeitraum) ein Vielfaches der Geldbasis betragen. Dies ist gerade das Wesen und der eigentliche Clue eines Teilreservegeldsystems.
Wäre dies anders, wäre das eine Sensation!










 

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