Yukos - Anschauen - überlegen
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Eröffnet am: | 07.12.04 13:05 | von: newtrader20. | Anzahl Beiträge: | 2.132 |
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Klage auf 11 Milliarden Dollar gegen ehemaliges Yukos-Management - Hohe Schuldenbelastung - Havarien legen Produktion an 361 Bohrlöchern lahm
von Jens Hartmann
Moskau - Der russische staatliche Erdölkonzern Rosneft hat die Ölgesellschaft Yukos auf Schadenersatz in Höhe von elf Mrd. Dollar verklagt. Rosneft-Juristen werfen Yukos vor, ein "auf Ungesetzlichkeit und Gewissenlosigkeit gegründetes Schema zur Steuerhinterziehung" entwickelt zu haben.
Rosneft hatte im vergangenen Dezember nach einer Zwangsversteigerung die größte Tochter des Yukos-Konzerns, Yuganskneftegaz, für 9,35 Mrd. Dollar gekauft. Der Staatskonzern übernahm auch 5,1 Mrd. Dollar an Steuerschulden und Milliardenforderungen westlicher Gläubiger. Seitdem hat Rosneft Schulden von 20 Mrd. Dollar und ist selbst in finanzielle Schieflage geraten. Das Unternehmen steht jedoch unter dem Schutz von Präsident Wladimir Putin. Rosneft-Aufsichtsrat ist Kreml-Vizestabschef Igor Setschin. Die Rosneft-Juristen werfen dem Yukos-Management vor, die Fördertöchter Yuganskneftegaz ausgeplündert zu haben.
Während Rosneft den Schaden auf 11 Mrd. Dollar beziffert, nimmt der Druck der Gläubiger auf Rosneft selbst zu. So verlangt ein internationales Bankenkonsortium 540 Mio. Dollar. Der Haupt-Aktionär von Yukos, die Investmentgesellschaft Menatep Group, fordert 900 Mio. Dollar. Gläubigerverhandlungen sind für die kommende Woche angesetzt.
Yukos seinerseits schuldet dem Fiskus 27,5 Mrd. Dollar. Das Topmanagement arbeitet von London und Houston/Texas aus. Die Haupteigner von Yukos sitzen entweder, wie Ex-Vorstandschef Michail Chodorkowski, im Gefängnis oder werden polizeilich gesucht. Ölexporte sind gestoppt. Der Fall Yukos wird gemeinhin als Versuch Putins gesehen, seinen Erzfeind Chodorkowski zu entmachten und die Erdölindustrie dem Kreml zu unterstellen.
Auf der Habenseite hat Yukos noch die Ölgesellschaften Tomskneft, Samaraneftegaz und drei Großraffinerien. 2004 produzierte Yukos rund 86 Mio. Tonnen Erdöl. Der Löwenanteil, 51,8 Mio. Tonnen, entfiel auf Yuganskneftegaz. "Wir erwarten, daß Yukos letztendlich wegen der Steuerbescheide und der neuen Rosneft-Forderungen all seine Vermögenswerte verliert", so die Moskauer Investmentbank UFG in einer Analyse. Das Moskauer Arbitragegericht zögert aber mit der Aufnahme des Verfahrens. Rosneft ist die Gerichtsgebühr von 7300 Dollar schuldig geblieben und hat nicht nur Ärger mit seinen Schulden, sondern auch Probleme mit der Produktion. In der vergangenen Woche legten Havarien die Ölförderung an 361 Bohrlöchern lahm.
Der Kampf ums Öl rückt noch einen anderen Spieler in Rußland, den Erdgasmonopolisten Gazprom, ins Rampenlicht. Die Regierung entschied, daß Gazprom bis zur Hauptversammlung am 24. Juni Rosneft übernehmen soll. Gazprom wäre damit der größte Öl- und Gaskonzern der Welt. Die Aktienmehrheit läge beim Staat. Das Rosneft-Management hatte sich gegen die Übernahme gewehrt.
Von dieser Übernahme ist die Rosneft-Tochter Yuganskneftegaz nicht betroffen. Sie soll nicht unter das Dach von Gazprom kommen. Nun ist es möglich, daß der Kreml zwei staatliche Rohstoffgiganten formt: Den Öl- und Gasriesen Gazprom/Rosneft und den reinen Ölkonzern Yuganskneftegaz, dem noch das eine oder andere Yukos-Aktiv zufallen könnte.
Artikel erschienen am Do, 17. März 2005
(Instock) Die Woche an der Moskauer Börse begann mit einem deutlichen Minus des RTS-Index von 1,8 Prozent auf 667 Punkte. Ölwerte, allen voran Yukos, drückten. Die Aktie geriet massiv unter Druck, nachdem bekannt geworden war, dass ein US-Richter das Gesuch um den Schutz von Aktiva abgelehnt habe. Andere Ölwerte gerieten ebenfalls in den Abwärtssog. Weitere Energiewerte konnten ihre Kursniveaus ebenfalls nicht verteidigen
MOSKAU, 23. März (RIA Nowosti). Das Staatsunternehmen Rosneft schließt offenbar die Gründung einer neuen Ölfirma auf der Basis aller Yukos-Aktiva nicht aus, schreibt die "Wremja Nowostej" am Mittwoch.
Wie der stellvertretende Yukos-Vorstandschef Alexander Temerko am Vortag erklärte, wolle die Firma Yuganskneftegas, frühere Tochter des in Ungnade gefallenen Ölgiganten, die jetzt Rosneft gehört, eine Bankrotterklärung ihrer früherer Mutter auf dem Gerichtswege verlangen.
Wenn es dazu kommt und wenn es Yuganskneftegas gelingt, eine Klage gegen Yukos zu gewinnen, bei der es um elf Milliarden Dollar geht (auf diese Summe schätzte Rosneft den Schaden, den das Unternehmen Yukos seiner früheren Tochter in den Jahren 1999 bis 2003 angeblich zugefügte hatte, indem es das von Yuganskneftegas geförderte Öl zu herabgesetzten Transferpreisen abkaufte), so wird die Firma Yuganskneftegas zum größten Yukos-Gläubiger. Das bedeutet, dass sie im Falle eines Bankrotts von Yukos Anspruch auf alle Yukos-Aktiva erheben kann.
Die Forderung nach einer gerichtlichen Bankrotterklärung von Yukos passt durchaus in die Strategie der Umverteilung des Eigentums des Unternehmens. Dem Vernehmen nach waren der Vorsitzende des Direktorenrates von Rosneft und Vizechef der Kreml-Administration Igor Setschin sowie der Rosneft-Präsident Sergej Bogdantschikow die Initiatoren der Yukos-Pleite. Es gelang ihnen, das wichtigste Förderunternehmen von Yukos ins System von Rosneft einzugliedern, womit Rosneft zum zweitgrößten Ölunternehmen Russlands wurde. Sie werden aber diese Positionen offenbar nicht festigen können, weil sie das Geschäft bis zu Ende führen müssen, bei dem es um eine Zusammenlegung von Rosneft (ohne Yuganskneftegas) und Gasprom geht. Danach soll der Staat zum Inhaber des Kontrollaktienpakets des Gasmonopolisten werden und eine Liberalisierung des Gasprom-Aktienmarktes in Angriff nehmen.
Wie Gasprom-Chef Alexej Miller Anfang März erklärte, werde Yuganskneftegas eine selbständige Gesellschaft, die von Herrn Bogdantschikow geleitet wird. Experten zweifeln aber nicht daran, dass Yuganskneftegas ohne Verarbeitungskapazitäten nicht überleben würde, deshalb werde die Attacke gegen Yukos fortdauern. Offenbar geschieht jetzt gerade das.
Bei Rosneft wird allerdings die Vorbereitung einer Klage, bei der es um den Bankrott von Yukos geht, negiert. Wie ein Sprecher des Staatsunternehmens meinte, wäre es noch zu früh, davon zu sprechen, solange das Gericht noch keine Beschlüsse zu den Klagen getroffen hat, die vor kurzem von Yuganskneftegas gegen Yukos eingereicht wurden.
Die Yukos-Aktieninhaber haben indessen vor, offenbar aus Angst vor einer Bankrottklage, alle Geschäfte mit Aktiva der Holding "einzufrieren".
Bereits seit mehr als einem Jahr ist Russlands Macht bemüht, westliche Partner davon zu überzeugen, dass es beim "Fall Yukos" nicht um eine Revision von Privatisierungsergebnissen sondern um die Steuerordnung im Lande gehe. Die Erklärungen spanischer Rechtsschutzorgane von Mitte März, Yukos könnte in eine Geldwäsche-Affäre verwickelt sein, erhöhen Chancen dafür, dass Moskau jetzt mehr Gehör geschenkt wird.
Dies könnte beispielsweise bei der Behandlung einer Klage der Menatep-Gruppe, dem größten Yukos-Aktieninhaber, geschehen, die von Russland bei internationalen Gerichten eine Entschädigung für den "Fall Yukos" fordern will. Nach Angaben ausländischer Yukos-Anwälte soll Russland Ende März den Ort für das Arbitrage-Gericht bestimmen. Inzwischen werden aber Aussichten dieses Falls von vielen recht skeptisch bewertet. Galt Yukos früher ausschließlich als Opfer politischer Ränkespiele des Kremls, so ändert die mögliche Verwicklung des Unternehmens in die Geldwäsche-Affäre in Spanien das Bild radikal.
Seit dem Sommer 2003, als die ersten Steuernachzahlungsforderungen an Yukos gestellt wurden, und bis zur jüngsten Zeit hat man die Aktivitäten der russischen Behörden im Westen fast ausschließlich kritisiert. Unter anderem hieß es, die Macht in Russland habe sich als unberechenbar erwiesen und die Unklarheit ihrer Beziehungen mit dem Unternehmertum wirke sich negativ auf die Entwicklung des Staates aus. Behauptet wurde auch, dass niemand in die Wirtschaft eines unzivilisierten Landes investieren werde, in dem die besten Repräsentanten der Wirtschaftselite ohne klaren Grund "eingeknastet" würden.
Hinter dieser Kritik standen reale und verständliche Geschäftsinteressen. Ihre Unzufriedenheit mit der Entwicklung äußerten unter anderem schwedische und amerikanische Yukos-Minderheitsaktionäre besorgt über die beträchtliche Kapitalverringerung der Ölfirma. Auch führende Repräsentanten mehrerer Länder setzten Russlands Behörden unter Druck, weil sich der russische Ölmarkt auf die internationalen Ölpreise auswirkt. Im Laufe des zurückliegenden Jahres stützten sich die Öl-Weltmarkthändler, indem sie die Preise in die Höhe trieben, nicht nur auf Berichte aus Irak, sondern auch auf Medienveröffentlichungen über einen heranrückenden Bankrott von Yukos.
Trotz des internationalen Drucks blieben Russlands Behörden ihrem Kurs treu und erklärten, dass die Steuereinnahmen selbst in einer liberalen Wirtschaft strikt kontrolliert werden müssen. Der Minister für Wirtschaftsentwicklung und Handel Russlands, German Gref, erklärte mehrfach, die Situation um Yukos wäre zwar für Russland nicht besonders günstig, sie sei aber notwendig, um die Ordnung in der russischen Wirtschaft zu schaffen.
Bemerkenswerterweise ließ aber die Kritik am "Fall Yukos" in der internationalen Völkergemeinschaft in letzter Zeit nach. Es mag ein Zufall sein, dass dies nach dem Treffen von George Bush mit Wladimir Putin in Bratislava geschah. Diesen Stimmungswandel kann man auch darauf zurückführen, dass das Konkursgericht in Houston gerade nach dem Gipfel entschied, es sei für Beschlüsse bezüglich eines Yukos-Konkurses nicht zuständig, weil die Ölfirma vorwiegend in Russland wirtschaftlich agiere. Aber vielleicht findet sich die Ursache auch in den folgenden Ereignissen.
Kurz nach dem Gipfel in Bratislava und der Entscheidung des Gerichts in Houston begannen nämlich in Israel die Ermittlungen zu einer Geldwäsche-Affäre. Auf die Liste der Personen, die nach Ansicht der israelischen Polizei in die gesetzwidrigen Operationen verwickelt sein könnten, geriet auch Leonid Newslin, Chef der Menatep-Gruppe. Mitte März folgten dann Erklärungen aus Spanien. Wie sich herausstellte, ermittelt die spanische Polizei gegen eine holländische Yukos-Filiale, die man verdächtigt, halblegale Transaktionen zur Geldwäsche genutzt zu haben.
Bisher positionierte sich Yukos als ein Unternehmen mit transparenter Eigentumsstruktur, orientiert an internationalen Standards und Normen der Geschäftsethik. Die Anschuldigungen der spanischen Rechtsschutzorgane hinsichtlich gesetzwidriger Handlungen mussten dem Yukos-Ruf unweigerlich schaden. Diejenigen, die das Unternehmen als ein Opfer politischer und wirtschaftlicher Ränkespiele des Kremls betrachteten, haben nun weniger Argumente für die Verteidigung der Ölfirma.
Die Yukos-Aktieninhaber geben indessen nicht auf und hoffen auf eine Entschädigung in Höhe von rund 28 Milliarden Dollar, die sie in europäischen Schiedsgerichten erwirken wollen. Zu vernehmen sind aber bereits Stimmen von Experten, die Ergebnisse dieses Prozesses könnten nicht zugunsten der Menatep-Gruppe ausfallen. Zweifellos gibt es in Russland und im Ausland weiterhin Personen, die diesen Fall als politisch auslegen. Offenbar gewinnt aber auch die andere Meinung an Kraft - es handle sich zwar um ein staatlich bedeutsames, aber letztlich doch rein wirtschaftliches Delikt einer Firma.
Chodorkowski soll ins Arbeitslager
Moskauer Staatsanwaltschaft fordert zehn Jahre Haft
Michail Chodorkowski (l.) und seinem Geschäftspartner Platon Lebedew werden Steuerhinterziehung und Dokumentenfälschung vorgeworfen. (Foto: AP) Moskau - Die russische Staatsanwaltschaft hat für den früheren Chef des Ölkonzerns Jukos, Michail Chodorkowski, die Höchststrafe von zehn Jahre Haft in einem Arbeitslager gefordert. Dem Milliardär und seinem Geschäftspartner Platon Lebedew werden Steuerhinterziehung und Dokumentenfälschung vorgeworfen. Der Leitende Staatsanwalt Dmitri Schochin sagte vor Gericht in Moskau, die Anklagepunkte zeigten, dass Chodorkowski eine "erhöhte soziale Gefahr" darstelle. Auch für Lebedew forderte er zehn Jahre Haft.Seit Oktober 2003 in Untersuchungshaft
Chodorkowski hat die aus den 90er Jahren stammenden Vorwürfe mehrfach zurückgewiesen und erklärt, seine Geschäfte seien nach der damaligen Rechtslage legal gewesen. Chodorkowskis Anwalt Genrich Padwa zeigte sich von der Forderung der Staatsanwaltschaft am Dienstag nicht überrascht. "Wir waren sicher, dass sie die Höchststrafe fordern würden." Chodorkowski sitzt seit Oktober 2003 in Untersuchungshaft.
Politische Motive des Kremls vermutet
Die wichtigste Produktionstochter seiner früheren Firma, Juganskneftegas, wurde wegen der Steuerschulden von Jukos zwangsversteigert. Zahlreiche Beobachter sehen in dem Verfahren einen Versuch des Kremls, den Jukos-Chef von einer weiteren politischen Betätigung abzuhalten. Chodorkowski unterstützte bis zu seiner Festnahme offen oppositionelle Gruppen. Der Europarat hatte in der Vergangenheit Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Chodorkowski-Verfahrens geäußert. Das Urteil wird für Mai erwartet. (joe/AP/dpa)
Finale im Fall Yukos
Michail Chodorkowski (li.) und sein Partner Platon Lebedew beim Prozess
Es ist ein offenens Geheimnis, dass das Vorgehen der russischen Justiz gegen Yukos-Chef Michail Chodorkowski politisch motiviert war. Das Ergebnis der Strafaktion: Yukos steht vor der Pleite und dem Ex-Ölbaron droht eine hohe Haftstrafe.
Auch wenn der Name Chodorkowski nicht fiel, ließ Wladimir Putin keinen Zweifel, wer gemeint war. Jene Oligarchen, die das Gesetz brächen, wollten auch seinen Sturz, sagte der russische Präsident in der vergangenen Woche. Von den allerreichsten Industriebossen sitzt nur einer auf der Anklagebank und erwartet an diesem Mittwoch sein Urteil. Der Ölbaron Michail Chodorkowski muss mit bis zu zehn Jahren Gefängnis rechnen. Dabei lautet die Anklage nicht auf Hochverrat, sondern auf Wirtschaftsbetrug und Bildung einer kriminellen Vereinigung.
Handfeste Kreml-Interessen
Selbst ranghohe Mitarbeiter Putins gestehen im vertraulichen Gespräch mittlerweile ein, dass das Vorgehen der Justiz gegen Chodorkowski und dessen Ölkonzern Yukos großen Schaden angerichtet habe. Hinter dem Strafverfahren gegen Chodorkowski und seine Geschäftspartner Platon Lebedew und Andrej Krainow stehen nach Ansicht des liberalen Politikers Grigori Jawlinski handfeste Interessen des Kremls. Mit allen Mitteln sollte ein Verkauf von Yukos ins Ausland verhindert werden. Außerdem wollte man die gewaltigen Ölreserven des Konzerns wieder unter staatliche Kontrolle bringen.
Wirtschaftsstandort: Russlands Image bekommt tiefe KratzerMichail Chodorkowski: Die endlose Haft des Putin-GegnersChodorkowskis abschreckendes Beispiel solle den einflussreichen Wirtschaftsbossen jegliche Lust am Engagement in der Politik austreiben. "Keines dieser Ziele war auf legalem Weg zu erreichen. Deshalb hat man grobe Gewalt angewandt, die als rechtsstaatliches Verfahren getarnt wurde", betont Jawlinski. Seine Partei Jabloko war zum Ärger des Kremls von Chodorkowski unterstützt worden. Unabhängige Experten des Europarats übten deutliche Kritik am Verfahren gegen die ehemalige Yukos-Führung. Von einem "eindeutigen Fall der Missachtung der Rechtsstaatlichkeit" schrieb die Berichterstatterin und frühere deutsche Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger.
Schuldspruch stand von Anfang an fest
Vor einem Monat forderte die Staatsanwaltschaft in ihrem Plädoyer zehn Jahre Haft für Chodorkowski. Er habe den Staat betrogen, Steuern in großem Ausmaß hinterzogen und eine kriminelle Vereinigung gebildet. Der Anlass für Chodorkowskis Verhaftung, ein angeblicher Privatisierungsbetrug, wurde als Anklagepunkt wegen Verjährung fallengelassen.
Russische Zeitungsleser müssen in diesen Tagen lange suchen, um zustimmende Kommentare zum Vorgehen der Justiz zu finden. Ein Schuldspruch schien schon zu Beginn der Ermittlungen festzustehen. Kurz nach der Verhaftung Chodorkowskis sagte Vize-Generalstaatsanwalt Wladimir Kolesnikow, er bedauere es, dass der Dollar-Milliardär zu höchstens zehn Jahren verurteilt werden könne.
Andere Ölbarone blieben verschont
Chodorkowski beteuert selbst nach anderthalb Jahren in einer Gruppenzelle des Moskauer Untersuchungsgefängnisses "Matrosenruhe" seine Unschuld. "Das ganze Land weiß, weshalb man mich ins Gefängnis gesteckt hat. Damit ich nicht dabei störe, wie der Konzern ausgeraubt wird", sagte er in seinem Schlusswort vor Gericht. Yukos wurde zunächst mit Steuernachforderungen in Milliardenhöhe überzogen, obwohl die Nutzung von Steueroasen nach Experten-Einschätzung nicht anders gehandhabt wurde als bei der Konkurrenz. Ende 2004 wurde Yukos zerschlagen. Den wichtigsten Förderbetrieb kontrolliert seitdem der staatliche Ölkonzern Rosneft, dessen Aufsichtsrat ein Vertrauter Putins aus Geheimdienstzeiten führt, Igor Setschin.
Zu Beginn des Chodorkowski-Verfahrens hatte die Staatsanwaltschaft noch lautstark verkündet, dass es nun auch anderen Nutznießern der umstrittenen Privatisierung aus den 1990er Jahren an den Kragen gehe. Ein konsequentes Vorgehen gegen andere, in der Bevölkerung ebenfalls unbeliebte Oligarchen blieb aber aus. Erst kürzlich stellte Putin der Wirtschaftselite in Aussicht, die gesetzliche Anfechtungsfrist für Privatisierungsgeschäfte von zehn auf drei Jahre zu verringern.
Stefan Voß/DPA
Artikel vom 26. April 2005
MOSKAU (Dow Jones)--Die Yukos Oil Co, Moskau, wird möglicherweise im Laufe des Jahres einige der ihr noch verbliebenen Produktionstöchter verlieren. Dies deutete die staatseigene OAO Rosneft am Montag an. Die Rosneft-Tochter Yuganskneftegaz, einst die wichtigste Produktionsgesellschaft von Yukos, habe Yukos verklagt. Sie werfe dem Unternehmen vor, Yukos zahle Yuganskneftegaz Preise für Rohöl, die unter den Marktpreisen lägen. In dem am Montag veröffentlichten Geschäftsbericht 2004 schreibt Rosneft, Yukos schulde Yuganskneftegaz 3,5 Mrd USD.
"Das Management (von Rosneft) geht davon aus, dass diese Schulden 2005 vollständig durch Aktiva von Yukos beglichen werden", so Rosneft. Unklar blieb dabei zunächst, ob Rosneft die Kontrolle über bestimmte Yukos-Aktiva übernehmen oder die Erlöse aus deren Verkauf erhalten wolle.
Nach Auflaufen einer Steuerschuld von mehr als 28 Mrd USD hatte Yukos ihre Tochter Yuganskneftegaz im Dezember 2004 im Rahmen einer Zwangsversteigerung an die Baikal Finance Group verloren. Diese wurde später von Rosneft übernommen.
-Von Anna Raff, Dow Jones Newswires; +49(0) 6196 405 395, unternehmen.de@dowjones.de
DJG/DJN/bam/jhe
04.07.2005, 04.07.
YUKOS OIL ADR 15/RL-,004: 632319
Putin will die DEMOKRATIE und nicht den KOmunismuspraktizieren, in wirklichkeit ist das KOMUNISMUS einmal so immer so
MOSKAU, 7. Juli (RIA Nowosti). Der Referent der Parlamentarischen Versammlung des Europarates (PACE) für die Wirtschaftssituation in Russland, Kimmo Sasi, ist der Anischt, dass der "Fall Yukos" keine Auswirkung auf erfahrene Investoren haben wird.
"Der 'Fall Yukos" schreckt nur unerfahrene Investoren ab, die erfahrenen bleiben", erklärte Sasi in einem RIA-Nowosti-Gespräch.
"Der ‚Fall Yukos' hat ein starkes Echo im Westen ausgelöst, insbesondere dank den Medien", stellte er fest.
"Dieser Fall ist nicht von zentraler Bedeutung und auch nicht repräsentativ", meinte er. "Er könnte eher eine psychologische Wirkung auf diejenigen haben, die erst beginnen, in Russland zu investieren", fügte er hinzu.
Zugleich räumte Sasi ein, dass die Situation mit diesem russischen Ölunternehmen in seinem Bericht erwähnt wird, der in der abgeschlossenen Form im Juni nächsten Jahres in Straßburg vorgestellt werden soll.
MOSKAU (Dow Jones-VWD)--Die Yukos Oil Co, Moskau, prüft den Verkauf von Kerngeschäftsfeldern, um noch ausstehende Steuerforderungen von etwa 28 Mrd USD begleichen zu können. Der Ölkonzern sei zum Verkauf von Kern- und Randgeschäften bereit, wenn dies absolut notwendig sein sollte und die staatlichen Behörden dies genehmigten, sagte der Yukos-Vizepräsident Frank Rieger laut Nachrichtenagentur Interfax auf der Hauptversammlung .
Derzeit fördere Yukos 600.000 Barrel Rohöl pro Tag. Diese Fördemenge könne aber sinken, weil das Unternehmen die Ausgaben für Modernisierungen und Reparaturen kürze. Etwa 90% der Erlöse des laufenden Jahres gingen in die Steuernachzahlungen. Dennoch werde das Management versuchen, Yukos als integrierten Ölkonzern mit Sparten von der Förderung bis zum Vertrieb zu erhalten und die Rechte der Minderheitsaktionäre zu schützen, so Rieger weiter.
(ENDE) Dow Jones Newswires/23.6.2005/DJN/gjl/jhe
ich sehe hier mehr wenn nicht sogar bald wieder werte um die 12-14 euro, Russland muß was tun um investoiren bei laune zu halten.
| 11.07.05 |
Mordvorwürfe, eine Hochzeit und Angriffe auf Anwälte: Der Wirtschaftskrimi um die Milliarden des Yukos-Konzerns nimmt immer absurdere Formen an.
Chronologie – Putins Kampf gegen Yukos
Von Boris Reitschuster, Moskau
Etwas bleich trat der Mann mit der Statur und dem Bass eines Bären vor die Fernseh-Mikrophone. Obwohl er das Blatt Papier in seinen Händen fest umklammerte, geriet er immer wieder ins Stottern. Dennoch waren es schwere verbale Geschosse, die Russlands Vize-Generalstaatsanwalt Wladimir Kolesnikow da in den Abendnachrichten vortrug: Der Vorstand des Ölkonzerns Yukos, allen voran Mehrheits-Eigner Leonid Newslin, sei nichts anderes als eine organisierte kriminelle Vereinigung.
Jetzt könne man ihnen sogar einen neuen Mord nachweisen, radebrechte Kolesnikow: 1998 hätten die Yukos-Leute den Mord am Bürgermeister der sibirischen Ölstadt Neftejugansk in Auftrag gegeben.
„Gigantischer Raubzug““
Was auf den ersten Blick wie eine neue Fußnote in Russlands umfangreicher Kriminalgeschichte klingt, ist in Wirklichkeit der Auftakt zu einer neuen Episode in einem Wirtschaftskrimi, in dem hochrangige russische Beamte die Hauptrollen spielen.
Es geht um Öl, um Einfluss – und vor allem um Milliarden Dollar. Der Yukos-Konzern, dessen Chef Michail Chodorkowskij im Mai wegen Betrugs zu neun Jahren Haft verurteilt wurde, sieht sich als Opfer eines gigantischen Raubzuges, dessen Drahtzieher im Kreml sitzen – und die sich der Staatsanwaltschaft als Komplizen bedienen. Der Kreml selbst hüllt sich in Schweigen – inoffiziell sprachen Putin-Berater schon von einem „Schauprozess“ und „Betrug“.
Enthüllung nach sieben Jahren
Fakt ist, dass sich der Bürgermeister von Neftejugansk Ende der 90er-Jahre heftig gegen den Einfluss des Ölkonzerns Yukos in der sibirischen Stadt wehrte – und kurz darauf erschossen wurde. Tatsache ist aber ebenso, dass die Täter bereits wenige Tage nach den tödlichen Schüssen 1998 gefasst wurden. Eine Verbindung zu Yukos entdeckte die Staatsanwaltschaft dagegen erst jetzt, sieben Jahre später – und genau einen Tag, bevor der Staatskonzern Rosneft neue Forderungen gegen Yukos erhob.
Synchronschwimmen der Ankläger
Böse Zungen sehen hinter dem Synchronschwimmen von Staatsanwaltschaft und Rosneft-Konzern Vetternwirtschaft: Rosneft-Aufsichtsratschef Igor Setschin ist Vize-Chef des Präsidialamtes und ein enger Vertrauter von Präsident Wladimir Putin, dessen Sekretariat er schon leitete, als beide noch im Petersburger Rathaus saßen. Die Tochter des Rosneft-Kontrolleurs ist mit dem Sohn des Generalstaatsanwaltes verheiratet.
Und eben dessen Behörde hatte im April 2004 ein Aktienpaket beschlagnahmt, das Yukos am Konkurrenten Sibneft, Russlands fünftgrößtem Ölproduzenten, hielt. Offizieller Grund für die Beschlagnahmung waren plötzlich entdeckte Steuerschulden.
Todesstoß durch den Staat
Yukos hätte damals zwar genügend Geld auf der Seite gehabt, um diese Schulden zu begleichen. Doch statt wie eine westliche Regierung alles zu tun, um den strauchelnden Konzern zu retten, taten die Strafverfolger das Gegenteil: Sie ließen seine Konten sperren – und beschlagnahmten das Eigentum von Yukos.
Bei einer hochgradig dubiosen Zwangsversteigerung ging die lukrativste Yukos-Tochter, Yuganskneftegas, weit unter Wert an eine dubiose Briefkastenfirma – die sich kurz darauf der vom Putin-Vertrauten Setschin kontrollierte Staatskonzern Rosneft einverleibte.
„Betrug des Jahres“
Das hanebüchene Geschäft wurde selbst von einem Präsidenten-Berater als „Betrug des Jahres“ bezeichnet. Yukos spricht von Raub. Jetzt legt Rosneft noch einen drauf – und macht einen Anspruch auf jene 20 Prozent der Sibneft-Aktien geltend, die Yukos gehören: angeblich als Entschädigung von Yuganskneftegas.
Wirtschafts-Experten sprechen von einer „an Absurdität nicht zu überbietenden“ Forderung: Das Ganze sei in etwa so, wie wenn man einen technisch einwandfreien Wagen absichtlich als Unfallwagen deklariert, um ihn weit unter Wert kaufen zu können – und dann vom Käufer nachträglich fordert, er solle auch noch das Geld für eine Luxus-Aufpäppelung dazuschießen.
Globale Strategie
Hinter der Forderung könnten nach Ansicht von Beobachtern auch globale strategische Interessen des Kreml stehen: Bereits seit Wochen gibt es Gerüchte, dass nach der Zerschlagung von Yukos nun auch Sibneft, das im Jahr 2004 rund 45 Millionen Tonnen Öl förderte, unter die Fuchtel des Staates kommen soll.
Da der Konzern aber im Gegensatz zu Yukos nie die Opposition förderte und die Aktienmehrheit dem Putin nahe stehenden Chelsea-Eigner Roman Abramowitsch gehört, will ihn der Kreml nach Ansicht von Beobachtern statt mit Hilfe der Staasanwaltschaft mit einer großzügigen Abschlags-Zahlung in Staasbesitz bringen.
Einschüchterung der Reichen
Es sei zu befürchten, dass mit dem Yukos-Verfahren auch die Einschüchterung anderer wohlhabender Personen und die Zurückgewinnung der Kontrolle über strategisch wichtiges wirtschaftliches Vermögen angestrebt werde, kritisieren Beobachter wie die frühere Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP), die als Beauftragte des Europarates die Yukos-Affäre untersuchte. Zahlreiche Verfahrensmängel und sonstige Faktoren deuteten auf einen politischen und wirtschaftlichen Hintergrund des Yukos-Verfahrens hin, glaubt die Liberale.
Angriff auf Anwälte
Von Rechtsstaatlichkeit könne in Russland keine Rede sein, sage Leutheusser-Schnarrenberger: „Das hat der Yukos-Prozess mehr als deutlich gezeigt. Die Anwälte Chodorkowskis hatten große Schwierigkeiten sich mit allen Anschuldigungen, die gegen ihren Mandanten erhoben wurden, auseinanderzusetzen.“ So wurde ihnen zum Teil der Zugang zu ihren Klienten im Gefängnis verwehrt; sie wurden zu Hause und in ihren Büros durchsucht, ihre Unterlagen beschlagnahmt.
„Verhandlungen sinnlos“
„Die neuen Ansprüche auf Yukos-Eigentum sind eine neue Etappe beim Ausrauben unseres Konzerns", beklagt Mehrheitseigner Newslin: „Auf den Rechtsweg haben wir keine Hoffung, die Gerichte in Russland sind unter Kontrolle des Kremls, auch Verhandlungen machen keinen Sinn“. Der Konkurs von Yukos ist nach Ansicht Newslins „nur noch eine Frage der Zeit“.
Und darum musssssss was passsssieren Yukos arbeitet immer noch weiter....
Es geht um Öl, um Einfluss – und vor allem um Milliarden Dollar. Der Yukos-Konzern, dessen Chef Michail Chodorkowskij im Mai wegen Betrugs zu neun Jahren Haft verurteilt wurde, sieht sich als Opfer eines gigantischen Raubzuges, dessen Drahtzieher im Kreml sitzen – und die sich der Staatsanwaltschaft als Komplizen bedienen. Der Kreml selbst hüllt sich in Schweigen – inoffiziell sprachen Putin-Berater schon von einem „Schauprozess“ und „Betrug“.
Enthüllung nach sieben Jahren
Fakt ist, dass sich der Bürgermeister von Neftejugansk Ende der 90er-Jahre heftig gegen den Einfluss des Ölkonzerns Yukos in der sibirischen Stadt wehrte – und kurz darauf erschossen wurde. Tatsache ist aber ebenso, dass die Täter bereits wenige Tage nach den tödlichen Schüssen 1998 gefasst wurden. Eine Verbindung zu Yukos entdeckte die Staatsanwaltschaft dagegen erst jetzt, sieben Jahre später – und genau einen Tag, bevor der Staatskonzern Rosneft neue Forderungen gegen Yukos erhob.
Synchronschwimmen der Ankläger
Böse Zungen sehen hinter dem Synchronschwimmen von Staatsanwaltschaft und Rosneft-Konzern Vetternwirtschaft: Rosneft-Aufsichtsratschef Igor Setschin ist Vize-Chef des Präsidialamtes und ein enger Vertrauter von Präsident Wladimir Putin, dessen Sekretariat er schon leitete, als beide noch im Petersburger Rathaus saßen. Die Tochter des Rosneft-Kontrolleurs ist mit dem Sohn des Generalstaatsanwaltes verheiratet.
Und eben dessen Behörde hatte im April 2004 ein Aktienpaket beschlagnahmt, das Yukos am Konkurrenten Sibneft, Russlands fünftgrößtem Ölproduzenten, hielt. Offizieller Grund für die Beschlagnahmung waren plötzlich entdeckte Steuerschulden.
Todesstoß durch den Staat
Yukos hätte damals zwar genügend Geld auf der Seite gehabt, um diese Schulden zu begleichen. Doch statt wie eine westliche Regierung alles zu tun, um den strauchelnden Konzern zu retten, taten die Strafverfolger das Gegenteil: Sie ließen seine Konten sperren – und beschlagnahmten das Eigentum von Yukos.
Bei einer hochgradig dubiosen Zwangsversteigerung ging die lukrativste Yukos-Tochter, Yuganskneftegas, weit unter Wert an eine dubiose Briefkastenfirma – die sich kurz darauf der vom Putin-Vertrauten Setschin kontrollierte Staatskonzern Rosneft einverleibte.
„Betrug des Jahres“
Das hanebüchene Geschäft wurde selbst von einem Präsidenten-Berater als „Betrug des Jahres“ bezeichnet. Yukos spricht von Raub. Jetzt legt Rosneft noch einen drauf – und macht einen Anspruch auf jene 20 Prozent der Sibneft-Aktien geltend, die Yukos gehören: angeblich als Entschädigung von Yuganskneftegas.
Wirtschafts-Experten sprechen von einer „an Absurdität nicht zu überbietenden“ Forderung: Das Ganze sei in etwa so, wie wenn man einen technisch einwandfreien Wagen absichtlich als Unfallwagen deklariert, um ihn weit unter Wert kaufen zu können – und dann vom Käufer nachträglich fordert, er solle auch noch das Geld für eine Luxus-Aufpäppelung dazuschießen.
Globale Strategie
Hinter der Forderung könnten nach Ansicht von Beobachtern auch globale strategische Interessen des Kreml stehen: Bereits seit Wochen gibt es Gerüchte, dass nach der Zerschlagung von Yukos nun auch Sibneft, das im Jahr 2004 rund 45 Millionen Tonnen Öl förderte, unter die Fuchtel des Staates kommen soll.
Da der Konzern aber im Gegensatz zu Yukos nie die Opposition förderte und die Aktienmehrheit dem Putin nahe stehenden Chelsea-Eigner Roman Abramowitsch gehört, will ihn der Kreml nach Ansicht von Beobachtern statt mit Hilfe der Staasanwaltschaft mit einer großzügigen Abschlags-Zahlung in Staasbesitz bringen.
Einschüchterung der Reichen
Es sei zu befürchten, dass mit dem Yukos-Verfahren auch die Einschüchterung anderer wohlhabender Personen und die Zurückgewinnung der Kontrolle über strategisch wichtiges wirtschaftliches Vermögen angestrebt werde, kritisieren Beobachter wie die frühere Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP), die als Beauftragte des Europarates die Yukos-Affäre untersuchte. Zahlreiche Verfahrensmängel und sonstige Faktoren deuteten auf einen politischen und wirtschaftlichen Hintergrund des Yukos-Verfahrens hin, glaubt die Liberale.
Angriff auf Anwälte
Von Rechtsstaatlichkeit könne in Russland keine Rede sein, sage Leutheusser-Schnarrenberger: „Das hat der Yukos-Prozess mehr als deutlich gezeigt. Die Anwälte Chodorkowskis hatten große Schwierigkeiten sich mit allen Anschuldigungen, die gegen ihren Mandanten erhoben wurden, auseinanderzusetzen.“ So wurde ihnen zum Teil der Zugang zu ihren Klienten im Gefängnis verwehrt; sie wurden zu Hause und in ihren Büros durchsucht, ihre Unterlagen beschlagnahmt.
„Verhandlungen sinnlos“
„Die neuen Ansprüche auf Yukos-Eigentum sind eine neue Etappe beim Ausrauben unseres Konzerns", beklagt Mehrheitseigner Newslin: „Auf den Rechtsweg haben wir keine Hoffung, die Gerichte in Russland sind unter Kontrolle des Kremls, auch Verhandlungen machen keinen Sinn“. Der Konkurs von Yukos ist nach Ansicht Newslins „nur noch eine Frage der Zeit“.
Und eben dessen Behörde hatte im April 2004 ein Aktienpaket beschlagnahmt, das Yukos am Konkurrenten Sibneft, Russlands fünftgrößtem Ölproduzenten, hielt. Offizieller Grund für die Beschlagnahmung waren plötzlich entdeckte Steuerschulden.
Todesstoß durch den Staat
Yukos hätte damals zwar genügend Geld auf der Seite gehabt, um diese Schulden zu begleichen. Doch statt wie eine westliche Regierung alles zu tun, um den strauchelnden Konzern zu retten, taten die Strafverfolger das Gegenteil: Sie ließen seine Konten sperren – und beschlagnahmten das Eigentum von Yukos.
Bei einer hochgradig dubiosen Zwangsversteigerung ging die lukrativste Yukos-Tochter, Yuganskneftegas, weit unter Wert an eine dubiose Briefkastenfirma – die sich kurz darauf der vom Putin-Vertrauten Setschin kontrollierte Staatskonzern Rosneft einverleibte.
„Betrug des Jahres“
Das hanebüchene Geschäft wurde selbst von einem Präsidenten-Berater als „Betrug des Jahres“ bezeichnet. Yukos spricht von Raub. Jetzt legt Rosneft noch einen drauf – und macht einen Anspruch auf jene 20 Prozent der Sibneft-Aktien geltend, die Yukos gehören: angeblich als Entschädigung von Yuganskneftegas.
Wirtschafts-Experten sprechen von einer „an Absurdität nicht zu überbietenden“ Forderung: Das Ganze sei in etwa so, wie wenn man einen technisch einwandfreien Wagen absichtlich als Unfallwagen deklariert, um ihn weit unter Wert kaufen zu können – und dann vom Käufer nachträglich fordert, er solle auch noch das Geld für eine Luxus-Aufpäppelung dazuschießen.
Globale Strategie
Hinter der Forderung könnten nach Ansicht von Beobachtern auch globale strategische Interessen des Kreml stehen: Bereits seit Wochen gibt es Gerüchte, dass nach der Zerschlagung von Yukos nun auch Sibneft, das im Jahr 2004 rund 45 Millionen Tonnen Öl förderte, unter die Fuchtel des Staates kommen soll.
Da der Konzern aber im Gegensatz zu Yukos nie die Opposition förderte und die Aktienmehrheit dem Putin nahe stehenden Chelsea-Eigner Roman Abramowitsch gehört, will ihn der Kreml nach Ansicht von Beobachtern statt mit Hilfe der Staasanwaltschaft mit einer großzügigen Abschlags-Zahlung in Staasbesitz bringen.
Einschüchterung der Reichen
Es sei zu befürchten, dass mit dem Yukos-Verfahren auch die Einschüchterung anderer wohlhabender Personen und die Zurückgewinnung der Kontrolle über strategisch wichtiges wirtschaftliches Vermögen angestrebt werde, kritisieren Beobachter wie die frühere Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP), die als Beauftragte des Europarates die Yukos-Affäre untersuchte. Zahlreiche Verfahrensmängel und sonstige Faktoren deuteten auf einen politischen und wirtschaftlichen Hintergrund des Yukos-Verfahrens hin, glaubt die Liberale.
Angriff auf Anwälte
Von Rechtsstaatlichkeit könne in Russland keine Rede sein, sage Leutheusser-Schnarrenberger: „Das hat der Yukos-Prozess mehr als deutlich gezeigt. Die Anwälte Chodorkowskis hatten große Schwierigkeiten sich mit allen Anschuldigungen, die gegen ihren Mandanten erhoben wurden, auseinanderzusetzen.“ So wurde ihnen zum Teil der Zugang zu ihren Klienten im Gefängnis verwehrt; sie wurden zu Hause und in ihren Büros durchsucht, ihre Unterlagen beschlagnahmt.
„Verhandlungen sinnlos“
„Die neuen Ansprüche auf Yukos-Eigentum sind eine neue Etappe beim Ausrauben unseres Konzerns", beklagt Mehrheitseigner Newslin: „Auf den Rechtsweg haben wir keine Hoffung, die Gerichte in Russland sind unter Kontrolle des Kremls, auch Verhandlungen machen keinen Sinn“. Der Konkurs von Yukos ist nach Ansicht Newslins „nur noch eine Frage der Zeit“.
Wirtschafts-Experten sprechen von einer „an Absurdität nicht zu überbietenden“ Forderung: Das Ganze sei in etwa so, wie wenn man einen technisch einwandfreien Wagen absichtlich als Unfallwagen deklariert, um ihn weit unter Wert kaufen zu können – und dann vom Käufer nachträglich fordert, er solle auch noch das Geld für eine Luxus-Aufpäppelung dazuschießen.
Globale Strategie
Hinter der Forderung könnten nach Ansicht von Beobachtern auch globale strategische Interessen des Kreml stehen: Bereits seit Wochen gibt es Gerüchte, dass nach der Zerschlagung von Yukos nun auch Sibneft, das im Jahr 2004 rund 45 Millionen Tonnen Öl förderte, unter die Fuchtel des Staates kommen soll.
Da der Konzern aber im Gegensatz zu Yukos nie die Opposition förderte und die Aktienmehrheit dem Putin nahe stehenden Chelsea-Eigner Roman Abramowitsch gehört, will ihn der Kreml nach Ansicht von Beobachtern statt mit Hilfe der Staasanwaltschaft mit einer großzügigen Abschlags-Zahlung in Staasbesitz bringen.
Einschüchterung der Reichen
Es sei zu befürchten, dass mit dem Yukos-Verfahren auch die Einschüchterung anderer wohlhabender Personen und die Zurückgewinnung der Kontrolle über strategisch wichtiges wirtschaftliches Vermögen angestrebt werde, kritisieren Beobachter wie die frühere Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP), die als Beauftragte des Europarates die Yukos-Affäre untersuchte. Zahlreiche Verfahrensmängel und sonstige Faktoren deuteten auf einen politischen und wirtschaftlichen Hintergrund des Yukos-Verfahrens hin, glaubt die Liberale.
Angriff auf Anwälte
Von Rechtsstaatlichkeit könne in Russland keine Rede sein, sage Leutheusser-Schnarrenberger: „Das hat der Yukos-Prozess mehr als deutlich gezeigt. Die Anwälte Chodorkowskis hatten große Schwierigkeiten sich mit allen Anschuldigungen, die gegen ihren Mandanten erhoben wurden, auseinanderzusetzen.“ So wurde ihnen zum Teil der Zugang zu ihren Klienten im Gefängnis verwehrt; sie wurden zu Hause und in ihren Büros durchsucht, ihre Unterlagen beschlagnahmt.
„Verhandlungen sinnlos“
„Die neuen Ansprüche auf Yukos-Eigentum sind eine neue Etappe beim Ausrauben unseres Konzerns", beklagt Mehrheitseigner Newslin: „Auf den Rechtsweg haben wir keine Hoffung, die Gerichte in Russland sind unter Kontrolle des Kremls, auch Verhandlungen machen keinen Sinn“. Der Konkurs von Yukos ist nach Ansicht Newslins „nur noch eine Frage der Zeit“.
Es sei zu befürchten, dass mit dem Yukos-Verfahren auch die Einschüchterung anderer wohlhabender Personen und die Zurückgewinnung der Kontrolle über strategisch wichtiges wirtschaftliches Vermögen angestrebt werde, kritisieren Beobachter wie die frühere Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP), die als Beauftragte des Europarates die Yukos-Affäre untersuchte. Zahlreiche Verfahrensmängel und sonstige Faktoren deuteten auf einen politischen und wirtschaftlichen Hintergrund des Yukos-Verfahrens hin, glaubt die Liberale.
Angriff auf Anwälte
Von Rechtsstaatlichkeit könne in Russland keine Rede sein, sage Leutheusser-Schnarrenberger: „Das hat der Yukos-Prozess mehr als deutlich gezeigt. Die Anwälte Chodorkowskis hatten große Schwierigkeiten sich mit allen Anschuldigungen, die gegen ihren Mandanten erhoben wurden, auseinanderzusetzen.“ So wurde ihnen zum Teil der Zugang zu ihren Klienten im Gefängnis verwehrt; sie wurden zu Hause und in ihren Büros durchsucht, ihre Unterlagen beschlagnahmt.
„Verhandlungen sinnlos“
„Die neuen Ansprüche auf Yukos-Eigentum sind eine neue Etappe beim Ausrauben unseres Konzerns", beklagt Mehrheitseigner Newslin: „Auf den Rechtsweg haben wir keine Hoffung, die Gerichte in Russland sind unter Kontrolle des Kremls, auch Verhandlungen machen keinen Sinn“. Der Konkurs von Yukos ist nach Ansicht Newslins „nur noch eine Frage der Zeit“.
Lukoil interested in Yukos, PetroKazakhstan ops, Dragon Oil stake - chairman
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MOSCOW (AFX) - OAO LukOil is interested in acquiring the assets of Yukos, the
Canadian group PetroKazakhstan and a 50 pct stake in Irish oil and gas explorer
Dragon Oil PLC, which operates in Turkmenistan, the chairman of the Russian oil
company, Vaguit Alekperov, told financial daily Vedomosti.
Lukoil is potentially interested in all of Yukos' remaining operations, the
report said.
"If Yukos' shareholders decided to sell Mazeikiu Nafta (the Lithuanian oil
refinery in whuch Yukos holds a 53.7 pct stake), we would take part in the
tender," Alekperov said, adding, "And if there is an auction for any asset, we
are ready to discuss it."
PetroKazakhstan Inc confirmed late June that it has received approaches from a
number of different parties which could lead to an acquisition of the company.
Russian news reports said in June that Lukoil, India's Oil and Natural Gas Corp
(ONGC) and China National Offshore Oil Co have started negotiations.
"We don't want to buy (PetroKazakhstan) shares on the market, but if the
business was offered as a whole, we would be prepared to start negotiations," he
said.
Regarding Dragon Oil, Alekperov said Lukoil would be looking at acquiring an
around 50 pct stake.
"We are interested in acquiring a stake in Dragon Oil and we are currently in
talks with authorities in Turkmenistan", the chairman said.
Emirates National Oil Co LLC currently holds 60 pct of Dragon Oil.
lgo/dth/pcl/lam
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Das ist TamerB wie er leibt
und lebt wenn er mit seinen
Invests daneben liegt.
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