Was ich derzeit lese
Seite 12 von 60 Neuester Beitrag: 24.03.24 22:41 | ||||
Eröffnet am: | 10.08.20 19:13 | von: Fritz Pomme. | Anzahl Beiträge: | 2.493 |
Neuester Beitrag: | 24.03.24 22:41 | von: Philipp Robe. | Leser gesamt: | 339.347 |
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Vorerst hausten diese paar Geschockten in einer der aufgelassenen Schulen der Gegend, sprachlos, die Augen am Boden, und noch am Vorabend, vor seiner heutigen Abfahrt, hatte er ihnen die Messe gelesen. Während ihm mit dem Kyrie eleison, den Sätzen der Schrift, der Heiligpreisung verlässlich die Wärme in das Herz zog und er wie alltäglich sich sagte, auf jede Feier könne er verzichten bis auf, in Ewigkeit, die der Eucharistie, der Danksagung, des Abendmahls, mit der Verwandlung des Brots und des Weins in den göttlichen Leib und das göttliche Blut, sah er in die abwesenden oder begriffsstutzigen Gesichter der Flüchtlinge mit einer solchen, im Lauf der Begebenheiten noch anschwellenden, Verächtlichkeit - "Hört endlich auf, den Erdkreis anzuöden mit eurem Unglück!" -, daß, kaum war der Schlußsegen gesprochen, mit dem er sie hinaus in die Welt schickte, alle miteinander in ein zunächst hier und dort noch verkrampftes, dann einhellig gelöstes Lachen ausbrachen.
[Peter Handke - Mein Jahr in der Niemandsbucht S. 906]
https://www.ariva.de/forum/...denk-anregungen-523425?page=2#jumppos51
Das mit dem Erdkreis und dem Unglück rund um Europa und dem einheitlichen Lachen passt schon!
den badischen Akzent hab ich noch ganz gut im Ohr - und lese auch ab und an "kollegen aus dem badischen Landesteil"..... aber schwäbisch ??
Das wird bei uns im hohen Norden wahrscheinlich auch in der Bibliothek schwerlich zu entleihen sein....
schaumermal
F.P.
aus meiner Erinnerung schon sagen kann:
nen bodenständigen Humor hamse ja, die Schwaben
und für die Basler Städter sind ALLE Deutschen Schwaben...
die haben dann, wenn wir in Basel zum Einkaufen gefahren sind, gesagt
"De Schwobe chumme"...
F.P.
gibts von:
"Wo kommet denn die kloine Kinder her?"
Ist aber schon fast 30 Jahr "alt" und da geht um Aufklärung.
Lacht
F.P.
http://hausen.pcom.de/jphebel/gedichte/schwrzwälder_breisgau.htm
Der Schwarzwälder im Breisgau
Z'Müllen an der Post,
Tausigsappermost !
Trinkt me nit e guete Wi !
Goht er nit wie Baumöl i,
z'Müllen an der Post !
Z'Bürglen uf der Höh,
nei, was cha me seh !
O, wie wechsle Berg und Thal,
Land und Wasser überal,
z'Bürglen uf der Höh !
Z'Staufen uffem Märt
hen sie, was me gert:
Tanz und Wi und Lustberkeit,
was eim numme 's Herz erfreut,
z'Staufen uffem Märt !
Z'Friburg in der Stadt,
sufer ischs und glatt;
richi Here, Geld und Guet,
Jumpfere wie Milch und Bluet,
z'Friburg in der Stadt.
Woni gang und stand,
wärs e lustig Land.
Aber zeig mer, was de witt,
numme näumis findi nit
in dem schöne Land.
Minen Augen gfallt
Herischried im Wald.
Woni gang, se denki dra;
's chunnt mer nit uf d'Gegnig a,
z'Herischried im Wald.
Imme chleine Huus
wandlet i und us,
gelt, de meinsch, i sagder, wer ?
's isch e Sie, es isch kei Er,
imme chleine Huus.
Platt hier im Osnabrücker Land, wenn man die Vokabeln nicht kennt, kann man sich schnell vertun, also
spar ich´s mir, SOOOOOOOOO wichtig find ich´s nicht.
Börsianer würden sagen: Der Markt gibt die Antwort....( und hat Recht)
Mä chönni in Tüschland nümmä säge was mär weli, wird gjammärät.
Wänn mär sinni Meinig denä schriebt, wänds sies abär au nöd.
Ägsgüssi, ...das isch äs Sorry, ...will ja niämär beleidigä.
Äs Buäch läse, han i als Rat gha, da chan mär au nöd eifach dri heppä, muäs äs näh, wiäs isch oder nöd läsä.
Schad isch äs scho ä chlie, min Text isch doch au nett gmeint gsi, sich ämal züberlegä, was mär dänn sälber chan verbessärär i sim Dasii. Dänn nur das chan mär würklich verbesserä, suscht nüt würklich.
Wänn mär das nöd chan, dänn chan mär au dWält nöd verschtah.
Hier noch auf Hochdeutsch ein konkreter Buchtip, der aufzeigt, dass die Welt nie in Ordnung war und man den Lauf der Zeit nicht ändern kann durch Wut, man muss sich darin zurecht finden und selber auch an sich arbeiten, keine Regierung wird das tun für einem.
Egon Friedell, Kulturgeschichte der Neuzeit. Gibt einen guten Überblick mAn, über die Irrungen und Wirrungen der Neuzeit, aber auch über die Fortschritte des menschlichen Geistes. Es wurde von den Nazis verboten, war halt ein Jude, und somit ein Untermensch, er brachte sich um, als SA-Leute ihn befragen wollten nach der Besetzung Östereichs.
Wer behauptet Deutschland sei eine Meinungsdikatur, widerspricht sich ja schon dadurch, dass man das schreiben kann, ohne Besuch zu bekommen zuhause. Und wer alles meldet, was einem nicht passt, will auch keine ehrliche Meinung lesen, nur seine eigene. Tja,die Diktatur steckt in jedem, auch in mir und die will ich nicht. Auch in mir nicht, weil ich dann mein eigenes Opfer bin.
In diesem Text soll es um Meinungsfreiheit gehen. Genauer gesagt: um die Meinungsfreiheit an deutschen Universitäten. Es ist dazu vor einigen Tagen eine Studie erschienen, die bereits für Furore gesorgt hat. Grundlage der Untersuchung ist eine Umfrage unter Studierenden an der Goethe-Universität Frankfurt. Ergebnis: Um die Freiheit der Meinungsäußerung ist es nicht gut bestellt
...damit offenbart die Studie ein Strukturdefizit in der Debatte um die Meinungsfreiheit. Aus dem Recht, seine Meinung zu äußern, folgt nicht das Recht, dass diese Meinung auch publiziert, allgemein anerkannt oder mit einem öffentlichen Amt wie einem Universitätslehrstuhl belohnt wird. Man darf in Deutschland (fast) alles sagen, aber es müssen nicht immer alle zuhören. Fortschritt heißt, im Universum aller sagbaren Sätze jene nicht mehr zu verwenden, die sich als überholt oder nicht mehr mit den Fakten vereinbar erwiesen haben. Wir müssen nicht mehr darüber diskutieren, ob die Erde eine Scheibe oder eine Kugel ist. Ob Homosexuelle gefährlich sind. Oder ob es den menschengemachten Klimawandel gibt. ..
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/...lam-homosexualitaet
und was soll ich sagen?
Einfach hingerissen bin ich über die breite Intelligenz des Autors !
F.P.
Friedell lebte in einer Wohnung im 2. oder 3. Geschoss - zur Strasse hin. Er wurde vorgewarnt, dass er auf der Liste der Gestapo stünde - und als die Gestapo an seiner Wohnungstüre klingelte um ihn abzuholen, lief er zum strassenseitigen Fenster, öffnete schnell und rief den Fussgängern zu, sie sollten doch bitte zur Seite treten.
Sprachs, sprang aus dem Fenster und sprang in den Tod.
was ich "verstanden " hab, wer weiß, welche unflätigen Bosheiten im Schwyzerdütsch??? versteckt waren???
Die Verpflegung scheint im Knast also (v)erträglich gewesen zu sein.....Vielleicht haben ihm die Knast"brüder" ja ein Käsefondue gemacht? Oder andere Leckerlis?
Unflätig war da überhaupt nie nix, lieber goldik - da darf ich den Eidgenossen durchaus verteidigen - (wenn er damit einverstanden ist...)
F.P.
im wiki stehts genauer:
https://de.wikipedia.org/wiki/Egon_Friedell
Claudio Magris: Die Donau
Magris studierte Germanistik und schildert die Donau von der Quelle bis zur Mündung - mit Blick darauf, was rechts und links der Donau so alles "kreuchte und fleuchte".
Recht unterhaltsam erzählt er vom "Schneider von Ulm" und seinen Flugversuchen; das Buch muss ihn viel Zeit gekostetet haben und viele Reisen nach Deutschland und die angrenzenden Länder.
Es ist schon "ein paar Tage her", dass ich dieses Buch las - vielleicht sollte ich es noch einmal lesen; nicht alles hab ich mir merken können.......