Was ich derzeit lese


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Neuester Beitrag: 24.03.24 22:41
Eröffnet am:10.08.20 19:13von: Fritz Pomme.Anzahl Beiträge:2.493
Neuester Beitrag:24.03.24 22:41von: Philipp Robe.Leser gesamt:339.330
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2689 Postings, 1710 Tage Fritz PommesAlfred Döblin: Berlin Alexanderplatz

 
  
    #201
3
12.11.20 14:34

Döblin schrieb den Roman (nach verfügbaren Angaben) im Jahr 1929 - im gleichen Jahr, in dem Thomas Mann den Literatur-Nobelpreis erhielt.

Die mir vorliegende Ausgabe stammt vom Verlag Artemis und Winkler und erschien als Nachdruck 2014

Auf Seite 18 lese ich den Satz "....ein großer Schuft war ich geworden, ein Schubiack, fehlt nicht viel zum Penner."

"Schubiack" - ein Wort, das ich seit vielen Jahren nicht mehr gehört habe und das abwertend für einen Menschen gebraucht wird, den man ansonsten auch als "Lump" bezeichnen könnte.  

2689 Postings, 1710 Tage Fritz PommesDöblins Liebe zum Alexanderplatz-Viertel

 
  
    #202
2
14.11.20 13:18
war ein "hautnahes"....

Nachdem sein Vater (zusammen mit einer 20 Jahre jüngeren  Arbeitnehmerin aus dem väterlichen Zuschneidebetrieb)  sich in Richtung Amerika "abgesetzt" hatte, zog die Restfamilie (Mutter und 5 Kinder) nach Berlin - eben in  das Viertel rund um den Alexanderplatz.

Nach seinem Medizinstudium eröffnete Döblin eine Arztpraxis im gleichen Viertel....

Unter Literaturwissenschaftlern wird darüber spekuliert, ob Döblin James Joyce's "Ulysses" gelesen hatte, als er mit der Niederschrift des "Berlin Alexanderplatz" begann. Joyce hatte seinen Ulysses Anfang der 1920-er Jahre veröffentlicht, Döblin den "Alexanderplatz"  Ende der 1920-er......

 

3475 Postings, 2497 Tage yurxFritz Pommes

 
  
    #203
4
14.11.20 14:11
Hi, jetzt wage ich mich mal in die Höhle des Löwen. Hihi.
Keine Bange, nicht um zu streiten hier, das Gegenteil.
Das ist dein Faden.

Ich habe eine konkrete Frage an Bücherfreunde.
Ich suche Bücher für einen Anfänger, ein junger Mitarbeiter, 23, der noch nie ein Buch gelesen hat.
Jetzt konnte ich ihn überzeugen, dass das wichtig wäre, auch für seine Sprache, er hat eine schwierige Geschichte hinter sich. Gab ihm nun mal " der Herr der Fliegen" und Demian von Hesse, Hesse gefiel ihm aber nicht so gut, ist ja auch etwas "altbacken". Das andere hat er jetzt mal angefangen.

Die Bücher welche ich damals gelesen habe, sind wohl noch zu schwierig, für jemanden, der das Lesen nicht kennt. Also suche was spannendes, was aber doch etwas mehr vermittelt, als ein Krimi von der Stange. Vielleicht hat jemand eine Idee?

Ich hoffe du siehst das auch als Friedenspfeiffe, dass ich mich hier her wage. Etwas Angst habe ich dabei, ehrlich gesagt. Gerade sympathisch bin ich dir ja wohl nicht. Aber das ist mir eigentlich auch egal. Ich werde mich nicht mehr gross verändern. Habe eine grobe Prägung, die kann ich manchmal nicht verbergen, auch wenn sie nicht so toll ist, das kann man sich nicht auswählen. Aber ich bin trotzdem ein Menschenfreund geworden. Gerade auch Bücher haben mir geholfen.
 

25900 Postings, 2694 Tage goldikMoin YURX; WIE WÄR´S MIT ERICH kÄSTNER

 
  
    #204
4
14.11.20 16:25
für Erwachsene...,oder John Steinbeck , gibt´s alles preiswert , Medimops oder booklooker sind gute
Adressen...  

2689 Postings, 1710 Tage Fritz Pommesyurx: John Steinbeck ist ne gute Idee

 
  
    #205
2
14.11.20 16:50
für einen "Leseanfänger" - da schliesse ich mich goldik gerne an !

"Tortilla Flat" ist zum Beispiel eine Sammlung kürzerer Geschichten rund um eine Gruppe "versoffener" Gestalten...

Ob es (noch) als Taschenbuch erhältlich ist ? Da bin ich mir nicht sicher.

Das erst mal spontan als Antwort auf Deine Frage.....
Lass mich ne kleine Weile bitte nachdenken - es fällt mir bestimmt noch mehr ein (obwohl ich schon immer ne "Leseratte" war)

F.P.  

2689 Postings, 1710 Tage Fritz PommesHeinrich Böll: Dr. Murkes gesammeltes Schweigen

 
  
    #206
3
14.11.20 17:04

Das ist eine Satire pur !

Und gemeint ist damit das Rundfunkwesen (gleichgültig, in welchem Staate)
aber natürlich las ich in dieser Erzählung auch die Kritik des Autors an seiner Institution Kirche und
dem (vor allem in Süddeutschland) gern gepflegten kirchlichen Gefolge.

F.P.
 

25900 Postings, 2694 Tage goldikZur Eingewöhnung:

 
  
    #207
2
14.11.20 17:26

2689 Postings, 1710 Tage Fritz PommesJawohl, goldik, das isses

 
  
    #208
1
14.11.20 17:44
quadratisch, praktisch, gut

weil in der Jacken- oder Sakkotasche leicht unterzubringen (wegen des BuchGEWICHTES)- da beult nix aus...!

Vor etlichen Jahrenden gabs bei Youtube auch eine Film-Aufzeichnung mit
Dieter Hildebrand

die hab ich aber leider nimmer gefunden...
Schnief.....

F.P.

 

25900 Postings, 2694 Tage goldikyep, das sind schöne Erinnerungen..., ob´s noch in

 
  
    #209
1
14.11.20 17:53
die Jetztzeit passt?? Damals fand ich´s lustig...  

3475 Postings, 2497 Tage yurxDanke

 
  
    #210
14.11.20 18:28
Ich schaue mir das mal an, googelt mal mit ihm etwas.




 

54906 Postings, 6864 Tage RadelfanJohn Steinbeck habe ich früher auch gerne

 
  
    #211
4
14.11.20 18:57
gelesen. Die Bücher um die Cannery Row sind ziemlich leichte Kost.

Etwas schwerer ist da schon Jenseits von Eden. Auch weil der Film (James Dean) nur den letzten Teil des Buches umfasst, ist er nicht mit dem Buch vergleichbar.

2689 Postings, 1710 Tage Fritz Pommes# 209 / 17:53

 
  
    #212
4
14.11.20 19:08
mag sein, goldik -  ich fands auch gut (und finds immer noch gut).

Aber das ist natürlich auch sehr persönlich als Einstellung - Böll war da nicht immer mit der offiziellen Kirchenmeinung einig, deswegen war er mir da auch sympathisch mit dem, was er schrieb.

Für jüngere Leser gibts da  noch was, was ich kürzlich las:

Susan Kreller: Elektrische Fischer

Das ist zwar ein Jugendbuch (etwa ab 12 Jahren) - aber mit der Altersangabe des Verlags würde ich es da nicht ZUUUU genau nehmen: für Leseanfänger und Jungs durchaus geeignet.... (meine Meinung!)
Es geht um eine Frau mittleren Alters und Mutter zweier Kinder, die mehr als 10 Jahre lang in Irland lebte, dort heiratete; die Ehe ging schief und sie kehrt in das Dorf ihrer Eltern in Mecklenburg-Vorpommern zurück.
Die Kinder verweigern sich dem Umzug in die "fremde Heimat" ihrer Mutter und das Buch erzählt sehr wirklichkeitsnah von den Schwierigkeiten und Problemen......

Mein Tipp für yurx: sich mal in einer guten Buchhandlung umschaun, ein oder mehrere Bücher in die Hand nehmen und "schnuppern", wie sie denn so riechen können, anlesen und .....das Gespräch mit nem Buchhändler suchen. Da könnte durchaus ne Bindung auf längere Zeit draus werden......

F.P.

 

2689 Postings, 1710 Tage Fritz PommesSusan Kreller: Elektrische Fische

 
  
    #213
14.11.20 19:16
(also ohne r im Titel) ist die richtige Angabe  

71506 Postings, 6014 Tage FillorkillArundhati Roy about the Rise of Fascism

 
  
    #214
2
14.11.20 19:27

2689 Postings, 1710 Tage Fritz Pommes# 214 / 19:27

 
  
    #215
2
14.11.20 19:40
....  und der Titel ist in der Übersetzung zu haben:

Das Ministerium des grösstmöglichen Glücks  

71506 Postings, 6014 Tage FillorkillKontext # 214: Naxaliten

 
  
    #216
4
14.11.20 19:50
Author-activist Arundhati Roy, who has been accused of romanticising Naxalism, has said she will continue to back the Maoists' armed struggle even if she is put behind bars. While claiming that she does not support violence, the 48-year-old Booker prize winner feels that the Naxal movement could be nothing but an armed struggle as the Gandhian way would not have been successful in the present context. "The Naxal movement could be nothing but an armed struggle. I am not supporting violence. But I am also completely against contemptuous atrocities-based political analysis," she said delivering a lecture on 'The War on People' organised by the Committee for Protection of Democratic Rights here late last night.  
https://www.indiatoday.in/latest-headlines/story/...-75805-2010-06-03

Die Naxaliten entstanden in den späten 1960er Jahren und sind nach dem Ort Naxalbari im Distrikt Darjeeling in Westbengalen benannt. Dort fand 1967 unter der Führung einiger Mitglieder des linken Flügels der Communist Party of India (Marxist) – CPI(M) – ein Bauernaufstand statt, der von der Polizei niedergeschlagen wurde. Im selben Zeitraum fanden weitere Bauernaufstände statt, am wichtigsten war derjenige in Srikakulam, Andhra Pradesh. Hauptursachen für die Bauernaufstände waren die Konzentration des Landes in den Händen weniger Großgrundbesitzer, die im Wesentlichen aus der britischen Kolonialzeit herrührte, sowie die gesellschaftliche und ökonomische Diskriminierung nicht-hinduistischer „Ureinwohner“ und Stämme Indiens (Adivasis), durch die hinduistisch geprägte Gesellschaft mit ihrem Kastensystem. Außerdem gab es zum Teil Widerstand ansässiger Volksgruppen gegen Umsiedlungen, die wegen großer Bauprojekte durchgeführt wurden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Naxaliten

3475 Postings, 2497 Tage yurxThx

 
  
    #217
3
15.11.20 09:48
Danke für die Vorschläge.

Es ist ja auch so, dass die Welt heute eine ganz andere ist, als noch vor 20 Jahren.

Ich hatte zB lange keinen TV, Computer oder Phon. All die Angebote an virtueller Zerstreuung, Games, sozialen Medien und Serien und abrufbaren Filmen prägen heute eine Generation, welche sich kaum vorstellen kann, wie man früher überleben konnte ohne all das.

....





 

2689 Postings, 1710 Tage Fritz Pommes# 217 / 09:48

 
  
    #218
2
15.11.20 19:26
Bei uns zuhaus gabs auch erst Fernsehen, als meine jüngere Schwester das Abitur "in der Tasche" hatte;
dafür genossen wir mit unseren Eltern Theater und Konzerte; lasen viel, reisten zu einer Zeit, als das Reisen noch "terrestrisch" vonstatten ging.

Ich habe nicht den Eindruck, dass mir was gefehlt hat, was die Aktivitäten in jungen Jahren angeht.  

2689 Postings, 1710 Tage Fritz PommesNoch ein Buch-Nachtrag

 
  
    #219
2
15.11.20 19:56
Autor: Ilja Trojanow
Buchtitel: Der Weltensammler

Sir Francis Richard Burton - die geschilderte Persönlichkeit, hat es tatsächlich gegeben.
Er stand in britischen Diensten als Angehöriger des Militärs und zeitenweise auch der Ostindien Company
bereiste Afrika, Indien; lernte die Sprachen, die er für seine Reisen brauchte möglichst akzentfrei.

Der Autor des abenteuerlichen Romans ü ber Sir Francis Richard Burton hat diese Reise noch einmal gemacht - er wusste also, welche Strapazen ihn erwarteten.

Ein sehr interessanter Roman; Fiktion auf der einen Seite - aber aufgeschlossen für das Wesen anderer Länder....Ein beeindruckendes Buch !

https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Francis_Burton  

3149 Postings, 2279 Tage Freiwald.Knut Hamsun - Segen der Erde

 
  
    #220
1
15.11.20 21:32

9678 Postings, 1804 Tage qiwwiDie Nazis fanden Hamsuns Buch seinerzeit großartig

 
  
    #221
2
15.11.20 22:47

11516 Postings, 8431 Tage der boardaufpasserdie hatten wohl ein Faible für Hochintellektuelles

 
  
    #222
1
15.11.20 23:08

3475 Postings, 2497 Tage yurxLöschung

 
  
    #223
3
15.11.20 23:22

Moderation
Zeitpunkt: 16.11.20 13:11
Aktionen: Löschung des Beitrages, Nutzer-Sperre für 1 Tag
Kommentar: Beleidigung

 

 

71506 Postings, 6014 Tage Fillorkillanders deutsch: mein Name ist Cemile Sahin

 
  
    #224
3
15.11.20 23:55
Neun Menschen, neun Geschichten, neun Varianten von Staatsterrorismus: Mit "Alle Hunde sterben" tritt die Künstlerin Cemile zum zweiten Mal im Literaturbetrieb auf:

...Sahins zweites Buch, "Alle Hunde sterben", wird von vielen als Versuch gelesen, Gewalt eine Sprache zu geben. Es spielt in einem Hochhaus im Westen eines Landes, in das sich Menschen aus dem Osten desselben Landes gerettet haben. Vertrieben von einem Staat, der sie kollektiv unter Terrorverdacht stellt, um so die eigenen Praktiken von Verfolgung, Folter und Gewalt zu legitimieren. In neun Monologen lässt Sahin neun Menschen ihr Schicksal erzählen. Neun Varianten von Staatsterrorismus. Eine rot eingefärbte Seite und die unscharfe Schwarz-Weiß-Aufnahme eines menschenleeren Parkdecks trennen die Episoden auf die immer gleiche Weise...  https://www.sueddeutsche.de/kultur/...nz-schoen-dialektisch-1.5063007

Angehängte Grafik:
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fe32009c951d1de2a7049bdb19134b2fv1_max_....jpg

71506 Postings, 6014 Tage Fillorkillunter wilden: the melancholy of resistance

 
  
    #225
3
16.11.20 00:22
The Melancholy of Resistance, László Krasznahorkai’s magisterial, surreal novel, depicts a chain of mysterious events in a small Hungarian town. A circus, promising to display the stuffed body of the largest whale in the world, arrives in the dead of winter, prompting bizarre rumors. Word spreads that the circus folk have a sinister purpose in mind, and the frightened citizens cling to any manifestation of order they can find — music, cosmology, fascism. The novel’s characters are unforgettable: the evil Mrs. Eszter, plotting her takeover of the town; her weakling husband; and Valuska, our hapless hero with his head in the clouds, who is the tender center of the book, the only pure and noble soul to be found. Compact, powerful and intense, The Melancholy of Resistance, as its enormously gifted translator George Szirtes puts it, “is a slow lava flow of narrative, a vast black river of type.” And yet, miraculously, the novel, in the words of The Guardian, “lifts the reader along in lunar leaps and bounds.”

https://onartandaesthetics.com/2017/02/18/...elancholy-of-resistance/

Kongenial verfilmt von Béla Tarr:

Angehängte Grafik:
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