Wann platzt die Rohstoffblase?
Seite 24 von 51 Neuester Beitrag: 25.04.21 13:08 | ||||
Eröffnet am: | 29.04.11 14:57 | von: Randomness | Anzahl Beiträge: | 2.272 |
Neuester Beitrag: | 25.04.21 13:08 | von: Stefanieovlpa | Leser gesamt: | 517.810 |
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meine Frage bezog sich eigentlich auf den Gesetzestext und nicht auf Politiker die Gesetze ignorieren.
Das Gesetz liegt dem Bundesverfassungsgericht vor. Dieses prüft ja nun, ob ua das Haushaltsrecht des Bundestag ausgehöhlt ist.
Wenn es denn so wäre, dass der ESM-Rat eigenmächtig und ohne Zustimmung der Mitglieder den autorisierten Betrag ändern kann, also auch erhöhen, dann wäre doch der Bundestag draussen. Und so wie ich die Zeilen lese könnte es tatsächlich so sein.
Dann hätten wir eine Pumpe, die permanent Geld pumpen kann. Wenn das Gefäß alle ist, wird es einfach gefüllt. D.h. der deutsche Bundestag und auch keine Regierung, keine Merkel, Schäuble, sonstwer kann Einfluss darauf nehmen. Dein Sonderfall mal sußer Acht gelassen.
Dies wäre bemerkenswert und müsste die Deutschen eigentlich auf die Straße treiben. Oder betrachten wir die Steuergelder der BRD nicht als unser Geld, zumindest zahlen wir diese Steuern.
Habs selbst gefunden, aber Danke für die Kritik!
Hier ist ein kritisches Kommentar:
http://deutsch.taxpayers-europe.com/images/...02.2012-langfassung.pdf
Notifizieren ist nicht Ratifizieren! Notifizieren bedeutet „mitteilen“ und nicht „genehmigen“.Ratifikation (=Abschluss der nationalen Verfahren“ und Anzeige. Ganz eindeutig ist also für jede Kapitalerhöhung ein einfacheres Verfahren als diebeabsichtigt und damit wird die Umgehung von Bundestag und Bundesrat ermöglicht. Wäre dies nichtKapitalerhöhung außerhalbbeschließen will und kann. Dann erfolgt eine einfache Mitteilung = Notifizie
Anders als in Art. 47 Abs. 1, wo ausdrücklich die ganze Wirksamkeit des ESM-Vertrags von der
Genehmigung, Annahme durch Bundestag, Bundesrat, Bundespräsident) abhängt, wird in Art. 10 Abs. 1, 3. Satz
vieldeutig und unklar formuliert, der BoG-Beschluss werde mit „
an den Verwahrer wirksam
Ratifikation
gewollt, hätte die Kapitalerhöhung ebenfalls unter den Ratifikationsvorbehalt gestellt werden müssen. Solange dies
nicht im Gesetz verankert ist, muss davon ausgegangen werden, dass der BoG/ESM die
des normalen Gesetzgebungsverfahrens
Achtung, Falle!
Ja, wir sind jetzt an einem Punkt wo sich die Situation gedreht hat. Nach einer langen dauerhaften Phase von positiven Realzinsen haben wir jetzt negative. Das passiert weil das neue Geld „billiger“ ist als das Alte. Liegt das nicht vielleicht einfach daran, dass es unter einer normal harten Geldpolitik einfach nicht mehr möglich ist die Schulden zu stemmen? Haben wir den Punkt überschritten an dem eine weitere Vermögensumverteilung nicht mehr möglich ist ohne das System an seine Grenzen zu bringen?
Hast du Zugriff auf Berichte/Statistiken, die ein anderes Bild der Vermögensumverteilung zeigen? Da würde ich gerne mal reinschauen.
Dein Punkt mit der Verschiebung von Produktionsmitteln ins Ausland ist sicher richtig und wird da bestimmt auch seine Rolle spielen. Ich habe erst geschrieben dass ich davon ausgehe, dass unsere Probleme ein Mix aus Systemschwächen und auch dem Umgang mit dem System sind. Ich bin niemand der behauptet, dass das System von Grund auf schlecht ist und wir nichts dagegen machen können!
Na gut, dann sind wir uns ja zumindest schon mal einig, dass im Regelfall neue Kredite benötigt werden um Zinsen und Tilgung aufzubringen.
Deine Ausführungen das „überschüssiges“ Geld aus Kreditausfällen das noch zeitweilig im System ist zur Zinszahlung verwendet werden kann, sind sehr gewagt. Was läuft den genau ab:
- Kunde will Konsumkredit von der Bank über 10000
- Bank erzeugt 10000 in M1 auf das Konto des Kunden
- Kunde will nun damit seine Rechnung bezahlen
- Bank zahlt dem Kunden 10000 aus Ihrem Barbestand aus. Die Geldmenge M0 hat sich dadurch nicht verändert.
- Kunde ist pleite. Es ist keine Sicherheit da. Bank muss die 10000 Restforderung aus Ihrer M1 Geldmenge löschen.
- Geldmenge M0 und M1 sind jetzt genau gleich hoch wie vor diesem Kredit. Die Bank hat aber 10000 Euro M0 verloren. Die 10000 M0 waren aber vorher auch schon da.
Ich sehe in diesem Fall kein überschüssiges Geld, dass durch den Kreditausfall jetzt noch eine Zeit lang mehr vorhanden wäre. Wie sieht das ganze bei einem besicherten Kredit aus?
- Kunde will ein Immobiliendarlehen über 10000
- Bank nimmt die Immobilie als Sicherheit und besorgt sich damit 10000 M0 über die EZB
- Bank erzeugt 10000 in M1 auf das Konto des Kunden
- Kunde will zahlen. Bank zahlt ihm die 10000 M0 aus, die sie von der EZB bekommen hat.
- Kunde kann nicht mehr zahlen.
- Bank zieht die Sicherheit und verkauft sie und holt sich damit die 10000 M0 zurück. Die M1 Forderung gegen den Kunden wird gelöscht.
- Durch den Verkauf hat sie jetzt die Basis für 10000 M0 verloren. Dadurch muss nun auch der Kredit bei der EZB aufgelöst werden. Die Bank gibt die 10000 M0 an die EZB zurück und der Kreis schließt sich.
In diesem Fall kann es tatsächlich wie von dir beschrieben eine Phase geben, wo das Geld noch im Umlauf ist und andere damit arbeiten können. Das Geld ist aber nicht zu viel! In dieser Phase hat die Bank die Sicherheit und das Geld dazu ist im Umlauf. Genauso als wenn der Kredit noch bestehen würde. Die Bank kann damit jetzt nur die erhofften Zinsen nicht mehr erwirtschaften. Solange sie die Sicherheit jetzt nicht verkaufen kann, kann sie damit aber den Kredit bei der EZB refinanzieren und muss die 10000 auch solange nicht zurückgeben. Das passiert dann nach dem Verkauf der Sicherheit. In der Zwischenzeit muss die Bank aber die Leitzinsen an die EZB zahlen, die sie sich nun anderweitig besorgen muss. Den Vorteilen den jetzt andere dadurch vielleicht haben, stehen die Zinszahlungen der Bank an die EZB entgegen. Und wirklich zu viel Geld wie du es beschreibst ist eigentlich auch nicht zu sehen. Ja, es gibt vielleicht je nach Fall Vorteile für einzelne bei solchen Kreditausfällen, aber dem stehen Nachteile anderer gegenüber. Ich sehe nicht so richtig was deine Darstellung dazu für große kompensierende Auswirkungen auf das Gesamtsystem hat?
Schlechter würde es aussehen wenn die EZB keine ausreichenden Besicherungen für das Zentralbankgeld mehr anfordern würde. Dann könnte nach meinem Verständnis eher unbesichertes Geld im System bleiben.
Warum muesst ihr den Milvus so hart angehen?
Soweit ich sehe hat er doch selbst gesagt, dass er sich mit dem Finanzsystem nicht so gut auskennt. Deshalb war er ja auch hier im Forum un sich antworten auf seine Fragen zu holen. Und genau dazu ist doch ein Forum da! Wenn ihr was an einer Meinung falsch findet, dann erklärt doch einfach wie es in euren Augen funktioniert. Dann haben wir alle was davon.
@Milvus, falls du noch mitliest. Ich würde beim ESM auch nicht so auf den genauen Textlaut aller Klauseln schauen, Es stimmt schon, das zur Not halt wieder neue Verträge gemacht werden können. Ich denke für uns ist einfach nur wichtig, dass wir verstehen wie der ESM technisch funktioniert und was er für Folgen und Riksiken er haben kann. Das Stammkapital sind da auch nicht die 700 sondern "nur" die 80 Milliarden. Das Stammkapital ist der große Unterschiede zum EFSF. Beim EFSF Bürgen die Länder ohne aber direkt Sicherheiten zu hinterlegen. Also vereinfacht einfach gemeinsame Staatsanleihen. Der ESM gibt auch gemeinsame Anleihen aus, hat aber zusätzliich zu den reinen Bürgschaften eine tatsächliche Barsicherheit (die 80). Dieses Geld zahlen die Länder tatsächlich cash aus Ihren Haushalten ein. Jemand hatte da die Idee, dass die Investoren damit mehr Vertrauen haben werden. Ich sehe das etwas kritisch, weil die 80 Milliarden ja dann definitiv in den Haushalten erstmal fehlen und ob das wirklich so viel mehr Vertrauen bringt, dass es sich rentiert?
Auch bei dir ist es so, dass mich deine Argumentationsweise sehr stark an jemanden erinnert, mit dem ich keine Diskussionen führen will. Viellciht täusche ich mich, vielleicht nicht. Aber Du wirst hier sicher auch andere Gesprächspartner finden, die dir das Geldsystem erklären...
Ich kann dich natürlich nicht dazu zwingen weiter zu diskutieren, finde es aber schade wenn du nicht mehr willst.
Wenn du dich so gut mit dem Geldsystem auskennst dürfte es dir doch nicht schwer fallen mit meinen Beispielen und Vertiefungen umzugehen. Dann sag mir halt einfach wo meine Fehler liegen. Immer wenn es an einem Punkt tiefer ins Detail geht, weichst du mit was ganz anderem aus, wo du dann nur ganz oberflächlich bleibst, oder bingst den Vorwurf, dass ich keinen Plan vom Geldsystem habe.
Ich behaupte nicht, dass ich ein Profi in allen Fragen und Auswirkungen des Systems bin. Aber ich denke schon, dass ich das Geldsystem mit seinen grundsätzlichen Funktionen richtig verstehe. Warum weichst du aus wenn es ins Detail geht?
Deshalb solltest Du das einfach respektieren...
Mach dir nichts draus, du hattest Pech und bist an den ober Geldsystem durchblicker SG70 gekommen gegen den du als Leihe einfach zu simple Beispiele benennst und den Fehler begehst diesen gedanklich und rechnerisch nachzugehen. Das ist natürlich falsch :-)) , den Fehler mache ich auch immer, schritt für schritt den Weg des Geldes nachverfolgen. Offenbar ist SG70 ein Hoch Ausgebildeter Akademiker der es nicht nötig hat tiefer in etwas einzusteigen und die Dinge zu hinterfragen. Es läuft ja alles bestens wie man in der Welt sehen kann.
@SG70, dann hätte ich, wenn du es erlaubst, noch eine letzte Frage an dich:
Wo kann man deiner Meinung nach die richtigen Informationen zum Geldsystem nachlesen? Nenne uns einen Link, Buch oder Namen. Wenn du dich so gut auskennst muss es ja irgendwo was geben das du für richtig hältst.
Du kaufst die ein Haus mit einem Kredit von 500.000 Euro mit 5% Zins. 600.000 Euro (Du hattest 100.000 EK) bekommt der Käufer. Die Bank finanziert die 500.000 über die EZB zu 1% Zins. Nun fällt das Darlehen aus und die Bank macht nach der Zwangsversteigerung 200.000 Verlust. Insgesamt wird as EK durch Gewinnverrechnungen um "nur" 20.000 reduziert. Die Bank hatte max. Kreditsumme ausgegeben.
Jetzt denk mal nach, welches Geld wird wie verzinst und wann welches Geld verschwindet. Wenn Du z.B. 90% der Vorgänge erkennst (das ja der typische Fall von Geldschöpfung und Geldvernichtung) dann erkläre ich dir morgen (wenn es nötig sein sollte) den Rest...
Dann sollte dir klar werden, dass eine bestimmte Zeit unverzinstes Kapital (was ich mit "zuviel" Geld meinte) im Umlauf ist, was es je deiner Mienung nicht geben kann...
Es ist auch egal. Das Beispiel ist so gewählt, dass es eigentlich offensichtlich ist und sicher auch von dir erkannt wird... wenn nicht frage einfach mal ein paar der "alten" Experten im Goldforum, sogar die müssten das wissen...
Um das zukünftig zu verhindern, gibt es ja die ignore Funktion... also verzeih, wenn ich auf deine Postings nicht mehr reagieren kann... hatte den damals auch auch ignore, um ariva entspannt "genießen" zu können...
Das Geld ist nie weg es gehört nur jemand anderen.....
Anscheinend ist es bei bestimmten Personen nicht möglich sich wie Erwachsene zu benehmen, fakt ist dass das Forum eigentlich zum Austausch von INFORMATIONEN,Wissen und Erfahrungen da ist und nicht für irgendwelche Provokationen.
Die mit positiven Charakter ziehen sich zurück und lecken ihre Wunden, die negativen Charaktere aber, kotzen sich hier und anderswo aus.
Ein abschreckendes Beispiel ist z.B.der Thread;
"Meinungsbild zur Sperrung eines Users -- bitte lesen"
im
http://www.boerse-express.com/cat/postings
Da wird miteinander gekämpft und gestritten, um einen unliebsamen Poster zu "entfernen", bis weit über Mitternacht hinaus!
Die Na$$-Keulen werden geschwungen und es wird auf ganzer Linie gemobbt und Stalking bis zur totalen Erschöpfung betrieben..
Resultat wurde natürlich keines erzielt!
Ein abschreckendes und frustrierendes Beispiel, wie es hier bei Ariva nicht stattfinden sollte, obwohl bereits auch hier solche Ambitionen zu erkennen sind!
Dein Beispiel enthält einen ganz wichtigen Punkt: "Die Bank macht bei der Versteigerung 200000 Verlust." Das ist genau das was ich mit "Anders sieht es aus wenn die Sicherheiten, die die EZB nimmt, nicht ausreichend sind".
Schauen wir was Schritt für Schritt passiert.
- Kunde will Kredit über 500000
- Bank nimmt das Haus dazu als Sicherheit und holt sich einen EZB Kredit über 500000 M0
- Bank bezahlt die 500000 M0 dem Kunden aus und schreibt sich eine Forderung darüber gut.
- Kunde kann nicht mehr zahlen. Bank zieht die Sicherheit und verkauft sie. Erlös 300000 M0. Macht 200000 Verlust für die Bank.
- Durch den Verkauf der Sicherheit muss die Bank jetzt 500000 M0 jetzt an die EZB zurückgeben.
Du hast hier mit deiner Aussage "Es ist noch Geld im Umlauf" nicht ganz unrecht. Es sind nun noch 300000 unterwegs. Trotzdem ist aber insgesamt die Geldmenge nicht zu viel, Die Bank steht nun unter Druck weil sie schauen muss das Geld für die EZB anderweitig aufzutreiben. Auch hier stehen Vorteile die jetzt vielleicht andere haben, die neuen Nachteile der Bank geegenüber. Von Seiten der EZB ist alles OK, wenn sie die 500000 wieder eingezogen hat.
Problematsich sehe ich diesen Fall aber schon. Das Problem ist, das hier Zentralbankgeld, welches auch als Bargeld gedruckt werden kann, unter falschen Vermutungen zum Wert der Sicherheit erzeugt wurde. Somit ist das zuviele Geld unterwegs solange der Kredit NOCH NICHT ausgefallen ist. Wenn das gehäuft passiert kommt es zu einer Blase und dann kann es, wie wir jetzt am Beispiel Spanien sehen, die Banken massiv unter Druck setzen. Wenn das dann dazu führen würde, dass die Banken pleite gehen und das überschüssige Geld nicht mehr einziehen können, hätten wir massive Probleme. Dann sind wir wieder im Bereich "Systemrelevant".
Soweit ich das sehe, ist es sehr wichtig dass bei Zentralbankkrediten die Sicherheiten möglichst hart sind. Riskantere Kredite sollten daher nur über die Geschäftsbanken durch Giralgeld entstehen. Diese Kredite sind dann nur ein Geschäft der Bank mit dem jeweiligen Kunden, aber es gibt kein allgemein gültiges Zentralbankgeld was dadruch gefährdet ist.
Mir ist aufgefallen, dass hier im Forum, und auch generell, wenn es um das Finanzsystem geht immer zwei extreme aufeinanderprallen. Zum einen die, die das Finanz- und Zinssystem verteufeln und die anderen, die jede "Verantwortung" des Systems an unseren Problemen abstreiten und alles nur als Fehler von falschem Verhalten sehen.
Ich bin noch nicht so lange im Forum dabei und auch kein Finanzprofi. Mein Ziel ist, es, das Finanzsystem, so gut wie möglich zu verstehen. Dabei ist mir nun ein Punkt aufgefallen, der vielleicht hilft, das beide Seiten nochmal nachdenken. Es ist kein Problem, wenn man selbst etwas oberflächlich falsch gesehen hat sich neuen Erkenntnissen zu stellen. Das gilt auch für mich selbst. Nun aber zum konkreten Punkt:
SG70 hat kürzlich hier das "temporäre" Geld angesprochen, mit dem die Zinsen bezahlt werden und daraus abgeleitet, das durch Zinsen nicht zwangsläufig höhere neue Kredite enstehen. @SG70, ja du hast damit recht. Die Betrachtung das Zinsen automatisch eine Geldmengenerhöhung erzwingen ist falsch und auch meine eigene Betrachtung war hier etwas zu einseitig. Theoretisch können die Zinsen mit der bestehenden Geldmenge erwirtschaftet und bezahlt werden. Ganz einfaches Beispiel: Bäcker zahlt Zinsen für seinen Kredit an die Bank, Bank bezahlt mit dem Zins seinen Finanzberater. Der Finanzberater kauft sich Brezen beim Bäcker...
Was heißt das nun? Warum wächst dann die Geldmenge/Verschuldung immer stärker und warum verteilt sich das Vermögen immer stärker auf einzelne Superreiche um, wenn nicht der Zins schuld ist? Ich hatte schon mal geschrieben, dass ich glaube, dass es ein Mix aus Systemschwächen und dem Umgang mit dem System ist. Das Problem könnte sein, das unser Kreditgeld immer arbeiten muss, aber es nicht jeder nötig hat mit dem Geld zu arbeiten. Wenn der Bäcker aus dem obigen Beispiel sich für den Kredit einen neuen Backofen gekauft hat und sein Geld dann nicht im Kreislauf sondern irgendwo unterm Kopfkissen landet, gibt es ein Problem. Damit wird es schwieriger für die Kreditnehmer mit der Restgeldmenge das Geld vom Kredit wieder zu erwirtschaften. Daraus folgt: Damit es funktioniert darf Geld eigentlich nicht gehortet werden. Die Lösung: Man hortet nicht sondern gibt es zur Bank, die es gegen Zins wieder verleiht. Das heißt, der große Druck kommt nicht schon durch den Kreditzins aus dem ursprünglichen Kredit sondern aus den Zinsen für das Geld das jemand momentan nicht ausgeben will. Eines unserer zentralen Probleme könnte als ganz einfach sein: Geld das momentan nicht benötigt wird, darf eigentlich nicht gehortet werden. Um das zu unterbinden leihen wir das Geld vom Horter wieder aus und versprechen ihm dafür einen höheren Anteil am zukünftigen Geld. Dadurch haben wir das Problem, das sich Geldvermögen die nicht gebraucht werden über die Zeit automatisch immer mehr aufblähen ohne das der Besitzer dafür groß was tun muss! Eine Umverteilungsmaschine zugunsten derer die schon viel Geld haben.
Man könnte vielleicht sagen. Das System hat an sich keinen Wachstumszwang, aber durch die Ansammlung von Vermögen, die verzinst werden müssen, um im Umlauf zu bleiben, entsteht mit steigendem Vermögen ein steigender Wachstumsdruck.
Vielleicht sehen wir diese Woche noch eine gigantische Anleihenaufkaufsaktion. Momentan sperrt sich Deutschland dagegen. Noch! Die anderen Euroländer, die USA und auch große Teile der EZB scheinen dafür zu sein.
Ich denke die USA werden versuchen den Europäern ein Anleihekaufprogramm schmackhaft zu machen. Vielleicht bieten sie ein entgegenkommen der FED an um den Euro damit nicht zu stark zu drücken. So eine Aktion könnte meiner Meinung nach durchaus für kurzfristige Kursanstiege an den Börsen und fallenden Renditen auf den Anleihen sorgen. Danach ist alles davon abhängig, ob die Wirtschaft mit dieser Gelspritze wieder zu stärkerem Wachstum findet. Neben den Aktienkursen wird die Aktion wohl auch die Rohstoffe stark befeuern. Das zusätzliche Geld im Wertpapiermarkt wird sicher auch in die Hände von Rohstoffspekulanten fallen, was sich im Gegenzug wieder negative auf die produktive Wirtschaft auswirken wird.
Das System ist mittlerweilen schon so stark aufgebläht, dass man schon sehr optimistisch sein muss, wenn man glaubt, dass eine weitere Spritze die Probleme langfristig lösen kann. An das Hauptproblem der Krise, die gigantischen privaten Vermögensanhäufungen im Wertpapiermarkt, wird das jedenfalls nichts verändern.
Dein Gleichung scheitert daran, dass das Kreditgeld auf dem Geldmarkt als Guthaben gehandelt wird. So wird Schuldgeld zu Sicherheiten für neue Kredite. Des Weiteren fehlt in Deiner Gleichung, dass für jeden Kredit eine physiksche Sicherheit hinterlegt werden muss. Wäre es nicht so, gäbe es keine Gerichtsvollzieher, die pfänden dürften. Selbst wenn der Zins aus der marktwirtschaftlichen Überlegung herausgenommen wird, muss die Geldmenge stetig steigen - also gegen Kredit ohne Zins kreiert werden, ansonsten können die Leistungen der Menschen bei der Veredelung von Rohstoffen nicht mehr bezahlt werden. Schließlich ist Geld ein Wertaufbewahrungsmittel. Man spart, um sich Leistung anderer + Rohstoffe einkaufen zu können. Die Menschheit lebt also seit langer Zeit auf der Basis eines garvierden Denkfehlers. Der nennt sich eigentumsgedecktes Denken.
Folglich haben wir keine Problem mit dem Geld, sondern keine materiellen Sicherheiten mehr zur Verfügung, die für "frisches Geld" hinterlegt werden kann. Deshalb führt man Rohstoffkriege. Die Währungskriege sind daher eine A-Bombe gegen Rohstoffländer und ungeliebte Mitbewerber um Arbeitsplätze. Dieses Problem tritt immer am Ende einer jeden kapitalistischen Endphase auf. So ging die Hanse zu Grunde und so wird auch dieses Imperium an seiner eigenen Ordnung scheitern.
Selbst Gold und Silber inflationiert in dieser Endphase. D. h. ein Brot kostet dann 10 g Gold. Gold und Silber sind daher nur für die eine "Wertanlage", die ihr Brot in schlechten Zeiten selber backen können und nicht kaufen müssen. ;-)
Da unser Geld fast ausschließlich aus Kreditgeld besteht ist es natürlich so, dass den Geldguthaben immer Schulden auf der anderen Seite gegenüberstehen. Was meinst du da genau mit „Die Gleichung scheitert“? Dass für jeden Kredit eine physische Sicherheit hinterlegt wird, sehe ich nicht so. Das stimmt z.B. für Immobiliendarlehen aber nicht für Konsumkredite. Außerdem sind auch Papiere wie Staatsanleihen als Sicherheiten akzeptiert. Der Gegenwert des Geldes sind nicht physische Sicherheiten, sondern das Vertrauen auf die Rückzahlung. Die „physischen“ Sicherheiten dienen nur zur Schadensbegrenzung bei Kreditausfällen. Wenn der Gerichtsvollzieher kommen muss ist ja genau das Problem mit den fehlenden Sicherheiten eingetreten! Durch die Pfändung wird versucht den Schaden noch zu minimieren.
Deine Ansicht, dass auch ohne Zinsen eine Geldmengenerhöhung nötig wäre, teile ich durchaus. Da sind wir genau beim eigentlichen Problem: Anhäufung von Vermögen. Mit dem Zins wird versucht die Hortung zu verhindern mit dem Versprechen in der Zukunft noch mehr zu bekommen. Das verschiebt das Problem nur immer weiter nach hinten und macht es gleichzeitig größer. Ohne Zins würde es auch schädliche Hortungen geben, aber der Druck darauf wäre geringer und das Problem wäre eventuell auch leichter zu bekämpfen.
Deine Ableitung, dass das Problem nicht im Geld sondern den fehlenden Sicherheiten liegt, kann man auch umdrehen. Nicht zu wenige Sicherheiten sondern zu viel Geld! Also vielleicht doch (auch) ein Problem mit dem Geld?
Durch die lockere Geldpolitik wird es immer schwieriger mit Geld noch Renditen zu erwirtschaften. Das Kapital wird deshalb verstärkt auch in haltbare Rohstoffe investiert. Das treibt die Rohstoffpreise dieser Güter im Vergleich zu anderen hoch. Solange die jetzige Strategie beibehalten werden kann wird dadurch z.B. Gold im Vergleich zu Äpfeln an „gefühltem“ Wert steigen. Solange das System steht wirst du auch die vielen Äpfel für einen Krügerrand kaufen können. Wenn es kracht wird Gold usw. zwangsläufig dann Wert im Vergleich zu den anderen Gütern verlieren. Wie gesagt: Der jetzige Wert von Gold ist eher ein „gefühlter“ Scheinwert. Gold ist sicher eine Möglichkeit einen Teil eines angesparten Vermögens gegen ein Problem mit der Währung abzusichern. Aber umso mehr Leute auf diesen Zug springen umso größer wird, wenn der Crash tatsächlich kommt, später auch der Abschlag in Kaufkraft sein. Da muss jeder für sich selbst entscheiden.
In Sachen Gold gibt es noch zwei weitere Punkte, die da Einfluss haben. Da wäre zum einen die Frage welche Rolle Gold im zukünftigen Finanzsystem spielen wird. Bei einer größeren Rolle als Geld wird sich eher eine Überbewertung gegenüber anderen Rohstoffen halten/einstellen. Das zweite ist die jetzige Verwendung von Gold. Wenn es von den Anlegern nur als kleine Beimischung zur Risikoabsicherung verwendet wird, wird das auch den Wertverlust bei einem möglichen Crash begrenzen, weil dann mehr Anleger in der Lage sein werden, die Goldbestände zu halten. Wenn sich die Leute jetzt natürlich bis ans Limit damit vollpumpen werden bei einem Crash sehr viele Bestände auch abgestoßen werden müssen und dann geht es heftig runter.
Zahlreiche US-Großbanken erreichen an der Börse wieder Kursniveaus wie vor der Finanzkrise.
Überhaupt muss man sich doch sehr fragen, warum Gold bei angeblich effizienten Kapitalmärkten seit dem 1. Januar 2002 um 572% zugelegt hat. An den steigenden Staatsschulden wird es wohl kaum liegen.
Ja, viele Rohstoffe sind die letzten Jahre stark gestiegen. Allen voran die Edelmetalle. Es ist aber nicht das, was man sich normal unter einer Blase vorstellt. Bei normalen Blasen geht es den meisten Verkäufern nicht um den Rohstoff sondern nur um die möglichen Gewinne in Geld. Darum steigen bei der Blasenbildung mit den Käufen auch die Verkäufe stark mit an (Gewinnmitnahmen). Heute haben wir eine andere Situation. Es finden schon noch viele Käufe und Verkäufe im Optionsbereich die auf Geldgewinne gehen, aber wir haben jetzt im physischen Bereich einen extremen Käuferüberschuss. Vor allem beim Gold wird physisch sehr viel gekauft und wenig verkauft. Verkauft wird von den Leuten derzeit nur viel Altgold aus Schmuck usw.. Da Buhlen die Goldankäufer sich richtig drum. Dieses wird dann teuer verkauft eingeschmolzen und verschwindet dann als Barren in den Privattresoren. Gold ist da nur ein Beispiel. Aber es geht hier nicht mehr um Geldgewinne sondern um ein fliehen aus dem Geld. Es wird immer mehr in Sachanlagen gewechselt. Was für unser gesamtes Wirtschaftssystem natürlich auch nicht unbedingt gesund ist.
Beim Gold wird die Sache meiner Meinung nach jetzt aber schon grenzwertig. Hier verlässt der Preis allmählich sein "gesundes" Verhältnis im Vergleich zu andere Rohstoffen. Ich sehe da in der maximal zu rechtfertigenden Kaufkraft von Gold immer eine grobe Vergleichbarkeit mit der Goldmark aus dem Kaisserreich. Da sind wir mittlerweilen wieder angekommen. Von daher könnte man schon von einer Art Überbewertung/Blasenbildung reden. Aber wie gesagt, es ist was völlig anderes als die "echte" Spekulationsblase. Das Finanzsystem selbst hat sich zu einer gigantischen Kredit/Vermögensblase aufgebläht und daher ist meiner Meinung nach die Entwicklung bei den Rohstoffen nur ein logischer Nebeneffekt der massiven Probleme mit dem Finanzsystem.