WDI Forum für Verantwortungsbewusste
Es handelt sich - wenn überhaupt - um ein Wirtschaftsdelikt.
Und erst einmal nur um den Verdacht eines solches.
Wie bei einem Fehlalarm bei einer Bank wird aber durchaus geklotzt und nicht gekleckert.
Sprich, wenn was dran sein sollte (und das weiß man ja nicht) dann wählt man natürlich auch die Maßnahme welche alle möglicherweise vorhanden Belege forensisch (also gerichtsfest) sichert.
Das braucht Zeit. Zeit in der Vorbereitung und Zeit in der Durchführung.
Und darüber redet man erst einmal. Und zwar nicht von oben nach unten herab, sondern von Seiten eines Ermittlers der Strafverfolgungsbehörden mit einem Mitarbeiter der Firma Wirecard und letztlich mit den Beschuldigten soweit greifbar. Und greifbar heißt eben auch, dass man ggfs. soweit zeitlich vertretbar wartet um mit durchaus Respekt Maßnahmen durchzuführen zu denen man verpflichtet ist, die man aber ggfs. auch bei einem Unschuldigen durchführt.
Und damit macht man dies unaufgeregt, in den einzelnen Büros der Bereiche die durchsucht werden dürfen. Was übrigens in Kooperation durchaus leichter geht. Und jetzt überlege Dir mal, wie lange es dauert, wenn ich zu Dir ins Büro komme, dir erkläre um was es geht und wir uns dann daran machen die Unterlagen zu sammeln die ich für richtig halte. Insbesondere weil diverse Unterlagen in gesicherten Bereichen, Accounts etc. liegen und ich sehr dankbar für deine Mitarbeit bin.
Eine IR-Dame die mit einem Interessenten telefoniert - in einem anderen Stockwerk oder in verschlossenen Büros muss davon überhaupt nichts mitbekommen. Und selbst wenn, wird sie Dir das ganz sicher nicht am Telefon mitteilen. Du bist da schon sehr kritisch.
Und dazu wie lange es dauern kann bis es zu einem Ergebnis kommt:
Am heutigen Tage wurde vermutlich noch nicht eine Zeile irgendeiner eMail forensich ausgewertet sondern erst einmal nur sortiert und verwaltet.
Zunächst einmal wurde auch nur durchsucht und vermutlich auch beschlagnahmt. Die Auswertung und Sichtung kann sich über Wochen und gar Monate hinziehen.
Hatten wir ja schon, das es schwer ist eine Nadel im Heuhaufen zu finden und ggfs. ist noch nicht einmal eine da. Auch ist es möglich, dass zunächst einmal nur gesichert wurde und noch nicht einmal entschieden wurde ob die Unterlagen auch zur Auswertung verwendet werden.
Man sichert sozusagen nur auf Verdacht Unterlagen die man bei genauerer Prüfung der Umstände vielleicht noch sichten will ... oder vielleicht die Staatsanwaltschaft darauf auch verzichtet und den Fall einstellt.
Einfaches Beispiel: Ich beschuldige xy der Anstiftung zur Falschaussage und gebe bei der Mitteilung an die Staatsanwaltschaft zu Protokoll, dass ich Unterlagen von XY erhalten habe die dies angeblich belegen. Ich ergänze oder es gibt den Verdacht, dass XY noch weitere Unterlagen / Kommunikationsdaten hat, die das belegen.
Ob die Unterlagen die der Anzeigeerstatter vorbringt echt sind ist das eine. Ob deren Inhalt falsch ist das nächste. Wenn der Ermittler mit seinem Strafverfolgungszwang von dieser Anzeige Kenntniss erhält (eben durch die Anzeige/Sachverhaltsschilderung/Telefonat) hat er alles zu sichern was den Sachverhalt erhellen kann und zwar möglichst schnell weil ein paar Wochen später sind die Unterlagen vielleicht nicht mehr da. Da sind wir wieder bei der Nadel.
Die Prüfung ob das was in den Unterlagen des XY drin steht tatsächlich für eine Straftat ausreicht, erfolgt im Zweifel erst später. Und deshalb ggfs. auch eine Auswertung der gesicherten Unterlagen erst später oder ggfs. auch gar nicht.
Und selbst wenn Tatverdacht erhärtende Belege gefunden werden ...
dann gilt erneut klotzen nicht kleckern.
Sprich der Staatsanwalt geht vom Schlimmsten aus (das ist ihr Job - man ermittelt auch wegen einem Tötungsdelikt und geht nicht von Altersschwäche aus -> man Obduziert, findet man keine Belege für eine Straftat, war es auch keine -> soviel zum KPMG Bericht).
Ob - selbst bei erhärtenden Belegen - auch für einen Strafbefehl oder gar für ein Verfahren vor Gericht ausreicht, wage ich doch sehr zu bezweifeln. Da müßte schon in einer eMail gefunden werden: "Du CEO, ich bins der Verantwortlich für die Finanzen. In ein paar Tagen soll doch der forensische Bericht kommen. Ich muss Dir beichten, dass ich eigentlich genau weiß, dass wir da illegal vorgegangen sind. Der Bericht wird das wahrscheinlich finden. Vielleicht solltest Du den Kapitalmarkt darauf vorbereiten. - und wenn Braun dann zurück geschrieben hätte: ey bzw. kpmg, das will ich nicht hören und der Kapitalmarkt auch nicht. Ich sage einfach ich weiß von nix, wird schon gutgehen" ...
DANN ja DANN wäre objektiv und subjektiv ... also mit Wissen und Wollen der Markt getäuscht worden und beide müßten aus gutem Grund ohne Frage ihren Hut nehmen.
Aber so war das pure Formalität heute. Ein bißchen mehr Neutralität und Hinterfragen täte gut um es den Leerverkäufern nicht zu einfach zu machen.
Selbiges gilt nach wie vor auch für das wofür ein "forensischer Bericht" da ist. Man sucht die Nadel im Heuhaufen. Findet man sie nicht ist das ein Freispruch. Nicht aus Mangel an Beweisen, sondern weil man alles gemacht hat um bei "gerichtsfest belegbar" zu beweisen ob getrickst wurde. Eine Nadel die nicht da ist kann nicht gefunden werden. Deswegen mag immer ein Restverdacht bleiben, weil der Heuhaufen so verdammt groß ist - wie eben bei Wirecard. Aber irgendwann ist auch einfach gut und auch dem Ankläger glaubt man nicht mehr, bzw. die "4 Finger" fallen auf diesen zurück.
18.06 ... Tag der Erhellung
Trotzdem, Danke!
Macht Euch nicht verrückt, das sind taktische Spielchen damit die BaFin ihr Gesicht nicht verliert, weil sie verpaßt hat bei WDI korrekt zu handeln. Das sind staatliche bezahlte Schnarchsäcke.
Aber jetzt können alle der Wahrheit ins Auge blicken. Selbst wenn E&Y am 18.06 den Jahresabschluss testiert, kann es davor bereits personelle Konsequenzen geben. Die Kapitalmarktkommunikation hatte übrigens nicht Eichelmann, sondern Braun zu verantworten.
Thomas Eichelmann hat im Falle eines laufenden Verfahrens daher freie Hand, um seine Agenda durchzusetzen und Braun abzusegnen. Ich verweise diesbezüglich nur auf seine Rolle bei der Deutschen Börse. Was das für Wirecard bedeuteten würde, sollte jedem bewusst sein, der auch aufgrund der Expertise von Markus Braun in Wirecard investiert hat.
Wenn ich das Forum heute durchlese, frage ich mich:
Wie weltfremd und stur muss man eigentlich sein, um als !fachfremder! zu behaupten, die Ermittlungen und Anschuldigen gegen Wirecard sind alle haltlos, nachdem selbst die Staatsanwaltschaft - als neutralste Behörde in diesem Land - mit einem Durchsuchungsbeschluss die Büros von Wirecard durchsucht.
Und bitte kommt mir jetzt nicht wieder damit, dass der Kurs “gedrückt” wurde. Es können auch noch institutionelle Anleger Positionen nachbörslich reduziert haben, da durch die Durchsuchung noch ganz andere Dinge ans Tageslicht kommen könnten. Sowas nennt man im Fachjargon auch Risikoreduzierung.
Fakt ist heute Abend, dass man die Durchsuchungen nicht positiv werten kann.
Denn die Kapitalmarktkommunikation und insbesondere die AdHoc vom 13.03 hat viele Anleger dazu verleitet in Wirecard zu investieren oder bestehende Positionen auszubauen.
Es geht um Schlagzeilen.
Schon bemerkenswert, dass wiederholte Falschmeldungen gegen wirecard, auch von überführten Falschmeldern, sahneweich durchgereicht werden und fragwürdige Durchsuchungen gleich mit martialischer Medienoffensive veröffentlicht werden.
Mir hat mal ein sehr geschätzter Mensch aus hohen wirtschaftlichen Kreisen gesagt: "jeder ist käuflich, es liegt nur am Preis. Auch Du bist käuflich." - Ja, das lass ich mal auf mir sitzen, mit Blick auf das.....
ua zitiert der Vortragende seinen kleinen Sohn: I wish I had a IPhone so I could buy stuff...
Niemand von uns kann wissen und beurteilen, welche Akten/Datenbestände von der Staatsanwalt beschlagnahmt wurden. Denn möglicherweise sind dort strafrechtlich relevante Anhaltspunkte zu finden, die sich negativ auf die von TCI gestellte Strafanzeige gegen Wirecard auswirken.
Übrigens setzt die Untreue eine Vermögensbetreuungspflicht voraus. Dieses Tatbestandsmerkmal ist zwar in der Rechtswissenschaft sehr umstritten, doch wird man bei Markus Braun wohl eine solche Pflicht annehmen können. Lassen sich Hinweise finden, die darauf hindeuten, dass bestimmte Informationen nicht veröffentlicht wurden, weil sie von WDI möglicherweise als negativ beurteilt wurden, dann gute Nacht Markus Braun.
Hoffen wir alle weiterhin das beste. Ich würde mich trotzdem freuen, wenn in diesem Forum endlich konstruktiv diskutiert werden könnte. Denn ich habe das Gefühl, dass viele User auch mit kritischen Beiträgen etwas sinnvolles zum Diskurs beitragen könnten.
Grüße HI
Was würdest du als HI vorschlagen?
Im Moment höre ich nur :
a) Abwarten auf den 18. und die dann guten Zahlen werden alles " überstrahlen " und alles ist dann gut
b ) Braun und CFO rauswerfen und alles wird gut
Was wäre ein gutes Szenario um aus der Situation das Beste zu machen ???
dass jeder käuflich ist!
Solange sollten keine personelle Konsequenzen gezogen werden. Dann MUSS sichergestellt werden, dass der Jahresabschluss 2019 von E&Y testiert wird. Sollte dies nicht passieren, bleibt Eichelmann nichts anderes übrig, als die Reißleine zu ziehen, indem personelle Konsequenzen gezogen werden.
Die Beantwortung der Frage was Wirecard tun könnte, um aus der Situation herauszukommen, ist auch deshalb schwierig, weil noch sehr viele Fragen ungeklärt sind. Derzeit dürfen jedenfalls keine vorschnellen Entscheidungen getroffen werden. Der Druck steigt freilich weiter, doch wird jeder Aktionär die Ermittlungen gegen Wirecard verkraften können, wenn am 18.06 alles stimmt.
Sollte die Staatsanwaltschaft übrigens gegen Markus Braun Anklage erheben und dieser entsprechend verurteilt werden, hagelt es Schadensersazklagen gegen ihn. Jeder der nachweisbar aufgrund der Kapitalmarktkommunikation nach dem 13.03 Aktien gekauft und nach dem 27.04 mit Verlust verkauft hat, kann sich dann entsprechenden Rechtsbeistand suchen.
Hoffen wir, dass er der liebe Herr Braun einen nicht unerheblichen Teil seines Vermögens auf seine Frau übertragen hat und seine Wirecard Anteile (unsere freilich auch) noch etwas Wert sind. Denn die wird er dann brauchen...
Sie geht so:
Ein neuer Twitter Account wird angelegt: https://twitter.com/aktienheini
4. Juni, 11:12 ."Viceroy @viceroyresearch We at @viceroyresearch are long German regulation including #BaFin. Reality is a new dawn. We firmly believe they'll intervene in the #AccountingFraud that @Wirecard have sought to distance themselves from. $WDI.
https://twitter.com/viceroyresearch/status/1268470607701667840"
5. Juni 15:39 erster und einziger Tweet von aktienheini: https://twitter.com/aktienheini/status/1268900280764174336
5. Juni 17:51 Uhr Zahlungsdienstleister: Bafin zeigt Wirecard wegen Marktmanipulation an - Konzernzentrale durchsucht (Handelsblatt) www.finanzen.net/news/wirecard-news
5. Juni 18:00 Plötzlich wird wie irre nachbörslich verkauft, nachdem den ganzen Tag über schon verdächtig in den stark steigenden Markt hinein verkauft wurde https://www.ariva.de/forum/...014-2025-497990?page=5624#jumppos140619
5. Juni 18:03 Offizielle Adhoc news von Wirecard zur Bafin Untersuchung
5. Juni 18:04 Fraser Perring "Fraser Perring - Grand Poobah of “criminal” shorts" News!! @Wirecard's offices have been searched. #Bafin reports #Wirecard for market manipulation - corporate headquarters searched. Financial regulator sees signs that the Dax group has duped its investors. We @viceroyresearchare long #German regulators.
https://twitter.com/AIMhonesty/status/1268936828809338880
Tweets aus dem Netzwerk von Vicoroy Research und Fraser Perring :
5. Juni, 8:39: https://twitter.com/Laan_Pa/status/1268794529735249921
5. Juni 15:09: https://twitter.com/SMcshortface/status/1268892822721134592
5. Juni, 15:23: https://twitter.com/SMcshortface/status/1268896336360988673
5. Juni; 20:40 https://twitter.com/FelixHoltermann/status/1268976008235028480
Hintergrundinfos zu Viceroy Research
RESEARCHREPORTJuly 2018 - INVESTMENT RESEARCH IN THE ERA OF FAKE NEWS - A study of activist short selling and Viceroy Research
https://t.co/BPqIUli1Ai?amp=1
"Our research indicates that the founder of Viceroy, Fraser Perring, has a history of dishonesty. In 2014 he was disbarred as a social worker by the Health and Care Professions Council in the UK after a hearing. The hearing found Perring guilty of misconduct, and then dishonesty in attempting to cover up this misconduct"
https://twitter.com/MikeHaryes/status/1268475008692686855
Der Untreue Vorwurf von TCI scheint mir jedenfalls wesentlich weiter hergeholt zu sein (wo ist z.B. der Vermögenschaden zulasten WDI/seiner Aktionäre?) als der Marktmanipulationsvorwurf durch die Bafin. Ein Indiz dafür ist ja gerade auch, dass die Hausdurchsuchungen auf Basis der Marktmanipulationsvorwürfe durchgeführt wurden und eben gerade nicht auf Basis der Untreuvorwürfe, die dafür zu substantiiert sein dürften.
Zwar wünscht sich NIEMAND von uns, die wir in WDI investiert sind, dass das "worst case scenario" eintritt, aber keiner kann das aus heutiger Sicht ausschliessen, denn wir haben nicht das erforderliche know how, um dies beurteilen zu können. Und so bleibt es bei der Hoffnung, dass es gut ausgeht und EY den JA 2019 mit uneingeschränktem Testat versehen wird....