WALTER BAU, Rettung in Sicht
Heute muß Bilfinger Berger zu seinem Angebot Stellung nehmen - Der Insolvenzverwalter will weiterhin an die österreichische Strabag verkaufen
von Hagen Seidel
Düsseldorf - Es ist immer ärgerlich für einen erfolgreichen Unternehmenschef, wenn sich die Medien bei der Bilanzpressekonferenz nur am Rande für seine Bilanz interessieren. Bei Herbert Bodner, dem Chef des zweitgrößten deutschen Baukonzerns Bilfinger Berger, dürfte es allerdings heute genau so kommen. Schließlich hatte sich das Mannheimer Unternehmen zusammen mit Partnern kurz vor Eröffnung des Insolvenzverfahrens am Freitag überraschend ins Rennen um den Kauf lukrativer Teile der insolventen Walter Bau AG begeben - das doch schon zugunsten der österreichischen Strabag gelaufen schien. Bisher hat Bilfinger zwar sein Angebot weder bestätigt noch kommentiert. Doch heute wird Konzernchef Bodner nicht darum herumkommen. Am Markt ist zu hören, daß Bilfinger zusammen mit der Stuttgarter Familie Lenz, der 43 Prozent am Stuttgarter Baukonzern Züblin gehören, und deren US-Investmentpartner Zwirn mit rund 130 Mio. Euro etwa ein Drittel mehr geboten hat als die Strabag. Bei dem Paket geht es vor allem um den Straßenbauer Heilit Verkehrswegebau sowie um 4,9 Prozent an Züblin.
Der Insolvenz-Verwalter von Walter Bau, Werner Schneider, will lediglich eine " Interessenbekundung" von Bilfinger bekommen haben, kein ernstzunehmendes Angebot. Die Bekundung - von Strabag-Chef Hans Peter Haselsteiner inzwischen " mit Unverständnis" zur Kenntnis genommen - enthalte zudem zahlreiche Vorbehalte. Haselsteiner sieht in der Offerte einen Versuch, die " sinnvollste und zukunftsträchtigste Lösung" - nämlich seine - zu blockieren und durch die Verzögerung Arbeitsplätze zu gefährden.
Der Insolvenzverwalter scheint den Daumen für das Mannheimer Angebot bereits nach unten gerichtet zu haben, bevor der Gläubiger-Ausschuß am 6. April darüber berät. Was dem nicht unumstrittenen Schneider weitere Kritik einbringt: " Da wird er den Gläubigern aber eine sehr plausible Begründung dafür bringen müssen, warum er ein um 30 Prozent besseres Angebot so schnell vom Tisch wischt" , heißt es in Bankenkreisen.
Will der als vorsichtig geltende Bodner ein Schnäppchen machen oder nur die Strabag ärgern? " Wahrscheinlich beides" , meint ein Analyst. Mit der Übernahme des Walter-Paketes könnte Bilfinger seine Position im deutschen Straßenbau verbessern - was angesichts der anstehenden privat finanzierten Autobahnprojekte gerade recht käme. Zudem würde er die Expansion des Konkurrenten aus Linz auf dem deutschen Markt eindämmen und einen Teil der Überkapazitäten am deutschen Bau stillegen. Die 4,9 Prozent an Züblin könnte Bodner an die Familie Lenz abgeben, die dann auch bessere Chancen auf jene restlichen 48 Prozent an Züblin hätte, die noch bei der Bayerischen Landesbank zum Verkauf stehen. Auch dafür gibt es bereits ein Lenz-Angebot. Bodner dürften in diesem Fall die verläßlichen Stuttgarter - bei denen er früher selber gearbeitet hatte - lieber sein als Haselsteiner, dem bisweilen Rambo-Eigenschaften nachgesagt werden.
So mancher in der Branche mag Bilfinger/Lenz den Zuschlag allein deshalb wünschen, um Schneider und Haselsteiner einen Strich durch die Rechnung zu machen. In der Strabag-Zentrale soll es lange vor der Walter-Insolvenz Pläne für die Eingliederung in die eigenen Abteilungen gegeben haben. Daß Schneider die Strabag schon zwei Wochen nach der Pleite als Investor präsentierte und weiter an ihr festhält, stößt manchem übel auf. " Ich bedaure, daß die Entwicklung so schnell in Richtung Strabag gegangen ist" , meint etwa Hans-Peter Keitel, Chef des größten deutschen Baukonzerns Hochtief.
Artikel erschienen am Do, 31. März 2005
Quelle ist Die Welt (siehe wo). Artikel soll morgen früh erscheinen (siehe: http://www.wallstreet-online.de/si/community/...02&fid=3289&page=447)
Das wird der Knaller, morgen die Pressekonfernez und der Kurs wird abheben.
Will der als vorsichtig geltende Bodner ein Schnäppchen machen oder nur die Strabag ärgern? " Wahrscheinlich beides" , meint ein Analyst. Mit der Übernahme des Walter-Paketes könnte Bilfinger seine Position im deutschen Straßenbau verbessern - was angesichts der anstehenden privat finanzierten Autobahnprojekte gerade recht käme.
So mancher in der Branche mag Bilfinger/Lenz den Zuschlag allein deshalb wünschen, um Schneider und Haselsteiner einen Strich durch die Rechnung zu machen. In der Strabag-Zentrale soll es lange vor der Walter-Insolvenz Pläne für die Eingliederung in die eigenen Abteilungen gegeben haben. Daß Schneider die Strabag schon zwei Wochen nach der Pleite als Investor präsentierte und weiter an ihr festhält, stößt manchem übel auf. " Ich bedaure, daß die Entwicklung so schnell in Richtung Strabag gegangen ist" , meint etwa Hans-Peter Keitel, Chef des größten deutschen Baukonzerns Hochtief.
Morgen früh ist der Artikel dann raus und das bringt Fantasie ohne Ende, dan noch die Pressekonfernez. Das kann der Hype werden morgen!
Dann die PK, daß wird ein spannender Tag!
Habe eben nochmal kräftig nachgelegt.Ich glaube man kommt die nächste Zeit, nicht mehr so günstig rein.
Wichtig ist aus meiner Sicht, dass klar erkannt wird, dass es eigenartig ist, wie sich der Insolvenzverwalter verhält.
Aus meiner Sicht klar dass Bilfinger und Berger ein Angebot abgibt, und egal wie, wenn mein Konkurrent gerade eine Menge geschenkt bekommen soll muss, ich etwas unternehmen. Soll heißen, tutto kompletti kann Bilfinger das wahrscheinlich gar nicht gebrauchen, aber soll man machen, man muss es nehmen, damit es kein anderer bekommt. Und zu dem Preis, was soll da schon schief gehen.
Der Insolvenzverwalter blockt. Das ist ganz klar, und es soll mich nicht wundern, wenn da noch ganz andere auf den Plan treten.
31.03.2005 - 07:46 Uhr
Schneider: Strabag sollte Gebot für Walter Bau nachbessern - HB
MÜNCHEN (Dow Jones-VWD)--Der Streit um die Zukunft der insolventen Walter Bau-AG vereinigt mit Dywidag spitzt sich laut einem Zeitungsbericht zu. "Es könnte sein, dass die Strabag ihr Angebot noch nachbessern muss", sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Werner Schneider dem "Handelsblatt" (HB -
Donnerstagausgabe). Die österreichische Strabag S.E. will Teile von Walter Bau für 100 Mio EUR übernehmen. Sie konkurriere mit einem Konsortium aus Bilfinger Berger, der Stuttgarter Unternehmerfamilie Lenz und dem US-Finanzinvestor Zwirn, das ebenfalls ein Angebot für Walter Bau vorgelegt habe. Laut Branchenkreisen liege die Offerte bei 130 Mio EUR, schreibt das HB. Schneider räume dem Gebot jedoch wenig Chancen ein.
(ENDE) Dow Jones Newswires/31.3.2005/11/mi/nas
"Das Walter-Spiel ist noch nicht aus
Im Ringen um die Filetstücke des Bau-Konzerns liegen die Österreicher nur knapp vorne
Von unserem Redaktionsmitglied Stefan Stahl, Augsburg/Stuttgart/Wien
Wirtschaft ist ein bisschen wie Fußball. Das Spiel um die Filetstücke der Pleite gegangenen Augsburger Walter Bau-AG schien entschieden zu sein. Es galt als ausgemacht, dass der österreichische Bau-Unternehmer Hans-Peter Haselsteiner seine frühzeitige 1:0-Führung bis zur wohl entscheidenden Sitzung des Gläubigerausschusses am 6. April über die Zeit retten kann. Noch liegt er zwar mit dem geschickt ins Eck gezwirbelten Freistoß vorne. Spielbeobachter räumen seinem Strabag-Konzern nach wie vor gute Chancen ein, die jetzt noch bevorstehenden zehn Minuten plus eventueller Verlängerung zu überstehen.
- Anzeige -
Nach Informationen unserer Zeitung aus deutschen Industriekreisen muss der Österreicher aber aufpassen, dass nicht noch ein überraschend vorgetragener Angriff des deutschen Gegners zum Ausgleich führt und vielleicht sogar in letzter Minute der entscheidende Treffer gegen das Team Haselsteiner gelingt. Wie in Erfahrung zu bringen ist, habe es der Unternehmer aus der Alpenrepublik nicht nur mit dem schwarze Zahlen schreibenden Mannheimer Bau-Konzern Bilfinger Berger AG zu tun (wir berichteten). Er müsse überdies damit rechnen, dass Team Deutschland, in dem bereits die Abwehr mit Leuten des Stuttgarter Bau-Unternehmens Züblin bestückt ist, plötzlich überraschend einen Weltklassestürmer aus der Mannschaft des Frankfurter Riesen Hochtief einwechselt.
Aus der Tiefe des Raumes kommend, so spotten Branchenkenner, könnte der gefährliche Hochtief-Mann hoch springen und den österreichischen Torwart alt aussehen lassen. In Anspielung an die Fußballschmach der Deutschen 1978 gegen Österreich im argentinisch Cordoba könnten jetzt die Deutschen ausrufen: " I werd narrisch."
Der Name Hochtief tauchte bisher nicht offiziell auf der Spielerliste des Insolvenz-Wettkampfes auf. Nach Recherchen unserer Zeitung, die sich auf mehrere Quellen, welche namentlich nicht genannt werden wollen, stützen, ist der international tätige und erfolgreiche Konzern Hochtief bereit, seinen deutschen Kollegen finanziell unter die Arme zu greifen. Dabei würde das Unternehmen die Pläne der sich hart gegen österreichische Übernahmegelüste stemmenden Züblin-Grätscher unterstützen. Die Stuttgarter wollen für klare Mehrheitsverhältnisse in der eigenen Firma sorgen. Bisher hält der baden-württembergische Hauptaktionär - die Familie Lenz - nur 43 Prozent an dem Unternehmen. Sie hatten sich bereits Ende vergangenen Jahres eine aufopferungsvolle und erfolgreiche Abwehrschlacht gegen den Walter-Konzern mit Unternehmensgründer Ignaz Walter im Hintergrund geliefert. Damit verhinderten die Stuttgarter unter tätiger Mithilfe ihrer Landesbank und mit Wohlwollen der Landesregierung, dass die Augsburger Züblin komplett übernehmen. Diese Verteidigungskünste sind nach Einschätzung von Experten mitverantwortlich für den beschleunigten Weg der Walter Bau-AG in den Abgrund. Nun hat der vorläufige Insolvenzverwalter Werner Schneider ein Paket geschnürt, in dem ein 4,9-Prozent-Anteil an Züblin steckt. Bekommt Bilfinger doch den Zuschlag für Walter, könnte die Firma als eine Art weißer Ritter in Diensten baden-württembergischer Interessen diesen Kauf an die Züblin-Beton-Abwehrmänner weiterreichen. Die Familie Lenz selbst, früher schon kräftig gegen Ignaz Walter kämpfend, ist allein nicht in der Lage, sich eine deutliche Mehrheit an Züblin zu erkaufen. Deshalb hat sie sich bereits die US-Beteiligungsgesellschaft D.B. Zwirn in den Kader geholt. Käme auch Hochtief als Geldgeber hinzu, wäre es möglich, den bei der Bayerischen Landesbank als Pfand hinterlegten Züblin-Anteil von rund 48 Prozent in Deutschland zu halten. Damit wäre Züblin der Grundbaustein einer Deutschen Bau AG, wie sie auch Haselsteiner zimmern will.
Der Österreicher reagierte gestern etwas verschnupft auf die Bilfinger-Taktik. Der von ihm angestrebte Zusammenschluss sei die zukunftsträchtigste Lösung. Die Gründung der Dywidag SF- und Ing.-Bau GmbH sichere die Weiterbeschäftigung von immerhin rund 800 Mitarbeitern. In Stuttgart heißt es: " Der Ball liegt bei der Landesbank in München. Hoffentlich schießt sie kein Eigentor."
So wird jetzt die Frage geklärt, ob die Konsolidierung der heimischen Bauwirtschaft unter deutscher (Züblin, Bilfinger, Hochtief) oder österreichischer Regie (Strabag) gelingt"
habe erstmals bei 0,55 € gekauft. Dachte es werdn diese 0,75 €. Ist schon länger her.
Hege insgesamt meine Zweifel. Bestehen besonders darin, das es scheinbar michts bringt Aktien zu kaufen um mit irgendwelche Entscheidungen zu treffen. Der Bringer wäre mit den Aktien bekäme man Einfluss. Dann denke ich, wäre alles anders.
Ein Schlauberger merkte einmal, dass die Vorzüge schlechter stehen als die Stamm-Aktien. Früher wäre der Kurs annähernd gleich. Nun stehen halt die Vorzüge besser.
Wenn man über Aktien Einflus bekäme oder aber Grossaktionäre hier ein gewichtiges Wort mitreden (ich las die Deutsche Bank, und die will vielleicht nicht nur über Kredite verdienen sondern auch über Aktien den Verlust begrenzen (weiss man es?)) sieht es solange schle4cht aus bis wirklich etwas für den Aktionär überbleibt.
Hier gibt mir das Wort Sanierung Hoffnung. Denn das was der derzeitige Aktienkurs an Wert widerspiegel ist gerade mal die Leitplanke der Autobahnbaustelle an der Arena auf Schalke (Hier gibt es fast nur Lärmschutzwälle).
Neue Runde im Kampf um Walter Bau?
Die Schlacht um den insolventen Baukonzern Walter Bau AG spitzt sich zu. Nachdem Bilfinger Berger ein Angebot für Teile von Walter Bau abgegeben hat, muss Konkurrent Strabag seine Offerte möglicherweise nachbessern.
Arbeiter von Walter Bau
Dies erklärte Walter-Bau-Insolvenzverwalter Werner Schneider gegenüber dem " Handelsblatt" . Beim österreichischen Bau-Riesen Strabag gibt man sich jedoch stur. " Eine Nachbesserung ist für uns kein Thema" , erklärte eine Sprecherin.
Im Februar hatte Strabag 100 Millionen Euro für den Kauf von Teilen des insolventen Baukonzerns einschließlich eines 4,9-priozentigen Anteils an Züblin geboten. Vor Ostern war überraschend der Mannheimer Baukonzern Bilfinger Berger zusammen mit Züblin-Großaktionär Lenz auf den Plan getreten und hatte eine Offerte vorgelegt, die deutlich höher sein soll als die von Strabag. In Branchenkreisen ist die Rede von 130 Millionen Euro.
Zudem will die Familie Lenz gemeinsam mit dem US-.Finanzinvestor Zwirn den 48,7-prozentigen Anteil von Walter am Baukonzern Züblin übernehmen. Dabei geht es um das an die Bayern LB verpfändete Paket von Ignaz Walter. Die Familie Lenz hält bereits rund 43 Prozent an Züblin.
Geringe Chancen für Bilfinger-Offerte?
Doch die Chancen, dass Bilfinger Berger bei Walter Bau zum Zuge kommt, werden von Experten als gering eingeschätzt. " Die Angebote von Bilfinger Berger und Strabag liegen bei genauer Betrachtung nicht weit auseinander" , erklärte Insolvenzverwalter Schneider. Zudem stehe das Angebot von Bilfinger unter dem Vorbehalt einer eingehenden Buchprüfung bei den Walter-Bau-Töchtern und der Zustimmung des Bilfinger-Aufsichtsrats. Schneider lehnt diese Bedingungen ab. Außerdem drängt die Zeit. Bereits am 6. April muss der Gläubigerausschuss über die Zukunft von Walter Bau entscheiden.
Wegen der Vorbehalte und der Kürze der Zeit hält Schneider die Erfolgschancen einer Bilfinger-Offerte für gering. Für Verhandlungen mit Bilfinger, die " womöglich in einem Chaos münden" , wolle er den bestehenden Vertrag mit Strabag nicht aufs Spiel setzen, erklärte er gegenüber der Süddeutschen Zeitung.
Österreicher sind sauer
Bei Strabag selbst herrscht Verärgerung über die Bilfinger-Gegenofferte. Noch Anfang 2005 hätten die Mannheimer eine Übernahme in einer Paketlösung schriftlich abgelehnt, moniert Strabag-Chef Hans Peter Haselsteiner.
_________________
Ich freue mich heute schon auf die Feierabendralley, wenn Viele von der Arbeit kommen. Bei den vielen News wird die Ralley auf jeden Fall starten!
Mittags ist der Kurs bisher immer am schwächsten gewsen. So billig wie jetzt kommt man heute Abend bestimmt nicht mehr rein...wetten!
31.03.2005 11:05
Neue Runde im Kampf um Walter Bau?
Die Schlacht um den insolventen Baukonzern Walter Bau AG spitzt sich zu. Nachdem Bilfinger Berger ein Angebot für Teile von Walter Bau abgegeben hat, muss Konkurrent Strabag seine Offerte möglicherweise nachbessern.
Das Strabag erstmal nicht mehr zahlen möchte ist klar, werden Sie aber wohl müssen!