Verständnisfrage zur ermordeten 19-jährigen
Losgelöst von der Tatsache, dass unter allen Diskussionspartner keiner ist, der nicht entsetzt vom Tod der jungen Frau ist, steht man da und versteht die Welt nicht mehr, bzw. versteht man sie schon, aber hofft, dass es nicht so ist wie befürchtet...
Wozu führt man Diskussionen? Man hat dabei doch immer eine Meinung, die man vertritt oder eine Intention, die man verfolgt...
Zwei große Schwäche haben leider nicht wenige Menschen: 1. Sie wollen bei Wut und Bestürzung jemanden haben, an dem sie ihren Frust aussetzen und Ängste abbauen können. 2. Gibt es einige, die das Gefühl der eigenen Minderwertigkeit erst dann los zu werden glauben, wenn sie andere haben, auf die sie herabschauen können.
- Will sich jemand mit der Behauptung durchsetzen, bzw. verneinen, dass ein junger Mann aus einem Kriegsgebiet der 3. Welt, der zudem vermutlich noch nie ein freizügig gekleidet wirkendes Mädchen in seinem Heimatland gesehen, oder auch nur die eigene Mutter je nackt gesehen hat, laut Wahrscheinlichkeit nicht gefährdet ist, auf dumme Gedanken zu kommen, wenn er hier auf eine völlig ungewollt freie Kultur trifft?
- Wäre andererseits einige am Ende zufrieden, wenn sie behaupten können, dass alle Afghanen und Flüchtlinge potentielle Vergewaltiger und Mörder sind und deswegen komplett abgeschoben werden müssen?
Liegt die Wahrheit nicht am Ende irgendwo unter vielen verschiedenen Aspekten? Ist das nicht der Grund, weshalb hier keine einfachen Erklärungen und Schlussfolgerungen ausreichen?
Wo wollen diejenigen landen, die sich das Leben mit einfachen Erklärungen erleichtern wollen, oder die gerade deswegen Populisten anhimmeln?
Wir können bei der tragischen Gesamtlage der Welt nicht wie Kinder schreien und mit den Füßen stampfen und sagen "...Ich will das nicht... Mach das weg!..."
Die Kriege und Krisen und Schieflage der Weltwirtschaft sind nunmal da und man kann sich maximal etwas Zeit kaufen, bevor sie vor unserer Tür auch stehen, oder gehen die Dinge ehrlich an...
Wir haben dabei sogar noch das Glück, dass es bei uns noch einen Rechtsstaat und Sicherheitsapparat gibt und wir uns frei bewegen können.
Andere Länder, die diese Zustände nicht mehr haben, wissen schon längst nicht mehr, wie sie die Probleme loswerden sollen----- Aber alle Menschen träumen von Frieden, Familie und Zukunft, außer vielleicht die aktiven Söldner der ISIS...
Also: Wieso zerfleischen sich hier alle? Ist das aussichtsreich, wenn man gemeinsam große Probleme zu bewältigen hat?
Streitkultur wird zur Hasskultur. Auf Dauer werden wir alle darunter leiden - lokal wie international.
Respekt ist zur Worthülse verkommen, die meisten haben keine Ahnung, was dieser Begriff tatsächlich bedeutet...leider.
Zudem ist es eine Tragik dieser Welt, dass die Dummen sich immer so sicher sind und die Schlauen stets zweifeln, weil sie wissen, dass Antworten nicht immer einfach sein können.
Und wenn dann noch Emotionen hinzukommen, dann kannst du den Mob vergessen.
Ich habe mich vor über 20 Jahren mal extrem gewundert,. als ich gesehen habe, wie in Jugoslawien, mit einem Mal , Menschen die zig Jahre lang einfache Nachbarn waren, anfingen sich gegenseitig abzuschlachten.... Gerne hätte ich damals gedacht "..Sind halt die Jugos...". Aber das ist es definitiv nicht. Dieses Potential lauert in allen Gesellschaften und in Friedenszeiten erkennst du es bei "friedlichen" Mitbürgern gerade in derlei Chats, wie sie wohl drauf wären, wenn hier Unruhen entstünden....
Zynisch ist nur die Tatsache, dass der Täter eigentlich vor Gewalt geflüchtet ist.
und noch zynischer ist, das Opfer war in der Flüchtlingshilfe aktiv.
aber nochmal zur #1...
Menschen brauchen jemanden zum reden.
Viele nutzen da das Internet um ihre Ängste abzubauen.
Aber an der Tatsache, dass ohne die schwachsinnige Flüchtlingspolitik,
das Mädel noch am Leben wäre, kommt Ihr auch nicht herum...
Nur man ist nicht räumlich getrennt, sondern lebt nebeneinander.
Das war in Jugoslawien in den ethnisch gemischten Gebieten
besonders schlimm.
Aber auch im Dritten Reich, Juden u. Deutsche lebten ja auch friedlich
nebeneinander... bis der Hass kam, und dieses soziale Gefüge zerstörte.
Ähnliches passiert nun auch wieder.
Nur andere Namen, andere Bezeichnungen.
Merkel führt mit ihrer Politik die Gesellschaft in einen "Bürgerkrieg"
ob der nun mit Waffen oder Worten geführt wird... macht es einen Unterschied.
zum uns bekannten Lauf der Dinge, könnte das Mädel noch mit
einer Sicherheit von ca. 80% am Leben sein.
Wie gesagt, man weiß nicht was sonst passiert wäre....
Die Ereignisse ergeben sich nach einander und miteinander...
Ohne das eine vorher kommt nicht das andere danach.
Das wiederum führt zur Ablehnung durch die Andere Seite...
und das schürt wieder Hass...
Danke dem Internet, kann sich der Hass zu unser aller Leid schneller verbreiten!
es wird ein Tippfehler gewesen sein... Kiiwii
Ok, kannst du damit leben?
Das vergessen die Menschen nur zu leicht, wenn sie Staaten bilden.... Jeder Staat möchte so einzigartig sein, dass er sich über den "Spezies-Gedanken" stellt. Das wird auf Dauer der Untergang der Mnenchen sein
Ich sage dir NEIN, kann man nicht,
Hoffmannstals worte, "die Gedanken sind frei" sprechen hierzu Bände.
Hetze muss man Besonnen entgegentreten, und mit List und Schlauheit....
nicht mit Plumper Derbheit.
Und außerdem ist nicht alles Hetze, was du als Hetze empfindest.
In dieser Wahrnehmung gibt es oft gravierend Differenzen zwischen uns beiden.
die bessere Gunst vor Allah, bezichtigen sich der Gotteslästerung...
und doch alle Glauben in ihrem Gewissen das "richtige"
Warum bekämpfen sie sich..?
Flüchtlingsjubler, und Flüchtlingsablehner...
Die einen sind für die andern die totalen vollidioten....
Aber jeder hat für sich die richtige Entscheidung getroffen,
dem einen liegen die Schicksale der Flüchtlinge am Herzen.....
und den anderen in erster Linie das Schicksal Deutschlands und deren Bewohnern.
Aber jeder handelt aus seiner sicht "richtig"....
Wahrheit, oder das Richtige gibt es NICHT!
Dabei ist die Dimension eher wie eine Naturkatastrophe und wenn man in der Kürze der Zeit "Nächstenliebe" vor Sicherheitsgedanken stellt, ist das eher "Anstand" als "Feigheit"...
Viele machen es sich einfach... suchen eine Schuldige und lehnen sich ann selbstrgefällig zurück und verbringen die restliche Zeit damit, sich an dem vermeintlich "Schuldigen" auszutoben....
Das ist in etwa so erwachsen, als würde man bei einer Flutkatastrophe sagen "Wasser ist böse, das fass ich nicht mehr an...", statt die Ärmel hochzukrempeln und sich nun eimal damit abzufinden, dass die Katastrophe unseren ganzen Planeten erwischt hat und anders behandelt werden muss..
Die "Mir doch egal"-Haltung grassiert und die Umgebung fördert dies bzw. nutzt dies aus, weil jeder seinen eigenen Interessen hinterherhechelt. Und alles was nicht gefällt, wird niedergemacht - erst verbal, im Extrem mit körperlicher Gewalt. Nicht nur der der Bildung, jegliche Werte des Zusammenlebens scheinen zunehmend in den Hintergrund zu rücken. Konsumentenegoismus und Ignoranz tritt an dessen Stelle. Ideologien und fremde Kulturen dienen nun ideal als Feindbild und prallen aufeinender. Wenigstens etwas, bei dem man die überschüssige "Energie" loswerden kann, wenn man sie schon nicht sinnvoll einzusetzen versteht.
Grenzen werden ausgelotet - in alle Richtungen. Und die Politik steht nur an der Seitenlinie und scheint entweder so weit weg von der Realität zu sein oder ist tatsächlich ohnmächtig, hier regulierend und richtungsweisend zu agieren.
Bildung ist nicht mehr dasselbe wie früher - heute muss Bildung dazu dienen, sich den Veränderungen anpassen zu können, um nicht unterzugehen (neudeutsch: abgehängt zu werden) in einer Welt, in der die Dynamik zunimmt und damit auch die Unsicherheiten und das Risiko, außen vor zu bleiben.
Wir spielen gesellschaftlich mit dem Feuer, aber die wenigsten können damit umgehen...
Und sie fühlen sich immer noch weniger verstanden, und mit ihren Ängsten alleine gelassen...
das führt übrigens wieder zu mehr Hass... nebenbei gesagt ;)
Dann kapselt man sich noch stärker ab...
Ist es das was du willst....?