TÜRKEI: Boom am Bosporus
Noch besser ist man dran, wenn man TKC ende Juli im Depot hatte. Dann bekommt man nämlich Bonusaktien! Für 1 alte Aktie bekommt man 0,2 neue Aktien.
Das entspricht also einer Dividende von 20%!!!
Meine Frage deshalb: Hat bereits jemand die Shares eingebucht bekommen?
Ich hab bisher nur die Info zur Dividende seitens meiner Bank bekommen!
Allgemein ist festzuhalten, dass sich der türkische Aktienmarkt z.Z. mehr als blendend entwickelt und wir (Bleck & Co) jetzt den Nörglern bewiesen haben WER die Situation richtig einschätzen konnte! Der ISE National 100 steigt nämlich z.Z. von einem 52-Wochen-Hoch zum nächsten! Also freuen wir uns unserer Gewinne und weiterhin viel Erfolg!
Gruß, SeaPeace
Der Stand von Ende März wurde bereits wieder erreicht und noch getoppt. Hoffentlich geht es so weiter. Es kommen aber auch negative Stimmen auf (nächstes Posting).
Gruß,
Bleck
08.09.2004 14:24:
Eine soeben von Condor Advisers veröffentliche Studie warnt vor einer weiteren Wirtschaftskrise ...
Mammoth Lakes, Kalifornien (ots/PRNewswire) - Jeph Gundzik,
Präsident von Condor Advisers, einem in Mammoth Lakes, Kalifornien
(USA) ansässigen Anlagenrisiko-Analyseunternehmen, meint, dass das
wirtschaftliche Ungleichgewicht, das auch für frühere
Wirtschaftskrisen in der Türkei verantwortlich war, wieder
aufgetaucht ist.
Laut Gundzik, dessen Studie auch die türkische Wirtschaftskrise im
Jahr 2001 vorausgesagt hatte, hat sich das Wachstum nicht nachhaltig
stark entwickelt. "Wenn die Regierung nicht sofort die Wirtschaft
bremst, wird sich die Türkei in einer der Lira-Abwertung
entsprechenden Situation geraten und vielleicht nächstes Jahr bereits
ernste wirtschaftliche Probleme haben", so Gundzik.
Gundzik hat in den letzten 10 Jahren viele
Investment-Risikoanalysen für Schwellenländer veröffentlicht und
weist darauf hin, dass der Optimismus im Zusammenhang mit dem in
Aussicht gestellten EU-Beitritt die Wirtschaft erstarken lässt und
die Inlands- und Auslandsinvestitionen enorm ankurbelt. Allerdings
"werden Investoren überrascht sein, dass die EU das Hinauszögern des
Beitritts mit dem ernsten wirtschaftlichen Ungleichgewicht der Türkei
rechtfertigt".
Gundzik meinte, das Ungleichgewicht bestünde zumindest in der
Grösse des Haushaltsdefizits und dessen Auswirkung auf die
Staatsverschuldung bzw. auf die inländische Kreditschöpfung. "Der
internationale Währungsfonds zerstreut das steuerliche Risiko, indem
er den enormen Kreditbedarf der öffentlichen Hand, durch den der
Anteil der Bruttostaatsverschuldung auf 100 Prozent des
Bruttosozialprodukts gestiegen ist, herunterspielt. Investoren, die
das Ausfallrisiko nicht kennen, stecken ihr Geld in die kurzfristigen
staatlichen Schulden der Türkei."
Gundzik unterstreicht, dass der riesige Berg an Staatsverschuldung
auch den Grossteil der Privatkredite aufzehrt. Damit sind die
türkischen Banken gezwungen, sich teures Geld im Ausland zu leihen,
um den starken Anstieg im Privatkreditsektor zu finanzieren. "Die
Banken haben ein externes, kurzfristiges Kreditvolumen von 30
Milliarden US-Dollar angehäuft. Ein ähnlich hoher Betrag an
kurzfristigen Auslandsinvestitionen ist auf Staatstitel gesetzt. Der
Gesamtbestand an kurzfristigem, Auslandskapital ist fast doppelt so
hoch wie die Währungsreserven."
Gundzik glaubt, ein Abweisen der EU-Aufnahme der Türkei oder eine
höhere Inflationsrate bzw. ein höherer Zinssatz könnten eine massive
Kapitalflucht, eine Abwertung sowie eine kritische
Wirtschaftssituation nach sich ziehen. "So wie 1994 und 2001 könnte
eine Kapitalflucht schnell die politische und wirtschaftliche
Stabilität ins Gegenteil verkehren", meinte Gundzik.
Condor Advisers ist Anbieter von Risikoanalysen für Investoren auf
der ganzen Welt. Die Studien Condors haben alle wichtigen
Wirtschaftskrisen in den Schwellenländern in den letzten 10 Jahren
vorausgesagt. Condor Adviser Studien finden Sie unter
www.condoradvisers.com . Hier können sie auch bestellt werden.
Website: http://www.condoradvisers.com
ots Originaltext: Condor Advisers, Inc.
Im Internet recherchierbar: http://www.presseportal.de
Pressekontakt:
Jeph Gundzik, President of Condor Advisers, Inc., Tel.
+1-760-937-7152, E-Mail jpg@condoradvisers.com
in der SZ über potentielle Beitrittsverhandlungen der Türkei. Dazu hat man ein Interview mit dem Erweiterungskommissar Verheugen geführt. Ist vor allem für die im türkischen Markt involvierten sicherlich sehr interessant.
Schönes WE,
SeaPeace
Turkcell "overweight"
Morgan Stanley
Rating-Update:
Die Analysten von Morgan Stanley stufen die Aktien von Turkcell (ISIN US9001112047/ WKN 806276) mit "overweight" ein.
Gruß, SeaPeace
P.S. Vielleicht hilft das TKC ja über den Wiederstand bei 11$!?
Besonders beachtlich finde ich das bisherige Volumen in der 1. Stunde seit 15.30 Uhr!
Charttechnisch ist jetzt alles frei bis zum ehemaligen 52W-High bei ca. 12,50!
Hat mich aber ehrlich gesagt gewundert, dass so schnell der Ausbruch kam. Schließlich hatten wir es bei 11,10 mit einem dreifachen ("Tripple") Wiederstand der Stärke 10 zu tun!!
So wie die jetzt in Fahrt sind sollte das alte 52-W-High schnell erreicht sein (noch ca. 8%)!
Gruß, SeaPeace
Der türkische Aktienmarkt hat seit Mai um rund 70 Prozent zulegt. „Die Hoffnung auf eine baldige Aufnahme von Beitrittsgesprächen zwischen der Türkei und der Europäischen Union wirkt als Katalysator für den rasanten Kursanstieg“, sagt Mike Bayer von der Ceros Vermögensverwaltung. Den Höhenflug führt er vor allem auf den Optimismus vieler Marktteilnehmer zurück, die damit rechnen, dass der Bericht der EU-Kommission Anfang Oktober positiv ausfällt und sie eine Empfehlung zum Beitritt der Türkei abgibt. Bayer: „Die entgültige Entscheidung, ob es zu Beitrittsverhandlungen kommt oder nicht, fällt jedoch erst im Dezember.“
Bei einer Zustimmung der EU rechnet der Fondsmanager mit beachtlichen Kursschüben, bei einer Ablehnung würde es dagegen zu massiven Verkäufen kommen. Bayer: „Das wäre zwar ärgerlich, stellt aber nicht den Supergau dar. Auch ohne EU-Beitritt hat die Türkei viel Potenzial.“ Denn der Reformdruck bleibe bestehen und sorge langfristig für Auftrieb. Nur durch Reformen und die Angleichung der Wirtschaftsverhältnisse an die westlichen EU-Länder könne die Türkei eines Tages auch beitreten. „Die türkische Wirtschaft hat sich bisher sehr gut entwickelt. Für 2004 rechnen wir mit einem Wachstum von 8 Prozent“, so Bayer zu DER FONDS.com. Zudem gehe die Inflation stetig zurück. Während die Inflationsrate 2001 noch bei 70 Prozent lag, sieht der Türkei-Experte sie in 2004 nur noch bei knapp über 10 Prozent und glaubt im kommenden Jahr sogar an ein einstelliges Ergebnis.
Viele Titel seien aktuell sehr attraktiv bewertet. Bayers Favorit ist derzeit der Autohersteller Tofas, den er in seinem Aktienfonds Türkei 75 Plus (WKN 989 402) mit 6,1 Prozent gewichtet. „Die Autoindustrie profitiert sehr stark vom Anziehen der Binnenkonjunktur und legt somit gute Ergebniszahlen vor“, sagt Bayer. Weitere Top-Positionen sind die Isbank mit 6,4 Prozent sowie das Medienunternehmen Dogan Holding mit 5,8 Prozent.
INFO: Mike Bayer managt den Türkei 75 Plus (WKN 989 402) der Fondsgesellschaft IP Concept Fund Management seit Dezember 1998. In den vergangenen drei Jahren machte er ein Plus von 71,6 Prozent und liegt damit in der Statistik der Rating-Agentur Morningstar auf Platz 62 von 82 Fonds in der Gruppe Aktien Osteuropa. Im vergangenen Jahr erzielte er plus 29,4 Prozent und behauptet sich damit auf Platz 21 von 89 Konkurrenten.
DER FONDS.com 14.09.04 kj
Türkei 75 Plus aktueller Ausblick
CEROS Financial Services
Das Anlageziel des Türkei 75 Plus Investmentfonds (ISIN LU0093368008/ WKN 989402) ist die Erzielung eines langfristigen, überdurchschnittlichen Wertzuwachses mit Anlagen im türkischen Wirtschaftsraum, berichten die Experten von CEROS Financial Services.
Das Fondsvermögen werde vorwiegend in Aktien angelegt, die an der Börse in Istanbul zur amtlichen Notierung zugelassen seien. Mindestens 75% des Nettovermögens werde in Werten des ISE 100-Index investiert. Bis zu 25% des Nettovermögens könne in türkische Anleihen oder börsennotierte Aktien, welche nicht Teil des ISE 100 seien, angelegt bzw. in Liquidität gehalten werden. Der Fonds eigne sich für chancenorientierte Anleger.
Der türkische Aktienmarkt habe Ende August bei 21.218 Punkten geschlossen und damit auf USD-Basis 4,3% höher als im Vormonat. Dies entspreche einer Marktkapitalisierung von 62,1 Mrd. USD. Das durchschnittliche Handelsvolumen habe bei 509 Mio. USD täglich gelegen. Die Rendite öffentlicher Anleihen sei um 4,6% auf 25,24% gefallen. Etwas an Wert habe die türkische Lira verloren. Gegenüber dem Euro habe die türkische Währung 3,1% abgegeben, im Vergleich zum USD habe sie sich um 2,7% verbilligt.
Im August seien die Großhandelspreise auf Monatsbasis um 0,8% geklettert, der Verbraucherpreisindex sei um 0,6% gestiegen. Im Jahresvergleich ergebe sich daraus eine Preissteigerung von 10% auf Konsumentenebene. Beiden Großhandelspreisen habe die Teuerungsrate auf Jahresbasis bei 10,5% gelegen. Erneut besser als erwartet seien die Daten zum Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal 2004 gewesen. Demnach sei das Bruttosozialprodukt um14,4% gestiegen, das Bruttoinlandsprodukt habe um 13,4% zugelegt.
Im Juli sei die Industrieproduktion um 12,8% geklettert, die Kapazitätsauslastung der türkischen Wirtschaft habe bei 84,1% gelegen. Keine Entspannung sei beim Defizit im Außenhandel der Türkei zu sehen gewesen. Nach eigenen Angaben würden türkische Behörden für das Jahr 2004 ein Leistungsbilanzdefizit in Höhe von 10,8 Mrd. USD statt der bisher geschätzten 7,6 Mrd. USD erwarten. Allerdings würden Analysten auf hohe Überschüsse durch Tourismus in der Reisesaison hoffen.
Die hervorragende Entwicklung der türkischen Wirtschaft sowie die Hoffnung auf eine Zusage von Beitrittsgesprächen der EU würden weiterhin erwartungsgemäß den Aktienmarkt beflügeln. Auch wenn die endgültige Entscheidung zur Gewährung von Beitrittsgesprächen von Politikern getroffen werde und daher kaum zu prognostizieren sei, spreche die aktuelle Marktstimmung zumindest kurzfristig für weiter steigende Aktienkurse in der Türkei.
www.fondscheck.de
HAMBURG (Dow Jones-VWD)--Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Michael Rogowski, erwartet positive Impulse für die deutsche und europäische Wirtschaft durch eine EU-Beitrittsperspektive für die Türkei. "Die Aussicht auf einen EU-Beitritt fördert tiefgreifende politische und wirtschaftliche Reformen in der Türkei", sagte Rogowski der "Bild"-Zeitung (Freitagausgabe). Diese Reformen trügen dazu bei, die türkische Wirtschaft zu beflügeln. "Davon profitieren beide Seiten", fügte Rogowski hinzu.
Der BDI-Präsident wies in dem Blatt darauf hin, dass die Türkei bereits heute ein wichtiger Partner der deutschen und europäischen Industrie sei.
"Über 51% der türkischen Ausfuhren sowie knapp 45% der Einfuhren laufen mit der EU", erläuterte er. Zudem sei Deutschland bereits heute der mit Abstand wichtigste Handelspartner der Türkei. "Die engen wirtschaftlichen Verflechtungen tragen dazu bei, Arbeitsplätze auch in Deutschland zu sichern", sagte Rogowski. Hinzu kämen "die vielen türkischen Unternehmen, die bei uns produzieren, ausbilden und Arbeitsplätze schaffen".
(ENDE) Dow Jones Newswires/17.9.2004/apo
17.09.2004, 06:24
www.vwd.de
Debatte in der Union hält an
Der mögliche EU-Beitritt der Türkei erhitzt die Gemüter, insbesondere in der Union. Während Politiker von CDU und CSU weiter darüber streiten, sieht die deutsche Industrie vor allem die Vorteile eines möglichen Beitritts. Der Präsident des Bundesverbandes der deutschen Industrie (BDI), Michael Rogowski, sagte, er erwarte für die deutsche und die europäische Wirtschaft positive Impulse.
"Die Aussicht auf einen EU-Beitritt fördert tief greifende politische und wirtschaftliche Reformen in der Türkei", sagte Rogowski der "Bild"-Zeitung. Diese Reformen trügen dazu bei, die türkische Wirtschaft zu beflügeln. Davon profitierten beide Seiten.
SPD: Schlingerkurs der Union
Der Vorstoß von CDU-Chefin Angela Merkel auf EU-Ebene gegen einen Beitritt der Türkei hatte eine kontroverse Debatte in der Union ausgelöst. Der CDU-Europapolitiker Matthias Wissmann und CSU-Generalsekreträr Markus Söder stellten sich hinter Merkel. Dagegen plädierte nach dem CDU-Außenpolitiker Volker Rühe auch der frühere CDU-Generalsekretär Ruprecht Polenz für die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit der Türkei, wenn die von der EU festgelegten Kriterien dafür erfüllt seien. Die SPD warf der Union einen "Schlingerkurs" vor und warnte vor einem Ausschluss der Türkei von einer Beitrittsperspektive.
"Wir machen die Europäische Union kaputt, wenn wir sie überdehnen", warnte Wissmann, der Vorsitzender des Bundestags-Europaausschusses ist, in der "Leipziger Volkszeitung" vom Freitag. Das Land sei zu weit vom durchschnittlichen Wohlstandsniveau in der EU entfernt. Wissmann plädierte wie Merkel für das Konzept einer "privilegierten Partnerschaft" als Alternative zur EU-Mitgliedschaft. Dafür sprach sich auch Söder aus. Ein Beitritt der Türkei würde Europa überfordern, sagte der CSU-Generalsekretär am Freitag im Deutschlandradio Berlin. Merkel hatte sich in einem Schreiben an konservative Regierungschefs und Parteivorsitzende der EU gegen Beitrittsverhandlungen gewandt.
Polenz: Faire Chance für Türkei
Vorsichtig äußerte sich der Fraktionschef der Europäischen Volkspartei (EVP), Hans-Gert Pöttering. Er plädierte zwar im WDR gleichfalls für das Partnerschaftsmodell, vermied aber ein Nein zur Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit der Türkei. Vielmehr könne eine "privilegierte Partnerschaft" auch das Ergebnis solcher Verhandlungen sein. Klar gegen Beitrittsverhandlungen sprach sich Pöttering allerdings für den Fall aus, "sollte es eine systematische Folter in den Gefängnissen der Türkei geben". Ähnlich äußerte sich im NDR der EVP-Politiker Elmar Brok. Die EVP ist in der Frage von Beitrittsverhandlungen gespalten.
Für die Möglichkeit einer türkischen EU-Vollmitgliedschaft plädierte Polenz. "Falls die Türkei die Kriterien zur Mitgliedschaft in der EU erfüllt, muss sie eine faire Chance erhalten", sagte er der "Financial Times Deutschland" vom Freitag. Eine EU-Mitgliedschaft des Landes könne helfen, die Kluft zwischen der islamischen Welt und dem Westen zu überwinden. Polenz betonte jedoch, es gehe "nicht um einen Beitritt im Jahr 2005, sondern erst sehr viel später". Gegenwärtig sei weder die EU aufnahmefähig noch die Türkei beitrittsreif.
Erler: Frühestens in zehn Jahren
Der stellvertretende Vorsitzende der deutsch-türkischen Parlamentariergruppe, Thomas Kossendey (CDU), verteidigte den Vorstoß Merkels als Ausdruck großer Verantwortung. Er selbst plädierte aber im Deutschlandradio Berlin für die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen, sofern der Bericht der EU-Kommission dies empfehle.
SPD-Fraktionsvize Gernot Erler warnte vor den Folgen eines Neins zu Beitrittsverhandlungen. "Es würden sich all diejenigen Kräfte innerhalb der Türkei bestätigt sehen, die Europa skeptisch gegenüberstehen", erklärte Erler in Berlin. Erler stellte aber auch klar, die Frage eines konkreten Beitrittsdatums für die Türkei stehe "frühestens in zehn bis zwölf Jahren auf der Tagesordnung". Für eine türkische EU-Mitgliedschaft plädierte erneut auch die Grünen-Politikerin Claudia Roth.
Mit Material von REUTERS, AFP
www.heute.t-online.de
Türkei streicht Nullen
Die Türkei streicht zum Jahreswechsel sechs Nullen bei ihrer inflationsgeplagten Landeswährung Lira und will die Bürger mit einer aufwendigen Informationskampagne auf die Währungsreform vorbereiten.
HB ANKARA. Alle Fragen der Menschen hinsichtlich der „Neuen Türkischen Lira“ würden in den kommenden drei Monaten beantwortet, sagte Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan am Donnerstag bei der Vorstellung der neuen Münzen und Geldscheine.
Umfragen zufolge wissen viele Türken noch nichts von der anstehenden Währungsreform; andere befürchten drastische Preisanstiege bei der Umstellung. Erdogan bezeichnete diese Befürchtungen als unbegründet. Vom 1. Januar an sollen neue und alte Lira ein Jahr lang nebeneinander existieren; ab 2006 gilt dann nur noch die neue Lira.
Münzen und Geldscheine in der Türkei hatten auf Grund der lange Zeit sehr hohen Inflation mit den Jahren astronomische Nennwerte erreicht. Nicht zuletzt dank eines vom Internationalen Währungsfonds (IWF) durchgesetzten Reformprogramms sinkt die Inflation in der Türkei aber seit einiger Zeit beständig und liegt jetzt bei etwa zehn Prozent. Derzeit ist die kleinste Einheit die 25 000-Lira-Münze mit einem Wert von umgerechnet etwa einem Cent, der größte Schein ist die 20-Million-Note, die etwa elf Euro wert ist. Eine neue Lira wird nach heutigen Wechselkursen etwa 55 Euro-Cent wert sein. Es wird auch der Kurus wieder eingeführt, die seit langem von der Inflation verschluckte Untereinheit der Lira.
www.handelsblatt.com
Nach einem Treffen mit EU-Erweiterungskommissar Günter Verheugen sicherte der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan am Donnerstag in Brüssel zu, das türkische Parlament werde zu einer Sondersitzung zusammenkommen und die noch fehlenden Teile der Strafrechtsreform verabschieden.
Der Nachrichtensender CNN-Türk meldete dazu, ein umstrittener Paragraf, der Ehebruch unter Strafe stellen sollte, werde dabei ausgeklammert. Erdogan äußerte sich dazu nicht. Der Streit hatte sich am Ehebruch-Paragrafen entzündet. Laut türkischen Medien kommen die Parlamentarier in Ankara bereits an diesem Sonntag zusammen.
Verheugen sagte nach den Gesprächen: «Es gibt keine weiteren Hindernisse mehr.» Die Türkei müsse keine zusätzlichen Bedingungen erfüllen, um der Brüsseler Behörde ihre Empfehlung zu ermöglichen. Der für den 6. Oktober geplante Bericht wird laut Verheugen «sehr klar» ausfallen.
Die endgültige Entscheidung haben allerdings die europäischen Staats- und Regierungschefs bei ihrem Gipfeltreffen im Dezember. Der deutsche Kommissar hatte vor einer knappen Woche sehr deutlich gemacht, dass die Strafrechtsreform unverzichtbar ist für die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen - selbstverständlich ohne den Passus, der Ehebruch unter Strafe stellt.
Verheugen sagte, es sei nicht gerechtfertigt, von systematischer Folter in der Türkei zu sprechen. Diese anfängliche Bedenken seien durch eine Untersuchung von EU-Experten ausgeräumt worden. Erdogan sicherte zu, die Reformen und deren Umsetzung würden in seinem Heimatland fortgesetzt. Bei der Rechtsreform stünden die Strafprozessordnung und das Strafvollzugsgesetz noch aus; sie sollten bald verabschiedet werden. «Wir ändern unseren Terminplan, um sie anzunehmen.» Das Parlament in Ankara hatte die Strafrechtsreform auf Eis gelegt.
EU-Kommissionspräsident Romano Prodi sicherte zu, seine Behörde halte an dem Termin 6. Oktober fest. «Unser Bericht wird objektiv und fair sein.» Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten im Dezember 2002 bei ihrem Gipfeltreffen in Kopenhagen beschlossen, dass die Kommission diesen Report erstellt. Die Frage einer künftigen EU- Mitgliedschaft der Türkei mit rund 70 Millionen Einwohnern spaltet die europäische Öffentlichkeit. Die CDU-Chefin Angela Merkel schlug unlängst vor, der Türkei statt einer Vollmitgliedschaft eine privilegierte Partnerschaft anzubieten.
© dpa - Meldung vom 23.09.2004 14:54 Uhr
Einigung mit EU
ISTANBUL (dpa-AFX) - Die Börse in Istanbul hat mit einem Allzeithoch auf die Zusicherungen von EU-Kommissar Günter Verheugen bezüglich der Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit der Türkei reagiert. Der Börsenindex kletterte wenige Minuten nach den Äußerungen Verheugens in Brüssel auf den historischen Rekordstand von 22.207,81 Punkten. Auf den Tagesverlauf gesehen ergab sich damit ein durchschnittlicher Kursanstieg um 3,49 Prozent, wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Auch die Landeswährung Lira zog gegenüber dem Dollar an.
Verheugen hatte nach einem Gespräch mit dem türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan erklärt, es gebe "keine weiteren Hindernisse mehr" für eine positive Empfehlung der EU-Kommission hinsichtlich der Türkei. Die EU will Ende des Jahres über Beitrittsverhandlungen mit Ankara entscheiden./bi/DP/mw
© dpa - Meldung vom 23.09.2004 15:06 Uhr
Mit 3 Milliarden Dollar größte Auslandsinvestition seit der islamischen Revolution.
Der größte türkische Mobilfunkbetreiber TurkCell wird das erste private Mobilfunknetz im Iran aufbauen. Eine entsprechende Lizenz erwarb das Unternehmen für 300 Millionen Euro. Dies teilte das Unternehmen, dass im Iran unter dem Namen Irancell auftreten wird, gestern in Istanbul gegenüber der Börsenaufsicht mit.
Die iranische Regierung hatte im Februar eine Mobilfunklizenz ausgeschrieben und damit den Markt leicht geöffnet. Bisher werden lediglich durch den staatlichen Telekommunikationsbetrieb Handys in eingeschränktem Maße angeboten. Auf 1.000 Einwohner kommen dadurch gerade einmal 23 Mobiltelefone.
TurkCell plant die Investition von bis zu 3 Milliarden Euro in den Aufbau eines landesweiten Netzes. Dies wäre die größte Investition eines ausländischen Unternehmens seit der islamischen Revolution vor 25 Jahren. Wann das Netz in Betrieb gehen wird, steht noch nicht fest.
Das Engagement des Unternehmens sorgte im Iran für Wirbel, da das Parlament den Vertragsabschluss fast verhindert hätte. Hintergrund waren Formfehler der Regierung. Diese hatte den Kontrakt nicht im Parlament eingebracht, wie es laut Gesetz bei größeren Auslandsinvestitionen vorgeschrieben ist. (ck)
[ Freitag, 24.09.2004, 12:43 ]
Den ganzen Artikel, der heute in der Financial Times Deutschland erschienen ist, kann man unter
http://www.ftd.de/pw/eu/1096010854561.html?nv=cd-divnews
nachlesen.
Gruß,
Bleck
Dieser Deal könnte 3 Milliarden Dollar schwer sein.
Es gibt immer noch viel, das dabei schief laufen kann: Geschäfte mit den Ayatollahs zu machen ist ein riskantes Geschäft, da das iranische islamische Parlament Vetorechte bei Projekten mit ausländischer Kontrolle verlangt.
Bereits jetzt werfen lautstarke antisemitische Hardliner Turkcell vor, Geschäfte in Israel zu machen. Ein anderes türkisch-österreichisches Konsortium, dass bei einem großen iranischen Flughafenprojekt beteiligt war, wurde wegen genau derselben Sünde aus dem Land geworfen.
Der Deal muss noch durch die Zahlung der Lizenzgebühr von 370 Millionen Dollar in trockene Tücher gebracht werden. Dann würde die Mobilfunklizenz in die Hände von Irancell – einer Tochter von Turkcell – wandern.
Turkcell ist die einzige türkische Gesellschaft, die an der New Yorker Börse (NYSE) gelistet ist. Turkcell ist an GSM-Mobilfunknetzen in Aserbaidschan, Georgien, Kasachstan, Moldawien und Nordzypern beteiligt, mit insgesamt 3 Millionen Kunden (Stand 30. Juni 2004).
Nach dem jüngsten Aktiensplitt kostet ein Turkcell ADR heute 11,57 Dollar. Ich denke, dass die positiven News über den Iran-Deal in Zusammenhang mit den positiven News zur türkischen EU-Mitgliedschaft den Aktienkurs über 15 Dollar treiben könnten.
Mit herzlichem Gruß,
Ihr
J. Christoph Amberger, Executive Publisher, The Taipan Group
Quelle: Trader's Daily, www.investor-verlag.de
Montag, 27. September 2004 15:50
Türkei: Börse startet wieder durch
Das Thema Ehebruch beherrschte in den vergangenen Tagen die Istanbuler Börse. In der türkischen Hauptstadt Ankara wurde heftig diskutiert, ob Ehebruch strafrechtlich verfolgt werden sollte. Das brachte die Beitrittsverhandlungen zur Europäischen Union (EU) ins Wanken – und damit die türkische Börse. Als der Ehebruch-Streit in der Türkei aufkam, fiel der Aktienmarkt innerhalb von vier Tagen um 10 Prozent, heißt es von der Fondsgesellschaft Charlemagne Capital. Doch nun sei der Streit beigelegt und die Börse könne wieder durchstarten. Sofort nach der Einigung stieg der türkische Aktienmarkt bereits um knapp 4 Prozent, so Charlemagne. Dafür hätten vor allem die „noch nie so klar formulierten EU-Beitrittsperspektiven“ gesorgt, heißt es vom Fondhaus.
Die türkische Börse sei eine typische politisch getriebene Schwellenlandbörse. Fundamentale Kriterien spielen in Istanbul aktuell nur eine Nebenrolle, so Charlemagne. „Sollte der Türkei eine Beitrittsmöglichkeit eröffnet werden, bieten sich für uns interessante Anlagemöglichkeiten“, sagt Stefan Böttcher von Charlemange, Fondsmanager des Magna Global Emerging Markets (WKN 912 157). Selbst wenn keine Aufnahmegarantie ausgesprochen werden sollte, würde der türkische Markt beflügelt werden – wenngleich auch mit einer geringeren Dynamik als mit Garantie, heißt es von Charlemagne.
Im Falle von Beitrittsverhandlungen würden die Zinsen fallen, was den Konsum in der Türkei anheizen würde, erklärt Böttcher. Davon profitieren dann vor allem Banken- und Konsumtitel. Aber auch Textil- und Bekleidungsunternehmen hat der Fondsmanager im Visier: „Dieser Sektor stellt traditionell einen ertragsreichen Bereich in der Türkei dar.“ Sollten die Beitrittsgespräche abgelehnt werden, sieht Böttcher jedoch schwarz für die türkische Börse: „Die Konsequenzen konnten wir bereits in den vergangenen Tagen beobachten“, so der Fondsmanager. Im Klartext: Der Höhenflug der Istanbuler Börse wäre zunächst gestoppt.
INFO: Nachdem die regierende türkische AKP Partei zum zweiten Mal mit ihrem Antrag scheiterte, Ehebruch als Straftatbestand anerkennen zu lassen, weigerte sie sich, die Reform des Strafgesetzbuches zu verabschieden. Diese Reform ist jedoch für den EU-Beitritt notwendig. Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan klärte den Streitfall jedoch vergangene Woche mit dem EU-Erweiterungskommissar Günter Verheugen. Am Sonntag hat Ankara der Reform des Strafgesetzbuches zugestimmt. Verheugen sieht nun keine Hindernisse mehr für einen EU-Beitritt der Türkei. Am 6. Oktober will die EU-Kommission ihren Fortschrittsbericht zur Türkei vorlegen. Auf dessen Grundlage wird über die Beitrittsverhandlungen am 17. Dezember entschieden.
DER FONDS.com 27.09.04 dh
BERLIN (Dow Jones-VWD)--Der Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA) hält den EU-Beitritt der Türkei aus politischen und ökonomischen Gründen für wünschenswert. Das Land sei ein willkommener Wirtschaftspartner in der EU, sagte BGA-Präsident Anton Börner nach einem Bericht der Nachrichtenagentur ddp am Dienstag in Berlin. Wie schon bei den vorangegangenen EU-Erweiterungen rechnet der Verband mit einer dadurch ausgelösten Wachstums- und Gewinnspirale, von der Deutschland überproportional profitieren werde.
Schon die Beitrittsperspektive bringe einen Zugewinn an Stabilität und ein Vertrauensplus bei Investoren und Finanzmärkten, sagte Börner. Noch offene Fragen könnten im Beitrittsprozess gelöst werden. Der BGA-Präsident verwies auf den Entwicklungsstand der Außenhandelsbeziehungen mit diesem Land. Rund 53% der Exporte gingen in die Gemeinschaft und 49% der Importe der Türkei stammten aus der EU. Deutschland sei heute mit 13,2% der türkischen Importe und 17,2% der türkischen Exporte der größte Handelspartner des Landes. Allein im ersten Halbjahr 2004 seien die deutschen Exporte um 50% auf knapp 6 Mrd EUR gestiegen.
Der Türkei-Beitritt zur EU werden aus BGA-Sicht keine neue Einwanderungswelle auslösen. Das Land sei bereits heute eine Brücke zu Ländern des Nahen Ostens und Zentralasiens. Mit der EU-Aufnahme könne es erstmals gelingen, ein islamisches Land zu Wohlstand und Demokratie zu führen. Dies habe Vorbildfunktion für die gesamte islamische Welt und würde radikalen Tendenzen vorbeugen. Die langfristigen finanziellen Folgen einer Aufnahme-Verweigerung seien sicherlich ein Vielfaches höher als die erwarteten Beitrittskosten, betonte der BGA-Präsident.
(ENDE) Dow Jones Newswires/28.9.2004/apo
28.09.2004, 11:53
www.vwd.de
Exportwirtschaft sieht prächtige Perspektiven in Türkei-Beitritt
Berlin (AP) Die deutsche Exportwirtschaft hat sich mit einem flammenden Appell für EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei eingesetzt. Wie schon bei den jüngsten EU-Erweiterungen würde dies eine «Wachstums- und Gewinnerspirale» auslösen, von der deutsche Firmen profitieren würden, erklärte der Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels am Dienstag in Berlin. Er widersprach ausdrücklich dem Vorstoß von CDU und CSU für eine privilegierte Partnerschaft der Türkei.
Bei den von der EU geforderten rechtspolitischen Voraussetzungen für Verhandlungen habe die Türkei ihre Hausaufgaben gemacht, betonte BGA-Präsident Anton Börner. Die offenen Punkte könnten in dem auf mindestens zehn Jahre angelegten Beitrittsprozess erledigt werden. Bei den wirtschaftlichen Kriterien seien die Fortschritte noch klarer. «Die Türkei ist heute eine Marktwirtschaft», sagte Börner.
Schon jetzt ist die Türkei nach Börners Worten ein äußerst wichtiger Handelspartner für die EU und Deutschland. Die deutschen Exporte in die Türkei seien vergangenes Jahr um 18 Prozent auf neun Milliarden Euro gestiegen. Im ersten Halbjahr 2004 hätten sie mit sechs Milliarden Euro sogar um 50 Prozent höher gelegen als ein Jahr zuvor. 21,5 Prozent der Direktinvestitionen in der Türkei - 600 Millionen US-Dollar jährlich - kämen aus Deutschland. Wie die EU-Osterweiterung würde ein Türkei-Beitritt zur EU jahrelang überdurchschnittliches Wachstum und überdurchschnittliche Export- und Investitionsquoten für deutsche Firmen bringen, meinte Börner.
Allerdings sei die Vollmitgliedschaft der Türkei, die bereits seit 1996 in einer Handelsunion mit der EU verbunden ist, nur aus wirtschaftlichen Gründen eigentlich nicht nötig, räumte der Verbandschef ein. Unter strategischen Gesichtspunkten sei sie aber auch für die deutsche Wirtschaft unerlässlich. Denn würde der Türkei die Aussicht auf EU-Mitgliedschaft versagt, würden die Reformer dort geschwächt und radikalislamische Tendenzen gestärkt. Einen solchen Unsicherheitsherd an der Südflanke könne sich die EU nicht leisten.
Der Vorstoß der Union für eine privilegierte Partnerschaft laufe ins Leere. Das Land genieße bereits jetzt die «privilegierteste Partnerschaft» jenseits der Vollmitgliedschaft. CDU-Chefin Angela Merkel fühle sich offenbar bemüßigt, auf emotionale, religiöse und kulturelle Vorbehalte im bürgerlichen Lager einzugehen, sagte Börner. Tatsächlich handele es sich aber um sehr differenzierte Zusammenhänge, die öffentlich besser dargestellt werden müssten.
http://www.bga.de
BRÜSSEL (Dow Jones-VWD)--Die potenzielle Mitgliedschaft der Türkei in der Europäischen Union würde beiden Seiten erhebliche Chancen bieten. Das geht aus einer Studie der EU-Kommission hervor, die Dow Jones Neswires am Donnerstag vorlag. "Ein Beitritt der Türkei in die Union würde große Möglichkeiten für beide eröffnen, wenn er richtig angegangen wird", heißt es in der Folgeschätzungsanalyse.
EU-Erweiterungskommissar Günter Verheugen will die Studie gemeinsam mit einem Fortschrittsbericht und einer Empfehlung, ob Beitrittsverhandlungen aufgenommen werden sollen, am kommenden Mittwoch in Brüssel vorlegen. Darauf basierend sollen die EU-Staats- und Regierungschefs Mitte Dezember über die Aufnahme von Verhandlungen mit Ankara entscheiden.
Laut Kommissionsstudie werden die Beitrittsverhandlungen allerdings bis ins nächste Jahrzehnt dauern und einer anderen Logik entsprechen als frühere Erweiterungsrunden. Dies sei mit der Größe, der Bevölkerungszahl von derzeit rund 70 Millionen, der geografischen Lage, den Sicherheits- und Militärgesichtspunkten sowie der schwachen Ökonomie des Landes zu begründen.
"Der wirtschaftliche Effekt eines Türkei-Beitritts wird zwar positiv, aber gering für die EU sein", steht in dem über 50 Seite umfassenden Dokument. Die Türkei vollziehe zurzeit eine radikale Änderung mit enormer Geschwindigkeit und sei ein gutes Beispiel dafür, dass ein muslimisches Land demokratische Werte verinnerlichen könne.
In der Studie wird auch auf die Probleme hingewiesen: So betrage das aktuelle Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes 28,5% des EU-Durchschnitts. Während der Beitrittsverhandlungen werde die Türkei aber einen Wachstumsschub erhalten und könne die Differenz zu den EU-Staaten deutlich verringern. Aus dieser Analyse heraus werden in der Studie auch die möglichen Migrationsbewegungen erläutert. Die Kommission rechnet langfristig mit 0,5 bis vier Millionen türkischen Arbeitsmigranten in die EU-Länder, je nach wirtschaftlicher Entwicklung in der Türkei.
Sollten die Einkommensdisparitäten im nächsten Jahrzehnt stark schrumpfen, sei mit der geringeren Immigrantenzahl zu rechnen. Andererseits benötige die derzeitige EU auf Grund der alternden Bevölkerung neue Arbeitskräfte in den kommenden Jahrzehnten.
Die Türkei müsse ihren Agrarsektor bis zum Beitritt wesentlich ändern und Fortschritte im unterentwickelten Finanzsektor erzielen. Im Bereich des Binnenmarktes, der Wettbewerbs- und Zollgesetze habe die Türkei allerdings schon den Großteil der EU-Bestimmungen übernommen. Seit 1997 besteht eine Zollunion mit der EU. Aus energiepolitischer Sicht bringt das Land laut Kommissionsstudie bedeutende Vorteile für die Union. So könne die Versorgungssicherheit auf Grund der Nähe der Türkei zu den Energieressourcen im Nahen Osten und am Kaspischen Meer langfristig erhöht werden.
Schließlich wird in der Studie auch eine Kostenrechnung für einen Türkei-Beitritt aufgestellt. Diese werden für das Jahr 2025 auf 16,5 Mrd bis 28 Mrd EUR bzw 0,1 bis 2,0% des EU-BIP veranschlagt. -Von Ali Ulucay, Dow Jones Newswires; +32 2 230 72 50, europa.de@dowjones. com
(ENDE) Dow Jones Newswires/30.9.2004/ul/hab
30.09.2004
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NEW YORK (Dow Jones-VWD)--Moody's Investors Service hat die Einstufung der auf Landeswährung lautenden Verbindlichkeiten der Türkei auf "B2" von "B3" hochgestuft. Zur Begründung verwies die Rating-Agentur am Donnerstag auf die anhaltenden Verbesserungen der Entwicklung bei den öffentlichen Schulden. Zugleich wurde die Einstufung von Bankeinlagen in Fremdwährung auf "B2" ("B3") angehoben. Der Ausblick beider Ratings wurde auf stabil von zuvor positiv geändert.
(ENDE) Dow Jones Newswires/30.9.2004/12/hab
30.09.2004
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Statistisches Bundesamt: Exporte in die Türkei stiegen im 1. Halbjahr 2004 um fast ...
Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt zum bevorstehenden Staatsbesuch des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan mitteilt, wurden im ersten Halbjahr 2004 nach vorläufigen Ergebnissen Waren im Wert von 5,9 Mrd. Euro von Deutschland in die Türkei exportiert. Dies ist ein Zuwachs in Höhe von 49,3% gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig beliefen sich die Einfuhren aus der Türkei auf 3,7 Mrd. Euro, 4,8% mehr als im ersten Halbjahr 2003.
Im Vergleich zu den Einfuhren insgesamt haben die Importe aus der Türkei seit dem Jahr 2001 überdurchschnittlich stark zugenommen. Ausfuhrseitig ist dieser Trend noch deutlicher. So lag die Zuwachsrate der Ausfuhren in die Türkei im Jahr 2002 mit 26,1%
(gegenüber 2001) und im Jahr 2003 mit 18,0% (gegenüber 2002) um ein Vielfaches über der durchschnittlichen Zunahme der deutschen Exporte insgesamt (2002: + 2,0%, 2003: + 1,6%).
In der Rangliste der wichtigsten Handelspartner Deutschlands belegte die Türkei im Jahr 2003 mit 8,9 Mrd. Euro den 18. Platz bei den Ausfuhren und mit 7,2 Mrd. Euro den 21. Platz bei den Einfuhren.
Von den in die Türkei exportierten Gütern waren 2003 ein gutes Fünftel Maschinen im Wert von 2,0 Mrd. Euro, ein Fünftel Kraftwagen und Kraftwagenteile im Wert von 1,8 Mrd. Euro und ein weiteres knappes Fünftel Chemische Erzeugnisse im Wert von 1,5 Mrd. Euro. Von den Importwaren aus der Türkei war die Hälfte Bekleidung und Textilien im Wert von 3,7 Mrd. Euro. 10% bestanden aus Erzeugnissen des Ernährungsgewerbes und der Landwirtschaft im Wert von 0,7 Mrd. Euro und weitere 9% aus Kraftwagen und Kraftwagenteilen für ebenfalls 0,7 Mrd. Euro. Was Bekleidung und Textilien betrifft, stellt die Türkei für 2002 und 2003 in dieser Sparte den Hauptlieferanten
Deutschlands dar.
Die Handelsbilanz der vergangenen Jahre zeigt aus deutscher Sicht mit Ausnahme des Jahres 2001 stets positive Salden. Für das Jahr 2003 ergab sich ein Handelsbilanzüberschuss in Höhe von 1,7 Mrd. Euro gegenüber 0,6 Mrd. Euro im Jahr 2002. Für 2004 zeichnet sich bei gleichbleibendem Trend ein Rekordüberschuss ab.
Der deutsche Außenhandel mit der Türkei seit 1998
Berichts- Saldo der Veränderung
zeitraum Ausfuhr Einfuhr Handels- zum Vorjahr in %
in Mill. Euro bilanz Ausfuhr Einfuhr
1998 6 968 5 489 1 479 - 1,0 8,2
1999 5 878 5 664 214 - 15,6 3,2
2000 8 341 6 202 2 139 41,9 9,5
2001 5 950 6 576 - 626 - 28,7 6,0
2002 7 503 6 928 575 26,1 5,4
2003 *) 8 851 7 198 1 653 18,0 3,9
1. Halb-
jahr
2003 *) 3 956 3 530 425 13,8 6,5
1. Halb-
jahr
2004 *) 5 905 3 699 2 206 49,3 4,8
*) vorläufige Zahlen
Weitere Auskünfte gibt: Alexander Loschky,
Telefon: (0611) 75-4558,
E-Mail: alexander.loschky@destatis.de
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EU-Kommission empfiehlt Gespräche mit Türkei
Die EU-Kommission wird einem Zeitungsbericht zufolge die Aufnahme von Beitrittsgesprächen der Europäischen Union (EU) mit der Türkei empfehlen. Das Land kann nach Angaben von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan mit einer Aufnahme bis 2019 warten.
Die "Bild"-Zeitung berichtete vorab aus der Montagausgabe, in dem für Mittwoch erwarteten Bericht der Kommission zur Beitrittsfrage werde es heißen: "Die Kommission geht davon aus, dass die Türkei die politischen Kriterien ausreichend erfüllt hat, und empfiehlt, dass Beitrittsverhandlungen eröffnet werden." Die Empfehlung gilt als Vorentscheidung für das Votum des EU-Gipfels zu dieser Frage Mitte Dezember. Ein zuvor bekannt gewordener Bericht der Kommission über Fortschritte der Türkei auf dem Weg in die EU hatte das Land unter anderem wegen anhaltender Folter kritisiert, aber zugleich die Reformen von Erdogan gewürdigt.
Die EU-Kommission soll am Mittwoch über die Frage abstimmen, ob sie den EU-Staats- und Regierungschefs für deren Entscheidung im Dezember den Beginn von Verhandlungen empfiehlt. Es wird erwartet, dass der zuständige Erweiterungskommissar Günter Verheugen der Kommission ein positives Votum vorlegt und die Kommission ihm trotz der Bedenken mehrerer Mitglieder folgt. Die Empfehlung fußt auf dem Fortschrittsbericht und einer weiteren Studie, die die Auswirkungen eines EU-Beitritts der Türkei untersucht. Die Bundesregierung ist für Verhandlungen, wenn der Kommissionsbericht positiv ausfällt.
Umsetzung von Reformen als lückenhaft dargestellt
Von der EU-Kommission war zunächst keine Stellungnahme zu dem Zeitungsbericht über die erwartete Empfehlung zu erhalten. Aus Äußerungen Verheugens in den vergangenen Wochen wurde geschlossen, dass er zur Aufnahme von Verhandlungen raten will. Er hatte damit Kritik von Gegnern eines Beitritts der Türkei geerntet, unter anderem von der deutschen Opposition. Daher wurde spekuliert, dass Verheugens Fortschrittsbericht kritisch ausfallen werde, um dem Vorwurf zu begegnen, er sei zu nachsichtig gegenüber der Türkei.
Der Fortschrittsbericht, der der Nachrichtenagentur Reuters am Wochenende vorlag, kritisiert, dass es immer noch zahlreiche Fälle von Folterungen in der Türkei gebe. "Obwohl die Folter nicht mehr systematisch ist, kommen immer noch viele Fälle von Folter und vor allem Misshandlungen vor." Zudem wird kritisiert, dass Menschenrechtler weiter mit Schikanen der türkischen Justiz konfrontiert seien. Der Bericht würdigt Fortschritte bei Redefreiheit, Minderheitsrechten, Rechtsstaatlichkeit, Frauenrechten und der zivilen Kontrolle des Militärs. Die Umsetzung vieler Reformen wird aber als lückenhaft kritisiert.
Verheugen sagte, der Bericht sei deutlich kritischer als von vielen erwartet. Für die Türkei werde es "nicht einfach sein, alles zu schlucken, was wir aufgeschrieben haben", sagte er der "Bild am Sonntag". Im SWR sagte er, ein Beitritt sei erst ab 2015 vorstellbar.
Türkei kann bis 2019 warten
Die Türkei ist bereit, erst im Jahr 2019 als Vollmitglied in die EU aufgenommen zu werden. Dies sagte Ministerpräsident Erdogan am Sonntag in Berlin. Ob die angestrebte Aufnahme in zehn oder erst in 15 Jahren vollzogen werde, sei derzeit nicht vorsehbar, sagte er.
In Anspielung auf Vorbehalte in Frankreich und anderen EU-Ländern warnte er angesichts dieser langen Zeitspanne vor "unnötigen Aufregungen" über den Beitritt. In einer Rede vor deutschen und türkischen Unternehmern wandte er sich aber scharf dagegen, seinem Land die Aufnahme mit dem Argument zu verweigern, es gehöre nicht zur europäischen Zivilisation. In diesem Punkt sei bei manchen Politikern in Europa ein "Mentalitätswechsel" nötig.
Die Türkei verstehe sich als Teil der europäischen "Wertegemeinschaft". Erdogan wies die seit Wochen erhobenen Foltervorwürfe zurück: "Es gibt keine Folter in meinem Land", sagte er dem Berliner "Tagesspiegel". Am Sonntag wollte er sich im Fernsehsender n-tv nicht zum Bericht der Kommission äußern, da dieser ihm noch nicht vorliege.
Erdogan nennt "privilegierte Partnerschaft" einen "Riesenfehler"
Das Nein von CDU/CSU zu EU-Beitrittsverhandlungen kritisierte Erdogan als "populistisch". Einen "Riesenfehler" nannte er die Unionsforderung nach einer "privilegierten Partnerschaft" zur EU. Der Unions-Außenpolitiker Friedbert Pflüger wies diese Vorwürfe als "völlig abwegig" zurück. Die Union benutze das Türkei-Thema nicht für Wahlkampfzwecke, sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Es sei aber legitim, auf eine mögliche Überdehnung der EU hinzuweisen.
Erdogan sagte dem Magazin "Der Spiegel": "Die Türkei ist auf dem Weg, EU-Mitglied zu werden - und dieser Weg ist unumkehrbar." Im Gegensatz zu CDU und CSU, die dem Land nur eine "privilegierte Partnerschaft" anbieten wollen, sagte er, die Türkei akzeptiere nur eine Vollmitgliedschaft. Die Befürworter eines Beitritts sehen in der türkischen Mitgliedschaft ein Symbol der Vereinbarkeit von Islam und westlichen Werten. Außenminister Joschka Fischer sagte auf dem Grünen-Parteitag in Kiel, die Beitrittsperspektive der Türkei sei eine Zukunftsentscheidung für die Sicherheit Europas. Die Kritiker warnen dagegen vor einer Überforderung der EU.
Erdogan und Bundeskanzler Gerhard Schröder wollten am Sonntag in Berlin auch über die Beitrittsfrage beraten. Erdogan erhält am Sonntagabend einen Preis für seine Verdienste um die Heranführung der Türkei an Europa. Schröder hält dabei die Laudatio. Der Koordinator der EU-Außenpolitik, Javier Solana zeigte sich zuversichtlich, dass es ab dem Jahr 2005 Beitrittsgespräche geben wird. "Wenn (der EU-Gipfel) zu einem positiven Ergebnis kommt, womit ich derzeit rechne, werden die Verhandlungen ohne Verzögerung beginnen", sagte er der "Bild"-Zeitung.
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CEROS Financial Services
Nach Ansicht der Experten von CEROS Financial Services ist der Türkei 75 Plus-Fonds (ISIN LU0093368008/ WKN 989402) das optimale Instrument, um an der Entwicklung der türkischen Börse zu partizipieren.
Die politischen und wirtschaftlichen Reformen der Türkei würden auch weiterhin Früchte tragen. Aufgrund der großen Fortschritte bei der Belebung der Konjunktur und bei der Bekämpfung der Inflation habe gestern die renommierte Rating-Agentur Standard & Poor's die Einschätzung der Kreditwürdigkeit des türkischen Staates um eine Stufe auf BB- heraufgesetzt.
Dieser Schritt sei die Konsequenz stetig besser als erwartet ausfallender Wirtschaftsdaten aus dem Land am Bosporus. So werde für dieses Jahr ein Wachstum der türkischen Wirtschaft von über 6% erwartet. Gleichzeitig werde prognostiziert, dass die Inflation von über 18% im Jahr 2003 auf unter 10% im Jahr 2004 falle. Beste Voraussetzungen also für steigende Kurse an der türkischen Börse. Zusätzliche Phantasie verleihe die mögliche Aufnahme von Beitrittsverhandlungen zur EU.
Natürlich bleibe die Türkei trotz dieser positiven Wirtschaftsdaten ein Emerging Market mit hohen Risiken. Stark schwankende Wechselkurse, ein unvorhergesehener Abbruch der Reformpolitik oder eine Absage der EU an die Türkei würden dazu gehören. Dennoch sei ein Investment in die Türkei für den risikobewussten und langfristig orientierten Anleger eine sehr interessante Depotbeimischung. Der "Türkei 75 Plus"-Fonds sei das optimale Instrument, um an der Entwicklung der türkischen Börse zu partizipieren.
www.fondscheck.de