Ökonomen streiten über Verteilungsfrage


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Neuester Beitrag: 16.07.25 13:12
Eröffnet am:05.11.12 08:09von: permanentAnzahl Beiträge:199.715
Neuester Beitrag:16.07.25 13:12von: Malko07Leser gesamt:41.335.368
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23610 Postings, 6939 Tage Malko07Es gibt keine Anzeichen, dass

 
  
    #198701
4
15.07.25 12:58
die Demokratie in den USA baden geht. Bei uns ist das schon anders. Da redet man andauernd von Verboten wegen Extremismus, also von Parteien die politische Meinungen vertreten welche denjenigen welche gerade an der Macht sind nicht genehm sind, diese stören oder gar ihre Entmachtung befürchten. Sucht man in den USA vergebens. Sogar einfaches Beschimpfen von Politikern (she. Schwarzkopf-Affaire) führt zu großen Polizeieinsätzen und Verhaftungen - in den USA unvorstellbar.  

Manches was fanatische  Aktivisten von Grün, Rechts oder Links vertreten, gefällt mit überhaupt nicht, lehne ich sogar ab. Es ist mMn aber kein Grund mit Verboten herum zu fuchteln. Und für konkrete Gesetzesverstöße ist die Gewalt des Staates (Polizei, Staatsanwälte, Richter, Vollzugsbeamte) zuständig und nicht eine Meinungspolizei. Hierbei wird oft zu lasch und zu spät reagiert.

Es gibt auch keinen Kampf für die Demokratie. Das ist linkes Antifagelaber. Es gibt demokratisches Verhalten und solange das die Mehrheit tut ist die Demokratie fest. Sollte aber eine Mehrheit sich nach einem diktatorischen System sehnen geht es zu Ende mit der Demokratie, ob mit oder ohne Meinungspolizei. Soweit sind weder die USA noch wir.

Unsere Demokratie ist noch entwicklungsfähig. Dem Bürger sollte größere Mitbestimmung ermöglicht werden und die Macht der politischen Parteien eingehegt werden. Sie sollen am politischen Leben mitwirken, es aber es nicht zu großen Teilen allein bestimmen. Wenn man dann unsere Wahlgesetze anschaut und sie gegenwärtig wie die Listen zusammen kommen haben wir großen demokratischen Nachholbedarf.  

73765 Postings, 6249 Tage Fillorkill'weil die Demokratie von ihren Menschen lebt'

 
  
    #198702
1
15.07.25 13:02
Dort, wo das GDP der USA produziert wird, in den grossen Städten, befinden sich die Anhänger des Regimes in einer deutlichen und manchmal marginalen Minderheit. Das ist auch in Texas und sogar in Mississippi nicht anders. Darauf sollte man setzen.  

73765 Postings, 6249 Tage FillorkillDarauf sollte man auch setzen

 
  
    #198703
1
15.07.25 16:29
Der postmoderne Faschismus hat zudem genug Sollbruchstellen. Libertäre verlangen den Zentralstaat, den sie nur in der Theorie verachten, um oligarchisches Privateigentum und oligarchische Privatfreiheit gegen die Habenichtse egal welche Hautfarbe zu sichern. Ethnos verlangen den Zentralstaat, um ihresgleichen vor oligarchischem Privateigentum und oligarchischer Privatfreiheit zu schützen sowie ein vermeintliches Naturrecht zu garantieren, Minderheiten egal ob vermögend oder arme Teufel exkludieren und schikanieren zu können. Diese antagonistischen Flügel vertreten also ein diametral entgegengesetztes Staatskonzept, das nur durch die Demokratiefeindschaft als kleinsten gemeinsamen Nenner zusammengehalten wird. Nur oben drauf kommt noch das clowneske popkulturelle Element, das Inkompetenz in der Sache und völlige Planlosigkeit als gewollte Inszenierung erscheinen lassen soll.  

554 Postings, 620 Tage xiviHintertüren

 
  
    #198704
15.07.25 21:20
Für diese Hintertüren braucht es die Schweiz doch gar nicht. Da wird nur ein Mythos bedient mAn. Das viel  viel grössere Deutschland z.B. hat etwa die Hälfte von russischen Vermögen in der Summe blockiert, wie die viel  viel kleinere Schweiz, welche die Sanktionen der EU, zu der sie nicht gehört, recht widerstandslos meist übernommen hat, jeweils zeitnah. Natürlich haben die Russen kein Geld in Deutschland oder der EU gebunkert oder angelegt, um diese Selbstdarstellung zu unterstreichen, dazu braucht es immer wieder die Schweiz, wie für andere Selbstdarstellungen. Was nicht heissen soll, man könnte mehr tun, aber das unterliegt demokratischen Prozessen.
Sie hat keine Lieferverträge für russisches Gas, bezieht kein Gas aus Russland, das wird über die EU bezogen. Also umgeht die wohl selber ihre grossspurig propagierten Sanktionen?
Sie könnte ja die Schweiz mit Sanktionen belegen, wenn dieser Mythos kein Mythos wäre.
Auch in den USA gibt es Politiker, die das das jeweils aus diversen Gründen propagieren, nur ist dann oft kein Fleisch am Knochen, oder zu wenig.
Zölle mit Sanktionen gleichzusetzen ist dann etwas gewagt mMn.  

8370 Postings, 9303 Tage fwsFalls die von Trump angedrohten ...

 
  
    #198705
15.07.25 22:47
... 100-prozentigen Wirtschaftszölle für Putins finanzielle Handelsunterstützer am Ende dazu führen, dass diese Unterstützung für Russland eingestellt wird und Putins Kriegswirtschaft infolgedessen massiv leidet, würde ich erstmals einen positiven Aspekt von Trump-Zöllen erkennen.

Allerdings fehlt mir der Glaube daran, denn dies würde auch alle westlichen Länder wirtschaftlich massiv treffen, die solche hohen Zölle unterstützen oder vielleicht sogar ebenfalls gegen diese russophilen Länder erheben wollten. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass China und Indien – falls es dazu käme – keine entsprechende Reaktion zeigen würden.

Vermutlich ist diese Drohung also wieder einmal nur eine kleine verbale Trump-Bombe ohne jegliche Substanz. Das Beste, was man sich erhoffen könnte, ist, dass diese Länder den Ukraine-Krieg ebenfalls satt haben und die angedrohten Zölle zum Anlass nehmen, um ihren Einfluss auf Putin für einen baldigen Waffenstillstand geltend zu machen.

 

73765 Postings, 6249 Tage Fillorkill'verbale Trump-Bombe ohne jegliche Substanz'

 
  
    #198706
2
16.07.25 10:58
Trump hat inzwischen wieder die Seiten gewechselt. Niemand nimmt seine Ankündigungen und Drohungen noch ernst, die Märkte zeigen es ja deutlich. Der amerikanische Faschismus hat keinen Plan, ausser sich selbst möglichst clownesk in Szene zu setzen und möglichst lange an der Macht zu erhalten. In Moskau hat man ihn längst auf mentalem Ignore. Europa und die Ukraine stehen faktisch allein, auch wenn man natürlich von den Amis das nimmt was man noch bekommen kann.  

23610 Postings, 6939 Tage Malko07Dort, wo das GDP der USA produziert wird

 
  
    #198707
16.07.25 12:37
ist dort wo die meisten Menschen wohnen. Ist fast zwangsweise so, so wie das GDP errechnet wird. Ist eigentlich banal.

Nicht übersehen sollte man die riesigen Agrar- und Lebensmittelexporte aus den USA. Sie ist der größte Spieler am weltweiten Agrarmarkt. Die USA sind eine Agrarmacht, fast könnte man sagen sie wären ein Agrarstaat würden sie nicht so viele geförderte Rohstoffe und Produkten aus diesen exportieren. Und diese Wirtschaft spielt nur in dünn besiedelten Gebieten. Am stärksten ist die woke Gesellschaft in Regionen vertreten welche durch Dienstleistungen geprägt sind. In den früheren Industriezentren herrscht größtenteils Elend und noch viel Bevölkerung. Dort entscheidet es sich mMn wo die Reise der USA hin geht.  

23610 Postings, 6939 Tage Malko07100-prozentigen Wirtschaftszölle für Putins

 
  
    #198708
1
16.07.25 13:03
finanzielle Handelsunterstützer am Ende dazu führen, dass diese Unterstützung für Russland eingestellt wird und Putins Kriegswirtschaft infolgedessen massiv leidet, würde ich erstmals einen positiven Aspekt von Trump-Zöllen erkennen.

Ja. Trump haut gerne einen raus ohne die Gesamtlage zu überblicken. Er ist eben momentan sauer auf Putin weil dieser sich nicht an den Verhandlungstisch begibt. Und ihm fehlt der Blick für die Konsequenzen. Es wird also kaum dazu kommen.

Und die EU würde bei diesem Krampf zu Grunde gehen und das würde Putin sicherlich erfreuen. Es gibt immer noch EU-Mitglieder welche direkt aus Russland ihre Energie (Öl u. Gas) beziehen und die partiell noch immer keine alternative Möglichkeiten haben. Die EU ist eben auch ein großer Sprücheklopfer die sich unheimlich langsam bewegt. Man kann aber nur die EU und nicht einzelne EU-Staaten mit Zöllen belegen. Es geht also nicht nur um China, Nordkorea, Iran und Indien. Es wäre also keine Hilfe für die Ukraine aber das Elend für Europa. China und Indien könnten auch nichts mehr bei uns kaufen.

Es wird nicht so kommen. Entweder Putin kommt Symbolhaft an den Verhandlungstisch oder irgendwann reißt Trump der Faden. Das wird sich dann eventuell in der Art der Waffenlieferungen widerspiegeln. Könnte sein dass etliche dabei wären die Russland wirklich weh tun.

Trump will der Präsident sein wo US-Boys heimkehren und nicht noch mehr in externe Konflikte geschickt werden. Ist alles andere als einfach. Ihm ist die Ukraine, Teil des früheren Ostblock nicht wirklich wichtig. Er will primär Ruhe im Karton. Wer am Ende mehr von diesen Kriegsparteien leiden wird ist nicht prognostizierbar. Und wenn die EU weiterhin die Waffen für die Ukraine kaufen muss, wird ihr bald die Luft ausgehen. Vorallem kauft sie die falschen Waffen. Auch wir wollen dass sich die Ukraine nur verteidigen kann. Wie soll da der Krieg jemals enden? Was sollen Patriotsysteme im Kampf gegen Billigstdrohnen. Militärischer und wirtschaftlicher Unsinn. Hält man nicht lange aus. Die  Ukraine braucht Waffen die weit ins russische Hinterland reichen und auch den Kreml zerlegen können. Könnte Putin an den Verhandlungstisch führen bevor sie abgefeuert wurden. Nennt man Abschreckung!  

23610 Postings, 6939 Tage Malko07Für diese Hintertüren braucht es die Schweiz doch

 
  
    #198709
16.07.25 13:12
gar nicht.

Nun, in der Schweiz sitzen die weltweit größten Rohstoffhändler und man staune, diese dürfen ihren früheren Rohstoffhandel mit Russland nicht mehr durchführen. Wird sogar staatlich kontrolliert. Allerdings gilt das nicht für die Töchter dieser Firmen im Ausland. Die betreiben das böse Spiel unter der Obhut ihrer Mütter weiter. Sie unterliegen weder der direkten noch indirekten Kontrolle  durch die Schweiz. So als würden die gar nicht existieren. Ein Schelm der sich Böses dabei denkt. Hoffentlich übersieht das Trump nicht. Die Schweiz hofft sicherlich dass das für ihn und seinen Apparat zu kompliziert/undurchsichtig ist. Übrigens dazu gab es vor einigen Monaten ein sehr gute Dokumentation vom Schweizer Fernsehen.  

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