Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 7896 von 7896 Neuester Beitrag: 10.03.25 12:34 | ||||
Eröffnet am: | 04.11.12 14:16 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 198.386 |
Neuester Beitrag: | 10.03.25 12:34 | von: Tony Ford | Leser gesamt: | 37.912.397 |
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'...Simone Weil bleibt beim Plädoyer für Frieden um jeden Preis. Konsequent zerpflückt sie die Rhetorik der Politik. Verteidigung des freien Europa? Verteidigung der nationalen Souveränität, der territorialen Integrität? Verteidigung der Demokratie? Darauf hätten sich schon allzu viele und allzu lautstark berufen, mit vollkommen gegensätzlichen Machtinteressen, und gerade das Engagement der totalitären Großmächte Deutschland und Sowjetunion, die Spanien zum Probelauf nutzen, beweise nur eines: Kriegsgründe sind ausnahmslos Vorwände. Konsequenz: Eine akzeptable Rechtfertigung für Kriege kann es niemals geben, das zeige der Trojanische Krieg ebenso wie 1914, und für die Zerstörungen, die ein zweiter Weltkrieg mit sich bringen muss, werde es noch unendlich mehr gelten. Und ein Verteidigungskrieg?
„Ausgehend von diesem Prinzip kann man entscheiden, dass jedes Mal, wenn ein latenter oder angespannter Konflikt zum Krieg zu werden droht, man dem möglichen Gegner alle grundsätzlichen oder formalen, wirklichen oder symbolischen, geforderten oder heimlich gewünschten Zugeständnisse macht, die er hoffen kann durch einen Krieg und im gegebenen Kräfteverhältnis zu erlangen. Anders gesagt, man würde ihm ohne Krieg das Äquivalent eines Sieges geben. Das wäre eine nationale Erniedrigung?
Ja, das wäre eine nationale Erniedrigung. Na und?“ Das ist die letzte, aber vollkommen logische Konsequenz des radikalen Pazifismus: Wenn man sogar den Verteidigungskrieg verwirft, kann man nur so der Vernichtung entgehen; wenn also ein zweiter Weltkrieg um jeden Preis verhindert werden muss, dann äußerstenfalls durch Unterwerfung unter den Aggressor. Doch falls die Trojaner ihre Tore freiwillig geöffnet hätten, hätten die Griechen deshalb auf Trojas Zerstörung wirklich verzichtet? Diese Frage stellt sie der Ilias nicht.
Englands Premierminister feiert die Selbstaufgabe als „Peace for our time“. Claudel hatte es schon 1935 anders gewusst: Frieden um wirklich jeden Preis. Und jetzt endlich, nach München, begreift auch Simone Weil mit einem Schlag, was sie jahrelang nicht begreifen wollte: Der bedingungslose Pazifismus hat dem bedingungslosen Kriegswillen nichts entgegenzusetzen, nichts. Sie begreift, der Aggressor wird auf Entgegenkommen, Nachgeben niemals anders reagieren als mit noch stärkerer Aggression. Und sie begreift schließlich: Wer bisher nur von der Idee geredet hat, dem Gegner „ohne Krieg das Äquivalent eines Sieges“ zu überlassen, der muss genau das jetzt tatsächlich tun: Er muss kapitulieren, er muss der deutschen Wehrmacht die Grenze öffnen, jetzt. Und in diesem Augenblick, da der Gegner die Zeit des Redens beendet hat, weiß Simone Weil: Angesichts von Hitlers Krieg ist sie nicht mehr bereit, ihrer eigenen Maxime zu folgen.
Alles muss neu gedacht werden: Der Pazifismus war eine sich auf Moral berufende, doch realitätsblinde Abstraktion und ist Vergangenheit. Der unentschuldbare Fehler war die völlige Ausblendung des tatsächlich kriegsbereiten Gegners, war die Illusion, man könne durch Friedensappelle auf diesen Gegner einwirken. Die ideologiekritische Analyse von „Nation, Sicherheit, Kapitalismus, Kommunismus, Faschismus, Ordnung, Autorität, Eigentum, Demokratie“ mochte zwar logisch beweisen, dass es „gute Gründe“ für einen Krieg nicht geben könne, die Logik aber scheitert an jeder Aggression ohne gute Gründe, an Machtkalkül, imperialem Anspruch oder schlimmstenfalls abenteuerlicher Fehlkalkulation. Die extreme Rechte, die sich lautstark als nationale Alternative proklamiert, begeht mit der Parole: „Lieber Hitler als Volksfront“ nichts anderes als Verrat an der Nation.
Simone Weil, die auf die Möglichkeit einer „nationalen Erniedrigung“ 1937 noch mit ihrem „Na und?“ geantwortet hatte, verlässt Frankreich und geht zu Charles de Gaulles „France libre“. 1943 im Londoner Exil nennt sie ihr einstiges Engagement nur noch „meinen verbrecherischen Irrtum vor 1939 über die pazifistischen Kreise und ihr Handeln“. Ein Aufsatz aus diesem letzten Lebensjahr beginnt mit der Feststellung: „Dieser Krieg ist ein Religionskrieg“, also mit der radikalen Umkehrung des einstigen Dogmas. Der jetzt tobende Weltkrieg ist kein Krieg zwischen Mächten mit gleichermaßen verwerflichen Motiven; wirkliche Moral müsse auch bei Kriegsgründen unterscheiden zwischen Recht und Unrecht, Gut und Böse: Die Verteidigung von Demokratie und Freiheit, notfalls mit der Waffe, wenn der Feind von Demokratie und Freiheit mit der Waffe angreift, ist kein Vorwand, ist eine existenzielle Pflicht....'
Faz online, komplett im paywall remover: https://archive.ph/YkpI2#selection-2715.0-2715.895
Simone Weil hatte einen wirklichen Standpunkt und Überzeugungen. Überzeugungen beruhen auf Gründen. Deswegen war sie in der Lage, ihren Standpunkt zu ändern. Propagana, Gesinnung, Fantasterei können sowas hingegen nicht, sie beruhen ja nicht auf Begründungen.
Inzwischen jedoch ist die deutsche Infrastruktur aus Altergründen verrottet. Allein für die Erneuerung des Wasserversorgung in Deutschland sind gemäß "Zeit" 800 Milliarden Euro erforderlich:
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https://www.zeit.de/politik/2025-03/...titionen-sanierung-deutschland
Infrastruktur
Wasserversorgung muss für hunderte Milliarden Euro saniert werden
Nicht nur Straßen und Schienen, auch viele Wasserleitungen sind marode. Ein Gutachten der Wasserversorger rechnet mit einem Investitionsbedarf von 800 Milliarden Euro.
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Es stellt sich somit rein kaufmännisch die Frage, ob es nicht einfacher bzw. sinnvoller ist, große Geldmengen (wie geplant eine halbe Billion) in die Rüstung zu stecken. Im drohenden Krieg mit Russland könnten wir den nimmermüden Aggressor Putin mit der wiedererstarkten Bundeswehr und anderen europ. Armeen erfolgreich zurückschlagen.
Der Krieg würde vermutlich auf deutschem Territorium ausgetragen. D. h. unser Land könnte erneut in Schutt und Asche liegen. Dieser Krieg - den die massive Aufrüstung fördert, weil sie weich-eiige außenpolitische Kooperationsbereitschaft mindert - würde somit den Boden bereiten für eine zwar neuerliche Komplettzerstörung unser Infrastruktur, zugleich aber - und das ist der entscheidende Punkt - die Chance geben für eine wirkliche nachhaltige und CO2-neutrale Grundrenovierung unser maroden Infrastruktur.
Der letzte Krieg ist einfach schon zu lange her. So lange halten Leitungen eben nicht.
Alles andere, lokale Klein-klein-Reparaturen leckender Leitungen aus Sondervermögen, bleiben letztlich nur Flickschusterei.
US-Präsident Donald Trump kündigte bereits an, alles abschaffen zu wollen, was in seinen Augen 'woke' sei . Darunter fällt unter anderem Geschlechtsidentitäten anzuerkennen, genauso wie sexuelle Minderheiten und antirassistische Sprache.
Wie die „New York Times“ nun berichtet, geht die US-Administration in ihrem 'Kulturkampf' aber noch weiter und hat in einem Memo die Mitarbeiter dazu aufgefordert, bestimmte Wörter in offiziellen Bekanntmachungen nicht mehr oder eingeschränkt zu verwenden.
Einen Auszug aus der Liste der Wörter, die künftig eingeschränkt oder vermieden werden soll:
Klimakrise | Klimawissenschaft |
Aktivismus | Aktivisten |
Antirassist | Antirassismus |
Interessenvertretung | bei der Geburt zugewiesen |
bei der Geburt weiblich eingestuft | bei der Geburt männlich eingestuft |
biologisch weiblich | biologisch männlich |
kommerziele Sexarbeiterin | Vielfalt in der Gemeinschaft |
Gerechtigkeit für die Gemeinschaft | Kulturelle Unterschiede |
kulturelles Erbe | kulturell angemessen |
Behinderung | diskriminiert |
Schwarz | saubere Energie |
Ungleichheit | Gleichwertigkeit |
vielfältige Gemeinschaft | die Vielfalt steigern |
Chancengleichheit | Umweltqualität |
weiblich | Feminismus |
Förderung der Inklusivität | geschlechtsspezifisch |
geschlechtsspezifische Gewalt | Geschlechtervielfalt |
Golf von Mexiko | Hassrede |
Einwanderer | Diversität erhöhen |
Schlüsselpopulationen | LGBTQ |
Minderheiten | multikulturell |
Amerikanischer Ureinwohner | nicht-binär |
Unterdrückung | Schwangere |
Vielfalt fördern | Rasse und Ethnizität |
gefährdete Bevölkerungsgruppen | Rassenungleichheit |
sexuelle Vorlieben | Transgender |
Transsexuelle | Frauen und unterrepräsentiert |
marginalisieren | hispanische Minderheit |
Die neusten Vorgänge sind laut „New York Times“ ein Indiz dafür, dass Trump - selbsternannter Kämpfer für die Redefreiheit - und seine Regierung eher daran interessiert sein könnten, den nationalen Diskurs abzuwürgen, zumindest, wenn es um ihre eigenen unbeliebten Themen geht, als diesen auszuweiten.
sagt aber nirgends, welche das sind!
Bei obigen Beitrag hatte ich auch wieder diese Arvia-Meldung und musste Wörter löschen, damit der Beitrag eingefügt werden konnte...
Damals war alles verwüstet und die Infrastruktur lag in Schutt und Asche. Das wurde dann im Wirtschaftswunder sorgsam wieder aufgebaut.
Inzwischen jedoch ist die deutsche Infrastruktur aus Altersgründen verrottet. Allein für die Erneuerung des Wasserversorgung in Deutschland sind gemäß "Zeit" 800 Milliarden Euro erforderlich:
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www.zeit.de/politik/2025-03/...titionen-sanierung-deutschland
Infrastruktur
Wasserversorgung muss für hunderte Milliarden Euro saniert werden
Nicht nur Straßen und Schienen, auch viele Wasserleitungen sind marode. Ein Gutachten der Wasserversorger rechnet mit einem Investitionsbedarf von 800 Milliarden Euro.
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Es stellt sich somit rein kaufmännisch die Frage, ob es nicht einfacher bzw. sinnvoller ist, große Geldmengen (wie geplant eine halbe Billion) in die Rüstung zu stecken. Im drohenden Krieg mit Russland könnten wir den nimmermüden Aggressor Putin mit der wiedererstarkten Bundeswehr und anderen europ. Armeen erfolgreich zurückschlagen.
Der Krieg würde vermutlich auf deutschem Territorium ausgetragen. D. h. unser Land könnte erneut in Schutt und Asche liegen. Dieser Krieg - den die massive Aufrüstung fördert, weil sie weich-eiige außenpolitische Kooperationsbereitschaft mindert - würde somit den Boden bereiten für eine zwar neuerliche Komplettzerstörung unser Infrastruktur, zugleich aber - und das ist der entscheidende Punkt - die Chance geben für eine wirkliche nachhaltige und CO2-neutrale Grundrenovierung unser maroden Infrastruktur.
Der letzte Krieg ist einfach schon zu lange her. So lange halten Leitungen eben nicht.
Alles andere, lokale Klein-klein-Reparaturen leckender Leitungen aus Sondervermögen, bleiben letztlich nur Flickschusterei.
Quelle:
https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/...um-entlassungen-102.html
Eine von vielen Gruppen, welche Trump verprellt. Indirekt dürfte er damit auch bei den Militärs an Sympathie verlieren, die Militärs die traditionell eigentlich eine gewisse Basis der Republikaner legen, zumal die Militärs gesellschaftlich einen hohen Stand in den USA haben.
Im Prinzip könnte es ein russischer Saboteur in den USA nicht besser als Trump machen. Die USA wird faktisch Schritt für Schritt geschrumpft und wird dem System Russland in einem wahrlich bedenklichen Maße ähnlicher und ähnlicher.
Sparen an sich ist doch nichts Verwerfliches, oder? Damit meine ich nicht nur schwäbische Hausfrauen. Ganze ökonomische Schulen und Lehrmeinungen (Hayek und Co.) hängen daran!
Sogar der dezidierte Kanzler Friedrich Merz wollte (einst) sparen, jedenfalls noch in der Vorwahlzeit. Ein Antasten der Schuldenbremse kam für ihn nicht in Betracht. In schwierigen Zeiten - man denke nur an diese unsägliche Behandlung von Herrn Selensky im Weißen Haus - muss man allerdings zuweilen sehr zügig 180 Grad-Wenden hinlegen (bzw. 540-Grad-Wenden in der Baerbock-Geometrie). Die Welt bleibt ja nicht stehen (eh du das löschen lässt, es ist zeitlich gemeint, nicht physisch).
die Schulden effektiv für die Defizite einzusetzen!
Nach Abschluss der Sondierungsgespräche zwischen Union und SPD werfen Ökonomen den Parteien vor, mithilfe eines geplanten Finanzpakets in Rekordhöhe unsinnige Projekte zu finanzieren.
»Auf die Gefahr des Verschiebebahnhofs hatten wir explizit hingewiesen«, schrieb im Kurznachrichtendienst X der Präsident des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Moritz Schularick, der die Sondierer zusammen mit drei Kollegen beraten hatte. »Ein Sondervermögen für Infrastrukturinvestitionen muss dazu führen, dass im gleichen Umfang mehr investiert wird. Nicht für teure Wahlgeschenke wie Mütterrente...«
Nach der Einigung über ein riesiges Finanzierungspaket mit Grundgesetzänderungen und Sondervermögen am vergangenen Dienstag einigten sich CDU, CSU und SPD am Samstag auf ein elfseitiges Sondierungspapier, in dem Kompromisse in den zentralen Streitfeldern festgeschrieben wurden (die Analyse zur Einigung lesen Sie hier .)
Dazu gehören unter anderem eine erneute Erhöhung der Mütterrente, eine Senkung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie sowie die Rücknahme der Belastungen von Bauern beim Agrardiesel – allesamt Beschlüsse, die CSU-Chef Markus Söder für seine Partei reklamierte.
Die neuen Schulden sind nötig, aber sie dürfen nicht wieder so verschwendet werden.
Jetzt werden die Grünen noch ihr Stück vom fetten Schuldenkuchen beanspruchen, wenn sie zustimmen sollen, und alles bleibt wie es ist...
Ich empfehle dir, dich einfach mal mit der Geschichte von Trump zu beschäftigen.
Systematisches Mobbing und Erniedrigung Anderer spielt im Leben Trumps eine große Rolle.
Zu Zeiten seines Studiums war er Derjenige, der die Mobbingkolone anführte und andere Studenten systematisch mobbte. Wahre Freunde hatte er zu keinem Zeitpunkt, weil er Alle und Jeden durch sein Mobbing verprellt hat. Jene die durch Trump Unrecht erfahren und geklagt haben, hat er systematisch in den Ruin getrieben.
Eine Psychologin verglich das Verhalten Trumps mit einem gekränkten Kind, welches andere Mitmenschen quälen und mobben muss, weil es Empathie nicht empfinden kann, ausgelöst wahrscheinlich durch traumatische Ereignisse in der frühen Kindheit.
Trump ist wie man neumodern sagen würde "total lost".