Senvion S.A. (WKN: A2AFKW)
vor allem sehe ich allerdings nicht wie du die 222mio ek "wegzauberst" - die q3/2019 noch da waren ...
nachvollziehbar sind die verluste in q4/2019 - das wären dann 17xmio ek ...
dagegen stehen dann aber teilweise auch abschreibungen auf immat (klein aber da) ...
noch eine anmelrung zum thema defizitär :
ich möchte mal auf die ppa hinweisen, die c senvion eingebrockt hat - scheinen ja leicht übersehen zu werden - obwohl recht transparent dargestellt.
wenn die im rahmen einer one-off-abscheibung von immat wegfallen - dann ist der laden insgesamt eigentlich(fast) break even (ohne konsolidierungssonderbelastungen).
wenn also diese übung im wahmen der insolvenz (ender der ppa, konsoliderung ohne zusatzkosten) im rahmen der inso abgeschlossen werden - dann muss man wirklich mal die zahlen durchspielen, die da bilanziell aber auch operativ bleiben - das führt ja hier auch zu widersprechenden aussagen, bei denen auf der einen seite von defizitärem geschäft gesproche wird - auf der anderen seite aber offensichtlich von einem operativ profitablen kerngeschäft ausgegangen wird, dass sich die beiden hedgefonds einverleiben wollen ...
Ich gehe davon aus, dass die grobe Darstellung per Q3/18 unstrittig ist. Dort sind natuerlich ein paar kleinere Positionen ohne naehere Beleuchtung zusammengefasst, im grossen und ganzen duerfte dass aber so passen.
Was in Q4/18 und Q1/19 passiert ist, wissen wir nicht genau. Offensichtlich gab es aber Zahlungsprobleme und in der Folge die Inso-Antraege und den Massekredit von 100 Mio. Das waere wohl kaum gemacht worden, wenn das cash aus Q3/18 nicht verbraucht war.
Ich habe also unterstellt, dass aktuell kein cash mehr da ist und der Massekredit auch in Anspruch genommen wird. Dann fehlen links die 146 cash und rechts kommen die 100 Massekredit dazu. Womit die 222 EK weg waeren.
Auch das ist natuerlich ganz grob gerechnet und AfA etc sind unberuecksichtigt. Aber auch die Annahme, dass sich alle operative Posten aufheben, ist im Hinblick auf die Meldungen wohl durchaus optimistisch. Insofern halte ich die Rechnung angesichts der Lage und Unsicherheit fuer vertretbar. Und warte nun gespannt auf die weiteren Entwicklungen.
Vielleicht kommt ja doch eine positive Ueberraschung. Oder zumindest bald ein paar Hinweise...
https://www.finanznachrichten.de/...wartung-fuer-2018-deutsch-016.htm
3% ebitda bei 1.45mrd umsatz bedeutet 43.5mio ebitda in 2018
adj 9M2018 waren 43 mio siehe https://www.senvion.com/fileadmin/Redakteur/...esentation_Q3_CY18.pdf - seite 16
ergo eine schwarze 0 beim ebitda in q4/2018
... ab hier beginnt dann das educated guessing :
abschreibungen wie in Q3/18 : 27 mio - davon 10mio ppa
zinsen : 11 mio
taxes : 1-2 mio ?
overall also : -40mio nettoergebnis ...
-> somit kommt man zu 222mio ek -40mio = 182mio ...
Allerdings haben Sie nach dem Q1/19 Inso-antraege gestellt. Vermutlich, weil die 100 Mio cash dann doch weg waren. Und sie brauchten den Massekredit von nochmal 100 Mio. Beides laesst Deine Rechnung weg. Warum?
Grundsaetzlich machen unsere Rechnungen aber nur bedingt Sinn. Die vorlaeufigen Insoverfahren laufen und werden vieles aus der Bilanz hinfaellig machen.
über cashflow, liqui-posi als auch die frage wofür man den cash verwendet hat (nicht zwingend um verluste auszugleichen) ist damit explizit nichts gesagt ...
genausowenig wie es um die 125mio revolvierende gestanden hat / steht ...
meine aussage betraf somit primär die ek-seite - und damit die frage - insolvenenz wegen liquziditätsmangel - passt - wegen überschuldung (unter berücksichtigung eines debt2equity-swap) - eher nicht ...
vielleicht ganz lesenswert, nachdem die sache ja bei kleineren stahlbauern aus dem umfeld von senvion schon kreise gezogen hat (ssc) - die konsequenzen bei tpi (second source für blätter bei senvion - neben portugal) :
https://seekingalpha.com/article/...-results-earnings-call-transcript
im fazit : senvion dürfte das anlagengeschäft nicht mehr lange am laufen halten können wenn die zulieferer so wegbrechen - wenn nicht bald etwas passiert - oder man inhouse mit kleinerer flamme weiter machen kann ...
selbst fertig gestellte blätte gehen nicht mehr über senvion an die kunden - sondern allenfalls direkt ...
rückstellungen bei tpi : 11mio (dürften so 30-40 blattsätze sein, die da ausgeliefert wurden, ohne dass senvion gezahlt hat - wieviel noch liegen - habe ich nicht rausgelesen - oder ?)
man könnte zu dem schluss kommen, dass derzeit nur noch aus dem lagerbestand aufträge abgewickelt werden können - was dann jedenfalls nicht alles ist, was im orderbuch steht - bzw. in den letzten monaten dort eingebucht wurde ...
Was den Insogrund betrifft, gehe ich primaer von (drohender) Zahlungsunfaehigkeit aus. Allerdings duerfte auch der jetzt im Verfahren zu erstellende Ueberschuldungsstatus nun ebenfalls den Antrag rechtfertigen. Da wird ja dann auch etwas anders gerechnet. Warten wirs ab.
Der Punkt mit der Guthabenverpfaendung fuer die Avale ist aber wichtig - das hatte ich nicht auf dem Schirm. Macht aber wenig Sinn, da vertieft zu spekulieren.
Was mich mehr interessieren wuerde, sind die Einzelabschluesse fuer die Senvion Holding und die Senvion GmbH. Da koennte man schon etwas ableiten in Bezug auf den Insolvenzplan. Leider sind die aber nicht im Bundesanzeiger.
(16.04.2019) Die PROKON Regenerative Energien eG pflegt Geschäftsbeziehungen zum Windenergieanlagenhersteller Senvion, der in der letzten Woche einen Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt hat. Soweit nicht anderweitig angeordnet, bleibt dadurch die bisherige Geschäftsführung der insolventen Senvion-Gesellschaften weitgehend uneingeschränkt im Amt, sie wird nicht durch einen Insolvenzverwalter verdrängt.
Aktuell gibt es bei den Windparkplanungen mit Senvion Windenergieanlagen oder der Versorgung von Ersatzteilen keine Einschränkungen im Geschäftsbetrieb. Durch das Eröffnungsverfahren selbst sind bestehende Verträge in ihrem Bestand zunächst nicht betroffen. Die PROKON eG geht davon aus, dass Senvion kurzfristig ihre Geschäftspartner aus erster Hand über den Insolvenzantrag und den beabsichtigten Sanierungsprozess informieren wird. Darüber hinaus hat die Genossenschaft erste Maßnahmen ergriffen, um ggf. in bestehenden Windparkplanungen reagieren zu können.
IPO/ROUNDUP: Senvion-Eigentümer nehmen bei Börsengang weniger ein als erhofft | wallstreet-online.de - Vollständige Diskussion unter:
https://www.wallstreet-online.de/diskussion/...rhofft#neuster_beitrag
... alles gehört den banken ?
... und die anleihegläubiger schauen ohne eine einigung mit den banken in die röhre ?
... und die regelinsolvenz der topco führt im endeffekt dazu, dass die banken die hand auf der senvion gmbhin eigeverwaltung haben ?
diese rückführung kann - wie du richtig sagst nur durch frisches kapital erfolgen - insofern macht es sinn einen haircut _sowohl_ für die anleihe-gläubiger als auch die aktionäre (c + freefloat) zu realiisieren.
geht man davon aus dass die anleihengläubiger 100-200mio dafür gezahlt haben und die aktien gegen 50mio laufen - dann reden wir von 150-250mio die senvion nach debt2equity noch wert wäre ...
frage müsste daher sein - was erwarten die banken als frisches kapital (und sanierungsmassnahmen - in erster linie wohl standort-/personalanpassungen - aus der insolvenz heraus einfacher - ohne kosten wie in der vergangenheit ) - damit der laden wieder läuft ...
jetzt könnte man vermuten, dass hier 100-300mio sicher eine hausnummer wären, die vielleicht interesse hervorrufen könnte und dazu führt, dass bei senvion auch wieder die supply-chain läuft (die aufträge insgesamt abgewickelt werden können)
darauf aufbauend ist die frage - wie man so eine kapitalbereitstellung realisiert : klassiker wäre eine ke mit bzr (in diesem fall wohl nach debt2equity-swap) wenn die anleihegläubiger daran interesse haben (aber auch nachdem die harten sanierungsschritte durchgeführt wurden)
eine etwas andere sicht der dinge ;)
spekulation wäre jetzt wieviel das ist - aber wenn sich damit die lieferantenverbnidlichkeiten um 10-20 reduzieren - dann reden wir hier auch über 100mio ...
vielleicht besser als nichts - wenn die banken ihre pfände ziehen ...
Insofern muessen die Banken Kompromisse machen, da sie weder selbst einsteigen noch die Abwicklung riskieren wollen. Dadurch haben insb. die Fonds mit der Anleihe doch wieder bessere Karten, zumal sie auch den Massekredit ausgegeben haben und auch noch weiter cash eingeschiessen koennten.
An dem Zitat aus dem GB ist aber auch interessant, dass die Sicherheiten nicht von der TopCo sondern von der Senvion GmbH gestellt wurden. Die Banken haben also die Hand direkt auf dem op. Geschaeft. Und fuer diese GmbH gibt es ein eigenes Insoverfahren. Dort wird sich alles entscheiden.
Vermutlich in Zusammenhang mit der Holding wegen der Anleihe. Die TopCo ist m.E. schon aussen vor und die SA wird mit dem Ergebnis umgehen muessen. Eine KE dort macht keinen Sinn und haette auch keine Aussicht auf Erfolg. Wer sollte die denn zeichnen und zu welchem Preis? Und was sollte das praktisch bringen?
Die SA hat nur eine Beteiligung an der TopCo. Dort wurde Regelinso beantragt! Die TopCo nur an der Holding und erst die Holding an der op. GmbH, die aber praktisch alles an die Banken verpfaendet hat. Zwischen den Aktionaeren und dem Vermoegen liegen also drei Insolvenzverfahren, wo die jeweiligen Glaeubiger befriedigt werden muessen, bevor etwas fuer die naechste Ebene bleibt. Der Aktionaer steht als Letzter in der Schlange - was offenbar vielen nicht bewusst ist.
damit ergibt sich der kurs.
Welche Argumente sprechen denn dafuer und entkraeften meinen Ansatz?
Und wie soll das praktisch aussehen?
(ich versuche nicht wirklich einen ansatz zu entkraeften - wie du richtig sagst - das wird aufgrund mangelnder faktenlage nicht wirklich möglich sein - daher halte ich beide hypothesen aufrecht - die bzgl. des asset-deals für die gmbh vertittst du sehr überzeugend - da ist wenig zu ergänzen - nimm's als positives feedback - vielen dank dafür !)
praktisch relativ straight - (fast) so wie bei nordex in der letzten dekade (nur das die damals nicht in insolvenz in eigenverantwortung gegangen sind - gab es damlas nicht - damals kam dann klatten an bord ...)
sprich :
- sanierung : entlassungen / stillegung von standorten (bremerhafen) / fokussierung auf service und produktion der 4.XM (MM allenfalls opportunitätsgeschäft - 2.3M fortführung nur falls in indien kostendeckend und ohne große kapitalbindung produziert werden kann)
das sind eigentlich dinge, die bis jahresende alle durch sein können /müssen - teilweise schon mitte des jahres
die personalmassnahmen müssten eigentlich im juni über die bühne gehen - danach läuft das insolvenzgeld aus - ggf. retardierung einiger massnahmen (bremerhafen) bis ende des jahres ...
- debt2equity swap sobald wesentlich arbeitsrechtlich relevanten schritte durch sind - also im/afnag q3/2019
- massekredit soll finanzierung/iqui für 2019 abdecken - also ke mit bzr spätestens in q4/2019 - abdeckung der ke durch c und gewandelte anleihegläuiger sollte bei ca. 90% liegen - der rest wird sich finden
frage ist, wann senvion in so einem szenario aus der inso zurückkommt - imho nach dem letzten schritt
dann wird es allerdings auch bitter nötig - denn in q4 braucht man wieder aufträge für 2020 und ggf. auch für 2020 lösungen für die lücken, die sich in der supply chain ergeben haben ...
insofern bin ich bei dir - im/ende juni wird es spannend - und dann beginnt das endgame - so oder so ...
man hätte das auch einfacher haben können - und ich habe immer noch nicht ganz umrissen, waum die banken sich gegen einen debt2equity-swap gewehrt haben und senvion lieber in inso haben gehen lassen - die anleihegläubiger schienen zu dem" nordex"-szenario ja bereit ...
Danach sehe ich fuer die Variante KE bei SA mindestens folgende Probleme:
- die Toechter sind selbstaendig in eigenen Verfahren, die alle in einem Zug geregelt werden muessten,
- ein debt-to-equity swap waere nur mittelbar moeglich, da die Anleihe bei der Holding emitiert wurde, nicht SA,
- die SA ist selbst gar nicht in einem Insoverfahren,
- es gibt kein ausreichendes genehmigtes Kapital fuer eine so massive KE, wie sie angesichts des aktuellen EK in Relation zur Anleihe noetig waere,
- eine KE ist nicht attraktiv fuer Investoren, selbst C. hat sich ja dagegen entschieden, stattdessen die Inso,
- es haengen zu viele Haftungsverhaeltnisse an der aktuellen Struktur, die man anders abschuetteln kann.
Aber warten wir es ab. Irgendwann kommt die news.
Jetzt erstmal Gute Nacht!
da sind die mehrheiten klar verteilt - auch für eine ke mit mehr 10% ...
dass eine ke nicht attraktiv ist - aber es atrraktiv wäre das geld als in invest nach einem asset-deal zu stecken - also da sehe ich keinen unterschied ...
der einzige punkt sind haftungsfragen - aber wie will man aus denen rauskommen - wenn man das geschäft weiterführen will (und mit den bürgschaften der banken klar kommen will)
so - gute nacht ;)
"Einschließlich Verbindlichkeiten lag der Unternehmenswert damals bei einer Milliarde Euro, Centerbridge zahlte rund 400 Millionen. "
https://m.manager-magazin.de/unternehmen/energie/...ck-a-1261981.html
Zu den Sicherheiten der Banken:
Der 950 Mio Kredit besteht zu 825 Mio aus Avalen. Soweit die ueberhaupt valutieren, erledigen sie sich, wenn die Projekte fertig sind, womit dann auch die Sicherheiten sukzessive frei werden. Darum haben die Banken grosses Interesse an der Fortfuehrung und wenn die kommt auch nur ein begrenztes Risiko. Der Teil, der auf Gewaehrleistungs-Bürgschaften entfällt, ist oft bar unterlegt.
Dieses Thema laesst sich auf der Ebene der Senvion GmbH gut regeln. Wer das op. Geschaeft dann betreibt, wird den Banken egal sein.
Damit steigen die Anleihe-Fonds auf zum wichtigsten Glaeubiger mit rd. 400 Mio Forderungen auf Ebene der Senvion Holding, welche Alleineigentuemerin der Senvion GmbH ist. Deren Einzelabschluss ist nicht oeffentlich, daher kann man nur mutmassen. Als Holding wird sie aber eher schlank aufgestellt sein. Links der Anteil an der Senvion GmbH, rechts die Anleihe. Ziemlich ueberschaubar, denke ich. Und ideal fuer einen debt-to-equity-swap.
Wenn sich dann C. hier noch mit z.B. 100 Mio einkauft, kann der Massekredit abgeloest werden und alles ist gut. Warum man da noch weitere Umwege gehen, sich Haftungen aussetzen und Altaktionaere am kuenftigen Gewinn beteiligen soll, erschliesst sich mir nicht...
Die 30% zeigen aber deutlich, welchen Wert man fuer Senvion aus Sicht von Investoren noch unterstellt. Ein moeglicher Schuldenschnitt ist eingepreist.
Und selbst wenn die Glaeubiger das Unternehmen komplett bekommen, ist das ja immer noch keine Garantie dafuer, dass man seine Investition zurueck bekommt. Das hat bei C. ja auch nicht geklappt. Dann haben die immer noch das unternehmerische Risiko.
Zudem duerfte es schwer sein, noch guenstig an die Anleihe zu kommen, zumal die Mindeststueckelung anfangs 100k war. Darueber dann in 1.000-er Schritten. Unklar ist mir, ob das jetzt im Zweitmarkt auch noch gilt. Offenbar gibt es aber auch kaum Handel.
Und es ist nicht sicher, dass man alles und auch noch schuldenfrei bekommt. Das Szenario ist schon so eine Art "better case", weil unterstellt wurde, dass das op. Geschaeft kuenftig rentabel ist und die bisherigen op. Verbindlichkeiten durch Vermoegen bzw. Forderungen gedeckt sind. Sicher ist das aber auch nicht, weil keine aktuellen Zahlen veroeffentlicht werden und unklar ist, wie es genau um die Projekte und Auftraege steht.
Und es koennte auch immer noch auf die Abwicklung oder einzelne asset deals hinauslaufen, falls ein Plan fuer das gesamte Geschaeft nicht gelingt. Ist zwar eher unwahrscheinlich, aber auch nicht auszuschliessen.
Auch die Anleihe ist riskant, wenn auch dort zumindest eine realistische Chance auf Erfolg besteht. Bei der Aktie hingegen ist es reine Zockerei.