"Schule in der DDR war besser"
Seite 1 von 5 Neuester Beitrag: 18.12.04 23:00 | ||||
Eröffnet am: | 08.12.04 01:50 | von: danjelshake | Anzahl Beiträge: | 109 |
Neuester Beitrag: | 18.12.04 23:00 | von: GRÜNEAGO. | Leser gesamt: | 4.888 |
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Erfolgreiches System abgeschafft
Kurz nach der Wiedervereinigung 1990 kamen auch interessierte Schulpolitiker aus Westdeutschland und besahen sich die Schulen "drüben". Doch die ideologisch indoktrinierte Pädagogik der DDR, ihre Staats- und SED-Treue, die Fahnenappelle und Pioniernachmittage verstellten den Blick. Das westdeutsche Bildungssystem wurde auf die neuen Länder übertragen. Vereinzelt ist nun der Rückzug zu spüren. Das Abitur, in der DDR nach 12 Jahren absolviert, wurde in fast allen Bundsländern zwischenzeitlich erst nach dem 13. Schuljahr abgelegt. Inzwischen setzt sich die 12-Jahresregel in West- und Ostdeutschland durch. Aber nicht nur die Schuldauer macht den Unterschied. "Die DDR-Struktur wäre für alle besser gewesen", sagt Marianne Demmer, Bildungsexpertin der GEW.
Schule und Schüler unter Druck
Dabei gilt festzuhalten: Der Lernerfolg der Schüler hängt natürlich nicht ausschließlich vom Schulsystem ab. Die Bildungsstruktur in der alten Bundesrepublik galt so lange als wettbewerbstauglich, wie die Zahl der Migranten und Arbeitslosen im Land relativ niedrig war. Noch heute sind die PISA-Ergebnisse in Regionen mit geringer Ausländer- und Arbeitslosenquote besser, als die in so genannten strukturschwachen Regionen.
Die Erziehung von Schülern zu mündigen Bürgern ist mit repressiver Pädagogik zudem nicht vereinbar – ein gutes Ergebnis beim PISA-Mathematik-Test allerdings sehr wohl. Besonders Schüler aus Korea und Japan, die in der Siegerstatistik ganz oben stehen, stehen auch unter hohem disziplinarischem Druck während der Wissensvermittlung. Das DDR-System und seine Kontrollmechanismen funktionierten auch diesbezüglich nicht nur in der Schule sehr effizient. Ohne landesweite Vollbeschäftigung, strengeren Umgang mit den Rechten und Pflichten der Schüler und homogenen Lerngruppen sind große und gleichzeitig schnelle Bildungs-Erfolge nicht denkbar.
Schule in der DDR
Verpflichtend in der DDR war die Schulvorbereitung in der Vorschule, die in den Kindergärten angesiedelt war. Kindergartenplätze waren dabei für alle vorhanden.
Mit sechs bis sieben Jahren kamen die Kinder auf die Regelschule der DDR, die Polytechnische Oberschule (POS). Sie deckte die Klassen 1 bis 10 ab. Lehrinhalte waren straff organisiert, Lehrpläne und Schulbücher im ganzen Land einheitlich. Nach 4 Jahren Unterstufe begann ab Klasse 5 der Fachunterricht - hinzu kamen Russisch, Erdkunde, Geschichte und Biologie. Ab Klasse 6 wurde an den POS Physikunterricht gegeben. In der 7. Klasse kamen Chemie, Staatsbürgerkunde, ESP (Einführung in die sozialistische Produktion) und Technisches Zeichnen hinzu. Zudem wurden die Schüler in Betrieben im Rahmen des so genannten Fachs UTP (Unterricht in Technik und Produktion) eingesetzt. Sie erhielten auch darin Zensuren. Im 10. Schuljahr wurde eine Wochenstunde Astronomie gegeben.
Eine Differenzierung in einem Kurssystem fand nicht statt, lediglich ab der 7. Klasse wurde eine zweite Fremdsprache (Englisch oder Französisch) als Wahlpflichtfach angeboten. Die erste Fremdsprache Russisch war Pflichtfach und wurde in der Regel ab der 5. Klasse, in so genannten Russischklassen ab der 3. Klasse unterrichtet.
Die Kinder wurden aber im Klassenverband unterrichtet. Am Ende der 10. Klasse mussten die Schüler ihre Abschlussprüfung ablegen und erlangten die so genannte mittlere Reife. In Ausnahmefällen konnten Schüler auch schon nach acht Jahren die Schule verlassen. Unterricht war generell von Montag bis Samstag, es gab Kopfnoten für Betragen, Mitarbeit, Ordnung und Fleiß, Zensuren ab der 1. Klasse.
EOS und Begabtenförderung
Nach der POS konnten die begabten Schüler und Anwärter für einen Offiziersberuf bei den bewaffneten Organen der DDR noch die Erweiterte Polytechnische Oberschule (EOS) besuchen. Nach Klasse 12 folgte dort die Abiturprüfung. In der Regel besuchten die Schüler ab der 9. Klasse die EOS. Sie machten an der EOS auch die Abschlussprüfung der 10. Klasse, um im Falle eines Scheiterns in der Abiturstufe einen vorzeigbaren Abschluss zu haben. Alternativ gab es auch die Möglichkeit, neben dem Abitur noch eine Berufsausbildung zu machen. In diesen Fällen bestand die Woche aus zwei bis drei Schultagen und drei Tagen "in der Produktion". Der Abschluss wurde hier nach drei Jahren absolviert. Diese Schüler gingen also 13 Jahre in die Schule.
Neben den regulären Schulen verfügte die DDR über verschiedene Spezialschulen. Dies waren vor allem die Russischsonderschulen, die Kinder- und Jugendsportschulen, die Spezialschulen mit mathematisch-naturwissenschaftlicher Ausprägung und die Spezialschulen für Musik. Wer auf einem dieser Gebiete besonders gute Leistungen zeigte, konnte sich bei einer der begehrten Fachschulen bewerben. Sie waren personell und finanziell besser ausgestattet und in den Schwerpunktfächern wurde mit einer erhöhten Stundenzahl unterrichtet.
Schritt zurück
Einige so genannte neue Bundesländer wollen nun, 14 Jahre nach der Wende, wieder einen Schritt zurückgehen. Sachsen etwa diskutierte in den vergangenen Monaten intensiv über die Einführung einer Gemeinschaftsschule bis zur 8. Klasse. Als erster Schritt soll nun ein Modellversuch gestartet werden, in dem die Schüler von der 1. bis zur 6. Klasse gemeinsam unterrichtet werden. Ähnliche Bestrebungen verfolgt Thüringens SPD. Fraktionschef Christoph Matschie will eine gemeinsame achtjährige Grundschulzeit für alle verbindlich vorschreiben.
Brandenburg wiederum hat die Zusammenlegung von Haupt- und Realschulen zur neuen Oberschule auf den Weg gebracht. Künftig sollen die Schüler im Klassenverband von der 1. bis zur 6. Klasse die Grundschule und anschließend von der 7. bis zur 10. Klasse gemeinsam die Oberschule besuchen. Kopfnoten werden zudem wieder eingeführt.
Aber auch in den alten Bundesländern gewinnen Eckpfeiler des einstigen DDR-Modells Anhänger. So sprach sich Schleswig-Holsteins Kultusministerin Ute Erdsiek-Rave zu Beginn der Woche für eine Gemeinschaftsschule für alle Kinder bis zum zehnten Schuljahr aus. "Wir sollten etwas gegen den skandalösen Umstand unternehmen, dass Schulerfolge in Deutschland wie in keinem anderen Land vom sozialen Hintergrund der Eltern abhängen", sagte die SPD-Politikerin der "Berliner Zeitung". "Die frühzeitige Aufteilung in Hauptschule, Realschule und Gymnasium ist nicht zukunftsfähig. Wir müssen das dreigliedrige Schulsystem überwinden und alle Schüler länger gemeinsam lernen lassen."
... das was ich schon immer gesagt hab *g*
mfg ds
allen Bereichen des Lebens
... verfallene Häuser, marode Straßen, altertümliche
Fabriken, Trabbi usw.
alles schon wieder vergessen?
ist ja auch schon über 15 Jahre her.
Wie war es an euren Schulen?
..... gerade sitzen, Schnauze halten, mitschreiben,
auswendig lernen
... vor allem Marx und Lenin
du hast vergessen, das wir kinder barfuss laufen mussten und selbst kurz vor der wende noch jeder 1 kohle zum heizen in die schule mitbringen mussten . . . war auch gut so, mit klammen fingern zum schiesstraining an der kalaschnikow im schulgarten - da hätte viel passieren können . . .
und weil wir so doof sind müsst ihr ewig gestrigen aus den gebrauchten bl den soli rüberwachsen lassen . . . damit uns mal so richtig klar wird, was es mit dem KAPITAL so auf sich hat . . .
ich beantrage bei ariva einen roten stern . . .
- passt ja zum thema
für frieden und sozialismus seid bereit . . .
wk
Wenn ich allerdings an meine eigene Allgemeinbildung nach 12 Schuljahren denke (EOS, s.o.) und mit den Leuten vergleiche, die heute "ABI 2000" oder so auf der Heckscheibe rumzeigen (total peinlich so ein Geprotze im Übrigen), habe ich Angst vor der Zukunft.
Fakt bleibt: Über den Inhalt des DDR Schulsystems kann man geteilter Meinung sein, aber die Methoden sind unübertroffen. Es gab feste Regeln, die durchgesetzt wurden - im Gegensatz zu heute. Frag mal in einer 5. Klasse, wer da ein Hausaufgabenheft führt. Oder in der 7. Klasse, wieviele Gedichte gelernt wurden. Und Russisch sprechen oder wöchentliches Praktikum in der Wirtschaft ist so blöd nicht ...
Kak Towarisch Lenin skasal: "utschiza utschiza utschiza". Sollten sich die Verantwortlichen mal überlegen, die kommen nämlich auch noch aus einem "alten" System.
Gruß nemtho
Weißt Du, wie die Straßen VOR 1990 aussahen? Weißt Du, wie hoch der Anteil maroder Fabriken relativ gesehen ist? Weißt Du, wie hoch der Anteil an "Nicht-Ost-Autos" war (incl. Asiaten!)? Warum gönnst Du den Leuten nicht, zu zeigen, dass sie was geschafft haben?
Gruß,
T.
> Nein. Der Zustand dürfte wohl besser gewesen sein.
Weißt Du, wie hoch der Anteil maroder Fabriken relativ gesehen ist?
> Nein. Sag du es mir.
Weißt Du, wie hoch der Anteil an "Nicht-Ost-Autos" war (incl. Asiaten!)?
> Nein. Sag du es mir.
Warum gönnst Du den Leuten nicht, zu zeigen, dass sie was geschafft haben?
> Ich gönne es jedem, finde die Präsentation aber blöd.
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Zum Thema "marode Infrastruktur" ein Denkanstoß: Schon mal was von Reparationsleistungen gehört? Aber eigentlich ging es um das Schulsystem.
mannomann, daß die mit ihrer gleichmacherideologie gescheitert sind, ist klar wie kloßbrühe, nur unsere entscheider raffen nicht, daß sich das gemeinsame niveau auf dem untersten level einpendeln wird.
anstatt sich um inhalte, methoden und didaktik gedanken zu machen nur schlaffes strukturgesülze. ist ja auch einfacher.
mfg
GF
möglich war zum Bildungssystem?
Wenn ja hat sich dieses Gleichschaltungs-System per se disqualifiziert.
gruß Maxp.
In der DDR hatte man als leistungsstarker Schüler das Recht ab 9.Klasse für 4 Jahre auf die Penne zu gehen (EOS= Gymnasium).
Leistungsschwache Schüler konnten ab 9.Klasse also mit Schulabschluß Klasse 8 eine Lehre beginnen.
Das zeigt doch wie flexibel das System war.
Von Gleichmacherei w.o. gesagt, kann keine Rede sein. Die Leute die keine Lust auf die EOS hatten oder schulisch schlechter als ca. 1,5 im Notendurschnitt waren, konnten nach der 10.Klasse eine Lehre beginnen oder eine Berufsausbildung mit Abitur absolvieren.
Ich kann nur sagen : Das Schulsystem war alle erste Sahne.
Wir ,die Wessis (der besser Wessi)
sollten ---SCHNELL--- wieder unseren
Ost Brüdern & Ost Schwestern helfen
die Mauer wieder aufzubauen.......
S T O P ! ! ! ! !
Sorry ich vergass......
Wir habe ja :
....S U P E R G E R D .....
( the red king gerd )
d.h. wenn die SPD weiter unser Land
verpfuscht......haben wir bald --wider-- eine
DDR.........
Du kannst doch nicht mal % rechnen
aber:
"Ich kann nur sagen : Das Schulsystem war alle erste Sahne."
*rolf*
Desweiteren wurde der Lehrstoff einheitlich vermittelt. Jeder war auf dem gleichen Bildungsstand. Heute ist das in jedem Bundesland anders. Jedes Bundesland will seine eigene Suppe kochen. Und denn wundern sie sich, warum der Nachbar schlauer ist als sie selbst.
Ich wage mal zu behaupten, die Allgemeinbildung war in der DDR besser als die der heutigen Schüler.
Das einheitliche System hat sich bewährt, heutzutage wurde alles vernachlässigt.
Und nun haben sie die Quittung !
die rahmenbedingungen waren auch andere als heute in komplett-deutschland. deshalb halte ich eine simple übertragung für schwierig.
ich kann mir auch schlecht vorstellen, in der neunten klasse den mathe-crack neben dem looser sitzen zu sehen, der mit mühe und not plutimizieren kann. wie gesagt: wenn man doofe und schlaue in der gleichen klasse sitzen hat, werden alle irgendwann auf dem doofen-niveau landen. das hört sich hart an, aber so ist das leben nun mal.
mfg
GF
Die haben sogar lieber Ihre eigenen
Leute --ABGEKNALLT-- als sie den bösen
Westen auszusetzen!
Na....das ist doch Vaterlandsliebe!!!
Immer nur zum Thema melden.
Geh zu Deinen Nebenkriegsschauplätzen Du Besserwessi.
Vor allem lerne mal wie ein normaler Mensch zu schreiben. Deine Nebensatzschreiberei im Forum nervt so langsam.
Soll wohl lustig sein, ist es aber nicht.
PS. Die DDR hatte eben auch einige gute Seiten gehabt. Hier im Westen ist auch nicht alles Gold, oder warum schimpfst Du dauernd über Deinen "Bruder" Gerhard Schröder?
@Gurkenfred: Bin ganz Deiner Meinung.
- abstimmung von inhalten und notengebung zwischen den schultypen. um eine höhere durchlässigkeit zu ermöglichen
- Benotung vom ersten schuljahr an
- trennung nach klasse 4
- vereinheitlichung von inhalten auf bundesebene
- aufhebung des beamtenstatus von lehrern
- anwesenheitspflicht von lehrern in der schule von mindestens 35 std./woche
da sind strukturell ein paar ex-zonen-elemente drin, aber den gemeinsamen unterricht bis klasse 10 halte ich für schwachsinnig, von einigen inhalten mal ganz zu schweigen...
mfg
GF
Wer nicht fragt, bleibt dumm - wer nur stört, ist es bereits.
"Mein letzter Kommentar zu Deinen unqualifizierten Beiträgen."
_____________________________
Glaub ich nicht!!!!
Ps.
Ey....du Mahtegenie....
mit mir kriegt mann aber sehr schnell ÖkoArivas!
da sind wir beim Hauptproblem. Die meisten schauen nur von wem das Argument kommt und bilden sich danach sofort ein Urteil. Über das Problem selbst wird gar nicht erst nachgedacht (vielleicht können sie es auch nicht).
Finde ich also gut, das du dich mit dem Thema selbst befasst. Bei mir sind von 30 Schüler, 2 nach der 4 Klasse ins Gymnasium gewechselt und einer nach der 8. Klasse.
Nach der 8 Klasse haben 2 die Schule verlassen und eine Lehre begonnen. Der Rest also 25 Schüler habe die 10 Klasse abgeschlossen. Davon haben 5 oder 6 dann eine Berufsausbildung mit Abitur gemacht.
Was ich auch sehr gut finde, es gab Lehrpatenschaften mit schwächeren Schülern. Davon profitieren beide, der eine den Stoff und der andere das erklären.
Es ist ja meistens im Leben so, das man, wenn man eine Entscheidung für sich treffen muß, auch nur diesen einen Weg geht und den anderen daher nicht beurteilen kann. Im Bildungssystem ist das anders. Es gab in 2 Staaten 2 verschiedene Systeme und über beide gibt es ausreichend Erfahrungen. Ich bin der Meinung, das in der DDR die Allgemeinbildung höher war und auch das Schulsystem viele Vorteile hatte.
Aber diese Vorteile sollten nicht genutzt werden. (Ich will der Regierung ja nicht unterstellen, das sie das nicht erkannt hat)
Spezialisten (Fachidioten) lassen sich leichter regieren.
Dafür gibt es hier interessante Threads wie: "Neun live - mir reicht es...Big Brother....D.Bohlen, B. Becker- Samenraub......"
Ich kann mir nicht vorstellen das einer so einen Scheiß in der DDR geguckt hätte.
Sollen hier Konsumenten erzogen werden?
problem in der bildungspolitik ist, daß sie die letzte verbliebene spielwiese für parteiideologen ist, und entsprechend chaotisch läuft das bei uns ab.
ziel der schule sollte es sein, ein möglichst breites allgemeinwissen zu vermitteln und grundlagen dafür zu legen, sich wissen und fertigkeiten auch selbst anzueignen. in der realität dagegen.....
andererseits: wer zu hause kein buch im regal hat und wessen eltern sich beschweren für schulbücher geld bezahlen zu müssen, das dann für den nächsten dvd-player oder den game-cube fehlt, der wird es auch in zukunft schwer haben.
mfg
GF
ich bin selber von der 8.Klasse(DDR)in den Westen (1983)übergesiedelt und hier in die 8.Klasse Hauptschule(leider)gesteckt worden.Mein erster Eindruck war"mein Gott sind die Dumm"
0 Allgemeinwissen!!!naja es waren auch XX%Ausländer dabei, mußte man sich auch erst mal
drauf einstellen.
mfg