Schaeffler unterbewertet!?
Seite 405 von 405 Neuester Beitrag: 26.12.24 16:30 | ||||
Eröffnet am: | 24.11.15 13:34 | von: MilchKaffee | Anzahl Beiträge: | 11.123 |
Neuester Beitrag: | 26.12.24 16:30 | von: Frieda Friedl. | Leser gesamt: | 4.606.432 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 555 | |
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Ich wünsche schon mal allen ein frohes, entspanntes und friedliches Weihnachtsfest :-)
Next step: Zulieferer
VW-Vorzüge sind seit Anfang Dezember von 80 auf 90 Euro gestiegen (12% Plus). Schaeffler-Stämme hingegen krebsen noch immer nahe dem Langzeittief von 4,20 Euro herum.
Ich glaube, dass an der Börse die großen Autohersteller-Aktien die Marschrichtung vorgeben. Wenn die Herstelleraktien steigen, dürften die Zulieferer mit Verzögerung folgen.
Dies liegt evtl. auch daran, dass viele Hedgefonds Sektor-ETF mit Schwerpunkt Automobilbau halten (bzw. geshortet haben). In diesen ETF sind Hersteller und Zulieferer vereint. Steigen diese ETF, wirkt sich das auch auf die Zuliefererkurse aus.
Die meisten Normalo- und Klein-Anleger kaufen aber wohl zunächst nur die runtergeprügelten "großen" Autoaktien wie VW, BMW und Mercedes. Erst wenn diese nach starken Anstiegen bereits zu teuer geworden sind, "entdecken" die Kleinanleger die Zulieferer als Schnäppchen. Daher die o. g. Verzögerung.
Viele große Hedgefonds in USA und GB haben strategische Pair-Trades laufen - mit long USA-Aktien und short Euro-Industrie- bzw. Euro-
Autoaktien".
Wenn sie diese Pairtrade auslösen, z. B. weil US-Aktien fallen (geschehen im Dow Jones ab Dez.), verkaufen sie US-Aktien und kaufen gleichzeitig die Euro-Shorts zurück. Auch dieser Effekt könnte beim starken Anstieg der VW-Vorzüge seit Dez. eine Rolle gespielt haben.
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VW-Vorzüge ab Dezember - Anstieg von 80 auf 90 Euro (12% Plus).
Dies könnte Hedgefonds bewogen haben, Pair-Trades aufzulösen. Diese Pair-Trades bestanden aus a) long US-Aktien (vor allem Technologie und Magnificent Seven) und b) short Euro-Industrie- und -Autoaktien.
Für diese These spricht der scheinbar widersinnige Anstieg der VW-Vorzüge (Chart im letzten Post) ab Anfang Dezember und der fast spiegelbildliche Fall des DOW JONES Index (Chart unten) im gleichen Zeitraum.
Es sind übrigens nicht immer die hellsten Köpfe, die solche Pair-Trades durchführen. Wall Street wird oft von "Group Think" geleitet - mit entsprechenden Exzessen nach oben und unten. Die Ernüchterung kommt meist erst, wenn sich diese "Trading-Ideen" als Flop erweisen (gilt auch für "short Schaeffler) - oder wenn Übertreibungen nach oben (Big 7) oder unten (Euro-Autoaktien) einfach nicht mehr weiterlaufen wollen, weil sie in Maßlose ausgeufert sind.
Begründungen in #10107 und #10108.
Euro-Cars and Parts: EU0009658681
Seit Dezember hat sich die Schere (oranger Kasten) nach unten (grüner Kasten) aufgelöst.
Man sieht auch, dass jede einzelne 228-Stücke-Order (rot) den Kurs ein kleines bisschen tiefer drückt (grün). Da missbraucht jemand offenbar seriell den Kursbildungs-Algorithmus von Xetra.
Die sieben 228-Stücke-Order zwischen 10:31 Uhr und 10:37 Uhr haben den Kurs von 4,1695 auf 4,153 gedrückt, also um 1,65 Cents in 6 Minuten.
Zeitpunkt: 26.12.24 11:32
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Moderation auf Wunsch des Verfassers
Hohe Energiekosten, wenig Investitionen: Gleich mehrere Wirtschaftsverbände sorgen sich, dass immer mehr Unternehmen ins Ausland abwandern. Schon jetzt haben sie Forderungen an eine noch nicht gewählte neue Bundesregierung.
Die deutsche Wirtschaft befürchtet im kommenden Jahr eine zunehmende Abwanderung von Unternehmen. "Die Verlagerung von Produktionsstätten ins Ausland hat schon begonnen", sagte der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Dirk Jandura. "Die Großunternehmen verlagern, der Mittelstand leidet oder macht dicht. Das ist eine Bankrott-Erklärung für den Wirtschaftsstandort Deutschland." Die Gründe dafür seien struktureller Natur, die Entwicklung daher absehbar. Abwandern würden vor allem energieintensive Branchen, also Chemie, Metall, auch der Maschinenbau. "Die Kosten hier sind einfach zu hoch", sagte Jandura.
Auch die Familienunternehmer befürchten den Weggang vieler Betriebe. "Wenn nach der Bundestagswahl nicht sofort die Wirtschaftswende eingeleitet wird, werden die Unternehmen verstärkt ins Ausland abwandern", sagte Verbandspräsidentin Marie-Christine Ostermann. "Besonders betroffen wären vom weiteren Stillstand die energieintensiven Branchen und das verarbeitende Gewerbe, die bereits jetzt mit hohen Kosten und regulatorischen Hürden kämpfen." Die Verluste an Arbeitsplätzen und beim Einkommen der Arbeitnehmer zögen dann alle Branchen runter, die vom Konsum abhängig seien.
Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) spricht von einer strukturellen Krise, weil entscheidende Rahmenbedingungen am Standort Deutschland nicht mehr wettbewerbsfähig seien. "Die Unternehmen hierzulande müssen in den letzten Jahren viele neue Belastungen und zu viele staatliche Eingriffe verkraften", sagte DIHK-Präsident Peter Adrian. "Ihr Vertrauen in den Standort ist daher auf einem Tiefpunkt." Das zeige sich gerade bei den Investitionen, die in diesem Jahr etwa sechs Prozentpunkte unter dem Vor-Corona-Niveau lägen...
...Die im internationalen Vergleich sehr hohen Energiepreise schreckten insbesondere energieintensive Unternehmen wie beispielsweise Rechenzentren ab. "Dabei brauchen wir sie dringend für eine verlässliche und sichere digitale Infrastruktur", sagte Wintergerst. "Alles in allem brauchen wir einen digitalpolitischen Boost."
Ex-Botschafter Ungarns in China:
„Ich beobachte mit Erstaunen das Harakiri der deutschen Wirtschaft“
Wenn die deutsche Regierung in Brüssel „auf den Tisch gehauen“ hätte, gäbe es keine EU-Strafzölle gegen China. Das sagt im Interview der China-Experte Sándor Kusai, ehemaliger Botschafter Ungarns in China.
...Frage: Das Dreieck USA-EU-China ist inzwischen zu einem Feld für Sanktionen geworden, die in der Regel von den USA und der EU initiiert werden. Inwieweit dienen diese Sanktionen den europäischen Interessen, und wie sehen Sie ihre schädlichen Auswirkungen?
Kusai: Sie dienen den europäischen Interessen nur sehr wenig oder gar nicht. Diese Sanktionspolitik zielt darauf ab, die Entwicklung, das Wachstum und den technologischen Fortschritt Chinas zu bremsen und zu verhindern und damit Chinas Position in der Weltwirtschaft zu schwächen. Dies ist heute in erster Linie im Interesse der USA, das hat bereits unter der Obama-Regierung begonnen. Die Biden-Administration hat es intensiviert, und es scheint, dass auch die bald antretende zweite Trump-Administration Schritte in diese Richtung vorbereitet. Aber das werden wir nach dem Januar sehen.
Leider hat sich die Europäische Union in letzter Zeit als unfähig erwiesen, die europäischen Interessen zu vertreten. Aus für mich unerklärlichen Gründen folgt sie blind der wirtschaftspolitischen Linie der USA, die auf Konfrontation mit China setzt. Ideologisch verblendet ist sie auch bereit, die Beziehungen zu Russland abzubrechen – und das, obwohl diese beiden Sanktionspolitiken der Wirtschaft und der Gesellschaft der Europäischen Union spektakulären Schaden zufügen, da sich das Leben der Menschen und die Struktur der Gesellschaft in eine ungünstige Richtung verändern. Ich sehe das als großen Mangel. Ich verstehe einfach nicht, warum die europäischen Gesellschaften, die Wirtschaftseliten und die Leader des europäischen Großkapitals, die Milliarden von Euro einstreichen, zulassen, dass zum Beispiel gegen China zerstörerische Maßnahmen zum Nachteil der europäischen Interessen ergriffen werden.
Denn die Entwicklungen der letzten eineinhalb bis zwei Jahre zeigen deutlich, dass [die Sanktionen] China zwar wirtschaftliche Schwierigkeiten bereiten, aber seinen Aufschwung keineswegs aufhalten und die chinesische Wirtschaft nicht zum Einsturz bringen. Schon heute sind chinesische Elektroautos billiger als europäische Autos. Sie sind auch qualitativ mindestens genauso gut, wenn nicht sogar besser, und mindestens 30 bis 40 Prozent günstiger. Wir versuchen zu verhindern, dass chinesische Elektroautos nach Europa kommen, obwohl sie in der Zwischenzeit nicht schlechter geworden sind, während die europäischen Elektroautos leider nicht besser geworden sind. Die wichtigsten Märkte für chinesische Elektroautos sind jetzt Brasilien, Mexiko, Indien und eine Reihe anderer Länder in Südostasien. Mit anderen Worten, wir haben uns nicht nur in den Bereichen Elektronik, Mobiltelefone und Telekommunikation, sondern auch bei den Elektroautos selbst „erobert“. Wir geben den Vorteil eines billigen, aber qualitativ guten Produkts auf. Das ist nicht im europäischen Interesse – egal, wie gut es jemand meint, der diese Entscheidungen trifft, die ich für falsch halte. Außerdem ist dies nicht nur ein wirtschaftliches und ein soziales Problem, sondern auch ein Problem der Ökologisierung. Denn wenn es nur sehr teure „grüne“ Autos gibt, werden viele Menschen nicht in der Lage sein, sie zu kaufen, und folglich wird die Ersetzung der europäischen Autoflotte durch umweltfreundlichere Autos viel langsamer vonstattengehen.
Wir schwächen unseren eigenen Einfluss und unsere Position, und die Chinesen strukturieren sich allmählich um, indem sie ihre Märkte auf Länder in den Schwellenländern mit einer beträchtlichen Mittelschicht und einer großen Nachfrage verlagern, was den gegenwärtigen Druck kurzfristig mindert. Um nur ein Beispiel zu nennen: Im vergangenen Jahr war der Anteil der nichtwestlichen Länder am chinesischen Handel erstmals größer als der der westlichen Länder. Mit anderen Worten: Das Handelsvolumen zwischen China, den USA und Europa ist geringer als das Handelsvolumen, das China mit dem Rest der Welt abwickelt.
Frage: Sie verstehen also auch nicht, warum die EU gegen ihre eigenen Interessen handelt. Wie sehen Sie die Interessen der stärksten europäischen Industriemacht Deutschland in der Sanktionsdimension USA-EU-China?
Ich will ganz offen sein: Was ich am wenigsten verstehe, ist die deutsche Haltung in dieser Frage. Die deutsche Führung hat schwammig erklärt, dass sie keine Zölle auf chinesische Elektroautos unterstützt. Aber in Wirklichkeit hat Deutschland keine klare Kante gezeigt. Ich bin davon überzeugt, dass wir nicht gezwungenermaßen in diese Strafzölle verwickelt wären, wenn die deutsche Regierung in Brüssel auf den Tisch gehauen hätte, der Präsidentin der Europäischen Kommission, die eine Deutsche ist, erklärt hätte, wo Gott wohnt – was sie tun kann, denn Deutschland ist bei Weitem das wirtschaftlich stärkste europäische Land. Aus irgendeinem Grund hat die deutsche Regierung nicht die Schritte unternommen, die von ihrer Seite aus vernünftig gewesen wären und die sie hätte tun können.
Was ich außerdem nicht verstehe, ist das Verhalten der Leiter der großen deutschen Industriezweige in dieser kritischen Phase, insbesondere der Automobil-, Chemie- und anderen Schlüsselbranchen, die das Rückgrat der gesamten deutschen Wirtschaft sind. Denn der Prozess der Verschlechterung und des Abbaus der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Europa und China trifft die deutsche Industrie und ihre Arbeitnehmer am unmittelbarsten und tiefsten und schadet jetzt und in Zukunft der deutschen Gesellschaft insgesamt. Ich sitze also hier in Ungarn, nicht allzu weit von Deutschland entfernt, und schaue mit staunenden Augen auf das Harakiri, das die deutsche Wirtschaft derzeit begeht...
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Die deutsche Industrie will schon seit langem Arbeitsplätze in D. abbauen und diese in Billiglohnländer verlagern. Deshalb erhebt sie wohl auch nur zaghaften Einspruch gegen die (politisch) von der EU gewollte und von der deutschen Regierung nicht energisch genug bekämpfte "Verschlechterung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Europa und China". D.h. die Industrie-Leader haben den Standort D. offenbar eh schon innerlich abgeschrieben. Ihre Neuorientierung geht klar in Richtung "international" (ex EU).
Bereits die Coronakrise wurde von der Industrie als Vorwand genutzt, um den (ohnehin gewollten) Arbeitsplätzabbau in D. voranzutreiben und Produktion ins billigere (ex-EU-)Ausland zu verlagern.
VW hat die aktuelle E-Auto-Krise genutzt, um bei den Streikverhandlungen durchzusetzen, dass nun die gesamte VW-Golf-Produktion in das Billigstlohnland Mexiko verlagert wird - inkl. der in der EU verkauften Golf-Modelle. Von der Leyen hat sich mit ihrer industriefeindlichen Politik (China-Steuern!) selber ins Knie geschossen, denn die EU-Kommission "lebt" letztlich von den Industrieaktivitäten in der EU. Uschi sägt damit an ihrem eigenen Thron.
Auch andere Autohersteller und -Zuliefer, darunter Bosch, Schaeffler und ZF Friedrichshafen, reagieren auf die aktuelle Wirtschaftskrise mit massivem Arbeitsplatzabbau in D. und Standortverlagerungen ins billigere Ausland.
Ist dieses Flucht-Verhalten der Industrie-Leader redlich? Zunächst einmal werden Konzerne von ihren Eignern nicht als Sozialstationen gegründet, sondern um damit das eingesetzte Kapital zu mehren, sprich: möglichst hohe Gewinne zu erzielen. Gemäß diesen Prämissen ist es logisch, kostensteigernden Entwicklungen in D. (sauteure Energie, hohe Löhne, überordende Vorschriften) entgegenzutreten, indem die Produktion in Billiglohnländer (billig hinsichtlich Löhnen und Energie!) verlagert wird. Welcher Kapitalist verbrennt schon freiwillig Geld, wenn die Regierung an seinem Stammsitz - wirtschaftlich arbeiten Großunternehmen längst global - eine offen industriefeindliche Politik betreibt? Er macht dann halt die Biege.
Kapital trägt laut Grundsatz allerdings auch "soziale Verantwortung". Deshalb ist es zu begrüßen, wenn Firmen den Arbeitsplatzabbau in D. möglichst sozialverträglich gestalten (Nicht-Ersetzen von Arbeitnehmern, die aus Altersgründen ausscheiden; vorzeitiger Ruhestand; angemessen hohe Abfindungen bei betriebsbedingten Kündigungen; Alterssteilzeit usw.).
Freilich gehen viele diese sozialverträglichen Maßnahmen (z. B. Kurzarbeit) auf Kosten des Staates. Der Staat ist daher doppelt gelackmeiert. Er ist höheren Kosten ausgesetzt, während zugleich seine Steuermelkkuh Industrie das Land verlässt. Außerdem hat die Ampel den Standort D. schleichend deindustrialisiert - was mit deutlichem wirtschaftlichem Niedergang einherging. Voodoo-Wirtschaftkonzepte von Kinderbuchautor Habeck, der eine grüne Blüte versprach, sind im Realitätscheck (u a. Dunkelflaute im Dez.) verwelkt.
Dass dies auf Dauer nicht funktionieren kann, leuchtet ein. Jedenfalls jedem, der länger denkt als in Legislaturperioden.
Leider sind von der neuen Bundesregierung, voraussichtlich unter Kanzler Merz, keine entscheidenden Weichenstellungen zum Besseren zu erwarten. Unter Merz wird Energie teuer bleiben (er will sogar Russland mit Taurus beschießen, setzt also weiter und sogar noch stärker auf Konfrontation), womit einer der wichtigen Gründe, warum die Industrie "auswandert", erhalten bleibt.
Es ist letztlich ein Kampf zwischen US-verordneter Geopolitik ("make America great again" = Lasst und die Restwelt kleiner machen), die in Europa von einer abgehobenen und bürgerfernen EU-Kommission an die Länder weitergereicht wird (wobei dt. Industrie-Interessen, wie bei der China-Importsteuer, ignoriert werden), und den Überlebensinteressen ebendieser Industrie, die unter den gegebenen Umständen nicht mehr wirtschaftlich produzieren kann - und als "freies Kapital" letztlich freie Wahl hat, wo sie künftig produzieren lassen will.
Staatshilfen und starke Exporte
Weltbank hebt Konjunkturprognose für China an
26.12.2024
Die chinesische Wirtschaft scheint sich zu erholen: Die Weltbank hebt ihre Prognose für das Wachstum im kommenden Jahr an. Auch, weil die Regierung in Peking plant, die Konjunktur mit Rekordausgaben anzukurbeln.