Pfizer - zu Unrecht im Keller


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Neuester Beitrag: 02.11.24 10:45
Eröffnet am:21.10.04 12:39von: Anti Lemmin.Anzahl Beiträge:5.935
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80400 Postings, 7512 Tage Anti LemmingFuzzi + Mammut

 
  
    #1226
06.01.06 13:42
Fuzzi: Die Unsachlichkeit und der beleidigende Unterton Deines Postings, in denen Du nichts Inhaltliches zu meinen Bedenken aussagst, sprechen eigentlich nur gegen Dich. Die moralin-saure Entrüstung scheint mir geradezu grotesk, auch bei Dir, Mammut.

Ich bleibe bei meinem fundamentalen Ansatz. Wenn neue Informationen hinzukommen, gestatte ich mir, meine Meinung/Kalkulation zu ändern. (Ohne diese Flexibilität hätte ich mein bisheriges Börsenleben ab 1998 nicht insgesamt mit einem Plus abgeschlossen - durch alle Dot.com-Krisen hindurch...)

Meine Bedenken entstanden nach Lektüre des WSJ-Artikel in P. 1191. Die Gründe habe ich in P. 1222 ausführlich und - hoffentlich - für jeden nachvollziehbar dargelegt. Das WSJ ist gut recherchiert und kann es sich im Gegensatz zu "ANALysten", die oft das Blaue vom Himmel herunterlügen, nicht leisten, falsche Tatsachenbehauptungen aufzustellen. Das setzt sonst Schadensersatzklagen von Pfizer.

Ich muss daher davon ausgehen, dass die Aussage im WSJ, es seien - entgegen McKinnells ausdrücklichen Erklärungen - bislang kaum Leute entlassen worden, zutrifft. Diese Aussage gefährdet die Fundamentalkalkulation, da ja die Einsparungen aus den Entlassungen die Gewinneinbußen aus Patentverlusten und Generika-Konkurrenz ausgleichen sollen, insoweit die neuen Produkte dies nicht können.

Vor dem Hintergrund, dass McKinnell durch Rücknahme der Guidance vom Sommer ohnehin an Glaubwürdigkeit verloren hat, finde ich diese News aus dem WSJ doppelt bedenklich. Der Nachsatz, die 9000 Pharma-Vertreter würden für die Vermarktung der vielen neuen Produkte gebraucht (Quelle: Pfizer), lässt darauf schließen, dass es der Firma mit den Entlassungen wohl nicht ganz so Ernst ist.

Unter diesen Aspekten scheint mir der jetzige Kurs für einen Einstieg nicht optimal. Ich rechne damit, dass es auch 2006 Gewinnrückgänge gibt und die Aktie entsprechend weiter fällt. Dies würde einen billigeren Wiedereinstieg ermöglichen. Was ist denn daran so verwerflich? Bin ich deshalb gleich ein "Hanswurst", den man, wie Fuzzi schreibt, "nicht mehr Ernst nehmen" darf? Oder bin ich nicht vielmehr ein nüchtern kalkulierender Geschäftsmann, der Beteiligungen (vor allem langfristige) nur dann eingeht, wenn die Konditionen stimmen?

Das Gleiche hab ich übrigens im letzten Frühjahr gemacht: Da bin ich bei 26,50 USD ausgestiegen (EK: 24 USD). Dafür wurde ich von Fuzzi ebenfalls verlacht und veralbert. Tatsächlich stieg der Kurs dann noch bis 28 USD. Hätte ich aber nicht für 26,50 verkauft, sondern stur weiter gehalten, hätte ich auch nicht im Winter für 23,20 - also satte 3,30 Dollar billiger - wieder einsteigen können. Unterm Strich war meine Verkaufsentscheidung also für mich vorteilhaft. Was will ich mehr? Das Gleiche KÖNNTE sich jetzt wiederholen.

Klar ist das auch Zocker-Mentalität. Aber die, lieber Fuzzi, ist auch Dir zu eigen: Wie oft schon hast Du Dich damit gebrüstet, gestiegene Aktien teuer verkauft und hinterher billiger wieder eingekauft zu haben (x-mal von Dir hier gepostet). Bis Du dadurch nicht selber ein Hanswurst?

Unabhängig davon sehe ich die Perspektive von Pfizer langfristig positiv. In einigen Jahren ist prinzipiell eine Kursverdoppelung möglich. Würde es mir gelingen, zu 22,50 USD oder darunter noch einmal reinzukommen, würde das meine Gesamtperformance entsprechend erhöhen. In den nächsten Wochen rechne ich eher mit einer Seitwärts- bis leichten Abwärtsbewegung. Selbstverständlich kann ich mit dieser Erwartung auch gänzlich falsch liegen. Dieses Risiko nehm ich durch den Verkauf auf mich. Er eröffnet mir aber zugleich die Chance, tiefer wieder einzusteigen, was ich sonst nicht könnte.

Alles klar?


 

11820 Postings, 7625 Tage fuzzi08jawohl, Anti

 
  
    #1227
06.01.06 14:34
alles klar.
Das heißt: es WAR schon vorher klar, daß Du nun mit wortreichem Geschwalle
alles zum Besten hinzudrehen versuchst. Morgen wirst Du uns wieder das
Gegenteil erzählen. Etcetera bla bla.
Dein Tritte ins Schienbein entlarven Dich lediglich als Hilflosen. Als einen mit
sich zutiefst im Unreinen. Da packt mich eher das Mitleid, als daß erzürnt wäre.

Nun kommst Du auch noch mit Charttechnik und Traden daher.
Die Erstere hast Du bei mir und anderen als Kaffeesatzleserei verhöhnt, nicht
besser, als wenn ein Affe einen Knopf drückt. Beim Traden hast Du mich erst
als Lemming abgebürstet (als ich im Gegensatz zu Dir im Sommer 2004 bei
ALSTOM vor der KE ausgestiegen bin), dann bist Du selber raus bzw. hast Dich
rausprügeln lassen - und das 20 Cent vom Allzeit-Tief! - Das nenn ich Trade-
Kunst!!!
Und  während Du uns allen hier die ganzen Wochen über was von der hehren
Kunst fundamentalen Handelns vorgefaselt hast, tust Du nun just genau das,
was Du an anderen deppert gefunden hast: technisches Handeln.

Erwartest Du etwa, daß man Dir wieder ein neues Märchen abkauft?
Kannst Du für Dich behalten.
Alles klar?


 

11820 Postings, 7625 Tage fuzzi08Bernecker: neue Bewertung der US-Märkte

 
  
    #1228
06.01.06 14:57
Wie ich vor zwei Tagen gepostet habe, habe ich bei meiner Kaufentscheidung
zugunsten der PFIZER-Aktien die derzeitige Verfassung des US-Marktes mit
einbezogen. Ich ging und gehe davon aus, daß in der Folge der auslaufenden
Zinserhöhungsphase die Märkte drehen und den "europäischen" Weg einschlagen
werden. Zu allererst werden von den Institutionellen die großen liquiden Werte
gekauft. PFIZER hat hier m.E. beste Chancen - völlig losgelöst von jeglicher
sonstiger Betrachtung fundamentaler, chart- oder markttechnischer Art.
Der Markt pflegt sich seine Begündungen immer passend zurechtzulegen.
In diesem Lichte sehe ich auch Berichte, die geeignet wären, die eine oder
andere Aktie "herunterzuschreiben". Schließlich will man ja billig kaufen.
Dazu müssen erst ein paar schwache aus dem Markt geboxt werden; was -wie
man sieht- ja auch sehr gut funktioniert.

Zu den Erwartungen an den US-Markt schreibt Hans A. (Bernie) Bernecker heute
in seiner AB-Daily:

"Warten auf die Wall Street. Die dortigen Indizes stehen nun an der Schwelle
und werden damit wohl auch das erste echte neue Signal dieses Börsenjahres
setzen. Interessant sind allerdings die Prioritäten, die von den US-Märkten
gesetzt werden.
Priorität Nr. 1. hat die Nasdaq. Gestern lag sie mit 2276 so ziemlich punkt-
genau auf dem Niveau von Anfang Dezember. Der Markt hat also gut 4 Wochen
konsolidiert, während die europäischen Märkte durchmarschierten. In einer
Woche hat der Index gut 180 Punkte zugelegt. Den Break sehen wir m. E in den
nächsten Tagen, vielleicht schon heute.
Priorität Nr. 2 hat der S&P 500. Die Ausgangslage ist ähnlich wie oben beim
NASDAQ. Auch hier abgeschlossene Konsolidierung knapp über 1270. Das ist alles
noch zu dünn, um echte Ausbrüche zu sehen, aber wir sind ganz dicht dran. Auch
hier, meine ich, fällt in den nächsten 2 bis 3 Tagen die Entscheidung.
Der Dow Jones genießt die geringste Priorität, was mich aber auch nicht wundert.
Ein Markt, der auf Wachstumsbewertung umdenkt, schaut nicht in erster Linie auf
den Dow. Letztendlich kommt auch der Index dann heraus, aber mit geringerem Tempo.
Was läßt sich daraus schließen?
Die Grundvoraussetzung ist die erwartete Zinswende am kurzen Ende. Fallen die
Arbeitsmarktdaten heute unter den Erwartungen aus, wäre das das letzte Zeichen,
daß die Fed und Greenspan fertig sind. Ein letzter Schritt wäre dann bestenfalls kosmetisch, aber interessiert den Markt nicht mehr. Die US-Economy wächst natür-
lich weiter und auch stark, aber die Fed bremst nicht mehr.
Nächste Woche geht es los! Denn mit Vorlage der Unternehmensergebnisse legt sich
der Markt fest.
Dabei geht es - anders als in Europa - nicht so sehr um die Frage, ob die Erwar-
tungen richtig liegen oder nicht, sondern um die Frage, ob es echte Wachstumsstories gibt. Wenn ja, werden zum ersten mal seit 2000 wieder Wachstumsprämien in die Bewertungen der Märkte reingerechnet. Damit beginnt eine völlig neue Bewertung der US-Märkte."  

6257 Postings, 7121 Tage mecanohat bernie wohl recht

 
  
    #1229
06.01.06 15:11
die beschäftigungen steigen langsamer, die futs (dow nasd, s&p) steigen


hoffentlich läuft pfizer mit
mein akkumul einstieg bei 19, krieg ich wohl nicht mehr (-

--------
gehört hier zwar nicht hin: aber sach mal @fuzzi, sagt bernie auch was

zur deutschen telek. ist heute bei 14,30, ansich mein vorgesehener einstiegspunkt  

80400 Postings, 7512 Tage Anti LemmingEntscheidungen

 
  
    #1230
06.01.06 15:17
muss jeder für sich allein treffen - immer und zu jeder Zeit. Andere (auch hier im Thread) können einem dabei behilflich sein, aber sie können nie das eigene Urteil ersetzen. Wohl also dem, der ein eigenes Urteil hat - und sich dieses unabhängig von anderen bilden kann. Wer das NICHT kann, sollte von Turnaround-Spekulationen grundsätzlich die Finger lassen.

Müßig anzumerken, dass das eigene Urteil auch von den Fakten beeinflusst wird. Wenn ich durch Zufall als einer der Ersten erfahre, dass eine Firma morgen Bankrott anmelden will, würde ich die Aktie sofort verkaufen - egal wie bullisch ich vorher auf sie gestimmt war. Die Fakten beeinflussen halt Urteile. Oder: Urteile sind ständig im Fluss - und sollten es an der Börse auch sein. Das ist eine Überlebens-Bedingung.

Ich bin mit meiner Strategie bisher ganz ordentlich gefahren. Trotz einiger Verlust-Trades bin ich über meine gesamte Börsenzeit seit 1998 gut im Plus. Sprich: Ich hab an der Börse insgesamt Geld verdient. Manch anderer würde sich freuen, die Zeit so gut überstanden zu haben.

Klar wäre alles noch besser gelaufen, wenn ich Fehler - wie bei Alstom - vermieden hätte. Ebensogut könnte ich jetzt bei Pfizer wieder einen Fehler gemacht haben. (Im letzten Frühjahr war mein PFE-Verkauf zu 26,50 USD definitiv KEIN Fehler.) Meine Gesamtperformance gibt mir jedoch die Zuversicht, auch weiter meiner bisherigen Strategie zu folgen: Die Zahl der Treffer war insgesamt höher war als die Zahl der Irrtümer - faktisch als "Börsen-Bilanz-Überschuss" erkennbar.

Und das ist mir lieber, als bei Prinzipien-Reitereien Pyrrhus-Siege zu feiern. Mag auch mancher hier nun seine moralin-sauren Jauchekübel über mir auskippen.

Fuzzi: Andere kommen bei Prognosen für die US-Indizes zu pessimistischeren Schlüssen als Bernecker (siehe mein Posting im Euro-long-Thread). Urteile fallen halt von Person zu Person unterschiedlich aus. Die Kursentwicklung zeigt dann erst im Nachhinein, wer richtig lag. Dem Einzelnen, Dir und mir, ist es nun freigestellt, sich aus dem Potpourri an Meinungen frei zu bedienen und daraus die eigene Meinung zu stricken. Ich persönlich bin für die US-Märkte eher bärisch gestimmt - wie letztes Jahr, als ebenfalls alle bullisch waren: Das Tief sahen wir dann 5 Monate später im Mai.

Und wenn Bernecker sagt, "diesmal wird alles anders", dann geb ich da keinen Pfifferling drauf. Ich hab schließlich realsierte Gewinne zu verteidigen.  

6257 Postings, 7121 Tage mecanowenn du für die US-Märkte eher bärisch gestimmt,

 
  
    #1231
06.01.06 15:28
was ist denn dann dein ziel bei pfizer und bis wann

27$ bis märz ??  

11820 Postings, 7625 Tage fuzzi08mecano

 
  
    #1232
06.01.06 15:32
Bernie u.a. zur DTAG siehe BM.  

232 Postings, 8551 Tage MilchmädchenBlockbusterpotential bei Pfizers Exubera?

 
  
    #1233
06.01.06 16:25
Ohne Nadel unter die Haut

VON Klaus-Peter Görlitzer

FTD 04.01.2006

Neue Medizintechniken sollen die Spritze überflüssig machen. Im Blick haben forschende Unternehmen vor allem Patienten mit chronischen Krankheiten wie Diabetes.

Der Pikser mit der Spritze ist lästig. Für viele Menschen gehört er zum Alltag. Über 50 Millionen Diabetiker sind weltweit auf Injektionen des Hormons Insulin angewiesen. Und nicht überall ist Spritzen so risikoarm wie in Europa: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass in den Entwicklungsländern etwa jede dritte Infektion mit Hepatitisviren durch unsichere Injektionspraktiken ausgelöst wird, hauptsächlich bei Impfungen und Insulingaben.

Medizintechnikhersteller suchen nach Alternativen zu Nadeln und Spritzen. Schmerzfrei sollen sie sein, risikolos, bequem und wirksam. Als aussichtsreiche Option gilt, was Fachleute transdermale Applikation nennen: das Verabreichen pharmazeutischer Wirkstoffe durch die Haut.


Ein patentiertes, auf Mikroelektronik und Ultraschalltechnik basierendes Medikamentenabgabesystem ist beispielsweise der so genannte U-Strip des US-Unternehmens Dermisonics. Er ist so klein wie eine Scheckkarte und wird zum Beispiel am Oberarm fixiert. Im U-Strip stecken ein Sendegerät und ein eingelegtes Spezialpflaster samt Kissen, das mit einem Medikament getränkt und regelmäßig ausgetauscht werden kann. Angetrieben durch eine winzige Batterie, erzeugt der Sender Ultraschallwellen in variabler Intensität und Frequenz. Das Ultraschallsignal dient dazu, die Poren der Haut so zu erweitern, dass die Arznei in sie eindringen kann. Der Wirkstoff fließt entweder an den Haarfollikeln entlang in die Blutbahn oder gelangt durch die Schweißporen ins Fettgewebe. Die gewünschte Medikamentendosis lässt sich am Gerät per Tastendruck einstellen. Auf diese Weise können „mindestens 175 Arzneimittel“ unter die Haut gebracht werden, die bisher gespritzt werden mussten, sagt Bruce Haglund, Geschäftsführer von Dermisonics.

Dass Injektionen noch üblich sind, liegt auch an biochemischen Hürden: Nur Präparate mit kleinen Molekülen können problemlos durch die Hornschicht der Haut dringen. Technologien wie das U-Strip-System sollen nun auch Arzneien mit großen Molekülen den Weg bahnen.

Die Palette der spritzenfreien Anwendungen reicht von Schmerzmitteln und Narkotika über Hormonpräparate bis zu Impfstoffen. Zunächst aber muss zweifelsfrei ermittelt werden, ob das neue Verfahren wirksam und gesundheitlich unbedenklich ist. Dermisonics startet daher in diesem Monat eine klinische Studie, die belegen soll, dass die U-Strip-Technik funktioniert und weder schädliche Nebenwirkungen noch Hautreizungen hervorruft.

Die Johnson & Johnson-Tochter Alza setzt auf ein anderes Prinzip. Ihr Elektrotransportsystem E-Trans macht die Haut gezielt für Arzneimittel durchlässig – mittels niedrig dosierter elektrischer Energie, die von einer Batterie geliefert wird. Das erste Präparat, das Alza für dieses Medikamentenabgabesystem entwickelt hat, ist das Schmerzmittel Ionsys.

Noch Zukunftsträume sind intelligente Systeme mit Mikrochips, die in die Haut eingepflanzt werden können, um dort über lange Zeit stets genau so viel Wirkstoff abzugeben, wie der Körper gerade benötigt. Ein solcher Chip bekäme ein Biofeedback, etwa Informationen darüber, wie viel Blutzucker gerade im Blut vorhanden ist. Anschließend würde er das Ausschütten der benötigten Menge veranlassen.

Zuckerkranke Menschen bilden die größte Zielgruppe für die neuen Systeme. Der Markt für Insulinabgabeprodukte lag 2004 bei 5,6 Mrd. $, und er wird erheblich steigen, sofern sich die Prognosen der WHO bewahrheiten: Die Zahl der Diabetiker soll sich bis 2025 fast verdoppelt haben, auf weltweit rund 300 Millionen.


Die Fortschrittsmeldungen aus den USA kommentieren deutsche Diabetesspezialisten zurückhaltend. Lutz Heinemann, Geschäftsführer des Profil Instituts für Stoffwechselforschung in Neuss findet es schwierig, die Perspektiven der transdermalen Systeme einzuschätzen. Zwar sei inzwischen der Nachweis erbracht, dass man Insulin durch die Haut verabreichen kann. „Wie gut dies klappt und ob man eines Tages Menschen mit dieser Methode erfolgreich behandeln kann, weiß man aber noch nicht“, sagt Heinemann.


Ausgesprochen skeptisch ist Werner Scherbaum, Direktor des Deutschen Diabetes-Zentrums in Düsseldorf. „Transdermale Ultraschall-Patches sind für die Insulintherapie nicht geeignet, da die Dosis-Wirkungsbeziehung zu unsicher ist.“ Er bevorzugt eine andere spritzenfreie Methode: das Inhalieren von Insulin mit Hilfe eines Inhalationsgeräts im Taschenlampenformat. Das kalifornische Biotechunternehmen Nektar Therapeutics hat dieses Gerät entwickelt. Gemeinsam mit Pfizer und der Sanofi-Aventis-Gruppe entstand das inhalierbare, pulverförmige Insulinpräparat Exubera, dessen Zulassung in den USA und Europa dieses Jahr erwartet wird.

Das Marktpotenzial für jene Systeme könnte groß sein, schätzt Ajit Baid vom Marktforschungsinstitut Frost & Sullivan. „Die Pharmaunternehmen haben wenige neue aussichtsreiche Wirkstoffkandidaten. Da ist es besonders interessant, neue Darreichungsformen für Medikamente zu entwickeln, die in absehbarer Zeit ihren Patentschutz verlieren.“
 

11820 Postings, 7625 Tage fuzzi08Milchmädchen

 
  
    #1234
06.01.06 18:05
nadelfrei subcutan, IM (intramuskulär) oder venös gibt es schon seit
Jahren. Ich erinnerne mich an einen deutschen Biotech-Schuppen 1999
am Neuen Markt, der für nadelfreies Spritzen ein KGV von 480 oder so
ähnlich erhielt. Die Zeiten sind vorbei und es ist eher Ernüchterung
eingekehrt.

Soweit ich von Diabetikern weiß, gibt es durchaus Medikamente, die
nicht gespritzt werden müssen. Das Problem scheint die Dosierung zu
sein. Aerosole, die eingeatmet werden müssen, werden normalerweise
für Krankheiten im Bronchial-/Pulmonalbereich (z.B. Asthma), bzw. für
Krankheiten, die sich über diesen Bereich ausbreiten (z.B. Grippe)
gegeben, weil sie dort unmittelbar wirken. Falls es auch Insulin-Aerosole
geben sollte, dürften die wohl eher nicht für alle Diabetes-Formen taugen.
Daß das also der große Knaller wird, bezweifle ich vorsichtshalber.  

286 Postings, 6958 Tage Mammut777die "nadelfreie" Klitsche heißt heute Rösch AG

 
  
    #1235
06.01.06 18:46
und ist seit dem Hype von 58 Euro auf heute 0,21 Euro abgeschmiert. - Damit hat sie sich jedoch im Gegensatz zu anderen "Luftschlössern" immerhin noch ganz gut gehalten ;-)  

286 Postings, 6958 Tage Mammut777Einmal mehr "outperform" für Pfizer...weiter so

 
  
    #1236
06.01.06 18:58
Finanzen.net

Freitag 6. Januar 2006, 17:13 Uhr
 
Rating-Update:
Die Analysten von Bear Stearns stufen die Aktie von Pfizer (ISIN US7170811035/ WKN 852009) unverändert mit "outperform" ein. Das Kursziel werde bei 30 USD gesehen.
Analyse-Datum: 06.01.2006

 
Pfizer-Aktuell

24.80 $
+0.22


 

286 Postings, 6958 Tage Mammut777Fuzzi - was sagt die Chart-Lehre zu Pfizer?

 
  
    #1237
06.01.06 19:00
ist bald ein Trendwechsel angesagt?  

11820 Postings, 7625 Tage fuzzi08mammut, habe zwei Tage

 
  
    #1238
06.01.06 19:27
"chartfrei" genommen. Werde mich aber in den nächsten Tagen wieder mit
dem Chart beschäftigen. Sollte es aber tatsächlich zur Wende am US-Markt
kommen (es riecht förmlich danach), dürfte der Chart erst mal nicht mehr
die erste Geige spielen. Dann geht es in erster Linie darum, daß sich die
Großanlager schnell mit großen Mengen eindecken, da jeder gerne einen Fuß
in der Tür haben möchte, wenn die Ouvertüre gespielt wird.

Übrigens sehen die Zeichen bei den Techs nach einem beginnenden Hurricane
aus: ich habe in den letzten Tagen die ersten Zuwächse im 2-stelligen Bereich registriert. Und die Techs sind häufig die "Scouts" bei einer Wende am Markt.

Für PFIZER könnte das bedeuten: eine möglicherweise weitergehende Korrektur
könnte dem Ausbruch der Märkte "zum Opfer" fallen. Eine "Opferrolle" der eher
angenehmer Art...;-)  

232 Postings, 8551 Tage MilchmädchenMein Bauchgefühl meint,

 
  
    #1239
06.01.06 20:58
innerhalb der nächsten 2-3 Handelstage geht PFE über die 200-Tage-Linie. Dazu sollte es schon wegen des positiven Umfelds im Gesamtmarkt reichen. Damit öffnen sich dann auch ein paar chartt. Türen und Kurse bis 28 § sind in den nächsten 3-4 Monaten drin. Ob es dieses Jahr noch mehr wird, ist ungewiß. Rechne ab April/Mai mit einer Eintrübung der Lage am Gesamtmarkt, besonders des US-Marktes. Der vorauseilende Schatten eines Kampfflugzeugs über dem Iran könnte für mächtig schlechte Stimmung an den Börsen sorgen. Damit bliebe Öl teuer und die Propheten einer sich abschwächenden Weltkonjunktur erhalten Oberwasser. Erwäge eine Positionsaufstockung bei Überwindung der 200-Tage-Linie und klaren chartt. Signalen. Sollte der Kurs bis April in die Nähe von 28 $ kommen, wird glattgestellt. Späterer Wiedereinstieg ist natürlich nicht ausgeschlossen. Scheitert der Kurs an der Überwindung der 200-Tage-Linie wird die Position eben schon dann geschlossen.


Exubera hat deshalb Potential, weil nicht wenige Diabetes II-Patienten aus Scheu vor der Spritze erst spät bereit sind, Insulin einzusetzen (oft erst, wenn massive Beeinträchtigungen auftreten), hörte ich aus berufenem Munde. Diese Hemmschwelle entfiele bei inhalativem Insulin. Und Diabetiker Typ II wird es immer mehr geben; die Schätzungen haben eine gewisse Bandbreite. Pessimisten gehen von jedem 2. über 60 Jahre in wenigen Jahren in den Industrieländern aus. In den Schwellenländern Asiens und Südamerikas sieht das nicht viel anders aus. Das liegt an unserer ausgewogenen Ernährung und Lebensführung. Und die wurde bekanntlich ein echter Exportschlager in den Rest der Welt.
 

11820 Postings, 7625 Tage fuzzi08Milchmädchen

 
  
    #1240
06.01.06 23:11
Warum Du im April eine "Eintrübung des US-Marktes" erwartest, hast Du
leider nicht erklärt. Bis jetzt ist der US-Markt ja noch gar nicht richtig
gestartet.

Der "Schatten eines Kampfflugzeugs" macht mir eigentlich keine Sorge.
Erwiesenermaßen werden die Einwirkungen von Terror und Krieg auf die
Börsen immer kurzfristiger und undramatischer.
Ein etwaiger Angriff auf Iran dürfte m.E. eher wenig Wirkung an der Börse
zeigen: erklärtermaßen ginge es ja allenfalls um eine mögliche Zerstörung
von Atomanlagen. Ein Krieg wie der gegen Irak, steht ja gar nicht zur
Debatte; wäre auch völlig undenkbar. Aus diesem Grund wären auch die
Auswirkungen auf das Öl gering; gefährlich wären wohl am ehesten die
psychologischen Implikate. Aber im letzten jahr wurden eigentlich alle
Negativa relativ schnell wieder neutralisiert. Das läßt hoffen.  

80400 Postings, 7512 Tage Anti LemmingIst es wirklich so schwer zu verstehen,

 
  
    #1241
07.01.06 10:57
dass ich Pfizer bei 20,30 Dollar vor DREI WOCHEN interessanter fand als jetzt bei 24,85 Dollar? Im Nachhinein wäre jeder gern zu 20,30 eingestiegen. Rückwirkend ist das aber leider nicht möglich. Man macht das auch nicht wieder gut, indem man verspätet teuer einsteigt - in der Hoffnung, dass der Anstieg sich IN DEN NÄCHSTEN WOCHEN ungebrochen fortsetzt. Wer das glaubt, ist ein charttechnischer Träumer.

Denn statistisch ist das sehr unwahrscheinlich. Weit wahrscheinlicher ist ein weiterer Rücksetzer, da der Anstieg (trotz der Korrektur) rasend schnell und sehr steil erfolgte. Oberhalb 25 Dollar warten zahllose frustrierte Langfrist-Halter, die in den mittleren 20-ern gekauft haben und nun versuchen, plus-minus-null wieder rauszukommen. Das macht es für die Aktie IN NÄCHSTER ZEIT sehr schwer, die 25 nachhaltig zu überwinden.

Die große Frage bleibt, ob die Kaufpanik derjenigen, die versäumt hatten, zu tieferen Kursen einzusteigen, ausreicht, um den massiven Overhead oberhalb 25 zu überwinden.

Ich schätze, dass dies erst nach einem weiteren Rücksetzer in den Bereich 22,50 bis 23 USD möglich sein wird. Bodenbildung braucht Zeit (nicht wahr, Fuzzi?). Ein 25 %-Sprung innerhalb von drei Wochen ist in den seltensten Fällen nachhaltig.

An der Langfristperspektive von Pfizer ändert dies freilich nichts. Im Gegenteil: Ein Rücksetzer würde stabilisierend wirken und beim NÄCHSTEN Test der 25 (je häufiger ein Widerstand getestet wird, desto schwächer wird er) Ungläubigen mehr Mut machen.

 

80400 Postings, 7512 Tage Anti LemmingZum Vergleich: der Merck-Chart o. T.

 
  
    #1242
07.01.06 11:29

80400 Postings, 7512 Tage Anti LemmingZum Vergleich: der Merck-Chart m. B.

 
  
    #1243
07.01.06 11:41
Nun mit Bild.

Der Merck-Chart prallte nach dem 25%-Anstieg vom Tief bei 26 USD zweimal am Widerstand (Overhead) bei knapp 31 USD ab. Der zweite erfolglose Test ereignete sich - wie jetzt bei Pfizer - ebenfalls drei Wochen nach dem Tief. Danach gab es eine 50 % Korrektur (bezogen auf den 5-Dollar-Anstieg) auf 28 USD. Das entspräche im Pfizer-Chart einer Korrektur auf 22,50 USD.

Danach ging es bei Merck wieder steil aufwärts. Der Kurssprung (Up-Gap) durch den Widerstand bei 31 USD erfolgte, als Zahlen präsentiert wurden, die die Analystenerwartungen übertrafen. Bei PFE könnte dieser Kurssprung am 10. Februar 2006 erfolgen, wenn die Guidance erneuert wird (und hoffentlich wieder beim Alten bleibt: "Wachstum im niedrigen 2-stelligen Bereich").  
Angehängte Grafik:
mrk.gif (verkleinert auf 88%) vergrößern
mrk.gif

11820 Postings, 7625 Tage fuzzi08Anti - Bedauerliches

 
  
    #1244
07.01.06 11:44
Nein, daß jemand seinen Vorteil beim Traden sucht, ist keineswegs schwer
zu verstehen. Ich bin schließlich selber ein Freund geschickten Tradens, wie
Du noch aus ALSTOM-Zeiten weißt.
Und es ist selbstverständlich jedermanns/fraus gutes Recht, solche Chancen
auszunützen, ohne jemand Rechenschaft dafür ablegen zu müssen.

Aber das ist ja nicht unser Thema. Unser Thema ist, daß Du nun genau das
machst, wofür Du andere gerüffelt hast. Du hast Dein Modell fundamentalen
Handelns mit messianischer Verbissenheit gepredigt, und outest Dich nun als
einer, der er genauso macht, wie die anderen, denen Du gepredigt hast.

Dazu kommen die Argumente, die Dich angeblich veranlasst haben, auszuste-
gen: allesamt sind von mir und anderen schon genau gleich oder sinngemäß
genannt worden. Da drängt sich die Frage auf, was das ganze Palaver dann
sollte. Ich habe Dich -wie Du bestimmt weißt- immer sehr ernst genommen;
das war wohl (m)ein Fehler. Du hast nun schon zum wiederholten Male eine
180-Grad-Wende hingelegt; das ist wie eine Ohrfeige an die, die sich mit Dir
ernsthaft beschäftigt und dafür Zeit aufgewendet haben.

Du weißt, Anti, daß ich viele Deiner Thesen nie geteilt habe. Besonders nicht
die vom puristischen fundamentalen Handeln. Insoweit könnte ich nun eher
triumphieren, weil Du nun doch genau gleich oder ähnlich zu denken scheinst.
Aber es betrübt mich aus den oben erwähnten Gründen eher.
Ich habe Dir vor kurzem -als Du wieder mal meine Pfennigfuchserei gerügt hast-
gesagt, daß ich eine Linie habe, nach der ich handle. Auch wenn sie manchmal
nicht viel bringt. Aber eine Linie sei ein Wert an sich. Da hast so getan, als ob
Du auch eine hättest. Und zwar eine ganz besondere. Jetzt müssen alle verblüfft zuschauen, wie es Puff macht - und weg ist sie.

Ungeachtet meiner Kritik an Dir, war und ist es nicht meine Absicht, Dich
persönlich zu verunglimpfen oder zu beleidigen, so wie Du es wohl empfunden
hast. Du weißt, ich bin kein Kind von Traurigkeit und schlage gern mal eine
scharfe Quint. Ich habe auch kein wesentlich anderes Vokabular appliziert, als
Du es selbst zuweilen tust; dennoch: sollte ich für Deinen Geschmack übers Ziel
hinaus geschossen sein, bedaure ich das.  

80400 Postings, 7512 Tage Anti LemmingFuzzi

 
  
    #1245
07.01.06 15:22
Dein letztes Posting gefällt mir von Stil und Tonart her sehr gut, und das meine ich ernst. Es ist konstruktiv (statt geifernd) und geht den Problemen auf den Grund.

Wenn wir hier im Forum "streiten", ähnelt das immer einem Streit zwischen Staatsanwalt und Strafverteidiger vor Gericht. Der Staatsanwalt beruft sich mit starken Worten auf rechtliche Grundsätze, der Strafverteidiger sieht den gleichen Sachverhalt aus der Sicht des Angeklagten und versucht dessen Standpunkt zu verteidigen (nomen est omen). Beide Seiten sind dabei parteiisch. Der Staatsanwalt ist extrem pedantisch und orientiert sich an rechtsstaatlichen Grundprinzipien, während der Strafverteider - im Rahmen des Rechts - nach Umständen sucht, die den Angeklagten vermindert schuldfähig machen. Der Verteidiger ist dabei ein bezahlter parteiischer Streiter. Er tut seine Pflicht, indem er bestehendes Recht zugunsten des Klägers "hinbeugt". Es ist durchaus möglich, dass er privat ganz anders über die Sache denkt und den Angeklagten für ein Scheusal hält.

So ähnlich ist das mit unseren beiden Positionen hier. Weder bin ich ausschließlich fundamental orientiert (obwohl ich - als Gegenpol zu den Charttechnikern - oft strikt so argumentiere), noch bist du komplett charttechnisch orientiert. Wir verfolgen beide eine Mischung aus beiden Strategien: Unter Fundamentalkriterien interessante Werte heraussuchen, und dann den besten Einstiegszeitpunkt bestimmen. Bei Letzterem gibt es einige Unterschiede. Ich kaufe am vermuteten Tiefpunkt, also noch vor der eigentlichen Kurswende; Du hingegen kaufst erst nach der Kurswende - mit der Sicherheit, dass das Schlimmste dann (vermutlich) überwunden ist. Im Grunde ist das, bis auf Marginalien, fast derselbe Ansatz. Ich hab bloß weniger Hemmungen als Du, dann auch tatsächlich bei 20,30 zuzuschlagen.

Insgesamt sind bei mir die Fundamental-Aspekte übergewichtet. Wenn z. B. ein Highflyer wie Google abstürzt und sich eine charttechnische Wende nach oben abzeichnet, würde ich trotzdem nicht kaufen, falls KGV und Ähnliches mir unattraktiv erscheinen.

Bei Pfizer sind wir (augenscheinlich) beide übereinstimmend der Meinung, dass die Aktie fundamental sehr günstig bewertet ist und erhebliches Potenzial nach oben hat. Dieser Auffassung bin ich nach wie vor.

Ich bin aber auf dem Weg nach unten zu früh eingestiegen (was einem Charttechniker nicht passiert wäre), nämlich bei 23,20 USD mittlerer EK. Natürlich hätte ich lieber bei 20,30 gekauft, aber da war das Pulver halt schon verschossen. Um dennoch einen vergleichbaren EK zu erzielen, habe ich jetzt bei 24,60 verkauft. Das macht gegenüber meinem EK ein Plus von 1,40 Dollar. Sollte der Kurs, wie ich in 1243 beschrieben habe, noch einmal auf 22,50 USD fallen und ich würde da kaufen, ergäbe sich ein Einstieg zu 22,50 USD - 1,40 (Ersparnis aus VK-EK) = 21,10 USD. Der entspräche dann in der Tat fast dem Tief.

Damit wäre ich dann vollends zufrieden und würde, sofern der Kurs nicht wieder in die alten Tiefst-Regionen abstürzt, auch längerfristig halten. Es geht mir also auch ein bisschen um den "sportlichen" Ehrgeiz, möglichst am Tief zu kaufen - eine Strategie, die Du ja ebenfalls verfolgst, wenn auch mit anderen Mitteln (und mit ähnlich mäßigem Erfolg wie ich).

Die Wahrscheinlichkeit, dass das von mir in 1243 gezeigte Szenario eintritt, halte ich für hoch genug, dass ich das Risiko, jetzt zu verkaufen, auf mich genommen habe. (Das Risiko besteht dabei im Wesentlichen darin, dass mir die Aktie "nach oben entwischt" und mein Gewinn sich lediglich auf die 1,40 USD beläuft). Ohne den jetzigen Verkauf aber würde ich am erwarteten Rücksetzer-Tief von 22,50 USD nicht kaufen können.

 

80400 Postings, 7512 Tage Anti LemmingFuzzi (+ alle) - Rat und Chart

 
  
    #1246
08.01.06 16:04
Du schriebst in 1244:

"Dazu kommen die Argumente, die Dich angeblich veranlasst haben, auszustei-
gen: allesamt sind von mir und anderen schon genau gleich oder sinngemäß
genannt worden."



ERSTENS: DAS FUNDAMENTALE

Mein fundamentales Haupt-Argument für den (höchstwahrscheinlich temporären) Ausstieg erfuhr ich erst aus dem Wall Street Journal (P. 1191): Es geht umd die UMSETZUNG von Pfizers Entlassungsplänen. Werden diese nicht wie angekündigt umgesetzt (siehe WSJ, fett und unterstrichen), drohen die Gewinne zu sinken (bzw. die Aktie zu fallen), weil dann die Gewinnausfälle bei Pfizers Blockbustern durch Generika-Konkurrenz vermutlich nicht mehr ausreichend aufgefangen werden - die sechs neuen Drogen allein reichen dazu vermutlich nicht aus.

Dieses Argument ist neu - und ich hab bisher noch niemanden hier gefunden, der versucht hätte, es zu entkräften. Niemand hat sich auch nur in Ansätzen bemüht, inhaltlich darauf einzugehen. Stattdessen gab es nur ein generelles Aufbegehren wegen der "Form" - moralin-saure Anwürfe auf Grund meines "Wankelmuts" und der "Inkonsistenz meiner Linie".

Dazu sage ich: Meine Linie IST konsistent, SOLANGE meine Grund-Erwartungen erfüllt bleiben. Trübt sich das Bild durch fundamentale News (ausbleibende Entlassungen) ein, ändert sich auch mein Urteil. Meine Konsistenz - im Sinne des fundamentalen Ansatzes - zeigt sich dann darin, wie konsequent ich auf diese News reagiere.


ZWEITENS: DER CHART

Es kommt bei Kauf- oder Verkaufs-"Empfehlungen" natürlich immer auf den Kurs, den Chart und vor allem DEN ZEITPUNKT an.

Es ist doch wohl ein Riesenunterschied, ob jemand - wie Fuzzi - bei 20,50 USD nicht einsteigt (bzw. implizit mit Häme "zum Verkauf rät"), weil der "Doppelboden bei 20,70 nicht gehalten" hatte und der Kurs nun unter 20 fallen KÖNNTE, oder ob jemand - wie ich - , der wegen verfrühten Kaufs bei 23,20 USD lange in den Miesen war, JETZT ein (vom Tempo her) übertriebenes Vorpreschen des Kurses auf 24,85 - fast 25 % Plus ab dem Tief bei 20,30 in nur drei Wochen - zu einem vorübergehenden Ausstieg nutzt, um später tiefer wieder einsteigen zu können.

Ob "Buy Pfizer" oder "Sell Pfizer" eine richtige Empfehlung war/ist, hängt vom Kurs, Chart und vom ZEITPUNKT ab. "Sell Pfizer" bei 20,50 war ein Blödheit, "Buy Pfizer" bei 24 auf dem Weg nach unten ebenfalls (ich hatte bei 24, kurz vor dem England-Urteil, erste Positionen gekauft). Wie klug oder blöd "Buy Pfizer" bei 24 USD auf dem (vermeintlichen) Weg nach oben ist, muss sich noch zeigen. Charttechnische Trittbrettfahrer mit Einstieg bei 24 können sich zwar sagen: "Ich bin klug, weil ich das Tief erst einmal abgewartet habe." Wenn der Kurs aber (wider Erwarten) doch noch einmal auf 21 absacken sollte, wären sie genauso blöd wie ich bzw. andere, die zuvor bei 24 auf dem Weg nach unten gekauft hatten.

Fuzzi: De facto haben wir beide dieselbe Aktie in zwei Monaten Abstand bei 24 USD gekauft. Die erste (meine) Kaufentscheidung war "blöd", die zweite (Deine) "genial" bzw. "gerade noch rechtzeitig". Den endgültigen Beweis dafür liefert erst der zukünftige Kursverlauf.

Nur zu einem Zeitpunkt war eine Verkaufsempfehlung in jedem Fall blöd: Beim Tief zu 20,30 vor drei Wochen. An dieser Stelle schöne Grüße an die Shortsell-Empfehler des Börsendienstes Performaxx.
 

517 Postings, 8977 Tage Viola@Anti

 
  
    #1247
08.01.06 16:42
Mir ist immer noch Dein Posting #932 in Erinnerung, in dem Du geschrieben hast, daß Du zu 100%+Kredit in Pfizer und Pfizer-Calls investiert seist, nun ein Komplettausstieg (nicht der erste). Was spricht denn gegen eine etwas weniger wilde Anlagestrategie (= eine vernünftige Diversifikation und bei Pfizer die langfristigen Perspektiven im Auge behalten und nicht bei jeder Nachricht ein- und aussteigen)?  

11820 Postings, 7625 Tage fuzzi08Anti: Rabulistk

 
  
    #1248
08.01.06 18:30
"Fuzzi: De facto haben wir beide dieselbe Aktie in zwei Monaten Abstand
bei 24 USD gekauft. Die erste (meine) Kaufentscheidung war "blöd", die
zweite (Deine) "genial" bzw. "gerade noch rechtzeitig"

Das stimmt in mehrerlei Hinsicht nicht; Du bist intelligent genug, um das
zu wissen. Und Du weißt auch garantiert, daß bei mir solche rabulistischen
Schein-Wahrheiten nicht durchgehen. Dennoch versuchst Du es immer wieder.
Ich werde Dich ad hoc widerlegen:

Erstens habe ich Deine Kaufentscheidung nie BLÖD genannt.
Zweitens habe ich meine Kaufentscheidung nie GENIAL genannt.
Falls Du das weiterhin behaupten willst, nenn mir wann und wo - oder lass es
sein.

Wie gut oder wie schlecht Deine Kaufentscheidung war, konnte man zum Zeitpunkt
unserer Diskussion nur ahnen, da das Tief ja erst später erreicht wurde. Ich hatte
vor allem Dein Prinzip kritisiert, und daß Du ins fallende Messer gegriffen hattest.

Daß ich meine Kaufentscheidung "gerade noch rechtzeitig" genannt habe, bezog sich erklärtermaßen auf den "Noteinstieg", nachdem ich den "richtigen" Einstieg ver-
pennt hatte. "Gerade noch rechtzeitig" bedeutet mithin nicht, daß der Einstieg
absolut ideal war (das war er natürlich nicht) sondern unter den gegebenen Um-
ständen relativ gut. Das ist auch gar nicht zu bestreiten: ich bin eingestiegen,
NACHDEM der Kurs einige Tage konsolidiert hatte, und BEVOR er dann anschließend
wieder anstieg. Das ist tausendmal besser als Dein Mist, den Du mit ALSTOM gebaut
hast: da bist Du ziemlich am Boden raus, hast dann aber NICHT mehr reingefunden,
sondern sämtliche der zahlreichen guten Gelegenheiten zu einem späteren Wieder-
einstieg verstreichen lassen.
Aus diesem Grund kaufe ich Dir auch nicht ab, daß Du bei PFIZER wieder günstig
einsteigst. Beweis es erst mal - dann sprechen wir uns wieder.

   

80400 Postings, 7512 Tage Anti LemmingViola + Fuzzi + alle

 
  
    #1249
08.01.06 18:56
@Viola: Stimmt. Das hohe "Leverage" macht nervös. Es hat allerdings auch meinen Gewinn beim Verkauf etwas erhöht. Nach konventionellen "Börsenregeln" war für mich durch die Übergewichtung ohnehin ein Verkauf angezeigt: Ich hatte am Tief zu viele Aktien nachgekauft. Unter diesem Aspekt galten für mich auch andere Regeln als für viele andere hier, die nur zu 5 % in Pfizer investiert sind. Zur Zeit habe ich gar keine Aktien mehr.

Dass ich bei jeder Nachricht ein- und aussteige, kann man aber auch nicht behaupten. Ich hatte Pfizer noch vor dem England-Lipitor-Urteil gekauft, über die Gewinnwarnung hinaus gehalten und selbst beim starken Anstieg nach dem USA-Lipitor-Urteil nicht verkauft. Die Verkaufsentscheidung kam erst nach den vom WSJ geschürten - und IMHO recht ernsten - Bedenken, dass Pfizers angekündigte Massen-Entlassungen Lippenbekenntnisse bleiben. Und ich möchte daran erinnern, dass CEO McKinnell auch seine im Sommer 2005 gegebene Guidance für 2006 und 2007 (niedriges zweistelliges Wachstum) im Oktober sang- und klanglos über den Haufen geworfen hat. "Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht."

Mit Pech könnte die Rücknahme der Guidance im Oktober ja sogar damit in Zusammenhang stehen, dass McKinnell DOCH NICHT Heerscharen von Pharmavertretern entlassen will, wie er ursprünglich vorgesehen hatte: Das WSJ berichtet, Pfizer habe erklärt, dass man die Leute für die Vermarktung der sechs neuen Medikamente dringend brauche. Wenn aber dann die neuen Medikamente (wie ich oben vorgerechnet habe) ALLEIN nicht die Verluste aus Patentausläufen und Generika-Konkurrenz kompensieren, kann Pfizers Gewinn nicht steigen - und die Aktie mithin auch nicht.

Ihr seid alle herzlich eingeladen, dieses Problem hier mal sachlich zu diskutieren.

Zu meinem Verkauf: Ich hätte zwar einige Pfizer behalten können, aber wenn ich sie noch einmal billiger bekommen kann (was ich hoffe), warte ich lieber noch ein wenig, zumal ich den derzeitigen Index-Höchstständen nicht traue. Ungeachtet von Violas Posting hatte ich mir vorgenommen, das nächste Mal maximal 20 % in Pfizer zu investieren - was viele hier vermutlich immer noch für (viel) zu hoch halten. Einspruch?

@Fuzzi: Ich kann meine Entschlossenheit zum Wiedereinstieg nur beweisen, wenn sich meine Erwartung bezüglich der Kurskorrektur erfüllt. Erfüllt sie sich nicht, bin ich definitiv der Dumme und draußen vor (wie bei Alstom, diesmal allerdings mit Veräußerungs-Gewinn). Und noch etwas: Ich hatte Dir ja schon mitgeteilt, dass meine Börsenbilanz seit 1998 jetzt insgesamt positiv ist. Ich habe bei den derzeitigen Höchstständen - ungeachtet eines möglichen Ausbruchs der US-Indizes - wenig Lust, das (Wieder-)Erreichte leichtfertig auf's Spiel zu setzen. Zu oft schon wurde ich für "unbefangene Käufe" mit Buchverlusten bestraft. Sieh mich also auch insofern als "Anti Lemming".
 

286 Postings, 6958 Tage Mammut777Eines verstehe ich nicht....

 
  
    #1250
08.01.06 19:29
Anti,
Betrachtet man sich das KGV von Pfizer, das seit langem schon ungefähr bei 11 herumdümpelt, im Vergleich zu anderen Indizes, so sollten doch jegliche Negativ-Schlagzeilen bereits mehr als nur doppelt in dem Kurs eingepriesen sein - einschließlich des Patentverlustes von Lipitor. Ob da nun ein paar Groschen mehr oder weniger durch Enlassungen zusätzlich eingespart werden oder nicht, dürfte doch eigentlich nicht der Rede Wert sein. Nenn mir doch mal bitte, mit Außnahme der Münchner Rück, noch weitere Unternehmen mit ähnlich niegrigem KGV, mit gleichzeitig derart hohem "Portokässchen".
Der Reiz der vergleichsweise hohen Dividende dürfte mit Sicherheit zu Monatsende für einen weiteren Schub der Aktie sorgen. Und Apropos Höchsstände - der Dow wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auf neue Höchststände demnächst steigen, allein des "Zinsstopps" wegen. Damit dürfte die Aktie zusätzlich Rückenwind bekommen.
 
 

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