PSI, quo vadis?
https://www.psi.de/de/psi-pressevents/...e-abrechnung-an-ladesaeulen/
Sicherlich auch kein großer Auftrag, aber vor ähnlichen Problemen stehen sicherlich viele Ladesäulenbetreiber. Da könnte es auch die Masse machen, wenn man noch mehr von denen als Kunden gewinnen kann. Wenn ich mich richtig erinnere, dann sollte die Lösung auch schon über den AppStore verfügbar sein.
Schade. Hatte etwas Handschrift des neuen CEO erwartet. Leider vergeblich. Lediglich die Folie 11 sollte neu sein, wenn ich mich nicht täusche.
https://www.psi.de/fileadmin/files/downloads/...PSI_EK-Forum-2023.pdf
Es heisst zwar, dass das ein relativ grosser Markt wäre, aber was wäre davon adressierbar?
In Staaten wie Frankreich oder China dürfte vermutlich nichts gehen, d.h. was wäre wirklich ein Markt mit Potential und wie sind die Wettbewerber aufgestellt? (habe dazu nichts gefunden)
Dann gibt es sicherlich auch jede Menge Länder, die Ihre kritische Infrastriktur nicht so freizügig globalen Anbietern öffnen. Daher ist es ja so wichtig, dass die Produkte aus dem Bereich Energie analog zum Bereich Produktionsmanagement endlich auf der neuen Plattform basieren und damit partnerfähig werden. Im Verbund mit lokalen Integratoren, die die Eigenheiten Ihres lokalen Marktes kennen oder im Paket mit Hardware durch einem der ganz großen Player (Stichwort Siemens Energy) können viele Märkte erschlossen werden, die sonst nur schwer oder gar nicht adressierbar wären.
Aktuell ist das größte Esset bei PSI der Produktvorsprung, welcher Lösungen für vielerorts zunehmende Probleme liefert, die andere Anbieter so nicht lösen können. Dadurch kann man vielleicht auch die eine oder andere Marktbarriere überwinden.
https://www.enlite.ai/blog/...in-forbes-green-powergrid-of-the-future
Die Firma Enlite ist ebenfalls im Bereich Netzwerkoptimierung unterwegs. Hoffen wir, dass PSI das auch drauf hat...
Auch PSI nutzt KI schon seit vielen Jahre (auch schon, als es noch nicht als Modewort in aller Munde war) in verschiedenen eigenen Optimierungstools. Das macht doch u.a. den Vorsprung von PSI aus. Doch die Steuerung von großen Netzen ist nicht trivial und PSI geht hier extrem vorsichtig vor. Nur ein einziger durch die eigene Software verursachter Netzausfall und man kann den Laden dicht machen). So wird die neue Energieleitwarte (basierend auf der partnerfähigen Konzernplattform - JSCADA) auch erst einmal in Polen für die Steuerung eines Gasnetzes getestet. Bei Gas sind die Steuervorgänge nicht ganz so zeitkritisch. Im nächsten Schritt wird man JSCADA schrittweise bei Pilotkunden für immer größere Stromnetze zum Einsatz bringen. Parallel dazu verfolgt man die (von PSI so bezeichnete) "Cyborg-Strategie", d.h. die Altsysteme werden Schritt für Schritt mit Plattformtools modernisiert bis irgendwann die alten Systeme von den neuen Systemen nicht mehr unterscheidbar sein sollen. Dazu hatte man beginnend in 2022 noch mal in die Upgradefähigkeit der Altsysteme investiert.
Ich denke, der jüngste Zuschlag seitens Swissgrid im August diesen Jahres zeigt auch ganz gut, dass die Optimierungstools von PSI derzeit mehr als nur wettbewerbsfähig sind und sich zu verstecken brauchen. ;)
Außer im letzten Satz ein "nicht". ;-)
Ohne KI wird kann man zukünftig große verteilte Netze überhaupt nicht mehr steuern können. Früher gab es eine wenige Erzeuger (die in der Regel dumm durchliefen) und der Strom floss i.d.R. vom Erzeuger zu den Abnehmern in eine Richtung. Heute hat man mit den erneuerbaren Energien in D bereits hunderttausende Erzeuger, die in Abhängigkeit von vom Wetter (obwohl inzwischen gut prognostizierbar) fluktuierend einspeisen und der Strom fließt in den Stromnetzen mal in die eine oder andere Richtung. Auch die Abnehmer werden zunehmend flexibler und richten Ihren Stromverbrauch noch den Preisen aus (Kühlhäuser, große Wärmespeicher, zunehmend auch große Stromspeicher u.s.w.). Deswegen ist ja dumme Noel von angeblich so nötigen Grundlastkraftwerken absoluter Blödsinn. Eine Grundlast gab es nie, sondern nur dumm durchlaufende Kraftwerke (i.d.R. Kohle und kaum flexibel fahrbare Atomkraftwerke). Warum wohl waren denn früher die absolut ineffektiven Nachtspeicheröfen so groß in Mode gekommen? Atomkraftwerke fordern daher heute eigentlich nur noch Dinosaurier wie der Söder und keine Bank der Welt finanziert die noch ohne 100% Staatsbürgschaften. Werden zukünftig Heimspeicher und die Batterien von Elektroautos netzdienlich (bzw. ertragsoptimiert - Stichwort flexible Stromtarife) eingesetzt, dann steigen die Erzeuger in die Millionen und viele Marktteilnehmer werden sowohl Erzeuger als auch Abnehmer sein.
Die Netze selbst werden ebenfalls in Abhängigkeit von Temperatur und Wind (Kühlung) optimiert gefahren, um noch mehr Leistung aus ihnen herauszuholen.
Die Vielzahl von Variablen können irgendwann nicht mehr sinnvoll berechnet werden. Dazu braucht man einfach zwingend KI, die basierend auf großen Zahlen und lernend die Netzzustände sicher prognostiziert.
Das ist ja u.a. auch gerade mein investment case bei PSI. Durch den frühen Einstieg in die Energiewende in Deutschland hat PSI frühzeitig Lösungen entwickelt, als man in anderen Ländern noch gar nicht daran dachte, dass man diese irgendwann mal nötig sein werden. Die großen Investitionen sind eine hochmoderne, partner- und mulitcloudfähige Systemumgebung sind bei PSI auch bereits überwiegend getätigt. Dazu hat man im letzten Jahrzehnt enorme Mittel (und Programmierstunden) investiert (die überwiegend auch nicht aktiviert wurden). Die Zeit der Ernte liegt vor uns und wird kommen. Wenn diese Lösung zukünftig mittels weltweiter Partner im großen Maße ausgerollt wird, werden wir enorme Skaleneffekte sehen und PSI wird endlich wirklich von einem IT-Dienstleister zu einem Softwarehaus.
Eine volue halte ich technologisch für schlechter als PSI, eher als Eränzung zu PSI, aber auch das nicht mal. ABER, volue zeigt wie man einSoftwareunternehmen heute betreibt, mit viel wiederkehrenden Umsätzen und hier insbesondere SaaS. Hier muss PSI besser werden, EBIT Margen von 15 % und mehr müssen das Ziel sein.
Konkurrenz sollte man nicht bei den Kleinen suchen. Dies sind vielmehr große Player wie Siemens, ABB, GE, Alstom oder Schneider.
Für diese Energieriesen wäre es doch völlig easy, PSi zu übernehmen. Auch die Aktionärsstruktur wäre kein allzu großes Hindernis, da selbst der größte Einzelaktionär gerade mal gut 20% besitzt.
Wenn jemand (jetzt oder demnächst) eine Milliarde für PSI bieten würde ... denke, da würden wohl die allermeisten Aktionäre ihre Anteile loslassen.
1 Milliarde wäre sicherlich ein extrem hoher Übernahmepreis. Aber in Relation z.B. zu den Summen die Siemens mit ihrer Beteiligung an Siemens Energy durch das Gamesadesaster in den Sand gesetzt hat (und noch setzen muss), ein echtes Schnäppchen. :)
Hinzu kamen immer wieder negative Sondereffekte, wie zuletzt die Probleme bei Redispatch 2.0 und den 4 Altprojekten, die klare Managementfehler waren und Schrimpf schlussendlich den Posten gekostet haben, da sie eindeutig auf seine Kappe gingen. Die haben zusätzlich die Margen belastet, wie z.B. in diesem Jahr (ganz massiv).
Das Management im Bereich Energie wurde grundlegend umgebaut und ich verspreche mir auch vom neuen CEO neue Impulse.
Ich gehe davon aus, dass PSI bereits 2024 einen deutlichen Sprung bei der EBIT-Marge machen wird und diese dann kontinuierlich jährlich steigert.
Glöckner als WP dürfte für die Bilanzen top sein.
Die RheinEnergie bei uns im Großraum Köln nutzt PSI und Stromausfälle gibt es hier keine ;)
https://www.psienergy.de/uploads/media/...eferenz_RheinEnergie-AG.pdf
14 Mio Einmalaufwendungen in 2023, hoffentlich war es dann auch, lt. Solventis Analyse sollen die Kredite bis 2025 wieder voll zurück bezahlt werden.
Besten Dank hierfür und ein schönes WE
Da brennt sicher nichts an. Ansonsten hatte ich damals im alten thread den link zum Zuschlag im Vergabefahren reingestellt. Den hatte mir cosha dankenswerter Weise zukommen lassen.
"PSI erhält Zuschlag für neues Netzberechnungssystem der Swissgrid
Erprobte Softwarelösungen erhöhen Sicherheit im Übertragungsnetz
Berlin, 26. September 2023 – Die PSI Software SE hat vom Schweizer Übertragungsnetzbetreiber Swissgrid AG den Zuschlag für die Implementierung eines neuen Netzberechnungssystems (EMS Core) auf Basis von PSIcontrol 4.10 erhalten.
Mit Hilfe des „EMS Core Systems“ können zukünftig komplexe Netzberechnungen, einschließlich dynamischer Stabilitätsberechnungen, im Übertragungsnetz der gesamten Schweiz durchgeführt werden, um die Netzsicherheit zu bewerten und gegebenenfalls optimieren zu können.
Darüber hinaus berechnet das System Netzsituationen, die als mögliche Varianten bis zu 72 Stunden in die Zukunft definiert werden können. Wird eine kritische Netzsituation erkannt, werden Korrekturmaßnahmen erarbeitet und dem Betriebspersonal vorgeschlagen. Dies ermöglicht es der Swissgrid mögliche kritische Netzsituationen vorausschauend zu vermeiden.
Swissgrid entschied sich für die erprobten Softwarelösungen der PSI unter anderem aufgrund der umfangreichen update- und upgradefähigen Funktionen und der bereits bestehenden Referenzen bei führenden Übertragungsnetzbetreibern (ÜNB).
Mit der aktuellen Beauftragung durch die Swissgrid gewinnt PSI einen weiteren bedeutenden europäischen Übertragungsnetzbetreiber und festigt damit ihre führende Position in der DACH-Region. Die Projektdauer wird voraussichtlich 27 Monate betragen."
Siemens Energy ist abgesehen von seiner spanischen Tochter Gamesa ein Top Player und die anderen Geschäftsfelder dürften sich auch dort gut weiter entwickeln. Gerade International könnten Siemens und PSI Projekte gemeinsam gestalten. Würde ja auch gut zum neuen CEO passen.
Gibt es von PSI auch Aussagen bzw. wiederkehrender Umsätze im Abomodell (SaaS)? Der App Store ist hier ja genau der richtige Ansatz.
Ansonsten wünsche ein schönes WE
Was die wiederkehrenden Erlöse angeht, so liegt hierauf schon seit vielen Jahren der Fokus. Ich füge Dir mal die Seite 17 der Präsentation vom EK-Forum bei. Da sieht man gut die Entwicklung hin zu wiederkehrenden Erlösen und weg vom risikobehafteten und oft niedrigmargigen Festpreisgeschäft. Die Umstellung auf wiederkehrende Erlöse geht natürlich erst einmal gegen den Umsatz, ist aber auf Dauer eindeutig der ertragreichere Weg.
Die Probleme mit Redispatch 2.0 sollten seit Mitte des Jahres Geschichte sein. Hier hatte PSI auch ein wenig Glück, dass der Gesetzgeber einen Teil der nachträglichen Änderungen wieder zurückgenommen hat. Das Thema mit den 4 Altverträge wird in 2023 auch definitiv beendet werden ("so oder so") - so zumindest die mir vorliegende Aussage von vor ein paar Monaten.
Spätestens ab 2024 sollte man sich also auch im Bereich Energie wieder voll auf profitables Neugeschäft konzentrieren können. Beim zukünftig irgendwann anstehenden Redispatch 3.0 arbeitet man im Vorfeld schon intensiv in den Arbeitsgruppen mit, damit so ein Wahnsinn mit vielen nachträglichen Änderungen erst gar nicht passiert. Der Bereich Ausschreibungen/Verträge inkl. Controlling im Bereich Energie wurde komplett umgekrempelt und personell mit erfahren Leute z.T. aus anderen Bereichen des Konzern verstärkt, um sicherzustellen, dass die Verträge zukünftig rechtssicherer sind und eine auskömmliche Marge bringen. Der Auftrag von Swissgrid soll bereits im Rahmen des neuen Regimes erfolgt sein.
Analog zum Bereich Produktionsmanagement werden auch die angebotenen Lösung im Bereich Energie immer "produkthafter" und Projektrisiken werden damit automatisch sinken. Der Weg vom IT-Dienstleister zu einem Softwarekonzern ist klar vorgegeben und PSI kommt Jahr für Jahr ein Stück auf diesem Weg voran. 2022 lag gemäß der Folie aus #47 der Anteil des "software product business" bereits bei 62%.
Ein mehr an Aufträgen wird also zukünftig zu einer besseren Skalierung und höheren Margen und nicht zunächst nur zu einem Mehraufwand und linear steigenden Umsätzen führen. Mit dem App-Store wird die Reichweite erhöht und auch der Aufwand im Bereich Vertrieb reduziert. Der App-Store wurde vor einiger Zeit noch um eine Kollaborationsumgebung ergänzt, die für zusätzliche Effizienzen sorgt und von den Kunden wohl sehr gut angenommen wird.
In der Meldung zum großen Deichmann-Auftrag (Logistik) konnte man dazu lesen: "Im Fokus der strategischen Zusammenarbeit steht ein kontinuierlicher, eng verzahnter Austausch. Dafür ist eine kollaborative Umgebung für Wissenstransfer und Zusammenarbeit geschaffen worden, mit der Erfahrungen ausgetauscht und gemeinsam an Veränderungsprozessen gearbeitet werden kann."
https://www.psi.de/de/psi-pressevents/...trol-erfolgreich-in-betrieb/
"Die PSI Software SE hat das bei der N-ERGIE Netz GmbH im Einsatz befindliche Netzleitsystem PSIcontrol erneuert und erfolgreich in Betrieb genommen. Das hochverfügbare System bietet umfangreiche neue Funktionen für alle Sparten sowie drei geographisch verteilte Standorte. Mit zusätzlichen und einfach zu integrierenden Standardmodulen ist die neue Leitwarte in Sandreuth, als eine der modernsten in Deutschland, damit schon heute für die zukünftigen Anforderungen der Energieversorgung optimal gerüstet.
Die N-ERGIE Netz GmbH mit Sitz in Nürnberg, setzt bereits seit fast 30 Jahren auf die Netzleittechniklösungen der PSI. Das Unternehmen ist einer der größten regionalen Energieversorger Bayerns mit einem Versorgungsgebiet von Würzburg bis Ingolstadt.
Mit den Sparten Strom, Gas, Wasserverteilung und -gewinnung sowie Fernwärme steigen die Anforderungen für N-ERGIE im Rahmen der Energiewende deutlich. Insbesondere die Einbindung stetig neuer dezentraler Einspeisungen und die enge Vermaschung im Strombereich mit den vor- und nachgelagerten Stromnetzbetreibern machen die Netzführung immer komplexer.
PSI hat daher für das Upgrade neuartige Funktionen wie vorausschauende Netzsimulation, Netzsicherheitsrechnung Bayern, verbesserte Funktionen für den Redispatch-Prozess, neue Verfahren zur Leckerkennung sowie zahlreiche Einzelverbesserungen bei der Netzführung in allen Sparten eingebracht..."