PSI AG: Die Zahlen ( WKN: A0Z1JH )
Ich will keine Foren vollmüllen. Nicht gerade sympathisch….
Ich war u.a. auch in verschiedenen Foren auf der Suche nach den Gründen für den Kursanstieg und habe nur eine Aufnahme in einen kostenpflichtigen Börsenbrief gefunden. Warum machst du mich gleich so blöd an?
13.03.2023 | 14:28
Quelle: PSI Software AG
Berlin, 13. März, 2023 - Der Schweizer Netzbetreiber EW Wald AG ersetzt das bisherige Leitsystem durch das Netzleitsystem PSIprins 8 der PSI Software AG. Das mehrspartenfähige Softwareprodukt wird die Führung, Überwachung und Steuerung des Stromnetzes übernehmen. Damit modernisiert EW Wald das bestehende Leistungsportfolio und kann so die Versorgungssicherheit steigern.
Weitere umfangreiche Module, beispielsweise für Netztransparenz in der Niederspannung, Schaltmanagement oder intelligentes Lademanagement für Elektromobilität sind in weiteren Projektschritten einfach zu ergänzen. Das Kompaktsystem PSIprins ist durch seinen geringen Wartungsaufwand und einfache Bedienbarkeit besonders partnerfähig und kann daher innerhalb kürzester Zeit bei Neukunden eingeführt werden.
Die Projektlaufzeit wird mit knapp einem Jahr, einschließlich der individuellen Anpassungen an die Anforderungen der EW Wald, angesetzt. Das Projekt wird vor Ort vom Schweizer PSI-Partnerunternehmen Bouygues E&S Prozessautomation AG umgesetzt, das auf die Entwicklung und Integration von umfassenden Automatisierungslösungen für Infrastruktur- und Industrieanlagen spezialisiert ist.
Als regionaler Energiedienstleister versorgt die EW Wald AG mit Sitz in Wald die Kunden im Gemeindehauptort sowie den Gebieten Laupen, Riet, Töbeli- Dürnten, Oberholz und Diemberg. Zudem erbringt EW Wald umfassende Dienstleistungen im Bereich von Elektroinstallationen, Home Automation, ganzheitlichen Energieberatungen sowie dem Bau von Photovoltaik- und Wärmepumpen-Anlagen.
Der PSI-Konzern entwickelt eigene Softwareprodukte zur Optimierung des Energie- und Materialflusses bei Versorgern (Energienetze, Energiehandel, Öffentlicher Personenverkehr) und Industrie (Metallerzeugung, Automotive, Maschinenbau, Logistik). Die aus Standardkomponenten aufgebauten Branchenprodukte werden sowohl im Direktvertrieb als auch über den cloudbasierten PSI App Store vertrieben und können zudem von Kunden und Partnern selbst angepasst werden. PSI wurde 1969 gegründet und beschäftigt weltweit über 2.200 Mitarbeiter.
Klar besteht noch die Möglichkeit, in 2023 aus den vergeigten Redispach 2.0-Projekten noch ein paar Euros rauszuholen, aber welcher Azubi hat den hier die Vertragstexte entworfen? Man ist doch eigentlich lang genug im Geschäft...
Und die vorgelegten Zahlen sind auch nur die halbe Wahrheit, da man vom jahrelangen Grundsatz abgewichen ist und über 5 Mio € Entwicklungskosten aktiviert hat. Und als die Zinsen sanken und die Rückstellungen für die Pensionslasten dadurch erhöht werden mussten und belasteten, so wurde hierauf deutlich verwiesen. Jetzt nimmt man anders herum den positiven Effekt aus den steigenden Zinsen kommentarlos in die Bücher.
Und wir werden wohl auch 2024 die großen Stromleitwarten nicht auf der neuen Konzernplattform sehen und es wird daher noch einmal ordentlich in die bestehende (alte) Technologie investiert, wenn ich die Worte von Schrimpf hier richtig interpretiere (allein schon schlimm, dass man die interpretieren muss):
" Im Segment Energiemanagement haben wir nach dem aggressiven Wachstum und den Übernahmen der Vorjahre 125 Mitarbeiter im Produktentwicklungsbereich zusammengezogen (zuvor 35), um die Energieleitwarten auf höhere Stückzahlen auszurichten....
Unser Energiesegment ist funktional hochmodern, aber softwaretechnisch noch konventionell. Daher sind Anpassungen in Kundenprojekten sehr aufwendig. Wir investieren deshalb in größere Produktbreite, höhere Produktreife und bessere Anpassungswerkzeuge. Parallel haben wir über viele Jahre auf der PSI-Plattform die neue Leitwarte JSCADA entwickelt, in Industrieprojekten erprobt und 2022 in zwei großen Energienetzprojekten auf Hochbelastbarkeit und Ausfallsicherheit getrimmt. Weil die Übertragung der Netzberechnungen über ein Koexistenzmodell noch Jahre braucht, und auch aus Risikogründen, führen wir die neue Technik zuerst in Niederspannung, Rohrnetzen, Backups, Energiedatenportalen, im Energiehandel, als Netzmodellspeicher und in der Forschung
ein. Wie im Produktionssegment werden wir so die risikobehafteten Festpreisprojekte schrittweise in Beratungsprojekte mit Lizenzen und Upgrade-Gebühren umwandeln. Zur Finanzierung dieser Transformation verzichten wir seit 2021 auf aggressive Expansionsprojekte und zunehmend unrentable Kundenbeziehungen."
Noch Jahre...!!!
Schau mer mal, was der Markt draus macht, wie schnell das Jahr 2022 abgeharkt wird und ob PSI aus dem Debakel wenigstens was gelernt hat und Verträge nicht mehr von Azubis schreiben lässt.
https://www.brn-ag.de/41892-PSI-Jahreszahlen-2022-USA-boomt
CEO Dr. Schrimpf: "Normalerweise waren wir so ausgewuchtet wie ein guter Autoreifen… bis wir im Februar 2022 das große Russlandgeschäft aufgeben mussten. Eigentlich hätten wir 2022 10 bis 15 Mio. Euro an Lizenzen aus Russland erwartet. Darauf haben wir verzichtet. Jetzt haben wir in der Bilanz eine leichte Unwucht. 2022 gab es weniger Gewinn." Umsatzanstieg auf 247,9 Mio. Euro. Unter dem Strich verringerte sich der Gewinn von 15,8 Mio. Euro auf 9,7 Mio. Euro. Als Dividende gibt es 40 Cent. - "Um das Energie-Wende-Stromnetz zu managen, müssen Sie jetzt Millionen von Objekten steuern und überwachen. Wo sie vorher 150.000 Schaltanlagen zu steuern hatten, haben Sie auf einmal 2 Millionen Punkte. Die künstliche Intelligenz muss erfühlen, was in den Niederspannungsnetzen los ist. Schöne neue Welt, wir erwarten 25 bis 35 Mio. Wachstumspotenzial!"
Diesmal kommt es mir seriöser vor als in den Vorjahren. Ist vielleicht der Rußland Thematik geschuldet. Hat neben den immateriellen Verlusten ja auch deutlich mehr gekostet (9Mio.?) als noch vor einem Jahr erwartet. Mit dem Geld sähe das Vorjahresergebnis auch schon anders aus. Und dann noch die versemmelten Redispätchmilllliönchen ... Schwamm drüber.
Die Dividende ist für mich eine Überraschung angesichts der enttäuschenden Zahlen in 22, wenngleich diese bereits angekündigt und erwartbar waren. Ob IFRS oder anders bilanziert, 6 Mio. sind weg und stehen für eventuelle Zukäufe nicht zur Verfügung.
Andererseits: Für gleich viel Geld wurde das ARP bedient. Wenn der optimistische Blick auf die zukünftige Entwicklung berechtigt ist, wird über eine entsprechende Kurssteigerung der Wert auch wieder zurückkommen und steht in Form von Aktien zur Verfügung. Immerhin wird an den 2026 Ebit Zielen festgehalten.
Der freefloat wird von Jahr zu Jahr kleiner und den Kurs sehr volatil schwingen lassen, wenn die Ergebnisse dazu Anlass geben. Solange das nicht passiert, werden die Analysten vermutlich zunächst eher wieder zurückhaltend prognostizieren, wie zuletzt z.B. die DZ-Bank.
Kleinaktionäre sind mittlerweile fast bedeutungslos angesichts der Aktionärsstruktur. Hoffe dennoch, dass die Folien der gestrigen Analystenkonferenz kurzfristig veröffentlicht werden.
https://www.psi.de/uploads/media/Quirin_30.03.2023.pdf
Interessant daraus:
"Reason for this was the weak business with municipal utilities (7% of total sales), which are in a difficult economic situation due to the high gas prices. In addition, there were losses from over 100 regulatory changes for the Redispatch 2.0 software, which helps those municipal utilities intelligently distribute energy in their own grids. Usually, the clients pay for those software changes, however,
since their economic situation is a bit dampened, they are reluctant to pay for those.
On top, those software changes tie up developers, who could be better deployed on more lucrative projects. However, the situation is slowly improving, most of those clients will probably pay over time. On the bright side, the production management segment performed quite good and grew 9.4% with an even improved margin from 15.3% to 17.2%. Also, the 2023 guidance is encouraging and most of all, the mid-term guidance for 2026 remained unchanged. Also, we should soon see the recovery of the
energy management segment. We keep our DCF-based target price at EUR 45.00 and confirm our Buy recommendation."
Da scheint sich PSI auf dem Call optimitisch gezeigt zu haben, die Überstunden für Redispatch 2.0 noch bezahlt zu bekommen. Schau mer mal..
Vorab: ich fand die Zahlen auch echt enttäuschend. Schaut man sich nur Q4/21 vs. Q4/22 an dann sieht man hier einen Rückgang bei Umsatz und Ergebnis. Das man die 2026er Ziele erreicht, glaube ich angesichts der Margenentwicklung und der von Handbuch angesprochenen Investitionen statt ENDLICH mal die Energie auf die plattform zu bringen, nicht. Außer man trickst und aktiviert noch mehr Entwicklungskosten...
Positiv für mich 3 Dinge: USA-Potential, KI-Potential, App-Store-Potential. Aber das ist alles potential und nicht fix. Zur aktuell doch wieder ambitionierteren Bewertung mit einem P/E um die 23 dann eher eine Halteposition. Mal sehen, ob Q1 schon die Wende bei Energie aufzeigt...
Vom App-Store bin ich zunehmend mehr begeistert. Das ist ja nicht nur ein einfacher store wie der play store von google. Die Möglichkeit, einfach mal die PSI-Software für die eigene Anwendungsumgebung virtuell im Probetrieb zu testen, finde ich toll. Auch der collaborate space ist eine sehr sinnvolle Ergänzung. Klar gibt es sicherlich für solche Sachen bereits eine Vielzahl von tools. Aber alles konzentriert im store ist auch aus Marketinggesichtspunkten her ideal. Vielleicht nimmt man ja zukünftig auch Fremdprodukte mit ins Programm und entwickelt sich zu so etwas wie den Marktstandard als app-store für Industriesoftware. Wenn dieses Jahr PSImetals auf den app-store kommt, dann werden die app-store-Umsätze deutlich anziehen. Und Tata Consulting ist ein echtes Schwergewicht als Vertriebspartner und lokaler Integrator und eröffnet vielleicht auch den indischen Markt, der nicht gerade klein ist. Bis 2026 will man die Anzahl an externe Spezialisten bei Kunden und Partnern auf der Plattform von aktuell 300 auf 800 erhöhen. Das wird man auch bei Umsatz und Ertrag merken. Wo wäre SAP heute ohne die Vielzahl von externen lokalen Integratoren?
Ich gehe aktuell auch davon aus, dass die Ziele für 2026 erreicht werden. Ist halt in 2022 mit Rußland und dem vergeigten Redispatch 2.0 doppelt blöd gelaufen. Stell bei bloß mal vor, wo PSI rausgekommen wäre, wenn die rund 10 Mio Abschreibungen für Rußland nicht gewesen wären und im Gegenzug 15 Mio Lizenzerlöse aus Rußland gekommen wären. Da hätte man wohl über Redispatch 2.0 nicht mal geredet. Die Stadtwerke schwimmen inzwischen wieder in Geld und die Notwendigkeit für intelligente Netze ist durch Putin und den inzwischen beschleunigten Ausbau der EE nur noch gestiegen. Nebenbei läuft Industrie und Logistik wie geschnitten Brot und zeigt uns Jahr für Jahr mehr, wohin es bei den Margen geht.
Das hier bei der Stromleitwarte noch einmal in die alte Technologie investiert wird, hat sicherlich auch Hintergründe, die sich in barer Münze auszahlen werden. Vielleicht erfahren wir auf der HV mehr dazu. Nicht umsonst hat Schrimpf gejammert, dass die für Redispatch 2.0 zusätzlich gebundene Manpower für lukrativere Umsätze gefehlt hat.
Und das Energieleitsystem läuft ja schon auf der neuen Plattform und wurde bei Gas auch bereits bei Pilotkunden im real-life-Einsatz optimiert. Jetzt werden halt Stück für Stück weitere Energieprodukte migriert.
Dass das große Stromleitsystem auf der Plattform erst mal im Parallelbetrieb mit Altsystemen die Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen soll, hat sicher auch mit den Erfahrungen aus dem Einsatz bei den Gas-Pilotkunden zu tun und kann ich das vorsichtige Herangehen verstehen, auch wenn es mir bei der Migration der Energieprodukte nicht schnell genug voran geht. Auch nur einen einzigen Ausfall bei einem großen Strom-Netzbetreiber kann man sich einfach nicht leisten.
Und auch wenn mein anderes Depot-Schwergewicht IVU aktuell die höheren Margen einfährt, so gehe ich momentan von einer besseren zukünftigen Entwicklung bei PSI aus. Die Strategie auf dem Weg zum Softwarehaus und zu höheren Margen ist klar und nachvollziehbar. IVU agiert dagegen weiterhin wie der EDV-Dienstleister für individuelle Lösungen im Bereich Verkehr. Das begrenzt die Möglichkeiten zur Margensteigerung und bringt auch zukünftig nicht unbeträchtlichen Projektrisiken mit sich. - Hoffentlich liest das Cosha nicht. Sonst bekomme ich gleich wieder Dresche. - Wenn man überall auf der Welt überwiegend alles selbst vertreiben und integrieren will, dann wird das nächste Israel nicht lange auf sich warten lassen. Irgendwann führt auch die zunehmende Anzahl lokaler Tochtergesellschaften zu immer mehr internen Aufwand und raubt dem Management Ressourcen für das eigentlich wichtigere Thema: das Produkt.
Aus der aktuellen Analyse von Solventis
https://www.psi.de/uploads/media/Solventis_30.03.23d.pdf
fand ich den folgenden Abschnitt interessant:
"Für die Plattform wird eine EBIT-Marge von ~35% angestrebt. Im Energiemanagement sollen die Margen mit dem neuentwickelten Control-System zulegen. Erste Aufträge liegen bereits vor, die Umsetzung erfolgt jedoch erst in den nächsten Jahren. 2023 soll die EBIT-Marge (9M‘22: 1,0%; 9M’21: 7,3%) im Energiemanagement weiter auf einem niedrigen Niveau bleiben."
Die 35% habe ich so noch nie gelesen oder gehört und in dieser Größe auch nicht erwartet. Würde mich mal interessieren, ob die Aussage aus dem Call stammt.
Schrimpf hat von seinen 63000 jetzt 3500 rausgenommen und kauft sich vielleicht eine Luftwärmepumpe um die restlichen Eier auszubrüten. Auch bekanntlich sollte man solche insidertrades nicht so schwer wiegen.
Dennoch trübt es das Vertrauen, zumal ich mich vage daran erinnere, dass der Chef selber schon auf einer HV von „Zeichen“, auf die es zu achten gilt, gesprochen hat … hätte er 3500 Stk. gekauft, würde es mehr Zuversicht und Vertrauen auf das Erreichen der gesteckten Ziele schaffen. Und die Luftwärmepumpe könnte er dann noch mit der Dividende bezahlen.
Der Bereich Produktionsmanagement läuft weiter super:
https://www.psi.de/de/psi-pressevents/...p-system-an-die-penn-gruppe/
Der Verkauf von Schrimpf ist etwas zur Unzeit nach seinem doch sehr optmitischen Interview per BRN, aber es gibt halt nur weniger Zeitfenster, in denen er verkaufen kann. Habe nicht nachgeschaut, ist aber wohl in etwa die Position, die er letztes Jahr zu 23,xx gekauft hat. Das muss auch mal in dieser Richtung erlaubt sein, ohne es überzubewerten. Auf dem Weg gen Süden hatte sein Kauf letztes Jahr den Trend auch nicht gestoppt...
https://www.psi.de/de/psi-pressevents/...roduktion-mit-psimetals-523/
Der aktuell kräftige Kursrückgang geht auf geringes Volumen zurück, hat leider den kräftigen Sprung vor vier Wochen fast schon wieder geschluckt und charttechnisch vermutlich Schaden angerichtet. Aber damit befasse ich mich nich5 so sehr.
Vorbild ist hier für mich Kontron. Das Forum hier macht jedenfalls einen seht guten Eindruck!
Lese gerne mit.
Für mich interessant in der Meldung ist die Wertung des Kunden:
"Rodrigo Brentegani, IT-Projektleiter bei Usiminas, erläutert: „Bevor wir PSImetals implementierten, hatten wir andere Lösungen ausprobiert, die jedoch unseren Produktionsanforderungen nicht genügten, da wir mehr als 24 Stunden benötigten, um die Absatz- und Betriebspläne zu erstellen. Jetzt brauchen wir nur ein paar Minuten und können verschiedene Szenarien ausprobieren. Obwohl wir immer noch dazu lernen, sind wir bisher mit der Leistung zufrieden.“
Interessant, wie heute wieder bei popeligen Umsätzen der Kurs nach oben dreht.
An der aktuellen Werbung dieses Briefchens hat der heutige Anstieg sicher nicht gelegen:
https://www.aktien-global.de/top-artikel/alb_psi/..._kifantasie-8629/
Aber schön, PSI mal wieder steigen zu sehen...