PAION Eine Fledermaus lernt wieder fliegen
Seite 70 von 2071 Neuester Beitrag: 15.02.24 11:35 | ||||
Eröffnet am: | 30.07.08 06:10 | von: gurke24448 | Anzahl Beiträge: | 52.773 |
Neuester Beitrag: | 15.02.24 11:35 | von: Terminator9 | Leser gesamt: | 12.022.540 |
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Nach dem Ende des II Quartals 2013 sie Weiterführung der Finanzierung durch laufende Zahlungen abgedeckt sind. D.H. Insolvenz ist vom Tisch und der Kostenapparat wird frühzeitig eingefroren um lange Luft zu haben für eine Auslizenzierung. Wer versteht die Meldung auch so ?
- Restrukturierungsmaßnahmen führen zu signifikanter Kostenreduzierung
- Sicherung der Liquiditätsreichweite der Gesellschaft bei moderatem
Mittelzufluss bis einschließlich Q2/2013
- Unveränderter Fokus auf der Auslizensierung von Remimazolam
- Abschreibung in Höhe von EUR 6,1 Millionen aufgrund reduzierter
Auslizensierungserwartungen beim Wirkstoff M6G
- Finanzvorstand Bernhard Hofer scheidet zum Ende des ersten Quartals
2012 als Vorstand aus dem Unternehmen aus
- Wechsel des Börsensegments vom Prime Standard in den General Standard
Aachen, 19. Dezember 2011 - Das biopharmazeutische Unternehmen PAION AG
(ISIN DE000A0B65S3; Frankfurter Wertpapierbörse, Prime Standard: PA8)
kündigt heute eine umfassende Unternehmensrestrukturierung an, die eine
deutliche Personal- und Kostenreduktion vorsieht. Der
Umstrukturierungsprozess wurde vom Aufsichtsrat der Gesellschaft genehmigt
und wird unmittelbar umgesetzt.
Ziel ist es, die laufenden Kosten der PAION Gruppe signifikant zu
reduzieren, um dadurch eine Fortführung der Kernaktivitäten sicherstellen
zu können. Dazu zählen die Verpartnerung von Remimazolam und die
Fortführung der Phase-Ib-Studie mit Solulin neben den bereits verpartnerten
Projekten Desmoteplase und GGF2.
In diesem Zusammenhang wird die Mitarbeiterzahl um 19 auf 8 reduziert.
Angesichts der geringeren Größe des Unternehmens legt der Finanzvorstand
Herr Bernhard Hofer sein Amt zum Ende des 1. Quartals 2012 nieder. Der
derzeitige Vice President Finanzen, Herr Abdelghani Omari, wird die
Aufgaben von Herrn Hofer unterhalb der Vorstandsebene übernehmen. Die
Vorstandsmitglieder Dres. Mariola und Wolfgang Söhngen reduzieren ihr
Grundgehalt freiwillig auf 60% ab Dezember 2011. Ebenso werden alle
Aufsichtsratsmitglieder ihre feste Vergütung ab Januar 2012 jeweils
freiwillig auf 50 % reduzieren.
Die oben beschriebenen Kostensenkungsmaßnahmen erlauben es, alle
Kernfunktionen und somit das entsprechende Know-how in diesen Bereichen zu
erhalten. Die verbleibenden Mitarbeiter werden ebenfalls einen persönlichen
Beitrag zur Kostenreduzierung leisten.
Die PAION AG ist optimistisch, dass diese Maßnahmen dazu führen werden, das
operative Kerngeschäft auch bei einem moderaten, noch sicherzustellenden
Mittelzufluss über das Jahr 2012 hinaus fortzuführen. Dieses sollte die
Liquiditätsreichweite bis ins zweite Quartal 2013 verlängern, von wo an
Zahlungen aus bestehenden Lizenzverträgen erwartet werden, die die
Liquiditätsreichweite für die weitere Unternehmensfortführung sicher
stellen sollten.
Dr. Wolfgang Söhngen, Vorstandsvorsitzender der PAION AG kommentierte:
'Diese umfassende Restrukturierung bedeutet einen schmerzlichen aber
notwendigen Einschnitt für unser Unternehmen, ist jedoch für den
Fortbestand der PAION unabdingbar. Die Kosteneinsparungen ermöglichen eine
verlängerte Liquiditätsreichweite bis ins zweite Quartal 2013 und somit ein
genügend großes Zeitfenster, um die Verpartnerung von Remimazolam
erfolgreich voranzutreiben.'
'Im Namen des Aufsichtsrats möchte ich mich bei den ausscheidenden
Mitarbeitern für deren außerordentlichen Beitrag und deren Engagement beim
Aufbau der PAION bedanken', kommentierte der Aufsichtsratsvorsitzende Dr.
Jörg Spiekerkötter. 'Insbesondere möchte ich mich bei Herrn Hofer für die
erfolgreiche Tätigkeit und das große Engagement danken. Angesichts der
Verkleinerung des Unternehmens, ist es jedoch klar, dass Herr Hofer nun
eine neue Herausforderung sucht. Wir wünschen ihm und den anderen
ausscheidenden Mitarbeitern alles Gute für die Zukunft.'
Aufgrund der anhaltenden Investitionszurückhaltung der Pharmabranche konnte
ein Partner für den Schmerzwirkstoff M6G bisher nicht identifiziert werden,
und die Chancen werden jetzt deutlich geringer eingeschätzt als in der
Vergangenheit. Im Zusammenhang mit der Erstellung des Jahresabschlusses
2011 führt dies zu einer Abschreibung des Buchwertes in Höhe von EUR 6,1
Millionen. Die Abschreibung führt zu einem höheren Jahresfehlbetrag in
2011, hat jedoch keinen Einfluss auf den Kassenbestand der PAION AG, der am
Ende des Jahres bei circa EUR 7,5 Millionen liegen wird.
Der Hauptfokus aller zukünftigen Aktivitäten liegt auf der erfolgreichen
Verpartnerung von Remimazolam. Die laufende Phase-Ib-Studie mit Solulin
wird bis Ende Januar 2012 fortgeführt. Die weitere Entwicklung dieses
Wirkstoffs wird ab Ende Januar von einer potenziellen Finanzierung durch
Dritte abhängig gemacht.
Gleichzeitig wurde ein Wechsel der Börsennotierung der PAION AG vom Prime
Standard in den General Standard des regulierten Marktes der Frankfurter
Wertpapierbörse vom Vorstand beschlossen. Die PAION AG wird einen
entsprechenden Antrag auf Widerruf der Zulassung der Aktien zum Prime
Standard bei der Frankfurter Wertpapierbörse stellen. Die Geschäftsführung
der Frankfurter Wertpapierbörse hat den Widerruf unverzüglich im Internet
(www.deutsche-boerse.com) zu veröffentlichen. Der Zeitraum zwischen der
Veröffentlichung und der Wirksamkeit des Widerrufs beträgt drei Monate. Von
dem Widerruf bleibt die Zulassung der Aktien der PAION AG zum regulierten
Markt (General Standard) unberührt. Der Wechsel des Börsensegments dient
der Reduzierung des mit der Notierung im Prime Standard verbundenen
Zusatzaufwands und damit einer weiteren Kosteneinsparung.
Es sieht für mich so aus das eine Übernahme eingeleitet wird und Pharma so doch viel billiger wegkommen würde als mit irgendwelchen Partnerschaften.
Ob es überhaupt noch zu einem Wechsel in den General Standard kommt?
Die Braut ist meines Erachtens gerade aufgehüscht worden, mal sehen ob ich Recht behalte.
Grüsse Justachance
Und bevor wir es vergessen: Gurke lag mit seinen Einschätzungen in den letzten Monaten (leider) völlig richtig. Asche auf unser Haupt!
ich glaube weiterhin an paion. that´s biotech! :-)
@gurke:
heulst du jetzt meinetwegen? konntest du jetzt meinet wegen gestern nacht nicht schlafen?
entschuldige bitte
- 19 von 27 Mitarbeitern werden entlassen.
- Nur noch 8 Mitarbeiter bleiben im Unternehmen
Ja, was soll man noch groß sagen. Scheinbar gibt es aber immernoch ein paar Unbelehrbare die den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen (wollen).
aktionärsversammlung
wenn es so weiter geht kann H. söhngen nur mit personenschutz zur versammlung gehen.
ich meine er muss sich auch an seine aussagen messen lassen. ich finde es sehr spannend und sammle erfahrungen und merke dass viele börsenweisheiten zutreffen
bei mir zumindestens
1. Gier
2.Wahrnehmungsknick
3.Rosa Brille
und jetzt vielleicht noch der aldi-reflex
weil ich überlege wieder einzusteigen.
Das wäre eine vollständige Stillegung und Ruhigstellung der Firma bis zu den Ergebnissen. Dieser Schritt jetzt ist nur Halbherzig. Das Konzept und die Wirkstoffe haben bisher versagt.
Mit vollständiger Sparflamme könnte man dann in Ruhe die Desmoteplase Ergebnisse abwarten. Auch wenn es bis 2015 dauert. Sollten diese Negativ könnte man dann noch die GGF2 Ergebnisse abwarten.
Dann braucht man Remimazolam auch nicht zu verschenken, falls sich doch noch ein Interessent findet.
Natürlich kann sich dann auch die Familie Söhngen beim Arbeitsamt anstellen, wie alle anderen Angestellten auch. Es müssen jetzt alle Aktivitäten eingestellt werden.
Dafür reicht ein Telefon und ein Briefkasten.
Das wäre ein konsequenter Schritt. So werden dann wenigstens einige Werte für die Aktionäre gerettet. Bei postiven Ergebnissen oder Auslizensierung könnte man die Arbeit dann wieder aufnehmen. Da sitzen jetzt nach der Maßnahme zwei Chefs mit immer noch je ca. 60.000 € Gehalt und gerade mal einer Handvoll Angestellter. Es sind die Gelder der Aktionäre, die da verbraten werden.
Wäre ja mal ein Vorschlag, den man mal diskutieren könnte.
Ich denke hier gibt es vielleicht bald Funkenflug
Justachance
viel glück euch allen.
Es geht jetzt um Pains Überleben und die Sicherung der Gelder im Sinne der Aktionäre. Wenn es sich dann anbietet kann man die Firma in Erfolgsfall von Desmoteplase ja weiterführen. Ich würde hier diese Alternative nur mal gerne diskutieren. Wenn einer andere Lösungsvorschläge zu Paion hat, sind sie sehr gerne willkommen. Es ist schlechtester Stil, paioneer andere Beiträge so zu diffamieren und dabei nicht inhaltleich drauf einzugehen.
Wenn du gegen diesen Vorschlag bist ist das doch für mich in Ordnung. Dann schreib das bitte doch auch. Mann hast du ne Wut im Bauch.
Zu den Kernpunkten zählt die Entlassung von 19 der bislang 27 Mitarbeiter des Aachener Biopharmazie-Unternehmens. Bei dem früheren großen Hoffnungsträger und Aushängeschild der Technologieregion sind alle Abteilung betroffen.
«Unser Ziel ist es, die laufenden Kosten signifikant zu reduzieren, um dadurch eine Fortführung der Kernaktivitäten sicherstellen zu können», sagte Paion-Gründer und -Vorstandschef Wolfgang Söhngen. Angesichts des verbleibenden Miniteams von acht Mitarbeitern wird auch Finanzvorstand Bernhard Hofer Paion Ende des ersten Quartals 2012 verlassen. Seine Aufgaben übernimmt dann sein derzeitiger Vize Abdelghani Omari unterhalb der Vorstandsebene. Zudem reduzieren Söhngen und seine Frau Mariola, die im Vorstand verbleiben, ab sofort ihr Grundgehalt auf 60 Prozent.
Überdies verzichten die Aufsichtsratsmitglieder, zu denen auch Grünenthal-Chef Harald F. Stock zählt, auf die Hälfte ihrer Vergütung. «Bluten» müssen außerdem die übrig bleibenden Beschäftigten, die, so Söhngen, «einen persönlichen Beitrag zur Kostenreduzierung» leisten - sprich: eine Gehaltskürzung. Diese Maßnahmen seien für den Fortbestand von Paion «unabdingbar», formulierte Söhngen. Er ist zuversichtlich, dass die vom Arbeitsplatzverlust betroffenen, «hoch qualifizierten» Mitarbeiter schnell wieder neue Jobs finden könnten. «Outplacement»-Experten sollen bei der Vermittlung helfen.
Zu der Misere habe «die anhaltende Investitionszurückhaltung der Pharmabranche» entscheidend beigetragen, sagte Söhngen. Für den von Paion entwickelten Schmerzwirkstoff M6G habe bislang kein Partner gefunden werden können. «Die Braut, die sich nicht traut», fasste Söhngen die mehrfach gescheiterten Verhandlungen mit potenziellen Interessenten aus der Pharmaindustrie, die die weitere Entwicklung bis zur Produktionsreife fortführen sollen, zusammen. Infolgedessen müsse nun eine Abschreibung des Buchwerts von gut sechs Millionen Euro vorgenommen werden, da die weiteren Perspektiven wenig erfolgversprechend seien.
Aussichtsreicher seien die Perspektiven für den Wirkstoff Remimazolam. Dabei handelt es sich um ein kurz wirksames Anästhetikum, das bei kleineren medizinischen Eingriffen eingesetzt werden soll. Bei weiteren Entwicklungen, etwa Desmoteplase, einem Medikament zur Bekämpfung des Schlaganfalls, sei die «Verpartnerung» bereits weit fortgeschritten.
«Ich glaube an die Zukunft des Unternehmens», bekräftigte Söhngen denn auch im Gespräch mit unserer Zeitung seinen Optimismus, dass die eingeleiteten Schnitte erfolgreich sein würden und eine ansonsten drohende Insolvenz abwenden könnten. Kosten sparen will Paion auch durch den Wechsel des Börsensegments der in Frankfurt gelisteten Aktie von «Prime» auf «General Standard». Das habe geringere, für das Unternehmen teure Berichtspflichten zur Folge.
Nach der Ad-hoc-Meldung der Einschnitte sackte der Börsenwert der Paion-Aktie, die zuletzt ohnehin auf einen «Penny-stock»-Wert zusammengeschmolzen war, am Dienstag weiter in den Keller. Kursabschläge von mehr als 23 Prozent waren hinzunehmen. Am Ende schloss die Aktie bei 0,54 Euro - ein Verlust von 21,37 Prozent.
Paion wurde im Juli 2000 in Aachen von Wolfgang und Mariola Söhngen gegründet. Weitere Partner kamen hinzu. Noch im Gründungsjahr wurde Desmoteplase von der Schering AG in Lizenz genommen.
Der Börsengang des Unternehmens erfolgte im Jahr 2005. Mit dabei in Frankfurt waren damals neben dem Ehepaar Söhngen auch Finanzvorstand Bernhard Hofer, der nun ausscheiden wird. Im Rahmen einer Kapitalerhöhung wurden 2006 rund eine Million neue Aktien ausgegeben.
Das Paion-Geschäftsmodell musste bereits im Jahre 2007 erheblich zurückgestutzt werden. Damals zählte das Unternehmen 70 Mitarbeiter und schrumpfte zur jetzigen Größe - vor den aktuellen Einschnitten. 2008 übernahm Paion die in Cambridge ansässige britische Cenes Pharmaceuticals.
In den ersten neun Monaten 2011 konnte das Unternehmen seine Umsatzerlöse um 500.000 Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 3,1 Millionen Euro steigern. Der Periodenfehlbetrag allerdings betrug 5,1 Millionen Euro, 30,9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Die Vampir-Fledermaus hat Paion als Symbol gewählt, weil aus deren Speichel ein Wirkstoff gegen Schmerzen gewonnen wird.
Solulin increases clot stability in whole blood from individuals and dogs with hemophilia
Jonathan H. Foley1,*,
Karl-Uwe Petersen2,
Catherine J. Rea3,
Lori Harpell4,
Sandra Powell4,
David Lillicrap4,
Michael E. Nesheim5, and
Benny Sørensen1
+ Author Affiliations
1 Hemostasis Research Unit, Centre for Hemostasis & Thrombosis, Guy's & St. Thomas' NHS Foundation Trust, St. Thomas' Hosptial, London, United Kingdom;
2 PAION Deutschland GmbH, Aachen, Germany;
3 King's College London School of Medicine, London, United Kingdom;
4 Departments of Pathology and Molecular Medicine and Medicine, Queen's University, Kingston, ON, Canada;
5 Departments of Biochemistry and Medicine, Queen's University, Kingston, ON, Canada
↵*Corresponding author; email: jonathan.foley@uvm.edu
Abstract
Solulin is a soluble form of thrombomodulin that is resistant to proteolysis and oxidation. Previously, Solulin was shown to increase the clot lysis time in fVIII-deficient plasma by a TAFIa-dependent mechanism. In this study, blood was drawn from humans and dogs with hemophilia and thromboelastography was used to measure tissue factor initiated fibrin formation and tissue-plasminogen activator induced fibrinolysis. The kinetics of TAFI and protein C activation by the thrombin-Solulin complex were determined to describe the relative extent of anti-coagulation and anti-fibrinolysis. In severe hemophilia A, clot stability increased by >4-fold in the presence of Solulin while minimally affecting clot time. Patients receiving fVIII/fIX prophylaxis showed a similar trend of increased clot stability in the presence of Solulin. The catalytic efficiencies of TAFI and protein C activation by the thrombin-Solulin complex were determined to be 1.53 and 0.02 µM-1s-1, respectively, explaining its preference for anti-fibrinolysis over anti-coagulation at low concentrations. Finally, hemophilic dogs given Solulin had improved clot strength in thromboelastography assays. In conclusion, the anti-fibrinolytic properties of Solulin are exhibited in hemophilic human (in vitro) and dog (in vivo/ex vivo) blood at low concentrations. Altogether, these findings suggest therapeutic utility of Solulin at a range of very low doses.
Dies stärkt vielleicht den Willen irgendeines Pharmariesen doch mal ein bisschen Geld für neue Produkte in die Hand zu nehmen:
Im vergangenen Jahr noch schränkte die Bundesregierung die freie Preisgestaltung der Pharmahersteller für Medikamente ein. Doch nun will die Union das Gesetz schon wieder entschärfen. Den Gewinn hätten die Konzerne, den Schaden die Patienten.
Hamburg - Für Pharmahersteller kommt das "Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes" (Amnog) der Vertreibung aus dem Paradies gleich. Bisher war Deutschland das einzige Land der Welt, in dem die Konzerne die Preise für ihre Arzneimittel selbst festsetzen konnten. Selbst wenn die Krankenkassen Phantasiepreise oder gar medizinischen Unsinn vermuteten, mussten sie zahlen. Dank geschickter Lobbyarbeit hatten die Firmen alle Reformversuche durch die Politik überstanden.
Im vergangenen Jahr gelang ausgerechnet Philipp Rösler, damals Gesundheitsminister und mittlerweile FDP-Chef, der Durchbruch - was kaum jemand erwartet hatte angesichts der Tatsache, dass die Liberalen als Pharma- und Apothekerpartei gelten. Die Industrie war aufgebracht, doch die Versicherten profitierten: Dank des Amnog ist es erstmals seit vielen Jahren gelungen, die Ausgaben für Arzneimittel zu senken.
Für Patienten aber ist etwas anderes viel wichtiger und in Geld nicht aufzuwiegen: Die mit dem Amnog eingeführte Kosten-Nutzen-Bewertung führt dazu, dass für jedes Medikament, das neu auf den Markt kommt, der Vorteil gegenüber bisherigen Arzneien belegt werden muss. Pharmakonzerne müssen viel stärker darauf achten, wirklich Innovatives zu entwickeln. Genau diesen Qualitätsmechanismus wollen Unionspolitiker jetzt wieder aufweichen.
Quelle: www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,812269,00.html
Ich verstehe durchaus, dass Kosten gespart werden sollen, aber die Frage ist wie?
Wenn ich mir anschaue, wer da entscheidet und das Sagen hat, dann kommt mir teilweise das Grausen. Einige dieser "ethischen Vertreter" des Patientenrechts haben noch vor wenigen Jahren viel Geld von der Pharmaindustrie als Unterstützung für diverse "Projekte" erhalten.
Nun schwenken sie kurzerhand auf die andere Seite und erzählen dementsprechend eine andere Geschichte.
Es geht wie immer und überall nur um die Kohle, Macht, Profilierungssucht. Im Übrigen möchte ich darauf hinweisen, dass der Staat an teuren Medikamenten ganz gut verdient, oder warum gilt auf Medikamente der volle Satz der Mehrwertsteuer?????
Auch die Apotheker und der Großhandel verdienen ganz gut am Handel in Deutschland. All diese Faktoren tragen zu einem hohen Apothekenverkaufpreis eines Medikamentes bei, der Herstellerabgabepreis liegt deutlich niedriger!!!!!
Noch eine allgemeine Bemerkung sei erlaubt.
Es ist ja nicht nur im medizinischen Bereich so, dass es in Deutschland teurer zugeht als bei unseren Nachbarn. Da fallen mir einige Waren ein, die im Ausland viel günstiger zu haben sind als bei uns........oder warum sonst lohnen sich Reimporte von Neuwagen?????
Ein neuartiges Therapieverfahren weckt große Hoffnungen bei der Behandlung von akutem Schlaganfall. Jetzt hat es sich in Studien und auch in der Praxis bewährt. Experten jubeln: Die neue Methode wird die Schlaganfall-Therapie grundsätzlich verändern!
NEW ORLEANS (ob). Therapie der Wahl beim akuten ischämischen Schlaganfall ist die intravenöse Lyse innerhalb eines Zeitfensters von bis zu 4,5 Stunden.
Da diese Behandlung bei Verschlüssen von großen Hirnarterien wenig erfolgreich ist, kommen hier in jüngster Zeit zunehmend neue endovaskuläre Verfahren zur mechanischen Rekanalisation zum Zug.
Thrombektomie-System in Deutschland bereits genutzt
Einige Kliniken in Deutschland nutzen bereits ein Stent-basiertes Thrombektomie-System (SolitaireTM FR Device des Unternehmens Covidien), das es ermöglicht, in einem Gang den Blutfluss wiederherzustellen und das Blutgerinnsel zu entfernen.
Dieses neue System ist in einer Studie (SWIFT) mit einem seit 2004 von der FDA zugelassenen Thrombektomie-System verglichen worden. Die Ergebnisse wurden jetzt bei der International Stroke Conference in New Orleans vorgestellt.
Die Studie ist nach Einschluss von 144 der geplanten 200 Schlaganfall-Patienten im Juli 2011 vorzeitig gestoppt worden. Beteiligt waren ausschließlich Schlaganfall-Patienten mit Kontraindikationen gegen eine Lyse oder zuvor erfolgloser Lyse-Behandlung.
Das primäre Wirksamkeitskriterium lautete: erfolgreiche Gefäßrekanalisation ohne symptomatische in trakranielle Blutung. Dieses Ziel wurde mit der neuen Methode, bei der ein selbstexpandierender Stent entlang des Thrombus freigesetzt wird, bei 60,7 Prozent und mit dem konventionellen Verfahren bei 24,1 Prozent aller randomisierten Patienten erreicht.
Mortalität um mehr als 20 Prozentpunkte reduziert
Ein weiterer Pluspunkt: Nach 90 Tagen war die Mortalitätsrate bei Behandlung mit dem neuen Thrombektomie-System - sie startete im Schnitt rund fünf Stunden nach Symptombeginn - signifikant niedriger als in der Kontrollgruppe (17,2 versus 38,2 Prozent).
Der Anteil der Patienten mit einem als gut beurteilten neurologischen Status war zu diesem Zeitpunkt signifikant höher (58,2 versus 33,3 Prozent).
Nach Ansicht von Studienleiter Dr. Jeffrey Sayer aus Los Angeles könnten diese Ergebnisse eine neue Ära in der Therapie bei akutem Schlaganfall einleiten.
"Das wird die Schlaganfall-Therapie verändern"
Diese Einschätzung teilt auch Professor René Chapot, Klinik für Neuroradiologie und endovaskuläre Therapie am Alfried Krupp Krankenhaus in Essen.
Wie der Experte für endovaskuläre Therapie im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung" betonte, handelt es sich um "eine der wichtigsten Entwicklungen im medizinischen Bereich, die ganz ohne Zweifel die Schlaganfall-Behandlung grundsätzlich ändern wird".
Chapot: "Es besteht in meinen Augen kein Zweifel, dass in naher Zukunft alle Patienten mit akutem Schlaganfall und großen Gefäßverschlüssen so behandelt werden: Das erleben wir schon in unserem täglichen Ablauf. Auch wenn die Studien noch nicht in ausreichender Zahl vorhanden sind, erzielen wir schon jetzt in der täglichen Praxis so gute Ergebnisse, dass unsere Neurologen, wenn möglich, die Thrombektomie der intravenösen Lyse vorziehen."
Die Anzahl der zu behandelnden Patienten nehme sehr schnell zu. Chapot: "Zum Beispiel haben wir allein am gestrigen Tag drei Patienten durch Thrombektomie behandelt."
Interessant wäre auch mal einen Preisvergleich zwischen den beiden Alternativen zu haben. Eine Lyse kostet verdammt viel Geld.
Hier haben wir jetzt ein Verfahren, dass im Schnitt bei ca. 5 Stunden angewendet wurde und das überzeugende Ergebnisse liefert. Das geht in der Zukunft voll in den Anwendungsbereich von Desmoteplase. Vielleicht bleiben da noch kleinere Gefäßverschlüsse als Anwendungsindikation für Desmoteplase. Es wird jetzt verdammt schwer für Desmoteplase bedeutende Marktanteile zu gewinnen, wenn sich das neue Verfahren etablieren sollte. Daran mag ich im Augenblick aber nach den vorliegenden Studienergebnissen nicht zweifeln.
Weitere Meldungen zu diesem Thema unter der Homepage von Covidien.
http://investor.covidien.com/phoenix.zhtml?c=207592&p=irol-irhome