Ökonomen streiten über Verteilungsfrage

 

selten Gerechtigkeit. Dieser kurze Satz beschreibt wahrscheinlich die Situation und Frustration der Bären relativ gut.
Wer den Schaden verursacht hat soll auch für den Schaden aufkommen. Schön wäre es wenn es so laufen könnte. Dafür sind die Sachverhalte jedoch in den politschen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Komplex.

Permanent

 

der eurokritischen Stimmungslage (AL, Springtide) übersieht, dass das kollektive Unbehagen, welches sich hier äussert und mal mehr, mal weniger professionell bedient wird, in seinen politischen Präferenzen diffus, wankelmütig und gegensätzlich ist. Der Sache nach handelt es sich eben nicht um einen demokratischen Gegenentwurf von unten gegen das Europa der Kleptokraten und Banken, sondern letztlich um eine Verlustanzeige. Verlorengegangen ist, unmittelbar als Folge des Krisenmomentums, das Gefühl ideologischer und materieller Sicherheit - und dieser Verlust wird per Wählen nahezu beliebiger und deswegen auch kurzlebiger Protestparteien (Hauptsache gegen das 'korrupte' Establishment) eingeklagt...

Die Mainstreampolitik, welche sich im pragmatischen Krisenmanagment erschöpft und gleichzeitig ihren Widerwillen gegen die eigenen Massnahmen öffentlich bekundet, also weiterhin den Schein pflegt, als seien die ideologischen Imperative von vorgestern nur vorübergehend ausser Kraft gesetzt, wirkt dagegen schwach und doppelzüngig (im Volksmund 'gekauft') . Das Versagen der Mainstreampolitik besteht also darin, dem kollektivem Unbehagen, dem Stammtisch, in der Sache recht zu geben, ohne jedoch zum praktischen Vollzug - da ökonomischer Selbstmord - übergehen zu können. Aus diesem Widerspruch ernähren sich die populistischen Clowns...


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1) die erbärmliche Witzfigur aus Würselen, die in einem hirnkranken Anfall völlig ungerechtfertigten Größenwahns gemeint hat, nochmal publikumsheischend auf den vermeintlich geschlagen am Boden liegenden Berlusconi eintreten zu können. 'Forza Italia' mag sich mancher anständige Italiener da gedacht haben

2) die Wahlforscher und ihre leichtgläubigen follower, die noch immer nicht verstanden haben, daß man Protestwahlen nicht mit üblichen Umfragen und Nachwahlbefragungen in den Griff bekommt

3) ICH, weil ich NICHT die Eier hatte kurz vor 15 Uhr short zu gehen, leider erst 150 pt. später, wg. dieser lästigen Ablenkung durch sozialversicherungspflichtige Arbeit :o(

bei allem anderen wird man sehen.
Ich weiß übrigens nicht, warum man hier und in allen(!) anderen Kanälen den Sieg eines in der Wolle gefärbten Kommunisten (Bersani) herbeigesehnt hat. Lust am Schaden anderer Völker zum eigenen Vorteil?? Ich gönne keinem Volk eine schlechte Regierung, auch wenn das deutschen Interessen unbequem werden könnte. Insofern stehe ich dem Ergebnis völlig neutral gegenüber, denn korrupt sind die politischen Lager dort allesamt.

Die Rechte in Italien hat offenbar die Lage nicht schlecht eingeschätzt. Man hätte Berlusconi leichtens absägen können, aber offenbar erkannt, daß die 'populistische' Zugkraft des Cavaliere immer noch höher ist als z.B. die eines Alfano.
Jetzt wird es sicher ungemütlicher bei zukünftigen Eurokraten-Gipfeln. Das ist eben die Art von Demokratie, die Mutti Erika erst noch lernen muß ...

Hinz und Kunz wollen nicht sparen- sie wollen auf Pump leben. Nach uns die Sintflut.
Ein Monti wird abgekanzelt---bääääh....
Die Mittelmeer- Anrainer wünschen, das Supermario unendlich druckt.
Wenn da nur nicht die blöden Deutschen wären....  

es war Parma und nicht Padua gemeint  

stark sparen. Es reicht wenn sie ihre Steuergesetze durchsetzen, die Verwaltung ausmisten und die Mafia (im weitesten Sinne) zurückdrängen. Ein leichtes Spiel? Ich glaube sie werden es nicht schaffen. Dazu ist Italien zu groß, zu unterschiedlich und politisch zu verdorben. Wie ich schon vor längerer Zeit hier erwähnte: Norditalien gehört zu Europa, Süditalien zu Afrika.

Sizilien ist rettungslos hinüber. Die wenigen größeren Firmen, welche es dort gibt, machen sukzessive den Laden dicht. Ein korrupte, unfähige Verwaltung und fette Zusatzsteuern an die Mafia ist einfach zu viel. Sogar Fiat hat den Laden da unten dicht gemacht und eine neue Fertigung im Norden aufgezogen. Italien als Nation, wird eben eine relativ kurze Episode in der Geschichte gewesen sein.  

Der Wahlausgang in Italien zeigt, wie in DWN gut beschrieben, dass sich die Eurozonen-Staaten zunehmend dem Diktat aus Brüssel widersetzen. Das finde ich positiv, und das ist auch ihr demokratisches Recht. Dieselben Eurokraten versuchen hier zu Lande, Weidmanns konservative Stimme mundtot zu machen.

Strategisches Ziel von Draghi-Goldmans Europa-"Politik" ist, die (langfristig ruinöse) US-Flutungspolitik "alternativlos" auf die Eurozone zu übertragen und sukzessive als weltweit akzeptierten Standard zu etablieren. Dies hat inzwischen ja auch Abe in Japan zur "grenzenlosen Flutung" ermutigt.

Ich bin, wie bereits oft kundgetan, ein Gegner dieser grenzenlosen Flutungen und ein Befürworter Weidmanns. Das ist rein konservatives Nachhaltigkeitsdenken und hat mit "Groschen aus Short-Gewinnen", wie gamblelv wähnt, nichts zu tun.

Ich wünsche mir langfristig Stabilität, die aus Gelddrucken und Draghi-Flutungen definitiv NICHT kommen kann, obwohl hier im Thread bereits bei Vielen die Draghi-Goldman-Gehirnwäsche im Kopf zu wirken begonnen hat - dahingehend, dass die ruinöse Flutungspolitik als Allheilmittel akzeptiert bzw. zu einem solchen verklärt wird.

Der DWN-Artikel beschreibt mMn gut, wie absurd das Diktat aus Brüssel ohne Basis in den diesem Diktat unterworfenen Ländern ist. Wenn Italien die Lire wieder einführen will und muss, weil es anders nicht überleben kann, dann ist dies eine Notwendigkeit. Ein Land, dessen Währung gemessen an der Wirtschaftsleistung zu stark ist, hat ein RECHT auf Abwertung, wenn das Wahlvolk es so will. Dieses Recht versuchen die Eurokraten den von Euro-Deflation betroffenen Ländern durch den scheinbar alternativlosen Euro-Zwang samt Spardiktaten zu nehmen. Tatsächlich wird der Euro künstlich am Leben gehalten, weil dies den Kapitalinteressen der in den PIIGS verzockten Banker und Versicherungen dient.

Ich hoffe weiterhin, dass sich auch in D. bald Widerstand gegen die gezielte Ausplünderung via ESM und Co. regt. Der Euro ist eine Fehlgeburt. Ohne Euro bestünde für Draghi überhaupt keine Notwendigkeit, PIIGS-Staatsanleihen aufzukaufen und damit sukzessive - und ohne jegliche demokratische Legitimation! - unsere Sparguthaben in die Wertlosigkeit zu drucken. Man kann einen alten Fehler (Euro-Einführung) nicht dadurch wieder gutmachen, indem man auf dem selben Irrweg einsichtslos bis zum hyperinflationären Kollaps weitermacht. Auch das deutsche Wahlvolk, das die Hauptlast des basisfernen Eurokraten-Experiments zahlen soll, hat ein Recht auf "Nein".

Dies ist meine Meinung. Ich erwarte nicht, dass andere hier sie teilen. Dennoch gestatte ich mir, sie - da Permanent ausdrücklich nachfragte (# 164) - hier zu äußern. In der Hoffnung, dass sie zumindest Denkanstöße liefert.  

Bevölkerungsteile in Italien mit der Politik liegt nicht an Europa sondern an den einheimischen Politikern. Viele sehen nicht, wie sich die verworrene Lage ändern soll und so schlagen sie auf alles was nicht niet- und nagelfest ist. Dass dabei von manchen auch auf der Klaviatur des Ausländerhass gespielt wird, ist nicht verwunderlich (soll es hier bei uns auch geben - einige posten sogar hier, nur andere Meinungen können sie nicht ab, diese "Demokratiefreunde"). Und dabei bietet sich eben, aus guten historischen Gründen, Deutschland als Prügelknabe an.  

Italiener haben aber zum grossen Teil Flutung gewählt, damit ihr Lotterleben intakt bleibt.
Hier erkennt man, Populisten können Hinz und Kunz voll lenken.
Ans Ruder kommen fast immer Publikumslieblinge, die mit Wohltaten und damit indirekt mit der Druckerpresse wedeln.
Deine Apelle für eine Zurücknahme der Flutungen kannst dir hier im Board erlauben-- aber als Politiker wärst ganz schnell weg vom Fenster.
Hasta la fista.
Wir sind deshalb hier nur Papiertiger, zum Glück nicht abhängig von Wählern....
Wir Deutschen haben da schon ganz andere Dompteure ans Ruder gebracht- dagegen ist Börsenschreck Berlusconi kalter Kaffee....  

Parallelen zwischen der Subprime-Geldschneiderei und der heutigen Bernanke/Draghi-Geldflutung-Politik:

www.ariva.de/forum/...SA-Baeren-Thread-283343?page=4143#jumppos103586

Sollte evtl. auch hier von Belang sein, da es um ein grundlegendes - wenngleich grenzkriminell-frivoles - ökonomisches "Konzept" geht.  

Die Italiener wollen vor allem weiter machen wie bisher und keine Spardiktate mehr.

Das geht entweder

- durch Draghi-Flutungen (Berlusconis Schuldenpolitik + Auffüllen der später leeren Kassen aus Brüssel) oder

- durch Wiedereinführung der Lire samt Abwertung (Grillo).  

ROM (dpa-AFX) - Der Chef der populistischen italienischen Protestbewegung "Fünf Sterne", Beppe Grillo, will eine mögliche Große Koalition von Linken und Rechten im Parlament behindern. "Gegen uns geht es nicht mehr", kündigte Grillo am Dienstag im Internet nach dem spektakulären Wahlerfolg seiner Bewegung an. Er wandte sich damit dagegen, als Notlösung aus dem Wahl-Patt eine Koalition der Bündnisse Pier Luigi Bersanis und Silvio Berlusconis ins Auge zu fassen. Diese würden vielleicht noch sieben, acht Monate fortfahren können, Unglück anzurichten, meinte er.

@184 ... Demokratie ist klasse  ;o)

es sind die Regierungschefs der Nationalstaaten die sich in Brüssel treffen um Kompromisse zu finden.
Die Nationen sind zu unterschiedlich um eine gemeinsame Politik machen zu können. Wie Malko bereits beschrieben hat sind die Probleme in Italien hausgemacht. Jahrelange politische Misswirtschaft und ein Leben über die Verhältnisse haben in die eigene Krise geführt. Sicher ist es einfach Brüssel dafür die Schuld in die Schuhe zu schieben.
Brüssel verursacht andere Probleme. Die EU Politik stand für die Öffnung der Märkte, für das Setzen von Standards, für das Brechen von Monopolen. Das hat alles sehr nachgelassen. Heute ist Brüssel in erster Linie ein Verteilertopf von Agrarsubventionen, was allerdings auch wieder die Schuld der Nationalstaaten ist die keine Argrarsubventionskürzung zulassen wollen.
Sinnvoll wäre es den Argrartopf zusammenzustreichen um in die Zukunft zu investieren, Bildung und Infrastruktur.

Permanent

 

sagt der Amerikaner.

Wir haben gewählt und ihr habt ein Problem sagt der Italiener.

Permanent

 

zu weit gegangen.
Das hat mir auch biomuell wieder einmal per Boardmail geschrieben. Ist das ALs Schutzengel?

mfg

 

brauchen die jetzt noch Bedenkzeit, oder was???
Heeeeeey- der Stiefel bricht weg. Und ohne ihn, kann Europa nicht laufen.
Fußpilz, meist durch Schmierinfektion übertragen, lodert bereits Richtung Knie.
Beppo und Silvio-- die unappetitlichen Fadenpilze  konnten aktiv Eindringen....
Wenn Bären jetzt die 1000 mal angekündigte Wende nicht schaffen, wann dann???
Allerdings wurde der Euro von Checkern auch schon 100 mal totgeschrieben. Aber--- oh Schreck--- es gibt ihn immer noch....  

Die Italienwahl zeigt vor allem eines, was bereits in GR passiert ist: Überspannt man den Spar-Bogen, dann wählen die Leute Protest. Moni war die langweilige, aber pragmatische Alternative. Gewonnen haben die Laberheinis, Clowns und Kapitalismus-Faschisten.

Das Problem ist weniger Italien, denn letztlich haben die bei aller Laberei genau wie GR keine Alternative. Das Problem sind die anderen Länder, in denen der Protest folgen kann und wird, namenlich Spanien, Frankreich, usw. Einige Länder am Rande der EU sind ja auch schon kurz vorm Chaos.

Willkommen in der Eurokrise 2.0. Diese wird den Auro auch nicht beerdigen, aber für gehörige Dämpfer sorgen.  

Berlusconi flirtet mit Bersani

Deutsche Politiker zeigen sich ob des politischen Patts in Italien besorgt. Sie fürchten, dass das Land nun unregierbar wird. Der frühere italienische Ministerpräsident Berlusconi ist da deutlich optimistischer. Schnelle Neuwahlen braucht das Land seiner Meinung nach nicht. Vielleicht auch, weil er sich beim Thema Koalitionen plötzlich offen gibt.

Nach dem Patt bei der italienischen Parlamentswahl hat sich der frühere Ministerpräsident Silvio Berlusconi offen für eine große Koalition mit dem knapp in Führung liegenden Mitte-Links-Lager von Pier Luigi Bersani gezeigt.
http://www.n-tv.de/politik/...lirtet-mit-Bersani-article10196801.html

 

Das hatten wir einmal.
Brauen Sack, gamlev  (deine Worte) Das ist mir nicht aufgefallen. So weit mir bekannt kamen keine politischen Äußerungen.

Wenn es nur um den -ein wenig primitiven- Streit mit AL geht dann solltest du doch verständnis haben, das ist doch auch dein Fachgebiet.

Permanent

 

auszubremsen. Logischer Schritt. Links und rechts sind sich dann auf einmal grün wenn Sturschädel und allzu Vorwitzige ausgebremst werden können.
Man prügelt sich dann eventuell im Parlament oder hinterm Vorhang rechts gegen links.
Vor der Kamera lächelt man, die  blauen Flecken überschminkt ,wieder gemeinsam...

soll mal wieder was schreiben.

Die Welt geht unter - erst fault der Stiefel ab, dann der Rest vom Club Med.
Ich kann nie wieder die Sella-Ronda fahren und Wein aus dem Piemont wird verboten...

Ich will mal den Ball flachen halten - und versuchen zu analysieren, wie das alles zusammen hängt:

Berlusconi hat Bammel, dass er als Nichtpolitiker doch noch in den Knast kommen.
Er hat mit hohem Einsatz gespielt und eine Machtposition errungen.
So gesehen ist er vor dem Knast recht sicher - Chaos und die folgende Neuwahl könnten diesen faschistischen Clown beflügeln und könnten ihn vor ein Volkstribunal schlecht gelaunter Wutbürger bringen - also wird er stabilisierend wirken (müssen).

Er ist garantiert schlau genug zu erkennen, dass die Polemik, die er ausgestreut hat an der Wahrheit vorbei geht... Wenn Bersani ihm garantiert, dass er unbehelligt Bunga-Bungs machen darf, wird er ihn im Gegenzug machen lassen.

Von Perma hierzu schon gepostet:
Regierungsbildung in Italien: Berlusconi lockt seine Gegner
http://www.spiegel.de/politik/ausland/...te-links-lager-a-885554.html

Ich werde mich somit eher long positionieren.

 

"Wenn es nur um den -ein wenig primitiven- Streit mit AL geht dann solltest du doch verständnis haben, das ist doch auch dein Fachgebiet"

Frechheit von dir! Genauso könnt ich behaupten, Verstöße gegen das Urheberrecht seinen dein Fachgebiet und du damit kriminell.

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Bei uns wird der Biomüll im braunen Sack abgeholt. Was brauner Sack mit Politik zu tun haben soll versteh ich nicht.