Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Seite 1 von 7925 Neuester Beitrag: 13.04.25 12:38 | ||||
Eröffnet am: | 05.11.12 08:09 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 199.117 |
Neuester Beitrag: | 13.04.25 12:38 | von: Tony Ford | Leser gesamt: | 38.923.364 |
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Wirtschaftswissenschaften : Ökonomen streiten über Verteilungsfrage 13:15 Uhr Ökonomen streiten über Verteilungsfrage
Die Einkommensungleichheit destabilisiert die Volkswirtschaften, sind
... (automatisch gekürzt) ...
http://www.handelsblatt.com/politik/international/...age/7328592.html
Zeitpunkt: 06.10.14 08:32
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Original-Link: http://www.handelsblatt.com/politik/...gsfrage/7328592.html
Trump hat niemand weich gekocht. Er hat sich selbst als weich gekochtes Ei in Szene gesetzt, das bei etwas Wind an den US-Börsen sein angeblich unwiderrufliches Weltrevolutionierungsprogram sofort wieder an den Nagel hängt. Da zittert niemand mehr, sondern man tut nur noch so. Man kann doch jetzt mitzählen, bis das Regime sich selbst aus der Macht kickt. Bis dahin hält man den Ball flach.
Das wird noch reichlich Katzenjammer unter evangelikalen Apokalyptikern, weissen Suprematisten, Männerrechtlern und Libertären geben, die für ein paar Wochen glauben durften, der Weltgeist sei tatsächlich diesmal mit ihnen.
Deshalb spielt die Zeit gegen die USA. Je länger Trump an seinen "Konsolidierungskurs" festhält, desto mehr wird die USA nicht nur Finanzpolitisch, sondern auch am Kapitalmarkt "konsolidieren".
Der am US-Kapitalmarkt übliche Bewertungsaufschlag gegenüber Aktien aus Europa oder Asien wird dann abgebaut werden. Allein dadurch sind im Vergleich zum europäischen Aktienmarkt locker nochmal 20-30% zur Unterseite drin.
Interessant wird die nun anstehende Berichtssaison in denen vor allem US-Unternehmen ihren Ausblick wahrscheinlich Reihenweise einkassieren und mit einem erheblichen Maß an Unsicherheit anpassen müssen. Wenn ich daran denke, dass in der vergangenen Berichtssaison Unternehmen mit Top-Ergebnissen und einem Ausblick, der nur minimal unter den Erwartungen lag mit großen Abschlägen abgestraft wurden, dürften die folgende Berichtssaison weitere Abverkäufe fördern.
Da hilft es dann auch wenig, wenn Apple ankündigt, in den kommenden 4 Jahren 500mrd.$ in neue Fertigungsstandorte in den USA investieren zu wollen. Das würde eine Verzehnfachung des CAPEX der vergangenen Jahre bedeuten. Vom üppigen FreeCashflow wäre dann kaum noch etwas übrig. Würde man mit diesen 500mrd.$ einen Verbesserung des Ergebnisses erreichen? Nein würde man nicht, die Fertigungsstandorte in den USA würden mit der Kostenstruktur in Asien nicht mithalten können.
Trump treibt die wirklich sehr erfolgreichen US-Unternehmen und US-Konzerne in ein ziemlich großes Dilemma hinein. Sie werden gezwungen in den USA zu investieren, erhalten dafür vom Staat kaum bis keine Unterstützung, da die Subventionen drastisch zusammengestrichen wurden, können aber auch nicht auf den US-Markt verzichten, da es den Löwenanteil ihres Geschäfts ausmacht.
Da sind viele europäische Unternehmen deutlich besser dran, denn ihr Anteil am US-Geschäft ist meist überschaubar, so dass Rückgänge in diesem Bereich nur begrenzt auf das Ergebnis drücken.
Die Volksrepublik verfügt über eine gut ausgebildete Bevölkerung, die jedes Jahr eine riesige Schar von eben solchen qualifizierten Facharbeiterinnen und Facharbeitern auf dem Arbeitsmarkt entlässt.
Apples Vorstandsvorsitzender Tim Cook sagte einmal in einem Interview, dass Fachleute, die sich auf die Werkzeuge verstehen, die es für das Zusammenbauen des iPhone braucht, in den USA in einen Raum passten, in der Volksrepublik jedoch ein ganzes Fußballstadion füllten.
Für Trumps Wunsch von einem Amerika, das alles in Eigenproduktion herstellt, würde das bedeuten: möglichst schon heute Apple und Co. jene Facharbeiter bereitstellen, die es beispielsweise für eine Ansiedlung von Technologieunternehmen braucht.
Firmen fliehen nicht aus China, sie investieren
Doch die gibt es nicht. Der taiwanesische Chip-Hersteller TSMC, der sich den Umständen der neuen US-Geopolitik gebeugt und ein neues Werk in Phoenix, Arizona, gebaut hat, musste Arbeiter für die komplexe Produktion (TSMC stellt die neuesten und hochwertigsten Chips der Welt her) aus Taiwan mitbringen,wie die "New York Times" berichtete.
Und es ist auch die "New York Times", die jetzt die neuesten Entwicklungen aus China vermeldet: Anstelle einer reihenweisen Abwanderung in die USA beobachtet das Blatt die umgekehrte Entwicklung. Viele Unternehmen wollen mehr in der Volksrepublik herstellen und ihre Produktion ausweiten.
Was für eine Blamage für die Trump-Regierung, die anscheinend über keine Kenntnis des chinesischen Arbeitsmarktes verfügt oder davon ausgeht, dass Bullying alleine dafür sorgen wird, dass Unternehmen sich Donald Trump unterwerfen. ...
Ankündigen kann und wird man vieles. Was niemand so auf dem Schirm hatte ist die bizarre Inkompetenz und Inkonsequenz des Trumpregimes. Niemand wird mehr ernsthaft in ein windschiefes und erdbebengefährdetes Kartenhaus investieren. Nicht ansatzweise wissen zu können, welche Investitions- und Konsumbedingen morgen und übermorgen gültig sein werden, ist der eigentliche Killer für die US-Ökonomie. Natürlich hält man rhetorisch den Ball flach solange das Regime noch über Macht verfügt, nicht dass man noch morgens um 5.00 abgeholt wird. Dessen Inkompetenz kann man übrigens auch an der Forex ablesen:
Die Europäer müssen verstehen: Das ist das Ende der Affäre. Amerika geht unter. Lasst euch nicht von uns mit in den Abgrund ziehen. Ihr müsst euch mobilisieren. Das Schicksal der Welt – ganz buchstäblich – hängt davon ab.
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/...usa-110412846.html
Gier frisst Hirn.easy like that.
Apple (über das Schlüsselwort bin ich wohl hier gelandet, tut mir leid für euch) und Nike müssten in dieser Situation quasi wertlos werden, sind sie aber nicht weil niemand davon ausgeht das die Situation so bleibt. Doo-Old Dump manipuliert die Märkte OFFEN und postet das auch - egal. Alle küssen sie ihm trotzdem den Hintern.
Also Abwarten.
"YALE-PROFESSOR IM GESPRÄCH:
„Was hier geschieht, ist Faschismus“
Von Frauke Steffens, New York
04.04.2025, ..."
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/...mus-110400489.html
https://archive.is/B3SYT
"... Auf einem Video sei zu sehen, wie fünf in Gefangenschaft geratene Ukrainer von den Russen erschossen würden, schrieb der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez auf Telegram und X.
Ein von einer Drohne aufgenommenes Video dokumentiere dieses Kriegsverbrechen, schrieb Lubinez. „Ich poste einen Screenshot aus dem Video.“ Auf den Bildern ist der Agentur dpa zufolge zu sehen, wie vier unbewaffnete Soldaten mit erhobenen Händen aus einem zerstörten Haus kommen und sich auf Befehl ihrer Gegner ins Gras legen. Anschließend schießen diese auf die am Boden Liegenden – erst in den Rücken und dann in den Kopf. ..."
https://www.tagesspiegel.de/internationales/...et-haben-13525420.html
Bereits zuvor, gab es solche Kriegsverbrechen und offensichtlich haben die Russen wenig Angst, daß von ukrainischer Seite eine ähnliche Vergeltung kommen könnte, denn natürlich wissen sie auf russischer Seite, daß die ukrainische Führung bemüht ist, damit von ihren Soldaten keine ähnlich gearteten Verbrechen begangen werden:
https://unric.org/de/...utzende-ukrainische-kriegsgefangene-getoetet/
Es strömt bis auf den Cent genauso viel Kapital aus einem Markt wie in diesen hinein, denn jedem Verkauf steht ein wertidentischer Kauf gegenüber. Preise können logischerweise also nicht deshalb sinken, weil 'Anleger ihr Kapital abziehen'. Das gilt auch umgekehrt. Es so sehen zu wollen ist eine zwar populäre aber sachlich falsche Beschreibung von Ungleichgewichten in der Preisbildung, die kausal Veränderungen zwischen Verkaufsdruck und Kaufdruck widerspiegeln. Davon, dass der Verkaufsdruck in amerikanischen Werten anziehen wird, darf man ausgehen. Das hat weniger mit ihrer angeblichen Überbewertung zu tun, sondern vielmehr mit der fundamentalen Unsicherheit darüber, unter welchen Bedingungen sie morgen und übermorgen noch ihren Geschäften werden nachgehen können.
Argentinien ist ein Musterbeispiel dafür: Die Zentralbank kreditierte den Staat und die damit freigesetzten Gelder (der Staat als Konsument) landeten bei der Wirtschaft. So wurden die Bürger, nominal betrachtet, zu den reichsten in ganz Südamerika. Dennoch verlief die wirtschaftliche Entwicklung unbefriedigend.
Der letzte Zahlungsausfall war 2019/2020 gegenüber den ausländischen Gläubigern , die in Euro oder Dollar notiert waren. Es konnte ein "Deal" erreicht werden. Ein letztmaliger. Die Gläubiger mussten den größten Teil ihrer Forderungen abschreiben. Der IMF machte klar, dass man bei einer erneuten Staatspleite nicht mehr zu Hilfe kommen würde.
Jetzt steht Argentinien davor, einen erneuten Kredit mit dem IMF in Höhe von 20 Mia. Dollar abzuschließen. Dieses Geld wird dafür benötigt werden, die Währung gegenüber dem Ausland zu besichern. Es wird nicht im Staat konsumiert werden. Das Ziel ist es, den Argent. Peso frei konvertierbar zu machen und Kapitalverkehrskontrollen aufzuheben. Damit soll Kapital angezogen werden, also wörtlich "Kapital zufließen".
Das Gegenteil sehen wir momentan an den USA : Staatsanleihen werden abverkauft, wobei die Halter Verluste in Kauf nehmen müssen. Zugleich transferieren sie die Gelder aus dem Dollarraum heraus. Auch dabei nehmen sie Verluste in Kauf,. Das macht man nur, wenn man tatsächlich Kapital aus dem Land herausbringen, also "abziehen", will.
Eigentlich ganz einfach. Soweit zur "Saldenmechanik".
Die hat das jedem Kaufmann vertraute Double Entry Bookkeeping zur globalen volkswirtschaftlichen Theorie ausformuliert. Kann man jedem empfehlen der Märkte verstehen will. Aber trotzdem, Dreiklang, die einen verkaufen um abzuziehen und die anderen machen parallel das genaue Gegenteil. Dabei ist nicht immer klar, wer wer ist. Banken, Broker, Intermediäre usw handeln ja meist nur im Auftrag. Man kann aber auf jeden Fall festhalten, dass auf dem US-Dollar ein gewisser Verkaufsdruck lastet. Das kann auch mit Warenströmen zu tun haben, wenn Händler ihre Lager kollektiv mit Importware vollmachen in Erwartung, demnächst dafür nach oben offene Zölle draufgeschlagen zu bekommen. Zudem hat Trump doch betont er wolle den schwachen Dollar.
und
https://www.spiegel.de/wirtschaft/...9f81-1d1e-4db1-8909-030ebe747c46
Es sollen noch ein paar Mia. zu den 20 Mia dazukommen. Das Ziel ist die Stabilisierung des Argentin. Peso bei freier Konvertierbarkeit. Derzeit ist die Inflationsrate noch bei 55% im Jahr. Das liegt auch daran, dass die arg. Zentralbank den Peso noch planmäßig um ca. 1% pro Monat abwertet.
Jetzt muss das Volk, das unter den Sparmaßnahmen sehr zu leiden hatte, noch davon überzeugt werden, dass es keine Rückkehr zu den "guten alten Zeiten" des freien Gelddruckens mehr geben darf und geben wird. Wenn das beachtet wird, hat Argentinien enormes Potenzial.
*'Die US-Regierung will Elektronikprodukte wie Smartphones und Laptops von wechselseitigen Zöllen ausnehmen. Die Sonderregelung solle auch für Festplatten, Flachbildschirme und bestimmte Chips gelten, teilte die US-Zoll- und Grenzschutzbehörde CBP mit. Gleiches gelte für Maschinen zur Herstellung von Halbleitern. Damit würden die Produkte nicht den von Präsident Donald Trump verhängten Zöllen von insgesamt 145 Prozent auf Importe aus China unterliegen. Auch vom Basiszoll von zehn Prozent auf alle Importe wären diese Waren ausgenommen. Die Ausnahmeregelung tritt rückwirkend zum 5. April in Kraft. Eine Begründung wurde zunächst weder von der Behörde noch von der Trump-Administration genannt.'
Meiner Meinung nach wäre es aus Sicht Europas und Asiens besser die Gegenzölle, sei es auch nur auf halbem Niveau, für die 90 Tage "Zollpause" bestehen zu lassen. Denn damit würde man US-Unternehmen benachteiligen, was wiederum Trump dazu zwingt, sich von diesen Zöllen dauerhaft zu verabschieden, um damit die Gegenzölle loswerden zu können. Das zwingt Trump auch dazu, nicht auf Zeit zu spielen, sondern das hausgemachte Problem zeitnah zu lösen.
Denn andernfalls wird er wenige Wochen später erneut seinen Willen durchsetzen wollen und das Spiel von vorn beginnen, siehe u.a. Streit ums Wasser mit Mexiko.