Nationalismus stoppen
Seite 1065 von 1130 Neuester Beitrag: 07.10.24 20:59 | ||||
Eröffnet am: | 21.01.17 20:16 | von: ulm000 | Anzahl Beiträge: | 29.247 |
Neuester Beitrag: | 07.10.24 20:59 | von: lacey | Leser gesamt: | 4.788.273 |
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Direkt davor, habe ich meinen Wehrdienstpflicht (Herbst 1993-Herbst 1995) gehabt. Und wenn ich hier mit meiner Meinung (persönlichen Erlebnissen) weiter allein stehe, kann ich nur wiederholen, dass es vor meinen Augen keine Plünderungen, Gewalttaten oder andere Verbrechens gegen Zivilisten in Grozny stattgefunden haben.
Ich weiß es natürlich nicht, was sich in die letzten Jahren so alles in der Russische Armee geändert hat... Vielleicht waren wir einfach eine andere Generation...
Wenn ich hier über ein "anderer Betrachtungswinkel" spreche, meine ich nicht damit, dass man jetzt Krieg gegen Ukraine irgendwie entschuldigen kann...
Und trotzdem, bleibt man skeptisch gegenüber unterschiedlichen Berichten aus einem Grund...
-Es gibt bestimmt sehr viele Menschen wie mich, weil Ukraine und Russland auf einer Verwandtschaftsebene sehr eng verbunden ist. Und an eigenem Beispiel kann ich (versuche ich) zumindest so zu erklären:
-in meiner Seele gibt es jetzt zwei "Herzen" - Ukraine und Russland... Früher war das für mich nicht "getrennt". Und heute muss ich für mich selbst, irgendwie verinnerlichen, dass "meine Ukraine" von "meiner Russland" angegriffen ist...
-man kann nicht einfach so, eigenes Empfinden für Russland (für mich ist es in erster Linie - meine jugendliche Erinnerungen, meine Mutter, meine Erinnerungen aus der Vergangenheit) mit aktuellen Bildern, Videos, Berichten übereinander legen... Das zerstört ein Teil der eigner Seele und zerreißt diese innerlich...
Ich kann dazu wesentlich schlimmeres Beispiel bringen. Meine Cousine ist in Russland geboren, ist aber nach dem sie geheiratet hat, nach Ukraine (Charkiv) umgezogen... Sie hat zwei jüngere Brüdern in Russland (Schadrinsk/Uralgebiet). Diese sind 12 und 14 Jahre jünger als sie. Jetzt hat vor ein paar Jahren der Sohn meiner Cousine in Ukraine Militär studiert und seit dem bei der Ukrainische Armee.
Einer der beiden Brüdern meiner Cousine ist ein Berufssoldat bei der Russischer Armee. Beide (Sohn und Bruder) sind jetzt irgendwo in Ukraine unterwegs... Und meine Cousine muss irgendwie begreifen, dass ihr eigener Bruder auf ihr eigenen Sohn schießt...
Für einen "Fremdbetrachter" ist es wesentlich "einfacher"...
"Ukrainische Soldaten haben bei Kiew offenbar ein Kriegsverbrechen begangen: In einem Video ist zu sehen, wie die Gruppe einen russischen Gefangenen durch drei gezielte Schüsse tötet. In der Nähe des Mannes liegen drei weitere Leichen auf der Straße, eine davon mit gefesselten Händen. Die "New York Times" hat das am Montag aufgetauchte Video jetzt verifizieren und das Geschehen im Ort Dmytrivka rekonstruieren können."
Allerdings ist die Brutalität gegenüber Gefangenen wahrscheinlich beiderseits hoch.
Wenn dies bekannt wird, ist natürlich die russische Propagandamaschinerie in vollen Zügen dabei, das "auszukosten". So kann der Krieg wieder ins rechte Licht von den "Goebbels" in Moskau gesetzt werden.
Diese Behauptung ist lächerlich. Ungefähr so glaubwürdig wie die Behauptung von meinem Opa, der direkt neben der Krakauer Ghetto stationiert war und von seiner Vernichtung nichts mitbekommen haben wollte. Grozny wurde 95 - so wie heute die Städte der russchischen Minderheit in der Ostukraine - dem Erdboden gleichgemacht, allein das ist ein Massenverbrechen gegen Zivilisten.
"Städte der russischen Minderheit in der Ostukraine..." was meinst du damit?
Warum kommen hier einige mit Erfahrungen von "jemanden" immer wieder vor?
Ich versuche mit euch nicht Erfahrungen von mir persönlich und nicht von jemanden zu teilen, aber...
Bin davon ausgegangen, dass hier eine Meinungsaustausch zur Thema "Nationalismus stoppen" statt findet...
Ich gib's auf... Ich habe mich in meinen Erwartungen geirrt. Hier werden NUR Mitteilungen begrüßt, wo es Hass gegen die Russen ausgekotzt wird...
Für mich - ist das auch eine Form von Nationalismus...
Dazu gehört, dass der vom Kriegstreiber Putin vorangetriebene russische Nationalismus über die bisherigen Grenzen Russlands gestoppt werden muss.
Wir akzeptieren hier auch die türkischen, polnischen, russischen, spanischen, italienischen etc. Wurzeln und Gepflogenheiten und erwarten keine Befreiung dieser Deutschen.
Es sind wenige Separisten, die der Meinung waren, sie werden ihrer russischen Kultur in der Ukraine unterdrückt. Sind wahrscheinlich heulend zu Putin gerannt. Erinnert mich an Sandkasten wennes nicht viel schlimmer wäre. Nebeneinander können Kulturen sich bereichern. Wenn die andere nicht davon überzeugt wird, dass die eigene die bessere ist.
Hier findet reine Machtbessessenheit einer Führungselite statt.
Mach es gut
In den Städten der Ost- und Südukraine definiert sich ein erheblicher Teil ihrer Bewohner als 'ethnische Russen'. Auch das Putinregime definiert die so. Das sind eben jene Städte, die er mittels Beschuss durch Primitivwaffen step by step einäschert. Um sie zu 'befreien'. A la Grozny.
deine Zitat:
"...In den Städten der Ost- und Südukraine definiert sich ein erheblicher Teil ihrer Bewohner als 'ethnische Russen'..."
-"erheblicher Teil" klingt für mich nach Mehrheit (eventuell verstehe ich das falsch)...
Wenn es aber um die "Mehrheit" handelt, dann dann kollidiert das mit deiner Formulierung "Städte der russischen MINDERHEIT"...
Egal.., wollte ich nur besser verstehen.
"Ein Satellit benötigt meines Wissens nach gut eine bis zwei Stunden für eine vollständige Erdumrundung, ferner braucht es einen wolkenfreien Himmel und an einigen Stunden ist Nacht ..."
-Nachtstunden und Wetterbedingungen sind für mich nachvollziehbar.
Ich glaube aber weniger, dass es in einem Kriegsgebiet nur "einen Satellit" für die Überwachung sorgt. Bin mir mehr als sicher, dass gesamtes Gebiet ständig und permanent überwacht wird.
Dadurch wäre (nach aktuellen technischen Stand) eine "Live-ähnliche" Darstellung von Butscha-Geschehnisse sicherlich möglich.
Wichtig! Ich spreche gerade NUR über technische Möglichkeiten für die Aufklärung eines Verbrechens, ohne dabei über dieses zu urteilen oder in Frage zu stellen.
In Ungarn siehts derzeit etwa nicht danach aus...
in Frankreich könnte LePen gewinnen...
u. überhaupt... Nationalismus ist wieder im Trend.
Als was soll man das bezeichnen - Arroganz/Überheblichkeit/Besserwisserei/Rassismus/Ignoranz....
Oder von allem etwas. Läßt jedenfalls (abgrundtief) blicken.
Ebenfalls interessant: In einem Thread mit Überschrift "Nationalismus stoppen" mit permanenter Negativkonnotation von "dem Russen" oder "dem Ossi" zu sprechen. So führt man also den Namen seines "Heimatthreads" ad absurdum.
den Luxemburger Dialekt sehr gut beherrscht.
Ich bin unterwegs (Smartfon), heute Spätabend
liefer ich die Ariva-Quelle, wenn ich wieder heim bin.
Frage: wem von beiden soll ich mehr glauben?
(da muss ich echt schmunzeln)…
Aber auch deine Zweifeln an die Lernfähigkeit von anderen Menschen,
sind für mich unerklärlich…
Ob man 2011, oder auch 2012 (also nach 15/16 Jahren) Aufenthalt in
Deutschland ein Problem haben sollte, die Sprache zu lernen…
Willst du damit andeuten, dass Menschen mit osteuropäischen Würzeln
so barbarisch (oder so dumm) sein müssen, dass sie nicht in der Lage sind
zu lernen?
So viel zur Thema „Nationalismus“…
Zu deiner Beruhigung: -ich kann kaum Englisch… ))
Die Anti-nationalistische Einseitigkeit der anderen User hier, ist echt prekär.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/...ket-newtab-global-de-DE
Ich hatte ja schon erwähnt, dass meine Famiulie auch sehr eng vernunden mit dem russischen Volk und seiner Armee ist, und das ich auch immer betone, dass man Verbrechen nicht verallgemeinern darf, weil unserer Familie ja auch die russischen Bekanntschaften und Erfahrungen ans Herz gewachsen sind.
Du scheinst etwa 3-4 Jahre älter zu sein als ich, aber wir kommen aus einer ähnlichen Generation und Tradition. Als solcher spüre ich natürlich auch die Zerrissenheit, wenn "mein Russland" "meine Ukraine" überfällt. Aber das ist doch genau der Punkt.
Ich bin mit der völlig berechtigten Tradion in den 80er Jahren aufgewachsen, den Großen Vaterländischen Krieg und den Sieg über Nazideutschland zu huldigen und den Millionen Toten zu gedenken. Ich fand es daher auch immer richtig, Militärparaden zu Ehren der Veteranen abzuhalten. Aber hier sind wir jetzt beim Problem. Es ist doch geradezu perfide, wie Putin verscht seine nationalistische, militaristische, geschichtsverfälschende Agenda mit diesem Großen Vaterländischen Krieg zu verbinden. Er versucht uns (dich, mich, die vielen Russen und auch viele Ostdeutsche) emotional zu ködern, in dem er so tut als lebten wir noch in den 1940er Jahren wo sich ein angegriffenes Land (Sowjetunion inklusive Ukraine) gegen Faschisten und Nazis erwehren müsste. Er tut nicht nur so als hätte es in den 1940er Jahren nur Nazi-Koloborateure in der Ukraine gegeben (kein Wort von den 8-10 Mio Opfern unter den Ukrainern, die zu 90% auf Seiten der Sowjets kämpften), sondern er tut auch gleichzeitig noch so als gäbe es immernoch genauso viele Nazis wie damals. Mal ganz davon abgesehen, dass er dabei verschweigt, dass Russland selbst viel nationalistischer (insbesondere in seiner Führungseben) eingestellt ist als die Ukraine. ... Ich fühle mich wegen den genannten Voraussetzungen meiner Kindehiet und Jugend von Putin ausgenutzt und für dumm verkauft. Nur kann ich mir hier eben meine eigene Meinung aus vielen Quellen bilden, was die meisten Russen nicht können. Und für diese Menschen, egal ob jung oder alt, tut es mir sehr leid, dass sie mit dieser Dauerpropaganda beschallt werden, die den Großen Vaterlädnischen Krieg, die Geschichte des Zarenreichs und die Entstehung der Kiewer Rus dazu benutzen, um heute russisch/nationalistische Kriege zu führen und zu rechtfertigen. Ich finde das unglaublich perfide. Vielen Russen mache ich gar keinen Vorwurf. Was mich erzürnt ist, dass viele Ostdeutsche, die es eigentlich besser wissen müssten, dabei mitmachen. In den 80ern haben sie teilweise noch über die Russen als Besatzer gemeckert, haben selbst bemerkt oder gewusst, wie es um die russischen Rekruten bestellt ist, die von ihren Kameradenschweinen gequält und von Kommandeuren im Stich gelassen wurden. Und wir wussten auch ganz genau was in Afghanistan abgelaufen ist, auch wenn die Mudschheddin in Sachen Greueltaten noch schlimmer waren. Trotzdem war auch das damals natürlich ein Angriffskrieg bzw. eine Besetzung, egal aus welchen Motiven auch immer. Und jetzt stellen sich Ostdeutsche und Deutschrussen hin, und verteidigen Putins Propaganda und nehmen Verbrechen im jetzigen Krieg und auch vorher im russischen INland schlicht nicht wahr oder relativieren oder Befürworten das sogar. Das will mir nicht in den Kopf. Haben die keine Emphatie oder keine Intelligenz? So schlecht kann doch das Erinnerungsvermögen nicht sein.
Du hast wirklich genau alle innerliche Gegensätze aufgelistet und sehr verständlich erklärt…
Meine bewusste Wahrnehmung stimmt ja dir und vielen anderen zu… So verstört bin ich ja auch nicht, um die Tatsachen nicht zu akzeptieren…
Für dich sind alle Erkenntnisse vielleicht ein Tick einfacher… Ich versuche zu erklären, warum:
-auf unbewusste Ebene, bleibt bei mir noch diese „Kameraden-Bruderschaft“.., Freunschaft unter Menschen, die zusammen Krieg und Tod erlebt und überlebt haben… Dein Vater wird verstehen, was ich meine… Und diese Unbewusste, auf seelische Ebene, widersetzt sich dieser „bewusster Logik“…
…ich erwarte auch nicht, dass es jemand verstehen kann oder muss.
Übrigens, 1975 geboren…
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