Nach der Kaufpanik ist vor der Kaufpanik
"Die Private-Equity-Unternehmen Lone Star Funds als Dallas und die Banken Wells Fargo und JP Morgan Chase sind die Gewinner beim hart umkämpften Bieterwettstreit um das Portfolio von US-Gewerbeimmobilienkrediten der Anglo-Irish-Bank.
Mit einem Nominalwert von 9,5 Milliarden Dollar war das Paket von Anglo Irish eines der größten von Gewerbeimmobilienkrediten, die seit der Subprime-Krise auf den Markt kamen. Lone Star war bei den Pools aus Not leidenden Krediten, die etwa 50% des Portfolios ausmachten, erfolgreich. Wells Fargo und JP Morgan kauften die funktionierenden Darlehen.
In der Fortsetzung des Textes von #3652 heißt es: "Mit dem Verkauf verabschiedet sich Anglo Irish vorerst aus dem einst boomenden US-Immobilienmarkt. Die Bank war während der Hoch´zeit eine der aggresisivsten europäischen bei der Kreditvergabe an US-Projekte. Die Entscheidung der Banken, die US-Kredite zu verkaufen, kommt nicht von ungefähr. Nachdem die irische Regierungdie Bank im vergangenen Jahr nach Verlusten verstaatlicht hatte, übte sie Druck auf Anglo Irish aus, ausländische Kredite zu reduzieren."
Dieser Druck fehlt in Deutschland. Keine einzige deutsche Landesbank muss ausländische Kredit in ihrem Portfolio haben. Der Verkauf dieser Kredite erübrigt bei sich dann reduzierenden Bilanzsummen die Aufstockung des Eigenkapitals, das dann passt. Bei der Finanzierung von Casinos in Las Vegas oder Terminals in Kuala Lumpur hat keine Landesbank etwas zu suchen - und hinzu kommt, dass sie davon auch nichts verstehen, wie die Vergangenheit gezeigt hat. Jede andere Verwendung des Kapital ist besser, als dass es überbezahlte Flaschen rund um die Welt verzocken.
Wer will noch mal, wer hat noch nicht 50 % Rabatt auf alles
Autor: Norbert Lohrke
10.09.2011, 12:49
Wenn irgendwo beim Discounter oder an der Tanke Rabatt gegeben wird oder das Benzin ein paar Cent günstiger ist, rennen bzw. fahren alle da hin. Wenn aber Aktien günstiger werden, greift kaum einer zu. Hinterher sagen aber alle, dass man in der Finanzkrise hätte kaufen müssen. Diesem psychologischen Phänomen geht Globalyze in dieser Kolumne auf den Grund.
Was glauben Sie, wie viele Menschen es gibt, die mir im Gespräch mitteilen, dass man damals in der Finanzkrise 2008 hätte Aktien kaufen müssen. Womit sie natürlich Recht haben. Wenn ich Sie dann aber auffordere jetzt Aktien zu kaufen, schrecken sie zurück und entgegnen: „In so unsicheren Zeiten wie diesen kann man doch keine Aktien kaufen.“ Und: „“2008 war 2008, jetzt ist aber alles ganz anders.“ Wobei das nicht stimmt, weil die Zeiten damals mindestens genau so unsicher wie heute waren. Ebenso rufen mich völlig verunsicherte Menschen an, die mir mitteilen, dass deren Banker sie angerufen und aufgefordert hätten, jetzt alle Aktien zu verkaufen, da „zu 75 % der Markt nach unten gehen wird.“ Wobei es möglicherweise ratsam sein kann, die Aktien zu verkaufen, die Ihnen Ihre Bank empfohlen hat.
Wie dumm die meisten Anleger sind und wie sie plötzlich an der Börse von ihren normalen Verhaltensmustern abweichen, möchte ich Ihnen an folgendem einfachen Beispiel klar machen. Dabei wechsele ich bewusst das Spielfeld, um das unsinnige Verhalten besonders stark hervorzuheben.
...
Vollständige Kolumne unter ...
http://www.wallstreet-online.de/nachricht/...icht-50-rabatt-auf-alles
Mfg
Kalle
Viele von denen stehen immer noch wutentbrannt an den Seitenlinien und reagieren sich in Börsenboards ab.
Lohrke: "Das Problem an der Börse ist nur, dass viele meinen ihr Verhalten plötzlich um 180 % zu ändern und ein anderer zu werden, als wenn sie beim Discounter um die Ecke einkaufe. Was mich immer wieder fasziniert, manchmal ärgert, wobei mit zunehmendem Alter dieser Ärger einer sehr speziellen Form der Heiterkeit Platz macht. Weil es von einer anderen Seite betrachtet, Gott sei Dank so ist, sonst könnten rational agierende Anleger keine großen Renditen machen. Die wissen nämlich, dass spätestens ca. 2,5 bis 3,5 Jahren nach der Krise die guten Value Aktien ihre Vorkrisekurse längst wieder erreicht bzw. überschritten haben."
Was ich schreibe ist nicht falsch ! Ich habe nur auf einen interessanten Bericht verwiesen, den man ja gerne kontrovers diskutieren kann ;-)
Ich bin völlig bei dir, dass das akt. nicht das Tief sein muss, meiner Meinung nach handeln aktuell allerdings einige recht kopflos.
Ich bin in der Industrie tätig und ich kann dir sagen, dass der Auftragseingang und die Kapazitäten aktuell (jedenfalls bei uns) ein völlig andere Situation darstellen als 2008, wenn es danach gehen würde, wären wir noch im DAX bei 7.500. Aus der Entwicklung von damals hat man viel gelernt, bei einer vergleichbaren Sitation wird man noch besser als das letzte mal durchkommen.
Man weiß nie was kommt, aber die Basis vor Ort schaut akt. grundlegend anders aus, als das was die "Marktschreier" an die Wand malen (meine Meinung). Es sagte mal jemand ... "Entscheident ist immer noch auf dem Platz" ;-)
Gruß
JG
Ich werd schon sehen, wenns wieder Zeit wird zu kaufen ! Jetzt noch nicht ist gerade erst der Anfang eines längeren Abwärtstrend. DAX ist schon drin und beim DOW kommt bestätigendes Chartsignal nächste Woche. Lies Quo Vadis DAX, wenn die Erfahrenen dort sagen nun geht's wieder hoch, dann ist Zeit zu kaufen.
Mfg
Kalle
"Mehr als zwei Dutzend Immobilieninvestoren zeigten Interesse an der Auktion, etwa BlackStone, Starwood Capital, Goldman Sachs oder die Deutsche Bank. Einige hatten bereits Geld für solche notgedrungenen Verkäufe eingesammelt. Da es diesbezüglich aber nur sehr wenige Angebote gab, kam es bei den Krediten von Anglo Irish zu einem wahren Bietergefecht."
Daher ist die momentane Panik schon erstaunlich und hat wohl weniger mit Fakten zu tun als mit Ängsten, die man im Zusammenhang mit 9/11 zu Recht oder nicht hat, was ich mir nicht zu beurteilen getraue. Aber eigentlich war weniger 9/11 ein ökonomisches Problem, sondern die beiden Kriege die folgten - der meines Erachtens notwendige in Afghanistan und der überflüssige im Irak, denn dann hätte man die halbe Welt bekriegen müssen, wenn man jede Diktatur auf der Welt hätte beseitigen wollen. Und an diesen Sünden der Bush-Krieger leidet heute noch die Welt.
Machs gut.
Hier bedarf es allerdings einer Ergänzung: Im Gegensatz zu den europäischen Banken, die nur gekleckert haben, mussten die US-Banken auf Anweisung des Staates klotzen und ihr Eigenkapital massiv erhöhen. Das führt notwendigerweise auch zu niedrigeren Eigenkapitalrenditen, was aber für die Bankaktienkurse nicht negativ sein muss, wenn diese niedrigeren Renditen mit einer geringeren Volatilität einhergehen. Wenn bei den 7% noch einmal eine Verdoppelung auf 14% gelingt und diese mit weniger Volatilität einhergehen, ist das okay.
Deshalb wäre es auch sehr viel besser, wenn Zocker-Sepp von einer gewissen deutschen Bank auf Nimmerwiedersehen und Null-Kontakt, zu Heidi auf die Alm zum Ziegenmelken abhauen würde. Insbesondere die gebeutelten Anleger in Deutsche Bank-Aktien wäre dann sogar bereit regelmäig Schweizer Käse zu essen, denn das wäre für sie viel besser, als wenn der Sepp aus ihren Aktien permanent Schweizer Käse macht.
Großteil der kranken Banken ist verstorben.
Mfg
Kalle
Das haben in Europa der ökomomisch verblödete Steinbrück und der Zockerkasper Ackermann-Sepp verhindert.
http://finance.yahoo.com/news/...ries&pos=1&asset=&ccode=
Zumindest nicht für die Aktienmärkte, denn die Gewinne der Unternehmen werden nicht zurückgehen, sondern nur langsamer wachsen und die Kapitalmarktzinsen bleiben niedrig - das waren in der Vergangenheit immer die Zeiten, in denen sich die Aktienkurse am besten entwickelten.
mfg
Kalle
http://finance.yahoo.com/news/...s&pos=main&asset=&ccode=
Denn es kann nicht sein, dass ein griechischer Taxifahrer seine Lizenz für 200.000 Euro abgekauft bekommt. Wo das der Fall ist, muss eine Taxifahrerlizenz eine Lizenz zum Geldrucken sein, d.h. ist gibt unsinnige Beschränkungen für den Markteintritt.
Bei uns in Deutschland gibt es einige Bereiche, wo ähnliche Beschränkungen bestehen und Konkurrenz nicht existiert. Das erklärt zum Beispiel unsere Wachstumsschwäche gegenüber den USA - unser Arbeitsmarkt ist durchaus flexibel, bei uns krankt es ebenfalls wie in Griechenland, wenn auch bei weitem nicht im gleichen Maße, an Verkrustungen in der Angebotsstruktur.
1 Nutzer wurde vom Verfasser von der Diskussion ausgeschlossen: tradeconto