Medion WKN: 660500 Kaufpreis?
01.06.2011, 07:42 Uhr, aktualisiert 08:11 UhrDer Aldi-Computerbauer Medion wird chinesisch. Nachdem der Computerriese Lenovo bereits die PC-Sparte von IBM gekauft hat, schlagen sie nun bei der einstigen Kultmarke Medion zu - und haben große Pläne.
(durchgehend neu mit Details und Marktreaktionen)
FRANKFURT (Dow Jones)--Mit der Übernahme des deutschen
Elektronik-Großhändlers Medion will ThinkPad-Hersteller Lenovo die Nummer drei
auf dem deutschen PC-Markt werden. Der chinesische Computerhersteller kündigte
am Mittwoch überraschend an, den Aktionären des MDAX-Unternehmens Medion 13 EUR
je Anteilsschein zahlen zu wollen. Das seien rund 25% mehr als der
Durchschnittskurs der zurückliegenden drei Monate. Insgesamt bewertet die
Offerte Medion mit 629,4 Mio EUR.
Medion mit Sitz in Essen lässt für große Handelsketten wie Aldi Computer und
andere Unterhaltungselektronik herstellen. Mit der Übernahme wird Lenovo seinen
Anteil am deutschen PC-Markt nach eigenen Angaben auf gut 14% verdoppeln.
Lenovo war mit dem Kauf des PC-Geschäfts von IBM vor Jahren hinter
Hewlett-Packard, Dell und Acer zur Nummer vier unter den größten
Computer-Herstellern weltweit aufgestiegen. Lenovo stellt das im
Geschäftsbereich beliebte Notebook ThinkPad her, während Medion überwiegend auf
preisbewusste Privatkäufer setzt.
Beobachter werteten das Vorhaben in ersten Reaktionen positiv. Der Zeitpunkt
lasse erwarten, dass Lenovo mit einem Erfolg des ersten Tablet-PC von Medion
rechne, sagte ein Frankfurter Analyst. Der gebotene Preis sei allerdings nicht
übermäßig hoch. Ein Händler nannte es befremdlich, dass der Kurs der
Medion-Aktie in den vergangenen zwei Tagen rund 10% zugelegt habe und sprach
von einem "Geschmäckle".
Mindestens 51% aller Medion-Aktien will das chinesische Unternehmen
einsammeln. Ein großes Aktienpaket - es entspricht knapp 36,7% des Kapitals -
hat sich Lenovo bereits außerhalb des öffentlichen Angebots zum gleichen Preis
gesichert. Verkäufer ist Medion-Vorstandschef und Mehrheitsaktionär Gerd
Brachmann.
80% des Kaufpreises von 231 Mio EUR bekommt Brachmann in bar, den Rest in
Lenovo-Aktien. Seine künftige Beteiligung am Lenovo-Konzern beziffern die
Chinesen mit gut 1,1%. Brachmanns Anteilsposition bei Medion sinkt dafür auf
18,3%. Für sie wurde eine Call- und Put-Option vereinbart, die Mitte 2015
ausgeübt werden kann.
Medion selbst hat sich verpflichtet, die Übernahme zu unterstützen. Eine
geschäftliche Vereinbarung regelt die spätere Integration der Medion AG in die
Lenovo-Gruppe. Sie sieht vor, dass Brachmann und sein Stellvertreter Christian
Eigen dafür Teil der Lenovo-Führungsmannschaft werden. Beide sollen außerdem
das Europageschäft von Medion und Lenovo weiterentwickeln.
Die Medion-Aktie, die am Dienstag nach Übernahmespekulationen mit einem
Aufschlag von 5,7% auf 11,05 EUR aus dem Handel gegangen war, verteuerte sich
am Mittwoch zu Handelsbeginn um 18,3% auf 13,07 EUR.
-Von Olaf Ridder, Dow Jones Newswires;
+49 (0)69 - 29725 111, unternehmen.de@dowjones.com
(Michael Otto Denzin hat zu diesem Bericht beigetragen.)
DJG/rio/smh
(END) Dow Jones Newswires
June 01, 2011 03:23 ET (07:23 GMT)
Dow Jones & Company, Inc.2011
heute, 11:10:57
Xetra
§981.868 Stk.
Da wird verkauft, was das Zeug hält. Die Chinesen sammeln ein.
http://www.finanzen100.de/aktien/...0_H374020248_82680/orderbuch.html
01.06.2011 (www.4investors.de) - Die Analysten der Commerzbank bestätigen die Halteempfehlung für die Aktien von Medion. Das Kursziel wird von 11,00 Euro auf 13,00 Euro verbessert.
Aus China gibt es ein Übernahmeangebot für die Gesellschaft. Lenovo bietet 13,00 Euro je Aktie. Die Chinesen wollen sich mit mindestens 51 Prozent an Medion beteiligen. Vorstandschef Brachmann will sein Aktienpaket (36,66 Prozent) abgeben. Er erhält dafür 231 Millionen Euro. Die Analysten empfehlen Investoren, ihre Papiere den Chinesen anzudienen, da die Aussichten insgesamt eher matt seien. Sie rechnen für das laufende Geschäftsjahr mit einem Gewinn je Aktie von 0,58 Euro.
( js )