Global Fashion Group AG - Thread!
Warten wir es ab. Ich werde auf jeden Fall hier keinen einzigen Cents reinstecken.
a) ohnehin noch nie Gewinne erzielt wurden und
b) niemand auf Sicht Gewinne erwarten konnte
Letztlich realisieren sich hier die Risiken, vor denen in diesem Forum stets die Augen verschlossen wurden:
Die Geschäfte dieses Unternehmens finden/fanden in hochriskanten Ländern wie GUS, Argentinien, Philippinen etc. statt.
Nirgends wurde jemals auch nur ein positives EBIT abgeliefert und stattdessen ergötzte man sich an eher uninteressanten Kennzahlen wie NMV.
Und sehr speziell ist auch der Ausweis von "Pro-forma Cash".
Wer jetzt verkauft, für den reichen die Erlöse vielleicht noch für ein schönes Abendessen mit seinen Lieben.
Ansonsten gewinnt hier natürlich jeder: An Erfahrung.
... vor Risiken wahren, oh ;-)
Jedem, der sich mit GFG beschäftigt dürften die Risiken klar sein.
Wer jetzt verkauft ist schön dumm, hätte dann das ATL ziemlich genau erwischt
und ihr beide seid doch eh bezahlte Schreiberlinge mit klarem Ziel,
was sonst sollte euch hier regelmäßig negativ schreiben lassen?
Es gibt nun auch für dich zwei Möglichkeiten:
1. auch in der Zukunft Risiken negieren (wie zum Beispiel dieser HYY.., von dem man seit einer Weile so gar nichts mehr hört und der sich wahrscheinlich bei diesen "superbilligen Kursen" weiter eindeckt) und von ihnen überrascht werden
2. Risiken bewusst eingehen
Deine Entscheidung.
Deine Tipps kannst Du Dir sparen.
Marktkapital. 111,76 Mio. EUR
Geld (Stk.) 0,4992 (50000) Xetra
Brief (Stk.) 0,505 (2423)
Zeit 27.07.23 11:32:48
Rechnerisch hat man also ungefähr 239,5 Mio € in Q2 umgesetzt bei etwa -17 Mio AEbitda. Macht zum Halbjahr 438 Mio Umsatz bei etwa -41 Mio AEbitda.
Pro forma Netcash dürfte rechnerisch aktuell bei 165 Mio € liegen.
Cashburn etwa 25-28 Mio (inklusive Capex) pro Quartal. Das würde heißen, wenn es so in dem Bereich weitergeht, ist Nettocash Ende 2024 aufgebraucht. Ab 2025 muss man zwingend zumindest beim Ebitda und OCF wieder profitabel werden, sonst kommt man in arge Nöte was die Umfinanzierung angeht.
Fazit: Man wird schon noch 2-3 Jahre durchhalten, aber eigentlich darf der Vorstand dem cashburn nicht mehr zuschauen. Da müssen jetzt möglichst noch bis Jahresende harte Entscheidungen getroffen und Einschnitte getätigt werden. Am Capex hat man ja schon geschraubt, aber das limitiert natürlich auch das Wachstum. Mal den Halbjahresbericht abwarten, was die Segmente genau sagen. Bisher wissen wir nur dass alle deutlich an Umsatz verloren haben. Trotzdem muss man sich jetzt fragen, welche Tochter am besten positioniert und möglichst nahe an positivem Cashflow ist. Alles andere müsste man eigentlich verkaufen. Allerdings ist man dann halt keine Global Group mehr, und der ganze Wasserkopf der Holding hat keine Jobs mehr. Die Vorstände würden sich also selbst wegrationalisieren. Vielleicht liegt hier das eigentliche Problem. Vorstände und Aufsichtsräte verdienen sehr gut an diesem defizitären Konstrukt. Daher gibt es nicht die eigentlichen notwendigen Entscheidungen.
Wieso reagieren also die Großaktionäre nicht?
Der „Optimist“ würde sagen, die lassen uns ausbluten und machen dann ein Delisting oder Übernahmeangebot zum Spottpreis, bevor man dann auf Profitabilität getrimmt wird. Kann durchaus was dran sein, kann aber auch nur eine diese typischen Theorien sein, um sich und seinem Investment Mut zuzusprechen.
Der Pessimist wird sagen, die Großaktionäre glauben vielleicht selbst nicht mehr an das Geschäftsmodell und haben die Verluste längst abgeschrieben. Manchmal kannst du halt auch als Großaktionär keinen Druck mehr erzeugen, wenn das Geschäftsmodell einfach nicht nachhaltig profitabel funktioniert. Auch das ist aber nur eine pessimistische Theorie. Ich bin eigentlich davon überzeugt dass zumindest Teile von GFG profitabel arbeiten können und sich am jeweiligen Markt halten können. The Iconic beispielsweise ist meines Wissens ganz gut positioniert. Aber selbst die schrumpft aktuell deutlich. Keine Ahnung ob das in Australien am makroökonomischen Umfeld und der Branche insgesamt liegt oder ob man sogar selbst Marktanteile verliert, die man jahrelang gewonnen hatte. Leider ist ja GFG bei solchen Infos mehr als sparsam, gelinde gesagt. Mal sowas wie ein (von mir aus auch gestelltes) längeres Interview oder Podcast wäre mal hilfreich, wo der Vorstand sich zu allen Entwicklungen in den Regionen und der finanziellen Fragen äußert. Scheint aber nicht gewollt.
Was soll dann die schlechte Laune?
Sparprogramme werden so oder so kommen.
Kann man an drei Fingern abzählen, wer die dann zeichnet.
5 Mio Capex-Abbau ist angesichts der schlechten Marktentwicklung ein Tropfen auf den heißen Stein.
Klamotten scheinen in den aktuellen GFG-Märkten weiterhin nur mit Verlust an die Kunden absetzbar zu sein und das sogar in ANZ, und/ oder die Skalierung läuft weiterhin nicht nach Plan.
Immerhin ermöglicht der Lamoda Verkauf erstmal das weitere Überleben,
und die Lamoda Märkte haben ja gut funktioniert.
Mal nicht übertreiben!
Aber ab 2025 wird natürlich die Frage der Umfinanzierung stark gestellt werden, wenn es beim aktuellen Cashburn bleibt bzw. Wenn man dann nicht relativ nahe an der Profitabilität ist. Wenn das jedweder Art von Gläubigern über FK zu heiss wird, dann hilft nur noch EK über Kapitalerhöhung. Aber sicher nicht in den nächsten 1,5 Jahren. Nur ne KE um die derzeitigen Gläubiger auszahlen zu können? Wer macht das?
Letztlich bleibt nur, dass man in zwei Jahren bei Ebitda und OCF profitabel sein muss.
"Pro Forma cash is defined as cash & cash equivalents at the end of the period, short term duration bonds and securitised funds plus
restricted cash and cash on deposits. Pro-forma net cash is pro-forma cash excluding third party borrowings and convertible bond debt"
Q1 2023 Highlights (growth rates at constant currency)
Net Merchandise Value
1 growth of (6.7)% (Q1/22: 7.8%)
Revenue
1 growth of (10.1)% (Q1/22: 5.4%)
Marketplace NMV achieved 38.0% share of total NMV (Q1/22: 34.5%)
Gross Margin 41.1% (Q1/22: 42.8%) and Adj. EBITDA Margin (12.1)% (Q1/22: (7.4)%)
Active Customers down (17.7)%, Order Frequency up 0.7%
Pro Forma Cash
of €488.5m and Pro Forma Net Cash of €189.9m
Spannend finde ich, dass ein Großteil des Bonds nicht für operatives Geschäft verwendet, sondern stattdessen in einem Fonds geparkt wurde. Als Bondgläubiger würde ich mich darüber ärgern, denn das hätte ich wohl auch allein gekonnt.
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