LEONI.... von der Drahtwerkstatt zum Global Player
Das ist natürlich nicht schön, allerdings ist dieser Fakt aber ja auch in den Kursen reflektiert. Genau aus diesem Grund gibt's halt bei Zulieferern grundsätzliche keine hohen KUVs. Allerdings sprechen wir hier ja von KGVs und für die ist es vollkommen egal, ob sie mit 1%, 10% oder 50% Marge erzielt wurden. Gewinn ist Gewinn.
Natürlich birgt eine niedrige Marge gewisse Risiken, insbesondere dadurch, dass man aufgrund des geringen Spielraums nach unten die Leverage im Zaum halten muss, um nicht zu riskieren von einer Konjunkturkrise in die Insolvenz getrieben zu werden. Allerdings sind die europäischen Automobilhersteller aufgrund des überragenden Marktanteils von Leoni mittlerweile halt auch ganz gut abhängig von Leoni. Ich sehe niemanden, der kurzfristig imstande wäre, Leoni bei europäischen Werken in signifikantem Umfang zu ersetzen. Das sind langfristige Partnerschaften mit wechselseitigen beziehungsspezifischen Investitionen.
Aus meiner Sicht ist der momentane Kursverfall jedenfalls auch deutlich überzogen. Nicht, dass es keine Risiken gäbe, die gibt es schon. Aber wenn Leoni nur halbwegs mit den eigenen Forecasts richtig lag, sollte die Aktie bald wieder gut steigen.
Am Ende werden aber Umsatzziele für 2014-2016 bestätigt ebenso wie die EBIT-Marge von 7%
Andererseits ist es ein klarer Sonderfaktor und längst eingepreist.
Fazit: Ich befürchte der Kurs wird auf 35-36 € fallen. Dort aber ein excellentes Chance/Risiko-Verhältnis.
Vielleicht hat man gedacht das man dies schneller in den Griff bekommt und es kompensieren kann. Nachdem man gemerkt hat das man es für das Jahr 2014 nicht schafft hat man jetzt eine ADHOC rausgegeben.
Aber positiv sehe ich das man JETZT nachdem schon schlechte Wirtschaftsdaten den Gesamtmarkt zu "Absturz" gebracht haben die Ziele bis 2016 bekräftigt.
Ich ziehe positive Schlüsse aus der NEWS obwohl Sie bei L&S leider nachgibt. Nachkaufchance meiner Meinung nach
EBIT: mindestens 180 Millionen
Umsatzziel 2016: 5 Milliarden
EBIT-Marge 2016: 7%
Bestätigt am 13.10.2014
EBIT wird durch interne ungeplante Belastungen durch Neuanläufe im Unternehmensbereich Wiring Systems gesenkt.
Also schaut LEONI weiter positiv in die Zukunft und das hört man doch gerne.
Offenbar hat man gehofft, das durch eine bessere allgemeine Lage des Unternehmens ausgleichen zu können, und hat deshalb erstmal abgewartet. Da die 200 Mio aber realistisch waren, musste man halt jetzt die Prognose reduzieren.
Na ja, sehn wirs positiv. Die 180 Mio dürften jetzt konservativ sein. So dumm wird der Vorstand nicht sein, jetzt eine zu hohe Prognose zu veröffentlichen. Und 180 Mio € sind bei der aktuellen MarketCap ja auch nen Wort, erst recht wenn die Belastungen ab Q4 wegfallen.
Vielleicht mal eine Mail an die IR schicken und fragen, wieso man das nicht eher im Fokus hatte.
Jetzt sagt man mindestens 180 Millionen EBIT für 2014 bei gleichbleibenden Umsatz von 4,1 Milliarden. Finde es für die Zukunft nicht schlimm was da gerade über die Ticker gelaufen ist.
Sehr gut bleibt jetzt mitte Oktober die Bestätigung der Ziele bis 2016:-)
Wenn man sich die aktuelle Lage zur Zeit auf der Welt und an den Aktienmärkten unsicherer geworden wäre was die Prognosen für 2016 angeht hätte man diesen Part in der ADHOC auch weglassen können.
Also wenn mir bei diesen Prognosen jemand erzählen möchte die Aktie sei teuer kann ich das nicht ganz verstehen.
Auch im Jahr 2014 sollte ein EPS von ca. 3,70 Euro rumkommen.
Im Jahr 2015 werden es laut Prognosen ca. 5,40 Euro pro Share beim Ergebnis.
Bei solchen Wachstumsraten dürfte ein KGV von 10-15 angebracht sein finde ich.
Als ich die Nachricht zuerst sah, dachte ich zunaechst, dass die Langfristziele in Gefahr sind. Das ist zum Glück nicht der Fall, sondern es sind "nur" "Einmaleffekte". Positiv daran ist insbesondere, dass die Gruende firmensprzifisch und temporaer sind und nicht etwa eine Vorhersage geringerer Umsaetze aufgrund von Nachfragereueckgaengen. Den Wert des Unternehmens sollte das nicht groß nach unten ziehen (und ist ehschon eingepreist.
ABER:
Es handelt sich aus meiner Sicht um einen sehr bedauerlichen Fall von Verschleierung. Erstens waren die Probleme laut Leoni ja schonin Q2 losgegangen. Da hatte man aber noch explizit darauf verwiesen, dass das maessige EPS vollkommen so geplant sei und die bloeden Analysten zu Unrecht erwartet hatten, dass die 200 Mio Ebit gleichmaessig aufs Jahr verteilt seien. Hier wurde also ein sich anbahnendes Problem geleugnet und zu Unrecht als erwartet dargestellt.
Zweitens wurde bereits vor Wochen von einem Analysten berichtet, dass die Margenziele ambitioniert seien, da Sonderkosten bei neuen Werken wahrscheinlich erschienen, auch wenn der Umsatz nicht gefaehrdet sei. Genau so, wie es dann tatsaechlich kam! Diese Vorhersage geht ganz offensichtlich auf Gespraeche mit dem Unternehmen zurueck, welches diese Bedenken mit dem Kapitalmarkt selber leider nicht teilte (der daher von einer Einzelmeinung des Analysten ausgehen musste).
Drittens hat Leoni zuletzt ueberproportional zu anderen Zulieferern verloren, was zumindest nahelegt, dass auch andere Investoren von diesem sich anbahnenden Problem etwas gewusst haben koennten, ohne dass es breiter kommuniziert wurde.
Viertens fragt man sich natuerlich, ob Leoni nicht einfach grundsaetzlich zu optimistisch Guidance herausgibt, weil nur Blue Sky Szenarien ohne Puffer fuer normale Kostenschwankungen praesentiert werden.
Bin daher trotz der guten Nachricht was 2016 angeht doch sehr genervt von dieser unprofessionellen Kommunikation.
Leoni machte bisher 2016er Ziele, aber keine Prognose.
Wir hatten das Thema doch kürzlich bei Francotyp. Das Unternehmen hatte eine Zeilstellung 2015, wie es viele Unternehme machen. Die meisten Unternehmen haben mittelfristige Zielstellungen. Das ist aber in keinem dieser Fälle eine prognose. Eine offizielle prognose gibt es meistens nur fürs aktuelle Jahr bzw. im November dann fürs kommenden jahr, aber niemals fürs übernächste Jahr. An der prognose muss sich schließlich der Vorstand messen lassen.
Leoni hat dieses 2016er Ziel ja schon vor 1-2 Jahren gemacht. Da konnte man noch gar nicht wissen, wie realistisch das ist. Aktuell weiß man das schon etwas besser. Ich denke, wenn leoni die 5 Mrd Umsatz erreicht, schafft man auch locker die 7% Marge. Den Umsatz möchte man natürlich die steigenden Auslandsumsätze machen, vor allem in China. Ob das aber letztlich klappt, weiß kein Mensch. Wenn es 4,5 Mrd € Umsatz bei 6% Marge werden, wäre die Aktie auch dramatisch unterbewertet. Aber warten wir doch erstmal die nächsten 2-3 Quartalszahlen ab.
ich hatte mir extra vor Wochen den Halbjahresbericht durchgelesen und den Analystenkonferenz-Telefoncall (auf der HP abrufbar), um solche Sonderkosten rauszulesen. Es war zwar ausgiebig von den bekannten Sonderkosten für die Produktionsanläufe in Mexiko und China die Rede, sogar in welchem Monat welche Kosten anfallen dürften. Der Vorstand machte aber dabei immer den Eindruck als wären das die normalen Anlaufkosten und die 200 Mio € nicht in Gefahr.
Ich glaub zwar im Gegensatz zu hzenger nicht unbedingt, dass einzelne Investoren hinter den Kulissen mehr wussten, aber in jedem Fall war die kommunikation in der Öffentlichkeit nicht professionell.
Aber wie gesagt, die 15-20 Mio weniger Ebit sind längst eingepreist. Und wenn es wirklich Sonderkosten bleiben, würde das bedeuten, dass Leoni inklusive der normalen Anlaufkosten um die 50 Mio € im nächsten Jahr sparen würde. Auch ohne Umsatzwachstum sollte also Leoni in 2015 etwa 230 Mio € Ebit erwirtschaften.
Du hattest Leoni ja unterstellt etwas zu verschleiern aber das sehe ich in keinsterweise so.
Unterstützungen bei
1) Euro 36,50
2) Euro 33,8 - 34,10
Zunächst mal möchte ich unterstreichen, dass ich Leoni hier keinen Betrug vorwerfen will, sondern "nur" unprofessionelle Kommunikation. Auch möchte ich hier um Himmels Willen keine Verschwörungstheorien in die Welt setzen, dass hier irgendwer absichtlich nicht kommuniziert hat, um seine Freunde mit Verkaufstipps zu versorgen.Schließlich gebe ich Dir Recht, dass die Kommunikation von noch unklaren Problemmeldungen nicht einfach ist, und man da im Nachhinein auch mal daneben liegen kann.
Dennoch finde ich die ganze Angelegenheit höchst unerfreulich.
Zwei Dinge hierzu:
Erstens ist es wirklich überhaupt nicht OK, dass jetzt zugegeben wird, dass die Sonderkosten schon in Q2 losgingen, obwohl damals mit keinem einzigen Wort etwas zu Sonderkosten gesagt wurde. Anleger, die Aktien wie Leoni verfolgen ist bewusst, dass das Unternehmen eine sehr kleine Marge hat (siehe Diskussion weiter oben). Eine der Folgen von geringen Margen ist, dass Schwankungen in den Kosten eine überproportional große Auswirkung auf den Ertrag haben--sowohl nach oben als auch nach unten. Aus diesem Grund habe ich, wie viele andere Anleger sicher auch, mit Adleraugen versucht aus den Zwischenberichten und Earnings-Calls herauszulesen, ob es Cost-Overruns gibt oder alles nach Plan läuft. Leoni hat--wider besseres Wissen--so getan, als liefe alles nach Plan, obwohl die Zahlen etwas mau waren. Heute wissen wir: sie waren nicht nur wegen der geplanten Anlaufkosten mau, sondern auch wegen in Q2 begonnener Sonderkosten.
Ich verstehe zwar, dass man damals dachte, man würde diese kurzfristigen Probleme schnell in den Griff kriegen (und die diversen Insiderkäufe bestätigen, dass dies auch die ehrliche Überzeugung der Unternehmensleitung war). Aber: wenn Probleme schonmal losgegangen sind, sollte man sie bei einem so kostensensiblen Unternehmen wie Leoni ganz sicher explizit kommunizieren. Die Wahrheit hätte da einfach geholfen, denn man hätte problemlos kommunizieren können: "Zusätzlich zu den Planmäßigen Aufbaukosten in Mexiko und China haben sich temporär gewisse Probleme ergeben. Diese Probleme haben momentan noch ein finanziell sehr überschaubares Ausmaß und wir gehen davon aus, dass wir die Probleme in Q3 beheben können, so dass die Jahresziele aus heutiger Sicht nicht gefährdet sind."
Ist leider nicht passiert. In den drei Monaten danach bricht dann der Kurs um weit mehr als 30% einbricht, obwohl ja laut Leoni alles nach Plan läuft. Wenn man dann (wie ich) nach dem Kurseinbruch signifikant nachkauft (auf der Basis, dass man selbst sehr solide recherchiert hat und laut Unternehmen fundamental alles im Lot ist), ist die Freude leider eher nicht so groß. Insbesondere dann nicht, wenn zwischendurch folgende Analystenmeinung von Credit Swiss kam: "Leoni werde zwar beim Umsatz zulegen, das Umsatzziel sei in Reichweite. Sorgen macht Haissl aber die Margenentwicklung. Das Ziel von 7 Prozent könne zu ehrgeizig sein. Es gebe keine Luft für mögliche zu hohe Anlaufkosten bei den neuen Fabriken."
Gut analysiert, Credit Swiss. Aber doch offensichtlich aufgrund von Gesprächen mit Leoni im September, als CS die Coverage gestartet hat und die Analyse herausgab. Da waren die Probleme bei Leoni aber schon bekannt (und tatsächlich sogar schon abgeschlossen). Da zu diesem Zeitpunkt die offiziell vertretene Haltung aber immer noch "alles ist gut" war, musste man (wenn man der Unternehmenskommunikation traut) davon ausgehen, dass der Kommentar eine reine Einzelmeinung war, die sich auf zukünftige Projektkosten bezieht, nicht auf ein bereits abgeschlossenes Maleur. Wie wir jetzt wissen, war das nicht der Fall, sondern im Gegenteil lag ein sehr beträchtlicher Sondereffekt bereits vor.
Die Aktien, die ich um diese Zeit herum gekauft habe, hat irgendwer verkauft. Wenn CS seine Coverage startet, mit Leoni spricht und dort (vielleicht sogar nur sehr vage) von möglichen Anlaufkosten die Rede ist, kann es gut sein, dass der eine oder andere Insti, der von CS beraten wird, sich vorsichtshalber mal von seinen Leoni Stücken getrennt hat. Dieser Insti hat dann also aufgrund von privatem Informationsfluss zwischen Leoni und CS einen guten Verkaufspunkt gewählt, während ich (auf die offzielle Kommunikation vertrauend) einen schlechten Kaufzeitpunkt gewählt habe. Ich meine damit keine Verschwörungstheorie, behaupte nicht, dass das Insiderhandel, illegal oder sonstwas ganz schlimmes wäre.
Aber: es ist einfach eine miese Kommunikation. War bestimmt nicht böse gemeint, aber sowas kostet mich echtes Geld und Leoni echtes Vertrauen. Ich werde meine Aktien jetzt nicht direkt verkaufen. Die Bewertung istr trotz allem noch sehr gut und ich halte Leoni auch trotz allem noch für eine sehr gute Firma. Allerdings ist es ärgerlich, dass solche "kleinen" Kommunikationsfehler in einem Zeitraum stattfinden, wo der Kurs um mehr als ein Drittel einbricht.