Kurs-Massaker bei Solarwerten - wie lange ?
Sie beweisen damit politisches Gespür: Ein aktuelles Papier der Lobby-Organisation der Energiekonzerne BDEW zeigt, wie die Konzerne das Erneuerbare-Energien-Gesetz in den nächsten Wochen aushebeln wollen. Die garantierte Einspeisevergütung für Erneuerbare Energien soll durch eine Prämie ersetzt werden, mit der ökologisch orientierte Investoren jede Planungssicherheit verlieren. Atomreaktoren und Kohlekraftwerke erhielten wiederum sogar dann Geld, wenn sie stillstehen, weil Sonne und Wind den Strom erzeugen.
Besonders gefährlich: Die Chefin des BDEW, Hildegard Müller, ist politisch eng mit Angela Merkel verbunden. Müller war mehrere Jahre lang ihre Staatsministerin im Bundeskanzleramt. Der Lobbymacht von BDEW und Co. wollen wir uns entgegenstellen.
Quelle: campac.de
Hier der Link dazu:
http://www.virtual-strategy.com/2013/10/02/...-according-npd-solarbuz
Jeodch bleibt Solarbuzz bei ihrer 2013er Prognose mit einer Nachfrage von 35 GW. In Q1 waren es 6,2 GW, in Q2 8 GW und in Q3 9 GW. Für Q4 erwartet Solarbuzz zwischen 10 bis 12 GW.
Schon in der letzten Woche hat sich die Deutsche Bank zu Wort gemeldet und ihre sehr bullishen Nachfrageprognose fürs nächste Jahr von 45 GW zu bestätigen. Dabei hat die Deutsche Bank erwähnt, dass diese Prognose eventuell zu konservativ geschätzt sei, wenn China in 2014 auf eine Nachfrage zwischen 13 bis 15 GW kommen würde und Japan 6 bis 7 GW erreichen würde.
Hier der Link dazu:
http://reneweconomy.com.au/2013/...ar-pv-may-reach-15gw-in-2014-76861
Da könnten wunderschöne Zeiten auf die Solarbranche zu kommen, wenn diese bullishen Prognosen tatsächlich Realität werden würden.
Erdbebengefährdungszonen in EUROPA....................
Etwa 40 Erdbeben werden pro Jahr verspürt in Österreich.
http://wien.orf.at/news/stories/2607064/
Hier der Link dazu:
http://www.solarbuzz.com/resources/...its-10-gw-of-installed-capacity
Hier mal die Top 15-Länder nach Gesamtsolarinstallationen (Stand Ende Juni):
1. Deutschland 34,2 GW (2012: 7,6 GW, 2013 1.Hj.: 1,8 GW, 2013e: 4,0 GW)
2. Italien 17,3 GW (2012: 3,4 GW, 2013 1.Hj.: 1,0 GW, 2013e: 1,8 GW)
3. China 11,1 GW (2012: 4,0 GW, 2013 1.Hj.: ca. 2,8 GW, 2013e: 9,0 GW)
4. Japan 9,8 GW (2012: 2,2 GW, 2013 1.Hj.: 3,0 GW, 2013e: 6,8 GW)
5. USA 9,7 GW (2012: 3,3 GW, 2013 1.Hj.: 1,6 GW, 2013e: 4,4 GW)
6. Spanien 4,6 GW (2012: 0,3 GW, 2013 1.Hj.: 0,07 GW, 2013e: 0,2 GW)
7. Frankreich 4,2 GW (2012: 1,1 GW, 2013 1.Hj.: 0,2 GW, 2013e: 0,7 GW)
8. Großbritanien 2,8 GW (2012: 0,9 GW, 2013 1.Hj.: 0,8 GW, 2013e: 1,6 GW)
9. Belgien 2,7 GW (2012: 0,5 GW, 2013 1.Hj.: 0,1 GW, 2013e: 0,2 GW)
10. Australien 2,6 GW (2012: 0,9 GW, 2013 1.Hj.: 0,3 GW, 2013e: 0,8 GW)
11. Griechenland 2,3 GW (2012: 0,9 GW, 2013 1.Hj.: 0,9 GW, 2013e: 1,3 GW)
12. Tschechien 2,1 GW (2012: 0,1 GW, 2013 1.Hj.: 0,03 GW, 2013e: 0,1 GW)
13. Indien 2,0 GW (2012: 0,8 GW, 2013 1.Hj.: 0,6 GW, 2013e: 1,0 GW)
14. Südkorea 1,1 GW (2012: 0,2 GW, 2013 1.Hj.: 0,1 GW, 2013e: 0,3 GW)
15. Kanada 1,0 GW (2012: 0,3 GW, 2013 1.Hj.: 0,2 GW, 2013e: 0,6 GW)
The facility, planned for the western city of San Juan, will be able to produce 70 megawatts of panels a year, Freudenstadt-based Schmid Group said today in a statement.
http://about.bnef.com/bnef-news/...erica-s-biggest-solar-panel-plant/
Die Solarworld-Anleihe ist für mich nach wie vor deutlich unterbewertet und im Folge der Hausse so gut wie aller Solarwerte ist meine favorisierte Solarworld-Anleihe A1H3W6 um 20% gestiegen bei sehr ordentlichen Umsätze. Gestern wurden beispielsweise in Stuttgart, auf XETRA und auf dem Frankfurter Parkett zusammen 725.000 € gehandelt.
Die Solarworld-Anleihe A1H3W6 notiert mittlerweile bei 34% und das könnte meiner Meinung nach noch lange nicht das Ende der Fahnenstange bedeuten. Die Aussichten der Solarbranche sind derzeit so gut wie seit Jahren nicht mehr (hohe Nachfrage, stabile, leicht steigende Modulpreise) und davon wird Solarworld ganz sicher auch antizipieren. Sollten sich dann noch die Kataris finanziell engagieren z.B. über Projektfinanzierungen oder bei der US-Solarleasingfinanzierung, dann ist der Risikoaufschlag, der derzeit bei den Anleihen meines Erachtens drauf ist fundamental nicht mehr gerechtfertigt sein.
Für mich sind die Solarworld-Anleihen im Sektor Solarinvests vom Risiko her derzeit mit das beste, weil sie ganz einfach nicht so extrem gut performt haben wie viele Solaraktien. Das Problem ist halt, dass man gar nichts weiß wie Solarworld ihr Geschäftsmodell neu justieren will (z.B. Projektgeschäft, Asien, Auslagerung z.B. der Waferfertigung Richtung Katar), wie Solarworld am Joint Venture Qatar Solar Technologies (QST) partizipieren kann (z.B. Ingenieurdienstleistungen, Gewinne) und vor allem wie weit seit sich die Kataris bei Solarworld engagieren werden.
In den USA hat Solarworld jedenfalls schon mal Fakten geschaffen in dem der US-Chef Brinser durch seinen bisherigen Vize Dulani ersetzt wurde und auch der US-Finanzchef Jensen muss seinen Posten abgeben. Damit macht Solarworld in den USA offenbar schon mal Tabulerasa und stellt sich zumindest mal im oberen Management neu auf. Meiner Meinung nach der richtig Weg, denn Solarworld war in den USA alles andere als gut unterwegs (Solarleasing wurde nahezu komplett verschlafen) und die Produktionskosten sollen ja dem Anschein nach in den USA höher sein wie in Deutschland. Dazu hat Solarworld fast still und heimlich in den letzten 12 Monate ihre Hillsboro-Produktion um rd. 400 Mitarbeiter abgespeckt. Jetzt arbeiten dort nur noch 600 Leute. Auch Camerillo wird jetzt endgültig geschlossen und somit werden weitere rd. 100 US-Mitarbeiter eingespart.
Offene Fragen erzeugen Unsicherheiten und somit lastet das zwangsläufig auf die Anleihenkurse. Zumal man von den Q3-Zahlen nach den erschreckend schwachen Q2-Zahlen nicht allzu Gutes erwarten kann.
Nicht die Aktie zeigt was die Börse von Solarworld erwartet, sondern die Entwicklung der Anleihenkurse reflektiert die Erwartungshaltung des Finanzmarktes an das Unternehmen Solarworld. Wer das bis jetzt noch nicht kapiert, der ist ein hoffungsloser Fall und hat von Börse wohl kaum große Ahnung.
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Noch immer subventionieren die EU-Länder herkömmliche Energiequellen stärker als alternative. EU-Energiekommissar Oettinger hält diese Zahlen offenbar für zu brisant – angeblich sind sie auf sein Betreiben aus einem Bericht gestrichen worden.
http://www.focus.de/politik/ausland/...n-als-gedacht_aid_1128376.html
Vor über 20 Jahren war doch schon mal die ganze Diskussion.
Damals wollte man durch Grün auch schon raus aus der Atomecke.
Wütende Proteste der Bevölkerung, Demos etc.
Aktion war dann Schlußendlich diese, das man der AtomLobby eine Laufzeitverlängerung von 20 Jahren gab, mit der Auflage die Netze auszubauen für eine anstehende Wandlung in der Energie Politik. Warum !? Weil die AtomLobby massiv Druck gemacht hatte, da die meisten Atommailer schon abgeschrieben waren und in die Gewinnzone gelaufen sind.
So wie ich mal gelesen habe, damit man mal weiss um welche Zahlen es hier geht, hat das Atomkraftwerk Krümmel deren Betreiber Eon und Vattenfall ist/war einen täglichen Gewinnausfall von knapp über 1 Mio. Euro
Das nur am Rande, aber es zeigt auf warum die Lobbyistenverbände ein so hohes Interessen daran haben/hätten das dieser ganze alte Mist so lange wie nur möglich weiter läuft obwohl schon heute nachgewiesen ist, das wir mehr grüne Energie erzeugen als überhaupt in Deutschland gebraucht wird.
Aber eins ist klar, die Atomindustrie hat die letzten 20 Jahre, entgegen der Vereinbahrungen nichts gemacht, außer sich die Taschen weiter vollgestopft und aktiv Lobbyismus betrieben und das aus verständlichen Grund.
Tja, aber ändern kann man jetzt nichts mehr. Gut ein Erfolg, die FDP einer der dümmsten Lobbyisten-Vertreter hat den vollen Einlauf bekommen und die CDU lebt nur von den über 60 jährigen die in der Neuzeit zum großen Teil Gewohnheitswähler sind.
In der Aufarbeitung der Wahl kann man erkenen das bei der jungen Generation auch die CDU massiv einbebüßt hat.
Fazit: 700 Milliarden Steuereinnahmen reichen immer noch nicht aus und der Michel ist immer noch still, also wird er weiter abgemolken bis es endgültig zum Exedus kommen wird. Erst wenn der letzte dort angekommen ist, wo schon jetzt jeder vierte Bundesbürger sich befindet, am Existenzminimum, erst dann werden wir wie in Spanien oder Griechenland etc. die Menschen auf der Straße sehen und das Schlaraffenland Deutschland wird für die Superreichen nicht mehr die Freiheit und heile Welt bieten wie Heute. Erst dann wird sich was ändern, wenn es wieder heißt alle Macht dem Volk.
So gut wie alle deutschen Kohlekraftwerke laufen derzeit auf Hochtouren. Das ist das Kernproblem und eigentlich ein Skandal. In Deutschland werden zur Zeit so viele Kilowattstunden aus Braunkohle erzeugt wie seit 1990 nicht mehr (!!), weil die alten, abgeschriebenen Braunkohlekraftwerke/Dreckschleudern durch das niedrige Kohlepreisniveau aktuell die billigste Stromerzeugungsart ist. In diesem Jahr (bis Ende Juli) wurden sage und schreibe 85,1 TWh Strom aus Braunkohle erzeugt, das waren rd. 30% der deutschen Stromerzeugung in diesem Jahr bis Ende Juli. Hier mal die erzeugten Stromleistungen in Deutschland in den ersten 7 Monate des Jahres:
Braunkohle: 85,1 TWh
Steinkohle: 65,5 TWh
Atom 52,1 TWh
Wind 24,2 TWh
Gas 23,8 TWh
Solar 19,4 TWh
Wasser: 10,5 TWh
Hier der Link dazu:
http://cleantechnica.com/2013/09/04/...solar-power-wind-power-charts/
("More Germany Solar Power & Wind Power Charts")
Mit Kilmaschutz hat das nun wirklich gar nichts mehr zu tun was aktuell in der deutschen Stromlandschaft abgeht und niemand geht so richtig auf dieses Thema ein. Hier ein Link zu einem Focus-Artikel, der das ganze Absurdum sehr gut darstellt rund um die EEs, Lippenbekenntnisse zum Klimaschutz und rund um die EEG-Zulage:
http://www.focus.de/immobilien/energiesparen/...trom_aid_1125971.html
("Phantom Ökostrom - Energiewende absurd: Deutsche zahlen Öko-Umlage für schmutzigen Kohlestrom")
Dass RWE oder EON alles tun um den Zubau der EEs zu verlangsamen ist nur logisch, denn beide haben die Dynamik von Wind, Solar und Biomasse total unterschätzt. So produziert RWE immer noch 40% seines Stroms mit ihren Kohlemeilern.
Wir haben an der deutschen Strombörse Rekordtiefpreise und die sorgen großteils dafür, dass die EEG-Umlage steigt und perfider Weise benützen jetzt die großen Drei der deutschen Stromerzeuger (RWE, EON, Vattenfall) die weitere Erhöhung der EEG-Umlage zu neuerlichen Diskussionen wie teuer die EEs sind. Die auf Hochtouren laufenden, äußerst umweltschädlichen Braunkohlekraftwerke sorgen für die derzeitigen niedrigen deutschen Strompreise und somit auch für die Erhöhung der EEG-Umlage. Diese Dreckschleudern sind meist längst abgeschrieben und damit auf dem Papier sehr billig bei der Stromerzeugung von unter 0,04 €/kWh und zudem ist der Kohlepreis aktuell auf einem sehr niedrigen Niveau. Das ist das Kernproblem bei den ganzen Diskussionen. Mit einem funktionierendem CO2-Emissionshandel würden jedoch diese alten Kohlekraftwerke bei weitem nicht mehr so billig Strom produzieren können. Dann "müssten" die Energieversoger auch nicht mehr ihre deutlich umweltfreundlicheren, effektiveren und gut regulierbaren Gaskraftwerke teilweise abschalten und der Weg für die Erneuerbaren wäre ohne Einspeisevergütungen fast frei.
Man wird in Deutschland jedoch nicht umhinkommen das EEG komplett zu reformieren und auch die ganze deutsche Stromerzeugung inkl. Reservekapazitäten und der Förderung von leicht regulierbare, hocheffiziente Gaskraftwerken.
Bei Solar, Wind oder Biomasse ging es bis jetzt immer nur um Quantität und nicht nach Qualität. Mit den mittlerweilen sehr hohen installierten Nennleistungen der Erneuerbaren (Solar: rd. 34 GW/Wind: rd. 33 GW/Biomasse: rd. 29 GW) kann es so definitiv nicht mehr weiter gehen. Mit einer Marktwirtschaft hatte das bis jetzt gar nichts zu tun. Denke mal, dass das sehr viele auch so sehen.
Bei Solar wurde Jahre lang viel zu hoch subventioniert bis Mitte 2012 (erst Rötgen hat da mit der monatlichen Degression gegen gewirkt) und Windanlagen können gebaut werden ohne großartig zu schauen ob es eine Stromnetzanbindung gibt bzw. ob die Stromnetze den Windstrom überhaupt aufnehmen bzw. weiter verteilen konnten.
Der Schlüssel für das weitere Wachstum der Erneuerbaren in der EU liegt meiner Meinung nach im EU-weiten CO2-Emissionshandel und nicht bei der Politik einzelner Staaten. Wenn der Emissionshandel richtig in Gang kommen würde, dann könnten die Erneuerbaren so richtig durchstarten. Diesen Ansatz müssten die Politiker meiner Meinung nach verfolgen, aber da kommt kaum was rüber derzeit.
Hier mal die Stromgestehungskosten in den USA ohne Subventionen vom US Department of Energy aus dem aktuellen Report "Energy Estimates 2012”:
Erdgas: 0,069 $/kWh
Wasser: 0,089 $/kWh
Biomasse: 0,09 $/kWh
Onshore-Wind: 0,096 $/kWh
Geothermie: 0,10 $/kWh
Kohle: 0,10 $/kWh
Atom: 0,11 $/kWh
Solar: 0,15 $/kWh
Die EEs müssen sich mittlerweile vor den konventionellen Stromerzeugungsarten kostenmäßig nicht mehr verstecken und genau darum würde ein CO2-Handel richtig Schwung und Ehrlichkeit in die ganzen Stromdebatten rein bringen. o lange aber abgeschriebene, schwer regelbare Kohle-Kraftwerke nicht mit CO2-Emmissionen belastet werden, so lange werden diese Kraftwerke munter weiter unsere Landschaft verschmutzen, trotz wesentlich besseren Alternativen.
Erschwerend kommt noch hinzu, dass jetzt so langsam auch die kommunalen Stadtwerken große finanzielle Probleme bekommen mit ihren Kraftwerksbestand durch die niedrigen Börsenstrompreise und durch den völlig unkoordinierten und viel zu hohen Solarzubau in 2011 und 2012 mit jeweils 7,5 GW. Nur mit den Stadtwerken kann das Monopol der vier großen deutschen Energieversorger richtig gebrochen werden und das sollte ebenfalls das Ziel der Energiewende sein.
Nach langen schweren Jahren könnte der Solarbranche im nächsten Jahr ein richtig tolles Comeback bevor stehen. Es gibt (sehr) viele Anzeichen dafür das dem so sein wird:
- massiv steigende Kurse vieler Solaraktien
- so gut wie alle Tier 1 Solarunternehmen produzieren derzeit auf Volllast
- aktuell sehr stabile Modulpreise sogar mit leicht steigender Tendenz
- Großsolarkraftwerke können mittlerweile in einigen Länder mit der konventionellen Stromerzeugung preislich schon mithalten und zudem hat Solar einen ganz großen Vorteil: Es ist leicht und schnell zu installieren
- die Solarenergie wird mit hoher Dynamik zu einem Massenmarkt, weil sie schon bald nicht mehr zwingend auf Subventionen angewiesen ist und darum diversifiziert sich der globale Solarmarkt mehr und mehr
Das Jahr geht bald zu Ende und so kann man dann schon einen kleinen Blick auf das Jahr 2014 werfen und das scheint für Solar ein richtig gutes zu werden. So dürften die zwei sehr wichtigen Solarmärkte China und die USA weiter kräftig wachsen, Japan sein hohes Nachfrageniveau in etwa halten können und es werden neue Solar-Regionen/Länder mit durchaus signifikante Solarinstallationen dazu kommen (z.B. Lateinamerika, Naher und Mittlerer Osten, Türkei). Die Zeiten in dem Deutschland das Wohl und Wehe der Solarwelt ist, sind vorbei und das ist auch gut so.
Die aktuellen 2014er Zubauprognosen liegen bei 40 GW (Greentech Media), 41 GW (IHS Solar), 42 GW (Navigant Research) und 45 GW (Deutsche Bank, Lazard Capital, Solarbuzz). Wobei die Deutsche Bank wie auch Solarbuzz durchaus eine höhere Nachfrage über die 45 GW hinaus für möglich halten. In diesem Jahr wird es wohl eine Nachfrage zwischen 35 bis 38 GW geben. Damit reden wir im kommenden Jahr von einem erwarteten Wachstum zwischen 10 bis 25% oder sogar darüber.
Den Prognosen nach wird Asien in 2014 für über 50% der globalen Nachfrage sorgen (> 21/22 GW) und China wird der größte Einzelmarkt bleiben zwischen 10 bis 14 GW.
2012 lag der asiatische Anteil am globalen Zubau bei 26% (7,7 GW) und in diesem Jahr wird er nach den Prognosen bei um die 50% liegen (ca. 18 GW). Daran sieht man, dass sich der Solarmarkt schon in diesem Jahr deutlich verändert hat und das wird in 2014 seine Fortsetzung finden.
Europa hatte in 2012 noch einen Marktanteil von 59% und der wird in diesem Jahr auf 29 bis 33% fallen und laut den Prognosen wird der Anteil in 2014 weiter sinken auf 24 bis 28%. Hier die derzeit mir vorliegenden 2014er Prognosespannen in Kürze (Details darüber gibt in 4 weiteren Posts, je nachdem ich Zeit habe):
Asien: 20 bis 25,5 GW (2012:7,7 GW, 2013e: 17 - 19 GW)
Europa: 9 bis 12 GW (2012: 17,3 GW, 2013e: 10,5 - 11,5 GW)
Amerika: 6,5 bis 8 GW (2012:3,9 GW, 2013e: 5 - 5,5 GW)
Rest: 1,5 bis 2,5 GW (2012: 1,3 GW, 2013e: 1 - 1,5 GW)
Ob es für die großen Solarunternehmen nun wirklich wichtig ist ob in 2014 schon 45 GW oder mehr installiert werden bzw. ein Branchenwachstum von um die 25% raus kommen sollte, mag ich jetzt nicht zu bewerten, denn schon jetzt sind viele produzierende Solarunternehmen hervorragend ausgelastet.
Die großen China-Solaris (z.B. Yingli, Trina Solar, Renesola), die großen taiwanesischen Zellbauer (z.B. Motech, Neosolar) und auch die japanischen Solarunternehmen (Kyochera, Solar Frontier, Sharp, Panasonic) produzieren nahe oder teilweise sogar über ihren Fertigungskapazitäten. Einige große Solarunternehmen denken mittlerweile daran ihre Fertigungskapazitäten zu erhöhen (z.B. Sunpower, REC, Motech). So muss man sich zwangsläufig die Frage stellen wie real sind die immer noch so propagierten Überkapazitäten in der solaren Wertschöpfungskette. Dabei stellen sich vor allem die Fragen:
- Sind die ganzen Wafer-, Zell- und Modulfertigungskapazitäten noch auf neusten technologischen Stand (Zellfertigungslinien aus dem Jahre 2009 sind das mal ganz sicher nicht) ?
- Wie bankfähig sind die ganzen Fertigungskapazitäten überhaupt ?
Jedenfalls scheint sich die Börse auch diese Fragen zu stellen, denn anders sind diese brillanten Kursperformances der letzten 12 Monate vieler Solaraktien nicht zu erklären.
Schaut man sich mal die derzeitige sehr gute Produktionsauslastungen vieler Solarunternehmen an, dann könnte man durchaus zur Auffassung kommen, dass nur noch globale Fertigungskapazitäten von (knapp) unter 50 GW vorhanden sind (Ausnahme Polysilizium, da dürften es so 60 GW sein). Im 2.Halbjahr wird eine Nachfrage von 20 bis 22 GW erwartet (1.Hj 2013: 15 bis 15,5 GW waren es da) und dazu werden wohl zusätzlich noch so 2 bis 4 GW für den Lageraufbau von Distributoren oder Großhändler dazu kommen. Theoretisch wären das auf Ganzjahresssicht so um die 48 GW an Nachfrage und die großen Solarunternehmen arbeiten auf dieser Basis aktuell so gut wie auf Volllast in der Produktion. Nimmt man zu diesen Zahlen noch die Dünnschicht dazu, dann würde das erklären warum die Waferpreise in diesem Jahr so gut wie noch nicht gestiegen sind, da man für die CdTe-Dünnschicht ala First Solar oder für die CIS-Dünnschicht ala Solar Frontier keine Wafer braucht. In diesem Jahr wird es eine Nachfrage an Dünnschicht von etwa 3 GW geben (1,5 GW First Solar, 1 GW Solar Frontier, Rest wie Hanergy oder Sharp 0,5 GW).
Da viele Solarunternehmen durch die lange, tiefgreifende Strukturkrise kaum Geld bzw. viel zu hohe Schulden haben, ist nicht zu erwarten, dass die Fertigungskapazitäten in den nächsten 12 Monaten deutlich ausgebaut werden trotz der zu erwartenden hohen Nachfrage.
In China erhalten die Solarunternehmen nur noch sehr schwer direkte Kredite. So gab es für die chinesischen Solarunternehmen Stand Ende August in diesem Jahr nur noch 380 Mio. $ an Krediten laut Mercom Capital (2010: 32,6 Mrd. $, 2011: 15,5 Mrd. $, 2012: 4,5 Mrd. $). Damit sind die Möglichkeiten für die Chinesen kräftig zu expandieren schon sehr begrenzt. Deshalb gab es seit August auch reihenweise Kapitalerhöhungen von China-Solaris mit im Schnitt 70 Mio. $ (JA Solar, Canadian Solar, Renesola, Jinko Solar). Mit diesem frischen Cash können die China-Solaris ihre Produktionen aber nicht großartig ausbauen. Es sieht derzeit eher so aus, dass viele China-Solaris ihre Produktionen "nur" upgraden und keine neue Fertigungslinien kaufen. So haben Yingli und Jinko Solar in den letzten Monaten vor allem Teile ihrer Zellproduktion für wenig Geld upgegradet.
Die Kapitalknappheit vieler Solarunternehmen dürfte sich zwangsläufig sehr positiv auf die ganze Solarbranche niederschlagen mit höheren Gewinnmargen, denn von einer großen Fertigungskapazitätssexpansion ist trotz der zu erwartenden hohen Nachfrage nicht auszugehen und somit werden sich wohl allmählich Angebot und Nachfrage einpendeln.
Viele Solarunternehmen werden erst mal abwarten bis man gute Margen hat und der Cashflow deutlich positiv ist und zwar nachhaltig, erst dann wird wohl wieder Geld in neue Anlagen investiert werden. Die globalen Zellfertigungskapazitäten, die bei etwa 50 GW liegen, könnten aber schon knapp werden in den nächsten 12 Monaten, wenn es denn wirklich zu einem Zubau nahe an 45 GW geben sollte. Gerade in der Zelleffizienz z.B. mit der PERC-Technologie hat es in den letzten 1, 2 Jahren große Fortschritte gegeben. Um die realisieren zu können sind ältere Zellfertigungslinien nicht mehr geeignet.
Es stellt sich wohl nicht mehr die Frage ob es zu einem Turn Around der Solarbranche kommen wird wie die Q2-Zahlen gezeigt haben. So haben Sunpower und Jinko Solar sogar in Q2 schon ein positives Nettoergebnis ausgewiesen. First Solar sowieso. Canadian Solar, REC Solar, Eging, Risen, Sungrow und Topray haben allesamt schon einen positiven operativen Gewinn in Q2 erzielt. Jetzt stellt sich die Frage wie weit die Solarunternehmen von der zu erwartenden hohen Nachfrage wirklich profitieren können, sprich mit akzeptablen Gewinnen. Da sieht es gar nicht so übel aus, denn die chinesische Politik will, dass ihre Solarunternehmen jetzt endlich auf eigenen Füssen stehen müssen.
Es werden aber wohl nicht alle Solarunternehmen in 2014 deutliche Gewinne schreiben bzw. überhaupt Gewinne generieren können. So muss z.B. die hochverschuldete Yingli alleine rd. 145 Mio. $ im Jahr an Zinsen berappen und durch die restriktive Kreditvergabe in China kann Yingli ihre äußerst aggressive Verkaufspolitik so nicht mehr weiterführen. Yingli wird in diesem Jahr einen globalen Marktanteil von um die 9% erreichen. Dieser Marktanteil wurde aber von Yingli sehr teuer erkauft. In den letzten 18 Monaten sind die Schulden von Yingli um sage und schreibe 970 Mio. $ gestiegen und der Yingli-Schuldenberg liegt nun bei 4,2 Mrd. $. Auch eine Hanwha SolarOne wird sich im nächsten Jahr schwer tun mit einer Bruttomarge von nur 5,5% wie in Q2, denn damit ist man noch sehr weit entfernt von Gewinnen auf Nettobasis.
Der Turn Around ist die ein Sache, aber danach wieder Gewinne zu schreiben und nachhaltig wachsen zu können, ist dann schon ein ganz anderes Ding.
Die Modulpreise können sicherlich noch weiter gesenkt werden, aber bei weitem nicht mehr in dem rasanten Tempo wie in den letzten 3 Jahren, wo die Produktionskosten von 1,20 $/W auf 0,55 $/W bzw. 54% massiv gesunken sind. Einen erheblichen Beitrag zu dieser Kostensenkung kam vom Polysilizium. Das hat vor 3 Jahren noch rd. 0,48 $/W gekostet (Gesamtkostenanteil von 40%) und heute kostet es nur noch rd. 0,11 $/W (Gesamtkostenanteil nur noch bei 20%). Von der Polysiliziumseite her dürfte kaum noch Spielraum nach unten vorhanden sein um die Produktionskosten senken zu können. Dann schon eher bei Silber. Die Prozesskosten bei den Wafern (ca. 0,11 $/W), bei den Zellen (ca. 0,15 $/W) und bei der Modulverarbeitung (ca. 0,18 $/W) sind mittlerweile auf niedrigen Niveaus angelangt, so dass es verdammt schwierig werden wird die weiter deutlich senken zu können. Jährlich sollten aber die Prozesskosten entlang der solaren Wertschöpfungskette schon 5 bis 10% gesenkt werden können, also 0,02 bis 0,04 $/W.
Bei Senkung der Produktionskosten von 0,02 $/W bzw. 4% in Kombination mit leicht steigenden Modulpreisen von 0,02 $/W bzw. 3% würde die Bruttomarge beispielsweise von Jinko Solar um 11% erhöhen und auf sehr akzeptable 29% bringen. Dann wäre eine Jinko Solar wieder hochprofitabel. Bei Trina Solar und Co. würde das ähnlich aussehen. Das zeigt dann schon welch hohes Gewinnpotential die produzierenden Solarunternehmen haben.
Der Rentabilitätsschlüssel für die produzierenden Solarunternehmen wird bei stabilen Modulpreisen liegen und der Rentabilitätshebel liegt bei leicht steigenden Modulpreisen. Ist jetzt zwar recht einfach analysiert, aber im Großen und Ganzen ist dem so.
Seit April sind in Deutschland die Modulpreise gestiegen:
- Mono-Module um 14% (von 0,66 auf 0,75 €/W) gg. 12 Monate + 6%
- Multi-Module um 8% (von 0,60 auf 0,65 €/W) gg. 12 Monate + 5%
- chinesische Module um 3% (von 0,57 auf 0,59 €/W) gg. 12 Monate + 2%
Ganz ohne Risiken lebt die Solarindustrie natürlich auch nicht und die könnten die Nachfrage im kommenden Jahr negativ beeinflussen. In vielen Ländern ist Solar nach wie vor abhängig vom Willen der Politik und wie sich politische Entscheidungen auf die Solarindustrie auswirken können in negativer Sicht, das zeigt nicht nur Deutschland, sondern der gesamte europäische Solarmarkt mit einem Nachfragerückgang in diesem Jahr von um die 35%. In Asien bahnt sich in einigen Ländern eine Konjunkturflaute an und parallel dazu erfolgte in den letzten Monaten noch eine Abwertung ihrer Währungen durch das zu erwartende „Tapering“ der amerikanischen Notenbank. In den USA werden mittlerweile die hohen Kosten von Net-Metering ganz heiß diskutiert und in China, Indien und Japan gibt es immer wieder Probleme mit den fehlende Stromnetzkapazitäten um den schwankungsanfälligen Solarstrom aufnehmen zu können.
So gut die Aussichten für die Solarbranche auch sind, Solaraktien werden wohl weiter von hoher Volatilität gekennzeichnet sein und darum wird es wichtig sein das richtige Timing beim Einstieg zu erwischen und genau das macht ein Solarinvest sehr schwierig. Vor allem aktuell, weil sehr viele Solaraktien extrem gestiegen sind in den letzten 12 Monaten.
Moderation
Zeitpunkt: 17.10.13 08:36
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Regelverstoß - bekannte Pöbel ID
Zeitpunkt: 17.10.13 08:36
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Regelverstoß - bekannte Pöbel ID
wieder mal Klasse Beitrag. Besser könnte die derzeitige Situation kein Analyst bzw. Journalist wiedergeben! :-)
Danke und Gruß
Taktueriker
Fakt ist, dass Solar weltweit an der Schwelle zur Wettbewerbsfähigkeit mit konventionellen Stromquellen steht bzw. sie schon in einigen sonnenreichen Ländern erreicht hat und bei der Peakstromerzeugung und bei der privaten Stromerzeugung ist Solar aufgrund der stark gefallenen PV-Systempreise fast unschlagbar. Genau darum steigt die Durchdringung von Solar in vielen Regionen der Erde.
War die Solarbranche noch vor zwei Jahren fast nur von Europa abhängig so ist diese Abhängigkeit nicht mehr vorhanden und das ist mit ein Grund warum viele Solaraktien in den letzten Monaten rasant gestiegen sind. Was mittlerweile in einigen Ländern sehr gut festzustellen ist in denen die Erneuerbaren schon gewisse Marktanteile haben und die auch rasch ausgebaut werden, es gibt vermehrt Angriffe von Energiekonzernen und fossilen Lobbygruppen gegen Solar und Wind. Das ist nicht nur in Deutschland so, sondern auch mittlerweile in den USA und Australien.
ASIEN: (2012: 7,7 GW, 2013e: 17 - 19 GW, 2014e: 20 bis 25,5 GW)
Asien wird ihre in diesem Jahr gewonnene Leaderposition im koommenden Jahr 2014 nicht verlieren und dürfte weiter wachsen im zweistelligen Prozentbereich. Alle aktuell vorliegenden Prognosen gehen davon aus, dass der asiatische Solarmarkt über 50% an Marktanteil in 2014 erreichen wird: Solarbuzz 23 GW, Deutsche Bank 22,5 GW, IHS Solar 20,5 GW. Die Deutsche Bank erwartet, dass alleine China und Japan in 2014 für 40% der globalen Nachfrage sorgen werden. Da die Deutsche Bank im kommenden Jahr von einem globalen Zubau von 45 GW ausgeht, sind das mindestens 18 GW. Für China 12,5 GW und für Japan 5,5 GW. Im Best Case der Deutschen Bank könnte China in 2014 sogar bis zu 15 GW an Solar installieren und Japan zwischen 6 bis 7 GW. Solarbuzz sieht es ähnlich und prognostiziert für China und Japan einen globalen Marktanteil zwischen 40 bis 45%, also 18 bis 20,3 GW. Nimmt man jetzt noch die anderen asiatischen Länder dazu wie Indien, Thailand, Südkorea oder den Mittleren Osten, dann könnte im kommenden Jahr in Asien gut und gerne neue Solarinstallationen von über 24 GW dazu kommen und im Best Case könnten es sogar 27 GW werden.
Bevölkerungsreiche asiatische Länder mit einer schlechten Elektrifizierungsrate wie die Philippinen, Indonesien, Pakistan oder Vietnam stehen bei Solar immer noch in Wartehaltung. Das ist auch so ein Zeichen dafür welch großes Potential Solar in Asien nach wie vor noch hat. In Asien wie in Afrika kann Solar ihre ganzen Vorteile voll und ganz ausspielen: schneller und einfacher Bau großer Kapazitäten und bei der Peakstromerzeugung fast unschlagbar gegenüber anderen Stromerzeugungsarten.
China hat im August ein sehr durchdachtes nationales Solarprogramm eingeführt mit neuen, sehr attraktiven Einspeisevergütungen für Freiflächenanlagen (aufgeschlüsselt in 3 Regionen), für Aufdachanlagen, die dazu vergütungsmäßig noch gekoppelt sind an die lokalen Strompreise, und zusätzlich gibt es noch Vergütungsprämien für Eigenverbraucher. Diese neue Regelungen kann man wohl als eine Art von Game-Changer für die ganze chinesische Solarindustrie bezeichnen und so wundert es auch nicht, dass in allen chinesischen Solaraktien danach eine weitere, sehr positive Kursdynamik rein gekommen ist.
Die Deutsche Bank erwartet neben den von der chinesischen Zentralregierung ausgegebenen neuen Investitionsanreize für Solaranlagen (z.B. sehr attraktive Einspeisevergütungen, günstige Projekt-Finanzierungen durch verbilligte Kredite, Reduktion der Mehrwertsteuer um 50% für die solare Stromerzeugung bei Solarkraftwerken), dass die Mehrheit der 31 chinesischen Provinzen zusätzlich selbst lokale Einspeisevergütungen und/oder steuerliche Anreize für Solaranlagen einführen werden. Außerdem geht die Deutsche Bank in China mit der Implementierung von Solarleasing aus, das in den USA für hervorragende Wachstumsraten im kleinen, privaten Aufdachanlagengeschäft in den letzten zwei Jahre sorgte wie man beispielsweise am kometenhaften Aufstieg von SolarCity erkennt.
Der japanische Solarmarkt soll laut allen vorliegenden Prognosen in 2014 ihr hohes Nachfrage-Niveau einigermaßen halten können. Obwohl immer wieder gewarnt wird, dass das japanische Stromnetz an die Grenzen stößt, vor allem bei der Aufnahme von Großkraftwerken. Die japanischen Behörden haben bis jetzt immerhin 19 GW an Solarkraftwerken genehmigt, jedoch sind davon nicht mal 10% am Stromnetz. Japan verfügt über 10 Überlandnetze verschiedener Betreiber die derzeit nicht miteinander verbunden sind.
Es ist davon auszugehen, dass Japan zu Beginn des neuen Geschäftsjahres (in Japan beginnt das traditionell zum 1.April) die sehr hohen Einspeisevergütungen deutlich kürzen wird und zudem wird gemunkelt, dass es in Japan zu einem Zubaudeckel in Höhe von 5 GW kommen könnte. Deshalb kann man davon ausgehen, dass es in Japan in Q1 2014 zu einer sehr starken Nachfrage kommen wird mit größer 2 GW. Das wäre dann in etwa so viel wie für ganz Europa in Q1 2014 erwartet wird !
Das japanischen Forschungsinstituts Yano Research Institute erwartet ab 2015 einen deutlichen Rückgang im Großkraftwerksegment, weil die verfügbaren Freiflächen ausgehen werden und bis dahin deutlich geringeren Förderanreize geben wird. Ursächlich ist das Freiflächengeschäft für den japanischen Solarboom seit Mitte 2012 verantwortlich, während das private Aufdachanlagegeschäft in Japan schon 2011 und 2012 sehr stark war mit jeweils über 1 GW. Japan war in 2011 und 2012 global die Nr. 1 im kleinen Aufdachanlagengeschäft, vor Deutschland und Australien. Der Marktanteil von Aufdachanlagen (privat und gewerblich) in Japan lag bis Ende Juni 2013 bei 89%.
Der indische Solarmarkt hat derzeit mit riesigen Problemen zu kämpfen (Diskussionen über Importzölle und hohe Local Content-Regelung auch für Dünnschicht, hohe Zinsen für Solarprojekte mit über 13%, deutlich abgewertete Rupie) und so wundert es auch nicht, dass der indische Solarmakt entgegen allen Erwartungen in diesem Jahr kaum wachsen wird.
Für das nächste Jahr ist man aber sehr optimistisch, da die indische Politik (Staats- wie Provinzregierungen) Finanzhilfen über verbilligte Kredite (im neuen 750 MW schweren National Solar Mission-Programm werden 225 Mio. € als Darlehen bereitgestellt) über Bürgschaften zur Projektfinanzierung und Einspeisevergütungen bzw. einen CO2-Zertifikatemechanismus (Renewable Energy Certificate) in Aussicht stellt, da das indische Auktionssystem (z.B. Jawaharlal Nehru National Solar Mission) scheinbar kaum noch richtig funktioniert. Einige indische Provinzregierungen wollen Einspeisevergütungen und/oder Net-Metering Abrechnungssysteme einführen umso den Solarmarkt für Aufdachanlagen anzukurbeln (z.B. Gujarat, Tamil Nadu, ).
Die sehr prognosengenauen "Bridge to India" sehen jedenfalls ein ganz deutliches Licht am Ende des Tunnels für den indischen Solarmarkt, da der Investitionsstau aufgelöst wird und rechnen für das kommende Jahr mit einem Zubau von mindestens 2,8 GW, während für 2013 gerade mal 1 GW erwartet wird. Schon im September ist die Nachfrage nach Solarenergie-Kredite in Indien deutlich gestiegen was ein gutes Zeichen, dass sich der indische Solarmarkt wieder erholt. Die Kreditnachfrage stieg im Vergleich zum August um 185% und die Kreditzusagen um 64% auf 6.700 Solarkredite.
Thailand wird durch die neu eingeführten Einspeisevergütungen für Aufdachanlagen (0,19 - 0,22 $/kWh) weiterhin eine sehr stabile Nachfrage aufweisen können und ihre Position als Nr. 4 in Asien im kommenden Jahr behaupten können. Zumal ja die thailändische Regierung ihr Solarzubauziel um 50% auf 3 GW bis 2020 erhöhte.
Die thailändische National Energy Policy Commission (NEPC) hat im Juni zwei neue Solarprogramme aufgelegt mit dem Ziel zum Bau von 200 MW an Solaraufdachanlagen (für 600 MW gab es Anfragen) und 800 MW an Solarkraftwerkskapazitäten. So will z.B. Bangchak Petroleum auf ihre 100 Tankstellen Solaranlagen von 11-15 kW installieren.
Ende August hatte Thailand Solarkraftwerkskapazitäten von 592 MW in Betrieb und weitere 850 MW an Solarkraftwerks- und Solarthermiekapazitäten verfügen über einen Stromabnahmevertrag mit der Provincial Electricity Authority. 963 MW an Solarkraftwerksprojekten sind derzeit noch im Genehmigungsprozess. Da offenbar einige geplante Solarkraftwerke mit Stromabnahmeverträge deutlich in Zeitverzug sind bzw. noch gar nicht mit dem Bau begonnen wurde, erwägt die thailändische Regierung das Aufdachanlagenprogramm zu erhöhen. Was angesichts der 3fachen Überzeichnung auch nur logisch wäre.
Die Solarnachfrage wird im Mittleren Osten in 2014 kräftig wachsen, jedoch von einem sehr bescheidenen Niveau aus von unter 100 MW in diesem Jahr auf über 500 MW. 500 MW schätzt Greentech Media für 2014 (z.B. VAE 150 MW, Jordanien 100 MW). Greentech Media geht für 2015 vom endgültigen Durchbruch in dieser Region aus mit einer Nachfrage von 2 GW (z.B. Saudi Arabien 1.100 MW, VAE 300 MW, Katar 200 MW) !!! Die Middle East Solar Industry Association (Mesia) erwartet z.B. für Jordanien in 2014 den Baubeginn für Solarkraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 170 MW. Dabei hat sich u.a. auch Solarworld an der Ausschreibung beteiligt, was ein Indiz dafür ist, dass die Kataris sich bei der Projektfinanzierung bei Solarworld engagieren.
Hier die Top 5-Länder Asiens nach den durchschnittlichen Zubauprognosen für 2014:
1. China 12,5 GW (2012: 4,0 GW, 2013e: 7 - 10 GW)
2. Japan 5,5 GW (2012: 2,2 GW, 2013e.: 5,5 - 8 GW)
3. Indien 2,5 GW (2012: 1,0 GW, 2013e: 1,1 GW)
4. Thailand 0,7 GW (2012: 0,2 GW,2013e: 0,5 GW)
5. Südkorea 0,4 GW (2012: 0,15 GW, 2013e: 0,28 GW)
Rest Asien: 1,5 GW (z.B. Mittlerer Osten 0,6 GW/Pakistan 0,2 GW/Israel 0,2 GW)
GESAMT: 23,1 GW (2012: 7,7 GW, 2013e: 17 - 19 GW)
EUROPA: 2012: 17,3 GW. 2013e: 10,5 bis 11,5 GW; 2014e: 9 bis 12 GW
Die 2014er Zubauprognosen für Europa gehen von 9 GW (Goldman Sachs) über 10 GW (Greentech Media) bis zu 12 GW (IHS Solar). Solarbuzz geht von 11 GW aus. Dabei erwartet Solarbuzz, dass Q1 2014 der Tiefpunkt sein wird mit nur noch 2,3 GW (Q1 2013: 2,9 GW) und das obwohl für Großbritannien ein Rekordquartal von 740 MW erwartet wird, denn Anfang April treten dort Kürzungen für Freiflächenanlagen in Kraft. In den darauffolgenden Quartalen sollen es dann zwischen 2,8 bis 3 GW werden.
Deutschland wird wohl im kommenden Jahr weiterhin der größte europäische Solarmarkt bleiben mit 2,5 bis 3 GW, vor Großbritannien mit 1,5 bis 2 GW.
Meiner Einschätzung nach wird der europäische Solarmarkt in 2014 auf niedrigem Niveau bestenfalls stagnieren mit 11 bis 11,5 GW. In drei der vier größten diesjährigen europäischen Solarmärkten wird es in 2014 zu weiteren kräftigen Nachfragerückgängen kommen mit insgesamt 2,5 bis 3 GW (Deutschland, Italien, Griechenland). Das sind rd. 25% der 2013er Nachfrage ! Zwar werden einige kleine, europäische Solarländer wie die Ukraine (Freiflächenanlagen, Aufdachanlagen mit Net Metering), Niederlande (neue Direktzuschüsse) oder die Schweiz (kein Genehmigungsrozess mehr für kleine Anlagen) weiterhin wachsen, vor allem im Aufdachanlagensegment, und neue europäische Solarländer wie die Türkei (Bürokratiehemmnisse für Anlagen bis 1 MW beseitigt), Polen (Einführung von Einspeisevergütungen ab 2014) oder Russland (39 Solarprojekte mit 399 MW an Solarstromleistung haben eine Förderung über 15 Jahre erhalten) werden dazu stoßen in 2014, aber die werden wohl kaum die erwarteten Nachfragerückgänge aus Deutschland, Italien und Griechenland kompensieren können. Deshalb erwarte ich einen weiteren Nachfragerückgang in Europa im kommenden Jahr von um die 0,5 - 1 GW auf 10 bis 10,5 GW.
Europa steckt in Mitten eines Wandels. Die starke Nachfrage vor Mitte 2012 wurde durch hohe Einspeisevergütungen in Kombination von kräftig sinkenden Modulpreise/PV-Systempreisen angetrieben und seit Mitte 2012 tritt Europa politisch bedingt in die nächste Marktphase ein: weg von hohen Förderanreizen, hin zur kostengünstigen Solarstromerzeugung mit netzgekoppelten Solaranlagen inkl. Net-Metering. Das ist der Grund warum in Europa die Nachfrage deutlich geringer ausfallen wird in 2013 wie auch in 2014 wie in den Jahren zuvor. In 2011 lag der Zubau noch bei 19,5 GW und in 2012 bei 17,3 GW und in diesem Jahr werden es wohl 11 bis 11,5 GW werden. Positiv hervorzuheben ist jedoch, dass es mittlerweile 13 Länder gibt mit einem Zubau von über 200 MW. Damit ist Europa der am breitest aufgestellte Markt überhaupt.
Der europäische Solarmarkt leidet nach wie vor unter den vielen negative poltischen Entscheidungen der letzten 12 Monaten wie deutlich gesenkter Einspeisevergütungen bzw. Subventionsstopp für große Freiflächenanlagen (z.B. Deutschland), Komplett-Stopp von Solareinspeisevergütungen (Italien, Spanien, Tschechien), rückwirkende Senkung der Einspeisevergütung (z.B. Griechenland, Bulgarien), Einführung von Steuern für Solaranlagenbetreiber (z.B. Griechenland, Spanien, Bulgarien, Flandern) oder Einführung von Netzgebühren für Solaranlagenbetreiber (Wallonien). Jetzt hat sich auch noch der britische Premierminister Cameron zu Wort gemeldet und fordert die Überprüfung der staatlichen Förderungen der Erneuerbaren. Großbritannien ist mittlerweile die Nr. 2 in Europa bei Solar !
Die Türkei könnte einer der interessantesten Solarmärkte in Europa in den nächsten 2 Jahren werden. So gibt es ab Oktober für Solaranlage bis zu 1 MW Einspeisetarife (vorher 500 kW) und sie müssen auch nicht mehr einen langwierigen, bürokratischen Genehmigungsprozess durchlaufen. Die türkische Einspeisevergütung enthält eine Local Content-Regelung. Je nachdem wie hoch der Anteil der Solaranlage aus türkischer Herstellung stammt, gibt es zu den 0,10 €/kWh einen Bonus von bis zu 50%. Dazu hat die türkische Regierung Caps für einzelne Solaranlagen aufgehoben, die der Selbstversorgung dienen.
Anfang des Jahres hat die Türkei eine Ausschreibung für große Solaranlagen ausgeschrieben mit einer Gesamtkapazitätsgrenze von 600 MW. Jedoch war der Ansturm auf diese Ausschreibung so riesig mit 9 GW (15fache Überzeichnung !!), dass der Ausschreibungsprozess ohne Ergebnis beendet wurde. Nun wird erwartet, dass die türkische Regierung als nächstes eine neue öffentliche Ausschreibung eröffnet für Solaranlagen größer 1 MW. Interessant wird sein ob die Ausschreibungskapazitätsgrenze dann deutlich höher liegen wird die alte mit 600 MW. Mit solchen Ausschreibungen können einzelne Installationsarten und Technologien bevorzugt gefördert werden und vor allem hat man damit das Wachstum der eigenen Solarkraftwerkskapazitäten im Griff. Frankreich, Indien und Südafrika schreiben Solarkraftwerksprojekte ebenfalls aus.
Der europäische Solarmarkt muss aber differenziert betrachtet werden. Der Audachanlagenmarkt dürfte in der Tendenz eher wachsen, während das Geschäft im Kraftwerksbereich wohl rückläufig sein wird, da Solarkraftwerke sehr preissensibel sind und auf dieses Geschäftsfeld werden sich die Modulmindestpreise für die China-Solaris negativ auswirken. Das taiwanesische Researchhaus EnergyTrend erwartet deshalb, dass sich in Europa der Markanteil von Aufdachanlagen (Wohn-und Gewerbegebäude) sukzessive erhöhen wird. In 2012 lag nach den Angaben von EnergyTrend der Markanteil von Aufdachanlagen bei 53%, in diesem Jahr soll er bei 55% liegen und in 2014 soll er bei über 60% liegen. Wobei aber durch die deutlich gesunkenen Einspeisevergütungen in ganz Europa kleine, private Aufdachanlagen nicht mehr so groß dimensioniert werden wie noch vor einem Jahr, da die Solaranlagen-Rendite nicht mehr über die Einspeisevergütungen determiniert wird, sondern über den Eigenverbrauch. Das hat dann zwangsläufig zur Folge, dass z.B. nicht mehr eine 7 kW-Anlage aufs Dach gesetzt wird, sondern eine 3, 4 oder 5 kW-Anlage.
Erst wenn einigermaßen günstige Solarspeicher inkl. cleveren Energiemanagementsysteme angeboten werden (2015 ???) und in den südeuropäischen Ländern die Wirtschaft wieder hinreichend stabil laufen wird, wird der europäische Solarmarkt wieder richtig wachsen können und vielleicht sogar auf alte Niveaus von 17 bis 20 GW.
Hier die Top 10-Länder Europas nach den durchschnittlichen Zubauprognosen für 2014:
1. Deutschland 2,8 GW (2012: 7,6 GW, 2013e: 3,6 - 4,0 GW)
2. Großbritannien 1,7 GW (2012: 1,0 GW, 2013e: 1,4 - 1,8 GW)
3. Italien 0,9 GW (2012: 3,6 GW, 2013e: 1,4 - 2,0 GW)
4. Frankreich 0,7 GW (2012: 1,1 GW, 2013e: 0,5 - 0,8 GW)
5. Türkei 0,5 GW (2012: 0,01 GW, 2013e: 0,1 GW)
6. Griechenland 0,45 GW (2012: 0,9 GW, 2013e: 1,2 GW)
7. Ukraine 0,4 GW (2012: 0,2 GW, 2013e: 0,24 GW)
8. Rumänien 0,4 GW (2012: 0,03 GW, 2013e: 0,4 GW)
9. Österreich 0,35 GW (2012: 0,3 GW, 2013e: 0,3 GW)
10. Niederlande 0,35 GW (2012: 0,1 GW, 2013e: 0,25 GW)
Rest: 1,6 GW (z.B. Schweiz 0,3 GW, Dänemark 0,3 GW, Belgien 0,2 GW, Polen 0,2 GW)
GESAMT: 10,5 GW (2012: 17,3 GW, 2013e: 10,5 - 11,5 GW)
Bitte klar kenntlich machen.
Danke!
AMERIKA (2012: 3,9 GW, 2013e: 5,5 GW, 2014e: 7,5 - 9,0 GW)
Die USA ist zusammen mit China und Japan der wichtigste Solarmarkt und dürfte wohl auch der nachhaltigste Solarmarkt überhaupt sein. Sehr viele US-Banken haben mittlerweile den Wert der Photovoltaik erkannt und das hat dazu geführt, dass der Kreditmarkt für Solar-Investitionen in den USA stetig wächst, sei es im Solarkraftwerksgeschäft wie auch bei den privater Dachanlagen via Solar-Leasing. Solar profitiert in den USA von den deutlichen Kostensenkungen, seinen großen Systemvorteilen wie der leichten und schnellen Installation und natürlich von den historisch sehr niedrigen Kreditzinsen.
Der US-Solarmarkt wird seinen kontinuierlichen Wachstumskurs weiter aufrecht erhalten können. Die amerikanische GTM Research erwartet für 2014 einen Zubau von 5,6 GW nach 4,4 GW in diesem Jahr, IHS Solar rechnet für 2014 mit 6 GW und die Deutsche Bank sogar mit 8 GW.
Der US-Solarmarkt wird weiterhin von Solarkraftwerken dominiert werden (2012: Marktanteil von 54%, Commercial: 31%, kleine Aufdachanlagen: 15%/2013 1.Hj.: Marktanteil von 50%, Commercial: 29%, kleine Aufdachanlagen: 21%).
Im letzten Jahr wurden 1,8 GW an Solarkraftwerken installiert und im 1.Halbjahr 2013 waren es 0,8 GW. 3,6 GW an Solarkraftwerken sind in den USA in Betrieb (Stand Ende Q3), 3,4 GW sind aktuell im Bau bzw. in den finalen Bauvorbereitungen und 19 GW stecken in der Projektpipeline, davon werden nach Schätzungen des amerikanischen Solarbranchenverband SEIA bis Ende 2016 etwa die Hälfte davon gebaut werden, wenn die Solarsubventionen mit den 30%igen Tax-Credits auf 10% gekürzt werden.
Neue Stromabnahmeverträge mit Solarkraftwerken werden derzeit gerade noch mal noch über sogenannte PPAs (Power-Purchase Agreements - Stromabnahmeverträge mit einem Energieversorger) mit 0,05 bis 0,06 $/kWh vergütet wie man in der letzten Woche auf der Solar Power International (SPI) in Chicago erfahren konnte. Daran sieht man wie wirtschaftlich interessant Solarkraftwerke in den USA mittlerweile sind aufgrund der drastischen Senkungen der Systempreise der vergangenen drei Jahren. First Solar hat für ihre älteren Solarkraftwerken, die in 2010 und 2011 entwickelt wurden und derzeit noch großteils im Bau sind, noch 0,12 bis 0,14 $/kWh über PPAs erhalten.
Prozentual gesehen wird der kleine, private Aufdachanlagenmarkt in den USA in diesem Jahr am kräftigsten wachsen. GTM Research, das sehr eng mit dem US-Solarverband SEIA zusammen arbeitet, erwartet wird für den "Residential-Markt" in diesem Jahr 770 MW. Das wäre dann ein Wachstum von 58% gg. 2012 (2012: 488 MW). GTM Research ist für den US "Residential-Markt" sehr bullish, so wird für 2014 1 GW prognostiziert, für 2015 1,6 GW und für 2016 2,2 GW.
Das private Aufdachanlagengeschäft wird angetrieben vom sehr populären Solar-Leasing in der Kombination PPAs/Net-Metering zusammen mit der bundestaatlichen Förderungen der 30%igen Tax-Credits, den deutlich gefallenen Systemkosten, den hohen Haushaltstrompreisen und durch die niedrigen Zinsen. Nach Angaben der Deutschen Bank haben mittlerweile Aufdachanlagen in 10 US-Bundestaaten Grid Parity schon erreicht. So z.B. Hawaii (Systemkosten: 0,12 $/kWh, Haushaltsstrompreis: 0,37 $/kWh), Kalifornien (Systemkosten: 0,12 $/kWh, Haushaltsstrompreis: 0,16 $/kWh) oder New York (Systemkosten: 0,15 $/kWh, Haushaltsstrompreis: 0,18 $/kWh).
Über 60% aller kleinen, privaten Solaraufdachanlagen werden in den USA mittlerweile über sogenannte "Third-party Ownership-Modelle" (Leasing, PPA) finanziert. Wie attraktiv auch für Investoren das Solarleasinggeschäft in den USA ist zeigen die bis jetzt in diesem Jahr von den Banken an die Solarleasingunternehmen (z.B. SolarCity oder Sunrun) ausgegebenen "Lease Funds" über 2,4 Mrd. $ (Stand Ende Q3; Gesamt 2012: 1,98 Mrd. $ - dazu noch fallende Systempreise von rd. 20% beachten). Das sind umgerechnet etwa 600 MW oder mehr als 100.000 private Aufdachanlagen.
Das Potential bei den kleinen, privaten Solaranlagen in den USA ist riesig. 2012 gab es gerade mal ein Zubau in diesem Segment von 488 MW und in diesem Jahr werden 770 MW erwartet. Damit wird die USA im Segment der kleinen Solaraufdachanlagen trotz eines Wachstums von knapp unter 60% in diesem Jahr hinter dem wesentlich kleineren Deutschland (> 1 GW) und weit hinter Japan (2,5 bis 3 GW) bleiben. Derzeit werden aber in einigen US-Bundestaaten (Kalifornien, Arizona, Georgia und Idaho) heiße Diskussionen geführt, dass das Net-Metering-System zu hohen Kosten für die Stromabnehmer ohne Solaranlage führen wird. Über Net-Metering wird der überschüssige Solarstrom zum regulären Strompreis ins Netz eingespeist und mit der Stromrechnung dann gegengerechnet. Nach Angaben der California Public Utilities Commission (CPUC - kalifornische Energieregulierungsbehörde) werden die Stromverbraucher ohne Solaranlage alleine in Kalifornien durch Net-Metering im Jahre 2020 zusätzlich mit 1,1 Mrd. $ pro Jahr belastet. Kalifornien hat daraufhin Mitte Oktober ihre Net-Metering-Regelung geändert. Damit kann die kalifornische Energieregulierungsbehörde neue Net-Metering-Regelungen erlassen und somit eine Begrenzung der insgesamt unter die Regelung fallenden installierten Leistung festlegen.
Viele amerikanische Kommunen sind mittlerweile Pro Solar eingestellt. So hat beispielsweise Chicago eine "Solar Express Initiative" ausgerufen mit der soll z.B. der Genehmigungsprozess von kleinen, privaten Solaranlagen deutlich beschleunigt werden von 30 Tagen auf nur noch einen Tag. In vielen US-Kommunen dauert der Genehmigungsprozess für eine kleine Solaranlage bis zu mehreren Monaten.
Kleine Solaranlagen bis 10 kW sind in den USA um rd. 80% teurer wie in Deutschland (4 $/W gegenüber 2,20 $/W), nicht weil die Modulpreise deutlich höher sind, sondern weil die Balance of Systems-Kosten (BOS - Softkosten) deutlich höher sind aufgrund langen Genehmigungszeiten, Bürokratiekosten, hohe Montagelohn- und Vertriebskosten.
Der kanadische Solarmarkt dürfte im kommenden Jahr seinen Peak erreichen, denn in Ontario werden dann der Großteil der Solarkraftwerke, die noch in den Genuss der alten, hohen Einspeisevergütungen aus dem Jahre 2011 kommen, gebaut werden und ans Stromnetz gehen (z.B. Canadian Solar > 200 MW, Recurrent Energy rd. 200 MW, SunEdison 170 MW).
Die kanadische ClearSky Advisors, Goldman Sachs wie auch IHS Solar erwarten für 2014 in Kanada einen Zubau von 1 GW. Die Deutsche Bank geht von 1,2 GW aus.
In Lateinamerika wird Solar nach der Warm Up-Fase der letzten zwei Jahren in einen signifikanten Wachstumsmodus wechseln. Welche Dynamik dabei entstehen wird ist derzeit kaum abschätzbar. Das kanadische Analystenhaus ClearSky Advisors erwartet für 2014 in ihrer Prognose einen Zubau von 777 MW, im Best Case 1.465 MW.
In Chile sind zwar mittlerweile von den Behörden über 5 GW an Solarstromprojekte genehmigt worden, aber bis Ende August befanden sich lediglich 127 MW im Bau.
Zur Realisierung dieser großen Projektpipeline muss aber zuerst mal die große und endscheidende Hürde der Finanzierung genommen werden. Im September haben zwei weitere große Solarkraftwerke das Finance Closure hinbekommen. So hat der US-Projektierer Sun Edison für sein chilenisches 100 MW Solarkraftwerk "Amanecer PV" die Finanzierung abgeschlossen und auch Sunpower hat angekündigt mit dem Bau des Solarkraftwerkes "Salvador" (70 MW) noch in diesem Jahr zu beginnen. Das "Salvador"-Solarkraftwerk wird den erzeugten Solarstrom über die Strombörse verkaufen und das ist schon mehr als bemerkenswert. Chile könnte der erste echte, nicht subventionierte Solarmarkt der Welt werden. Neben den hohen Stromkosten (liegen bei rd. 0,25 $/kWh) ist der Strom in Chile relativ unzuverlässig.
Die spanische Solarpack baut gerade ein 25 MW großes Solarkraftwerk in Tarapacá (Pozo Almonte Solar), das für 13% des Tagesstroms für das Bergbauunternehmen Doña Inés sorgen wird. Daran sieht man welchen großen Energiehunger Bergbauunternehmen haben. Da Chile über eine sehr große Bergbau/Minenindustrie verfügt (etwa 1/3 des Kupfer kommt z.B. aus Chile) könnte auch die Energiespeicher-Technologie recht schnell in Chile Einzug erhalten.
In Mexiko tut sich mittlerweile auch einiges. So wurden in diesem Jahr bis jetzt zwei große Solarkraftwerke gebaut mit einer Gesamtkapazität von 50 MW (in La Paz und Sonora) und es gibt derzeit genehmigte Projekte über 215 MW.
Hier die Top 5-Länder Amerikas nach den durchschnittlichen Zubauprognosen für 2014:
1. USA 6,1 GW (2012: 3,3 GW, 2013e: 4,5 GW)
2. Kanada 1,0 GW (2012: 0,4 GW, 2013e: 0,8 GW)
3. Chile 0,3 GW (2012: 0,005 GW, 2013e: 0,14 GW)
4. Ecuador 0,15 GW (Prognose von Bloomberg New Energy Finance)
5. Mexiko 0,13 MW (Prognose von Bloomberg New Energy Finance)
Rest: 0,2 GW (z.B. Karibik 50 MW, Peru 40 MW, Brasilien 30 MW, Uruguay 20 MW)
GESAMT: 7,9 GW (2012: 3,9 GW, 2013e: 5,5 GW)