Kopftuch-Eklat ,Türkische Schöffin ausgeschlossen


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Neuester Beitrag: 23.01.07 00:12
Eröffnet am:07.11.06 20:12von: leadAnzahl Beiträge:230
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8051 Postings, 7924 Tage RigomaxÄääh 117. Ich glaube ich mach mal Pause *g*. o. T.

 
  
    #126
1
08.11.06 14:22

69033 Postings, 7688 Tage BarCode"Es geht auch ohne Kopftuch"

 
  
    #127
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08.11.06 14:58

Emel Abidin-Algan

Emel Abidin-Algan hat im vergangenen Jahr ihr Kopftuch abgelegt - und es dem Bonner Haus der Geschichte vermacht. Das war für die heute 45-jährige Mutter von sechs Kindern ein langer Prozess. Ihr Vater Yusuf Zeynelabidin war der Gründer der deutschen Sektion von Milli Görüs, einer Organisation, die dem Verfassungsschutz als islamistisch gilt. Ihr Ehemann Ahmet ist Funktionär der Islamischen Föderation in Berlin. Zehn Jahre lang hat die Anglistin dem Islamischen Frauenverein in Berlin vorgestanden, der unter anderem muslimische Kitas betreibt.
Das Kopftuch abzulegen war für sie ein Markstein in einer langjährigen Entwicklung. Es war die Kopftuchdebatte um die muslimische Lehrerin Fereshta Ludin, während der sie ins Grübeln kam. 2004 noch saß sie mit einem selbst kreierten Tuch-Hut auf Podien und versuchte ihre Motive für das Tragen einer Kopfbedeckung zu erläutern. Doch die wurden ihr selbst immer fragwürdiger, schließlich sei die Kopfbedeckung kein Gebot Mohammeds.
Algan fühlte sich immer unwohler mit der Bedeckung. Sie schnitt erst den unteren Teil weg, und schließlich setzte sie auch noch den Rest ab. Mit ihrem fragenden Herangehen an den Islam provozierte sie ihre streng muslimische Umgebung. Sie legte nun auch ihr Amt als Vorsitzende des Frauenvereins nieder und machte ein Abendstudium als Kommunikationsmanagerin. Jetzt ist sie auf Jobsuche. Ihre 25-jährige Tochter trägt ein Kopftuch, "aber", sagt Algan, "ich bringe sie ganz schön ins Schwitzen". OES


 

Es geht auch ohne Kopftuch!
VON EMEL ABIDIN-ALGAN

Neulich traf ich eine junge Frau mit Kopftuch, die ich schon seit ihrer Kindheit kenne. Sie ist angehende Erzieherin, und im Verlauf unseres kurzen Gesprächs wünschte ich ihr viel Glück bei der Suche nach einem Job.

Ich selbst habe mich vor rund einem Jahr entschlossen, nach über 30 Jahren mein weiteres Leben weiterhin bekleidet, aber ohne Kopftuch zu verbringen. Deshalb zeigte ich auf mein Haupt und sagte: "Es geht auch wunderbar ohne Kopftuch." Das junge Mädchen lächelte nur und erwiderte leicht herablassend: "Ich werde es auch mit Kopftuch schaffen."

Wie diesem jungen Mädchen ist vielen verhüllten Frauen gar nicht bekannt, worum es bei der religiösen Begründung für die Bedeckung des weiblichen Körpers ursprünglich ging. Dazu muss man wissen, dass der Koran dem Propheten Mohammed über einen Zeitraum von 23 Jahren hinweg offenbart wurde und aus über 6.600 Versen besteht. Die beiden einzigen Verse, die von der Verhüllung handeln, datieren aus seiner späteren Zeit in Medina: einerseits häuften sich damals die Belästigungen gläubiger Frauen, weil sie mit den Sklavinnen verwechselt wurden. Andererseits ließen sich die Männer von auffällig geschmückten Frauen ablenken, sodass es einmal sogar zu einem Unfall mit Nasenbruch kam.

Deshalb offenbarte Gott den Frauen diese Bekleidungstipps, damit sie erkannt und nicht belästigt werden (Sure 33/59), und empfahl, sich die Tuchenden über die geschmückten Dekolletees zu schlagen (Sure 24/31). Bis dahin waren Bekleidungsfragen kein Thema gewesen.

Überhaupt diente die Religion, die Mohammed damals propagierte, nicht der Abgrenzung. Vielmehr ging es um die Rückbesinnung auf den Glauben an den einen Schöpfer und darum, die Frauen aus der Entrechtung zu befreien, die damals vorherrschte. Das Elend war so weit fortgeschritten, dass sogar neu geborene Mädchen lebendig begraben wurden.

Heute, 1.400 Jahre später, hat das Verhalten dieses Mädchens nichts mehr mit Mohammeds Zeiten gemein. In den beiden Offenbarungen des Korans ist ohnehin nur von der Verhüllung des Körpers die Rede; die Verhüllung des Kopfes geht auf spätere Interpretationen von Propheten-Überlieferungen zurück. Es ist bemerkenswert, dass es männliche Gelehrte waren, die diese Definition der Schamgegend bei Mann und Frau für die Nachwelt aufstellten.

Dieses Mädchen von heute will mit seiner Beharrlichkeit Stärke und Selbstbewusstsein ausdrücken. Dafür habe ich volles Verständnis, da ich früher genauso gedacht habe. Erst nach intensiver Quellenforschung und eigenen, neuen Erfahrungen konnte ich meinen Entschluss, mich zu verändern, mit Überzeugung treffen.

Heute glauben die meisten muslimischen Frauen, die ein Kopftuch tragen, damit eine religiöse Pflicht zu erfüllen. Doch es macht schon einen Unterschied für das verantwortungsvolle und selbstbestimmte Handeln, ob sich jemand einer von anderen aufgestellten Pflicht unterwirft oder aus eigenen Erfahrungen und Erkenntnissen heraus sich selbst etwas zur Verpflichtung macht.

Heute frage ich mich, wieso Religion als Rechtfertigung für das Tragen eines Kopftuchs herangezogen wird, das Ablegen aus Überzeugung aber nicht als religiöser Akt gesehen wird.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es ernste Gründe für die Unfähigkeit, das Kopftuch von heute auf morgen abzulegen, gibt: Zu tief sitzen Werte wie Scham und Gehorsam in den Köpfen, zu groß ist die Angst vor Glaubensverlust und Sünde, zu schwach ist der Mut, seinen eigenen Willen zu erfahren und Erlerntes zu hinterfragen. Gewohnheiten werden schnell zur Selbstverständlichkeit und bieten natürlich auch Sicherheit. Staatliche Verbote oder Politiker-Appelle gegen das Kopftuch können dagegen nicht ankommen.

Der jüngste Appell von Politikerinnen wie Ekin Deligöz an muslimische Frauen, das Kopftuch abzulegen, wird seine Wirkung genauso verfehlen, wie es ein Aufruf von Muslimen an die Mehrheitsgesellschaft würde, vom Biertrinken abzulassen. Denn für viele Musliminnen ist das Kopftuch das, was für viele Deutsche ein Bier bedeutet: eine lieb gewonnene Gewohnheit. Wem nutzt das Ablegen des Kopftuchs als äußere Veränderung, wenn dieser kein Erkenntnisprozess zugrunde liegt und sie nicht authentisch ist?

Leider habe ich die Erfahrung machen müssen, dass sehr viele verhüllte Frauen nicht bereit sind, sich mit ihrer zur Gewohnheit gewordenen Verhüllung des Kopfes auseinander zu setzen. Will man aber die offene Annäherung und Verständigung mit anders denkenden Menschen und die Welt der Männer besser und vorurteilsfreier kennen lernen, dann ist es besser, auf das Kopftuch zu verzichten. Denn Erfahrungswerte im Umgang mit dem anderen Geschlecht sind sowohl bei der Erziehung von Söhnen als auch für den Aufbau einer Beziehung eigentlich unentbehrlich.

Wir müssen erst noch lernen, die Dinge beim Namen zu nennen, die uns stören. Denn es geht nicht um die nackte Meinungsfreiheit als Errungenschaft unserer Zeit oder das Anhängen an ein rechthaberisches Religionsverständnis, wenn dies zum Selbstzweck wird und nicht zur Kommunikation und Annäherung führt.

Mit Rücksicht auf angebliche kulturelle Eigenheiten von Muslimen übt sich die Mehrheitsgesellschaft in diesem Lande in Geduld und Zurückhaltung, anstatt mit unermüdlicher Wissbegierde die Auseinandersetzung mit Muslimen zu suchen. Zu schnell ziehen sie sich zurück, wenn es heißt, so stehe es aber im Koran und so habe es der Prophet gemacht.

Aber was ist das für ein Verständnis von einem Schöpfer, der nur von der Frau die Uniformierung verlangt, mit der sie ihre Entscheidung zum Islam bewusst demonstriert? Wie sieht es denn mit einer Kennzeichnungspflicht für Männer aus? Der Glaube, die Religion bestünde aus angeblichen Gottesgesetzen und indiskutablen religiösen Pflichten, die nicht in Frage gestellt werden dürften, statt aus göttlichen Empfehlungen und Weisheiten - er blockiert die offene Kommunikation mit anders denkenden Menschen und die Bereitschaft, über den Sinn der Dinge, die man tut, noch einmal nachzudenken.

Bewusste Verweigerung von Kommunikation kann aber nicht der Wille des allmächtigen Schöpfers des Universums gewesen sein, der den Menschen doch mit Verstand und Herz ausgestattet und ihm die Freiheit der Wahl und des Lebens geschenkt hat. Genauso wenig kann es dem Willen dieses Schöpfers entsprechen, wenn im Namen des Islam eine fanatische Politik nach göttlichen Gesetzen betrieben wird, die Menschen in Gläubige und Ungläubige trennt, den Teufel als Konkurrenz zum Schöpfer versteht und den Menschen auf einen triebhaften Körper und auf seine Meinungen reduziert!

Wir haben heute ganz andere Sorgen, die bewältigt werden müssen. Das Kernproblem liegt in der Fürsorge der heranwachsenden Generation. Und es sind vor allem die Mütter, die ihre Kinder vor religiösem Fanatismus schützen können. Macht das Kopftuch Frauen etwas zu besseren Müttern? Das Thema Frauen hat der Prophet auch in seiner Abschiedspredigt angesprochen. Er erinnerte seine Geschlechtsgenossen an ihre Verantwortung mit den Worten: "Ich lege euch ans Herz, gut zu den Frauen zu sein. Derjenige von euch, der das ist, ist ein gütiger Mensch - und derjenige, der es nicht ist, ist unedel."

Das Argument, die Frau würde mit dem Kopftuch ihre Reize verhüllen, mutet heute absolut lächerlich an, zumal so viele junge Mädchen genau das Gegenteil tun, indem sie mit gestyltem Kopftuch und allerlei Schmuck ihr Gesicht noch verschönern. Meiner Erfahrung nach sind die heutigen Männer dank der Reizüberflutung ziemlich abgestumpft.

Wie oft habe ich seit meiner Enthüllung den Männern in die Augen geschaut und mir dabei gedacht: Hey, der guckt ja gar nicht?! Und ich habe mich über 30 Jahre lang vor angeblich belästigenden Männerblicken verhüllt!

Und wenn wir schon von Reizen sprechen, nur mal neben- bei erwähnt: wie sieht es mit den Reizen von Männern aus? Es gibt so schöne Männerhände - sollen wir nun um eine Offenbarung bitten, die die Männer zum Handschuhe-Tragen verpflichtet?! Überhaupt: Wo ist denn das Problem mit den Reizen? Können sie nicht auch Menschen füreinander interessant machen und Sympathie wecken?

Es waren Männer, die das Kopftuch-Tragen eingeführt haben. Nun wäre es wünschenswert, wenn Männer hier und heute dazu beitragen würden, dass es wieder abgeschafft wird - indem sie ehrlich und mutig dazu Stellung nehmen, wie sie islamisch verhüllte Frauen und Frauen ohne Kopftuch wirklich wahrnehmen!

 


taz vom 8.11.2006, S. 3, 295 Z. (TAZ-Bericht), EMEL ABIDIN-ALGAN


 

Gruß BarCode

 

1513 Postings, 6979 Tage f_muellerrigomax #121

 
  
    #128
08.11.06 15:03
OK! Das ist gleich beanwortbar.
abgesehen das du es mißverstanden hast und ich noch drauf eingehen wollte
widerspricht dein Verständnis von Gerechtigkeit nicht dem was im Islam ist.

Sowas ist nicht erlaubt!

Würde man einen unbeteiligten töten für eine Tat die er nicht begangen hat dann ist das doch pure Ungerechtigkeit.

Übrigens muss man wie in einem Rechtsstaat ein Gericht konsultieren und kann nicht Selbstjustiz ausüben und Blutrache ist verboten.

der Vers den du nennst spricht andere Aspekte an.
Nur kann man nicht einfach selbst interpretieren sonder muss genauer recherchieren was der Prophet dazu gesagt hat.
Einige Verse sind leicht nachvollziehbar und verständlich andere wiederum setzen Hintergrundwissen bzw. Wissen aus andere Passagen des Qurans voraus und die Erläuterungen des Phropheten.
Er hat ja die Verse erläutert

Wenn deine Fragen somit geklärt ist,.- vermute ich doch trotzdem das du dann wissen wills was der Vers bedeutet.
ich hoffe ich werds so schnell wie möglich heraus finden und ihn dir bei Gelegenheit (mit Quellenangabe)zu posten.

 

1513 Postings, 6979 Tage f_muellerBarcode das problem ist mit Islamischen Gewand nic

 
  
    #129
08.11.06 15:25


Barcode das problem ist : Das es mit Islamischen Gewand (Kopftuch) nicht geht.

Von "es geht auch ohne Kopftuch" ist schon eine spitzfindige Formulierung.

Emel Abidin-Algan(45-jährige) trägt kein islamisches Gewand würde sie ein Islamisches Gewand tragen hätte sie die selben Probleme wie

Die Türkische Schöffin Güler Tirlak(29-Jährige) denn die trägt schon ein Islamisches Gewand.

 

Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen

24 - An-Nur - Das Licht31Und sprich zu den gläubigen Frauen, daß sie ihre Blicke zu Boden schlagen und ihre Keuschheit wahren und ihren Schmuck nicht zur Schau tragen sollen - bis auf das, was davon sichtbar sein darf, und daß sie ihre Tücher um ihre Kleidungsausschnitte schlagen und ihren Schmuck vor niemand (anderem) enthüllen sollen als vor ihren Gatten oder Vätern oder den Vätern ihrer Gatten oder ihren Söhnen oder den Söhnen ihrer Gatten oder ihren Brüdern oder den Söhnen ihrer Brüder oder Söhnen ihrer Schwestern oder ihren Frauen oder denen, die sie von Rechts wegen besitzen, oder solchen von ihren männlichen Dienern, die keinen Geschlechtstrieb mehr haben, und den Kindern, die der Blöße der Frauen keine Beachtung schenken. Und sie sollen ihre Füße nicht so (auf den Boden) stampfen, daß bekannt wird, was sie von ihrem Schmuck verbergen. Und wendet euch allesamt reumütig Allah zu, o ihr Gläubigen, auf daß ihr erfolgreich sein möget.
24 - An-Nur - Das Licht60(Was nun) die älteren Frauen (betrifft), die nicht mehr auf Heirat hoffen können, so trifft sie kein Vorwurf, wenn sie ihre Tücher ablegen, ohne ihre Zierde zur Schau zu stellen. Aber wenn sie sich dessen enthalten, ist das besser für sie. Und Allah ist Allhörend, Allwissend.

 

3124 Postings, 7551 Tage lead@ f_mueller , alles lebt noch?

 
  
    #130
08.11.06 15:36
Das im Kopf, ist ein  weicher Keks? Oder? sagte das "Brot"  

10041 Postings, 8192 Tage BeMiWie war das noch lt. BC, weit oben?

 
  
    #131
08.11.06 15:40
Wenn die Männer das Kopfhaar einer
Frau sehen, werden sie aufgrund der Ähnlichkeit
an das Geschlechtsorgan der Frau erinnert
und drehen durch?
Deshalb muss eine Frau ein Kopftuch tragen?

Laufen denn alle Männer hier in Westeuropa ständig
mit einem erigierten Glied rum?  

23378 Postings, 6702 Tage Malko07Zu #129:

 
  
    #132
08.11.06 15:54

8051 Postings, 7924 Tage Rigomaxf_m(128 - hoffentlich): Nein, ganz und gar nicht

 
  
    #133
08.11.06 15:55
geklärt.

Du schreibst: "Würde man einen unbeteiligten töten für eine Tat die er nicht begangen hat dann ist das doch pure Ungerechtigkeit." - Richtig.

Aber in Sure 2 steht nun mal:

"O ihr Gläubigen, euch ist bei Totschlag das Vergeltungsrecht vorgeschrieben. Ein Freier für einen Freien, ein Sklave für einen Sklaven, und Weib für Weib."

Dies ist für mich ganz offensichtlich zumindest eine Erlaubnis (sogar "vorgeschrieben"), auch Unbeteilgte zu bestrafen.

Wenn Du anderer Meinung bist, dann versuche, diesen Widerspruch argumentativ aufzulösen. Eine schlichte Behauptung (wie oben) reicht da nicht.  

69033 Postings, 7688 Tage BarCodeWie man einmal mehr sieht,

 
  
    #134
1
08.11.06 16:01
kommt man in Teufels Küche, wenn man versucht, religiöse Praxis auf Basis von Textexegese zu bewerten.
Der Koran ist ein historischer Text unter vielen. Er kann letztlich nur aus seinem historischen Umfeld heraus interpretiert werden. Wenn man zentrale Aussagen auf heute anwenden will, muss man dies im Auge haben. 6600 Verse, die in sich inkonsistent sind, erlauben keine einheitliche Interpretation, da die Interpretation eines Textes per definitionem eine kommunikativer Akt zwischen Leser und Text darstellt, in den der Leser wiederum seine Eigenheiten zwingend mit einbringt.
Das erweist sich schon darin, dass es viele Schulen des Islam gibt.
Deshalb lassen sich aus einem solchen Text auch keine allgemeingültigen Gesetze ableiten. Auch Gesetze unterliegen dem historischen Wandel und wurden und werden ständig neu definiert, formuliert, interpretiert. Wichtig ist, wie es zu solchen Gesetzen kommt, also die institutionalisierte Form der Gesetzgebung organisiert ist, und wie sie angewandt werden, also die institutionalisierte Form der Rechtssprechung.(Und das war eigentlich auch Ausgangspunkt dieses Threads.)
Ob jemand seine Ideen, die er in den den Prozess der Gesetzgebung einbringt, aus dem Koran ableitet oder sie aus dem Kaffeesatz liest oder den Innereien eines Opfertieres, ist unerheblich für die Allgemeinheit. Für die ist nur wichtig, dass der Prozess so organisiert ist, dass Grundrechte, wie etwa die Religionsfreiheit, gewährt bleiben. Und ein solches Grundrecht schließt nunmal aus, dass die Vorstellungen einer einzigen Religion (die im Kern einen Allmachtsanspruch reklamieren muss, wenn sie sich selbst ernst nimmt) zum Kern der Rechtsvorschriften wird.
Allgemeines Recht steht über speziellem Religionsrecht, sonst ist die Freiheit im Eimer. Egal, was eine Religion vorschreibt: die Praxis untersteht dem weltlichen Recht. Sie hat keine Ausnahmerechte.
Deshalb sind ja auch Scharia und allgemeines Recht nicht kompatibel, weil Scharia zum Beispiel keine solche Hierarchie von Rechtsbestimmungen akzeptiert. Der Moslem mag daraus für sich persönliche Verhaltensregeln ableiten, solange diese mit dem allgemeinen Recht konform gehen. Geht das nicht zusammen, so hat er seine Praxis dem Recht anzupassen und kann von mir aus in seinen Basistexten nach Passagen suchen, die das erlauben, oder er muss sie einer Neuinterpretation unterziehen. Letzteres ist aber eine rein innerislamische Diskussion, die für den Außenstehenden wenig Interessantes zu bieten hat.

Und deshalb ist es für mich als Nicht-Moslem im Prinzip in diesem Zusammenhang auch marginal, was im Koran steht. Wenn sich aus Gründen des Neutralitätsgebotes in einem Diskussionsprozess herausstellt, dass Kopftuch als religiöses Symbol und Rechtsprechung als Schöffin im Gericht als inkompatibel angesehen wird, dann ist das Ergebnis von allen zu akzeptieren. Egal was im Koran steht. Wer anderer Meinung ist, kann den Rechtsweg beschreiten. Man kann darüber diskutieren, ob das stichhaltig ist, bezüglich der Neutralität. Für mich ist das eher mit ja zu beantworten, weil es mir lieber wäre, wenn Religion prinzipiell aus den staatlichen Institutionen herausgehalten wird. Eine Schicksalsfrage ist der konkrete Fall aber nicht, da andrerseits die Institution des Schöffen eh eine - jeweils zeitlich begrenzt besetzte - Laieninstitution ist. Da ist es mit Gesinnungsprüfung eh nicht weit her. Da ist eher die Frage, ob das System als solches sinnvoll ist.
Und dann hängt es sicher auch von der Art des Falles ab, ob eine Kopftuchträgerin befangen ist oder nicht.
Wovon es auf keinen Fall abhängt: ob der Islam (oder "die Islame" - es gibt ja viele) seinen Frauen das Kopftuch zwingend vorschreibt oder nicht (was ja offensichtlich nicht für alle der Fall ist, wie man auch obigem Artikel entnehmen kann). Das ist für die Frage irrelevant, da es sich um eine religiöse Vorschrift handelt, die vom allgemeinen Recht gebrochen werden kann, wenn sie mit diesem nicht vereinbar ist.

 

Gruß BarCode

 

2590 Postings, 7238 Tage brokeboymanchmal einfach widerlich

 
  
    #135
5
08.11.06 16:16
männliche überheblichkeit kann widerlich sein - ich glaube am meisten ekel erregt in mir das oft beobachtete verhalten gewisser muslimischer, männlicher halbwüchsiger - da glauben diese jämmerlichen, unreifen milchbärte, dass es ihnen zustände über "die ehre" ihrer schwestern zu wachen - und dabei blasen diese geigen sich auch noch auf, während sie unter den kumpels wetten darauf abschliessen, wer es als erstes schafft, eine deutsche blondine zu pimpern, die man "natürlich" nie heiraten würde.
abgesehen davon dass sich so mancher muslim niemals in eine küche, geschweige denn an den abwasch trauen würde, scheint es in muslimischen familien oft ganz normal zu sein, dass die jungs die mütter ohne den -wie ich meine- gebotenen respekt behandeln - schliesslich sind sie ja schon männer und die mutter nur eine frau. da fehlen dann die einfachsten umgangsformen wie "danke" oder "bitte" - ein verhalten, gegenüber der frau, die sie geboren hat, das mich als vater durchaus dazu verführen könnte diesen hosenpissern eine zu kleben, dass sie in die nächste ecke fliegen.  

23378 Postings, 6702 Tage Malko07@ brokeboy : Bitte nicht:

 
  
    #136
1
08.11.06 16:20
" ... das mich als vater durchaus dazu verführen könnte diesen hosenpissern eine zu kleben, dass sie in die nächste ecke fliegen."

In derartig traditionellen Familien soll Prügeln angeblich nicht selten vorkommen. Das führt mit zu Auffälligkeiten in der Gewaltstatistik. Die Mütter ziehen übrigens den kleinen Macho mit ran.
 

2590 Postings, 7238 Tage brokeboyklar doch ...

 
  
    #137
08.11.06 16:24
... würde ich nicht machen - allerdings würden sich meine kinder auch niemals so verhalten!  

51345 Postings, 8920 Tage eckiJa, diese Käfighaltung für Moslemfrauen

 
  
    #138
2
08.11.06 16:26
behaupten sie, das sei Respekt.

Schon seltsam. Menschen wie Dreck zu behandeln ist Ehrenvoll.

Hier in Deutschland gibt es das Grundgesetz, und da müssen sich auch religiöse Fanatiker dran halten. Wenn das nicht geht, müssen sie halt zu den Sausdis....  

2590 Postings, 7238 Tage brokeboygut ...

 
  
    #139
08.11.06 16:37
.. seien wir mal fair und gestehen uns ein, dass es im konservativ-katholischen milleu durchaus auch misstände und machismo-altlasten gibt. aber das keine kultur-immanente grösse, sondern allenfalls ein relikt.  

1513 Postings, 6979 Tage f_mueller#133 Rigomax

 
  
    #140
08.11.06 16:49

Ich sags nochmal Ausdrücklich dieser Vers Erlaubt es nicht- (oder schreibt es vor) im geringsten auch unbeteiligte zu bestrafen.

du hast doch überhaupt keine Beweise als deine eigene Interpretation dieses Verses
und die ist falsch.

Ich kann dir nur sagen falscher Ansatz, falsche Durchführung, falsche Schlussfolgerung.

Genau wie unsere Psoydo-Islamwissenschaftler hier bei Ariva von denen - dir - hier jeder ohne Quellenangabe zu jedem Thema im Islam eine Antwort geben kann. *lol*  

Alle Verse sind vom Propheten erläutert worden und läßt kein Raum für Fehlinterpretationnen.

Man kann nicht ein Vers aus dem Quran lesen und ihn nach seinen eigenen Gutdünken auslegen.

Ein Vergleich :würde ich ein Buch aus dem Bereich der Chirurgie lesen und die Operation nach meinem Verständnis durchführen hätte das fatale Folgen für meinen Patienten.
Es ist besser es mit einem Chirurgieschen-Artz zu besprechen.
Aber ich kann auch richtig liegen.
und trotzdem wäre mein Vorgehensweise falsch gewesen.

Deswegen lass mich in dieser Angelegenheit "schlau machen" und dir es mit den Erläuterung des Propheten erklären.

(spass )Wir könnten auch ein paar Psoydo-Islamwissenschaftler hier auf ARIVA befragen, aber die antworten auch wenn sie nicht gefragt werden. siehe ........

 

463 Postings, 7534 Tage PiusBeMi

 
  
    #141
08.11.06 16:53
ich bin noch da...

Du sprichst von der Gegenwart? Genau diese und die Zukunft macht mir Angst. Denke an die Kreationisten, die mit ihren absurden Definitionen immer mehr Gehör verschaffen. Hier ensteht eine neue christliche fundamentalistische Bewegung, die die Bibel als Gesetzbasis sehen. Jeder der die Bibel kennt oder zumindest gelesen hat weiss, dass man eine jedegliche Tat legitimieren kann. Jeder Mord, jeder Genozid, jede Folter kann begründet werden.

Die Liebe, das eigentliche Thema des Neuen Testaments, findet bei dieser Art Gläubigen keine Beachtung.  

2590 Postings, 7238 Tage brokeboyaber pius

 
  
    #142
08.11.06 17:41
... das ist doch kein phänomen das nur unter religiösen vorzeichen besteht. mit dem gesetzbuch der erkenntnisse in der hand wurden und werden immer kathastrophen möglich sein, die niemals im sinne des gesetzgebers waren - sieh' dir mal an, wozu zb. die political correctness geführt hat, oder der 68er-wahn oder die ökologisch-korrekten fehleinschätzungen des waldsterben-mythos oder die wildwasser-hexenjagd, die alle männer der pädophilie verdächtigte, oder oder oder.
die grosse frage ist doch, ob alle dinge im streng rationalen zugriff der diskurse liegen - also z.b.: lohnt sich eine diskussion mit rechtsradikalen? kommen wir hier mit worten weiter oder müssen wir einfach mal handeln? im fall der kopftuch tragenden lehrerin musste zb. mal eine zäsur gesetzt werden, die da heisst: hier nicht! nicht unbedingt glücklioch, aber zeichenhaft!
dieser ganze krampf im religiösen bereich und das abhandenkommen der liebe wurde schon vor 500 jahren von luther beschrieben, die 92 thesen und vor allem die 2-reiche-lehre, die das spannungsfeld von weltlichen und geistlichem geltungsbereich ganz bewusst offenkundig machen zeigen, dass wir beides brauchen: liebe und vernunft. wenn sich heute fundamental-religiöse anmassen, gottes geschäft auf erden in die hand zu nehmen, also zb. über homosexualität zu richten und frauen nicht aus einem brennenden haus fliehen zu lassen, weil die keinen schleier trugen und deshalb elendig verbrennen mussten (so geschehen in saudi-arabien), dann sollte uns klar sein, dass hier weder die liebe noch die vernunft am werk sind.  

2590 Postings, 7238 Tage brokeboyim übrigen

 
  
    #143
2
08.11.06 17:48
wenn f_m hier aussagt, bzw. wenn es stimmt, dass der prophet alle fragen über den koran erschöpfend geklärt hätte, so dass keine theologische betrachtung mehr vonnöten wäre, so bin ich dafür, diese religionsgemeinschaft sofort zu verbieten. auch als wirklich gläubiger christ wäre ich niemals so vermessen, zu sagen, die bibel würde jedes problem lösen und wer sie genau genug studiert, würde die ideal-rezeptur für paradisische zustände auf erden kennen - diese vorstellung führt direkt ins verderben, denn das gegenteil ist richtig: die bibel beschreibt das andauernde und fortwährende scheitern und die unperfektion des menschen - selbst derjenigen, die wirklich "nahe dran" waren.  

1513 Postings, 6979 Tage f_muellerbrokerboy

 
  
    #144
08.11.06 18:08
Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen
57 - Al-Hadid - Das Eisen 27

Dann ließen Wir Unsere Gesandten ihren Spuren folgen; und Wir ließen (ihnen) Jesus, den Sohn der Maria, folgen, und Wir gaben ihm das Evangelium. Und in die Herzen derer, die ihm folgten, legten Wir Güte und Barmherzigkeit. Doch das Mönchtum, das sie im Trachten nach Allahs Wohlgefallen erfanden - das schrieben Wir ihnen nicht vor; und doch befolgten sie es nicht auf die richtige Art. Dennoch gaben Wir denen von ihnen, die gläubig waren, ihren Lohn, aber viele von ihnen waren Frevler.

2 - Al-Baqarah - Die Kuh 87 Wahrlich,

Wir gaben Moses das Buch und ließen ihm die Gesandten nachfolgen; und Wir gaben Jesus, dem Sohn Marias, die klaren Beweise und unterstützten ihn durch heilige Eingebung. Doch sooft euch ein Gesandter etwas brachte, was euch nicht behagte, waret ihr hochmütig und erklärtet einige für Lügner und erschluget andere!  

2590 Postings, 7238 Tage brokeboy@f_müller: da musst du dich warm anziehen

 
  
    #145
08.11.06 18:30
die offenbarung des johannes, 22,19+22 neues testament, also in etwa fünfhundert jahre älter als der koran - lies es gut durch, denn dort wird u.a. beschrieben, wie die bibel die textklitterungen nach art des islam und der mormonen beurteilt:

"Ich bezeuge jedem, der die prophetischen Worte dieses Buches hört: Wer etwas hinzufügt, dem wird Gott die Plagen zufügen, von denen in diesem Buch geschrieben steht.
Und wer etwas wegnimmt von den prophetischen Worten dieses Buches, dem wird Gott seinen Anteil am Baum des Lebens und an der heiligen Stadt wegnehmen, von denen in diesem Buch geschrieben steht."

ich persönlich habe übrigens eine seeehr harte meinung über den schafhirten aus mekka, der seine hände nicht von einer minderjährigen lassen konnte. dass die gesamte islamische welt heute weit zurückhängt, halte ich für eine direkte kausalität des islamischen gottesbildes, das das territerium überbetont und das kollektiv stets über die individuelle verantwortung stellt ... und selbstverständlich für eine klare folge der textverfälschungen - "wer ohne schuld ist werfe den ersten stein" und "mein reich ist nicht von dieser welt" sucht man im koran vergeblich!
 

1513 Postings, 6979 Tage f_muellerbrokerboy

 
  
    #146
1
08.11.06 18:37
Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen

61 - As-Saff - Die Einreihung 6

"Und da sagte Jesus, der Sohn der Maria: "O ihr Kinder Israels, ich bin Allahs Gesandter bei euch, der Bestätiger dessen, was von der Thora vor mir gewesen ist, und Bringer der frohen Botschaft eines Gesandten, der nach mir kommen wird. Sein Name wird Ahmad sein. Und als er zu ihnen mit den Beweisen kam, sagten sie: Das ist ein offenkundiger Zauber.

5 - Al-Mai'dah - Der Tisch 116

"Und wenn Allah sprechen wird: "O Jesus, Sohn der Maria, hast du zu den Menschen gesagt: "Nehmt mich und meine Mutter als zwei Götter neben Allah?" wird er antworten: "Gepriesen seist Du. Nie könnte ich das sagen, wozu ich kein Recht hatte. Hätte ich es gesagt, würdest Du es sicherlich wissen. Du weißt, was in meiner Seele ist, aber ich weiß nicht, was Du in Dir hegst. Du allein bist der Allwissende des Verborgenen."

4 - An-Nisa' - Die Frauen 171

"O Leute der Schrift, übertreibt nicht in eurem Glauben und sagt von Allah nichts als die Wahrheit. Wahrlich, der Messias, Jesus, Sohn der Maria, ist nur der Gesandte Allahs und Sein Wort, das Er Maria entboten hat, und von Seinem Geist. Darum glaubt an Allah und Seine Gesandten, und sagt nicht: "Drei." Lasset (davon) ab - (das) ist besser für euch. Allah ist nur ein einziger Gott. Es liegt Seiner Herrlichkeit fern, Ihm ein Kind zuzuschreiben. Sein ist, was in den Himmeln und was auf Erden ist; und Allah genügt als Anwalt."  

2590 Postings, 7238 Tage brokeboytja ....

 
  
    #147
08.11.06 19:00
.... da seid ihr leider einer zugegebenermassen recht aufwändig geratenen täuschungskampagne aufgesessen - genauso wie beim frauenverschleiern, weintrinken und schweinesteak-grillen. im übrigen warten auf kindermordende selbstmordattentäter im jenseits keine 99 jungfrauen, sondern eher 99 daumenschrauben, aber das werdet ihr ja bald selbst feststellen können. schaun wir mal!  

69033 Postings, 7688 Tage BarCodeMan mag über die Trinitätslehre

 
  
    #148
2
08.11.06 19:09
geteilter Meinung sein. Aber wesentlich anmaßender ist es, sich selbst, als einfacher Mensch und Kamelhändler und seine - wie auch immer zustande gekommenen - Visionen als Verkündung des wahren und einzig wahren Wort Gottes zu erheben und jeden Widerspruch oder Zweifel gnadenlos zu verdammen - in einer endlosen Litanei von Drohunge. Welch eine größenwahnsinnige Anmaßung!

 

Gruß BarCode

 

1513 Postings, 6979 Tage f_muellerwir waren beide nicht da, um zu bezeugen

 
  
    #149
08.11.06 19:14
Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen

11 - Hud - Hud 13

"Oder werden sie sagen: "Er hat es erdichtet"? Sprich: "So bringt doch zehn ebenbürtig erdichtete Suren hervor und ruft an, wen ihr vermögt, außer Allah, wenn ihr wahrhaftig seid!"

18 - Al-Kahf - Die Höhle 15

Dieses unser Volk hat Götter statt Seiner angenommen. Warum bringen sie dann keinen klaren Beweis dafür? Und wer verübt einen größeren Frevel, als der, der eine Lüge gegen Allah erdichtet?

12 - Yusuf - Joseph 111

Wahrlich, in ihren Geschichten ist eine Lehre für die Verständigen. Es ist keine erdichtete Rede, sondern eine Bestätigung dessen, was ihm vorausging, und eine deutliche Darlegung aller Dinge und eine Führung und eine Barmherzigkeit für ein gläubiges Volk. .

29 - Al-Ankabut - Die Spinne 68

Und wer ist ungerechter als jener, der eine Lüge gegen Allah erdichtet oder die Wahrheit verwirft, wenn sie zu ihm kommt? Existiert denn für die Ungläubigen keine Wohnstatt in der Hölle?  

69033 Postings, 7688 Tage BarCodeq.e.d.

 
  
    #150
08.11.06 19:25
Selbst den (mehr als erwartbaren) Zweifel hat er vorsorglich verdammt...

 

Gruß BarCode

 

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