Lang+Schwarz nach der Kapitalmaßnahme
Warum sollte man das? Ein Halteverbotsschild darf ich auch nicht da aufstellen, wo schon Halteverbot grds. gilt, auch wenn es keiner versteht. Es gilt hier:
1. ist das eine logische Schlussfolgerung, da keine weiteren Zinsen für 2008 und 2009 gemäß Zinsaufwand wg. Zinsen AO anfallen können. Die hat man ja schon bezahlt.
2. hat man das damals gesagt (entweder in der Adhoc oder in HV), dass für die anderen Jahre noch regelmäßig Zinsrückstellungen erfolgen werden, da man noch nicht hinterlegen darf.
Selbst wenn dort etwas zurückkommen sollte, würde das gar keinen Unterschied machen, da die Mittel im Bankenfond bereits als Eigenkapital ausgewiesen sind.
Das L&S ein grundsolides Unternehmen ist, welches relativ frei von unternehmensspezifischen Risiken ist, kann nun wirklich keiner behaupten. Verwicklung in einen großen Steuerskandal, scheinbare Mitschuld des Vorstands sowie eine starke Abhängigkeit von sehr sehr wenigen externen Partnern machen L&S eben nicht zu einer "sicheren Bank".
Auch hinter das Thema "Wachstumswert" kann man spätestens jetzt ein großes rotes X setzen. Jetzt kann man natürlich "mit Ausnahmesituationen" und "Meme-Aktien" argumentieren, aber faktisch hat L&S den Zenit überschritten und wächst momentan nicht mehr.
Und auch die Ertragssituation ist zwar nicht katastrophal, da zwar noch Geld verdient wird, sie ist aber dem aktuellen Kursniveau entsprechend angemessen. Die Erträge nehmen ab und der Kurs tut es ihm gleich. Also ein "läuft bei uns" mit breiter Brust hört in Zukunft vermutlich lange Zeit nicht mehr.
Was bleibt also außer einer guten Dividende und der Hoffnung auf bessere Zeiten?
Ich finde das trotzdem ungenau. Dass die 0,4 Mio. nicht mehr für 2008, 2009, sondern nur für die drei anderen Jahre gezahlt werden, ist mir auch klar - eigentlich. Und das hätte man deswegen - klare Kommunikation - auch so schreiben können, das hätte ich mir gewünscht. Und genau deswegen frage ich mich das ja, ob nicht doch noch etwas anderes dahintersteckt.
3 Fälle:
a) 2007
b) 2008+2009
c) 2010+2011
Fall a) und c) hat Rückstellungen für Sachverhalt und "Zinsaufwand wg. Zinsen AO"
Fall b) ist bezahlt wegen Beschei.
L&S hat iirc in der HV gesagt, dass - logischerweise - für die Rückstellungen weiter Zinsrückstellungen folgen, bis ein Bescheid erfolgt (oder nicht erfolgt) - der Bescheid kann mitterweile bis ultimo erfolgen, da die Verjährung rückwirkend aufgehoben wurde.
Fall b) ist vollumfänglich bezahlt. Dafür kann man keine Zinsen mehr zahlen. L&S hat auch gesagt - siehe dazu auch letzter Vorgang vor 2020, dass man immer gleich zahlt. Man fordert lieber im Anschluss zurück,. Grund: Zinsen.
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die jetzige Meldung ist komprimiert und hat ENDLICH die Business Units gelistet. Alles komplett sauber. Kein Rätselraten mehr!
Wer vor 3 Jahren bei 5 Euro (Kurs bereits an den Aktiensplit angepasst) eingestiegen ist, der kann sich immerhin noch auf eine üppige Dividendenrendite und über eine Verdreifachung des Kurses freuen, Neueinsteiger bei 30 Euro und mehr schauen jedoch in die Röhre.
Ob L&S tatsächlich eine Dividende von 1,50 Euro auch im nächsten Jahr anbieten wird, daran habe ich so meine Zweifel. Immerhin basiert die Dividende an der Geschäftsentwicklung. Und ist diese nur durchschnittlich, so wird man sich nicht am besten Jahr der Unternehmensgeschichte orientieren.
Sorry, dass ich hier Wasser in den Wein gieße. :(
Allen Investierten viel Glück und gute (bessere) Zahlen in den nächsten Quartalen.
Für mich ergibt sich derzeit ein KGV zwischen 5-8 (EPS2022e 2-3 pro Aktie), ist erstmal nicht zu teuer.
Natürlich ist die Dividendenrendite in 2022 mit ca. 10% stattlich, für 2023 rechne ich eher mit 5% bezogen auf den aktuellen Kurs (in den letzten beiden Jahren wurden 33% des Gewinns nach Sondereffekten ausgeschüttet (für 2021 1,5 von 6,67 / für 2020 1,33 von 3,35). Da die Altlasten-RSt transparent zu bilden sind (man liegt ja schon mit dem Fiskus im Clinch, die Forderungen der Gegenpartei sind bekannt), hab ich nun einfach mal 33% von 2,5 EPS 82cent Dividende angenommen (Glaskugel).
Die Margenschmälerung wurden thematisiert, allerdings werden in Zukunft immer mehr Transaktionen über die Online-Handelsplätze geleitet (Trend). Daher blicke ich gar nicht so düster in die Zukunft von Lang u Schwarz.
Was ich aber für mein Depot spannend finde, ist das Verhalten der Lang und Schwarz Aktie in hochvolatilen Panikmärkten wie in 2020 und 2021. Da verdient Lang und Schwarz plötzlich prächtig. Ich habe genug Wachstumsaktien (zuletzt ordentlich zugelangt) mit einem Beta-Faktor über dem Markt und auch genug Value/Dividenden-Titel mit einem Beta-Faktor um oder unter 1. Aber eine Aktie, die prächtig aufdreht, wenn es an den Börsen mal wieder richtig stürmisch wird, habe ich bisher nicht (ok, kleinen Goldminen Hedge hab ich immer). Ich selbst mache so 300-400 Trades pro Jahr, davon 2/3 über Lang und Schwarz...bin also von dem Produkt überzeugt :-D
-> Von daher gute Ergänzung in MEINEM Depot, solide Zahlen, solide Ausschüttung, gute Halteposition mit Perspektive und als Kicker gibt es das Gelddrucken in volatilen Zeiten!
es liegt nur grade an der Baisse.
Für mich ist nur wichtig, dass der Investmentcase als unemotionale Entscheidung Sinn macht. Gibt auch so einige Unternehmen, da bin ich seit Jahren vom Produkt überzeugt (u.a. Netflix / Apple), aber die Aktien kommen mir trotzdem nicht ins Depot, weil der Investmentcase für mich nicht stimmt. Andererseits habe ich auch Aktien im Depot (LVMH), da will ich auf jeden Fall kein Kunde sein, aber freue mich über jeden anderen, der sein Einkommen da jedes Jahr reinträgt. Wenn der Investmentcase aber stimmt und man auch noch Kunde ist, dann hat man als Kunde evtl. sogar noch eine bessere Vorstellung von den Stärken und Schwächen eines Unternehmens.
-> Bei Lang & Schwarz stimmt für mich SUBJEKTIV (meine Annahmen) gerade der Investmentcase als Depotergänzung und als Kunde hab ich damit auch n gutes Gefühl :-D
--> schaue mal die Vola (=VIX) in den letzten Monaten, die war vergleichsweise schon recht hoch, geholfen hat das aber nicht wirklich, das Ergebnis in Q1 ist auf dem Niveau von Q4, die Meme Zockerzeiten sind vorbei, jetzt werden die Zinsen erhöht und somit fließt mehr Geld aus der Börse raus, nicht umsonst spricht L&S von einem starken Quartal (zumindest Q2 und Q3 dürfte wieder deutlich schlechter ausfallen)
Jetzt kommen ein paar Gedanken meinerseits zu den Themen VIX, Marktanteil, Marge und Memestocks....
Volatilität am Markt, Handelsvolumen und Marktanteil
Wenn ich auf den Volatilitätsindex (als approximative Messgröße für die Menge der Transaktionen an der Börse) schaue (https://www.finanzen.net/index/vix), war die Volatilität zum Corona Crash in Q1/2020 im Peek bei über 80 (Alltimehigh). Der Peek in Q1/2022 war bei 35 (erhöhte Vola). Der Vix hatte also im Peek nur den halben Stand im Vergleich zu 2020. Allerdings war die Vola in den Monaten Januar-März 2022 durchweg erhöht (VIX zwischen 20-35), wohingegen in Q1/2020 der VIX nur im März durch die Decke ging, aber Januar-Februar 2020 relativ ruhig waren (VIX zwischen 14-20). Laut Nasdaq als größter Börsenplatz der Welt war das tägliche Handelsvolumen dort in Q1/2020 bei 1,021 Mio Trades und in Q1/2022 bei 1,1 Mio Trades pro Tag (https://ir.nasdaq.com/financials/quarterly-results).
-> Am Gesamtmarkt wurde demnach in Q1/2022 bei höherer Durchschnittvola moderat mehr getradet als in Q1/2020. Es gab also am Gesamtmarkt mehr Transaktionen.
Die deutsche Börse AG als bedeutendster Handelsplatz in Deutschland hat in Q1/2020 Nettoerlöse (https://deutsche-boerse.com/dbg-de/...inanzberichte/zwischenberichte) von 914 Mio erzielt bzw. ein Ergebnis je Aktie von 2 . In Q1/2022 hat die deutsche Börse AG Nettoerlöse von 1.061 Mio (+16%) bzw. ein Ergebnis je Aktie von 2,2 (+10%).
L&S hat in Q1/2020 (laut Meldung vom 28.05.2020) ein Ergebnis aus der Handelstätigkeit von 14,671 Mio und in Q1/2022 von 20,2 Mio gehabt (+37%). In Q1/2020 bzw. beim Corona-Crash hatte L&S ein Ergebnis pro Aktie (nach Split berechnet) von 60 cent. In Q1/2022 hat L&S ein Ergebnis pro Aktie von 89 cent (+50%). In Q1/2022 hat L&S schon über 50% der Trades (13.294.000 trades) abgewickelt, die im gesamten Hochvola Jahr 2020 (26.460.000 trades) abgewickelt worden sind und 43% vom Handelsvolumen des Gesamtjahres 2020. (Vergleich Mitteilung Q1/2022 -> Datenteil).
Zum Thema Marge:
Die Marge im Tradecenter ist allerdings signifikant gefallen. In 2020 waren es noch 25,5 Mio Trades mit einem Ergebnis von 47,3 Mio (1,85/Trade). In Q1 2022 waren es zwar erstaunliche 13 Mio Trades, aber bei einem Ergebnis von 10,3 Mio nur noch 0,79 Marge
Zwischenfazit
-> Somit hat L&S in Q1/2022 mehr Trades abgewickelt und dabei mehr Geld verdient als in Q1/2020, wobei am Gesamtmarkt wahrscheinlich nur 10-15% mehr gehandelt wurde. L&S hat daher einen größeren Teil vom Kuchen abbekommen (Marktanteilgewinn), für den Marktanteilswachstum aber offensichtlich deutlich Marge eingebüßt (Ich kaufe zur Zeit 75% über Lang&Schwarz, weil die bei mir fast immer einen Tick günstiger sind als tradegate, ergo Wettkampf auf Kosten der Marge...).
->Da auch in den Quartalen nach dem VIX-Ath gut verdient wurde, gehe ich davon aus, dass in der Regel nach dem Aktienverkauf im Abschwung zum Aktienkauf im Aufschwung kommt. Handelsplattformen verdienen daher häufig doppelt am hohen VIX, da viele erst verkaufen und dann wieder zurückkaufen.
Exkurs Ausnahme Quartal 1Q/2021
Wenn ich mir nun das L&S Ausnahme-Quartal Q1/2021 angucke, dann stelle ich fest, dass sich dieses Quartal deutlich vom schon guten Gesamtmarkt abhebt. Die Nasdaq hatte in Q1/2021 ein tägliches Handelsvolumen von 1.093 Mio (+7% zu Q1 2020) und ein Netincome von 298 Mio (+46% zu Q1/2020 mit 203 Mio). Die deutsche Börse AG hatte sogar in Q1/2021 nur 855 Mio Nettoerlöse (nicht netincome) im Vergleich zu 914 Mio in Q1 2020 (-7%). Auch die Tradegate AG als direkter Konkurrent hat diesen Boom nicht mitgemacht, hier war (nur Halbjahresbericht verfügbar) hier wurden in 1.HJ 2020 58 Mio verdient und im 1. HJ 2021 75 Mio (+30%).
L&S hat noch eine ganz andere Dimension anzubieten, so war in Q1/2020 ein Ergebnis Handelstätigkeit von 14,671 Mio und im Rekordquartal Q1/2021 51,3 Mio (+350%). Die Marge in diesem Quartal war mit 1,99 /Trade im Tradecenter bisheriger Rekord, allerdings war der Umsatz je Trade (33.688 Mio Handelsvolumen bei 17.5 Mio Trades) mit 1.921 der niedrigste Umsatz aus der ganzen Datenreihe.
-> Mit dem Handelsvolumen oder der Vola am Gesamtmarkt ist das Ergebnis erstmal nicht zu erklären.
Lang und Schwarz hatte auf den Boom der Meme-Stocks verwiesen. So sehe ich, dass in Q1/2021 der US Neobroker Robinhood seinen bisher größten Monatsumsatz pro User eingefahren hat (https://s28.q4cdn.com/948876185/files/...ngs-Presentation_FINAL.pdf). Hier wurde zwischen Q1/2020 (83$/user) und Q1/2021 (137$/user) +65% mehr Umsatz erzielt.
-> Ergo wurde in Q1/2021 mit vielen Kleinaufträgen sehr viel Geld verdient.
-> Da diese Aufträge nicht mit dem Gesamtmarkt zu erklären sind und AUCH bei Tradegate vorbeigingen, kamen diese wohl aus dem "Memetrading" über Trade-Republic. Deren Aufträge werden exklusiv über L&S abgewickelt.
-> Hier hat L&S demnach sensationell an den Spreads, die den Traderepublic Tradern im außerbörslichen Handel angeboten wurden, verdient.
--> Da bei Robinhood (Traderepublic veröffentlicht ja nix, also nehme ich als Proxi wieder den US-Neobrooker) in Q1/2022 der seit Jahren SCHLECHTESTE Umsatz je User eingefahren wurde, wird auch bei L&S in Q1/2022 relativ wenig Orderflow über Traderepublic gekommen sein. (Haben die vielen jungen Techtrader mit etwa gerade die Schnauze voll vom traden?! :-D ...sry...). Sobald die jungen Trader aber wieder aktiv werden (irgendwann ist auch ein Tech-Bärenmarkt vorbei), sollte hier wieder mehr Orderflow mit guter Marge reinkommen.
Mein Fazit
L&S gewinnt Marktanteile gegen andere Handelsplattformen auf Kosten der Marge. L&S hat bei hoher Vola gut verdient. L&S fehlte in dem Q1/2022 ein Großteil des sehr profitablen Traderepublic Umsatzes, wobei fraglich ist, ob der jemals wieder die verrückten Dimensionen aus Q1/2021 annimmt.
Große Handelsplattgesellschaften mit weniger Wachstum traden im Moment so für KGVe um 20 (CME 24, London Stock Ex 23,6, Deutsche Börse 22,38, Nasdaq 18,6). L&S tradet aktuell dazu mit einem Abschlag von 60% (bei einem KGV von 8). Für mich ist und bleibt die Aktie ein absoluter Buy auf diesem Niveau, wenn die nochmal 20-30% fallen sollte, dann stocke ich massiv auf.
An alle, die bis hier gelesen haben, sry, der Artikel sollte kürzer werden, aber iwie bin ich bei 2-3 Frühstückskaffees in einen kleinen Schreib- und Rechercheflow gekommen :-D
Zwei Dinge möchte ich anmerken:
L&S hat nie auf Nachfrage in den HVs erklären wollen, wie genau denn jetzt die Erträge aus dem Handelsgeschäft zusammengesetzt sind. Nun wissen wir heute, dass sie jahrelang in guten Teilen aus dem CumEx-Geschäft kamen. Vielleicht gibt es noch andere Geschäfte, die nicht mehr so umgesetzt werden können wie das früher der Fall war? M.M. nach kommt der Margenverfall jedenfalls nicht nur aus den verringerten Spreads wie von Dir angenommen.
L&S kann man nicht mit der DBAG oder anderen Börsen vergleichen. Die Börsen treten ja nicht als Eigenhändler auf, sondern sind reine Plattformen. Damit führen Kursverluste bei den dort gehandelten Aktien mangels Eigenbestand nicht automatisch zu Verlusten in der G&V. Dagegen sind die Erträge bei L&S durch den Eigenhandel extrem viel volatiler. Ein KGV-Vergleich sollte daher mit mwb, Baader und Tradegate vorgenommen werden und dann ist L&S eben nicht mehr "billig"! Bei L&S muss man dann auch noch den Risikoabschlag wegen CumEx berücksichtigen. Brokeraktien werden im Übrigen seit Jahrzehnten wegen der hohen Volatilität und der schweren Prognostizierbarkeit der Erträge mit niedrigen KGVs gehandelt.
Eine Unterbewertung von L&S sehe ich weit und breit nicht. Das Unternehmen muss warten auf höhere Volatilitäten, größere Volumina und steigende Kurse. Davon sind sie mehr abhängig als z.B. Baader, die z.B. viel stärker im Bereich Unternehmensfinanzierung sind. L&S ist für mich eine Art Turbo-Option auf die Börsenentwicklung. Die sicher noch jahrelang anhaltende Unsicherheit aus der Involvierung in den CumEx-Skandal macht ein Investment noch komplizierter.
Moderation
Zeitpunkt: 24.05.22 07:45
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Moderation auf Wunsch des Verfassers
Zeitpunkt: 24.05.22 07:45
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Kommentar: Moderation auf Wunsch des Verfassers
Jetzt aber zu unken, dass die geringere Marge auch an "anderen Geschäften, die nicht mehr so umgesetzt werden können wie das früher der Fall war" läge, ist mMn an den Haaren herbeigezogen. Übrigens sind die Gewinne und Margen zu Cum-Ex-Zeiten gar nicht so hoch gewesen, wie im obigen Post suggeriert wird und bei den hohen Margen aus dem letzten GJ waren Cum-ex-Geschäfte gar nicht mehr möglich
Also der Margenverfall hat mich auch stutzig gemacht. Lang & Schwarz war in 2020 (nur Tradecenter ohne die äußerst profitablen strukturierten Produkte) mit 1,85 /Trade und 2021 mit 1,38 /Trade schon mit deutlich schmalerer Marge unterwegs. Jetzt sind es in Q1/2022 im tradecenter nur noch 0,79/trade. Da aber gleichzeitig die abgewickelten Trades permanent steigen, habe ich es auf die Spread Verringerung aufgrund des Wettkampfs um Marktanteile geschoben. Diese beobachte ich auch im täglichen außerbörslichen Handel. Der direkte Konkurrent Tradegate (https://www.tradegate.ag/docs/TGAG_GB_2021_D.pdf) hat bspw. in 2020 mit 54,1 Mio Trades 260 Mio erlöst (4,81 je Trade) und in 2021 mit 62,1 Mio Trades 244 Mio erlöst (3,93 je trade), Tradegate arbeitet also offensichtlich profitabler.
Da das "Ergebnis der Handelstätigkeit" bei L&S eine saldierte Blackbox ist, gibt es hier natürlich noch mehr mögliche Einflussfaktoren. Denkbar könnte natürlich auch sein, dass ein vollkommener Hedge auf den Handelsbestand häufig nicht machbar ist und das dadurch in bestimmten Situationen Verluste entstehen, die über den Materialaufwand mit in das Ergebnis der Handelstätigkeit gelangen... Das ist halt nicht transparent, wobei die neusten Quartalszahlen schon deutlich mehr Transparenz aufwiesen!
Rückstellungen/Transparenz
L&S hat in 2021 Rückstellungen gebildet für Cum-Ex Geschäfte in den Jahren 2007 - 2011 und hier für mögliche Steuerrückzahlungen und Zinsen auf die Steuern. Diese Rückstellungen betreffen alte Jahre und nicht mehr die Gegenwart, das hat sicher nichts mit dem Margenverfall zwischen 2020 und 2022 zu tun. Steuerrückstellungen lassen sich gut bilden, da man schriftlich mit den Finanzbehörden korrespondiert und die streitbehafteten Summen im Raum stehen. Lang & Schwarz hat mitgeteilt, dass die höchstmögliche Belastung aus den Cum-Ex-Transaktionen bei ca. 60 Mio liegen könnte, davon wurden sind nun schon 75% zurückgestellt. Die Restrisiken sind daher überschaubar.
In 2021 hat L&S eine Steuernachzahlung leisten müssten (gegen die noch prozessiert) wird. Dafür waren die Rückstellungen im Vorwege korrekt gebildet und es war bei Erlass der Rückzahlungsbescheide keine weitere Ergebnisbelastung notwendig. https://www.ls-d.de/investor-relations/...ahre-2008-und-2009-erhalten
-->Aus dem bisherigen Umgang mit Steuernachforderungen und Verfahren mit der Finanzverwaltung für Vorjahre und aufgrund der guten Berechenbarkeit der Steuerrückstellungen, traue ich L&S zu, dass die Rückstellungen in ausreichendem Umfang gebildet worden sind. Ein transparenter Umgang ist m.E. auf jeden Fall gegeben.
Peergroup
Natürlich gehören für mich erstmal alle Börsenbetreiber in die Peergroup von Lang&Schwarz. Im nächsten Schritt müsste man gucken, wo die Unterschiede sind und warum hier andere Bewertungsmaßstäbe angewendet werden. Der direkte Wettbewerber Tradegate ist denke ich mal am ehesten vergleichbar. Tradegate hatte in 2020 ein Ergebnis je Aktie von 5,202 und in 2021 ein Ergebnis je Aktie von 5,060. Bei einem Kurs von 112,50 komme ich auch hier zu einem KGV von über 20. Von den großen Handelsplätzen ist CBOE (NYSE und mehrere kleine Börsen) mit einem KGV von 17 am günstigsten.
-> Natürlich kann man diese Unternehmen nicht alle vergleichen, aber L&S hat schon einen krassen Bewertungsabschlag mit einem defensiv gerechneten KGV von 8.
-> Ich habe bewusst nichts von unterbewertet oder Wert von X / Aktie etc. geschrieben, dass kann sich jeder selbst überlegen und da hat auch jeder eigene Annahmen.
--> Ich finde L&S auf diesem Niveau einfach eine interessante Ergänzung für mein diversifiziertes Depot. Man bekommt einen wachsenden Online-Handelsplatz mit solider Dividendenrendite (aktuell 10%, zukünftig eher 5-6%). L&S ist auch bei den Zukunftsthemen Online-Depots (=mehr Handelsvolumen über L&S) und Neobroker gut aufgestellt und wächst dazu noch. Als Kicker hat man den Volatilitätsjoker: Wenn das ganze Depot frei dreht oder die Jungtrader von Traderepublic mal wieder den Aufstand wagen, wird bei L&S die Gelddruckmaschine erst richtig angeschmissen.... :-D
Moderation
Zeitpunkt: 24.05.22 16:23
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Kommentar: Regelverstoß - Beschäftigung mit Usern.
Zeitpunkt: 24.05.22 16:23
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Regelverstoß - Beschäftigung mit Usern.
Nicht falsch verstehen. Ich bin auf keinerlei Streit aus und ich bewundere deine Leistung bei WFA und den Erfolg von selbiger. Ich will nur verstehen, warum du so stark negativ und oft wiederholend hier über Lang&Schwarz schreibst und das erst seit relativ kurzer Zeit.
Bei FTG wird im Forum über sowas ständig spekuliert, obwohl aufgrund der insider-trades da derzeit ein Kontraindikator vorliegt.
Aber wie sieht das denn eigentlich bei L&S aus? Ich denke, dass die direkten Konkurrenten (Tradegate, ...) möglicherweise nicht dran interessiert sind, weil es sicher viel mehr kostet, die Infrastrukturen zusammenzuführen, als selbst auf Jagd nach Geschäftspartnern zu gehen und die direkte Kundenbasis (customer, nicht business) nicht riesig ist.
Aber kommen denn nicht vlt Firmen in Frage, die damit ihr Serviceangebot sinnvoll ergänzen können? Eigentlich denk ich da tatsächlich direkt an FTG. Wenn die sich L&S schnappen, fände man hier Synergien. Man kennt sich im Geschäftsbereich aus. Dürft halt nur nicht zu teuer sein. Bissel cash hat FTG ja schienbar rumliegen.
Jetzt also Frage an euch: ist eine Übernahme denn überhaupt möglich? Wie ist die Eigentümerstruktur? Wie steht die Firmenführung dazu? Wie ist der Streubesitz und wie ist die Strategie grösserer Investoren? Im Netz steht was von Marktkapitalisierung von 140.69 Mio. Das ist ja lächerlich.
Moderation
Zeitpunkt: 24.05.22 18:00
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Regelverstoß - Unbelegte Aussage.
Zeitpunkt: 24.05.22 18:00
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Kommentar: Regelverstoß - Unbelegte Aussage.
Und die Dividende wird bei uns eben ohne Boni ausgewiesen, weil wir nicht standardmäßig Boni ausschütten. Siehe hier:
https://wengfineart.com/uploads/...ttung-2022.05.11_220511_075104.pdf
Also besser richtig lesen und versuchen zu verstehen bevor man Kritik übt !
Ich lese ja gerne hier die Argumente der Gegenseite, aber voll überzeugt hat mich noch niemand - bestenfalls in Teilbereichen halte ich die eine oder andere Analyse hier für valide.
Es tut mir leid, dass ich bei diesem Wert nicht als Cheerleader auftreten kann wie es einige hier so gerne sehen würden !
Und nein, ich möchte dich nicht von einem (erneuten) Investment in L&S überzeugen. Genauso wenig, wie du mich von deiner Position überzeugen wirst. Zumal deine Hauptargumente mehr als 10 Jahre her sind. Börse schaut nach vorne. Du nicht.
Gute Zeit
Ich habe angeregt, darüber nachzudenken, welche Auswirkungen die CumEx-Geschäfte bei L&S und deren Entdeckung auch jetzt noch und für die Zukunft haben könnten. Sind die Rückstellungen vielleicht nicht ausreichend? Welche strafrechtlichen Konsequenzen können die derzeitigen Ermittlungen für L&S noch in der Zukunft haben? Müssten nicht auch Rückstellungen für eventuelle Strafzahlungen eingebucht werden? Könnten die Ermittlungen gegenüber Mitarbeitern von L&S dazu führen, dass weitere Angestellte, die für das Unternehmen von essentieller Bedeutung sind, das Unternehmen verlassen müssen? Könnten die Verstrickungen in diesen Steuerskandal dazu führen, dass sich Geschäftspartner einen anderen Broker suchen?
Mir ist klar, dass Investierte nur positives über die Firma, von der sie Aktien gekauft haben, hören wollen. Am liebsten die Gründe, die sie selbst zum Kauf bewogen haben. Das ist allzu menschlich, allerdings nicht vernünftig.
Wenn nur die Zukunft an der Börse interessiert - warum knallt L&S nach jeder Meldung runter? Wäre doch dann unlogisch !?
Ich finde die Argumente in Deinem Post oben recht schwach - da habe ich hier schon wesentlich besseres gelesen.
Und wieso muss ich mich dazu rechtfertigen worüber ich schreibe? Ich bin in diversen Boards aktiv - allerdings anderweitig nicht mehr mit dieser Identität. Die Diskussionen machen mir Spaß und man lernt auch das eine oder andere daraus. Selbst für die eigene IR. Das aber natürlich nicht, wenn man nur die sucht, die einem Beifall klatschen ...
Moderation
Zeitpunkt: 28.05.22 17:34
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Kommentar: Regelverstoß - Unbelegte Aussage.
Zeitpunkt: 28.05.22 17:34
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Kommentar: Regelverstoß - Unbelegte Aussage.
Meinst du nicht, dass wir Investierte uns nicht auch der Gefahren bei unserem Invest bei L&S im
klaren sind.?
Ich habe schon den Eindruck, dass du hier einen privaten Konflikt mit L&S austragen willst.
War nicht L&S der Broker der die Aktien von Weng Fine Art nicht mit in sein Portfolio aufnehmen
wollte. ? Ich weiß, dass alles spielt bei deinen wohlgemeinten Warnungen keine Rolle, oder ?
So, mehr nicht zu dem Thema von mir, musste ich nur mal loswerden.
Schönen Abend allen